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Die
Erfindung betrifft ein Kastenmöbel
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Als
Kastenmöbel
wird beispielsweise im Gegensatz zu Stühlen, Tischen, Regalen und
dergleichen ein Möbel
verstanden, welches einen gehäuseartigen
Möbelkorpus
aufweist, zu dessen Innerem eine bewegliche Möbelfront Zugang ermöglicht.
Die Möbelfront
kann beispielsweise in Form von schwenkbaren Türen ausgestaltet sein in Form
von Schiebetüren
oder, wenn es Kastenmöbelschubläden aufweist,
um eine Schubladenblende. Dabei kann ggf. die gesamte Möbelfront
aus einem einzigen beweglichen Abschnitt bestehen, wie dies beispielsweise
bei Schranktüren
bekannt ist oder die Möbelfront
kann in mehrere Abschnitte unterteilt sein, beispielsweise in mehrere übereinander
oder nebeneinander angeordnete Möbeltüren oder
bei Schubläden, die
entsprechend der Anzahl von Schubläden vorgesehen Schubladenblenden.
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Die
Handhabung der Möbelfronten,
insbesondere des jeweiligen beweglichen Abschnittes, erfolgt über einen
Handgriff. Dieser Handgriff kann beispielsweise als Griffmulde ausgestaltet
sein, die in das Material des Möbelabschnittes
eingearbeitet ist. In der überwiegenden
Anzahl der Fälle
allerdings ist der Griff als separates Bauteil ausgestaltet, welches mit
dem beweglichen Abschnitt der Möbelfront
verbunden ist, beispielsweise als knopfartiger Griff oder als bügelartiger
Griff.
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Ein
Nachteil der herkömmlichen
Griffe besteht darin, dass diese stets zur Anbringung an der Möbelfront
eine Verletzung der Möbelfront
erfordern. Hierzu werden beispielsweise Bohrungen in die Möbelfront
eingebracht und die Handgriffe werden von hin ten verschraubt, so
dass der Schraubenkopf auf der Rückseite
der Möbelfront
befindlich ist. Wenn beispielsweise die Lage des Möbelgriffes
verändert
werden soll, beispielsweise in Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen der
Benutzer, so ist dies nur mit einem erheblichen Aufwand möglich, da
nach Entfernen des Möbelgriffs
von seiner ursprünglichen Montagestelle
die Verletzung der Möbelfront
sichtbar bleibt und aufwendig repariert bzw. kaschiert werden muss.
Ein ähnlicher
Nachteil ergibt sich, wenn auf einen anderen Grifftyp umgerüstet werden
soll, beispielsweise wenn Bügelgriffe
gegen Bügelgriffe
anderer Abmessungen ausgetauscht werden sollen oder gegen einen
knopfartigen Griff: Dann kann im günstigsten Fall zwar eines der
zwei Bohrlöcher
nach wie vor auch für
den neuen Griff verwendet werden, ein zweites Bohrloch des ursprünglichen
Bügelgriffes kann
jedoch ggf. sichtbar bleiben, wenn der neue Griff unterschiedliche
Längenabmessungen
zum ursprünglichen
Griff aufweist. Zudem erfordert die Montage des neuen Griffes unterschiedlicher
Größe die Anbringung
einer neuen Bohrung in der Möbelfront.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Kastenmöbel dahingehend
zu verbessern, dass dieses sowohl die Positionierung des Möbelgriffes
an unterschiedlichen Stellen wie auch das Auswechseln des Möbelgriffes
gegen einen optisch unterschiedlich ausgestalteten Möbelgriff
mit einfachsten Mitteln und innerhalb kürzester Zeit ermöglicht,
ohne bleibende Spuren an der Möbelfront von
dem ursprünglich
verwendeten Möbelgriff
zu verursachen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Kastenmöbel mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung schlägt
mit anderen Worten vor, statt eines starren Griffes ein flexibles
Band als Handgriff zu verwenden, welches auf der Vorderseite des
Abschnittes verläuft,
also für
den Benutzer optimal zugänglich
ist. Die Befestigung dieses Handgriffes erfolgt nicht dadurch, dass
dieser in die Vorderseite des beweglichen Abschnittes der Möbelfront eindringt,
so dass also keine Bohrung oder anderweitige Verletzung der Möbelfront
erforderlich ist, sondern vielmehr umgreift der Handgreif den beweglichen
Abschnitt und erstreckt sich also um die Kanten des Abschnittes
bis auf die rückwärtige Seite
des Abschnittes. Beispielsweise können U-förmige Klammern vorgesehen sein,
die beispielsweise jeweils auf eine von zwei gegenüberliegenden
Kanten des beweglichen Abschnittes aufgesteckt sind, wobei sich zwischen
den U-förmigen
Klammern das flexible Band erstreckt. Die U-förmigen Klammern können einerseits,
da sie dem beweglichen Abschnitt der Möbelfront beschädigungsfrei
anliegen, problemlos hin und her verschoben werden, so dass die
Lage des Handgriffes vor der Möbelfront
verändert
werden kann. Zudem kann der Handgriff beschädigungsfrei vom beweglichen
Abschnitt abgenommen und gegen einen anderen Handgriff ausgetauscht
werden, so dass beispielsweise optische Variationen problemlos und
innerhalb kürzester
Zeit möglich
sind.
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Vorteilhaft
kann das flexible Band nicht als runde Schnur, sondern als Gurt
mit flachem Querschnitt ausgestaltet sein. Auf diese Weise ergibt
sich eine möglichst
breite Anlagefläche
des flexiblen Bandes auf der Oberfläche des beweglichen Abschnittes, so
dass optische Beeinträchtigungen
einer beispielsweise lackierten Möbelfront beispielsweise durch Scheuerstellen
möglichst
vermieden werden. Zudem ergibt sich eine besonders große optische
Gestaltungsvielfalt bei flachen Bändern dadurch, dass diese mit
Musterungen, Beschriftungen oder dergleichen versehen werden können, was
angesichts der schnellen und problemlosen Auswechselbarkeit des vorschlagesgemäßen Handgriffes
eine vielseitige und problemlose Anpassung der Möbelfront an die gewünschte persönliche Ausgestaltung
ermöglicht.
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Vorteilhaft
kann das flexible Band vor der Vorderseite des beweglichen Abschnittes
eine Verdickung aufweisen, so dass diese Verdickung als vom Benutzer
zu erfassende Handhabe des Möbelgriffes genutzt
werden kann. Auf diese Weise ist ein problemloses Ergreifen des
Möbelgriffes
möglich,
so dass der Benutzer seine Hand nicht zwischen die Möbelfront
und das flexible Band einstecken muss, um den Möbelgriff zu erfassen.
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Die
Verdickung kann in besonders einfacher Ausgestaltung als Schlaufe
ausgestaltet sein, die von dem flexiblen Band gebildet wird. Diese
Schlaufe kann beispielsweise durch einen Abnäher in ihrer Ausgestaltung
fixiert, sie kann jedoch ggf. auch aus einem Häkchenverschluss bestehen, so
dass die Schlaufenlänge
vom Benutzer selbst an seine persönlichen Bedürfnisse oder Vorlieben angepasst werden
kann. Diese Schlaufe muss dabei nicht so groß sein, dass der Benutzer seine
Hand in diese Schlaufe hineinführen
kann, sondern sie kann lediglich als eine Art Lasche dienen, die
der Benutzer erfassen kann bzw. in die er je nach Größe der Schlaufe
ggf. einen Finger einhaken kann.
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Vorteilhaft
kann der Handgriff in Art eines geschlossenen Kreises um den beweglichen
Abschnitt der Möbelfront
verlaufen, also nicht, wie vorstehend beschrieben, an zwei gegenüberliegenden
Kanten dieses Abschnittes mit Hilfe von Halteklammern gehalten sein,
sondern wie ein geschlossener Gürtel um
diesen Abschnitt verlaufen. Auf diese Weise verläuft ein Bereich des Handgriffes
hinter diesem beweglichen Abschnitt, so dass beispielsweise eine Längenanpassung
des Handgriffes unsichtbar auf der Rückseite des beweglichen Abschnittes
erfolgen kann. Auf diese Weise kann beispielsweise die Straffheit
eingestellt werden, mit welcher der Handgriff auf der Vorderseite
des Abschnittes diesem Abschnitt anliegt. Auf diese Weise kann das
flexible Band beispielsweise auch dazu genutzt werden, Gegenstände zwischen
dem Handgriff und der Möbelfront
zu halten und insbesondere wird eine besonders schonende Anbringung
des Handgriffes an der Möbelfront ermöglicht,
da keine harten Gegenstände,
wie beispielsweise die vorerwähnten
U-förmigen
Klammern, an den Kanten des beweglichen Abschnittes anlie gen und
diesen ggf. beschädigen
oder zumindest verkratzen können.
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Vorteilhaft
ist bei einer derartigen geschlossenen Ausgestaltung des gesamten
Handgriffes vorgesehen, dass ähnlich
wie bei einem Gürtel
oder einem Spanngurt der Handgriff nahezu vollständig aus dem flexiblen Band
besteht und in seiner geöffneten Ausgestaltung
zwei offene Enden aufweist, die mittels eines Verschlusselementes
die gewünschte
Herstellung des geschlossenen Kreises um den beweglichen Abschnitt
herum ermöglicht.
Das Verschlusselement kann in an sich bekannter Weise eine Längenverstellbarkeit
der geschlossenen Schlaufe, die der Handgriff bildet, ermöglichen,
so dass die vorerwähnte
Längenanpassung
des Handgriffes mittels dieses Verschlusselementes möglich ist.
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Insbesondere
kann dabei vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Handgriff so lang
ausgestaltet ist, dass er wahlweise längs oder quer, also beispielsweise
vertikal oder horizontal auf den beweglichen Abschnitt der Möbelfront
geführt
werden kann. Bei Schubläden
beispielweise kann es vorgesehen sein, den Handgriff ausschließlich horizontal
verlaufen zu lassen, da der Schubkastenboden ein Hindernis für eine vertikale
Anbringung des Handgriffes darstellen kann. Es kann jedoch auch
vorgesehen sein, im Schubkastenboden einen Schlitz nahe der Möbelfront
vorzusehen, durch den der Handgriff geführt werden kann, so dass auch
bei Schubläden
eine vertikale Anbringung des Handgriffes, also des Bandes, vorgenommen
werden kann. Insbesondere, wenn das flexible Band als flacher Gurt
ausgestaltet ist, kann dieser erwähnte Schlitz so schmal bemessen sein,
dass zuverlässig
ausgeschlossen ist, dass Gegenstände
aus dem Inneren der Schublade durch den Schlitz herausfallen können.
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Bei
Möbeltüren hingegen
ist die wahlweise horizontale oder vertikale Anbringung des Griffbandes
grundsätzlich
problemlos möglich,
sofern der Griff der für
die jeweils größere Abmessung
der Möbelfront
ausreichende Länge
aufweist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der rein schematischen Darstellungen
näher erläutert.
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Dabei
zeigt
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1 in
perspektivischer Ansicht ein Möbel, dessen
Möbelfront
mehrere bewegliche Abschnitte aufweist,
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2 eine
Ansicht auf den zu einer geschlossenen Schlaufe angeordneten Handgriff
und
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3 eine
perspektivische Detailansicht des Verschlusselementes des Handgriffs
von 2.
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In 1 ist
mit 1 insgesamt ein Kastenmöbel bezeichnet, welches als
Regalsystem aufgebaut ist. Einige freie, das heißt, nach vorne nicht verschlossene
Bereiche aufweist und in anderen Bereichen bewegliche Abschnitte 2 der
Möbelfront
aufweist, wobei diese beweglichen Abschnitte beispielsweise als Blende
eines aus dem Kastenmöbel 1 herausziehbaren
Schubkastens, als um eine horizontale Achse schwenkbare Klapptür oder als
um eine vertikale Achse schwenkbare Schwenktür, oder als vertikal oder horizontal
bewegliche Schiebetür
ausgestaltet sein können.
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Die
Betätigung
der beweglichen Abschnitte 2, um diese zwischen ihrer Offen-
und ihrer Schließstellung
zu bewegen, erfolgt mit Hilfe von Handgriffen 3, wobei
die Handgriffe jeweils als langes, flexibles Band ausgestaltet sind,
welches in Art einer geschlossenen Schlaufe um den jeweils zu betätigenden
beweglichen Abschnitt 2 herum verläuft. Wie aus 1 ersichtlich
ist, sind die Handgriffe 3 dabei wahlweise vertikal oder
horizontal angeordnet, wobei die Handgriffe 3 jeweils um
die kürzere
Abmessung des jeweiligen Abschnittes 2 herum verlaufen.
Abweichend davon kann bei entsprechender Länge des Handgriffes 3, also
des flexiblen Bandes, vorgesehen sein, dass der Handgriff 3 wahlweise
auch um die längere
Abmessung des jeweiligen Abschnittes herum verlaufen kann.
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Die
Handgriffe 3 bestehen, wie insbesondere aus 2 ersichtlich
ist, nahezu ausschließlich
aus einem flexiblen Band 4. Dieses weist einen Abnäher 5 auf,
so dass eine kleine geschlossene Schlaufe 6 geschaffen
wird, die als Handhabe bzw. Griffabschnitt des gesamten Handgriffes 3 bezeichnet
werden kann. 2 zeigt einen Handgriff 3 in
der Anordnung, wie er um einen aus 2 nicht
ersichtlichen beweglichen Abschnitt 2 eines Möbels verlaufen kann:
Das flexible Band 4 ist zu einer geschlossenen Schlaufe
angeordnet worden, indem seine beiden freien Enden 7 und 8 mittels
eines Verschlusselementes 9 miteinander verbunden und somit
die Schlaufe, die das flexible Band 4 bildet, geschlossen ist.
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3 zeigt
den Handgriff 3 im Bereich seines einen freien Endes 7 im
Detail: Am Verschlusselement 9 ist das eine Ende des flexiblen
Bandes 4 fest vernäht
und das Verschlusselement 9 bietet eine Einsteckmöglichkeit
für das
zweite freie Ende 8 des Bandes 4.
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2 zeigt,
dass das nicht mit dem Verschlusselement 9 fest verbundene
freie Ende 8 über das
Verschlusselement 9 hinaussteht. Es kann also ggf. der
Handgriff 3 etwas gelockert werden, indem die durch das
Band 4 gebildete geschlossene Schlaufe etwas erweitert
wird. Auf diese Weise ergibt sich auf der Möbelfront oder auch auf der
Rückseite des
beweglichen Abschnittes 2 die Möglichkeit, etwas hinter den
Handgriff 3 zu stecken, insbesondere zwischen den Handgriff 3 und
den beweglichen Abschnitt 2. Die Möglichkeit zur dekorativen Abwandlung
der ansonsten fest vorgegebenen optischen Ausgestaltung der Möbelfront
des Kastenmöbels 1 werden
durch diese Möglichkeit,
den Handgreif 3 als Halter für Accessoires zu nutzen, erheblich
erweitert.
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Der
Handgriff 3 kann in mehrfacher Hinsicht verstellt werden:
Einerseits kann er entlang der Möbelfront
hin und her verschoben werden. Zudem kann der Handgriff in sich
verdreht werden dergestalt, dass die kleine Schlaufe 6 an
unterschiedlichen Stellen angeordnet ist bei ansonsten unveränderter
Position des Handgriffes 3 am beweglichen Abschnitt 2.
Bei einem vertikal verlaufenden Band 4 kann auf diese Weise
die Höhe
der Handhabe, also der kleinen Schlaufe 6 problemlos an
die Wünsche
der Möbelbenutzer
angepasst werden, insbesondere wiederholt variiert werden.
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Wie
aus dem Vergleich der Zeichnungen 2 und 3 deutlich
wird, ist das flexible Band 4 als flacher Gurt ausgestaltet.