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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sortieren verschiedenformatiger
Postsendungen in eine Mehrzahl bereit stehender Transportkisten,
wobei eine Fördervorrichtung
zum Transport der vereinzelten Postsendungen vorhanden ist, die
einen einspurigen Zuführabschnitt
und einen Sortierabschnitt aufweist, wobei die Transportkisten im Sortierabschnitt
unterhalb der Fördervorrichtung
mittels entsprechender Aufnahmen in einer Reihe hintereinander gehalten
sind, wobei die Fördervorrichtung
im Sortierabschnitt getrennt betätigbare
und insbesondere als Klappen ausgebildete Falltüren aufweist, die Ausleitwege
zu den Transportkisten verschließen, wobei Steuermittel zur
Betätigung
der Falltüren
vorgesehen sind, welche die Falltüren nach Auslese einer auf
den Postsendungen angebrachten maschinenlesbaren Verteilinformation öffnen.
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Solche
Mischpost-Sortierer werden eingesetzt, um gemischte Postsendungen,
wie Karten, Briefe und kleine Päckchen,
die an unterschiedliche Adressen gerichtet sind, beispielsweise
anhand der Postleitzahlen nach Adressbereichen in einzelne Transportkisten
zu sortieren. Sie sind in der Lage, mehrere Tausend Postsendungen
pro Stunde zu sortieren. Je nach dem wie fein, respektive wie hoch
auflösend
die Sortierung sein muss, bedarf es entsprechend mehr oder weniger
Sortierfächer
mit dazugehörigen
Transportkisten. Wenn die zu sortierenden Postsendungen beispielsweise
Postleitzahlen aus Deutschland im fünfstelligen Bereich und beginnend mit
den Ziffern zwischen 0 und 9 haben, so kann beispielsweise jedem
Bereich zunächst
eine Sortierfach mit Transportkiste zugeordnet sein, wobei auch
Fächer
für unleserliche
oder sonstige Adressen vorgehalten werden.
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Die
Zahl der mit Transportkisten bestückten Sortierfächer ist
zwangsläufig
durch den großen Platzbedarf
begrenzt. Wenn die Sortierung weiter herunter gebrochen werden soll,
so sind entweder entsprechend mehr Transportkisten oder mehrere Durchläufe des
einen Mischpost-Sortierers notwendig. Im oben genannten Beispiel,
bei dem mindestens zehn Sortierfächer
zur Verfügung
stehen, können
alle Briefe des Postleitzahlbereiches 5 in einem weiteren Sortierlauf
zwischen den Bereichen 50 und 59 aufgeteilt werden. Vorsortierte
Sendungen können
somit in weiteren Sortierläufen
einer Feinsortierung unterzogen werden. Dabei werden die Sortierläufe solange
wiederholt, bis nach einem letzten Sortierschritt die gewünschte Sortiertiefe
erreicht ist. Mit einem solchen Sortierer sind durch wiederholte
Sortierläufe
Feinsortierungen mit einer Sortiertiefe bis hinunter zu einzelnen
Postleitzahlen und/oder einzelnen Zustellbereichen möglich.
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Die
bis zum Erreichen der gewünschten
Sortiertiefe benötigte
Zeit wird damit stark von den Rüstzeiten,
die zwischen den einzelnen Sortierläufen anfallen, beeinflusst.
So müssen
die gefüllten
Transportkisten nach einem Sortierlauf entnommen und durch leere
ersetzt werden. Außerdem
muss dem Steuermittel für
die Feinsortierung ein entsprechend geänderter Sortieralgorithmus
vorgegeben werden. Da die Größe der Transportkisten
durch die Normung aber auch durch den unterhalb der Falltüren nur
begrenzt zur Verfügung
stehenden Bauraum eingeschränkt
ist, sind diese verhältnismäßig schnell
befüllt.
So kann es vorkommen, dass während
eines Maschinendurchlaufs eine überlaufende
Transportkiste geleert oder ausgetauscht werden muss. Auch dazu
muss die Maschine angehalten werden. Insgesamt kann die Rüstzeit bis
zu 50% der Gesamtlaufzeit ausmachen, auch wenn das Personal für diese Tätigkeiten
Roller benutzt, um sich innerhalb der großen Hallen entlang der langen
Verarbeitungslinien schneller bewegen zu können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es nun, einen Mischpost-Sortierer zu schaffen,
der bei einfachem Aufbau geringere Rüstzeiten benötigt und/oder
der bei kompakter Bauweise eine größere Sortiertiefe hat.
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Diese
Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
genannt.
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Der
wesentliche Grundgedanke der Erfindung liegt darin, eine Leiteinrichtung
vorzusehen, die ein Sortieren der Postsendungen in eine zweite Reihe
bereitstehender Transportkisten ermöglicht. Dieser Grundgedanke
kann durch zwei unterschiedliche Konzepte umgesetzt werden:
In
dem ersten Konzept weist der sich an den einspurigen Zuführabschnitt
anschließende
Sortierabschnitt zwei getrennte, insbesondere aus einer Anzahl einzelner
Förderabschnitte
zusammengesetzter, Förderbänder auf,
die ihrerseits jeweils mit Falltüren über den
Sortierfächern
versehen sind. Die erfindungsgemäße Leiteinrichtung
wird in dieser Ausführungsform
durch eine Weiche realisiert, die zwischen den beiden Förderbändern der
Sortierabschnitte hin und her schaltet und damit die ankommenden
Postsendungen auf die Sortierabschnitte verteilt. Dabei kann das
Umschalten der Weiche zwischen zwei Sortierläufen geschehen, so dass von
der Charge mit zunächst
befüllten
Transportkisten auf die Charge bereitstehender leerer Transportkisten
umgeschaltet wird. Das Umschalten kann aber auch von Postsendung
zu Postsendung geschehen, so dass die Sortiertiefe entsprechend
erhöht
wird. Dieses Konzept ist besonders vorteilhaft, wenn die Postsendungen Einzelstücke einer
Größe von mehr
als 20 cm·30
cm und einer Stärke
von mehr als 1 cm aufweist.
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Dieses
erste Konzept ist auch besonders vorteilhaft, weil es sich mit den
schon vorhandenen lediglich geringfügig abgeänderten Sortierabschnitten
umsetzen lässt.
Bei der Realisierung werden im Prinzip zwei solcher Sortierabschnitte
vorteilhafterweise parallel und unmittelbar nebeneinander angeordnet,
so dass ein zweispuriger Sortierabschnitt entsteht. Zwischen den
beiden Sortierabschnitten schaltet die Weiche hin und her. Dabei
sind die Transportkisten der einen Spur auf der einen Außenseite
und die Transportkisten der anderen Spur auf der anderen Außenseite
angeordnet, so dass dem Personal beide Reihen von Transportkisten
zugänglich
sind. Wie oben gesagt, ist dieses Konzept besonders vorteilhaft,
wenn die Postsendungen auch größere Einzelstücke umfassen.
Die Leitmittel der zu beschreibenden zweiten Variante können nur
mit großem
Aufwand so konzipiert werden, damit diese größeren Einzelstücke problemlos
bearbeitet werden können. Hingegen
ist deren Bearbeitung mit der Weiche als Leiteinrichtung problemlos
möglich.
Mit der Hintereinanderschaltung derartiger Weichen können im
Prinzip beliebig viele Sortierabschnitte versorgt werden. Auch können Weichen
konzipiert werden, die zwischen mehr als zwei Spuren schalten. Die
Steuerung der Weiche und der Falltüren geschieht durch zu beschreibende
Steuermittel, wobei die einfachste Art der „Steuerung" das manuelle Schalten der Weiche ist,
die von einer Charge auf die andere leitet.
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Vorteilhafterweise
hat die Weiche eine insbesondere als Klappe ausgebildete Falltür, die auf
einen Aufgabepunkt des darunter liegenden zweiten Förderbandes
führt.
Eines der beiden Förderbänder wird
dann seitlich aus der Laufrichtung des anderen herausgeführt. Um
die Parallelität
der beiden Förderbänder zu
ermöglichen,
ist es vorteilhaft, ein Kurventeil in Form einer S-Kurve einzusetzen,
welches das erste Förderband
aus der Richtung des zweiten Förderbandes
herausführt,
wobei das zweite Förderband
insbesondere geradlinig in Bezug auf den einspurigen Zufuhrabschnitt
bleibt. Zudem ist es von Vorteil, wenn das zweite Förderband
in Förderrichtung
hinter dem Aufgabepunkt einen als ansteigende Rampe ausgebildeten
Förderabschnitt
aufweist, die das zweite Förderband
auf das Niveau der Ebene des ersten Förderbandes anhebt. All diese
Merkmale werden vorteilhafterweise in einem Weichenmodul verwirklicht,
das sich entsprechend modular einsetzen lässt, um Sortierabschnitte beliebig
zu koppeln.
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In
dem zweiten Konzept hat der Sortierabschnitt nur ein Förderband
mit mehreren Falltüren, die
ihrerseits insbesondere als klappbare Förderabschnitte ausgebildet
sind. Die Leiteinrichtung weist dann mehrere verstellbare Leitmittel
auf, die jeweils unter den Falltüren
angeordnet sind. Je nach Stellung des Leitmittels wird ein über die
Falltür
in das Sortierfach einfallenden Brief einem von zwei Ausleitwegen
zuführt.
Dieses Konzept, das sich durch eine etwas kompaktere Bauweise auszeichnet,
ist besonders vorteilhaft, wenn die Postsendungen im Wesentlichen
Mischpost bis zur Größe von DIN
A4 umfasst.
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Das
zweite Konzept kommt mit einem eine Sortierstrecke realisierenden
Förderband
aus. Dabei wird eine Postsendung, die auf der Sortierstrecke in ein
Sortierfach fällt,
noch einmal die Alternative geboten, das Sortierfach mal über den
einen und mal über den
anderen von mindestens zwei Ausleitwegen zu verlassen. Dabei kann
jeder der aus dem Sortierfach herausführenden Ausleitwege in eine
Transportkiste führen.
Um diese Funktion zu bewerkstelligen, weist die Maschine steuerbare
Leitmittel auf, wobei die Steuerung der Leitmittel je nach Betriebsweise
manuell oder automatisch und gemeinsam für alle Sortierfächer oder
aber für
jedes Sortierfach einzeln geschaltet werden können. Im einfachsten Fall wird beim
Umschalten auf die zweite Charge Transportkisten ein Hebel umgelegt, über den
alle Leitmittel bewegt werden. Dieser kann per Hand oder mit einem
insbesondere pneumatischen Antrieb betätigt werden.
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Das
Merkmal „Ausleitweg" bedeutet in diesem
Zusammenhand je nach dem entweder eine gegenständliche Förderbahn, beispielsweise in
Form einer Rinne, einem Band oder ähnlichem. „Ausleitweg" kann aber auch nur
die Möglichkeit
der Ausleitung bezeichnen. In dieser Ausführungsform könnte unterhalb
der Falltür
ein Band angeordnet sein, das mal in die eine Richtung und mal in
die andere Richtung läuft
und den aufliegenden Brief entsprechend auf die eine oder die andere
Seite transportiert. Aus diesem Grund ist das Merkmal „Leitmittel" im funktionellen
Zusammenhang mit dem Merkmal „Ausleitweg" zu sehen, wobei
die Funktion darin liegt, den empfangenen Brief mal zur einen und
mal zur anderen Seite abzutransportieren, wo eine Transportkiste zum
Befüllen
bereitsteht.
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Im
einfachsten Fall stellt eine Klappe das Leitmittel dar, die umgeklappt
wird, sobald einer der Transportkisten voll ist und droht überzulaufen.
Dieses Umklappen kann automatisch erfolgen, sobald Sensoren feststellen,
dass eine Transportkiste voll ist. In dem Fall wird auf die andere
Transportkiste umgeschaltet und die erste Transportkiste kann entnommen,
geleert und ersetzt werden. Die Sortiertiefe der Maschine wird in
diesem Fall durch die Zahl der Sortierfächer bestimmt. Da das Auswechseln
der Transportkisten im laufenden Betrieb geschehen kann, entfällt die
Rüstzeit.
Es kann auch durch ein Hin- und Herschalten eine quasi gleichzeitige,
weil beidseitige Bestückung
von Sortierbehältern
erfolgen, so dass die Kapazität
verdoppelt wird.
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Für beide
Varianten der erfindungsgemäßen Mischpostsortierer
sind verschiedene Betriebsweisen denkbar:
In einer ersten Betriebsweise
der erfindungsgemäßen Mischpostsortierer
wird zunächst
ein Sortierlauf durchgeführt,
der in jeweils in den auf der einen Seite der einspurigen oder zweispurigen
Sortierstrecke aufgestellten Transportkisten endet, so dass die Transportkisten
der anderen Seite leer bleiben. Wenn der erste Sortierlauf beendet
ist, wird entweder durch die Weiche oder über die Leitmittel kollektiv
auf die Transportkisten auf der anderen Seite umgeschaltet, so dass
der zweite Sortierlauf, der mit einem anderen Sortieralgorithmus
durchgeführt
wird, unmittelbar gestartet werden kann. Während eines Laufes kann somit
auf der einen Seite die Entleerung und die Vorbereitung erfolgen,
während
auf der anderen Seite bereits der nächste Lauf durchgeführt wird.
Die Zeit zum Umrüsten
der Maschine wird um die Zeit, die das Auswechseln der Transportkisten
sonst benötigt,
verkürzt.
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In
einer weiteren Betriebsweise wird durch die Leiteinrichtung, also
insbesondere durch Weiche oder durch die verstellbaren Leitmittel
und die entsprechend damit zu bestückenden Ausleitwege, die Sortiertiefe
der Maschine erhöht.
In dieser Betriebsweise werden die Weiche oder die Leitmittel in
Verbindung mit den Falltüren
für jeden
Brief separat vom Steuermittel angesteuert, so dass wegen der Nutzung
aller Transportkisten die Sortiertiefe dieser Maschine im Verhältnis zur
ersten Betriebsweise verdoppelt wird. Wenn ein Sortierlauf beendet
ist, muss die Maschine durch Ersetzen aller Transportkisten umgerüstet werden.
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Auch
Kombinationen der einzelnen Betriebsweisen sind möglich. Die
Betriebsweisen können
in beliebiger Reihenfolge aufeinander folgen, um die Gesamtsortierzeit
auf ein Minimum zu reduzieren. Entsprechend sind die Vorteile eines
solchen Mischpost-Sortierers je nach Betriebsweise unterschiedlich und
liegen in der größeren Sortiertiefe
pro Sortierlauf bei gleichem Bauraum und/oder in der geringeren Rüstzeit zwischen
zwei Sortierläufen
bei gleicher Sortiertiefe.
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Bekanntermaßen kann
die Fördervorrichtung
derartiger Mischpost-Sortierer von mehreren in einer Reihe aufeinanderfolgenden
Förderbändern und
angetriebener Rollen gebildet werden, welche die mit der Adressinformation
nach oben weisenden Postsendungen liegend von einem Förderband
oder einer Rolle zum nächsten
transportieren. Als Fördervorrichtung
für den
Transport der verschiedenformatigen Postsendungen durch den Mischpost-Sortierer sind
solche Förderbänder oder
Rollen besonders geeignet. Auf ihnen liegen die zu transportierenden Briefe
unabhängig
ihres Formats auf und können kontrolliert
befördert
werden. Durch in Reihe aneinander anschließende Förderbänder und/oder Rollen kann die
Förderstrecke
beliebig auch modulartig verlängert
werden.
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Vorteilhafterweise
bilden die über
den Sortierfächern
angeordnete Förderbänder Falltüren aus, die
im geschlossenen Zustand das ihnen zugeordnete Sortierfach verschließen und
es im geöffneten
Zustand freigeben. In einer vorteilhaften Ausführungsform werden die Falltüren als
kurze Förderabschnitte ausgebildet,
die in Förderrichtung
nach unten klappbar sind, wobei das Klappen im richtigen Moment, wenn
die für
dieses Sortierfach vorgesehene Postsendung auf der Klappe aufliegt,
von der Steuerung initiiert wird. Ist die Klappe geschlossen, kann
die Postsendung von diesem Förderabschnitt
auf den nächsten übergeleitet werden.
In dieser Ausführungsform
kann sich Klappe an Klappe reihen. Dies erlaubt eine ebenso kompakte
Reihung der den Klappen zugeordneten Sortierfächer. Auch eine noch nicht
vollkommen wieder geschlossene Klappe kann den nachfolgenden Brief
aufnehmen und weitertransportieren.
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Die
Steuerung funktioniert durch Auswertung der Verteilinformation,
insbesondere der Adressinformation, die maschinenlesbar auf den
Briefen vorhanden ist. Dabei kann die Adressinformation kodiert, beispielsweise
als Barcode, auf der Postsendung angebracht sein, wobei die Kodierung
im Vorfeld der Sortierung beispielsweise nach Lesen der Adresse mittels „Optical
Character Recognising" erstellt
worden ist. Ist das von der Steuerung verarbeitbare maschinenlesbare
Merkmal erkannt, wird es mit den vorgegebenen Sortierkriterien verglichen.
In den meisten Fällen
erfolgt die Sortierung anhand der den Adressen zugeordneten Postleitzahlen,
die von einer Maschine gelesen und gegebenenfalls von Hand verifiziert
werden.
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Nach
dem Lesen der Empfänger-Adresse wird
von der Steuerung des Mischpost-Sortierers eine
Datei mit den Daten der Postsendung angelegt. Diese für die Postsendungen
angelegten Dateien ermöglichen
eine vollständige
Datenerfassung zur Sendungsverfolgung, aber auch zur Kundenabrechnung
und Vernetzung verschiedener Postlogistik-Einrichtungen. Die Kodierung
braucht dann nur noch auf den Datensatz zu verweisen, der die tatsächliche Empfänger-Adresse enthält. Derartige
Kodierungen können
sehr einfach und zuverlässig
von den Detektoren, die den Steuermitteln zugeordnet sind ausgelesen
werden.
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Mit
der Adressinformation steht auch fest, in welches Sortierfach und
gegebenenfalls in welche Ausleitung die Postsendung einzusortieren
ist. Die Steuermittel sind so programmiert, dass die Postsendungen
entsprechend ihrer Adressen in die Sortierfächer sortiert werden. Postsendungen
mit nicht lesbaren oder nicht mit den Sortierkriterium übereinstimmenden
Merkmalen werden in dafür
vorgesehene gesonderte Ausleitungen einsortiert.
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Es
sind Mischpost-Sortierer bekannt, die mit dem sogenannten Sendungs-„tracking" arbeiten. Dazu sind entlang der Sortierstrecke
eine Anzahl von Lichtschranken angebracht, die von den Postsendungen
durchlaufen werden. Die Anlage ist somit jederzeit darüber im Bilde,
welche Postsendung wann wo ist und/oder zu erwarten ist. Nachdem
die Postsendung über
den Detektor identifiziert und aufgrund seiner Adressinformation
einem Sortierfach zugeordnet wurde, wird er mit dem Sendungs-„tracking” begleitet,
bis er das richtige Sortierfach erreicht hat, dessen Falltür dann öffnet. Erfindungsgemäß ist das unter
der Falltür
befindliche Leitmittel entsprechend eingestellt, um die Postsendung
in den gewünschten Ausleitweg
zu leiten.
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Die
erreichbare Sortiergeschwindigkeit des Mischpost-Sortierers wird
auch vom benötigten
Abstand zweier aufeinanderfolgender Postsendungen mitbestimmt. Maßgeblich
für den
Abstand der aufeinanderfolgenden Briefe beim Einsortieren ist die
erreichbare Schaltgeschwindigkeit der Klappen. In dem zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Postsendungen zur Verfügung stehenden Zeitfenster
müssen
die Klappen sich öffnen,
die Postsendung in das Sortierfach fallen lassen und sich anschließend wieder schließen. Erfindungsgemäß kann der
Ablauf so eingerichtet werden, dass Zeitfenster zwischen zwei aufeinander
folgenden Briefen von ca. 230 ms realisiert werden können. Bei
diesem Zeitfenster erlaubt ein Abstand zwischen aufeinanderfolgenden
Briefen von 30 cm eine Transportgeschwindigkeit des Fördermittels
von ca. 1,3 m/s.
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Zwischen
den getrennt schaltbaren Ausleitungen des Sortierfachs schaltet
das steuerbare Verteilmittel, das je nach Stellung die in das Sortierfach einsortierten
Briefe auf einen der Ausleitwege leitet. Um die Postsendungen in
den zugeordneten Ausleitweg leiten zu können, muss die Schaltgeschwindigkeit
des steuerbaren Verteilmittels so bemessen sein, dass das zwischen
zwei Klappenöffnungen
zur Verfügung
stehende Zeitfenster nicht überschritten
wird.
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Im
einfachsten der zweiten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Mischpostsortierers
führen die
Ausleitwege unten aus dem Sortierfach heraus und das verstellbare
Leitmittel befindet sich in der Vertikalen zwischen der Klappe und den
Ausleitwegen. So können
die aus der geöffneten
Klappe des Transportbandes auf das verstellbare Leitmittel fallende
Postsendungen ohne eines zusätzlichen
Antriebs zu bedürfen
alleine durch die Schwerkraft von dem verstellbaren Leitmittel in
einen der Ausleitwege geleitet werden. Vorteilhaft ist das verstellbare
Leitmittel als verschwenkbares Leitblech ausgebildet, an dessen
Oberfläche
die Briefe entlag rutschen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der zweiten Variante weist ein Sortierfach zwei getrennt schaltbaren
Ausleitwege auf, die alternativ bestückbar und insbesondere in einem
rechten Winkel quer zur Förderrichtung
ausgerichtet sind, so dass sie in links und rechts neben der Vorrichtung
zur Befüllung bereitgestellte
Transportkisten hineinführen.
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Auch
wenn das verstellbare Leitmittel als quer verlaufendes Band, dass
in beiden Richtungen betreibbar ist, ausgebildet sein kann, ist
es besonders vorteilhaft, wenn die Ausleitwege zwei Querförderer insbesondere
in Form von entgegengesetzt und gegenläufig angetriebenen Quergurtbänder umfassen.
Das steuerbare Leitmittel leitet hier eine in das Sortierfach fallende
Postsendung auf eines der beiden Quergurtbänder. Die unterhalb des Transportbandes
zu beiden Seiten herausführende
Quergurtbänder
nehmen die vom steuerbaren Leitmittel zugeordneten Postsendungen
auf und transportieren sie seitlich aus dem Mischpost-Sortierer
hinaus. Die Postsendungen werden über die Quergurtbänder in die
zugeordnete Transportkiste einsortiert. Im Vergleich mit dem unterhalb
der Sortierfächer
nur begrenzt zur Verfügung
stehenden Platz haben die Transportkisten seitlich neben der Fördervorrichtung mehr
Raum zur Verfügung
und können
ein entsprechend großes
Fassungsvermögen
aufweisen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Quergurtbänder
V-förmig gegeneinander
angestellt, so dass die sortierten Postsendungen aus der Ebene der
Sortierfächer
unterhalb des Transportbandes wieder in eine größere Höhe gefördert werden. Dies ermöglicht große Transportkisten
unterhalb der Quergurtbänder
aufzustellen, die eine hohe Aufnahmekapazität pro Maschinendurchlauf zur
Verfügung
stellen.
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Vorteilhafterweise
ist das erfindungsgemäße Sortierfach
mit verstellbarem Leitmittel und den Ausleitwegen einem Sortiermodul
zugeordnet, von dem eine beliebige Anzahl in einem Mischpost-Sortierer aneinander
gereiht werden kann. Insofern bietet der erfindungsgemäße Mischpost-Sortierer
eine hohe Flexibilität.
Das Sortierfach kann außerdem
kompakt gebaut werden und weist, insbesondere in der mit Quergurtbändern ausgestatteten
Ausführungsform, im
Vergleich zu den bekannten Sortierfächern keinen erhöhten Raumbedarf
unterhalb des Transportbandes auf. Damit ist es auch möglich das
erfindungsgemäße Sortierfach
mit wenig Aufwand in vorhandene Mischpost-Sortierer zu integrieren,
indem das Sortierfach gegen ein altes ausgetauscht wird. Ebenso kann
ein erfindungsgemäßer Mischpost-Sortierer ohne
weiteren Platz zu benötigen
gegen einen aus dem Stand der Technik bekannten ausgetauscht werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der 1 bis 4 näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
eine komplette Linie zur Sortierung von Mischpost,
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2:
die Teilansicht des Sortierabschnittes eines Mischpost-Sortierers
der zweiten Ausführungsform,
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3:
einen Schnitt quer zur Transportrichtung des Transportbandes,
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4:
eine Aufsicht auf eine Ausführungsform
eines Verteilmittels,
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5:
das Weichenmodul eines Mischpost-Sortierers der ersten Ausführungsform
und
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6:
ein Detail aus dem Weichenmodul.
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Die
in 1 gezeigte Linie zur kontinuierlichen Sortierung
von eingegebener Mischpost ist modulartig aufgebaut und weist verschiedene
Module mit gesonderten Funktionalitäten auf. Im Modul 1,
der Briefeingabe, werden die unsortierten Postsendungen stehend
aufgegeben, wobei hier schon eine Vereinzelung stattgefunden hat.
In einer Umlegeeinheit 2 werden sie mit der Adresse nach
oben auf die Fördervorrichtung
gelegt, wobei in diesem Fall noch eine Handauflage 3 das
separate Auflegen der Postsendungen ermöglicht. In der Kamerasektion 4 werden die
Postsendungen aufgenommen und zur Portobestimmung vermessen, bevor
sie und auf der dynamischen Waage 5 gewogen werden. An
dieser Stelle sind alle für
die Postsendung wichtigen Daten in dem ihr zugeordneten Datensatz
vorhanden. Da der Computer eine gewisse Zeit für die Verarbeitung benötigt, ist
eine Verzögerungsmodul 6 vorgesehen,
dem eine Vorrichtung 7 zum Etikettieren die Möglichkeit
bietet, die Postsendungen mit lesbaren Etiketten zu versehen. Um
den Aufdruck zu überprüfen ist
ein entsprechendes Modul 8 vorgesehen.
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Hinter
dem Modul 8 endet der einspurige Zufuhrabschnitt und der
eigentliche Sortierabschnitt mit der Sortiereinheit 9,
die hier sechs einzelne Sortiermodule mit Sortierfächern 10 zur
Aufnahme von Transportkisten hat, beginnt. An den Sortiermodulen hat
die Fördervorrichtung
getrennt betätigbare
und als Klappen ausgebildete Falltüren, die Ausleitwege zu den
Transportkisten verschließen.
Es sind Steuermittel zur Betätigung
dieser Falltüren
vorgesehen, welche die Falltüren
nach Auslese einer auf den Postsendungen angebrachten maschinenlesbaren Verteilinformation öffnen.
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2 zeigt
die Teilansicht einer Sortiereinheit eines Mischpost-Sortierers
der zweiten Ausführungsform.
Die Fördervorrichtung
hat aufeinander folgende Förderabschnitte 11, 11a,
wobei jeder Förderabschnitt 11, 11a vier
zwischen zwei Umlenkrollen aufgespannte, parallel verlaufenden Bänder aufweist.
Die Förderabschnitte 11, 11a werden über einen
Riemenantrieb 12 gleichmäßig angetrieben. Der Förderabschnitt 11a ist
in waagerechter Stellung als Klappe im geschlossenen Zustand dargestellt
ist. Die Förderabschnitte 11 sind
durch nicht gezeigte pneumatisch betriebene Druckzylinder in einem
Winkel zur waagerechten angestellt und bilden in Förderrichtung
geöffnete
Klappen 11 aus.
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Die 2 zeigt
auch ein unterhalb der Förderabschnitte 11 eine
Querwand 13, zwei V-förmig angeordnete
Quergurtbänder 14 und
ein beweglich gelagertes Leitmittel in Form des Leitblech 15 als
Teil eines Sortierfachs 16. Die Quergurtbänder 14 sind
in Pfeilrichtung angetrieben, wobei unter den Enden der Quergurtbänder 14 jeweils
eine nicht dargestellte Transportkiste aufgestellt wird. Links und
rechts der Förderstrecke
steht jeweils eine Reihe von Transportkisten parallel zur Förderrichtung,
dabei sind in diesem Fall die Transportkisten der beiden Reihen
jeweils nebeneinander angeordnet.
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3 zeigt
einen Schnitt durch den Mischpost-Sortierer nach 2 quer
zur Transportrichtung der Förderabschnitte 11.
Unterhalb eines Förderabschnitte 11 sind
Quergurtbänder 14 befestigt.
Die beiden Quergurtbänder 14 sind
V-förmig
zueinander ausgerichtet und grenzen aneinander an, ohne sich zu
berühren.
Die Quergurtbänder 14 bilden
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
seitliche Ausleitwege des Sortierfachs 16 aus.
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4 zeigt
eine Aufsicht auf ein Sortierfach 16 eines Ausführungsbeispiels
des Mischpost-Sortierers entsprechend 2 und 3.
Die Ausleitungen in Form der beiden Quergurtbänder 14 werden beidseitig
von Wänden 13 begrenzt,
die an die Lauffläche
der Quergurtbänder 14 seitlich
anschließen. Das
zwischen den Wänden 13 beweglich
gelagerte Leitblech 15 lenkt in das Sortierfach 16 fallende
Briefe auf eines der beiden Quergurtbänder 14 und schirmt
dabei gleichzeitig das jeweils andere Quergurtband 14 ab.
Die einzelnen Elemente Quergurtbänder 14,
Wände 13 und
Leitblech 15 des Sortierfachs 16 ergeben eine
in sich geschlossenen Einheit, so dass einsortierte Briefe das Sortierfach 16 nur über die
Quergurtbänder 14 verlassen
können.
Eine hier nicht gezeigte Schaltung stellt das Leitblech 14 auf
das jeweils gewünschte
Quergutband 14 ein. Diese Schaltung kann pneumatisch, elektrisch
oder auf andere geeignete Weise erfolgen.
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In 5 ist
nunmehr ein Weichenmodul gezeigt, wie es für die erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Mischpostsortierers
eingesetzt werden kann. Von einem nicht dargestellten einspurigen Zufuhrabschnitt
gelangen die Postsendungen 20 zu dem Sortierabschnitt,
der mit der Weichenmodul beginnt.
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An
das Weichenmodul schließt
(in der Darstellung links) sich der Sortierabschnitt mit zwei Förderbändern 27 und 28 an,
die vom Weichenmodul beliefert werden. Die Leiteinrichtung, die
ein Sortieren der Postsendungen in eine zweite Reihe von Transportkisten
ermöglicht,
ist in diesem Fall folgendermaßen
realisiert:
Die Postsendungen 20 gelangen zu einer
als Klappe 21 (6) ausgebildeten Falltür, die auf
einen Aufgabepunkt des darunter liegenden zweiten Förderbandes 22 führt. Die
Klappe 21 wird über
einen pneumatischen Zylinder 23 betätigt, wobei die Betätigung in einem
Absenken und Anheben besteht. Wäre
die Klappe 21 nicht abgesenkt, dann würde die Postsendung 20 auf
einen oberen Förderabschnitt 24 befördert und
gelangte auf ein Kurventeil 25 in Form einer S-Kurve, das angetrieben
Walzen 26 hat. Das Kurventeil 25 führt das
erste Förderband 27 aus
der Richtung des zweiten Förderbandes 28 heraus,
wobei das zweite Förderband 28 geradlinig
in Bezug auf den einspurigen Zufuhrabschnitt bleibt. Das zweite Förderband
hat in Förderrichtung
hinter dem Aufgabepunkt einen als ansteigende Rampe 29 ausgebildeten
Förderabschnitt 24,
der das zweite Förderband 28 auf
das Niveau der Ebene des ersten Förderbandes 27 anhebt.