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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Struktur einer Rückenlehne
eines Kraftfahrzeugsitzes mit integriertem Sicherheitsgurt, wobei
die Rückenlehne einen Rahmen, der zwei Seitenteile und
eine diese Seitenteile verbindende obere Basis hat und einen oberen
Gurtpunkt aufweist, der in Nähe der ersten oberen Ecke
vorgesehen ist.
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Eine
derartige Rückenlehne ist aus der
US 5,988,759 oder der
DE 197 17 666 A1 bekannt.
Die vorbekannte Struktur einer Rückenlehne besteht aus einem
sehr massiven Rahmen, der U-förmig aus einem Rohrstück
gebogen ist. An den Rahmen ist oben in einer ersten Ecke, in x-Richtung
gesehen, die linke obere Ecke, ein Tragarm angesetzt, der im Wesentlichen
in z-Richtung nach oben vorsteht. An seinem freien Ende befindet
sich ein Gurtpunkt. Dort wird ein Sicherheitsgurt geführt,
umgelenkt, oder anderweitig gehalten. Bei einem Unfall treten an
diesem Gurtpunkt erhebliche Gurtkräfte auf.
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Nachteilig
bei dieser Struktur der Rückenlehne ist, dass der Rahmen
ausgesprochen massiv ist, er hat damit ein erhebliches Gewicht,
lässt sich nur aufwendig verarbeiten und ist äußerst
starr, also nicht für eine Energieabsorption ausgelegt.
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Aus
DE 103 11 869 A1 ist
eine Doppelsitzanordnung für ein Kraftfahrzeug bekannt,
auch hier ist die Rückenlehne aus einem Rohrrahmen gebogen. Es
sind allerdings keine Vorkehrungen für eine Gurtintegration
gegeben. Aus
DE 103
41 745 A1 ist ein Gurtintegralsitz ersichtlich, die Struktur
der Rückenlehne hat einen relativ aufwendigen und komplizierten
Aufbau.
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Hiervon
ausgehend hat sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht, einen einfacheren
Rohrrahmen, wie er beispielsweise aus der genannten
DE 103 11 869 be kannt ist und deutlich
leichter baut als der eingangs genannte Rahmen, dahingehend weiterzuentwickeln,
dass er für eine Gurtintegration geeignet ist. Dabei sollen
möglichst wenige Bauelemente eingesetzt werden und soll
eine einfache, leichtgewichtige Konstruktion erreicht werden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Struktur einer Rückenlehne, die über
die oben genannten Merkmale hinaus zudem einen L-förmigen
Stützkörper 30 aufweist, wobei der Stützkörper 30 einen
langen Schenkel, der in einer ersten oberen Ecke mit dem Rahmen
verbunden ist, im Wesentlichen die Länge des benachbarten
Seitenteils aufweist und im spitzen Winkel zu diesem benachbarten
Seitenteil verläuft, und einen kurzen Schenkel hat, der
mit der Basis verbunden ist, und die ein unteres Tragstück
aufweist, das ein unteres Ende des langen Schenkels mit dem benachbarten
Seitenteil verbindet, so dass das benachbarte Seitenteil, der lange
Schenkel und das Tragstück ein spitzwinkliges Dreieck bilden,
gelöst.
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Insbesondere
durch das relativ einfache Bauteil Stützkörper,
auch Krückstock genannt, wird eine so ausreichende Versteifung
desjenigen Seitenteils, das die Kräfte des Schultergurts
eines Sicherheitsgurts im Wesentlichen auffangen muss, erreicht, dass
eine Gurtintegration gegeben ist. Für diesen Stützkörper
kann ein Rohrmaterial verwendet werden, wie es auch für
den Rahmen verwendet wird. Der Stützkörper trägt
nur wenig auf, ohnehin befindet er sich seitlich neben dem Rücken
eines Passagiers und vor dem zugehörigen Seitenteil.
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Über
das Tragstück wird das untere Ende des Stützkörpers
mit dem Rahmen verbunden. Gebildet wird dabei ein spitzwinkliges
Dreieck. Dieses liegt im Wesentlichen in der x-z-Ebene.
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Der
Stützkörper hat einen langen Schenkel, der sich
im Wesentlichen in x-Richtung vor dem benachbarten Seitenteil befindet,
und einen kurzen Schenkel, der sich unmittelbar in x-Richtung vor
der oberen Basis befindet. Dieser kurze Schenkel verläuft
in y-Richtung. Er befindet sich etwa auf gleicher Höhe
wie die Basis. Er hat eine Länge, die deutlich kürzer
ist als die Länge der Basis, beispielsweise nur 1/3 bis
1/8 der Länge der Basis beträgt. Vorzugsweise
reicht der kurze Schenkel nur bis in die Nähe eines Tragkörpers
für einen Holm einer Kopfstütze.
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Vorzugsweise
steht ein Tragarm an der ersten oberen Ecke nach oben vor und bildet
in seinem oberen Bereich, vorzugsweise an seinem oberen freien Ende,
den oberen Gurtpunkt. Dadurch befindet sich der obere Gurtpunkt
in ausreichendem Abstand oberhalb der Sitzoberkante und damit auch
oberhalb der Schultern eines Passagiers. Unter Gurtpunkt wird ein
Führungsteil für den Schultergurt eines Sicherheitsgurts
verstanden. Im Gurtpunkt wird der Schultergurt umgelenkt, um dann
wieder nach unten in einen Gurtautomaten zu laufen, oder er wird
direkt von einem Gurtautomaten aufgenommen. Andere Ausbildungen
sind möglich. Entscheidend ist jedoch, dass die Zugkräfte
des Schultergurts in den Sitz selbst eingeleitet werden.
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Vorzugsweise
ist der Rahmen ein Rohrrahmen, insbesondere ist der Rahmen aus einem
Rohrstück gebogen. Der Rahmen kann U-förmig sein,
er kann aber auch O-förmig sein. Im letzteren Fall hat der
Rahmen auch eine untere Basis. Dabei befinden sich die Enden des
Rohrstücks, das den Rahmen bildet, in einer unteren Ecke
und auf derselben Sitzseite wie der Stützkörper.
Vorzugsweise ist ein Verbindungsstück vorgesehen, das die
beiden freien Enden des Rohrstücks miteinander verbindet.
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Vorzugsweise
sind zwischen dem benachbarten Seitenteil und dem langen Schenkel
Querstreben angeordnet, insbesondere ist eine zick-zack-förmige
Verstrebung vorgesehen. Dadurch wird eine höhere Festigkeit
des spitzwinkligen Dreiecks erreicht. Die Aussteifung erfolgt nach
dem Cremonaplan und wird dem jeweiligen Erfordernis angepasst.
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Bevorzugt
ist der Kraftfahrzeugsitz als Mehrfachsitz, z. B. Zweifachsitz oder
Dreifachsitz ausgebildet. Mindestens eine Rückenlehne ist
nach der Lehre des Anspruchs 1 ausgebildet. Die daneben befindliche
Rückenlehne kann einfacher ausgebildet sein, beispielsweise
kann das nicht benachbarte Seitenteil entfallen, sie kann aber auch
ebenso wie die Rückenlehne nach Anspruch 1 ausgeführt
sein.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen
Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung von zwei
nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen der
Erfindung, die unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Folgenden näher
erläutert werden: In dieser Zeichnung zeigen:
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1:
Eine perspektivische Darstellung der Struktur einer Rückenlehne
für einen Kraftfahrzeugsitz nach der Erfindung und
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2:
zwei zusammenhängende Rückenlehnen einer Doppelsitzbank
in einer Ansicht wie 1.
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In
den beiden Figuren ist jeweils nur die Struktur einer Rückenlehne
bzw. zweier Rückenlehnen gezeigt, die sonstigen Teile der
Rückenlehne, insbesondere Federung, Polsterkörper,
Bezug und sonstige Bauteile, auch ein Gurtautomat, ein Rückenlehnengelenk
usw. sind nicht dargestellt.
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Die
Struktur der Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes hat
einen O-förmigen Rahmen 20, der ein linkes Seitenteil 22,
ein rechtes Seitenteil 24, eine obere Basis 26 und
eine untere Basis 28 aufweist. Der Rahmen 20 ist
aus einem Rohrstück durch Biegen hergestellt. Verwendet
wird ein Rohr mit mindestens 20 mm Außendurchmesser und
mindestens 1,0 mm Wandstärke, z. B. 25 mm Durchmesser und
1,5 mm Wandstärke. Es kann auch Vollmaterial eingesetzt
werden, beispielsweise ein Aluminiumwalzprofil. Mit links und rechts
wird die Richtung in x-Richtung bezeichnet.
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Mit
diesem Rahmen 20 ist ein L-förmiger Stützkörper 30 verbunden.
Auch er ist aus einem Rohrstück durch Biegen hergestellt.
Er hat einen langen Schenkel 32 und einen kurzen Schenkel 34.
Der Stützkörper 30 befindet sich in x-Richtung
vor dem Rahmen 20. Der kurze Schenkel 34 ist in
Kontakt mit der oberen Basis 26 und mit dieser fest verbunden. Er
verläuft parallel zu dieser oberen Basis 26. Er
erstreckt sich über einen Teilbereich der Länge
der oberen Basis 26, beispielsweise 15%.
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Der
Stützkörper 30 hat eine Biegung zwischen
seinen beiden Schenkeln 32, 34, diese Biegung
hat einen Radius, den auch eine Krümmung in einer linken
oberen Ecke und in einer rechten oberen Ecke des Rahmens 20 aufweist.
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Der
lange Schenkel 32 verläuft (in y-Richtung gesehen)
im Wesentlichen parallel zum linken Seitenteil 22, genau
genommen jedoch in einem spitzen Winkel zu diesem. Das linke Seitenteil 22 wird
im Folgenden auch als benachbartes Seitenteil bezeichnet, weil es
dem Stützkörper 30 benachbart ist, im Gegensatz
zum anderen Seitenteil 24. Zwischen dem benachbarten Seitenteil 22 und
dem langen Schenkel 32 wird ein spitzer Winkel von 5 bis
20°, vorzugsweise etwa 8° ausgebildet. Der lange
Schenkel 32 hat etwa dieselbe Länge wie das benachbarte Seitenteil 22.
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In
ihren unteren Bereichen sind das benachbarte Seitenteil 22 und
der lange Schenkel 32 über ein unteres Tragstück 36 miteinander
verbunden. Diese Verbindung erstreckt sich über mindestens 10%,
vorzugsweise mindestens 20% der Gesamtlänge des benachbarten
Seitenteils 22 und auch des langen Schenkels 32,
dadurch wird insgesamt eine hohe Festigkeit erreicht. Wie die Figuren
zeigen, ist das untere Tragstück 36 im Wesentlichen
ein Blechzuschnitt und ist nach unten verlängert. Im unteren Verlängerungsbereich
ist eine Befestigung der Struktur der Rückenlehne möglich,
beispielsweise an einem Sitzuntergestell, an Sitzseitenteilen, oder
an einem Arm eines Rückenlehnengelenkbeschlags.
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Insgesamt
bilden das benachbarte Seitenteil 22, der lange Schenkel 32 und
das untere Tragstück 36 ein spitzwinkliges Dreieck
aus, dieses Dreieck verläuft im Wesentlichen in der x-z-Ebenen.
Zwischen dem linken Seitenteil 22 und dem langen Schenkel 32 sind
Querstreben 38 angeordnet, sie versteifen das Dreieck.
Sie werden je nach Bedarf vorgesehen. Gezeigt ist ein zick-zack-förmiger
Verlauf (oben) und Querstreben 38, die im Wesentlichen quer
zum Rahmen 20 verlaufen (unten).
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Auch
der Rahmen 20 selbst ist ausgesteift. In seinem oberen
Bereich finden sich zwei Schrägstreben 40, die
V-förmig zueinander stehen. Etwa in der Mitte ihrer Gesamtlänge
ist jede der Schrägstreben 40 mit einer in y-Richtung
verlaufenden oberen Y-Strebe 46 und je einer Längsstrebe 44 verbunden. Die
beiden Längsstreben 44 laufen nach unten durch bis
zur unteren Basis 28, wo sie befestigt sind. Zwischen ihnen
befinden sich noch eine mittlere Y-Strebe und eine untere Y-Strebe 46.
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An
der oberen Basis 26 sind zwei Tragkörper 48 für
die Aufnahme von Holmen (nicht dargestellt) einer nicht dargestellten
Kopfstütze vorgesehen.
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Die
beiden freien Enden des Rohrstücks, die den Rahmen 22 bilden,
befinden sich in unmittelbarer Nähe des unteren Tragstücks 36.
Sie sind durch ein etwa dreieckförmiges Verbindungsstück 50 miteinander
verbunden.
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In
der rechten unteren Ecke ist ein ebenfalls etwa dreieckförmiges
Aufnahmeteil 52 mit dem unteren Teilbereich des rechten
Seitenteils 24 verbunden. Dort ist ein Beschlagarm 54 befestigt.
Auch er dient der Befestigung der Rückenlehne, ebenso wie
der Unterbereich des Stützkörpers 30,
wie oben beschrieben.
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In
der linken oberen Ecke ist ein oberer Gurtpunkt 56 vorgesehen, über
ihn läuft ein gestrichelt dargestellter Schultergurt 58.
Der Gurtpunkt 56 wird von einem Tragarm 60 getragen,
dieser ist in Verbindung mit dem Krümmungsbereich der linken
oberen Ecke und des Stützkörpers 30,
sowie mit einem oberen Teilbereich von jeweils dem linken Seitenteil 22 und
dem langen Schenkel 32. Dabei erstreckt er sich etwa um
den gleichen Betrag nach unten, wie sich auch der Stützkörper 30 nach
oben erstreckt. Auch hierdurch wird jeweils eine Aussteifung des
spitzwinkligen Dreiecks erreicht. Der Tragarm 60 ist vorzugsweise
mit dem Rahmen 20 und dem Stützkörper 30 fest
verbunden, insbesondere verschweißt.
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Die
in 2 dargestellte Doppelsitzbank ist ein Beispiel
für eine Mehrfachsitzbank, gemäß der Erfindung
können Sitzbänke mit beliebiger Zahl Sitze hergestellt
werden. Zu erkennen ist, dass die Doppelsitzlehne im Wesentlichen
eine Verdoppelung der Lehne gemäß 1 ist,
jedoch ist bei der hinzugekommenen Rückenlehne kein rechtes
Seitenteil vorgesehen. Der Rahmen 20 besteht bei der hinzugekommenen
linken Lehne nun aus einer U-förmigen Struktur, die zur
rechten Lehne hin offen ist. Demgemäß entfällt
auch ein Verbindungsstück 50. Die linke Rückenlehne
hat auch keine Aufnahme 52 und keinen Beschlagarm 54,
vielmehr tritt anstelle dieser Teile und auch des fehlenden rechten
Seitenteils 24 die beschriebene Dreiecksstruktur mit dem
Stützkörper 30.
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Die
linke Außenseite der hinzugekommenen Rückenlehne
ist wieder so ausgebildet, wie die Rückenlehne nach 1.
Die rechte Rückenlehne entspricht derjenigen nach 1.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5988759 [0002]
- - DE 19717666 A1 [0002]
- - DE 10311869 A1 [0004]
- - DE 10341745 A1 [0004]
- - DE 10311869 [0005]