DE102009019812A1

DE102009019812A1 - Fahrzeug mit einem Getriebe mit Notentriegelungseinrichtung sowie Verfahren zum Notentriegeln einer Parksperre eines Getriebes eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE102009019812A1
Application number: DE102009019812A
Authority: DE
Inventors: Florian Schneider; Peter Munding; Denis Ziegel
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2009-05-02
Filing date: 2009-05-02
Publication date: 2010-11-04

Abstract

Fahrzeug mit - einem Getriebe, das verschiedene Fahrzustände, einen Neutralzustand und einen Parkzustand einnehmen kann, wobei das Getriebe im Parkzustand durch ein Sperrelement gesperrt ist, - einer manuell betätigbaren Notentriegelungseinrichtung, durch deren Betätigung bei einer Störung das Getriebe entsperrbar ist. Die Notentriegelungseinrichtung ist zumindest teilweise von einer anderen Fahrzeugkomponente verdeckt. Zum manuellen Entsperren des Getriebes wird ein Entsperrwerkzeug durch die andere Fahrzeugkomponente hindurch mit der Notentriegelungseinrichtung gekoppelt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug bzw. ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw. 2.
Ein derartiges Fahrzeug bzw. Verfahren ist aus der EP 1 111 275 A2 bekannt. Bei der dort beschriebenen Notentriegelung für eine Parksperre eines Automatikgetriebes ist ein Entriegelungshebel mit einem Seilzug verbunden. Bei einer Störung des Getriebes, bei der ein Auslegen der Parksperre über den „Gangwählhebel” nicht möglich ist, und das Fahrzeug daher abgeschleppt werden muss, kann die Parksperre manuell durch Betätigen des Seilzugs „notentriegelt” werden.
Es wurde auch bereits erwogen, die „Notentriegelung” oberhalb des Getriebes vom Fahrgastraum aus her zugänglich zu machen. Bei modernen Fahrzeugen ist dieser Bereich allerdings sehr „zugebaut” und daher nicht ohne Weiteres zugänglich. Bei manchen Fahrzeugen erstrecken sich oberhalb des Mitteltunnels bzw. oberhalb des Getriebes Luftkanäle der Fahrzeugklimaanlage, welche den Fondbereich des Fahrgastraums mit Luft versorgen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Alternative zu dem aus dem Stand der Technik bekannten Seilzug zu schaffen, die eine Betätigung der Notentriegelung möglichst nah am Getriebe ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 bzw. 2 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Fahrzeug mit einem Automatikgetriebe, das verschiedene Fahrzustände (z. B. D, R), einen Neutralzustand und einen Parkzustand einnehmen kann. Im Parkzustand ist das Getriebe mechanisch durch mindestens ein Sperrelement gesperrt. Das Getriebe weist ferner eine Notentriegelungseinrichtung auf, durch deren Betätigung bei einer Störung das Sperrelement von der Sperrstellung in eine Entsperrstellung gebracht werden kann.
Der Kern der Erfindung besteht darin, dass im „Notfall”, d. h. wenn das Getriebe zum Abschleppen des Fahrzeugs manuell entsperrt werden muss, die am bzw. im Getriebe vorgesehene Notentriegelung mittels eines Werkzeugs betätigbar ist, das durch eine andere Fahrzeugkomponente hindurch mit der Notentriegelungseinrichtung gekoppelt wird. Ist beispielsweise die „Kopplungsstelle”, an der das Entsperrwerkzeug an der Notentriegelungseinrichtung anzusetzen ist, durch eine andere Fahrzeugkomponente, wie z. B. durch einen Luftkanal einer Klimaanlage verdeckt, so wird das Entsperrwerkzeug durch die andere Fahrzeugkomponente „hindurch geführt” und an der Notentriegelungseinrichtung angesetzt.
Prinzipiell kann hierzu in der anderen Fahrzeugkomponente eine entsprechend dimensionierte Durchführung vorgesehen sein. Durchaus vertretbar ist es aber auch, wenn, sofern es sich bei der anderen Fahrzeugkomponente um eine vergleichsweise preiswerte Komponente handelt, diese Komponente mittels des Entsperrwerkzeugs durchstoßen, d. h. in gewissem Umfang beschädigt wird, um an die Notentriegelungseinrichtung zu gelangen.
Um den Zugang zu erleichtern, kann in der anderen Fahrzeugkomponente eine Schwächung bzw. eine entsprechend perforierter Bereich vorgesehen sein. Handelt es sich bei der anderen Fahrzeugkomponente um einen Luftkanal, so kann dieser z. B. vorgeprägt bzw. angeritzt oder teilgeschlitzt sein, was das Auffinden der Stelle, an der sich die Notentriegelung befindet erleichtert. Insbesondere wird dadurch auch das Durchstoßen der Luftkanalwandungen erleichtert.
Da die (Not-)Fälle, in denen ein manuelles Entsperren des Getriebes erforderlich ist, äußerst selten sind, ist es durchaus akzeptabel, hierfür eine kostengünstig austauschbare Komponente, wie z. B: einen Luftkanalabschnitt einer Fahrzeugklimaanlage zu durchstoßen. Denkbar ist auch, dass die zu durchstoßende Fahrzeugkomponente nicht ausgetauscht wird, sondern dass beim Ansetzen des Entsperrwerkzeugs lediglich ein Teil dieser Komponente „durchgestanzt” wird und später, z. B. in der Werkstatt durch ein entsprechendes Einsatzelement, ein Klebeband oder durch eine andere „Reparaturmaßnahme” wieder verschlossen wird.
Im Folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
1 eine Draufsicht auf einen Luftkanal einer Fahrzeugklimaanlage mit einer darunter befindlichen Notentriegelungseinrichtung eines hier nicht näher dargestellten Fahrzeuggetriebes;
2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A der 1; und
3 die Schnittansicht der 2 mit angesetztem Entriegelungswerkzeug.
1 zeigt einen Luftkanal 1 einer hier nicht näher dargestellten Fahrzeugklimaanlage. Der Luftkanal 1 befindet sich im Bereich oberhalb des Mitteltunnels, d. h. zwischen dem Fahrer- und Beifahrersitz eines Fahrzeugs und somit auch oberhalb des Getriebes (nicht dargestellt) des Fahrzeugs. Das Getriebe weist eine hier nur schematisch durch eine Vierkantausnehmung 2 angedeutete Entriegelungseinrichtung auf. Durch Drehen der Vierkantausnehmung kann „manuell” eine Parksperre des Getriebes in eine Entsperrstellung gebracht werden. Dies ist z. B. erforderlich, wenn das Getriebe gestört ist und ein Auslegen der Parksperre über den Gangwählhebel nicht mehr möglich ist.
2 zeigt einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A der 1. Wie aus 2 ersichtlich ist, befindet sich ein Teilbereich 1' des Luftkanals 1 oberhalb der Notentriegelungseinrichtung 2. Die Notentriegelungseinrichtung 2 bzw. das Getriebe 3 werden also von oben her zumindest teilweise durch den Luftkanal 1 der Fahrzeugklimaanlage verdeckt. Um im Notfall an die Notentriegelungseinrichtung 2 zu gelangen, ist in der oberen Wandung und in der unteren Wandung des Luftkanalabschnitts 1 jeweils eine Materialschwächung 4, 5 vorgesehen. Durch Ansetzen eines steckschlüsselartigen Endsperrwerkzeugs 6 können die geschwächten Wandungsabschnitte durchstoßen werden. Nach dem Durchstoßen der Wandungen des Luftkanals 1 kann der „Steckschlüssel” 6 an die Notentriegelung 2 angesetzt werden. Durch Drehen des Entsperrwerkzeugs 6 kann das Getriebe 3 dann manuell entsperrt werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- EP 1111275 A2 [0002]

Claims

Fahrzeug mit – einem Getriebe (3), das verschiedene Fahrzustände, einen Neutralzustand und einen Parkzustand einnehmen kann, wobei das Getriebe (3) im Parkzustand durch ein Sperrelement gesperrt ist, – einer manuell betätigbaren Notentriegelungseinrichtung (2), durch deren Betätigung bei einer Störung das Getriebe (3) entsperrbar ist, – dadurch gekennzeichnet, dass die Notentriegelungseinrichtung (2) zumindest teilweise von einer anderen Fahrzeugkomponente (1) verdeckt ist, wobei zum manuellen Entsperren des Getriebes (3) ein Entsperrwerkzeug (6) durch die andere Fahrzeugkomponente (1) hindurch mit der Notentriegelungseinrichtung (2) gekoppelt wird.
Verfahren zum Notentriegeln einer Parksperre eines Getriebes (3), insbesondere eines Automatikgetriebes eines Fahrzeugs, mittels eines Entsperrwerkzeugs (6), dadurch gekennzeichnet, dass das Entsperrwerkzeug (6) durch eine andere Fahrzeugkomponente (1) hindurch geführt und mit einer Notentriegelungseinrichtung (2) des Getriebes (3) gekoppelt wird.
Fahrzeug bzw. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die andere Fahrzeugkomponente (1) ein Luftkanal einer Fahrzeugklimaanlage ist.
Fahrzeug bzw. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Koppeln des Notentriegelungswerkzeugs (6) mit der Notentriegelungseinrichtung (2) das Notentriegelungswerkzeug (6) durch mindestens eine Wandung des Luftkanals geführt wird.
Fahrzeug bzw. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Notentriegelungswerkzeugs (6) eine obere Wandung und eine untere Wandung des Luftkanals (1) durchstoßen wird.
Fahrzeug bzw. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die andere Fahrzeugkomponente im Bereich der Notentriegelungseinrichtung eine Schwächung (4, 5) aufweist.
Fahrzeug bzw. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftkanal in Bezug auf eine Hochachse des Fahrzeugs in einem Bereich oberhalb des Getriebes (3) angeordnet ist und das Getriebe (3) von oben her zumindest teilweise überdeckt.