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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sortieren von flachen Postsendungen.
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Flache
Postsendungen, wie Briefe, Großbriefe,
Postkarten, eingeschweißte
Zeitschriften und dergleichen, werden in Briefzentren oder großen Postämtern in
sehr großer
Zahl nach ihrer Adresse sortiert und in einer Vielzahl von Stapelfächern abgelegt.
Die erreichbare Feinheit der Sortierung ist durch die Anzahl der
Sortiergänge
und die Anzahl der Stapelfächer
in jedem Sortiergang bestimmt, in die die Postsendungen verteilt
werden. Im Besonderen die Sortierung von Postsendungen in der Gangfolge
eines oder mehrerer Zusteller ist ein Prozess, in dem aufgrund der
Vielzahl von Adressen meist mehrere Sortierläufe gefahren werden müssen. Nach
dem letzten Sortierlauf liegen die Postsendungen dann in der Reihenfolge
vor, in der die Zusteller die Postsendungen an die Adressaten verteilen.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Sortieren
von flachen Postsendungen anzugeben, mit dem eine Gangfolgesortierung
zügig und
zuverlässig
durchgeführt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zum Sortieren von flachen Postsendungen mit einer
Sortiervorrichtung mit mindestens einem ersten und einem zweiten
Segment mit jeweils mindestens N Speichermodulen, bei dem im ersten
Segment ein erster Sortiergang und im zweiten Segment ein nachfolgender
zweiter Sortiergang durchgeführt
wird, wobei im ersten Sortiergang Überlaufsendungen, die einem
wegen Füllung
geschlossenen Speichermodul zugeordnet werden, in eines der anderen
Speichermodule abgelegt und in den Sortierprozess des zweiten Sortiergangs
eingefügt werden.
Mit Hilfe der Sortiervorrichtung mit zumindest zwei Segmenten kann
die Gangfolgesortierung zügig
durchgeführt
werden. Durch das Ablegen der Überlaufsendungen
in das weitere Speichermodul kann ein Reservevolumen in den Speichermodulen klein
gehalten und somit eine große
Zahl von Postsendungen gleichzeitig sortiert werden. Das Einfügen der Überlaufsendungen
in den Sortierprozess, zweckmäßigerweise
von einem Prozessmittel gesteuert, erlaubt es, die Zahl von Fehlsortierungen
gering zu halten.
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Das
Sortieren ist zweckmäßigerweise
ein Gangfolgesortieren. Ein Gangfolgesortieren kann durchgeführt werden,
indem eine Vielzahl von Postsendungen aus einer wahllosen Reihenfolge
in eine vorbestimmte Reihenfolge gebracht wird. Die vorbestimmte
Reihenfolge kann in Abhängigkeit
zu den Sendungszielen der Postsendungen stehen, z. B. zu deren Zustelladressen.
Unter einem Sortiergang kann ein Sortieren verstanden werden, bei
dem eine Vielzahl von Postsendungen in Abhängigkeit von ihren Sendungszielen
auf Speichermodule verteilt wird. Bei einem nachfolgenden Sortiergang
können diese
bereits vorsortierten Postsendungen – ggf. abzüglich aussortierter Postsendungen – feiner
sortiert und hierzu in die Speichermodule des zweiten Segments sortiert
werden, ebenfalls in Abhängigkeit
von ihren Sendungszielen. In Abhängigkeit
von der Anzahl N der Speichermodule in jedem Segment und der Anzahl
n der Sortiergänge
ist das Gangfolgesortieren von maximal Nn Adressen
möglich.
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Die
Postsendungen können
Postgut aller Art für
den Postversand sein, deren Länge
und Breite jeweils erheblich größer ist
als deren Dicke, z. B. um mindestens den Faktor 10. Die Speichermodule
sind zur Aufnahme einer Vielzahl von Postsendungen ausgelegt, zweckmäßigerweise
mindestens zehn, insbesondere mindestens 50, die im Speichermodul gespeichert
werden können,
insbesondere aufeinander gestapelt. Die Speichermodule sind vorteilhafterweise
last-in-first-out-Module, also solche Speichermodule, in denen die
zuletzt eingespeicherte Postsendung von einer Vielzahl von Postsendungen
zuerst wieder ausgespeichert wird, also aus dem Speichermodul abgeführt wird.
Es können
viele Postsendungen schnell, zuverlässig und kostengünstig ein- und
ausgespeichert werden.
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Unter
einem wegen Füllung
geschlossenen Speichermodul kann ein solches verstanden werden, das
von einem Prozessmittel zur Steuerung des Sortierens derart gekennzeichnet
ist, dass in dieses Speichermodul wegen ausreichender Füllung keine Postsendung
mehr eingebracht werden soll. Die Kennzeichnung kann ein elektronisches
Signal sein. Die Überlaufsendungen
können
solche Postsendungen sein, die in das geschlossene Speichermodul
abgelegt werden würden,
wenn dieses nicht geschlossen wäre.
Das Ablegen kann durch ein Einstapeln geschehen. Ein Einfügen in den
Sortierprozess des zweiten Sortiergangs kann durch ein Vereinzeln
aus einem Speichermodul und ein Einbringen in den Sortierprozess
des zweiten Sortiergangs geschehen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Postsendungen
vor dem Sortieren auf ein Sendungsziel hin untersucht und bei der Untersuchung
nicht erkannte Sendungen werden in ein dafür vorgesehenes Speichermodul
abgelegt, wobei die Überlaufsendungen
in das gleiche Speichermodul abgelegt werden. Die nicht erkannten Sendungen
können
mit sehr geringem Aufwand separiert und gruppiert werden, so dass
sie einem Postboten in einer Gruppe vorgelegt werden können. Das dafür vorgesehene
Speichermodul ist vorteilhafterweise ein Speichermodul des ersten
Segments. Das Sendungsziel kann eine Zustelladresse sein.
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Wird
vor dem zweiten Sortiergang ein zweiter Erkennungsversuch mit zuvor
unerkannten Sendungen unternommen, so kann eine hohe Erkennungsrate
erreicht werden. Die im zweiten Erkennungsversuch neu identifizierten
Sendungen können in
das dem erkannten Sendungsziel zugeordnete Speichermodul eingefügt und im
folgenden Sortiergang mit feinsortiert werden.
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Kollisionen
von Postsendungen können
vermieden werden, wenn die Überlaufsendungen,
und insbesondere auch die unerkannten Postsendungen, vor dem Erkennungsversuch
in ein Speichermodul des zweiten Segments umgelagert werden. Außerdem können wei terhin
unerkannte Sendungen in das dafür
vorgesehene Speichermodul des ersten Segments abgelegt werden.
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Die Überlaufsendungen
können
zügig und mit
wenig Aufwand in den Sortierprozess eingefügt werden, wenn sie im zweiten
Sortiergang unmittelbar vor oder nach dem Entleeren des geschlossenen Speichermoduls
in den Sortierprozess eingefügt
werden.
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Nicht
erkannten Postsendungen können
einfach separiert gehalten werden, wenn sie in ein Speichermodul
des zweiten Segments abgelegt werden. Das Speichermodul des zweiten
Segments ist zweckmäßigerweise
als Überlaufmodul
vorgesehen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden die Überlaufsendungen
im ersten Sortiergang in ein Speichermodul des zweiten Segments abgelegt.
Auf ein gesondertes Speichermodul für Überlaufsendungen kann verzichtet
werden.
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Vorteilhafterweise
werden die Überlaufsendungen
zwischen dem ersten und dem zweiten Sortiergang in zumindest ein
teilweise belegtes Speichermodul des ersten Segments als fremde
Postsendungen abgelegt. Auf diese Weise kann auch im zweiten Segment
auf ein gesondertes Speichermodul für Überlaufsendungen verzichtet
werden. Das so fremdbelegte Speichermodul beherbergt somit vorhergehend
Postsendungen, die ihm originär
zugeordnet und in ihm einsortiert sind, und nachgehend Überlaufsendungen.
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Das
mit Überlaufsendungen
fremdbelegte Speichermodul ist vorteilhafterweise ein Speichermodul,
das im zweiten Sortiergang zur Leerung nach dem geschlossenen Speichermodul
vorgesehen ist. Es kann bei einem Entleeren der Speichermodule des
ersten Segments im zweiten Sortiergang eine Blockade des fremdbelegten
Speichermoduls durch Überlaufsendungen
vermieden werden.
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In
einer weiteren Ausführungsvariante
der Erfindung wird dem Speichermodul, das im ersten Sortiergang
zuletzt entleert wird, vor dem ersten Sortiergang ein kleinerer
Zielbereich zugewiesen, als vorhergehenden, insbesondere als allen
vorhergehenden. Hierdurch kann vermieden werden, dass das letzte
Speichermodul überläuft und
die Überlaufsendungen
nicht in ein nachfolgendes Speichermodul einsortiert werden können. Der
Zielbereich kann eine statistische Postsendungsmenge in das Speichermodul
festlegen und ist z. B. ein Postleitzahlbereich oder eine Anzahl
von Adressen.
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In
einer anderen Ausführungsvariante
der Erfindung werden die Überlaufsendungen
während des
ersten Sortiergangs in zumindest ein teilweise belegtes Speichermodul
des ersten Segments als fremde Postsendungen abgelegt. Auf diese
Weise kann die Gangfolgesortierung besonders zügig durchgeführt werden.
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Vorteilhafterweise
werden Postsendungen, die dem fremdbelegten Speichermodul nach der Fremdbelegung
originär
zugeordnet werden, in zumindest ein weiteres Speichermodul des ersten
Segments als fremde Postsendungen abgelegt. So kann eine Durchmischung
von Postsendungen, die verschiedenen Speichermodulen zugeordnet
sind, vermieden werden. Da zum Zeitpunkt eines Fachüberlaufs
in der Regel nur noch ein kleiner Sendungsanteil einzusortieren
ist, befinden sich darunter auch nur wenige Postsendungen, die für das zwischenzeitlich zusätzlich mit
Postsendungen aus dem übergelaufenen
Speichermodul gefüllten
Speichermodul bestimmt sind. Ist dies der Fall, werden diese Postsendungen
zweckmäßigerweise
wiederum in ein Speichermodul geleitet, aus welchem im nachfolgenden Sortiergang
nach dem betroffenen Speichermodul wieder vereinzelt wird, usw.
Auf diese Weise wird die Wahrscheinlichkeit, dass noch Postsendungen
kommen, die dem zuletzt betroffenen Speichermodul zugeordnet sind,
immer geringer. Reichen die für
den nachfolgenden Sortiergang nachgelagerten Speichermodule nicht
aus, kann vor Erreichen des letzten Speichermoduls auf ein Speichermodul
des zweiten bzw. anderen Segments zurückgegriffen werden.
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Um
eine Blockade beim Leeren der Speichermodule im nachfolgenden Sortiergang
zu vermeiden, ist das fremdbelegte Speichermodul zweckmäßigerweise
ein Speichermodul, das im zweiten Sortiergang zur Leerung nach dem
geschlossenen Speichermodul vorgesehen ist. Die Leerung ist zweckmäßigerweise
eine vollständige
Leerung. Das weitere fremdbelegte Speichermodul ist vorteilhafterweise
zur Leerung nach dem ersten fremdbelegten Speichermodul vorgesehen.
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Die
Sortierung kann trotz Überlauf
zuverlässig
weiter durchgeführt
werden, wenn bei einem Speichermodul mit Überlaufsendungen zuerst die Überlaufsendungen
aus dem Speichermodul entleert werden, dann ein anderes Speichermodul
entleert und danach das erstere Speichermodul vollständig entleert
wird.
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Die
Erfindung ist außerdem
gerichtet auf eine Vorrichtung zum Sortieren von flachen Postsendungen.
Es wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung eine Sortiervorrichtung
umfasst, die mindestens ein erstes und ein zweites Segment mit jeweils
mindestens N Speichermodulen aufweist, und zusätzlich ein Prozessmittel, das
dazu vorgesehen ist, im ersten Segment einen ersten Sortiergang
und im zweiten Segment einen nachfolgenden zweiten Sortiergang zu
steuern, wobei das Prozessmittel zusätzlich dazu vorgesehen ist,
im ersten Sortiergang ein Ablegen von Überlaufsendungen, die einem
wegen Füllung geschlossenem
Speichermodul zugeordnet sind, in eines der anderen Speichermodule
und das nachfolgende Einfügen
der Überlaufsendungen
in den Sortierprozess des zweiten Sortiergangs zu steuern.
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Alle
auch zu weiteren beschriebenen Details der Erfindung notwendigen
Steuerschritte können vom
Prozessmittel veranlasst werden, das dann entsprechend vorbereitet
ist.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Vorrichtung einen Umlaufförderer zum Transport der Postsendungen
von einem Segment zum anderen Segment. Die Postsendungen können zuverlässig und
zügig von
einem zum anderen Segment transportiert werden.
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Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die
in den Zeichnungen dargestellt sind.
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Es
zeigen:
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1 eine
Aufsicht auf ein Speichermodul in Einführfunktion
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2 eine
Aufsicht auf ein Speichermodul und in Abzugsfunktion,
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3 eine
Vorrichtung zum Sortieren von flachen Gegenständen mit zwei Segmenten mit
jeweils elf Speichermodulen,
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4 die
Vorrichtung aus 3, bei der Postsendungen aus
dem ersten Segment in das zweite Segment sortiert wurden,
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5 eine
weitere Vorrichtung zum Sortieren von flachen Gegenständen mit
zwei Segmenten mit jeweils zehn Speichermodulen,
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6 die
Vorrichtung aus 5, bei der Überlaufsendungen aus einem
Speichermodul des zweiten Segments in das erste Segment sortiert
wurden,
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7 die
Vorrichtung aus 5, bei der Postsendungen aus
dem ersten Segment in das zweite Segment sortiert wurden,
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8 die
Vorrichtung aus 5 nach einem dritten und letzten
Sortiergang,
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9 die
Vorrichtung aus 5, bei der im ersten Sortiergang Überlaufsendungen
in bereits belegte Speichermodule des ersten Segments mit einsortiert
wur den und
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10 die
Vorrichtung aus 9, bei der Postsendungen aus
dem ersten Segment in das zweite Segment sortiert wurden.
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Die 1 zeigen
in schematischer Darstellung eine Ansicht auf ein Speichermodul 2,
das in der in 1 gezeigten Darstellung in einer
Einführfunktion
arbeitet. Das Speichermodul 2 ist ein last-in-first-out-Modul,
bei dem die zuletzt eingeführte Postsendung
zuerst ausgeführt
wird. Es umfasst einen Speicherbereich 4, in dem aktuell
Postsendungen P1, P2,
P3, ... Pn-1 eingespeichert
sind. In der gezeigten Darstellung wird die Postsendung Pn die nächste
in den Speicherbereich 4 überführte Postsendung sein. Sie
wird zwischen zwei Zuführbändern 6, 8 zu
dem Speichermodul 2 in Förderrichtung 10 zugeführt und
dann von einem Rollband 12 übernommen. Das Rollband 12 wird
dabei gesteuert angetrieben und fördert die Postsendungen P1, P2, ... Pn-1 an einen Zuführanschlag 14, wodurch
sich die Postsendungen P1, P2,
P3, ... Pn-1 dann
bezogen auf ihre Vorder- und
Unterkante in einer genau definierten Position im Speicherbereich 4 befinden.
Der Zuführanschlag 14 blockiert
in der in 1 gezeigten Position auch eine
Abzugsöffnung 16,
die – wie
durch einen Pfeil 18 angedeutet ist – bis unmittelbar vor das Rollband 12 geführt ist.
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Für die Postsendungen
P1, P2, P3, ... Pn ist es sinnvoll,
wenn sie mit einem gewissen Zuführandruck in
Kontakt mit dem Rollband 12 gebracht werden. Zur Einstellung
dieses Zuführandrucks
sind ein Trennmesser 20 und ein Unterflurband 22 vorgesehen,
die sehr fein regulierbar in der Einführfunktion des Speichermoduls 2 in
der Einstapelrichtung – also
die Richtung, in der der Stapel im Speicherbereich 4 ansteigt – gemäß Pfeilen 24, 26 bewegbar
sind. Mittels des Trennmessers 20 wird der Zuführandruck
antiparallel zur Einstapelrichtung auf das Rollband 12 erzeugt.
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Das
Speichermodul 2 weist außerdem eine Stützrollenanordnung 28 auf,
die in der in 1 gezeigten Einführfunktion
in einen inaktiven Zustand verschwenkt ist, und die in Verschwenkrichtung 30 (2)
in ihren aktiven Zustand geschwenkt werden kann.
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In 2 ist
das Speichermodul 2 in seiner Abzugsfunktion dargestellt.
Die Stützrollenanordnung 28 befindet
sich in eingeschwenktem, aktivem Zustand und sorgt dafür, dass
die nächste
abzuziehende Postsendung Pn in einer Ebene
ausgerichtet ist, die im Wesentlichen der durch das Rollband 12 aufgespannten
Ebene und im Nahbereich des Speichermoduls 2 der weiteren
Förderrichtung
entspricht. Der Zuführanschlag 14 ist
in Abzugsfunktion gemäß Pfeil 32 nach
oben bewegt und gibt so die Abzugsöffnung 16 frei. Die
in 2 gezeigte Momentaufnahme zeigt die Postsendung
Pn+1, das bereits vollständig abgezogen und in einer
Abzugsrichtung 34 weiterbefördert wird, und die Postsendung
Pn, deren Vorderkante gerade durch die Abzugsöffnung 16 tritt
und von einem Abstreifer 36 in Kontakt mit dem Rollband 12 gehalten
wird. Der Abstreifer 36 unterstützt dabei die Vermeidung von
Doppelabzügen,
da sein Reibkoeffizient auf das an dem Rollband 12 wirkende
Reibmoment abgestimmt ist und bei einem Doppelabzug die nicht in
direktem Kontakt mit dem Rollband 12 stehende Postsendung
zurückhält. Mittels
des Trennmessers 20 wird ein Abzugsdruck eingestellt, der durch
den Pfeil 38 angedeutet ist.
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Um
die zumindest weitgehend senkrechte Ausrichtung der im Speicherbereich 4 gelagerten Postsendungen
auf bei fortschreitendem Entleeren des Speichermoduls 2 zuverlässig gewährleisten
zu können,
wird das Unterflurband 22 wie durch einen Pfeil angedeutet
angetrieben und verschiebt so im Zusammenwirken mit dem vorgespannten
Trennmesser 20 die im Speicherbereich 4 gelagerten
Postsendungen.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 40 zum
Sortieren von flachen Postsendungen mit zwei Segmenten 42, 44 mit
jeweils M = 11 Speichermodulen 46a–46k, 48a–48k,
einem Vereinzelungsmittel 50 zum Vereinzeln von Postsen dungen 52,
einem Lesemittel 54 zum Lesen von Zustelladressen der Postsendungen 52 und
einem Transportmittel 56 zum Transportieren der Sendungen 52 vom
Vereinzelungsmittel 50 zu den Speichermodulen 46a–48k.
Die Vorrichtung 40 ist zur Durchführung einer Gangfolgesortierung
eingerichtet und umfasst ein nur schematisch angedeutetes Prozessmittel 58 zur
Steuerung der Sortierverfahren, die durch die Vorrichtung 40 ausgeführt werden.
Die Speichermodule 46a–48k sind
solche, wie zu den 1 und 2 beschrieben.
Das Vereinzelungsmittel 50 dient dazu, Postsendungen 52 aus
einem Stapel in einen Sendungsstrom zu überführen, in dem die vereinzelten
Postsendungen 52 mit einem gleichmäßigen Abstand transportiert
werden. Das Transportmittel 56 ist ein Umlaufförderer,
der die Postsendungen des Sendungsstroms in die Speichermodule 46a–k, von
dort in die Speichermodule 48a–k und wieder zu den Speichermodulen 46a–k transportiert.
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In
dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sollen eine
Vielzahl von Postsendungen 52 in eine Gangfolge eines Zustellers
sortiert werden. Die Zustelladressen der Postsendungen 52 sind
beliebig in einem n-dimensionalen Adressraum von Nn Adressen
verteilt, wobei eine Zustelladresse mehrere Adressen umfassen kann,
ggf. auch anders herum. In diesem Ausführungsbeispiel sei N = 10 =
M – 1
und n = 3, wobei n die Anzahl der Sortiergänge ist. Sowohl N als auch
n können
auch anders gewählt
werden. Durch ihre Zustelladresse und damit ihre Adresse ist die
durch die Gangfolgesortierung herzustellende Reihenfolge der Postsendungen 52 genau festgelegt,
wobei die Reihenfolge von Postsendungen 52 mit gleicher
Adresse untereinander beliebig ist.
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Nach
dem Vereinzeln werden die Postsendungen 52 dem Umlaufförderer zugeführt und
passieren das Lesemittel 54a, das die Zustelladresse der Postsendungen 52 optisch
erfasst und entsprechende Daten an das Prozessmittel 58 weitergibt.
Im Prozessmittel ist eine Zuordnung von Zustelladressen zu Adressen
hinterlegt, so dass jeder Postsendung eine Adresse im Adressraum,
also z. B. ein Zahl von 1 bis Nn, zugeordnet
werden kann. Die Adressen sind n-stellige Nummern xxx mit 0 ≤ x ≤ N – 1. Nun
werden die Postsendungen 52 entsprechend der letzten Stelle
ihrer Adresse jeweils einem der N rechten Speichermodule 46a–j zugeordnet,
wobei das linke Speichermodul 46k als Überlaufmodul dient und zunächst ohne
Postsendung 52 bleibt.
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Es
kann vorkommen, dass das Prozessmittel 58 aus den vom Lesemittel 54 übermittelten
Daten keine Zustelladresse bestimmen kann und der entsprechenden
Postsendung 52 keine Adresse und damit kein Speichermodul 46a–j zuordnen
kann. Diese Postsendungen 52 werden dann dem Speichermodul 46k zugeordnet.
In 3 sind diese Postsendungen 52 gestrichelt
gekennzeichnet. Entsprechend ihrer Zuordnung zu den Speichermodulen 46a–k werden die
Postsendungen 52 nun durch den Umlaufförderer zu den entsprechenden
Speichermodulen 46a–k transportiert
und darin eingespeichert.
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Die
Anzahl der in der Gangfolgesortierung sortierten Postsendungen 52 wird
von vorne herein so festgelegt, dass sie die Lagerkapazität aller
Speichermodule 46a–k
zusammen unterschreitet. Bei gleichmäßiger Verteilung der Postsendungen 52 auf die
Nn Adressen wären somit die Speichermodule 46a–j gleichmäßig belegt,
z. B. zu 80%, sodass 20% als Reserve für eine Ungleichverteilung dient.
Ist die Ungleichverteilung größer, so
ist zu einem Zeitpunkt eines der Speichermodule 46a–j soweit
gefüllt,
dass es vom Prozessmittel 58 als geschlossen markiert wird.
Die Markierung kann eine elektronische Kennzeichnung im Prozessmittel 58 sein.
Die Füllung
der Speichermodule 46a–j
kann durch entsprechende Sensoren zum Bestimmen eines Füllungsgrads
erfasst werden oder durch das Prozessmittel 58 alleine, das
den Füllungsgrad
eines Speichermoduls 46a–j anhand der in ihm gelagerten
Postsendungen 52 abschätzt.
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Bei
dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel liegen ungleich
viele Postsendungen 52 mit Zustelladressen vor, denen eine
Adresse mit einer 5 in der letzten Stelle zugeordnet ist, so dass
das Speichermodul 46f während
des ersten Sor tiergangs überläuft und
vom Prozessmittel 58 zu diesem Zeitpunkt entsprechend gekennzeichnet
wird.
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Ab
diesem Zeitpunkt werden Postsendungen 52 mit einer Adresse,
die an der letzten Stelle eine 5 aufweisen, dem Speichermodul 46k zugewiesen
und dort abgelegt. Auch nicht identifizierte Postsendungen 52 werden
weiter in diesem Überlaufmodul
abgelegt, wie durch die unterste gestrichelte Postsendung 52 in 3 angedeutet
ist. Nach Abschluss des ersten Sortiergangs liegen die Postsendungen 52 so sortiert
vor, wie in 3 dargestellt ist.
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Nun
besteht die Möglichkeit,
dass die unerkannten Postsendungen 52 vor dem zweiten Sortiergang
erneut auf Identifizierbarkeit untersucht werden. Hierzu werden
die Postsendungen 52 aus dem Überlaufmodul in ein Speichermodul 48a–k des zweiten
Segments 44 verlegt, z. B. in das Speichermodul 48k,
damit Postsendungen 52 aus dem Speichermodul 48k abgezogen
und gleichzeitig andere in das Speichermodul 46k wieder
eingespeichert werden können.
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Die
Postsendungen 52 werden dann vom Umlaufförderer vom
zweiten Segment 44 wieder in das erste Segment 42 überführt und
passieren auf dem Weg zum ersten Segment 42 das Lesemittel 54a.
Bisher unerkannte Postsendungen 52 mit ausreichend lesbaren
Zustelladressen werden dann entsprechend ihrer Zustelladresse bzw.
Adresse in Speichermodule 46a–j abgelegt und weiterhin nicht
lesbare Postsendungen 52 und Überlaufsendungen werden wieder
in das Speichermodul 46k eingespeichert.
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Der
dann nachfolgende zweite Sortiergang wird anhand der Darstellung
in 4 erläutert.
Zuerst wird das Speichermodul 46j entleert und dessen Postsendungen 52 werden
als gleichmäßiger Sendungsstrom
vom Umlaufförderer
in das zweite Segment 44 transportiert. Auf dem Weg dorthin
passieren sie ein zweites Lesemittel 54b zum Erkennen ihrer
Zustelladressen. Im zweiten Segment 44 werden sie entsprechend
der zweiten Stelle ihrer Adresse in die entsprechenden Speichermodule 48a–j ab gelegt. Dann
werden der Reihe nach die Speichermodule 46i, 46h,
usw. entleert und entsprechend verfahren, bis das übergelaufene
Speichermodul 46f entleert ist. Unmittelbar nach dessen
Entleeren wird das Überlaufmodul 46k entleert,
so dass die Postsendungen 52 mit einer 5 in der letzten
Stelle ihrer Adresse hintereinander in das zweite Segment 44 einsortiert werden.
Die unerkannten Postsendungen 52 werden in das Speichermodul 48k eingelagert,
das auch als Überlaufmodul
dienen kann, wenn eines der Speichermodule 48a–j überläuft.
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Anschließend wird
der dritte Sortiergang analog zum zweiten durchgeführt, in
dem die Postsendungen 52 in das erste Segment 42 auf
die erste Stelle ihrer Adresse sortiert werden. Nun können die Postsendungen 52 der
Reihe nach aus den Speichermodulen 46a–j entnommen werden und liegen
in der gewünschten
Reihenfolge vor. Die unidentifizierten Postsendungen 52 sind
hierbei separiert und können
vom Zusteller als erstes genommen und per Hand zu den übrigen einsortiert
werden.
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In 54 ist eine andere Vorrichtung 60 zum Sortieren
flacher Postsendungen 52 dargestellt. Die nachfolgende
Beschreibung beschränkt
sich im Wesentlichen auf die Unterschiede zum Ausführungsbeispiel
in den 3 und 4, auf das bezüglich gleich
bleibender Merkmale und Funktionen verwiesen wird. Im Wesentlichen
gleich bleibende Bauteile sind grundsätzlich mit den gleichen Bezugszeichen beziffert.
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Diese
Vorrichtung 60 umfasst zwei Segmente 42, 44 mit
nur je N = 10 = M Speichermodulen 46a–48j, wobei kein separates Überlaufmodul
vorhanden ist. Postsendungen 52 mit nicht ausreichend lesbaren
Zustelladressen wird die Adresse 000 zugeordnet, so dass sie in
das Speichermodul 46a eingestapelt werden, wie durch die
gestrichelten Linien angedeutet ist. In dem in 5 dargestellten
Beispiel läuft
wieder das Speichermodul 46f über. Die Überlaufsendungen werden nun
in ein Speichermodul 48a–j des zweiten Segments 44 eingespeichert,
z. B. in das Speichermodul 48j. Als letzte „Quasi-Postsendung" wird eine Trennkarte 62 mit
der Adresse 000 sortiert.
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In 6 ist
dargestellt, dass die Überlaufsendungen
zwischen dem ersten und zweiten Sortiergang nun in solche Speichermodule 46a–e eingefügt werden,
die noch genügend
Speicherplatz aufweisen, z. B. in die Speichermodule 46d und 46e,
wie durch gestrichelte Linien in 6 angedeutet
ist. Diese Speichermodule 46a–e müssen solche sein, die im nachfolgenden
Sortiergang nach dem übergelaufenen
Speichermodul 46f entleert werden.
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Der
zweite Sortiergang ist in 7 schematisch
dargestellt. Der Reihe nach werden alle Speichermodule 46a–j entleert,
wobei nach der Entleerung des Speichermoduls 46f das Speichermodul 46e zunächst nur
soweit entleert wird, dass nur Überlaufsendungen
ausgespeichert werden. Dann wird sofort das Speichermodul 46d entleert,
aber auch nur soweit, dass nur Überlaufsendungen
ausgespeichert werden. Dann wird das Speichermodul 46e vollständig entleert,
danach das Speichermodul 46d usw. Auf diese Weise werden
alle Postsendungen 52 mit einer 5 in der letzten Stelle
ihrer Adresse nacheinander in das zweite Segment 44 einsortiert.
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Nach
dem dritten Sortiergang, der in 8 angedeutet
ist, liegen alle unerkannten Postsendungen 52 am Anfang
aller Postsendungen 52 im Speichermodul 46j und
können
vom Zusteller als erstes genommen und per Hand einsortiert werden.
Die Trennkarte 62 zeigt das Ende des Bereichs mit den unerkannten
Postsendungen 52 an.
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Ein
weiteres Sortierverfahren wird im Folgenden anhand der 9 und 10 erläutert, wobei
sich die nachfolgende Beschreibung wiederum im Wesentlichen auf
die Unterschiede zum Ausführungsbeispiel
in den 5 bis 8 beschränkt.
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Überlaufsendungen
bleiben im ersten Segment 42, so dass das zweite Segment 44 frei
bleibt und ggf. für
andere Prozesse genutzt werden kann. Sie werden in das – in Entleerungsrei henfolge – nachfolgende
Speichermodul 46e sortiert, wie durch die gestrichelten
Linien angedeutet ist. In dieses fremdbelegte Speichermodul 46e können dann
keine Postsendungen 52 mehr einsortiert werden, die diesem
Speichermodul 46e originär zugeordnet sind, also eine
4 an der letzten Stelle ihrer Adresse aufweisen. Sie werden daher
in das wiederum nachfolgende Speichermodul 46d einsortiert,
wie ebenfalls durch die gestrichelten Linien angedeutet ist. In
dieses können
dann wieder keine Postsendungen 52 mehr einsortiert werden,
die diesem Speichermodul 46d originär zugeordnet sind, so dass
diese dann wiederum in das nachfolgende Speichermodul 46c einsortiert
werden, usw. Da zum Zeitpunkt eines Fachüberlaufs in der Regel nur noch
ein kleiner Sendungsanteil einzusortieren ist, werden nur verhältnismäßig wenige
Postsendungen 52 fremdsortiert. Reichen die für den nachfolgenden
Sortiergang nachgelagerten Speichermodule 46a–e nicht
aus, kann vor Erreichen des letzten Speichermoduls 46a auf
ein Speichermodul 48a–j
des zweiten Segments 44 zurückgegriffen werden.
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Im
nachfolgenden Sortiergang werden die Speichermodule 46a–j entleert
wie in 10 angedeutet ist, so dass die
Speichermodule 46a–j
der Reihe nach entleert werden. Die unerkannten Postsendungen 52 liegen
wieder am Anfang der Gesamtreihenfolge aller Postsendungen 52.