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Die
Erfindung betrifft eine Orthese zur Korrektur von Fehlstellungen
und zum Redressieren von Körpergliedern in Abduktions-
oder Adduktionsrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Aus
der
DE 10 2004
008 909 A1 ist eine Orthese dieser Art zur Korrektur einer
Hallux-Valgus-Fehlstellung und zum Redressieren (Geraderichten)
der Großzehe bekannt. Diese bekannte Orthese ist in der
Form einer Gelenkbiegeschiene ausgebildet, die sich vom Mittelfuß zur
Großzehe an der Innenseite des Fußes erstreckt.
Die Ausrichtung des am Mittelfuß befestigten Schienenteils
bestimmt die Ausrichtung des zweiten, an der Großzehe befestigten
Schienenteils in Abduktions- bzw. Adduktionsrichtung. Die Kraft,
mit der die Großzehe in Adduktionsrichtung, d. h. weg von
der Fußmittellinie, gezogen werden kann, hängt
dabei allein von der Materialsteifigkeit der beiden Schienen elemente
ab. Weiterhin sind dort die beiden Schienenelemente mittels eines
Gelenks miteinander verbunden, die jedoch nur die Funktion hat,
die beiden Schienenelemente in Extensions- bzw. Flexionsrichtung
zu verschwenken, um die Großzehe strecken und beugen zu
können.
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Nachteilig
ist bei dieser bekannten Orthese, dass die auf das zu korrigierende
Körperglied aufzubringende Kraft in Abduktions- oder Adduktionsrichtung
nicht einstellbar ist. Weiterhin kann die Korrekturkraft im Laufe
der Zeit durch Materialermüdung abnehmen oder ganz verschwinden.
In vielen Fällen reicht die damit erzielbare Korrekturkraft
auch nicht aus, um die gewünschte Korrektur oder Redressierung
der Großzehe zu bewirken.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Orthese der eingangs
genannten Art zu schaffen, die eine verbesserte Korrektur von Fehlstellungen
und ein verbessertes Redressieren von Körperglieder in
Abduktions- oder Adduktionsrichtung ermöglicht und universell
einsetzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Orthese
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen
beschrieben.
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Bei
der erfindungsgemäßen Orthese weist das Gelenk
mindestens einen Gelenkzapfen auf, mit dem das erste und zweite
Schienenelement derart miteinander gekoppelt sind, dass die Schienenelemente
relativ zueinander in Abduktions- und Adduktionsrichtung verschwenkbar
sind. Weiterhin ist eine zwischen dem ersten und zweiten Schienenelement wirkende
Vorspannungserzeugungseinrichtung mit einem dynamischen Antriebsmittel
vorgesehen, das einerseits mit dem ersten Schienenelement und andererseits
mit dem zweiten Schienenelement in Wirkverbindung ist, derart, dass
die Schienenelemente durch das Antriebsmittel in Abduktions- oder
Adduktionsrichtung dynamisch vorgespannt sind.
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Durch
die erfindungsgemäße Orthese können Fehlstellungen
von Körpergliedern in Abduktions- oder Adduktionsrichtung
auf besonders wirkungsvolle Weise korrigiert werden. Durch den Einsatz
entsprechend starker Antriebsmittel können hohe Korrekturkräfte
aufgebracht werden. Weiterhin ist es möglich, durch Einstellung
der Vorspannkraft die Korrekturkräfte zu variieren und
individuell an den jeweiligen Behandlungsfall anzupassen. Weiterhin
ist die erfindungsgemäße Orthese universell einsetzbar, insbesondere
bei Zehenfehlstellungen, Fingerfehlstellungen, Ulnardeviation bei
rheumatischen Händen, Schulterluxationen, postoperativ
nach Supraspinatus-Operationen in der Schulter, bei Schiefhals, postoperativer
Hüftabduktion, Genuvarum (O-Bein), Genuvalgum (X-Bein),
Klumpfuß oder Knickfuß. Weiterhin kann die erfindungsgemäße
Orthese nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren, d. h. im
veterinärmedizinischen Bereich, eingesetzt werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform besteht das dynamische Antriebsmittel
aus mindestens einer Feder, wobei die Feder als Torsionsfeder ausgebildet
ist, die sich um den Gelenkzapfen herum erstreckt, so dass der Gelenkzapfen
einen zentralen Achszapfen für die Torsionsfeder bildet.
Hierdurch kann eine sehr platzsparende Anordnung geschaffen werden,
wobei darüber hinaus der Gelenkzapfen die Torsionsfeder
stabilisiert.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform ist der Gelenkzapfen Teil
einer Vorspannungseinstelleinrichtung, wobei die Feder am Gelenkzapfen
festgelegt ist, der Gelenkzapfen drehbar im oder am ersten Schienenelement
gehaltert ist und die Vorspannung der Feder durch eine Veränderung
der Drehposition des Gelenkzapfens relativ zum zweiten Schienenelement
einstellbar ist. Auf diese Weise kann eine platzsparende, einfach
und kostengünstig zu realisierende Anordnung geschaffen
werden, die eine individuelle Einstellung der Federvorspannung und
damit der auf das Körperglied wirkenden Korrekturkraft
ermöglicht.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorspannungseinstelleinrichtung
ein drehbares Handhabungsteil und ein mit dem Handhabungsteil gekoppeltes
Zahnradgetriebe zum Drehen des Gelenkzapfens auf. Ein derartiges
Zahnradgetriebe ermöglicht bei Verwendung einer geeigneten Übersetzung
ein sehr einfaches, genaues und werkzeugloses Einstellen der Vorspannkraft.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform besteht das Zahnradgetriebe
aus einem Schneckenradgetriebe mit einer mit dem Handhabungsteil
gekoppelten Schneckenspindel und einem am Gelenkzapfen vorgesehenen
Schneckenrad, das mit der Schneckenspindel in Eingriff ist. Hierdurch
kann eine selbsthemmende Getriebeanordnung geschaffen werden, so
dass zusätzliche Verdrehsicherungen zum Aufrechterhalten
der eingestellten Vorspannkraft entfallen können. Alternativ
hierzu ist es jedoch auch möglich, andere Arten von Zahnradgetrieben vorzusehen,
beispielsweise Stirn- oder Kegelradgetriebe, gegebenenfalls mit
zusätzlichen Verdrehsicherungen.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform ist die Feder als Zug- oder
Druckfeder ausgebildet, die neben dem ersten Schienenelement angeordnet ist,
wobei das zweite Schienenelement einen sich von der Gelenkachse
medial oder lateral weg erstreckenden Hebel aufweist, mit dem die
Feder gekoppelt ist. Alternativ hierzu ist es jedoch auch ohne weiteres
möglich, dass das dynamische Antriebsmittels aus mindestens
einem gummielastischen Element, Pneumatikzylinder oder Hydraulikzylinder
besteht.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform ist am ersten Schienenelement
eine Drehscheibe drehbar gehaltert, deren Drehachse senkrecht zur Gelenkachse
des Gelenkzapfens angeordnet ist, wobei der Gelenkzapfen in oder
an der Drehscheibe gehaltert ist, so dass das zweite Schienenelement
multiaxial relativ zum ersten Schienenelement verschwenkbar ist.
Eine derartige Anordnung ermöglicht nicht nur ein Verschwenken
des zweiten Schienenelements in Abduktions- oder Adduktionsrichtung, sondern
zusätzlich auch in einer weiteren Ebene, insbesondere in
Extensions- und Flexionsrichtung. Hierdurch kann auch während
des Beugens oder Streckens eines Gelenks eine Korrekturkraft in
Abduktions- oder Adduktionsrichtung aufgebracht werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform weist die Orthese eine Arretierungseinrichtung
auf, welche die Drehbewegung der Drehscheibe relativ zum ersten
Schienenelement in vorbestimmten Drehpositionen arretiert. Eine
derartige Arretierungseinrichtung kann beispielsweise eine oder
mehrere Querbohrungen umfassen, welche im ersten Schienenelement
im Gelenksbereich angeordnet sind, sowie aus einer oder mehreren
Querbohrungen, die in der Drehscheibe angeordnet und mit den Querbohrungen
des ersten Schienen elements in bestimmten Winkelstellungen zur Deckung
gebracht werden können, so dass ein Arretierungsstift hindurchgesteckt werden
kann. Alternativ hierzu ist eine Vielzahl anderer Arretierungseinrichtungen
denkbar, beispielsweise eine lösbare Klemmeinrichtung,
mit der die Drehscheibe in der gewünschten Winkelposition
am ersten Schienenelement festgeklemmt werden kann. Weiterhin sind
auch Lösungen denkbar, bei denen keine Drehscheibe angeordnet
ist, sondern das zweite Schienenelement in verschiedenen Winkelstellungen
am ersten Schienenelement form- oder kraftschlüssig fixiert
werden kann.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher
erläutert. Es zeigen:
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1:
eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer an
einem Fuß angelegten erfindungsgemäßen
Orthese in Form einer Hallux-Valgus-Orthese;
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2:
eine Draufsicht auf die Orthese von 1;
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3:
eine Seitenansicht der Orthese von 1 in Alleinstellung;
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4:
eine Draufsicht auf die Orthese von 2 in Alleinstellung;
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5:
einen vertikalen Längsschnitt durch das zweite Schienenelement
und den Gelenkbereich;
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6a bis 6c:
eine Seitenansicht, stirnseitige Ansicht bzw. Draufsicht auf den
Gelenkbereich;
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7a:
einen Schnitt längs der Linie VIIa-VIIa von 6b;
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7b:
einen Schnitt längs der Linie VIIb-VIIb von 6a;
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7c:
einen Schnitt längs der Linie VIIc-VIIc von 6a;
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8:
eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Orthese in schematischer Darstellung;
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9:
eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Orthese in schematischer Darstellung; und
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10:
eine perspektivische Ansicht einer vierten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Orthese in schematischer
Darstellung, wobei bei Teile weggelassen und verkürzt dargestellt
sind.
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Aus
den 1 bis 7c ist ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Orthese ersichtlich, die
im vorliegenden Beispiel als Hallux-Valgus-Orthese zur Korrektur
einer Fehlstellung der Großzehe ausgebildet ist. Bei einer
Hallux-Valgus-Indikation verläuft die Großzehe,
was aus 2 nicht ersichtlich ist, stark
abgewinkelt zur Längsmittellinie des Fußes, wobei
sie zur Fußaußenseite hin, d. h. zur zweiten Zehe
hin, abgewinkelt ist. Durch die erfindungsgemäße
Orthese soll eine derartige Fehlstellung korrigiert bzw. postoperativ
in der gewünschten, dargestellten geraden Stellung gehalten
werden. Hierzu wird die Großzehe durch die Orthese zur Fußinnenseite
hin, d. h. in Abduktionsrichtung relativ zur Fußmittellinie
gezogen.
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Die
Orthese weist ein erstes Schienenelement 1 auf, das am
Mittelfuß befestigbar ist, sowie ein zweites Schienenelement 2,
das an der Großzehe befestigbar ist. Das erste Schienenelement 1 besteht
hierzu aus einem seitlichen Schienenabschnitt 3, der im
Bereich des Mittelfußes längs der Fußinnenseite
verläuft, sowie einem oberen Schienenabschnitt 4,
der sich über den Fußrücken erstreckt.
Der obere Schienenabschnitt 4 ist als Halbschale ausgebildet
und an die Form des Fußrückens angepasst. Die
Halterung des ersten Schienenelementes 1 am Mittelfuß erfolgt
mittels eines ersten Befestigungsmittels 5 in der Form
eines Bandes, das einerseits am seitlichen Schienenabschnitt 3 befestigt
ist, unter dem Fuß hindurchgeführt werden kann
und, beispielsweise mittels eines Klettverschlusses, auf der gegenüberliegenden
Seite am oberen Schienenabschnitt 4 befestigbar ist.
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Das
zweite Schienenelement 2 besteht bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel aus einer länglichen Schiene,
die auf der Seite der Großzehe verläuft und mittels
eines zweiten Befestigungsmittels 6 in der Form eines Bandes
an der Großzehe befestigbar ist. Dieses Band ist vorzugsweise
als Klettband ausgebildet und, wie aus 1 ersichtlich, durch
zwei parallele Längsschlitze im zweiten Schienen element 2 hindurchgeführt.
Das Band wird um die Großzehe herumgeschlungen und festgeklettet,
so dass das zweite Schienenelement 2 seitlich an der Großzehe
anliegt und dort gehalten wird.
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Die
Schienenelemente 1, 2 bestehen zweckmäßigerweise
aus einem Kunststoffmaterial, das insbesondere in Längsrichtung
eine erhöhte Biegesteifigkeit aufweist, so dass beim praktischen
Gebrauch keine oder nur eine vernachlässigbar geringe Verformung
um eine vertikale Achse herum auftritt, wenn das zweite Schienenelement 2,
wie später noch näher ausgeführt wird,
mittels Federkraft in Abduktionsrichtung, d. h. seitlich nach innen,
vorgespannt wird.
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Die
beiden Schienenelemente 1, 2 sind über ein
Gelenk 7 miteinander gekoppelt, wobei das Gelenk 7 in
etwa neben dem Großzehengrundgelenk angeordnet ist. Das
Gelenk 7 weist eine Gelenkachse 8 auf, die beim
dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen vertikal
verläuft. Aufgrund dieses Gelenks 7 kann das zweite
Schienenelement 2 in einer horizontalen Ebene, d. h. in
Abduktions- und Adduktionsrichtung, gegenüber dem ersten
Schienenelement 1 verschwenkt werden.
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Das
Gelenk 7 umfasst, wie aus den 5, 7a bis 7c ersichtlich,
einen gestuft zylindrischen Gelenkzapfen 9, der in einer
Konsole 10 des ersten Schienenelements 1 drehbar
gelagert ist. Die Konsole 10 ist am vorderen Ende des seitlichen Schienenabschnitts 3 angeformt
oder auf andere Weise fest mit diesem verbunden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
besteht die Konsole 10 aus einem zylindrischen Abschnitt,
der seitlich über das erste Schienenelement 1 vorsteht.
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Der
Gelenkzapfen 9 ist in der Konsole 10 drehbar gelagert
und erstreckt sich mittig durch die gesamte Konsole 10 hindurch,
wie schematisch in 5 dargestellt. Weiterhin weist
der Gelenkzapfen 9 eine derartige Länge auf, dass
seine gegenüberliegenden Endabschnitte 11 radial über
die Konsole 10 hinaus vorstehen. Die Ausrichtung des Gelenkzapfens 9 ist
dabei derart, dass seine Mittelachse, die mit der Gelenkachse 8 zusammenfällt,
in der oder parallel zur Hauptebene des zweiten Schienenelements 2 liegt.
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Zur
Lagerung des zweiten Schienenelements 2 am Gelenkzapfen 9 weist
das zweite Schienenelement 2 einen verdickten Gabelungsbereich 12 mit
Gabelenden 13 auf, welche sich um die Konsole 10 teilweise
herum erstrecken und mit Bohrungen 14 versehen sind, in
die sich die Endabschnitte 11 des Gelenkzapfens 9 hinein
erstrecken. Die Endabschnitte 11 des Gelenkzapfens 9 sind
in den Bohrungen 14 ebenfalls drehbar gelagert. Da der
gegenseitige Abstand der beiden Gabelenden 13 nur geringfügig
größer ist als der Durchmesser der Konsole 10,
wird das zweite Schienenelement 2 durch die Konsole 10 in axialer
Richtung des Gelenkzapfens 9 an der Konsole 10 festgelegt.
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Aufgrund
dieser Anordnung ist es möglich, dass sich das zweite Schienenelement 2 um
die Gelenkachse 8 herum relativ zum ersten Schienenelement 1 schwenken
lässt.
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Die
zur Korrektur der Zehenfehlstellung notwendige Korrekturkraft wird
mittels einer Vorspannungserzeugungseinrichtung aufgebracht, die
im gezeigten Ausführungsbeispiel aus zwei Federn 15 in Form
von Torsionsfedern (Schenkelfedern) besteht. Die Federn 15 erstrecken
sich jeweils in der Nähe der beiden Endabschnitte 11 um
den Gelenkzapfen 11 herum, d. h. der Gelenkzapfen 11 erstreckt
sich durch die Federn 15 hindurch und bildet damit einen
zentralen Achszapfen für die Torsionsfedern. Der mittlere Spiralbereich 16 der
Federn 15 liegt dabei innerhalb der Konsole 10.
Weiterhin weist jede Feder 15 einen äußeren
Federschenkel 17 auf, der sich in eine zugeordnete Bohrung
der Gabelenden 13 hinein erstreckt und damit am zweiten
Schienenelement 2 verankert ist. Am gegenüberliegenden
Ende weist jede Feder 15 einen weiteren, nicht näher
ersichtlichen Federschenkel auf, der am Gelenkzapfen 9 festgelegt
ist. Hierzu sind am Gelenkzapfen 9 zwei Abschnitte 18 mit
vergrößertem Durchmesser vorgesehen, wodurch eine
Schulter 19 gebildet wird, in der eine Axialbohrung zum
Einstecken des innenliegenden Federschenkels vorgesehen ist.
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Aufgrund
dieser Anordnung können die beiden Federn 15 durch
ein Drehen des Gelenkzapfens 9 um die Gelenkachse 8 herum
derart vorgespannt werden, dass auf das zweite Schienenelement 2 eine Schwenkkraft
zur Fußinnenseite hin, d. h. in Abduktionsrichtung, aufgebracht
wird.
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Die
Einstellung der Vorspannkraft erfolgt mittels einer Vorspannungseinstelleinrichtung,
die ein am Gelenkzapfen 9 befestigtes Schneckenrad 20 (Stirnrad),
eine in der Konsole 10 drehbar gelagerte Schneckenspindel 21 und
ein Handhabungsteil 22 umfasst, um die Schneckenspindel 21 werkzeuglos drehen
zu können.
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Das
Schneckenrad 20 ist mittig am Gelenkzapfen 9 zwischen
den beiden Abschnitten 18 drehfest am Gelenkzapfen 9 festgelegt.
Die Längsachse der Schneckenspindel 21 verläuft
senkrecht zur Längsachse des Gelenkzapfens 9 in
horizontaler Richtung. Weiterhin trägt die Schneckenspindel 21 eine Schnecke 23 (7c),
die mit dem Schneckenrad 20 in Eingriff ist. Zur Lagerung
der Schneckenspindel 21 sind in der Konsole 10 entsprechende Bohrungen 24 vorgesehen.
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Das
Handhabungsteil 22 besteht aus einem Ring, das mittels
eines Gelenks 25 schwenkbar mit der Schneckenspindel 21 verbunden
ist. Aufgrund des Gelenks 25 kann das Handhabungsteil 22 von der
Konsole 10 weggeklappt werden, um die Schneckenspindel 21 und
damit das Schneckenrad 20 und den Gelenkzapfen 9 auf
einfache Weise und werkzeuglos verdrehen zu können, wodurch
die beiden Federn 15 gleichzeitig mehr oder weniger vorgespannt
werden. Nach dem Einstellen der gewünschten Vorspannkraft
kann das Handhabungsteil 22 wieder an die Konsole 10 zurückgeschwenkt
werden, so dass sie parallel zu dieser angeordnet ist und seitlich nur
geringfügig vorsteht.
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Anhand
von 8 wird im Folgenden ein zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Orthese beschrieben. Elemente
dieser Ausführungsform, die gleich oder gleichwirkend zu
den Elementen der ersten Ausführungsform sind, sind mit den
gleichen Bezugszeichen wie bei der ersten Ausführungsform
versehen. Diese Ausführungsform dient ebenfalls zur Korrektur
einer Hallux-Valgus-Fehlstellung und besitzt wiederum zwei Schienenelemente 1, 2,
die in ganz ähnlicher Weise wie die Schienenelemente 1, 2 der
ersten Ausführungsform ausgebildet und am Fuß angebracht
sein können. Die entsprechenden Befestigungsmittel 5, 6 wurden der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt.
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Wie
aus 8 ersichtlich, ist das zweite Schienenelemente 2 in
der Draufsicht L-förmig ausgebildet und weist einen sich
von der Gelenkachse 8 medial weg erstreckenden Hebel 26 (Schienenschenkel)
auf, der endseitig über einen Zuganker 27 mit
einer als Zugfeder (Spiralfeder) ausgebildeten Feder 15 gekoppelt
ist. Das vordere Ende der Feder 15' ist am Zuganker 27 befestigt,
während das hintere Ende der Feder 15' über
ein Gehäuse 28 mit dem ersten Schienenelement 1 gekoppelt
ist. Das Gehäuse 28 kann beispielsweise, wie dargestellt,
aus einer Hülse bestehen, in welcher die Feder 15' aufgenommen
ist und das gleichzeitig eine Führung für den Zuganker 27 darstellt.
Das Gehäuse 28 ist in einer nicht näher
dargestellten Weise am ersten Schienenelement 1 befestigt.
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Die
schwenkbare Halterung des zweiten Schienenelements 2 am
ersten Schienenelement 1 erfolgt wiederum über
einen (oder zwei fluchtende) Gelenkzapfen 9', dessen Ausrichtung
und Anordnung gleich zum Gelenkzapfen 9 der ersten Ausführungsform
sein kann, der jedoch einfacher ausgebildet sein kann, beispielsweise
als einfacher Zylinderstift.
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Wie
ersichtlich, bewirkt die Zugkraft der Feder 15' in Richtung
des Pfeils 29 ein Drehmoment, welches das zweite Schienenelement 2 um
die Gelenkachse 8 herum in Richtung des Pfeils 30 zu
drehen versucht. Hierdurch wird auf die Großzehe in gleicher
Weise wie bei der ersten Ausführungsform eine Kraft in
Abduktionsrichtung, d. h. in Richtung des Pfeils 31, ausgeübt.
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Die
Vorspannkraft der Feder 15' kann bei dieser Ausführungsform
dadurch verändert werden, dass ein hinterer Gewindebolzen 32,
der in das Gehäuse 28 eingeschraubt ist und das
hintere Ende der Feder 15' hält, mehr oder weniger
weit in das Gehäuse 28 eingeschraubt wird.
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9 zeigt
in schematischer Weise eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Orthese. Diese dritte Ausführungsform
ist ganz ähnlich zur zweiten Ausführungsform ausgebildet,
wobei jedoch anstelle einer Zugfeder eine Feder 15'' in
der Form einer Druckfeder (Spiralfeder) verwendet wird. Weiterhin
erstreckt sich bei dieser Ausführungsform der Hebel 26 des
zweiten Schienenelements 2 nicht in medialer, sondern in
lateraler Richtung, d. h. in Richtung zur Fußmittelachse.
Die Druckkraft der Feder 15'' bewirkt, dass ein im Gehäuse 28 verschiebbar
gelagerter Stößel 33 aus dem Gehäuse 28 in
Richtung des Pfeil 34 hinaus geschoben wird, wodurch das
zweite Schienenelement 2 um die Gelenkachse 8 herum
in Richtung des Pfeils 35 gedreht wird.
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10 zeigt
eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Orthese. Im Gegensatz zu
den ersten drei Ausführungsformen, bei denen die Konsole 10,
in der der Gelenkzapfen 9, 9' gelagert ist, fester
Bestandteil des ersten Schienenelements 1 ist, ist bei
der Ausführungsform von 10 das
zweite Schienenelement 2 über zwei Gelenkzapfen 9'' schwenkbar
in oder an einer Drehscheibe 36 gelagert, die um eine Drehachse 37 drehbar
(s. Pfeil 38) am ersten Schienenelement 1 gelagert
ist. Die Hauptebene der Drehscheibe 36 verläuft
hierbei parallel zur Hauptebene des ersten Schienenelements 1,
so dass die Drehachse 37 senkrecht zur Hauptebene des ersten
Schienenelements 1 verläuft. Das zweite Schienenelement 2 kann
somit sowohl um die Drehachse 37 in Richtung des Pfeils 38 gedreht
als auch in Abduktions- und Adduktionsrichtung um die Gelenkachse 8 in
Richtung des Pfeils 39 verschwenkt werden. Die Verschwenkung
in Abduktions- oder Adduktionsrichtung erfolgt wiederum durch eine
nicht näher dargestellte Vorspannungserzeugungseinrichtung
mit mindestens einer Feder, die in gleicher oder ähnlicher
Weise wie bei der ersten bis dritten Ausführungsform ausgebildet
sein kann und zwischen der Drehscheibe 36 und dem zweiten
Schienenelement 2 wirkt.
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Obwohl
die erfindungsgemäße Orthese anhand einer Zehengelenksorthese
näher beschrieben worden ist, kann sie ohne weiteres derart
ausgebildet werden, dass sie für andere Gelenke, insbesondere für
Fuß-, Knie-, Hüft-, Finger- und Schultergelenke, sowohl
im human- als auch im veterinärmedizinischen Bereich, eingesetzt
werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004008909
A1 [0002]