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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Laminatkarte
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung
auch eine derartige Laminatkarte.
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Laminatkarten,
wie Identifikationskarten, Reisepässe, Personalausweise,
Führerscheine, Kunden- oder Fahrausweise, Bankkarten und
dergleichen, die Personen- und/oder produktbezogene Daten enthalten,
haben in den letzten Jahren eine extreme Verbreitung gefunden. Rein
statistisch nutzt jeder Erwachsene in der Bundesrepublik Deutschland wohl
mehr als zehn derartiger Laminatkarten. Wesentlich für
die starke Verbreitung war auch die Entwicklung kostengünstiger
Herstellungsverfahren, mit welchen Laminatkarten in großen
Stückzahlen herstellbar sind.
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Ein
gattungsbildendes Verfahren zur Herstellung einer Mehrzahl von informationstragenden
Laminatkarten ist in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 196 17 621 A1 beschrieben.
Dabei wird beispielsweise ein Bogen einer transparenten Vorderseiten-Overlayfolie
(Abdeckfolie), ein, eine Mehrzahl von elektronische Bauelemente
tragenden Chipkartenbogen sowie ein Bogen einer transparenten Rückseiten-Overlayfolie
(Abdeckfolie) sand wichartig angeordnet, zueinander ausgerichtet
und die Bögen mittels eines Laminiervorgangs, welcher ein
Heißpress- und/oder ein Klebevorgang sein kann, zu einem
Laminatbogen verbunden. Dabei wird zur Bereitstellung des Chipkartenbogens
ein Trägerbogen mit einer Mehrzahl von elektronischen Bauelementen bestückt.
Nach der Herstellung des Laminatbogens wird die Mehrzahl von Laminatkarten
aus diesen herausgetrennt, beispielsweise durch Herausstanzen entsprechender
Abschnitte, um die vorgegebene Anzahl von Laminatkarten auszubilden.
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Bei
diesem herkömmlichen Verfahren kann das elektronische Bauelement
beispielsweise in die Trägerschicht durch Eindrücken
eingebettet werden, wobei die Trägerschicht zum Zeitpunkt
des Einbettens nachgiebig sein muss, damit sie dem Volumen des elektronische
Bauelementes ausweichen kann. Dies kann zur Verunstaltung der Oberfläche
der Trägerschicht führen, die sich nach dem Laminiervorgang
durch alle Schichten der Laminatkarte hindurch bis zu den äußeren
Schichten fortsetzt. Ferner ist der Einbettvorgang aufwendig.
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Bei
einem weiteren bekannten Verfahren wird das elektronische Bauelement
auf den Trägerbogen ein- bzw. aufgesetzt, wobei die über
die Oberfläche des Trägerbogens überstehenden
Höhenabschnitte des elektronischen Bauelements häufig durch
Ausgleichsfolienbögen kompensiert werden müssen.
Weist das Bauelement im Höhenprofil z. B. mehrere Stufen
auf, so sind auch mehrere derartige Ausgleichsfolienbögen
notwendig, die bei der Herstellung der Laminatkarte sehr genau justiert
werden müssen.
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Insofern
ist die herkömmliche Herstellung von Laminatkarten, welche
ein elektronisches Bauelement wie ein Chip, ein Elektronikmodul,
eine Schaltungsanordnung, einen Schaltkreis oder auch nur ein einzelnes
oder mehrere elektronische Schaltelemente oder ähnliches
aufweisen, aufwendig bzw. führt nicht zu einem einwandfreien
Produkt.
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Demnach
besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren zum Herstellen
von informationstragenden Laminatkarten bzw. Laminatkarten bereitzustellen,
das bzw. welche die beschreibenden Nachteile des Standes der Technik
zumindest teilweise vermindert bzw. nicht aufweisen.
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Diese
Aufgabe löst die Erfindung auf überraschend einfache
Weise schon mit einem Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch
aus, dass ein Spritzgussverfahren zur Herstellung des Trägerbogens
zur Anwendung kommt, wobei mit dem Trägerbogen integral
gebildete Ausnehmungen erzeugt werden, die zur späteren
Aufnahme jeweils eines elektronischen Bauelements angeordnet sind.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht,
dass auch bei der Integration eines elektronischen Bauelementes
mit stark abgestuftem Höhenprofil in die Laminatkarte,
wie es beispielesweise bei einem Schaltungsmodul mit LCD-Display
der Fall ist, die Herstellung der Laminatkarte kaum verkompliziert
oder verteuert ist, da das Höhenprofil des Schaltungsmoduls
durch eine entsprechende Gestaltung des spritzgießtechnisch
einfach herzustellenden Trägerbogens „kompensiert"
werden kann. Die integral und als Teil des Trägers, spritzgießtechnisch
hergestellten Ausnehmungen können sehr genau an das jeweilige
Schaltungsmodul angepasst werden, beispielsweise derart, dass ein
in die jeweilige Ausnehmung eingesetztes Schaltungsmodul diese Ausnehmung
gerade voll ausfüllt und mit der Hauptfläche des
Trägerbogens abschließt und nicht über
diese hinausragt. Andererseits können in bestimmten Anwendungen
die Ausnehmungen im Trägerbogen gerade so eingestellt werden,
dass ein in die jeweilige Ausnehmung eingesetztes Schaltungsmodul
mit einer vorgegebenen, definierten Höhe über
die Hauptfläche des Trägerbogens hinausragt. In
jedem Fall ist es besonders zweckmäßig, wenn die
Ausnehmungen so ausgeführt sind, das sie innerhalb der
Dickenerstreckung des Trägerbogens das jeweilige elektronische
Bauelement passgenau aufnehmen, d. h. keine Lücken oder
Freiräume entstehen, u. U. auch unter Berücksichtung
eines Befestigungsmittels wie eines Klebers zur Befestigung des
Bauelements in der Ausnehmung.
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Der
Trägerbogen kann dabei ein thermoplastisches Material umfassen.
Die Anzahl der Ausnehmungen im Trägerbogen kann vorzugsweise
durch die Anzahl der in einem einzelnen, vollständigen
Herstellungsschritt produzierten Laminatkarten festgelegt werden.
Derartige Ausnehmungen werden auf dem Gebiet auch als Kavitäten
bezeichnet. Umfasst der Trägerbogen beispielsweise matrixartig
in drei Spalten und sechs Reihen angeordnete Ausnehmungen, können
in einem Arbeitsschritt insgesamt 18 Laminatkarten hergestellt werden.
Je nach verwendeten Apparaturen kann eine beliebige Anzahl von Spalten
bzw. Zeilen und damit eine beliebige Anzahl von Laminatkarten auf
einem Laminatbogen umfasst sein, wobei die Karten vorzugsweise matrixartig
auf dem Laminatbogen angeordnet sind.
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Soweit
es für die Gestaltung einer Laminatkarte zweckmäßig
ist, kann jedoch auch vorgesehen sein, auf einer Karte zwei getrennte
Schaltungsmodule vorzusehen, in diesem Fall weist der Trägerbogen
dann für jede Karte zwei entsprechend angepasste Ausnehmungen
auf, usw..
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Zur
Bereitstellung von visueller Information auf der Laminatkarte kann
es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch vorgesehen
sein, dass zwischen Vorderseiten-Overlayfolie und dem Trägerbogen
und/oder zwischen der Rückseiten-Overlayfolie und dem Trägerbogen
ein bedruckter Bogen angeordnet wird, welcher mit den anderen Bögen
beim Laminiervorgang zu den besagten Laminatbogen verbunden wird.
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Um
die Herstellung des Trägerbogens zu vereinfachen und kostengünstig
zu gestalten, kann es zweckmäßig sein, diesen
aus mehreren Trägerbogenelementen zusammenzusetzen, welche
jeweils mittels eines Spritzgussverfahrens hergestellt werden. Bei spielsweise
kann vorgesehen sein, dass diese Trägerbogenelemente als
einzelne Spalten oder Zeilen des Trägerbogens ausgebildet
sind. Zur Bereitstellung des gesamten Trägerbogens müssen dann
die einzelnen Bogenelemente zusammengefügt werden, wobei
vorgesehen sein kann, dass aneinanderliegende Bogenelemente mittels
eines lösbaren oder unlösbaren Formschlusses miteinander
verbunden werden. Ein unlösbarer Formschluss zwischen den
einzelnen Bogenelementen kann durch das Herstellen einer stofflichen
Verbindung aneinanderliegender Bogenelemente, z. B. durch eine Verklebung
realisiert sein.
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Die
Bogenelemente können an Kanten Halteprofile aufweisen,
welche zum Einstellen eines Formschlusses zwischen benachbarten
Bogenelementen ausgebildet sind. Beispielsweise können komplementär
ausgebildete Verzahnungen benachbarter Elemente ineinandergreifen,
oder eine Schwalbenschwanzverbindung zwischen den Elementen vorgesehen
sein, welche den Formschluss zwischen diesen bereitstellen. Vorzugsweise
ist der Formschluss zwischen benachbarten Trägerbogenelementen
derart ausgebildet, dass die Elemente durch eine rein senkrecht
zur Bogenebene ausführbare Fügebewegung zusammengefügt
werden können. Ein solcher Formschluss stellt sicher, dass
die Bogenelemente zueinander zumindest nicht in der Bogenebene verschiebbar
sind.
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Ferner
kann es auch zweckmäßig sein, wenn die einzelnen
Trägerbogenelemente auf einer Folienunterlage zu dem Trägerbogen
zusammengefügt werden, wobei die Folienunterlage als Klebefolie ausgebildet
ist, sodass die einzelnen Trägerbogenelemente zueinander
fixiert sind.
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Darüber
hinaus können die einzelnen Trägerbogenelemente
auch vor dem eigentlichen Laminiervorgang über ein beliebiges,
anderes Verfahren, wie Punkt- oder Ultraschallschweißen
mit einem oder mehreren der anderen Bögen verbunden werden,
sodass hierdurch die relative Lage der Trägerbogenelemente
zueinander für den Laminiervorgang fixiert ist.
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Besonders
zweckmäßig ist es, wenn das elektronische Bauelement
eine Schaltungsanordnung umfasst, insbesondere eine RFID-Schaltungsanordnung
einschließlich RFID-Antenne, und darüber hinaus
eine Anzeigeeinrichtung, wie eine LCD-Anzeige.
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Besonders
zweckmäßig kann es ferner sein, wenn die Schaltungsanordnung
als vollständige, abgeschlossene und somit einstückige
Schaltung einschließlich aller elektronischen Peripherieelemente ausgebildet
ist.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn die Tiefe einer Ausnehmung des Trägerbogens
kleiner als die Dicke des Trägerbogens ausgebildet wird.
In diesem Fall bildet die Ausnehmung in dem Trägerbogen
kein Loch, sondern die Ausnehmung weist einen Boden auf, an dem
sich das Bauelement, wie die Schaltungsanordnung abstützen
kann, gleichzeitig ist sie an dieser Seite abgedeckt.
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Besonders
zweckmäßig ist es, wenn eine Ausnehmung im Trägerbogen
topographisch an das jeweilige elektronische Bauelement, insbesondere die
Schaltungsanordnung angepasst wird, derart, dass über die
Fläche der Schaltungsanordnung die Tiefe der Ausnehmung
im Wesentlichen der Höhe des Informationsträgers
entspricht. Dabei kann die Schaltungsanordnung eine beliebig komplizierte
Topographie aufweisen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform liegt die obere Oberfläche
des elektronischen Bauelements im Wesentlichen bündig zur
Oberfläche (d. h. zu einer Hauptfläche) des Trägerbogens,
sodass der mit den elektronischen Bauelementen bestückte
Trägerbogen auf der Seite der Ausnehmungen im Wesentlichen
eine ebene Oberfläche aufweist, was die Handhabung während
des Herstellungsverfahrens vereinfacht. Darüber hinaus
ist auf einfache Weise sichergestellt, dass die fertig gestellte
Laminatkarte zwei exakt parallele ebene Hauptflächen aufweist.
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In
bestimmten Anwendungsfällen kann es auch zweckmäßig
sein, wenn die Ausnehmung im Trägerbogen zumindest abschnittsweise über
die gesamte Dicke des Bogens verläuft, sodass der Trägerbogen
an den entsprechenden Stellen durchstoßen ist. Damit kann
beispielsweise an der einen Hauptseite des Trägerbogens
eine Anzeige der Schaltungsanordnung sichtbar gemacht werden, während
auf der anderen Seite eine Kontaktierung erfolgt. Im letzteren Fall
werden die äußeren Bogenlagen wie die transparente
Overlayfolie in dem Kontaktabschnitt entfernt sein.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform, bei welcher
die elektronischen Bauelemente jeweils ein elektronisches Display
umfassen, kann es vorteilhaft sein, wenn das Display über
die Oberfläche (d. h. Hauptfläche) des Trägerbogens
hinaus ragt und ferner ein zusätzlicher Bogen, beispielsweise
ein bedruckter Bogen zwischen Trägerbogen und Overlay-Bogen
vorgesehen ist. Dabei werden die Ausnehmungen im Trägerbogen
gerade so gestaltet, dass die eingesetzten Bauelemente den Trägerbogen
mit ihren Displays gleichmäßig um eine vorgegebene Höhe
h überragen. Beträgt die Dicke des zusätzlichen
Bogens auch h und ist der zusätzliche Bogen an den Stellen,
an welchen er an den Displays anliegen würde, lochgestanzt,
dient der zusätzliche Bogen, z. B. ein Druckbogen, gerade
als Ausgleichsbogen für die Überhöhung
der Displays. Auf diese Weise lässt sich eine besonders
vorteilhafte, vollkommen ebene Laminatkarte herstellen, welche ein
elektronisches Bauelement mit einem von außen ablesbaren
Display aufweist, und bei welcher das Display in die Druckschicht
hineinragt, diese abschließt und mit der Overlay-Schicht
abgedeckt ist.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, bei welcher
die elektronischen Bauelemente jeweils einen elektronischen Kontaktabschnitt umfassen,
kann das gerade beschriebene Prinzip in gleicher Weise sehr vorteilhaft
angewendet werden. Bei dieser Ausführungsform ragt dieser
Kontaktabschnitt jedes Bauelements aus dem Trägerbogen heraus
bis in die Ebene des Overlay-Bogens hinein oder ein wenig darüber
hinaus. In diesem Fall dienen der Druckbogen und der Overlay-Bogen,
welche beide entsprechend lochgestanzt sind, zusammen als Höhenausgleich
für den aus dem Trägerbogen herausragenden Kontaktabschnitt,
sodass auch hier eine vollständig ebene Laminatkarte bereitgestellt werden
kann.
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Um
die Verbindung der einzelnen Bögen durch den Laminierprozess
bereitzustellen, kann es zweckmäßig sein, dass
zumindest zwischen zwei benachbarten Bögen ein Klebefolienbogen
angeordnet wird, wodurch während des Laminiervorgangs zum Klebefolienbogen
benachbarte Bögen verbunden werden. Andererseits kann es
auch zweckmäßig sein, wenn zumindest einer der
beiden benachbarten Bögen an einer Hauptfläche
mit einer dünnen Haftschicht aus Klebematerial oder thermoplastischem Material
versehen ist, welches durch den Laminiervorgang aktiviert wird.
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Vorrichtungsseitig
betrifft die Erfindung eine Laminatkarte, welche als Sicherheitsdokument,
Identitätsdokument, Berechtigungskontrollkarte, Kreditkarte,
Geldkarte etc. einsetzbar ist, wobei der Laminatschichtaufbau zumindest
eine transparente Vorderseiten-Overlayfolie, eine transparente Rückseiten-Overlayfolie
sowie zumindest eine zwischen den Overlay-Folien angeordnete, ein
elektronisches Bauelement tragende Trägerschicht aufweist,
und wobei die Schichten sandwichartig angeordnet und miteinander
verbunden sind. Die erfindungsgemäße Laminatkarte
zeichnet sich dadurch aus, dass die Trägerschicht als eine
durch ein Spritzgussverfahren hergestellte, zumindest eine Ausnehmung
aufweisende Einzelschicht ausgebildet ist, wobei die Ausnehmung das
elektronische Bauelement aufnimmt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden durch das Beschreiben einiger Ausführungsbeispiele
und weiterer erfindungswesentlicher Merkmale unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen erläutert, wobei
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1 den
Schichtaufbau einer erfindungsgemäßen Laminatkarte
vor dem Laminierprozess,
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2 fünf
bei der Durchführung eines beispielhaften, erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendeten Bögen,
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3 eine
beispielhafte Träger-Lage einer erfindungsgemäßen
Laminatkarte,
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4a die
Zusammensetzung eines Trägerbogens aus mehreren Trägerbogenelementen,
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4b einen
vergrößerten Bereich A des in 4a dargestellten
Trägerbogens, und
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4c die
beiden in 4b abschnittsweise dargestellten
Trägerbogenelemente vor der Kopplung
zeigt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf eine Zugangskarte beschrieben,
die einen RFID-Chip mit integrierter Antenne sowie integriertem
Display aufweist. Eine solche Karte arbeitet als Transponder und
kann beispielsweise zur Steuerung einer Sicherheitstür
verwendet werden um sicherzustellen, dass der Öffnungsmechanismus
nur durch Befugte angesteuert werden kann, welche eine derartige
Karte besitzen. Hierzu kommuniziert ein stationärer RFID-Transceiver
mit der Karte, sobald letztere sich im Wirkungsbereich des stationären
Transceivers befindet. Je nach Ergebnis einer Zugangsberechtigungsanfrage
wird eine entsprechende Nachricht im Display der Karte angezeigt
und die Sicherheitstür geöffnet oder verschlossen
gehalten.
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Den
beispielhaften Aufbau einer solchen erfindungsgemäßen
Laminatkarte vor dem Laminierprozess zeigt 1. Wie zu
erkennen, umfasst die Karte 1 fünf Lagen, welche
sandwichartig übereinan der angeordnet und mittels eines
Laminierprozesses miteinander verbunden werden. Die oberste Lage
ist als Transparentfolie 10 ausgebildet, welche an ihrer Unterseite
eine Klebeschicht 11 aufweist. Benachbart zur Transparentfolie 10 ist
eine Drucklage 20 angeordnet, die in der beschriebenen
Ausführungsform aus einem transparenten Material hergestellt
ist. An der zur Transparentfolie 10 gerichteten Oberfläche weist
die Drucklage den eigentlichen Druck 22 auf, welcher in
einem Bereich zur Gestaltung eines Sichtfensters 23 unterbrochen
ist. Auf der gegenüberliegend zum Druck 22 angeordneten
Hauptfläche der Drucklage 20 befindet sich wiederum
eine Klebeschicht 21 für den Laminierprozess.
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Benachbart
zu dieser Klebeschicht 21 ist die Träger-Lage 30 aus
einem Spritzgussmaterial angeordnet, welche eine Ausnehmung vorgegebener
Geometrie aufweist. Dabei verläuft in der beschriebenen Ausführungsform
die Ausnehmung nicht über die gesamte Dicke der Träger-Lage 30,
d. h., die Träger-Lage weist keine Öffnung auf.
In der Ausnehmung ist ein RFID-Schaltungsmodul 40 eingesetzt,
das eine vollständige Schaltungsanordnung mit RFID-Antenne,
Steuereinrichtung einschließlich aller Peripherieschaltungen
sowie ein LCD-Display 41 aufweist. Die Topographie der
Ausnehmung in der Träger-Lage 30 ist gerade an
die Topographie des Schaltungsmoduls 40 angepasst, derartig,
dass nach dem Einsetzen des Moduls in die Träger-Lage das
Modul im Wesentlichen bündig zur zugeordneten Hauptfläche der
Träger-Lage 30 verläuft.
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Das
Sichtfenster 23 der Drucklage 20 ist zum Display 41 des
Schaltungsmoduls 40 ausgerichtet, sodass das Display durch
die transparente Drucklage abgelesen werden kann. In einer nicht
dargestellten Ausführungsform ist die Drucklage nicht transparent,
in diesem Fall wird die Drucklage in diesem Bereich lochgestanzt,
damit das Display ablesbar ist.
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In
der in 1 dargestellten Lagenanordnung folgt auf die Träger-Lage 30 dann
wiederum eine Drucklage 50, welche auf der Seite, die der
Träger-Lage 30 zugewandt ist, wiederum eine Klebeschicht 51 aufweist.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Drucklage 50 weist
diese einen Druck 52 auf. Im Vergleich zu der Drucklage 20 ist
an der Drucklage 50 kein Sichtfenster vorgesehen, der Druck
kann demnach die gesamte Fläche decken.
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Auch
auf der Rückseite wird die Laminatkarte durch eine Transparentfolie 60 abgeschlossen, welche
auf deren Innenseite wiederum eine Klebeschicht 51 aufweist.
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Je
nach Ausführungsform können die angegebenen Klebeschichten 11, 21, 51 und 61 ein
Kaltklebermaterial oder auch ein Heißkleber aus einem thermoplastischen
Material umfassen. Der jeweilige Laminiervorgang zum Verbinden der
einzelnen Lagen ist auf den verwendeten Kleber angepasst.
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Um
die Herstellung einer erfindungsgemäßen Laminatkarte
zu rationalisieren, werden bei dem erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahren gleichzeitig mehrere derartiger Karten hergestellt.
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Hierzu
werden Bögen verwendet, welche matrixartig für
die Mehrzahl von Laminatkarten die einzelnen Bogenabschnitte umfassen.
In der beschriebenen Ausführungsform werden für
die Herstellung der in 1 dargestellten Laminatkarte
fünf Bögen verwendet, siehe 2.
Alle fünf Bögen 100 bis 500 weisen
zwei Zentrierlöcher 70 auf, mittels derer die
Lagen passgenau übereinander angeordnet werden können.
In dem dargestellten Beispiel sind die Lagen zur gleichzeitigen
Herstellung von 18 Laminatkarten eingerichtet, wobei die einzelnen
Teile einer Karte in 3 Spalten und 6 Zeilen auf jeder Lage angeordnet
sind.
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Die
einzelnen Lagen sind entsprechend der Schichtdarstellung von 1 ausgebildet.
Zur Bereitstellung der unteren Transparentfolie wird demnach zuerst
der Overlay-Bogen 500 mittels seiner Zentrierlöcher 70 auf
zwei nicht dargestellte Zentrier stifte eingesteckt. Als nächstes
wird der Druckbogen 400, welcher die Drucklage 50 (siehe 1)
für jede Karte bereitstellt in die Zentrierstifte eingelegt.
Dann folgt der Trägerbogen 300, der in einer bestimmten Ausführungsform
als einzelnes Spritzgussteil ausgebildet ist, in welchem 18 Ausnehmungen 310 integral hergestellt
sind.
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Im
nächsten Arbeitsschritt wird der zentrierte Bogen mit den
18 Schaltungsmodulen bestückt, wobei die Schaltungsmodule
mit z. B. einem Klebepunkt an dem Trägerbogen 300 befestigt
werden. Danach wird der Druckbogen 200 in die Zentrierstifte
eingelegt. Die passgenaue Anordnung stellt sicher, dass die jeweiligen
Sichtfenster 210 gerade über den Displays 41 der
Schaltungsmodule 40 zu liegen kommen, siehe 1.
Das Bogensandwich wird auf der Vorderseite mit dem transparenten
Overlay-Bogen 100 abgeschlossen, welcher für ein
einzelnes Kartenmodul die Transparentfolie 10 bereitstellt,
siehe 1.
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Nach
der Fertigstellung des Bogensandwich werden die Bögen geheftet,
beispielesweise mechanisch oder thermisch, sodass das Bogensandwich aus
den Zentrierstiften entnommen kann.
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Je
nach verwendetem Material der Lagen bzw. des Klebers werden dann
die 5 gehefteten Bögen in einem Heißpress- oder
Kaltlaminierverfahren zu einem Laminatbogen verbunden, welcher nebeneinander
angeordnet die besagten 18 Laminatkarten umfasst. In einem letzten
Arbeitsschritt werden danach die Karten mittels mehrerer Trennvorgänge, beispielsweise
in Form von Schnitten oder Stanzungen senkrecht zur Bogenebene,
vereinzelt.
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In
der beschriebenen Ausführungsform weisen die beiden Overlay-Bögen 100, 500 eine
Dicke zwischen 50–100 μm, die beiden Druckbögen 200, 400 eine
Dicke zwischen 80–120 μm, sowie der Trägerbogen
eine Dicke zwischen 300–700 μm je nach spezieller
Anwendung auf.
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Die
in 1 dargestellte Träger-Lage 30 mit zugeordneter
Ausnehmung 40 ist nur beispielhaft, grundsätzlich
sind aufgrund der Spritzgussherstellung des Trägerbogens
auch beliebig strukturierte Ausnehmungen möglich. Ein weiteres
Beispiel ist in 3a, 3b dargestellt,
wobei 3a die Lage in einer Aufsicht
und 3b die Träger-Lage 30 in
einer Schnittdarstellung entlang der Linie I-I zeigt. Die Träger-Lage
kann bezüglich der Gestaltung ihrer Ausnehmung und ferner
auch bezüglich ihrer Dicke d auf das verwendete Schaltungsmodul
angepasst werden. Dabei ist es oft vorteilhaft, wenn das Schaltungsmodul
bezüglich seiner Dicke vollständig von der Träger-Lage
aufgenommen wird bzw. die außen liegende Oberfläche
des Schaltungsmoduls bündig zur Hauptfläche 34 der
Träger-Lage liegt. In diesem Fall ist die Tiefe t der Ausnehmung
gerade gleich der Höhe h des nicht dargestellten Bauelementes,
siehe 1.
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Je
nach Anzahl der auf einem Trägerbogen umfassten Kartenabschnitten
kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, den
Trägerbogen aus mehreren Trägerbogenelementen
zusammenzusetzen. Einen solchen zusammengesetzten Trägerbogen
zeigt 4a, der sechs Bogenelemente 320, 325, 330, 335, 340 und 345 aufweist.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn die einzelnen
Trägerbogenelemente an ihren benachbarten Grenzflächen
so gestaltet sind, dass sie über einen Formschluss miteinander
gekoppelt werden.
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In
dem in 4a dargestellten Beispiel wird dieser
Formschluss mittels mehrerer Schwalbenschwanzverbindungen zwischen
benachbarten Elementen bereitgestellt. Dies geht insbesondere aus 4b hervor,
welche eine vergrößerte Darstellung des Abschnittes
A der 4a ist. Die benachbarten Kanten
der Bogenelemente 325, 330 weisen komplementäre
Halteprofile zur Gestaltung eines Formschlusses zwischen den beiden
Bogenelemente auf. Während das Bogenelement 330 über
die Verbindungskante zum Bogenelement 325 eine Anzahl von beabstandeten
Zapfen 350 aufweist, sind an der zugeordneten Verbindungskante
des Bogenelements 325 komplementäre Zinken 360 angeordnet,
Dabei greift jeweils ein Zapfen 350 an dem Bogenelement 330 in
einen Zinken 360 des benachbarten Bauelements 325 ein.
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Dem
Fachmann sind eine Vielzahl von anderen Formschlussverbindungen
bekannt, welche für eine derartige Verbindung von Trägerbogenelementen
verwendet werden können. Beispielsweise ist es bei einer
nicht dargestellten Ausführungsform auch möglich,
dass sich an dem Halteprofil einer Verbindungskante eines Bogenelements
die beschriebenen Zinken und Zapfen abwechseln, gleiches gilt dann natürlich
auch für das Halteprofil des zugeordneten Bauelements,
damit der beschriebene Formschluss zwischen beiden Bogenelementen
einstellbar ist.
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4c zeigt
den in 4b dargestellten Abschnitt A
vor der Kopplung der beiden Bogenelemente 330, 325.
Liegt beispielsweise das Element 325 schon in der Bogenebene,
so wird dann das Element 330 parallel zur Bogenebene angehoben,
parallel zur Bogenebene verschoben bis die Zapfen 350 des
Elements 330 vertikal über den Zinken 360 des
Elements 325 liegen. Danach kann das Element 330 in die
Bogenebene abgesenkt werden, wodurch der Formschluss eingestellt
wird, da die Zapfen 350 in die Zinken 360 eingreifen.
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Durch
eine derartige Verbindung zwischen den Bogenelementen ist sichergestellt,
dass sich während des Laminierprozesses die einzelnen Trägerbogenelemente
in der Bogenebene nicht relativ zueinander verschieben, sondern
fest fixiert sind.
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In
dem dargestellten Beispiel erstreckt sich die Schwalbenschwanzverbindung über
die gesamte Dicke des Trägerbogens. Bei dieser Ausführungsform
wird der Trägerbogen 300 beispielsweise dadurch
hergestellt, dass die einzelnen Trägerbogenelemente auf
eine Klebefolie aufgesetzt werden mit gleichzeitiger Einstellung
des beschriebenen Formschlusses zwischen benachbarten Trägerbogenelementen.
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Bei
der beschriebenen Ausführungsform ist eine Formschlussverbindung
zwischen allen benachbarten Bogenelementen realisiert. Dabei kann
auch vorgesehen sein, die Zapfen/Zinkenverbindung zu verkleben,
sodass die Bogenelemente unlösbar miteinander verbunden
sind.
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- 1
- Laminatkartenaufbau
- 10
- Transparentfolie
- 11
- Klebeschicht
- 20
- Drucklage
- 21
- Klebeschicht
- 22
- Druck
- 23
- Sichtfenster
- 30
- Träger-Lage/Trägerschicht
- 33
- Ausnehmung
(Kavität)
- 34
- Hauptfläche
der Träger-Lage
- 40
- Schaltungsmodul
- 41
- Display
- 50
- Drucklage
- 51
- Klebeschicht
- 52
- Druck
- 60
- Transparentfolie
- 61
- Klebeschicht
- 70
- Zentrierloch
- 100
- Overlay-Bogen
- 200
- Druckbogen
- 210
- Sichtfenster
- 300
- Trägerbogen
- 310
- Ausnehmung
- 320,
325, 330, 335, 340 345
- Bogenelement
- 350
- Zapfen
- 360
- Zinken
- 400
- Druckbogen
- 500
- Overlay-Bogen
- A
- Abschnitt
des Trägerbogens
- d
- Dicke
des Trägerbogens
- h
- Höhe
der Ausnehmung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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