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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
Textilmaschine, die eine Vielzahl von Arbeitsstellen umfasst, die
durch mindestens ein Wartungsaggregat gewartet werden, welches wenigstens
eine Wartungstätigkeit an einer anfordernden Arbeitsstelle
durchführt, die mindestens eine Aufgabe umfasst, zu deren
Durchführung das Wartungsaggregat von der Arbeitsstelle über
ein Kommunikationssystem der Textilmaschine zur Ausführung
der Wartungstätigkeit angefordert wird, wobei zur Überprüfung
der Funktionalität des Wartungsaggregates die Durchführbarkeit
der Wartungstätigkeit erfasst wird.
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Ein
derartiges Verfahren ist aus der
DE 10 2004 041 051 A1 bekannt. Gemäß dem
in der
DE 10 2004
041 051 A1 beschriebenen Verfahren ist vorgesehen, dass
ein Wartungsaggregat, welches zur Durchführung einer Wartungstätigkeit
von einer Spinnstelle einer Spinnmaschine angefordert worden ist,
im Falle einer Störung bei der Abarbeitung einer Teilaufgabe
der Wartungstätigkeit die Wartungseinrichtung eine selbständige
Vorgehensweise einleitet, um die durch die Störung unterbrochene,
auszuführende Tätigkeit erfolgreich zu beenden
oder aber die Wartungseinrichtung zumindest in einen einsatzbereiten
Zustand zurückzuversetzen. Hierzu kann das Wartungsaggregat
unterschiedliche Maßnahmen ergreifen, wovon eine vorsieht,
dass bei einer am Wartungsaggregat selbst aufgetretenen Störung
die von dieser Störung betroffene Teilaufgabe zukünftig
vom Wartungsaggregat nicht mehr ausgeführt wird.
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Als
nachteilig an diesem Verfahren erweist sich, dass die Spinnstellen
das Wartungsaggregat zur Durchführung eines Wartungsvorganges
ungeachtet des Vorliegens einer Funktionsstörung am Wartungsaggregat
anfordern. Dieser Vorgang wiederholt sich für jede Anforderung
einer Spinnstelle, unabhängig davon, ob die von der Spinnstelle
angeforderte Wartungstätigkeit durch das Wartungsaggregat
noch durchführbar ist oder nicht.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Effizienz beim Betreiben
der Textilmaschine sowie der Wartungsaggregate zu erhöhen.
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Die
Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 sowie vorrichtungsseitig durch die kennzeichnenden Merkmale
des unabhängigen Anspruches 15 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch
1 wird vorgeschlagen, dass bei Feststellung einer Funktionsstörung
am Wartungsaggregat, die die Ausführung einer Wartungstätigkeit
oder zumindest einer Teilaufgabe der Wartungstätigkeit
verhindert, eine Information über das Kommunikationssystem
der Textilmaschine an alle betroffenen Arbeitsstellen über
das Vorliegen der Funktionsstörung gesandt wird, und dass
an den Arbeitsstellen diese Information ausgewertet wird, um darüber
zu entscheiden, ob eine bereits vor der Feststellung der Funktionsstörung
an das Wartungsaggregat gestellte Anforderung an das Wartungsaggregat
aufrecht erhalten, modifiziert oder storniert wird, oder dass an
den Arbeitsstellen diese Information dahingehend ausgewertet wird,
um darüber zu entscheiden, ob nach der Feststellung der
Funktionsstörung das betroffene Wartungsaggregat zu der
Durchführung einer an einer Arbeitsstelle anstehenden Tätigkeit
gerufen wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf,
dass bereits bestehende Anforderungen an das Wartungsaggregat zur
Wartung von Arbeitsstellen storniert werden können, die
auf Grund der vorliegenden Funktionsstörung nicht mehr
oder nicht vollständig durchführbar sind. Somit
kann das Wartungsaggregat schneller zu den anfordernden Arbeitsstellen
gelangen, deren spezifische Anforderung an eine Wartungstätigkeit
zumindest eine teilweise Durchführung der Wartungstätigkeit
erlaubt. Vor diesem Hintergrund ist weiterhin vorgesehen, dass die anfordernden
Arbeitsstellen ihre Anforderung an das Wartungsaggregat dahingehend
modifizieren können, dass die Wartungstätigkeit
zumindest teilweise, unter Auslassung der von der Funktionsstörung
am Wartungsaggregat betroffenen Teilaufgabe durchgeführt
wird. Darüber hinaus werden Anforderungen an das Wartungsaggregat
aufrechterhalten, die trotz der Funktionsstörung vollständig
abgearbeitet werden können. Das erfindungsgemäße
Verfahren vermeidet somit das Verfahren des Wartungsaggregates zu
einer Arbeitsstelle zur Durchführung eines Wartungsvorganges,
welcher in Kenntnis einer vorliegenden Funktionsstörung
durch das Wartungsaggregat nicht durchführbar ist. Hingegen
wird gemäß dem Stand der Technik durch die Arbeitsstellen
in Unkenntnis der Funktionsstörung die Anforderung an das
Wartungsaggregat aufrechterhalten, obwohl die Wartungstätigkeit
nicht durchführbar ist. Im Gegensatz dazu obliegt gemäß der
vorliegenden Erfindung die Entscheidung darüber, ob eine
Anforderung an das von einer Funktionsstörung betroffene
Wartungsaggregat durch die Arbeitsstellen sinnvoll ist, somit den Arbeitsstellen
selbst oder einer übergeordneten zentralen Steuerungseinrichtung
der Textilmaschine, so dass Produktionsausfälle durch das
vergebliche Anfahren von Arbeitsstellen reduziert werden können.
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Vorzugsweise
kann die Überprüfung des Vorliegens einer Funktionsstörung
am Wartungsaggregat selbsttätig durch das Wartungsaggregat durchgeführt
werden. Erst bei einer Feststellung einer Funktionsstörung
durch das Wartungsaggregat selbst wird eine entsprechende Nachricht über
das Kommunikationssystem der Textilmaschine versandt. Das vom Kommunikationssystem
zu übertragende Datenvolumen wird auf diese Weise geringer gehalten.
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Alternativ
kann die Überprüfung des Vorliegens einer Funktionsstörung
am Wartungsaggregat durch eine zentrale Steuerungseinrichtung der
Textilmaschine durchgeführt werden. Die zentrale Steuereinrichtung
der Textilmaschine steht hierzu mit allen Arbeitsstellen sowie mit
dem Wartungsaggregat über das Kommunikationssystem in Verbindung,
so dass Informationen darüber, ob eine Wartungstätigkeit oder
eine Teilaufgabe der Wartungstätigkeit erfolgreich durchgeführt
worden ist oder nicht, an die zentrale Steuereinrichtung zur Auswertung
weitergeleitet werden kann. Das zu übertragende Datenvolumen
ist etwas größer, dafür werden die Ressourcen
der zentralen Steuereinrichtung intensiver genutzt.
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Zur Überprüfung
des Vorliegens einer Funktionsstörung kann die Anzahl von
unmittelbar aufeinander folgenden Fehlversuchen einer durchzuführenden
Teilaufgabe oder eines Wartungsvorganges aufaddiert werden, wobei
das Überschreiten einer vorgebbaren Gesamtanzahl an Fehlversuchen
als eine Funktionsstörung am Wartungsaggregat klassifiziert
wird, während bei einer zwischenzeitlich erfolgreichen
Durchführung einer Aufgabe vor dem Überschreiten
der Gesamtanzahl die Zählung von Fehlversuchen der Aufgabe
auf einen initialen Wert zurückgesetzt wird. Das aufeinander
folgende Fehlschlagen der Durchführung einer Teilaufgabe
beziehungsweise der Wartungstätigkeit lässt den
Rückschluss darauf zu, dass das Fehlschlagen nicht auf eine
Störung an der jeweiligen Arbeitsstelle sondern auf eine
Funktionsstörung am Wartungsaggregat zurückzuführen
ist.
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Entsprechend
wird das Ergebnis der Zählung von Fehlversuchen entweder
von der Wartungseinrichtung selbst oder von der zentralen Steuerungseinrichtung
der Textilmaschine ausgewertet, um die Arbeitsstellen über
eine bestehende Funktionsstörung am Wartungsaggregat zu
informieren. Auf der Basis dieser Information werten die Arbeitsstellen
beziehungsweise die zentrale Steuerungseinrichtung aus, ob das betreffende
Wartungsaggregat zur Durchführung der an der Arbeitsstelle
anstehenden Aufgabe noch geeignet ist und angefordert werden soll.
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Hierzu
können von den Arbeitsstellen die Anforderungen, die bis
zum Zeitpunkt der Mitteilung der Feststellung einer Funktionsstörung
gestellt wurden, dahingehend modifiziert werden, dass durch das Wartungsaggregat
zumindest die Teilaufgaben oder die Wartungstätigkeit als
solche durchgeführt werden, die unabhängig von
der vorliegenden Funktionsstörung durchführbar
sind. Der Betriebsablauf an der Textilmaschine wird insoweit verbessert,
als dass die Funktionsstörung am Wartungsaggregat nicht
den sofortigen Stillstand aller anfordernden Arbeitsstellen zur
Folge hat, weil eine einzelne Teilaufgabe einer Wartungstätigkeit
nicht durchführbar ist. Ebenso können von den
Arbeitsstellen bis zum Zeitpunkt der Feststellung einer Funktionsstörung
gestellte Anforderungen, die Teilaufgaben oder Wartungstätigkeiten umfassen,
die von dem Wartungsaggregat bedingt durch die Funktionsstörung
nicht durchführbar sind, storniert werden. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn es sich bei den durchzuführenden
Teilaufgaben oder Wartungstätigkeiten um so genannte fakultative
Aufgaben respektive Tätigkeiten handelt, deren Nichtdurchführung
nicht dazu führt, dass der eigentliche Herstellungsprozess
unterbunden wird beziehungsweise dass die Qualität des
Herstellungsprozesses nicht unmittelbar nachhaltig beeinflusst wird.
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Weiterhin
können von den Arbeitsstellen bereits bis zum Zeitpunkt
der Feststellung der Funktionsstörung gestellte Anforderungen
vom Wartungsaggregat gelöscht werden. In diesem Falle geht
der Impuls von dem Wartungsaggregat aus, welches beim Feststellen
einer Funktionsstörung die Anforderungen von Arbeitsstellen
verwirft, die auf Grund der Funktionsstörung nicht mehr
durchführbar sind. Entsprechend werden die Arbeitsstellen,
die diese Anforderungen gestellt haben, nicht angefahren.
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Hierzu
kann eine Information über das Löschen der Anforderungen
an die hiervon betroffenen Arbeitsstellen gesandt werden. Diese
Information dient dazu, die Arbeitsstellen dazu zu veranlassen, ungeachtet
der Anforderung an das Wartungsaggregat den Herstellungsprozess
wieder aufzunehmen beziehungsweise fortzusetzen, sofern dies ihr
Betriebszustand erlaubt. Zu der Wiederaufnahme des Herstellungsprozesses
kann die betroffene Arbeitsstelle selbsttätig oder durch
eine Ansteuerung durch die zentrale Steuerungseinrichtung der Textilmaschine
veranlasst werden, indem die Arbeitsstelle eine geeignete Anforderung
an das Wartungsaggregat sendet, um beispielsweise eine Unterbrechung
im Fadenlauf durch einen Anspinnvorgang oder einen Spleißvorgang
zu beheben.
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Dazu
kann die Information über das Löschen der Anforderungen
unmittelbar von dem betreffenden Wartungsaggregat an die hiervon
betroffenen Arbeitsstellen über das Kommunikationssystem
der Textilmaschine weitergeleitet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform kann die Information
mittelbar über die zentrale Steuerungseinrichtung versandt
werden.
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Vorteilhafterweise
können von den Arbeitsstellen nach der Feststellung einer
Funktionsstörung Anforderungen an das Wartungsaggregat
gesandt werden, die eine vorbereitende Ausführung zumindest
einer von der Funktionsstörung nicht betroffenen Teilaufgabe
einer Wartungstätigkeit umfassen. Ist beispielsweise von
der Funktionsstörung am Wartungsaggregat einer OE-Spinnmaschine
der Vorgang der Rotorreinigung betroffen, der bevorzugt während eines
Spulenwechsels erfolgt, so würde das Wartungsaggregat von
einer Spinnstelle nur dann angefordert, um den Spulenwechsel unter
Auslassung der Rotorreinigung durchzuführen. Hingegen wird
eine rein präventive Rotorreinigung seitens der Spinnstellen
nicht mehr angefordert.
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Insbesondere
kann bei einer Funktionsstörung, die zur Folge hat, dass
eine Vielzahl von Arbeitsstellen stillgesetzt werden müssten,
weil deren Anforderungen durch das Wartungsaggregat nicht mehr abgearbeitet
werden kann, das Wartungsaggregat in eine Wartungsposition überführt
werden. Die Wartungsposition sollte dabei so gewählt sein, dass
das Wartungsaggregat für eine Bedienperson einfach und
gut zugänglich ist.
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Vorteilhafterweise
kann nach der Überführung des betreffenden Wartungsaggregates
in die Wartungsposition die Tätigkeit für die
Dauer der Wartung von einem anderen Wartungsaggregat übernommen
werden. Diese temporäre Maßnahme reduziert die
Produktionsausfallzeit der Textilmaschine während der Dauer
der Wartungsarbeit an dem funktionsgestörtem Wartungsaggregat
durch eine Bedienperson.
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In
bevorzugter Weiterbildung kann nach einer erfolgten Behebung der
Funktionsstörung eine Information über das Kommunikationssystem
der Textilmaschine an alle Arbeitsstellen gesandt werden. Das Versenden
dieser Information führt dazu, dass die betroffenen Arbeitsstellen
im Arbeitsbereich des Wartungsaggregates, die auf Grund der Funktionsstörung
am Wartungsaggregat ihrerseits im Stillstand befindlich sind, neue
Anforderungen an das Wartungsaggregat formulieren können,
um den Herstellungsprozess nach einer durchgeführten Wartung des
Wartungsaggregates wieder aufnehmen zu können. Das Versenden
der Information über die Behebung der Funktionsstörung
kann unmittelbar durch das Wartungsaggregat erfolgen.
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Alternativ
kann die Information mittelbar über die zentrale Steuereinrichtung
versandt werden.
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Gemäß Anspruch
15 wird vorgeschlagen, dass die Spinnmaschine eine zentrale Steuerungseinrichtung
umfasst, die zur Feststellung einer Funktionsstörung an
einem Wartungsaggregat eingerichtet ist, die die Ausführung
der wenigstens einen Wartungstätigkeit oder zumindest einer
Teilaufgabe der Wartungstätigkeit verhindert, und dass
das von der Funktionsstörung betroffene Wartungsaggregat
oder die zentrale Steuerungseinrichtung eine Information über
das Kommunikationssystem der Spinnmaschine an alle Spinnstellen über
den Umfang der Funktionsstörung sendet.
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Gemäß Anspruch
16 ist vorgesehen, dass die Spinnmaschine (1) eine zentrale
Steuerungseinrichtung (17) umfasst, die zur Feststellung
einer Funktionsstörung am Wartungsaggregat (5a, 5b, 6a, 6b)
eingerichtet ist, die die Ausführung der wenigstens einen
Wartungstätigkeit oder zumindest einer Teilaufgabe der
Wartungstätigkeit verhindert, und dass das von der Funktionsstörung
betroffene Wartungsaggregat (5A, 5B, 6A, 6B)
oder die zentrale Steuerungsvorrichtung (17) zur Versendung
einer Information über das Kommunikationssystem (18, 20) der
Spinnmaschine (1) an alle Spinnstellen (2) über das
Vorliegen der Funktionsstörung eingerichtet sind, und dass
die Spinnstelle (2) zur Auswertung der Informationen über
das Vorliegen einer Funktionsstörung eingerichtet ist,
um darüber zu entscheiden, ob eine bereits vor der Feststellung
der Funktionsstörung an das Wartungsaggregat (5a, 5b, 6a, 6b)
gestellte Anforderung aufrecht erhalten, modifiziert oder storniert
wird, oder dass die Spinnstelle (2) zur Auswertung der
Informationen über das Vorliegen einer Funktionsstörung
eingerichtet ist, um darüber zu entscheiden, ob nach der
Feststellung der Funktionsstörung das Wartungsaggregat
(5a, 5b, 6a, 6b) zu der Durchführung
einer an einer Spinnstelle (2) anstehenden Wartungstätigkeit
gerufen wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf eine Spinnmaschine;
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2 eine
Seitenansicht einer Spinnstelle;
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3 ein
Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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4 ein
Ablaufdiagramm zur Feststellung einer Funktionsstörung
an einem Wartungsaggregat gemäß 1.
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In 1 ist
schematisch in Draufsicht eine Textilmaschine, beispielsweise eine
Offenend-Spinnmaschine, dargestellt, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet
ist. Eine solche Spinnmaschine 1 weist zwischen ihren Endgestellen 11 und 12 eine
Vielzahl von in Reihe nebeneinander geordneten Arbeitsstellen 2 auf.
Diese beidseitig der Längsseiten der Offenend-Spinnmaschine 1 angeordneten
Arbeitsstellen 2 werden durch selbsttätig arbeitende
Wartungsaggregate 5A, 5B, 6A, 6B,
versorgt, die an einer Fahrschiene 13 entlang der Spinnmaschine 1 geführt
und über ein Kommunikationssystem 18, wie beispielsweise
einen CAN-Bus, sowohl untereinander als auch mit Steuereinrichtungen der
Arbeitsstellen 2 sowie einer zentralen Steuerungseinrichtung 17 der
Spinnmaschine 1 verbunden sind.
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Wie
in der 1 angedeutet, sind die Arbeitsstellen 2 dabei
in Arbeitsbereiche 3A, 3A beziehungsweise 4A, 4B aufgeteilt,
die jeweils von einem der Wartungsaggregate 5A, 5B beziehungsweise 6A, 6B versorgt
werden. Die Arbeitsbereiche 3A und 3B sowie 4A und 4B können
dabei beispielsweise durch einen Bereichsbegrenzer 14 gekennzeichnet sein,
um zu vermeiden, dass das für den Arbeitsbereich 3A zuständige
Wartungsaggregat 5A in den Arbeitsstellenbereich 3B des
Wartungsaggregates 5B verfahren wird, wodurch es zu einer
Kollision der beiden Wartungsaggregaten 5A und 5B kommen
könnte.
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Des
Weiteren können die Arbeitsbereiche 3A, 3B, 4A, 4B so
genannte Endmarker 19 aufweisen, die von den Wartungsaggregaten 5A, 5B, 6A, 68 nicht
passiert werden können. Hierdurch können Kollisionen
durch Überschneidungen in den Arbeitsstellenbereichen 3A, 3B beziehungsweise 4A, 4A der Wartungsaggregate 5A, 5B beziehungsweise 6A, 6B vermieden
werden.
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Die
Wartungsaggregate
5A,
5B,
6A,
6B sind mit
einer Datenübermittlungseinrichtung
20 ausgestattet,
die das Absetzen eines Rufes, den Empfang eines Rufes, eine Dialogführung
und eine bidirektionale drahtlosen Datenübermittlung ermöglicht.
Auch eine drahtgebundene Kommunikation ist möglich. Eine
solche Datenübermittlungseinrichtung
20 ist im Zusammenhang
mit Wartungsaggregaten bekannt und in der
DE 38 414 064 A1 ausführlich
beschrieben. Des Weiteren weisen die Wartungsaggregate
5A,
5B,
6A,
6B eine
Signaleinrichtung
15 auf, zum Beispiel eine Signallampe,
um im Fall einer Funktionsstörung das Bedienpersonal darauf
aufmerksam zu machen.
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Die
Darstellung in 2 zeigt eine Seitenansicht der
Arbeitsstelle 2 der Offenend-Rotorspinmaschine 1 gemäß 1.
Die Arbeitsstelle 2 besitzt unter anderem jeweils eine
Offenend-Spinnvorrichtung 24 sowie eine Spuleinrichtung 30.
Auf dieser Arbeitsstelle 2 wird Faserband 23,
welches in einer Spinnkanne 22 bevorratet ist und der Spinnvorrichtung 24 vorgelegt
wird, zu Fäden 27 versponnen, die anschließend
auf der Spuleinrichtung 30 zu einer Kreuzspule 28 aufgewickelt
werden. Die Spuleinrichtung 30 ist mit einem Spulenrahmen 29 zum
drehbaren Haltern einer Kreuzspulenhülse sowie mit einer Wickelwelle
oder Spultrommel 31 zum reibschlüssigen Antreiben
der Kreuzspule 28 beziehungsweise der Kreuzspulenhülse
ausgestattet.
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Derartige
Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 weisen in der Regel außerdem
eine Kreuzspulentransporteinrichtung 32 für den
Abtransport von Kreuzspulen 28 auf, die ihren vorgesehenen
Durchmesser erreicht haben. Der Wechsel der Kreuzspulen 28 wird
durch eines der Wartungsaggregate 5A, 5B, 6A, 6B durchgeführt,
in dessen Aufgabenbereich die jeweilige Spinnstelle 2 fällt.
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An
beziehungsweise auf der Spinnmaschine
1 ist, wie bereits
ausgeführt, dass selbsttätig arbeitende Wartungsaggregat
6A angeordnet.
Das Wartungsaggregat
6A patroulliert während des
Spinnbetriebes entlang der Spinnstellen
2 der Spinnmaschine
1 und
greift selbsttätig ein, wenn an einer der Spinnstellen
2 ein
Handlungsbedarf entsteht. Ein solcher Handlungsbedarf liegt beispielsweise
vor, wenn an einer der Spinnstellen
2 eine der Kreuzspulen
28 ihren
vorgeschriebenen Durchmesser erreicht hat und gegen eine neue Kreuzspulenhülse
ausgetauscht werden muss. Ein derartiges Wartungsaggregat
6A ist
beispielsweise in der
DE
35 43 572 C2 beschrieben, und weist eine Vielzahl von Handhabungselementen
auf, die an sich bekannt und in der vorstehend erwähnten
Patentschrift ausführlich beschrieben sind, so dass hier
nicht näher darauf eingegangen wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf die 3 und 4 anhand
des Beispieles einer Funktionsstörung, die die Rotorreinigung
betrifft, beschrieben.
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In 3 ist
ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Betreiben der Spinnmaschine 1 dargestellt. Schritt 41 stellt
eine Anforderung der Spinnstelle 2 an das für
diesen Arbeitsbereich 4A zuständige Wartungsaggregat 6A dar,
die auf dem Erfordernis eines Kreuzspulenwechsels respektive Spulhülsenaustausches
beruht. Während des Vorganges des Kreuzspulenwechsels wird üblicherweise
zugleich eine Rotorreinigung der Spinnvorrichtung 24 durchgeführt,
um den ablaufbedingten Stillstand der Arbeitsstelle 2 auszunutzen.
Eine Rotorreinigung wird aber auch präventiv durchgeführt, wenn
beispielsweise eine Veränderung der Fadenqualität
festgestellt wird. Dies kann an der jeweiligen Spinnstelle 2 durch
die Abfrage des aktuellen CV-Wertes erfolgen. Das Ergebnis der Auswertung der
Abfrage veranlasst die Spinnstelle 2, erforderlichenfalls
eine Anforderung zur präventiven Rotorreinigung an das
Wartungsaggregat 6A zu formulieren. Diese Anforderung wird über
das Kommunikationssystem 18 an das Wartungsaggregat 6A weitergeleitet
und von diesem in einem Schritt 42 hinsichtlich seiner
Priorität kategorisiert.
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Hierzu
werden in der Auftragsverwaltung der Wartungseinrichtung 6A die
Anforderungen der Spinnstellen 2 in Abhängigkeit
von der Auftragsart nach Prioritäten sortiert. Demnach
kommt einer Anforderung, die zu einer Behebung des Produktionsstillstandes
an der Spinnstelle 2 ausgelöst worden ist, eine
höhere Priorität zu, als beispielsweise einer
ausschließlichen Präventivreinigung des Spinnmittels. Innerhalb
einer Gruppe von Anforderungen mit gleicher Priorität wird
eine Optimierung des Verfahrweges des Wartungsaggregates 6A angestrebt,
indem zuerst die jeweils der Wartungseinrichtung 6A am nächsten
liegende Spinnstelle 2 angefahren wird.
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In
Schritt 43 wird überprüft, ob die Anforderung
der Spinnstelle 2 durch das Wartungsaggregat 6A abgearbeitet
worden ist. Ist die Abarbeitung erfolgreich durchgeführt
worden, so wird die nachfolgende Anforderung gemäß dem
Schritt 41 einer anderen Spinnstelle 2 durch das
Wartungsaggregat 6A innerhalb des Arbeitsbereiches 4A wahrgenommen. Wurde
die Anforderung ohne oder nur mit teilweisem Erfolg abgearbeitet,
wird in einem Schritt 44 eine Funktionsprüfung
zur Feststellung einer Funktionsstörung am Wartungsaggregat 6A durchgeführt
und ausgewertet. Der Schritt 45 symbolisiert die Abfrage, ob
im Schritt 44 eine Funktionsstörung festgestellt worden
ist oder nicht. Bei einem Nichtvorliegen einer Funktionsstörung
wird zurück auf den Schritt 41 verzweigt, und
es wird eine weitere Anforderung einer weiteren Spinnstelle 2 innerhalb
des Arbeitsstellenbereiches 4A abgearbeitet. Liegt hingegen
eine Funktionsstörung am Wartungsaggregat 6A vor,
so werden in einem Schritt 46 alle Spinnstellen 2,
die dem Arbeitsbereich 4A des Wartungsaggregates 6A zugehörig
sind, unmittelbar vom betreffenden Wartungsaggregat 6A oder
mittelbar von der zentralen Steuerungseinrichtung 17 der
Spinnmaschine 1 über das Vorliegen einer Funktionsstörung
sowie deren Art und Umfang informiert. Im vorliegenden Beispiel besteht
die Funktionsstörung, wie eingangs bereits erwähnt,
in der Nichtdurchführbarkeit der Rotorreinigung, unabhängig
davon ob die Rotorreinigung als reine Präventivmaßnahme
oder im Zuge eines Kreuzspulenwechsels erfolgt.
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In
Schritt 47 erfolgt die Modifikation der von den Spinnstellen 2 des
Arbeitsstellenbereiches 4A bereits gestellten Anforderungen
an das Wartungsaggregat 6a durch die Spinnstellen 2.
Hierzu werden bestehende Aufträge storniert, sofern sie
die präventive Rotorreinigung alleine betreffen, es werden
bestehende Anforderungen angepasst, insoweit die Rotorreinigung
als Teilaufgabe einer umfangreicheren Wartungsaufgabe wie dem Kreuzspulenwechsel
vorgesehen ist, und es werden ab diesem Zeitpunkt durch die Spinnstellen 2 des
betroffenen Arbeitsstellenbereiches 4A alle Neuanforderungen
dahingehend angepasst, dass eine Rotorreinigung durch das Wartungsaggregat 6A nicht
möglich ist.
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In
Schritt 48 wird überprüft, ob das Wartungsaggregat 6A die
modifizierten Anforderungen respektive die angepassten Neuanforderungen
trotz des Vorliegens einer Funktionsstörung abarbeiten
kann. Ist eine Abarbeitung von weiteren Wartungstätigkeiten
ungeachtet des Vorliegens der Funktionsstörung möglich,
so wird entsprechend der an die von den Spinnstellen 2 durchgeführten
Modifikationen der Anforderungen angepassten Prioritätenliste
die Abarbeitung durch das Wartungsaggregat 6A fortgesetzt.
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Ist
die Funktionsstörung hingegen so weit reichend, beispielsweise
ist ein Kreuzspulenwechsel nicht mehr durchführbar, was
zum Stillsetzen der Spinnstelle 2 führt, dass
auch modifizierte Anforderungen nicht mehr abgearbeitet werden können,
so wird das Wartungsaggregat 6A in eine Wartungsposition überführt,
was durch Schritt 49 angedeutet ist. Hingegen führt
das Leerlaufen einer Fadenreservespule am Wartungsaggregat 6A dazu,
dass zumindest das Entfernen der vollen Kreuzspule 28 aus
dem Spulenrahmen 29 durchgeführt wird, obwohl
weder die Rotorreinigung noch das Einsetzten einer Leerhülse
in den Spulenrahmen 29 möglich sind.
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In
Schritt 50 ist das Wartungsaggregat 6A in einer
Wartungsposition geparkt, wo es dem Bedienpersonal nach Möglichkeit
einfach zugänglich positioniert ist, um die erforderlichen
Wartungsarbeiten durchführen zu können. In Schritt 51 wird
zyklisch abgefragt, ob die Funktionsstörung bereits behoben worden
ist. Wird in Schritt 51 festgestellt, dass die Funktionsstörung
nicht mehr besteht, so wird in einem darauf folgenden Schritt 52 eine
Mitteilung darüber an alle in dem Arbeitsbereich 4A des
Wartungsaggregates 6A befindlichen Spinnstellen 2 gesandt. Das
Auslösen der Information des Behebens der Funktionsstörung
erfolgt dabei durch eine Bedienperson, die das Wartungsaggregat 6A in
einen funktionstüchtigen Betriebszustand überführt
hat. Die Versendung dieser Information an alle Arbeitsstellen 2 kann
unmittelbar durch das betroffene Wartungsaggregat 6A selbst
oder über die zentrale Steuerungseinrichtung 17 erfolgen.
Anschließend kann das Wartungsaggregat 6A seine
normale Tätigkeit wieder aufnehmen und alle Anforderungen
gemäß dem Schritt 41 entgegennehmen.
Entsprechend können die Spinnstellen 2 ihre bis
zum Zeitpunkt des Abschlusses der Behebung der Funktionsstörung
gestellten Anforderungen dahingehend modifizieren, dass wieder alle
Teilaufgaben oder Wartungstätigkeiten des Wartungsaggregates 6A angefordert
werden können.
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Das
am Beispiel einer Funktionsstörung des Wartungsaggregates 6A im
Arbeitsbereiches 4A der Spinnmaschine 1 beschriebene
Verfahren ist in gleicher Weise auf die übrigen Arbeitsbereiche 3A, 3B und 4B anwendbar.
Hiervon unberührt ist auch die Option, dass eine Wartungseinrichtung 6B temporär die
Wartung des Arbeitsbereiches 4A der Wartungseinrichtung 6A übernimmt,
wenn diese sich in der Wartungsposition gemäß dem
Schritt 50 befindet.
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Das
Ablaufdiagramm in 4 beschreibt im Detail den Verfahrensschritt 44 gemäß der 3, mittels
dessen das Vorliegen einer Funktionsstörung an dem Wartungsaggregat 6A überprüft
wird. Hierzu wird in einem ersten Schritt 61 ein Zähler
initialisiert, wobei der Zähler initial vorzugsweise den
Wert "0" annimmt. Der Zähler ist hierbei als in eine Steuerungsvorrichtung
des Wartungsaggregates 6A implementierte Software oder
Hardware ausgebildet. In gleicher Weise kann der Zähler
auch als Bestandteil der Steuerungseinrichtung 17 der Spinnmaschine ausgestaltet
sein. Schritt 62 symbolisiert die Durchführung
beziehungsweise eine erforderliche Wiederholung einer Teilaufgabe
oder gegebenenfalls des gesamten Wartungsauftrages, dessen Erfolg
im nachfolgenden Schritt 63 überprüft
wird. Ist die Teilaufgabe oder der Wartungsauftrag erfolgreich durchgeführt
worden, so wird in einem Schritt 64 der Zähler auf
seinen initialen Wert "0" gemäß dem Schritt 61 zurückgesetzt
beziehungsweise nicht inkrementiert. Wird hingegen festgestellt,
dass die Durchführung des Wartungsauftrages oder der Teilaufgabe
fehlgeschlagen ist, so wird im nachfolgenden Schritt 65 der Zähler
inkrementiert.
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Zur
Feststellung, ob eine Funktionsstörung am Wartungsaggregat 6A vorliegt,
wird in Schritt 66 abgefragt, ob ein vorgegebener, maximaler
Zählerstand an aufeinander folgenden Wiederholungen derselben
Teilaufgabe beziehungsweise derselben Wartungsaufgabe erreicht worden
ist. Wurde der maximale Zählerstand noch nicht erreicht,
so erfolgt die Wiederholung der Teilaufgabe respektive des Wartungsauftrages
bis zu dessen erfolgreicher Durchführung oder dem Erreichen
des maximalen Zählerstandes.
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Mit
dem Erreichen des maximalen Zählerstandes werden die betroffenen
Spinnstellen 2 des Wartungsaggregates 6A in dessen
Arbeitsbereich 4A über das Vorliegen einer Funktionsstörung
am Wartungsaggregat 6A informiert. Das sich daran anschließende
Verfahren ist bereits unter Bezugnahme auf 3 erläutert
worden und wird in Schritt 45 gemäß 3 fortgesetzt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004041051
A1 [0002, 0002]
- - DE 38414064 A1 [0034]
- - DE 3543572 C2 [0037]