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Die
Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die die transdermale Permeabilität
der Haut erhöhen und somit zu einer erhöhten Wirkstoffpermeabilität
führen und die Verwendung dieser Zusammensetzungen zur Herstellung
von Medikamenten zur äußerlichen Anwendung. Die
transdermale Applikation von Wirkstoffen ist durch die schlechte
Permeabilität der Haut, insbesondere des Stratum corneum,
stark begrenzt. Aufgrund der stark eingeschränkten Permeabilität
der Haut können nur kleine Moleküle (Molmasse < 500 Da) mit lipophilem Charakter
diese Barriere überwinden. Für alle anderen Wirkstoffe,
deren transdermale Applikation gewünscht wird, muß der
Transport durch die Haut verbessert werden. Deshalb werden Wirkstoffe
zur transdermalen Applikation selten als Reinsubstanz verwendet,
sondern sind oft Bestandteil komplexer Formulierungen, bestehend
aus Grund- und Hilfsstoffen. Als Grundstoffe wird zwischen hydrophilen
(z. B. Wasser, Alkohole) und hydrophoben (z. B. Triglyceride, Wachse)
Bestandteilen unterschieden. Als Hilfsstoffe kommen Emulgatoren, Gelbildner,
Konservierungsmittel und Antioxidantien in Betracht.
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Eine
Möglichkeit, um die Permeation durch die Haut zu fördern,
ist, Zubereitungen zur transdermalen Anwendung mit Verdickern zu
versehen, um eine bessere Haftung auf der Haut zu gewährleisten.
Dies wird für Arzneimittel im Human- wie auch im Veterinärbereich
praktiziert [
WO04/017998 ,
JP2003095983 ,
U. S. 5,093133 ]. Zur Verbesserung
der Penetration des Stratum corneum können lipophile Komponenten
und Alkohole verwendet werden. Werden Verdicker verwendet, ist eine
Verdunstung der Alkoholkomponente wünschenswert, um eine
bessere Verdickung zu erreichen [
WO
2005-120473 ]. Zudem handelt es sich hierbei meist um wässrige
Systeme, die sowohl hydrophile und hydrophobe Grundstoffe enthalten
können [[
Brinkmann (2003)],
WO99/022716 ] und zur Stabilisierung
wietere Zusätze wie Emulgatoren (Tenside) benötigen [
WO04/017998 ,
WO01/089469 ,
WO99/022716 ,
WO98/051280 ]. Meist ist die Öl-
und Alkoholkomponente nur zu geringem Anteil zugesetzt [
WO02/096435 ,
EP 428352 ,
EP
91964 ,
WO92/16237 ,
U. S. 5,093,133 ]. Andere Systeme
in Form von Pflastern arbeiten mit Abdeckungen, die das Verdunsten
leichtflüchtiger Bestandteile der Formulierung verhindern,
und zudem durch Herbeiführen okklusiver Bedingungen auf
der Haut zu einer verbesserten Penetration beitragen sollen [
WO94/09777 ,
EP 1044684 ].
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Wirkstoffe,
die in transdermalen Zubereitungen verwendet werden sollen, müssen,
um das lipophile Stratum corneum zu überwinden, lipophile
Eigenschaften besitzen. Aus diesem Grund sind ionische Stoffe (Wirkstoffsalze)
hierfür ungeeignet und können allenfalls in komplexen
wässrigen Systemen eingesetzt werden ([Bronaugh,
1984], [Finnin, 1999], [Magnusson,
2004], [Naik, 2000], [Roberts,
2002]). Viele Wirkstoffe besitzen nur ungenügend
lipophile Eigenschaften oder sind nur als Salze erhältlich.
Dies macht deren Verwendung in transdermalen Formulierungen schwierig
und erfordert eine komplexe Zusammensetzung der Formulierung.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand deshalb darin, Formulierungen
für transdermale Applikationen bereitzustellen, bei welchen
die vorstehend beschriebenen Nachteile der bekannten Formulierungen
beseitigt oder vermindert sind. Insbesondere bestand die Aufgabe
in der Bereitstellung von Formulierungen, welche verbesserte Permeation
von Wirkstoffsalzen bewirken und durch welche die Komplexität
der Formulierung vermindert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird überraschenderweise durch die Bereitstellung
einer pharmazeutischen Zubereitung gelöst, welche gemäß vorliegender
Erfindung in einer Mischung, bestehend aus
- a.
40%–60% (m/m) einer lipophilen Komponente,
- b. 40%–60% (m/m) eines Alkohols mit der Kettenlänge
C1-C6 und
- c. 0%–10% (m/m) Wasser,
ein oder mehrere
Wirkstoffsalze und Hilfsstoffe enthält.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung sind die in den Patentansprüchen
definierten Verwendungen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße
Formulierung mindestens ein Wirkstoffsalz aus der Gruppe der schmerzhemmenden
Substanzen (Analgetika). Zu den Analgetika gehören Opioide,
wie zum Beispiel Buprenorphin, Codein, Dihydrocodein, Fentanyl,
Hydromorphon, Methadon, Morphin, Oxycodon, Pentazocin, Pethidin,
Piritramid, Tilidin, Tramadol, sowie nicht-opioide Analgetika wie
zum Beispiel Aceclofenac, Acemetacin, Acetylsalicylsäure,
Bufexamac, Carprofen, Celecoxib, Deraco xib, Diclofenac, Etofenamat,
Etoricoxib, Felbinac, Flufenaminsäure, Flunixin, Flupirtin,
Flurbiprofen, Ibuprofen, Indometacin, Ketoprofen, Lonazolac, Lornoxicam,
Meclofenaminsäure, Mefenaminsäure, Meloxicam,
Metamizol, Mofebutazon, Naproxen, Nefopam, Nifluminsäure,
Oxaprozin, Paracetamol, Parecoxib, Phenazon, Phenylbutazon, Piroxicam,
Proglumetacin, Propyphenazon, Rofecoxib, Tepoxalin, Tiaprofensäure,
Tolfenaminsäure, Valdecoxib, Vedaprofen.
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Die
genannten Wirkstoffsalze können auch in Form ihrer Hydrate
eingesetzt werden, Enantiomere oder Racemate sind ebenfalls erfindungsgemäß erfasst.
Bevorzugt sind hierbei die Erdalkali- und Alkalisalze der genannten
Wirkstoffe, insbesondere Diclofenac-Na, Diclofenac-K, Ketoprofen-Na,
Ketoprofen-K, sowie organische Aminsalze wie z. B. Diclofenac-Diethylamin.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung ist die lipophile Komponente
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Neutralölen
und Fettsäureestern. Neutralöle sind zum Beispiel
synthetische Triglyceride wie Capryl/Caprinsäure-triglyceride,
Triglyceridgemische mit Fettsäuren der Kettenlänge
C8-C12 oder anderen speziell ausgewählten natürlichen
Fettsäuren (z. B. Miglyol 810), oder z. B. Propylenglycoldicaprylat
und Propylenglycoldicaprat oder Mischungen derselben (wie z. B.
Migylol 840). Fettsäureester sind z. B. Isopropylmyristat,
Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Ethylstearat, Laurinsäurehexylester,
Dipropylenglycolpelargonat, Ester einer verzweigten Fettsäure
mittlerer Kettenlänge mit gesättigten Fettalkoholen
der Kettenlänge C16-C18, Capryl/Caprinsäureester
von gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge
C12-C18, Ölsäureoleylester, Ölsäuredecylester,
Ethyloleat und wachsartige Fettsäureester wie künstliches
Entenbürzeldrüsenfett, andere Ester wie Di-n-butyryladipat,
Milchsäureethylester, Dibutylphthalat, Adipinsäurediisopropylester.
Des weiteren gehören zu der Gruppe der lipophilen Komponente
Partialglyceridgemische gesättigter oder ungesättigter
eventuell auch hydroxylgruppenhaltiger Fettsäuren, Mono-
und Diglyceride der C8/C10-Fettsäuren, Paraffinöle,
Silikonöle, pflanzliche Öle wie Sesamöl,
Mandelöl, Rizinusöl, Fettalkohole wie Isotridecylalkohol,
2-Octyldodecanol, Cetylstearylalkohol, Oleylalkohol und Fettsäuren
wie z. B. Ölsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure. Die genannten lipophilen Komponenten können
allein oder als Mischung eingesetzt werden.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Alkoholkomponente
ein Alkohol mit einer Kettenlänge C1-C6. Bevorzugt sind
Alkohole ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Isopropanol,
n-Propanol, Ethanol, Methanol, n-Butanol, Isobutanol, tert.-Butanol,
n-Pentanol, n-Hexanol, Propylenglycol, Glycerin und ihre Gemische.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die lipophile Komponente
ausgewählt aus der Gruppe der Fettsäureester oder
der Neutralöle und führt zu pharmazeutischen Zubereitungen,
die in einer Mischung, bestehend aus
- a. 40%–60%
(m/m) eines Fettsäureesters oder eines Neutralöls,
- b. 40%–60% (m/m) eines Alkohols mit der Kettenlänge
C1-C6 und
- c. 0%–10% (m/m) Wasser,
ein oder mehrere
Wirkstoffsalze und Hilfsstoffe enthalten.
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Ein
bevorzugter Gegenstand der Erfindung sind pharmazeutische Zubereitungen,
die in einer Mischung, bestehend aus
- a. 40%–60%
(m/m) eines Fettsäureesters oder eines Neutralöls
und
- b. 40%–60% (m/m) eines Alkohols mit der Kettenlänge
C1-C6,
ein oder mehrere Wirkstoffsalze und Hilfsstoffe
enthalten.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist der Alkohol Isopropanol.
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Ein
besonders bevorzugter Gegenstand der Erfindung sind pharmazeutische
Zubereitungen, die in einer Mischung, bestehend aus
- a. 40%–60% (m/m) Isopropylmyristat und
- b. 40%–60% (m/m) Isopropanol,
ein oder mehrere
Wirkstoffsalze und Hilfsstoffe enthalten.
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Ein
weiterer besonders bevorzugter Gegenstand der Erfindung sind pharmazeutische
Zubereitungen, die in einer Mischung, bestehend aus
- c. 40%–60% (m/m) Miglyol 840 und
- d. 40%–60% (m/m) Isopropanol,
ein oder mehrere
Wirkstoffsalze und Hilfsstoffe enthalten.
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Es
hat sich gezeigt, dass eine Formulierung, die etwa zu gleichen Teilen
Alkohol und lipophile Komponente enthält, vorzugsweise
von gut spreitender Konsistenz ist, und eine unerwartet hohe Permeation
des Wirkstoffes bewirkt, insbesondere dann, wenn die Formulierung
wasserfrei ist. Durch die Verwendung der Bezeichnung "wasserfrei"
wird nicht ausgeschlossen, dass Wasser bis zu einem Gewichtsanteil
von 5% in der Formulierung vorhanden ist. Bevorzugt sind die beschriebenen
Zubereitungen, wenn sie weniger als 2% (w/w) Wasser enthalten, besonders
bevorzugt ist weniger als 1% (w/w).
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Bevorzugt
wird eine Mischung aus lipophiler Komponente und Alkohol von jeweils
45%–55% (m/m) und 0%–10% (m/m) Wasser verwendet.
Besonders bevorzugt wird eine Mischung aus lipophiler Komponente und
Alkohol von jeweils 50% (m/m) verwendet.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung können als
weitere Hilfsstoffe Antioxidantien, Substanzen zum UV-Schutz, Konservierungsmittel
und viskositätserhöhende Stoffe zugesetzt werden.
Antioxidantien sind zum Beispiel Fumarsäure, Maleinsäure, α-Tocopherol,
Ascorbinsäurepalmitat, Butylhydroxyanisol, Butylhydroxytoluol,
Propylgallat. Konservierungsmittel sind zum Beispiel Sorbinsäure,
Benzylalkohol oder Phenoxyethanol. Viskositätserhöhende
Stoffe sind zum Beispiel hochdisperses Siliziumdioxid, Bentonit,
Aluminiumstearat, Zinkstearat, Magnesium-Aluminium-Silikat, Oleyloleat,
Cetylpalmitat, gelbes oder weißes Wachs, Ethylen/Propylen/Styren-
und Butylen/Ethylen/Styrol-Copolymere, Carbopole, Cellulosederivate
wie Ethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose, polymere
Alkohole wie Polyvinylalkohol. Die beschriebenen Zubereitungen kommen
vorzugsweise ohne Tenside als Hilfsstoffe aus und führen
somit zur Reduktion der Komplexität der Zubereitung. Besonders
bevorzugt kommen die beschriebenen Zubereitungen ohne Hilfsstoffe
aus, die zur Einstellung eines pH-Wertes benötigt werden,
d. h. die den Protonierungsgrad des Wirkstoffsalzes verändern.
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Die
pharmazeutische Zubereitung wird auf das Fell oder die Haut appliziert.
Dabei wird eine den entsprechenden Wirkstoff enthaltende pharmazeutische
Zubereitung dem Tier topisch appliziert, welche anschließend
in das Fellkleid eindringt. Der Wirkstoff wird transdermal resorbiert.
Bevorzugt geschieht die topische Applikation z. B. in Form des Sprühens,
Aufgießens und Einreibens. Ferner benötigen die
erfindungsgemäßen Zuberei tungen keine okklusionsbildende
Abdeckung. Durch die gut spreitenden Eigenschaften der niedrigviskosen
Formulierung dringt diese schnell in das Fellkleid ein. Das Fellkleid über
der Haut hindert in der Folge die leichtflüchtigen Komponenten
daran, zu schnell von der Oberfläche der Haut abzudunsten,
bevor sie ihre penetrationsverbessernde Wirkung auf das Stratum
corneum ausüben können. Die topische Applikation
der erfindungsgemäßen Zubereitung erfolgt auf
die von der Erkrankung betroffene Körperstelle, bevorzugt
auf die Gelenksregion, insbesondere die Kniegelenke. Bevorzugt wird
die pharmazeutische Zubereitung bei Tieren angewendet, besonders
bevorzugt bei Pferden, Hunden und Katzen.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Mischung,
bestehend aus einer lipophilen Komponente und einem Alkohol der
Kettenlänge C1-C6 mit zu jeweils einem Anteil von 40%–60%
(m/m) und Wasser zu einem Anteil von 0%–10% (m/m), die
ein oder mehrere Wirkstoffsalze und Hilfsstoffe enthält, zur
Herstellung einer pharmazeutischen Zubereitung. In einer bevorzugten
Form ist die lipophile Komponente ein Fettsäureester oder
ein Neutralöl. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Alkohol Isopropylalkohol. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform ist die lipophile Komponente Isopropylmyristat oder
Migylol 840 und der Alkohol Isopropanol. In einer weiteren besonders
bevorzugten Form sind die vorstehend genannten Mischungen wasserfrei.
In einer weiteren besonders bevorzugten Form werden die vorstehend
genannten Mischungen nicht-okklusiv verwendet. Bevorzugt wird eine
Mischung aus lipophiler Komponente und Alkohol von jeweils 45%–55%
(m/m) verwendet, die 0%–10% (m/m) Wasser enthalten kann.
Besonders bevorzugt wird eine Mischung aus lipophiler Komponente
und Alkohol von jeweils 50% (m/m) verwendet.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitung
kann auf dem Fachmann bekannte Weise durchgeführt werden.
Lösungen oder Suspensionen können hergestellt
werden, indem lipophile Komponente und Alkohol homogen gemischt
werden und das Wirkstoffsalz in dieser Mischung gelöst
oder suspendiert wird. Die Menge an Wirkstoffsalz variiert je nach
Anwendungszweck, Substanz und Größe der Hautfläche,
auf die die Zusammensetzung aufgebracht wird. Dem Fachmann ist bekannt,
wie viel Wirkstoffsalz für eine Verwendung einzusetzen
ist. Ob weitere Hilfsstoffe zugeführt werden müssen,
ist dem Fachmann je nach Anwendung der Zubereitung bekannt.
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Die
Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher
erläutert:
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Beispiele
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Beispiel 1
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Ketoprofen-Natrium
wird bis zur Sättigung in einer Mischung aus Miglyol 840,
Isopropylalkohol (IPA) und Wasser (45:45:10 m/m/m), einer Mischung
aus Miglyol 840, Isopropylalkohol (IPA) (50:50 m/m), einer Mischung
aus Isopropylalkohol (IPA) und Wasser (50:50 m/m) und Wasser dispergiert.
Es resultieren Suspensionen mit der thermodynamischen Wirkstoffaktivität
1.
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Je
1000 μl werden auf dermatomisierte (700 +/– 50 μm)
Pferdehaut aufgetragen, die in geeignete Messzellen mit Donor- und
Akzeptorkompartiment eingespannt ist.
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Nach
3, 6, 9, 12, 15, 18, 21 und 24 Stunden werden Proben aus dem Akzeptormedium
(Phosphatpuffer) gezogen und der Wirkstoffgehalt per HPLC untersucht.
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1 zeigt
die Permeation aus den erfindungsgemäßen Zubereitungen.
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Die
Permeationskurven machen deutlich, dass die Permeation aus dem wasserfreien
System den wässrigen Formulierungen überlegen
ist.
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Beispiel 2
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Analog
Beispiel 1 werden Ketoprofen-Säure oder Ketoprofen-Natrium
bis zur Sättigung in einer Mischung aus Isopropylmyristat
(IPM) und Isopropylalkohol (PA) (50:50 m/m) oder einer Mischung
aus Isopropylmyristat (IPM), Isopropylalkohol (IPA) und Wasser (45:45:10
m/m/m) dispergiert. Es resultieren Suspensionen mit der thermodynamischen
Wirkstoffaktivität 1.
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2 zeigt
die Permeation von Ketoprofen-Säure und Ketoprofen-Natrium
aus den erfindungsgemäßen Zubereitungen.
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Die
Permeationskurven machen deutlich, dass die erfindungsgemäße
Zubereitung sowohl für hydrophile, als auch für
lipophile Wirkstoffe geeignet ist.
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Die
höchsten Werte lassen sich mit dem Natrium Salz des Wirkstoffes
in einer wasserfreien Mischung aus Isopropylmyristat und Isopropylalkohol
erzielen.
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Beispiel 3
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2,5%
(m/m) Ketoprofen-Natrium werden in einer Mischung aus Isopropylmyristat
(IPM), Isopropylalkohol (IPA) und Wasser (45:45:10 m/m/m) gelöst.
Es resultiert eine klare Lösung.
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Je
1000 μl werden auf dermatomisierte (700 +/– 50 μm)
Pferdehaut aufgetragen, die in geeignete Messzellen mit Donor- und
Akzeptorkompartiment eingespannt ist.
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Ebenso
wurde verfahren mit folgenden Handelsprodukten:
Phardol® Schmerzgel mit 2,5% Ketoprofen
Togal® Mobil-Gel mit 2,5% Ketoprofen
Effekton®-Gel mit 2,5% Ketoprofen
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(Da
es sich um Acrylatgele handelt liegt das eingesetzte Ketoprofen
hier auch als Natriumsalz vor)
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Nach
3, 6, 9, 12, 15, 18, 21 und 24 Stunden werden Proben aus dem Akzeptormedium
(Phosphatpuffer) gezogen und der Wirkstoffgehalt per HPLC untersucht. Tabelle 1: Wirkstoffflux nach Applikation
von 1000 μl der Formulierung entsprechend Beispiel 3 auf
dermatomisierte Pferdehaut (700 +/– 50 μm), n
= 3–4
Zusammensetzung
Lösungsmittel | Flux
[μg/cm2/h] |
IPM-IPA-Wasser
(45:45:10% m/m/m) | 653 |
Phardol® Schmerzgel | 64 |
Togal® Mobil-Gel | 68 |
Effekton®-Gel | 63 |
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Die
Daten zeigen, dass mit der erfindungsgemäßen Zubereitung
deutlich höhere Werte für den Wirkstoffflux erzielt
werden konnten, als mit Handelsprodukten gleichen Wirkstoffgehaltes.
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Beispiel 4
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Analog
Beispiel 2 werden Diclofenac-Natrium oder Diclofenac-Säure
bis zur Sättigung in einer Mischung aus Isopropylmyristat
(IPM) und Isopropylalkohol (IPA) (50:50 m/m) dispergiert. Es resultieren
Suspensionen mit der thermodynamischen Wirkstoffaktivität
1.
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3 zeigt
die Permeation aus den erfindungsgemäßen Zubereitungen.
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Die
Permeationskurven machen deutlich, dass die Permeation des Salzes
der der Säure überlegen ist.
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Beispiel 5
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1%
oder 4% (m/m) Diclofenac-Natrium werden in einer Mischung aus Isopropylmyristat
(IPM), Isopropylalkohol (IPA) (50:50 m/m) gelöst. Es resultieren
klare Lösungen.
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Je
1000 μl werden auf dermatomisierte (700 +/– 50 μm)
Pferdehaut aufgetragen, die in geeignete Messzellen mit Donor- und
Akzeptorkompartiment eingespannt ist.
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Ebenso
wurde verfahren mit folgenden Handelsprodukten:
Voltaren® Schmerzgel mit 1% Diclofenac-Diethylamin
Voltaren® Schmerzgel mit 1% Diclofenac-Diethylamin
+ 3% Diclofenac-Natrium
Diclac® Schmerzgel
mit 1% Diclofenac-Natrium
SurpassTM Gel
mit 1% Diclofenac-Natrium
Dolaut®-Gel
mit 4% Diclofenac-Natrium
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Nach
3, 6, 9, 12, 15, 18, 21 und 24 Stunden werden Proben aus dem Akzeptormedium
(Phosphatpuffer) gezogen und der Wirkstoffgehalt per HPLC untersucht.
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4 zeigt
die Permeation aus den erfindungsgemäßen Zubereitungen.
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Die
Permeationskurven zeigen, dass mit der erfindungsgemäßen
Zubereitung deutlich höhere Werte für den Wirkstoffflux
erzielt werden konnten, als mit Handelsprodukten gleichen Wirkstoffgehaltes.
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Beispiel 6
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Ketoprofen
wird bis zur Sättigung in Mischungen aus Isopropropylmyristat
(IPM) und Isopropylalkohol (IPA) in verschiedenen Mengenverhältnissen
dispergiert. Es resultieren Suspensionen mit der thermodynamischen
Wirkstoffaktivität 1.
-
Je
1000 μl werden auf dermatomisierte (700 +/– 50 μm)
Pferdehaut aufgetragen, die in geeignete Messzellen mit Donor- und
Akzeptorkompartiment eingespannt ist.
-
Nach
3, 6, 9, 12, 15, 18, 21 und 24 Stunden werden Proben aus dem Akzeptormedium
(Phosphatpuffer) gezogen und der Wirkstoffgehalt per HPLC untersucht. Tabelle 2: Wirkstoffflux nach Applikation
von 1000 μl der Formulierung entsprechend Beispiel 6 auf
dermatomisierte Pferdehaut (700 +/– 50 μm), n
= 3–4
Zusammensetzung
Lösungsmittel | Flux
[μg/cm2/h] |
100%
IPM | 86,7 |
80%
IPM + 20% IPA | 167,2 |
60%
IPM + 40% IPA | 202,2 |
40%
IPM + 60% IPA | 188,3 |
20%
IPM + 80% IPA | 149,9 |
100%
IPA | 43,3 |
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Beispiel 7
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Ketoprofen
wird bis zur Sättigung in Mischungen aus Miglyol 840 und
Isopropylalkohol (IPA) in verschiedenen Mengenverhältnissen
dispergiert. Es resultieren Suspensionen mit der thermodynamischen
Wirkstoffaktivität 1.
-
Je
1000 μl werden auf dermatomisierte (700 +/– 50 μm)
Pferdehaut aufgetragen, die in geeignete Messzellen mit Donor- und
Akzeptorkompartiment eingespannt ist.
-
Nach
3, 6, 9, 12, 15, 18, 21 und 24 Stunden werden Proben aus dem Akzeptormedium
(Phosphatpuffer) gezogen und der Wirkstoffgehalt per HPLC untersucht. Tabelle 3: Wirkstoffflux nach Applikation
von 1000 μl der Formulierung entsprechend Beispiel 7 auf
dermatomisierte Pferdehaut (700 +/– 50 μm), n
= 3–4
Zusammensetzung
Lösungsmittel | Flux
[μg/cm2/h] |
100%
Miglyol 840 | 97,0 |
80%
Miglyol 840 + 20% IPA | 172,5 |
60%
Miglyol 840 + 40% IPA | 198,0 |
40%
Miglyol 840 + 60% IPA | 190,2 |
20%
Miglyol 840 + 80% IPA | 119,8 |
100%
IPA | 80,5 |
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Beispiel 8
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Ketoprofen
wird bis zur Sättigung in einer Mischung aus Miglyol 840
und Isopropylalkohol (IPA) (50:50 m/m) dispergiert. Es resultiert
eine Suspension mit der thermodynamischen Wirkstoffaktivität
1.
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Analog
wird verfahren mit Mischungen aus:
Miglyol 840 und Ethanol
(50:50 m/m)
Isopropylmyristat (IPM) und Isopropylalkohol (IPA)
(50:50 m/m)
Isopropylmyristat (IPM) und Ethanol (50:50 m/m)
Je
1000 μl werden auf dermatomisierte (700 +/– 50 μm)
Pferdehaut aufgetragen, die in geeignete Messzellen mit Donor- und
Akzeptorkompartiment eingespannt ist.
-
Nach
3, 6, 9, 12, 15, 18, 21 und 24 Stunden werden Proben aus dem Akzeptormedium
(Phosphatpuffer) gezogen und der Wirkstoffgehalt per HPLC untersucht. Tabelle 4: Wirkstoffflux nach Applikation
von 1000 μl der Formulierungen aus Beispiel 8 auf dermatomisierte Pferdehaut
(700 +/– 50 μm), n = 3–4
Zusammensetzung
Lösungsmittel | Flux
[μg/cm2/h] |
Miglyol
840-IPA (50:50% m/m) | 275,4 |
Miglyol
840-Ethanol (50:50% m/m) | 254,9 |
IPM-IPA
(50:50% m/m) | 317,6 |
IPM-Ethanol
(50:50% m/m) | 264,3 |
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Beispiel 9
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Analog
Beispiel 8 wird Ketoprofen-Natrium bis zur Sättigung in
einer Mischung aus Miglyol 840 und Isopropylmyristat (IPM) (50:50
m/m) dispergiert. Es resultiert eine Suspension mit der thermodynamischen Wirkstoffaktivität
1.
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Analog
wird verfahren mit Mischungen aus:
Miglyol 840 und Ethanol
(50:50 m/m)
Isopropylmyristat (IPM) und Isopropylalkohol (IPA)
(50:50 m/m)
Isopropylmyristat (IPM) und Ethanol (50:50 m/m)
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Beispiel 10
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Ketoprofen-Natrium
wird bis zur Sättigung in einer Mischung aus Paraffinöl
und Isopropylalkohol (50:50 m/m) dispergiert, sodass ein unlöslicher
Rückstand verbleibt. Es resultiert eine Suspension mit
der thermodynamischen Wirkstoffaktivität 1.
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Beispiel 11
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Analog
zu Beispiel 10 wird Ketoprofen-Natrium in einer Mischung aus Sesamöl
und Isopropylalkohol (50:50 m/m) dispergiert.
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Beispiel 12
-
Analog
zu Beispiel 10 wird Ketoprofen-Natrium in einer Mischung aus Isopropylmyristat
und Methanol (50:50 m/m) dispergiert.
-
Beispiel 13
-
Analog
zu Beispiel 10 wird Ketoprofen-Natrium in einer Mischung aus Isopropylmyristat
und Butanol (50:50 m/m) dispergiert.
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Beispiel 14
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Analog
der Beispiele 9–13 wird mit Diclofenac-Natrium verfahren.
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Beispiel 15
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Analog
der Beispiele 6–8 wird mit Diclofenac-Säure verfahren.
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Abbildungen:
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Abbildung 1:
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- Permeationskurven der mittleren, kumulativ permeierten Wirkstoffmenge
(WSt [μg/cm2]) über die
Zeit in Stunden (t [h]) aus Suspensionen von Ketoprofen-Na in:
Miglyol
840-Isopropylalkohol-Wasser 45:45:10% m/m/m (offene Quadrate ☐)
Miglyol
840-Isopropylalkohol 50:50% m/m (gefüllte Quadrate
Isopropylalkohol-Wasser
50:50% m/m (gefüllte Dreiecke
und
Wasser (gefüllte Kreise
durch
Pferdehaut (n = 3–4)
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Abbildung 2:
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Permeationskurven
der mittleren, kumulativ permeierten Wirkstoffmenge (WSt [μg/cm
2]) über die Zeit in Stunden (t
[h]) aus Suspensionen von:
Ketoprofen-Säure in Isopropylmyristat-Isopropylalkohol-Wasser
45:45:10% m/m/m (durchgezogene Linie, gefüllte Dreiecke
Ketoprofen-Natriumsalz
in Isopropylmyristat-Isopropylalkohol-Wasser 45:45:10% m/m/m (durchgezogene
Linie, gefüllte Quadrate
Ketoprofen-Säure
in Isopropylmyristat-Isopropylalkohol 50:50%m/m (unterbrochene Linie,
offene Dreiecke Δ)
Ketoprofen-Natriumsalz in Isopropylmyristat-Isopropylalkohol
50:50% m/m
(unterbrochene Linie, offene Quadrate ☐)
durch
Pferdehaut (n = 3–4)
-
Abbildung 3:
-
Permeationskurven
der mittleren, kumulativ permeierten Wirkstoffmenge (WSt [μg/cm
2]) über die Zeit in Stunden (t
[h]) aus Suspensionen von:
Diclofenac-Na in Isopropylmyristat-Isopropylalkohol
50:50% m/m (gefüllte Quadrate
und
Diclofenac-Säure
aus Isopropylmyristat Isopropylalkohol 50:50% m/m (offene Quadrate ☐)
durch
Pferdehaut (n = 3–4)
-
Abbildung 4:
-
Permeationskurven
der mittleren, kumulativ permeierten Wirkstoffmenge (WSt [μg/cm
2]) über die Zeit in Stunden (t
[h]) von:
Isopropylmyristat-Isopropylalkohol 50:50% m/m (1%
Diclofenac-Na) (offene Quadrate ☐)
Isopropylmyristat-Isopropylalkohol
50:50% m/m (4% Diclofenac-Na) (gefüllte Quadrate
Diclac
® Schmerzgel, Hexal (1% Diclofenac-Na)
(offene Kreise o)
Surpass
TM Gel, IDEXX
(1% Diclofenac-Na) (x)
Voltaren
® Schmerzgel,
Novartis (1% Diclofenac-Diethylamin) (offene Dreiecke Δ)
Dolaut
®, GiEnne Pharma (4% Diclofenac-Na)
(gefüllte Kreise
Voltaren
® Schmerzgel, Novartis, (1% Diclofenac-Diethylamin,
angereichert mit 3% Diclofenac-Na) (gefüllte Dreiecke
durch
Pferdehaut (n = 3–4)
-
Literaturverzeichnis:
-
-
Brinkmann I., Müller-Goymann C. C.: Role
of isopropyl myristate, isopropyl alcohol and a combination of both in
hydrocortisone permeation across human stratum corneum; Skin Pharmacology
and Applied Skin Physiology, 16, 393–404 (2003)
-
Bronaugh R. L., Congdon E. R.: Percutaneous absorption
of hair dyes: Correlation with partition coefficients; The Journal
of Investigative Dermatology, 83, 124–127 (1984)
-
Finnin B. C., Morgan T. M.: Transdermal penetration
enhancers: applications, limitations and potential; Journal of Pharmaceutical
Sciences, 88, 10, 955–958 (1999)
-
Magnusson B. M., Pugh W. J., Roberts M. S.: Simple rules
defining the potential of compounds for transdermal delivery or
toxicity; Pharmaceutical Research 21, 1047–1054 (2004)
-
Naik A., Kalia Y. N., Guy R. H.: Transdermal drug delivery:
overcoming the skin's barrier function; PSTT, 3, 9, 318–326
(2000)
-
Roberts M. S., Cross S. E., Pellett M. A.: Skin transport;
Dermatological and Transdermal Formulations, Marcel Dekker, New
York, 89–196 (2002), ISBN 0-8247-9889-9
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 04/017998 [0002, 0002]
- - JP 2003095983 [0002]
- - US 5093133 [0002, 0002]
- - WO 2005-120473 [0002]
- - WO 99/022716 [0002, 0002]
- - WO 01/089469 [0002]
- - WO 98/051280 [0002]
- - WO 02/096435 [0002]
- - EP 428352 [0002]
- - EP 91964 [0002]
- - WO 92/16237 [0002]
- - WO 94/09777 [0002]
- - EP 1044684 [0002]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Magnusson, 2004 [0003]
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- - Brinkmann I., Müller-Goymann C. C.: Role of isopropyl
myristate, isopropyl alcohol and a combination of both in hydrocortisone
permeation across human stratum corneum; Skin Pharmacology and Applied
Skin Physiology, 16, 393–404 (2003) [0066]
- - Bronaugh R. L., Congdon E. R.: Percutaneous absorption of
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of Investigative Dermatology, 83, 124–127 (1984) [0066]
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