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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchtrennen eines Klebewulstes
einer Scheibe, mit einer motorisch antreibbaren Wickeleinrichtung,
mit einer Spule zum Aufwickeln des Schneidmittels zum Durchtrennen
des Klebewulstes.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Durchtrennen eines Klebewulstes
einer Scheibe, bei dem ein Schneidmittel um den Klebewulst von außen
herum geführt wird, ein erstes Ende des Schneidmittels
befestigt wird, ein zweites Ende des Schneidmittels durch den Klebewulst
hindurchgeführt wird und an der Wickeleinrichtung befestigt
wird, und die Wickeleinrichtung zum Aufwickeln des Schneidmittels
angetrieben wird, um den Klebewulst zu durchtrennen.
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Eine
Vorrichtung und ein Verfahren der vorstehend genannten Art sind
aus der
DE 10
2006 013 417 A1 bekannt.
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Die
Vorrichtung und das Verfahren eignen sich zum Durchtrennen von eingeklebten
Scheiben z. B. in Kraftfahrzeugen, Gebäuden, Eisenbahnzügen, Seilbahnkabinen,
Luftfahrzeugen und Schiffen. Auch wenn in dieser Anmeldung überwiegend
von einer Anwendung in Bezug auf Fahrzeuge die Rede ist, so ist
dies nur beispielhaft, jedoch nicht einschränkend zu verstehen.
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Bei
modernen Kraftfahrzeugen sind die Windschutzscheiben durch einen
Klebewulst aus einem Polyurethankleber oder einem anderen geeigneten
Kleber fest mit einem umlaufenden Karosserieflansch verbunden. Der
Klebewulst besteht aus einem derart festen Kleber, dass in Verbindung
mit der Windschutzscheibe die mechanische Stabilität des Fahrzeugs
erhöht wird. Es versteht sich, dass die Durchtrennung des
Klebers in Folge seiner hohen Festigkeit und Zähigkeit
somit relativ aufwändig ist.
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Da
Windschutzscheiben in Folge von Steinschlagschäden oder
anderen Beschädigungen jedoch relativ häufig ausgetauscht
werden müssen, ist es erforderlich, für jedes
Fahrzeug eine geeignete Vorrichtung bzw. ein geeignetes Verfahren
zum Ausglasen der Windschutzscheibe bereitzustellen.
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Nach
dem bekannten Verfahren wird die Wickeleinrichtung mittels einer
Stütze am Rahmen bzw. Karosserieflansch oder am Klebewulst
abgestützt, während die Wickeleinrichtung angetrieben
wird, um den Klebewulst nach und nach zu durchtrennen. Hierbei wird
die Wickeleinrichtung mit der Stütze entsprechend des Fortschrittes
des Schneidvorgangs am Rahmen oder am Klebewulst entlang geführt.
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Als
nachteilig hat sich hierbei die aufwändige Führung
der Wickeleinrichtung entlang des Karosserieflansches herausgestellt.
Teilweise ist der Zugang zum Karosserieflansch durch hervorstehende
Bauteile behindert. Außerdem ergibt sich ein ziemlicher Kraftaufwand
bei der Führung der Wickeleinrichtung entlang des Karosserieflan sches.
Ferner besteht die Gefahr, dass der Karosserieflansch durch die
Führung der Wickeleinrichtung mit der Stütze beschädigt wird.
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Aus
der
DE 297 11 291
U1 ist ferner ein Scheibentrenngerät zum Durchtrennen
eines Klebewulstes einer verklebten Scheibe bekannt, mit einem Paar
von Saugtellern, die an die heraus zu trennende Scheibe ansetzbar
sind, wobei eine Aufwickel-Vorrichtung über je einen Gelenkmechanismus schwenkbar
mit den Saugtellern verbunden ist, und wobei jeder Gelenkmechanismus
eine Bewegung zwischen Saugteller und Aufwickel-Vorrichtung um zwei
zu der Fläche der Scheibe im Wesentlichen parallele, zueinander
senkrechte Achsen zulässt.
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Mit
einer derartigen Vorrichtung ist zwar grundsätzlich ein
Heraustrennen einer Scheibe möglich, jedoch ist die Festlegung
des Scheibentrenngerätes mit einem Paar von Saugtellern
sehr aufwändig. Außerdem ist häufig ist
ein Umsetzen der Vorrichtung erforderlich, da die Geometrie sehr
ungünstig sein kann.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Vorrichtung zum Durchtrennen eines Klebewulstes einer
Scheibe anzugeben, mit der ein möglichst einfaches und
Kraft sparendes Durchtrennen des Klebewulstes einer Scheibe ermöglicht
ist.
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Ferner
soll ein möglichst einfaches Verfahren zum Durchtrennen
des Klebewulstes einer aufgeklebten Scheibe angegeben werden.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, dass die Wickeleinrichtung über
eine Kupplung an einem an der Fahrzeuginnenseite festlegbaren Saugteller
lösbar gehalten ist.
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Die
Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich
nämlich eine besonders einfache und Kraft sparende Möglichkeit
zum Durchtrennen des Klebewulstes, da die Wickeleinrichtung infolge
der lösbaren Befestigung am Saugteller in einfacher Weise
am Saugteller festgelegt werden kann.
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In
bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist die Wickeleinrichtung
drehbar am Saugteller aufgenommen.
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Auf
diese Weise ergibt sich eine besonders komfortable Möglichkeit
zum Austrennen einer Scheibe, da sich die Wickeleinrichtung während
des Antriebs der Wickeleinrichtung automatisch am Schneidmittel
ausrichtet, so dass der Klebewulst auf einfache Weise durchtrennt
wird.
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Da
lediglich eine Festlegung der Wickeleinrichtung mittels eines Saugtellers
an der Scheibe notwendig ist, ergibt sich ein besonders einfaches
und kraftsparendes Arbeiten, da die Wickeleinrichtung nicht von
Hand geführt werden muss, sondern unmittelbar an der Fahrzeuginnenseite
festgelegt wird.
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Im
Sinne dieser Anmeldung ist unter ”Schneidmittel” jeglicher
Draht oder auch jegliche Schnur zu verstehen, die grundsätzlich
zum Durchtrennen des Klebewulstes einer Scheibe geeignet ist. Dies
bedeutet, dass das Schneidmittel eine ausreichende Reißfestigkeit
und Biegbarkeit besitzen muss und ggf. mit einer geeigneten Beschichtung
oder geeigneten Oberflächenmerkmalen in Form von Zahnansätzen
oder dergleichen versehen ist, um den Schneidvorgang zu unterstützen.
Es versteht sich jedoch, dass unter der Bezeichnung ”Schneidmittel” auch
eine geeignete Schnur aus Kunststoff oder dergleichen zu verstehen
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Kupplung ein Kupplungselement
in Form eines von einem Stift nach außen radial hervorstehenden
Flansches sowie ein zugeordnetes Kupplungsgegenelement in Form eines
Schlüsselloches auf, das eine Aufnahme und ein Verschieben
des Kupplungselementes in eine Endposition erlaubt, in der das Kupplungselement
drehbar am Kupplungsgegenelement gehalten ist.
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Auf
diese Weise ist eine einfache und schnelle Befestigung der Wickelrichtung
mittels der lösbaren Kupplung am Saugteller von der Fahrzeuginnenseite
her ermöglicht. Die Endposition kann auch durch ein Rastmittel
gesichert sein, so dass das Kupplungselement gegen ein leichtes
Herausrutschen gesichert ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Kupplung drehbar am
Saugteller oder an einem Gehäuse der Wickeleinrichtung
aufgenommen.
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Auf
diese Weise muss nicht die Kupplung selbst eine Drehung zwischen
der Wickeleinrichtung und den Saugteller ermöglichen, sondern
die Drehbarkeit wird durch gesonderte Mittel bereitgestellt. Infolgedessen
ergibt sich eine breitere Gestaltungsmöglichkeit bezüglich
der Kupplung.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein Mittel zum Sichern
der Kupplung gegen ein Lösen beim Drehen vorgesehen.
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Während
die Kupplung üblicherweise gegen ein Herausrutschen gesichert
ist, wenn eine Drehung gegenüber dem Saugteller nur um
einem begrenzten Winkelbetrag von z. B. 180° erfolgt, kann
so auch ein vollständiges Drehen der Wickeleinrichtung
um einen Winkel von mehr als 180° oder bis zu 360° ermöglicht werden.
Dazu kann ein Rastmittel vorgesehen sein. Auch kann hierzu die Kupplung
durch eine entsprechende Ausgestaltung der zugehörigen
Kupplungselemente ausgebildet sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist am Saugteller ein Mittel
zum Befestigen eines Endes des Schneidmittels vorgesehen.
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Während
das Schneidmittel gemäß dem aus der
DE 10 2006 013 417 A1 bekannten
Verfahren von außen etwa an der Scheibenwischerwelle befestigt werden
musste, ist auf diese Weise nunmehr eine Befestigung am Saugteller
selbst ermöglicht. Auf diese Weise ist es nicht erforderlich,
das Schneidmittel etwa an einer schwer zugänglichen Stelle
der Karosserie zu befestigen. Vielmehr kann der ohnehin verwendete
Saugteller zur Befestigung des Schneidmittels genutzt werden. Es
versteht sich jedoch, dass hierzu auch ein gesonderter Saugteller
verwendet werden kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist am Saugteller eine Klemmeinrichtung
zur Befestigung des Schneidmittels vorgesehen.
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Auf
diese Weise ergibt sich eine einfache und schnelle Befestigung des
Schneidmittels am Saugteller.
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Hierzu
kann am Saugteller ein Block mit mindestens einer Öffnung,
vorzugsweise mehreren Öffnungen, zur Aufnahme eines Endes
des Schneidmittels und zum Festklemmen mittels eines Klemmelementes,
vorzugsweise durch Verschrauben, vorgesehen sein.
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Zum
Festklemmen des Schneidmittels wird etwa eine Schraube verwendet,
deren Stirnfläche beim Einschrauben das Ende des Schneidmittels festklemmt.
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Diese
Befestigungsmöglichkeit kann auch mit der Ausführung
des Kupplungsgegenelementes als Stift mit einem nach außen
radial hervorstehenden Flansch kombiniert sein. Als Flansch bzw.
Stift kann hierzu eine entsprechend geformte Schraube verwendet
werden.
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In
alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Schnellklemmeinrichtung
vorgesehen, insbesondere eine Curryklemme, um ein Ende des Schneidelementes
zu befestigen.
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Auch
auf diese Weise ist eine einfache und schnelle Befestigung des Schneidmittels
ermöglicht.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind mindestens zwei Führungsrollen
zur Führung des Schneidmittels zur Spule vorgesehen.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass das Schneidmittel unabhängig
von der Stellung der Wickeleinrichtung relativ zur Austrennstelle
des Schneidmittels am Klebewulst immer in optimaler Weise zur Spule
ausgerichtet wird, um eine geordnete Aufwicklung auf der Spule zu
gewährleisten.
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Die
Führungsrollen sind vorzugsweise an Achsen gelagert, die
eine Ebene aufspannen, die so angeordnet sind, dass die betreffende
Ebene im Wesentlichen parallel zu einer Spulenachse durch die Spule
verläuft. Das Schneidmittel wird bevorzugt im Wesentlichen
tangential auf der Spule aufgewickelt.
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So
ist immer eine saubere Aufwicklung des Schneidmittels gewährleistet.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist an der Wickeleinrichtung
eine Stütze auswechselbar aufgenommen.
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Auf
diese Weise kann für Bereiche des Klebewulstes, die sich
mit der am Saugteller befestigten Wickeleinrichtung infolge einer
ungünstigen Geometrie nicht oder nur sehr schlecht austrennen
lassen, die Wickeleinrichtung vom Saugteller abgenommen werden.
Nun kann die Wickeleinrichtung mit Hilfe der Stütze am
zugeordneten Karosserieflansch an der Scheibe entlang geführt
werden, um so eine Durchtrennung des Klebewulstes in diesen Bereichen
zu ermöglichen.
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Auch
kann diese Ausführung genutzt werden, sofern mit der Stütze
gearbeitet wird und die Wickeleinrichtung bei einer Unterbrechung
umgesetzt werden muss. Die Kupplung kann dann zum zwischenzeitlichen
Aufhängen genutzt werden, bevor an einer anderen Stelle
weiter gearbeitet wird.
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Es
versteht sich, dass eine Führung der Wickeleinrichtung
entlang der Fahrzeugkarosserie mit Hilfe der Stütze teilweise
kombiniert werden kann mit einem Antrieb der Wickeleinrichtung,
die drehbar am Saugteller befestigt ist.
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Die
Erfindung wird ferner durch ein Verfahren zum Durchtrennen eines
Klebewulstes einer Scheibe mit den folgenden Schritten gelöst:
- – Herumführen eines Schneidmittels
um den Klebewulst von außen;
- – Befestigen eines ersten Endes des Schneidmittels;
- – Befestigen einer motorisch antreibbaren Wickeleinrichtung
mittels einer Kupplung drehbar an einem Saugteller an der Fahrzeuginnenseite;
- – Durchführen eines zweiten Endes des Schneidmittels
durch den Klebewulst und Befestigen an der Wickeleinrichtung und
- – Antreiben der Wickeleinrichtung zum Durchtrennen
des Klebewulstes, wobei sich die Wickeleinrichtung am Schneidmittel
ausrichtet.
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Auf
diese Weise ist eine einfache und Kraft sparende Durchtrennung des
Klebewulstes ermöglicht. Da sich die Wickeleinrichtung
am Schneidmittel selbst ausrichtet, ergibt sich eine relativ gute Schneidwirkung
infolge einer günstigen Ausrichtung der Wickeleinrichtung.
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In
vorteilhafter Weiterbildung dieses Verfahrens wird das erste Ende
des Schneidmittels durch den Klebewulst hindurch geführt
wird und an der Scheibe befestigt.
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Zur
Befestigung kann hierzu der Saugteller genutzt werden, der auch
zur Aufnahme der Wickeleinrichtung dient.
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Auf
diese Weise ergibt sich eine besonders einfache Festlegung des Endes
des Schneidmittels, so dass auf eine möglicherweise umständliche
Befestigung des Schneidmittels etwa an der Scheibenwischerwelle
verzichtet werden kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird ferner durch ein Verfahren zum Durchtrennen
eines Klebewulstes einer Scheibe mit den folgenden Schritten gelöst:
- – Herumführen eines Schneidmittels
um den Klebewulst von außen;
- – Befestigen eines Saugtellers an der Scheibe von innen;
- – Durchführen eines ersten Endes des Schneidmittels
durch den Klebewulst und Befestigen am Saugteller;
- – Durchführen eines zweiten Endes des Schneidmittels
durch den Klebewulst und Befestigen an einer motorisch antreibbaren
Wickeleinrichtung und
- – Antreiben der Wickeleinrichtung zum Aufwickeln des
Schneidmittels, um den Klebewulst zu durchtrennen.
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Auch
auf diese Weise ist ein vorteilhaftes Durchtrennen des Klebewulstes
an einer Scheibe ermöglicht. Unabhängig davon,
ob die Wickeleinrichtung nun an der Scheibe drehbar mittels eines
Saugtellers befestigt wird oder etwa mit Hilfe einer Stütze entlang
des Fahrzeuginneren geführt wird, ergibt sich eine vereinfachte
Befestigung des Endes des Schneidmittels durch Festlegung unmittelbar
an einem Saugteller. Auf diese Weise wird eine möglicherweise
sehr umständliche Festlegung des Schneidmittels an einem
anderen feststehenden Karosserieteil vermieden.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in
der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich auf der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine
Scheibe mit einer motorisch antreibbaren Wickeleinrichtung zum Aufwickeln
eines Schneidmittels, die an einem Saugteller drehbar an der Scheibe
gehalten ist;
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2 eine
perspektivische Ansicht der Wickeleinrichtung gemäß 1 in
vergrößerter Darstellung;
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3 eine
erste Ausführung eines Saugtellers mit einem Kupplungsteil
zur Aufnahme der Wickeleinrichtung;
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4 eine
zweite Ausführung eines Saugtellers mit einem Kupplungselement
zur drehbaren Aufnahme der Wickeleinrichtung und eine davon räumlich
getrennten Klemmeinrichtung zur Aufnahme eines Endes des Schneidmittels;
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5 eine
weitere Ausführung eines Saugtellers, bei dem ein Kupplungselement
zur Aufnahme der Wickeleinrichtung mit einer Klemmeinrichtung zur
Aufnahme eines Endes des Schneidmittels kombiniert ist;
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6 eine
Abwandlung der Ausführung gemäß 5;
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7 eine
vergrößerte Darstellung der Klemmeinrichtung gemäß 6;
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8 eine
gegenüber 1 leicht abgewandelte Ausführung
der Erfindung, wobei ein am Fahrzeug festzulegendes Ende des Schneidmittels nunmehr
an einem an der Scheibe festgelegten Saugteller mittels einer Klemmeinrichtung
gehalten ist und
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9 eine
Abwandlung des in den 1 und 8 gezeigten
Verfahren, wobei die Wickeleinrichtung zum Durchtrennen des Klebewulstes
mittels einer Stütze entlang des Karosserieflansches geführt wird.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Vorrichtung insgesamt mit
der Ziffer 10 bezeichnet.
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Die
Vorrichtung 10 umfasst eine Wickeleinrichtung 24 zum
Aufwickeln eines Schneidmittels 18, das zum Durchtrennen
eines Klebewulstes 34 einer Scheibe 12 dient.
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Bei
der Scheibe 12 kann es sich bspw. um eine Windschutzscheibe
eines Kraftfahrzeugs handeln, die mittels des Klebewulstes 34,
der aus einem sehr zähen Kunststoffmaterial, wie etwa Polyurethankleber,
besteht, mit einem Karosserieflansch 14 verklebt ist. Der
Klebewulst 34 ist äußerst stabil und
trägt zur Eigenstabilität des Fahrzeugs bei.
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Wenn
ein derartiger Klebewulst 34 mit Hilfe eines Schneidmittels
in Form eines Drahtes oder dergleichen durchtrennt werden soll,
so ist offensichtlich, dass hierzu eine erhebliche Kraft notwendig
ist.
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Während
im Stand der Technik in der Regel hierbei mit handgeführten
Wickeleinrichtungen gearbeitet wurde, schlägt die Erfindung
nunmehr eine motorisch antreibbare Wickeleinrichtung 24 vor,
die an der Scheibe 12 mit Hilfe einer geeigneten Kupplung 15 an
einem Saugteller 19 drehbar befestigt werden kann.
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Zum
Durchtrennen des Klebewulstes wird das Schneidmittel 18 zunächst
von außen um die Scheibe 12 herum gelegt und an
einem ersten Ende an einem feststehenden Fahrzeugteil, bspw. an
der Scheibenwischerwelle 13 befestigt. Sodann wird ein zweites
Ende durch den Klebewulst hindurch geführt und nun an der
Wickeleinrichtung 24 befestigt. Die Wickeleinrichtung 24 wird
auf eine nachfolgend noch zu erläuternden Weise mittels
einer geeigneten Kupplung 15 drehbar am Saugteller 19 befestigt. Hierzu
sind ein Kupplungselement 16 und ein Kupplungsgegenelement 17 vorgesehen,
die eine lösbare Verbindung ermöglichen und gleichzeitig
eine Drehbarkeit der Wickeleinrichtung 24 relativ zum Saugteller 19 gewährleisten.
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Wird
die Wickeleinrichtung 24 betätigt, so dreht sich
diese aus der ursprünglichen, in 1 ausgezogen
dargestellten Lage in die gestrichelte Lage, die mit 24' bezeichnet
ist. Der Klebewulst 34 kann nunmehr durch Aufwickeln des
Schneidmittels 18 nach und nach durchtrennt werden, wobei
sich die Wickeleinrichtung 24 immer automatisch am Schneidmittel 18 ausrichtet.
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Der
Aufbau der Wickeleinrichtung 24 wird nunmehr anhand von 2 näher
erläutert.
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Die
Wickeleinrichtung 24 weist ein Gehäuse 20 auf,
an dessen einem Ende ein Handgriff 22 vorgesehen ist. Ausgehend
vom Handgriff 22 verjüngt sich das Gehäuse 20 etwa
keilförmig zum gegenüberliegenden Ende hin, an
dem eine Stütze 32 abnehmbar befestigt ist. Eine
Spule 28, die um eine Spulenachse 72 drehbar ist,
dient zum Aufwickeln des Schneidmittels 18. Die Spule 28 ist
nach außen hin berührungssicher gekapselt und
weist nur eine Öffnung 70 zur Durchführung
des Schneidmittels 18 nach außen auf. Um ein möglichst
tangentiales Aufwickeln des Schneidmittels 18 auf der Spule
zu gewährleisten, sind zwei Führungsrollen 50, 52 nebeneinander
an feststehenden Achsen 58, 60 aufgenommen, die
einen Durchtritt des Schneidmittels 18 von der Öffnung 70 aus
nach außen erlauben. Um ein Herausspringen des Schneidmittels 18 aus
dem Spalt zwischen den beiden Führungsrollen 50, 52 zu vermeiden,
sind die beiden Spulenachsen 58, 60 durch ein
Abdeckelement 64 miteinander verbunden.
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Die
beiden Achsen 58, 60, auf denen die Führungsrollen 50, 52 gelagert
sind, spannen miteinander eine Ebene auf, die parallel zur Spulenachse 72 angeordnet
ist. Durch eine derartige Anordnung der Führungsrollen 50, 52 in
Bezug auf die Spule 28 ist eine weitgehend tangentiale
Aufwicklung des Schneidmittels 18 auf der Spule 28 unabhängig
von der Anordnung der Spule 28 selbst gewährleistet.
Die Spule 28 kann, wie in 2 dargestellt,
mit ihrer Spulenachse 72 etwa parallel zu dem Abdeckelement 64 und
parallel zum außen liegenden Handgriff 22 angeordnet
sein.
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Denkbar
wäre jedoch auch bspw. eine um 90° gedrehte Anordnung
der Spule 28.
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Die
Wickeleinrichtung 24 ist mittels eines Antriebs 26 motorisch
antreibbar. Der Antrieb 26 umfasst einen Elektromotor 27,
von dem ein Getriebe 29 angetrieben wird, das schließlich
mit der Spule 28 gekoppelt ist.
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Im
dargestellten Fall dient zur Stromversorgung des Elektromotors 27 ein
Akkumulator, der mit der Ziffer 30 angedeutet ist. Es versteht
sich, dass stattdessen jedoch auch eine netzgetriebene Ausführung
verwendbar ist und dass andere Antriebsarten, wie z. B. ein Druckluftmotor
verwendet werden können.
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Auf
der Oberseite des Gehäuses 20 ist ferner ein Kupplungselement 16 in
Form eines Schlüsselloches vorgesehen, in das ein entsprechendes
Kupplungsgegenelement (3 bis 6) einführbar
ist und durch Verschieben in eine Endstellung festlegbar ist.
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Das
zugeordnete Kupplungsgegenelement, das allgemein mit 17 bezeichnet
ist, ist in 3 dargestellt. Das Kupplungsgegenelement 17 weist
einen Stift 35 auf, von dessen Ende ein Flansch 36 nach außen
radial hervorsteht. Der Flansch 36 kann in die zugeordnete
breite Stelle des schlüssellochförmigen Kupplungselementes 16 eingeführt
werden und dann entlang des schmaleren Bereiches des Kupplungselementes
verschoben werden, bis sich eine Endstellung ergibt. In der Endstellung
kann durch eine besondere Ausgestaltung des Kupplungselementes 16 eine
Verrastung gewährleistet werden, wozu bspw. zwei kleine
Nocken oder ein geeignetes Federelement vorgesehen sein können.
In dieser Endstellung ist das Kupplungsgegenelement 17 drehbar
am Kupplungselement 16 aufgenommen. Von der Konstruktion
der Form des Schlüsselloches her ist eine Drehung zumindest
um 180° ermöglicht. Soweit eine Drehung um mehr
als 180° erwünscht ist, kann dies durch eine andere
Form des Kupplungselementes 16 oder durch eine zusätzliche
Sicherungseinrichtung (wie das vorstehend erwähnte Rastmittel)
erreicht werden.
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Nachfolgend
werden verschiedene Ausführungsformen des Saugtellers 19 anhand
der 3 bis 7 erläutert.
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Bei
der Ausführung gemäß 3 und 4 wurde
der Einfachheit halber auf die Darstellung eines Spannhebels zur
Saugbefestigung des Saugtellers 19 verzichtet.
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In 4 ist
eine Abwandlung des Saugtellers 19 gemäß 3 dargestellt
und insgesamt mit Ziffer 19a bezeichnet. Hierbei ist zusätzlich
zum Kupplungsgegenelement 17a, das in seiner Ausführung
vollständig dem Kupplungsgegenelement 17 gemäß 3 entspricht,
ein Mittel zur Klemmbefestigung eines Endes des Schneidelementes 18 vorgesehen.
Hierzu ist auf der Oberfläche des Saugtellers 19a ein
Block 38 befestigt, in dem mehrere Radialbohrungen 40 vorgesehen
sind. Die Radialbohrungen 40 erlauben es, ein Ende des
Schneidmittels 18 einzuführen. Zur Festlegung
dient eine Klemmschraube 39, die in einer zugeordneten
Gewindebohrung des Blockes 38 drehbar aufgenommen ist und ein
in eine Bohrung 40 eingeführtes Ende mit ihrer Stirnfläche
festklemmen kann.
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In 5 ist
eine weitere Abwandlung des Saugtellers 19a dargestellt
und insgesamt mit der Ziffer 19b bezeichnet. Hierbei sind
das Kupplungsgegenelement einerseits und ein Klemmelement zur Festlegung
eines Endes des Schneidmittels 18 andererseits in einer
einzigen Einheit miteinander kombiniert. Hierzu ist auf einer Oberfläche
des Saugtellers 18b ein Block 38 aufgenommen,
an dessen unteren Ende wiederum eine Mehrzahl von Radialbohrungen 40 vorgesehen
ist, die zur Aufnahme eines Endes des Schneidmittels 18 ausgebildet
sind. In dem Block 38 ist eine Schraube 36b einschraubbar,
deren Schraubenkopf in der Form des Flansches 36 bzw. 36a ausgebildet
ist, um so als Kupplungsgegenelement zum Kupplungselement 16 zu
dienen. Der Schaft der Schraube 36b, der in 5 mit 35b bezeichnet
ist, entspricht in seiner Form und Größe dem Stift 35 gemäß 3.
Am unteren Ende der Schraube 36b ist ein geeignetes Gewinde
vorgesehen, das in ein zugeordnetes Gewindesackloch des Blockes 38 einschraubbar
ist, um ein eingeführtes Ende des Schneidmittels 18 stirnseitig
festzuklemmen und gleichzeitig eine Festlegung am Block 38 zu gewährleisten.
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Auf
diese Weise ergibt sich in Kombination mit dem Block 38 ein
Kupplungsgegenelement 17b.
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Zusätzlich
ist in 5 noch ein Spannhebel 42 dargestellt,
der zur Betätigung des Saugtellers 19b dient.
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Eine
weitere Abwandlung des Saugtellers ist in den 6 und 7 dargestellt
und insgesamt mit 19c bezeichnet. Hierbei sind die Funktionen
des Kupplungsgegenelementes 17c einerseits und einer Klemmeinrichtung 44 zur
Festlegung eines Endes des Schneidmittels 18 voneinander
entkoppelt.
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Hierzu
ist gemäß 7 die Klemmeinrichtung 44 in
Form einer Schnellklemmeinrichtung ausgeführt, die auch
unter der Bezeichnung ”Curryklemme” bekannt ist.
Die Schnellklemmeinrichtung 44 weist zwei relativ zueinander
bewegliche Klemmen 45, 46 auf, die um zugeordnete
Achsen 47, 48 verschwenkbar sind und in geeigneter
Weise federbelastet sind. Werden die beiden Klemmen 45, 46 in Richtung
der Pfeile an den Enden zueinander bewegt, so kann das Schneidmittel 18 aus
dem Zwischenraum zwischen den beiden Klemmen 45, 46 herausgezogen
werden. Im losgelassenen Zustand ist dagegen ein in den Zwischenraum
zwischen den beiden Klemmen 45, 46 hinein geführtes
Ende des Schneidmittels 18 dauerhaft zwischen den beiden Klemmen 45, 46 gehalten.
Gemäß 6 erstreckt sich oberhalb der
Schnellklemmeinrichtung 44 ein im Wesentlichen U-förmiger
Bügel 43, der an seiner Oberseite eine Basis zur
Aufnahme eines Kupplungsgegenelementes 17c der aus 3 bekannten Art
bildet. Ein Ende des Schneidmittels 18 kann somit an der
Schnellklemmeinrichtung 44, deren Enden aus der von dem
Bügel 43 gebildeten Öffnung nach außen
hervorstehen, festgeklemmt werden, während das auf der
Oberseite des Bügels 43 vorgesehene Kupplungsgegenelement 17c zur
Verbindung mit dem Kupplungselement 16 dient.
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In 8 ist
ein Einsatz der Wickeleinrichtung 24 zum Durchtrennen des
Klebewulstes 34 dargestellt, wobei in Abwandlung zu der
Darstellung gemäß 1 ein Ende
des Schneidmittels 18 unmittelbar am Saugteller 19a mittels
einer geeigneten Klemmeinrichtung am Block 38 festgelegt
ist. Um eine Befestigung des Endes des Schneidmittels 18 am
Saugteller 19a zu ermöglichen, ist das Ende also durch
den Klebewulst 34 hindurch gestochen und dann unmittelbar
am Saugteller 19a an der Klemmeinrichtung befestigt. 8 zeigt
das Durchtrennen des Klebewulstes 34, wobei sich die Wickeleinrichtung 24 aus
einer inaktiven Stellung 24 zu Beginn des Aufwickelvorgangs
unmittelbar am Schneidmittel 18 ausrichtet und somit in
die gestrichelte Stellung 24'' dreht. Gemäß 8 wurde
zuvor bereits ein Teil des Klebewulstes 34 durchtrennt.
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Eine
derartige Anwendung der Wickeleinrichtung 24 mit einer
drehbaren Aufnahme an der Kupplung 15 bietet sich insbesondere
dann an, wenn die heraus zu trennende Scheibe 12 keine
besonderen Hindernisse für das Schneidmittel 18 aufweist.
Es könnte sich bspw. um eine Heckscheibe eines Fahrzeugs
handeln, oder auch um eine Scheibe an einem Schienenfahrzeug, an
der keine besonderen Hindernisse vorkommen.
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Lassen
es die geometrischen Bedingungen jedoch bei einer Scheibe nicht
oder nur teilweise zu, die vorstehend beschriebene drehbare Befestigung mittels
der Kupplung 15 am Saugteller 19 an der Scheibe 12 zu
ermöglichen, so kann die Wickeleinrichtung gemäß 9 auch
mittels einer Stütze 32, die sich an dem Griff 22 gegenüberliegenden
Ende der Wickeleinrichtung befindet, am Karosserieflansch oder Rahmen 14 bzw.
am Klebwulst 34 entlang geführt werden.
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Zur
Abstützung an der Oberfläche des Karosserieflansches 14 dient
hierzu die Stirnfläche 33 der Stütze 32,
die eine Führung in einer zur Spulenachse 72 parallelen
Richtung erlaubt. Hierbei wird der Karosserieflansch 14,
ausgehend von der ausgezogen dargestellten Position des Schneidmittels 18, nach
und nach durchtrennt, was durch die gestrichelte Anordnung des Schneidmittels 18 dargestellt
ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006013417
A1 [0003, 0027]
- - DE 29711291 U1 [0009]