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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern eines Bogens
durch eine drucktechnische Maschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Aus
der
DE 34 45 886 C2 ist
eine Greifervorrichtung für eine Druckmaschine bekannt,
bei der zwischen Greifern Zusatzgreifer angeordnet sind. Die Zusatzgreifer
halten einen Bogen beim Durchlaufen einer Druckzone. Beim Durchlaufen
einer Übergabezone zu einer benachbarten Greifervorrichtung sind
die Zusatzgreifer in einem Kanal eines Druckzylinders versenkt,
um Zwischenräume für den Durchgang von Gegengreifern
freizugeben.
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Eine
Greifervorrichtung nach der
DE 299 09 544 U1 weist zwischen Greifern
Zwischenräume auf, in die Gegengreifer bei einer Zuführung
und Abnahme eines Bogens eintauchen. In einem Bewegungsbereich der
Greifervorrichtung, in dem die Zwischenräume von den Gegengreifern
freigegeben sind, werden Bogenauflagen in die Zwischenräume
hineinbewegt. Die Bogenauflagen sind in einer Geradführung gehalten
und werden mittels Nocken an den Gegengreifern bewegt.
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Zur Übergabe
eines Bogens von Schwinggreifern eines Anlegers einer Bogendruckmaschine zu
einem Greifersystem einer Transfertrommel nach der
DE 196 05 420 C1 wird Glasluft
auf die Vorderkante der Bogen gerichtet. Dadurch werden ein Umschlagen
der Bogenecken und eine Kollision mit dem zurücklaufenden
Schwinggreifern vermieden.
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Die
DE 103 48 306 A1 zeigt
ein Greifersystem, bei dem Niederhalter in Zwischenräume
zwischen Greifern hineinragend angeordnet sind. Die Niederhalter
sind zusammen mit den Greifern verstellbar gelagert.
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Wie
aus der
DE 102 58
855 A1 hervorgeht, sind Bogenstützen relativ zu
Greiferauflagen radial starr angeordnet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu entwickeln, die eine verbesserte
Führung eines Bogen bei der Übergabe zwischen
zwei Greifersystemen ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale
nach Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der
Erfindung sind an Greifern eines einen Bogen übergebenden
Gliedes den Bogenrand berührende Niederhalter angeordnet,
die jeweils in einem Bereich neben einer Greiferfläche
ragen. Die den Bogenrand berührenden Flächen der
Niederhalter liegen in radialer Richtung des umlaufenden Gliedes
gesehen unterhalb der Greiferauflagenhöhe bzw. unterhalb
einer den Bogen stützenden Mantelfläche. Die den
Bogenrand berührenden Flächen der Niederhalter
können in radialer Richtung des umlaufenden Gliedes einstellbar
vorgesehen sein, so dass eine Anpassung an die Steifigkeit der zu
fördernden Bogen gegeben ist.
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Die
Niederhalter verhindern, dass bei einer Bogenübergabe von
einem auf ein weiteres Greifersystem der Teil des Bogenrandes, der
sich im Zwischenraum zwischen zwei Greifern befindet, radial nach
außen bewegt. Die Niederhalter können vorteilhaft
aus einem Kunststoff bestehen und eine Biegeelastizität
aufweisen, so dass sich eine leichte Bauweise der Niederhalter ergibt.
Durch die Niederhalter, die im Zwischenraum zwischen Greifern starr
oder glatt bzw. verschiebbar angeordnet sind, wird auf den Bogenrand
eine radial nach innen wirkende Kraft ausgeübt. Der Bogenrand
wird reproduzierbar in einer radialen Vorzugsposition gehalten,
wodurch die Genauigkeit der Bogenübergabe gesichert ist.
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Für
den Fall, dass eine Krafteinwirkung auf den Bogenrand nicht erforderlich
ist, können die Niederhalter abnehmbar vorgesehen werden
oder aus einer Arbeitsposition in eine Ruheposition bewegt werden.
Das Außerbetriebsetzen der Niederhalter kann vorgenommen
werden, wenn am Bogenrand ein großer druckfreier Rand oder
eine homogene Farbbelegung vorhanden ist oder wenn biegesteife Bogen
gefördert werden. Es ist weiterhin möglich, die Niederhalter
nur in ausgewählten Bereichen in Arbeitsposition zu bringen.
Besagte Bereiche ergeben sich aus dem Druckbild und/oder der Bogenbreite.
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Die
Niederhalter können von Hand oder motorisch zwischen der
Arbeitsposition und der Ruheposition verstellt werden.
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Der
Begriff Bogen bezeichnet sowohl einzelne Blätter, als auch
Falz- oder Falzprodukte und miteinander verbundene Blätter
aus Papier, Kunststoff oder Metall. Drucktechnische Maschinen sind
Druckmaschinen einschließlich Anleger und Ausleger, Maschinen
zur Durchführung von Verfahren der Druckvor- und nachverarbeitung,
Sortierer, Stapelvorrichtungen und Inspektionsvorrichtungen. Die
Erfindung ist bei allen bogenführenden Zylindern bzw. Trommeln
einsetzbar.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert werden, es zeigen:
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1 ein
Schema einer Bogendruckmaschine,
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2 und 3 ein
Greifersystem mit starren Niederhaltern in Seitenansicht und Draufsicht,
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4 ein
Greifersystem mit schwenkbaren Niederhaltern,
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5 ein
Greifersystem mit gekoppelt schwenkbaren Niederhaltern,
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6 ein
Greifersystem mit verschiebbaren Niederhaltern, und
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7 ein
Greifersystem mit verschieblichen und klappbaren Niederhaltern.
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1 zeigt
ein Schema einer Bogendruckmaschine mit einem Anleger 1,
zwei Druckwerken 2, 3 und einem Ausleger 4.
Im Anleger 1 werden die auf einem Stapel 5 angeordneten
Bogen 6 mit einem Saugkopf 7 vereinzelt, nacheinander
mit einem Schwinggreifer 8 auf einen Tisch 9 gefördert
und an Vordermarken 10 und Seitenmarken 11 ausgerichtet.
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Jedes
Druckwerk 2, 3 enthält ein Farbwerk 12, 13,
ein Feuchtwerk 14, 15, einen Plattenzylinder 16, 17,
einen Übertragungszylinder 18, 19 und
einen Druckzylinder 20, 21. Zwischen den Druckwerken 2 und 3 werden
die Bogen 6 mittels einer Umführtrommel 22,
einer Speichertrommel 23 und einer Wendetrommel 24 gefördert.
Alle Trommeln bzw. Zylinder sind mittels eines Zahnräderzuges
gekoppelt und drehen sich in Richtung der Pfeile. Die Druckzylinder 20, 21,
die Umführtrommel 22, die Speichertrommel 23 und
die Wendetrommel 24 enthalten Greifersysteme 25–32 zum
Fördern der Bogen 6 an der Vorderkante bzw. im
Wendebetrieb auch an der Hinterkante.
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Von
den Vordermarken werden die Bogen 6 von einem Zuführgreifer 33 übernommen
und an die Greifer des Greifersystems 25 übergeben.
Im Spalt zwischen dem Übertragungszylinder 18 und
dem Druckzylinder 20 erhalten die Bogen 6 einen
ersten Aufdruck. Mit den Greifersystemen 26–31 werden
die Bogen 6 zum Druckzylinder 19 des zweiten Druckwerkes 3 gefördert.
Im Spalt zwischen dem Übertragungszylinder 19 und
dem Druckzylinder 21 erhalten die Bogen 6 einen
zweiten Aufdruck. Vom Greifersystem 32 des Druckzylinders 21 werden
die Bogen 6 an Greifersysteme 34, 35 eines
Kettengreifersystems übergeben. Über einem Stapel 36 werden
die Bogen 6 aus den Greifern des Greifersystems 34 bzw. 35 fallengelassen
und an einem Anschlag 37 ausgerichtet.
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Abhängig
vom Druckbild müssen die Greifer des Greifersystems 25 unterschiedliche
auf den Bogen 6 wirkende Zugkräfte aufnehmen.
Die über die Breite ungleichmäßigen Zugspannungen
in einem Bogen 6 bewirken eine Bewegung der Vorderkante
in radialer Richtung. Wird die Bewegung nicht begrenzt, kann es
zu Passerfehlern bei der Übergabe der Vorderkante vom Greifersystem 25 an
das Greifersystem 26 kommen.
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Die
Greifersysteme 25–28, 32 sind
jeweils in Kanälen 38–42 angeordnet
und bestehen aus Greiferreihen, die parallel zur Drehachse des jeweiligen Zylinders
oder der jeweiligen Trommel angeordnet sind.
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Die 2, 3 zeigen
Greiferfinger 43 des Greifersystems 25, die jeweils
mit einem Niederhalteblech 44 bestückt sind. Die
Greiferfinger 43 sind jeweils mit Schrauben 45, 46 an
Haltern 47 befestigt, die drehfest auf einer Greiferwelle 48 angeordnet sind.
Die Greiferwelle 48 ist um eine Achse 49 schwenkbar
gelagert, die parallel zur Drehachse 50 des Druckzylinders 20 liegt.
Zwischen den Greiferfingern 43 und Greiferauflagen 51 ist
auf der Mantelfläche 52 des Druckzylinders 20 ein
Bogen 53 am vorderen Bogenrand gehalten.
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Die
Koordinatenrichtung x liegt parallel zu den Achsen 49, 50.
Die Koordinatenrichtung y liegt tangential zur Transportrichtung
der Bogen 53. Die Koordinatenrichtung z liegt in radialer
Richtung des Druckzylinders 20.
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Zwischen
den Greiferfingern 43 bestehen in Richtung x Freiräume
der Weite w. Bei einer Übergabe des Bogens 53 vom
Greifersystem 25 zum Greifersystem 26 tauchen
die Greiferfinger 54 des Greifersystems 26 in
die Freiräume ein. Während der Übergabe
liegen die Greiferauflagen 51 der Greifersysteme 25, 26 parallel
zur einer Greiferzentralen 55, die sich in x-Richtung erstreckt.
Die Niederhaltebleche 44 verhindern, dass der Bogenrand
nicht unerwünscht von einer Ebene abweicht. Die Niederhaltebleche 44 sind
u-förmig mit einem Steg 56 und zwei Schenkeln 57, 58 ausgeführt.
Die Schenkel 57, 58 sind um eine in Richtung x
liegende Achse biegsam. Aus 2 geht hervor,
dass die Auflagefläche der Schenkel 57, 58 auf
dem Bogenrand um einen Betrag Δz tiefer liegen als die
Mantelfläche 52. Dadurch üben die Schenkel 57, 58 einen
leichten Druck auf den Bogenrand aus. Es ist möglich, den
Betrag Δz an den Greifern 43 individuell einzustellen.
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Wenn
in der nachstehenden Beschreibung bereits eingeführte Bezugszeichen
verwendet werden, dann handelt es sich um Elemente mit äquivalenter
Funktion.
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Bei
einer Ausführung nach 4 werden
je Greifer 43 ein paar Niederhalter 59, 60 verwendet, die
jeweils um eine Achse 61, 62 schwenkbar sind. Die
Achsen 61, 62 liegen in z-Richtung in einem Abstand
a etwas weiter als die Breite b eines Greiferfingers 43.
In der gestrichelt dargestellten Position befinden sich die Niederhalter 59, 60 in
einer Ruheposition. In der mit Volllinien dargestellten Position
liegen die Niederhalter 59, 60 in Arbeitsposition,
wobei die vorderen Enden der Niederhalter 59, 60 in
Richtung y etwa auf der Höhe der Enden der Greiferfinger 43 liegen.
Wie zu 2, 3 beschrieben, liegen die Auflagenflächen
der Niederhalter 59, 60 auf einem Bogen 53 radial
tiefer als die Mantelfläche des Druckzylinder 20.
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Bei
einer Variante nach 5 liegen zwei Niederhalter 63, 64 in
Arbeitsposition v-förmig zueinander. Die Niederhalter 63, 64 sind
jeweils um eine gemeinsame Achse 65 schwenkbar, die in
z-Richtung verläuft und eine Mittellinie 66 des
Greiferfingers 43 durchstößt. Die Niederhalter 63, 64 sind
kinematisch mit einer Feder 67 gekoppelt. Beim Überführen der
Niederhalter aus der Arbeitsposition in die gestrichelt dargestellt
Ruheposition wird ein Totpunkt überwunden. In Arbeitsposition
und Ruheposition liegen die Niederhalter 63, 64 mit
der Kraft der Feder 67 gegen Anschläge am Greiferfinger 43.
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In 6 ist
eine Ausführung mit in y-Richtung verschiebbaren Niederhaltern 68, 69 dargestellt. Die
Niederhalter 68, 69 sitzen in Längsführungen
neben den Greiferfingern 43 und sind in Richtung y aus einer
Arbeitsposition in eine gestrichelt dargestellte Ruheposition verschiebbar.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel nach 7 werden
Niederhalter 70, 71 gleichzeitig mittels eines Gelenkgetriebes
von einer Arbeitsposition in eine gestrichelt dargestellte Ruheposition
gebracht. Die Niederhalter 70, 71 sitzen in Längsführungen
neben den Greiferfingern 43, wie zu 6 beschrieben.
Das Gelenkgetriebe besteht aus einer Welle 72, die um eine
in Richtung x liegende Achse schwenkbar ist. An der Welle 72 sind
Schwingen 73, 74 befestigt, deren Enden in einem
Drehgelenk 75, 76 am jeweiligen Niederhalter 70, 71 sitzen.
Mit einem an der Welle 72 bzw. an einer Schwinge 73, 74 angreifenden
Betätigungsglied können die Positionen der Niederhalter 70, 71 eingestellt
werden.
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- 1
- Anleger
- 2,
3
- Druckwerk
- 4
- Ausleger
- 5
- Stapel
- 6
- Bogen
- 7
- Saugkopf
- 8
- Schwinggreifer
- 9
- Tisch
- 10
- Vordermarke
- 11
- Seitenmarke
- 12,
13
- Farbwerk
- 14,
15
- Feuchtwerk
- 16,
17
- Plattenzylinder
- 18,
19
- Übertragungszylinder
- 20,
21
- Druckzylinder
- 22
- Umführtrommel
- 23
- Speichertrommel
- 24
- Wendetrommel
- 25–32
- Greifersystem
- 33
- Zuführgreifer
- 34,
35
- Greifersystem
- 36
- Stapel
- 37
- Anschlag
- 38–42
- Kanal
- 43
- Greiferfinger
- 44
- Niederhalteblech
- 45,
46
- Schraube
- 47
- Halter
- 48
- Greiferwelle
- 49
- Achse
- 50
- Drehachse
- 51
- Greiferauflage
- 52
- Mantelfläche
- 53
- Bogen
- 54
- Greiferfinger
- 55
- Greiferzentrale
- 56
- Steg
- 57,
58
- Schenkel
- 59,
60
- Niederhalter
- 61,
62
- Achse
- 63,
64
- Niederhalter
- 65
- Achse
- 66
- Mittellinie
- 67
- Feder
- 68–71
- Niederhalter
- 72
- Welle
- 73,
74
- Schwinge
- 75,
76
- Drehgelenk
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3445886
C2 [0002]
- - DE 29909544 U1 [0003]
- - DE 19605420 C1 [0004]
- - DE 10348306 A1 [0005]
- - DE 10258855 A1 [0006]