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SCHIENENVORRICHTUNG FÜR KORREKTUR VON MENSCHLICHEN GELENKEN Die Erfindung
betrifft eine Schienenvorrichtung aus steifem Material zur Korrektur von menschlichen
Gelenken, mit Bändern zum Umschlingen der Gliedmaßen und lleranziehen der Gliedmaßen
an die Schienenvorrichtung mit Druckpolstern an der Schienenvorrichtung, In der
Orthopädie ist häufig das Problem gegeben, ein Gelenk zu beeinflussen. So möchte
man beispielsweise ein X- oder ein O-Bein gerade stellen, was insbesondere bei Kindern
ohne allzu große Schwierigkeiten möglich ist. Dazu legt man bisher eine gerade starre
und einstückige Schiene an die Außenseite des Beines an und bindet die Schiene mit
Riemen am Bein fest. Hier ist nachteilig, daß die Spannung zwischen Schiene und
Bein ausschließlich durch Festziehen der zünder hergestellt werden muß.
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Es sind ferner sogenannte Schede-Schienen bekannt, die zum korrigieren
von und Kniegelenkversteifungen verwendet werden und die in der Beugung des Gelenkes
angelegt werden. Ferner gibt es auch sogenannte Redressionssckienen fur die Hand.
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Auch zur Korrektur von Schultergelenken sind Schienen bekannt. Allen
diesen Schienen ist jedoch der Nachteil gemeinsam, daß zum Biegen und damit zur
Korrektur des Gelenkes umfangreiche Hebevorrichtungen notwendig sind. Derartige
Hebevorrichtungen gestatten es somit nicht, z. B. eine Hose oder eine Jacke über
die Vorrichtung zu ziehen. Dies wiederum bedeutet, daß man solche Schienen nicht
den ganzen Tag über tragen kann, sofem man sich nicht ausschließlich der Korrektur
des betreffenden Gelenkes widmet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Schiehenvorrichtungen
zu vermeiden und eine Schienenvorrichtung zu schaffen, db für möglichst alle vorkommenden
Gelenkk#rrekturen verwendbar ist und die nur wenig ausladend ist, so daß sie unter
Kleidungsstücken verwendet werden kann.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Schienenvorrichtung
zwei durch ein Gelenk verbundene Schienen aufweist, daß das Gelenk eine Schwenkachse
aufweist, die senkrecht zur Formungsrichtung des zu korrigierenden Gelenkes verläuft,
daß fur beide Schwenkbewegungen Anschlage vorgesehen sind, daß jenseits des Gelenkes
an der einen Schiene eine mit einem Gewindebolzen versehene, verstellbare Kugel
befestigt Ist, daß diesseits des Gelenkes eine Hülse angeordnet ist, in der eine
mit der Kugel zusammenwirkende Wendelfeder sitzt und daß die Hülse an der anderen
Schiene schwenkbar angelenkt ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Schienenvorrichtung sind die beiden über
ein Gelenk verbundenen Schienen federbelastet, so dan die Schienen stets bestrebt
sind, in ihre
Ruhelage zurilckzukehren, was bedeutet, daß die das
zu kortigierende Gelenk bildenden Gliedmaßen an die Schiene langsam herangezogen
werden. Die Spannung ist dabei von Hand einstellbar. Diese Einrichtung zur Herstellung
der Spannung ist in vorteilhafter Weise nur wenig ausladend.
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Das die beiden Schienen verbindende Gelenk kann in verschiedener Weise
angeordnet sein. So ist beispielsweise bei einer Ausfuhrungsform der Erfindung das
Gelenk im Bereich des der Kugel abgewandten Endes des Gewindebolzens vorgesehen.
Bei dieser Ausführungsform bewegt sich sowohl die Kugel als auch die HUlse in Richtung
Schiene.
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Die beiden Teile bewegen sich aufeinander zu, so daß sich die Feder
schon bei verhältnismäßig geringem Schwenkweg stark zusammendrückt. Daruberhinaus
ist der von der Schiene auf die Kugel übertragene Schwenkweg verhöltnismößig klein.
Dies ist jedoch für viele Anwendungen unzweckmdßig. Bei einer bevorzugten Ausfuhrungsform
der Erfindung ist deshalb das Gelenk im Bereich zwischen der Kugel und einem Gelenk
für die Hülse angeordnet. Dadurch ergibt sich ein größerer Schwenkweg fUr die Kugel,
so daß die Feder langsamer zusammengedrückt wird. Darüberhinaus wird die Hülse nicht
zur Schiene hin, sondern in die entgegengesetzte Richtung ausgelenkt, was die zuvor
genannte Wirkung noch unterstützt; Bei einer anderenAusführungsform der Erfindung
ist die mit dem Gewindebolzen versehene Kugel und die Hülse auf der dem menschlichen
Gelenk abgewandten Seite der Schienenvorrichtung angeordnet. Auf diese Weise stört
die die Spannung erzeugende Einrichtung
den Träger nicht und behindert
ihn auch nicht.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der
Gewindebolzen und die Hülse unter einem spitzen Winkel zu den beiden Schienen geneigt
angeordnet.
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Dies bedeutet eine sehr platzsparende Anordnung. Des weiteren ist
es durch diese Anordnung möglich, durch einen kleinen Weg eine größe Änderung der
Spannung zu erreichen.
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Eine definierte Bewegungsrichtung für die Hülse beim Spannen der Vorrichtung
ist dann gegeben, wenn, wie es bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen ist, der Gewindebolzen und die Hulse einen stumpfen Winkel miteinander
einschließen.
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Eine einfache und stabile Anordnung ergibt sich dann, wenn der Gewindebolzen
an einem an der einen Schiene angeformten Vorsprung angeordnet ist und diesen durchdringt.
Dabei ist der Gewindebolzen bevorzugt parallel zur einen Schiene angeordnet.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der
Gewindebolzen an der einen Schiene etwa senkrecht abstehend angeordnet. Es ist zwar
eine etwas ausladendere Ausbildung der Erfindung, jedoch ist diese Ausführungsform
dann vorteilhaft, wenn die Vorspannung feinfühlig eingestellt werden soll.
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Eine einfache und robuste Anordnung ergibt sich dann, wenn der Gewindebolzen
die eine Schiene durchdringt. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kcnn dabei
der Gewindebolzen und die Hülse einen spitzen Winkel miteinander einschließen.
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Eine einfache Herstellung und ein stetes Gleiten der Kugel auf der
Wendelfeder ergibt sich dann, wenn die Achse der Kugel mit der Achse des Gewindebolzens
fluchtet.
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Zur schnellen und einfachen Einstellung der Vorspannung ist in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung in der Kugel und/oder an dem der Kugel abgewandten Ende
des Gewindebolzens ein Schlitz für einen Schraubenzieher und/oder eine Münze vorgesehen.
Es können somit auch Laien und technisch nicht Begabte die Einstellung der Vorrichtung
vornehmen .
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Um zu verhindern, daß sich die Vorspannung unbeabsichtigt ändert,
ist es günstig, wenn eine Sperrvorrichtung vorgesehen ist, die ein unbeabsichtigtes
Verdrehen des Gewindebolzens verhindert.
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Ein besonders robustes und einfach herzustellendes Gelenk ist dann
gegeben, wenn das die beiden Schienen verbindende Gelenk die Form eines Pfannengelenks
aufweist.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind die die Schwenkbewegung
der beiden Schienen begrenzenden Anschläge von Vorsprüngen am Gelenk gebildet. Dadurch
werden besonders angeformte Vorsprünge eingespart, so daß der Aufbau der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weiter vereinfacht wird.
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Bei einer anderen Ausführungsform dagegen ist der die Schwenkbewegung
im gespannten Zustand begrenzende Anschlag von der die Hülse tragenden Schiene gebildet,
an die die Hülse anschlägt. Auch hier ist also ein notwendiges Element in zweifacher
Weise eingesetzt, was eine Vereinfachung des Aufbaus der Erfindung mit sich bringt.
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In dem Bestreben, möglichst klein und wenig ausla dend zu bauen, weist
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Hülse an ihrem dem Gelenk zugewandten
Ende eine Abflachung auf. Die Hülse kann also sehr nahe an die Schiene angebracht
werden.
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Besonders günstig ist es, wenn der Schwenkwinkel der erfindungsgemößen
Schienenvorrichtung mindestens so groß ist, wie der Korrekturwinkel der das zu korrigierende
Gelenk bildenden Gliedmaßen. Dadurch kann mit einer einzigen Vorrichtung die gewünschte
Korrektur erreicht werden.
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Um eine möglichst einfache Einstellung der Vorspannung zu erreichen,#ist
in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung die Wendelfeder an ihrem
der Kugel zugewandten Ende spiralförmig ausgebildet. Dadurch ergibt sich auf der
Kugel ein mit einem kleinen Durchmesser versehener Auflagekreis. Dadurch wird die
durch den Gewindebolzen festgehaltene Kugel beim Drehen des Gelenkes nur wenig belastet.
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Um die Reibung zwischen Kugel und Wendelfeder möglichst klein zu halten,
ist es günstig, wenn die Kugel und die Wendelfeder aus Metall sind.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Schienenvorrichtung
im ungespannten Zustand eine Wölbung oder weist V-förmige Gestalt auf, deren Öffnung
der Form der das zu korrigierende Gelenk bildenden Gliedmaßen entgegengesetzt ist.
Auf diese Weise ist es möglich, die Gliedmaßen des zu korrigierenden Gelenkes in
die Gerade zu drängen.
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Bei Vorrichtungen zur Korrektur eines X- oder O-Beines ist es günstig,
wenn die mit dem Gewindebolzen versehene Kugel an der dem Oberschenkel zugeordneten
Schiene angeordnet ist. Dadurch kann in einfacher und bequemer Weise die Spannung
von dem Träger selbst oder bei kleineren Kindern von einer Bedienungsperson von
oben selbst eingestellt werden.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausfuhrungsbeispiele naher beschrieben und erläutert wird. Es zeigen: Fig. 1 die
erfindungsgemäße Vorrichtung bei der Verwendung zur Korrektur eines#X-Beines gemäß
einer ersten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 2 einen Teil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß Fig. 1 In ungesponntem Zustand, Fig. 3 einen Teil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß Fig. 1 in vollkommen gespanntem Zustand, Fig. 4 den Teil gemaß
der Figuren 2 und 3 in explodierter Darstellung und in Dmufi sicht, Fig. 5 einen
dem Teil der Fig. 2 entsprechenden Teil der erfindungsgemößen Vorrichtung bei einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 6 einen dem Teil der Fig. 2 bzw. 3 entsprechenden
Teil bei einer dritten Ausführungsform der Erfindung in ungespanntem Zustand, Fig.
7 den In Fig. 6 dargestellten Teil der dritten Ausführungsform in vollkommen gespanntem
Zustand und Fig. 8 schematisch die Lage der einzelnen Elemente in ungespanntem und
gespanntem Zustand bei der dritten Ausführungsform.
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In Fig. 1 ist die Anwendung der erfifldungsgemdßen Schienenvorrichtung
bei der Korrektur eines X-Beines 10 dargestellt.Die erfindungsgemöße Schienenvorrichtung
11 besteht aus einer ersten Schiene 12 und einer zweiten Schiene 13, die aus steifem
Material
bestehen, beispielsweise aus Metall von 3 - 4 mm Stärke.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Anwendung reicht die erste Schiene 12 vom Oberschenkel
14 bis zum Kniegelenk 15 des Beines 10 und die zweite Schiene 13 vom Kniegelenk
15 bis in etwa zur Höhe des Knöchels 16 am Unterschenkel 17. Die beiden Schienen
12 und 13 der Schienenvorrichtung 11 sind auf Höhe des Kniegelenkes 15 über ein
Gelenk 20 miteinander verbunden.
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Die Schwenkachse 21 des Gelenks 20 verläuft senkrecht zur Formungsrichtung
des zu korrigierenden Kniegelenkes 15. Die beiden Schienen 12 und 13 können also
mittels des Gelenkes 20 dieselbe Schwenkbewegung ausführen, wie die das Kniegelenk
15 bildenden Ober- und Unterschenkel 14 bzw. 17 geformt werden sollen.
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Das Gelenk 20 ist in der Art eines Pfannengelenks ausgebildet. Dazu
weist die zweite Schiene 13 an ihrem dem Gelenk 20 zugewandten. Ende zwei Augen
22 auf, zwischen die ein Auge 23 der ersten Schiene 12 eingreift. Pipe augen 22
und 23 sind mit einer Querbohrung 24 versehen, durch die die Achse 21 gesteckt ist.
Das Auge 23 ist an einem angeformten Vorsprung 2i der ersten Schiene 12 angeformt.
Der Vorsprung 27 ist an seinen beiden Seiten mit einer runden Nut 28 versehen, in
die die Augen 22 der zweitenSchiene 13 eingreifen und die sich darin drehen können.
Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, weist der in der Form eines Schuhs ausgebildete
Vorsprung 27 der ersten Schiene 12 einen Absatz 29 auf, der in ungespanntem Zustand
der Schienenvorrichtung 11 an dem gegenüberliegenden Ende 30 der zweiten Schiene
13 anliegt. Das Ende 30 der zweiten Schiene 13 dient somit als Ansc#hlag in der
Ruhestellung für die Schwenkbewegung der ersten Schiene 12.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist die erfindungsgemäße Schienenvorrichtung
mit drei Lederbändern 33, 34, 35 am Bein 10 befestigt. Die Schienenvorrichtung 11
weist ferner vier Schalen 36, 37, 38, 39 auf, die aus einer steifen Einlage bestehen
und mit Leder überzogen sind und die der Reinform im entsprechenden Bereich angeposst
sind. An der Innenseite der Schalen 36, 37, 38, 39 sind Druckpolster 40 angeordnet,
die aus einem weichen und nachgiebigen Material bestehen. Die Bänder 33, 34, 35
sind mit ihrem einen Ende an den Schalen 36, 37, 38 befestigt und weisen an ihrem
anderen Ende Löcher 41 auf, die von einem an den Schalen 36, 37, 38 befestigten
Stift werden. Während das den Oberschenkel 14 umschlingende Band horizontal verlauft,
verlaufen die mit den Schalen 37 und 38 verbundenen Bänder 34 und 35 aufeinander
zu und wieder weg. In dem Bereich, in dem die Bänder 34 und 35 nahe beieinander
liegen, mit einem Band 42 vernäht. Auf diese Weise können die Bänder 34 und 35iaem
Bereich, in dem sie am wichtigsten sind, nicht verrutschen. Die Schale 36 ist auf
das eine Ende der ersten Schiene 12 aufgesteckt, während die anderen Schalen 37,
38, 39 mit je zwei Niete 43 an der entsprechenden Schiene befestigt sind.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Verwendungsform der erfindungsgemößen
Schienenvorrichtung 11 ist mit der zweiten Schiene 13 eine dritte Schiene 45 verbunden.
Die Schiene 45 weist an seinem der zweiten Schiene 13 zugewandten Ende mehrere Bohrungen
46 auf, durch die eine Schraube 47 gesteckt werden kann. Die Schraube 47 wird dabei
in eine Gewindebohrung 48 der zweiten Schiene 13 eingeschraubt, so daß die beiden
Schienen 13 und 45 fest miteinander verbunden sind. Damit die dritte Schiene 45
sich nicht um die Achse der Schraube 47 bewegen kann, sind an der zweiten Schiene
13, und zwar
an ihrem unteren Ende, Klauen 49 angeformt, die die
dritte Schiene 45 umgreifen.
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Die Schienenvorrichtung 11 ist also in ihrer Länge verstellbar. Im
Bereich des Fußgelenkes ist die dritte Schiene 45 uber ein Gelenk 50 , dessen Schwenkachse
51 parallel zum Fußgelenk angeordnet ist, mit einem Bügel 52 verbunden. Der Bügel
52 verläuft bis unter die Sohle des Fußes 53. Der Bügel 52 ist an das Gelenk 50
angenietet. An seinem der Fußsohle zugewandten Steg ist an den Bügel 52 eine Metallsokle
54 ongenietet, auf der eine Sandale 55 mit Riemen 56 befestigt ist. Metallsohle
54, Sandale 55 und Riemen 56 sind an den Fuß angepasst. Das Gelenk 50 ist so ausgebildet,
daß es die Bewegung des Fußgelenkes in Schriftrichtung mitmachen kann. Es ist mit
die Schwenkbewegung begrenzenden Anschlägen versehen. Ein derartiges Gelenk kann
an der erfindungsgemößen Schienenvorrichtung 11 auch in Höhe des Kniegelenkes vorgesehen
sein.
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Die erste Schiene 12 und die. zweite Schiene 13, die über das Gelenk
20 miteinander verbunden und gegeneinander verschwenkbar sind werden über eine Einrichtung
60 in einer Lage zueinander gehalten, in der die Schiene 12 stetig in die Schiene
13 übergeht Diese Ruhelage oder entspannte Lage ist in Fig. 2 dargestellt. Demgegenüber
zeigt Fig. 3 eine völlig gespannte Lage, in der die erste Schiene 12 den größtmöglichen
Schwenkwinkel ausführt. Demgegenüber ist in Fig. 1 eine mittlere Lage dargestellt.
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Wie Fig. 4 zeigt, besteht die Einrichtung 60 aus dem Vorsprung 27
der. ersten Schiene 12, einer Kugel 61, einer Wendelfeder 62, einer Hülse 63 und
einer ersten und zweiten Gelenkhälfte 64 und 65. Der Vorsprung 27, der unter einem
Winkel von etwas mehr
als 900 von der ersten Schiene 12 absteht,
ist etwa in seiner Mitte mit einer Gewindebohrung versehen. In diese Gewindebohrung
ist ein Gewindebolzen 66 eingeschraubt, welcher die Kugel 61 trägt. Der Gewindebolzen
66 kann mehr oder weniger in den Vorsprung 27 eingeschraubt sein und ihn durchdringen.
Zur Verstellung ist deshalb der Gewindebolzen 66 an seinem der Kugel 61 abgewandten
Ende mit einem Schlitz 67 Rir einen Schraubenzieher oder eine Münze versehen. An
der zweiten Schiene 13 Ist über die Gelenkhälfte 65, die an der Schiene 13 mit-éiner
Schraube 70 angeschraubt ist, eine mit der zweiten Gelenkhälfte 64 versehene Hülse
63 befestigt. Das aus den Gelenkhälften db und65 bestehende Gelenk 68 weist eine
Achse 71 auf, die sich parallel zur Oberfläche und nahezu tiber die ganze Breite
der zweiten Schiene 13 erstreckt. Die Achse durchdringt Augen 72 der Gelenkhälfte
65 und das Auge 73 der Gelenkhälfte 64, das zwischen die Augen 72 einseschoben ist.
Die Gelenkhälfte 64 ist am Boden 74 der Hülse 63 angeformt. In der HUlse 63 ist
die Wendelfeder 62 gelagert. Das eine Ende der Wendelfeder 62 stützt sich am Boden
74 der Hülse 63 ab, während sich das andere Ende 75 der Wendelfeder 62 an der Kugel
61 abstUtzt. Das Ende 75 der Spirolfeder 62 läuft etwa spiralförmig aus, so daß
das Ende 75 der Wendelfeder 62 für die Kugel 61 eine ringförmige Auflage bildet,
deren Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser der Wendelfeder 62. Wie aus der
Fig. 2 ersichtlich, sind sowohl der Gewindebolzen 66 als auch die Hülse 63 unter
einem spitzen Winkel zu den beiden Schienen 12 und 13 geneigt angeordnet. Der Gewindebolzen
66, die auf dem Gewindebolzen koaxial aufgesetzte Kugel 61 einerseits und die HUlse
63 mit ihrer Feder 62 andererseits, schließen einen stumpfen Winkel miteinander
ein. Auf diese Weise wird der größe Teil der Strecke, um die sich die Kugel beim
Verdrehen hin - oder herbewegt, auf die Feder 62 Ubertragen,
die
sich dann entweder spannt oder entspannt je' 6c;ch der Vorspannung der Feder 62
ergibt sich eine größere oder kleinere Kraft, die aufgewendet werden muß, um die
erste Schiene 12 gegenüber der zweiten Schiene 13 zu verschwenken.
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In Fig. 3 ist ein Zustand dargestellt, bei dem die erste Schiene 12
in ihrer maximalen Schwenkstellung, also in der vollständig gespannten Stellung
, gezeigt ist. Ple maximale Schwenkstellung wird von einem Anschlag begrenzt. Wird
die erste Schiene 12 verschwenkt, so drucks die Kugel 61 die Wendelfeder 6? zusammen
und die HUlse 63 Xwird in Richtung auf die zweite Schiene 13 verschwenkt. Pies geht
bei dem dargestellten AusfU#rungsbeispiel so lange, bis die Hülse 63 an der zweiten
Schiene 13 anschlagt. In dieser Stellung ist die Kugel 61 zu einem großen Teil in
der HUlse 63 verschwunden. pa jet bei gleicher Anordnung die Schwenkbewegung etwas
größer gemacht werden kann, weist die Hülse 63 Im Bereich ihres bodens 74 an dem
Teil des Umfanges, der der zweiten Schiene 13 zugewandt ist, eine Abflachung 76
auf. Diese Abflachung 76 legt sich bei maximalem Schwenkwinkel an die Oberfläche
der zweiten Schiene 13 an. Bei dieser AusftJhrungstorm ist also der Schwenkwinkel
einerseits durch den Absatz 29 der Schiene j2 und das Ende 30 der Schiene 13 begrenzt
und andererseits durch die Hülse 63 und die zweite Schiene 13. Der Schwenkwinkel
ist dabei mindestens so groß, wie der Korrekturwinkel der das zu korrigierenden
Gelenk bildenden Gliedmaßen.
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Bei dem in Fig. 5 dargestelwten zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Schienenvorrichtung 11 ist die Einrichtung 60 ebenfalls an der dem zu Gelenk abgewandten
Seite der Schienen 12 und 13 angeordnet. Die Schienen 12 und 13, die ebenfalls über
ein Gelenk 20 miteinander verbunden sind, weisen an ihrem dem
Gelenk
zugewandten Ende eine Verdickung 80, 81 auf. An der zweiten Schiene 13 ist wie beim
ersten Ausführungsbeispiel eine Gelenkhälfte 65 mittels einer Schraube 70 an der
Verdickung 81 befestigt. Die andere Gelenkälfte M ist an der ar der zweiten Schiene
13 angelenkten Hulse 63 angeformt. Auch hier ist in der Hülse 63 eine Wendel~ feder
62 angeordnet, die an ihrem der Hülse abgewandten Ende spirnlfa#lg ausläuft.
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Bei der Ausf#ihrungsform gemäß Fig. 5 ist jedoch die mit dem Gewindebolzen
66 versehen Kugel 61, deren Achse mit der Achse des Gewindebolzens fluchtet, von
der Schiene 12 senkrecht abstehend angeordnet. Dazu weist die Verdickung SO der
ersten Schiene 12 rille Gewindebohrung auf, in die der Gewindebolzen 66 eingeschraubt
Ist.
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Zur leichten Verstellbarkeit weist hier die Kugel 61 einen Schlitz
lur einen Schraubenzieher oder eine Münze auf. Per Schlitz dorf hier jedoch nicht
sehr tief sein, da sonst die Auflage fur die Feder 62 zu sehr geschwächt wäre. Wie
beim ersten Ausführungsbeispiel bestehen auch hier die Kugel 61 und die Wendelfeder
62 aus Metall, wodurch eine geringe Reibung entsteht. Per Gewindebolzen 66 und die
Hülse 63 schließen einen spitzen Winkel miteinander ein. Dadurch ist es möglich,
eine äußerst feintuhlige Änderung der Spannung der Feder zu erhalten. Durch die
relative Anordnung von Kugel und Gewindebelzen zur Wendel feder wird nur ein geringer
Teil der Wegünderung der Kugel 61 auf die Wendelfeder 62 Ubertragen.
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Bei der in Fig. 5 dargestellten AusfUhrungsform wird die Schwenkbewegung
sowohl nach der einen als auch nach der anderen Richtung von dem Gelenk 20 begrenzt.
Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden AusfUhrungsfonnen besteht darin, daß
noch
den Figuren 1 a 3 in entspanntem Zustand die Schienenvorrichtung
11 eine leichte Wölbung aufweist, deren konkave Fläche dem'Bein zugewandt ist. Demgegenüber
ist die Schienenvorrichtung 11 nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 leicht V-~rmig
ausgebildet, wobei die Öffnung ebenfalls dem X-Bein zugewandt ist.
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In den Figuren 6 und 7 ist eine dritte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Diese dritte Ausführungsform ist hinsichtlich der Schienen 12, 13,
der Verdickungen 80, 81 und des Gelenks 20 mit der zweiten Ausführungsform der Fig.
5 identisch. Die Schienen 12, 13 sind also ebenfalls in Schlitzen 82, 83 der Verdickung
80 bzw. 81 ein gesteckt und in diesen mittels einer Niet od. dgl. befestigt. An
der einen Schiene 12 bzw. an der Verdickung 80 ist ein Winkel 84 mittels einer Schraube
86 befestigt#Der von der Verdickung 80 abstehende senkrechte Schenkel 87 des Winkels
84 weist eine Gewindebohrung auf, in die der mit der Kugel 61 versehene Gewindebolzen
66 eingeschraubt ist. Gewindebolzen 66 und Kugel 61 entsprechen denen der beiden
anderen Ausführungsformen Der Gewindebolzen 66 verläuft jedoch parallel zur Schiene
12 bzw. der Verdickung 80. Die bei dem dritten AusFuhrungsbeispiel verwendete-Hülse
63 und die Wendelfeder 62 entsprechen ebenfalls der in Fig. 5 dargestellten zweiten
Ausführungsform der Erfindung. Die HUlse 63 weist also ebenfalls eine Abschrägung
76 auf. Auch ist die Hülse 63 einstückig mit einer ersten Gelenkhälfte 64 eines
Gelenks 68. Die zweite Gelenkhälfte 65, die mittels der Schraube 70 an der zweiten
Schiene 13 bzw. der Verdickung 81 angeschraubt ist, ist jedoch etwas kürzer ausgebildet
als diejenige der ersten und zweiten Ausfuhrungsform. Dazu ist die zweite Gelenkhälfte
65
nicht einstuckig mit einem stetig in der Dicke abnehmenden Teil
verbunden, sondern am Rande einer kleinen Platte 88 angeschweißt. Diese Platte 88
wird von der Schraube 70 durchdrungen. Auf diese Weise kann auch die Verdickung
81 kleiner gehalten werden.
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Bei der in den Fig. 6 und 7 dargestellten dritten Ausführungsform
wird die Schwenkbewegung ebenfalls wie in der in Fig. 5 dargetellten Ausfuhrungsform
nach der einen als auch nach der anderen Richtung von dem Gelenk 20 begrenzt. Dazu
weist das Auge 28 nicht eine seinem Gegenstück entsprechende Krümmung auf, sondern
ist gegenüber dieser Krümmung etwas abgeflacht. Ein weiterer Unterschied zwischen
der dritten und der ersten Ausführungsform besteht in der Lage des Gelenks 20. Während
bei der ersten Ausführungsform das Gelenk, von den Fig. 1 - 3 aus gesehen, oberhalb
der Kugel 61 angeordnet ist, ist es gemäß den Fig. 6 und 7 zwischen der Kugel 61
und dem Gelenk 68 angeordnet, ebenso wie bei dem zweiten Ausfuhrungsbeispiel der
Fig. 5 . Schließlich ist auch die relative Lage von Gewindebolzen 66 und Hulse 63
bei dem ersten und dritten Ausführungsbeispiel verschieden. Während bei dem ersten
Ausfuhrungsbeispiel der Gewindebolzen 66 unter einem bestimmten Winkel zur Schiene
12 geneigt ist, ist der Gewindebolzen 66 bei dem dritten Ausfuhrungsbelspiel parallel
zur Schiene 12. Aus diesen beiden zuletzt genannten Unterschieden ergibt sich, daß
sich gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel beim Spannen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
die Hülse 63 nach innen, also in Richtung auf die Schiene 13 zu bewegt.
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Demgegenüber weicht die Hülse 63 bei dem dritten Ausführungsbeispiel
nach außen
aus, bewegt sich also von der Schiene 1 3 weg. Dies
ist schematisch anhand der Fig. 8 dargestellt.Wird die Schiene 12 von einem Endausschlag
zum anderen gemäß Pfeil A verschwenkt, so bewegt sich die Kugel 61 auf einer Kreisbahn
gemäß dem Pfeil B und die HUlse-63 wird gemäß Pfeil C nach außen verschwenkt. Auf
diese Wei#se ergibt sich im Gegensatz zum ersten Ausfuhrungsbeispiel ein langsames
Zusammendrucken der Feder 62, die Kraft der Feder wird also verhöltnismößig langsam
Uberwunden. Dadurch ist auch eine individuellere Handhabung möglich.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schienenvorrichtung ist nun
folgende: Die Schienenvorrichtung 11 wird, wje aus Fig. 1 ersichtlich, an das X
Bein angelegt und die Feder vorgespannt. Die erste Schiene 12 wird nun verschwenkt,
so daß die Schienenvorrichtung 11 nahe an das Bein 10 angelegt werden kann und die
Bander um das Bein gelegt werden können. Die Schienenvorrichtung 11 ist also leicht
gespannt, so daß unter der Wirkung der Feder die erste Schiene 12 und die zweite
Schiene 13 versuchen, in ihre ursprüngliche Lage zuruckzukehren. Je nach Spannung
der Feder ist also der Zug auf das Bein mehr oder weniger groß. Durch den stündigen
Zug soll nun erreicht werden, daß sich das Gelenk langsam verformt, d. h. die das
Gelenk bildenden Gliedmaßen in ihre korrigierte und gewunschte Form gelangen. Hier
wird also eine Schienenvorrichtung 11 verwendet, jn deren entspannter lage die Schienenvorrichtung
leicht gewölbt oder leicht V-törmige Gestalt hat, während sie In ihrer fast vollständig
gespannten Lage die Form des zu korrigierenden X-Beines auf'#ist.
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Es ist ersichtlich, daß dies bei einem zu korrigierenden O-Bein genau
umgekehrt ist.
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Das heißt, daß die Schienenvorrichtung 11 dann in ihrer entspannten
Lage konvex oder leicht pfeilförmig ausgebildet ist, während sie in ihrer nahezu
vollstündig gespannten Lage etwa der Form des O-Beines entspricht.
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Es versteht sich, daß zahlreiche Abwandlungen gegenüber den dargestellten
Ausftlhrungsbeispielen möglich sind, ohne den durch die Anspruche gesteckten Rahmen
der Erfindungszu verlassen. So kann die beschriebene Schienenvorrichtung nicht nur
zur Korrektur von X- oder O-Beinen angewendet werden, sondern auch beim Korrigieren
von Ellenbogen- oder Kniegelenkverstelfungen oder bei einer Versteifyng eines Schultergelenkes
angewendet werden.