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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum wahlweisen Überleiten
eines Fahrzeugs innerhalb von einer Weiche von einer Fahrtrichtung
in eine andere Fahrtrichtung, wobei zwei Hauptspuren an der Weiche
ankommen und von der Weiche jeweils zwei Spuren sowohl in die eine
Fahrtrichtung als auch zwei Abzweigspuren in die andere Fahrtrichtung
zum Führen des Fahrzeugs vorgesehen sind und der Fahrtrichtungswechsel
durch die Weiche erfolgt.
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STAND DER TECHNIK
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Beispielsweise
bei Eisenbahnen übliche Weichen bestehen aus zwei in gerader
Richtung verlaufenden Hauptspuren, an die bei einem gewünschten
Fahrtrichtungswechsel seitlich zwei gekrümmte Schienenstreifen
angelegt werden, welche das Fahrzeug aus der Hauptfahrtrichtung
ausleiten. Eine derartige Weiche ist beispielsweise in der
DE-OS 27 28 413 gezeigt.
Hierzu ist es aber notwendig, dass entweder das Fahrzeug selbst
gelenkt wird, damit der Fahrtrichtungswechsel stattfindet oder separate
Einrichtungen vorgesehen werden, um das Fahrzeug in die gewünschte
Fahrtrichtung überzuleiten. Ähnliches gilt auch
für Weichenstellsysteme, wie sie in der
DE 102 12 980 A1 beschrieben
sind.
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Insbesondere
bei Bodenbahnen mit grosser Spurweite können auch Weichen
für eine kontinuierliche Durchfahrt mit fest montierten
Schienenstücken auf einem verschiebbaren Schlitten vorgesehen
sein, wobei diese Ausführung einen Schiebeweg der Schienenstücke
benötigt, der normalerweise deutlich grösser ist
als die Spurweite des Systems. Deswegen werden heute in der Förder-
und Transporttechnik eingesetzte Zweischienenfahrzeuge mit grosser
Spurweite üblicherweise über Drehsysteme, Quadroweichen
oder Verschiebesysteme verzweigt bzw. richtungsgeändert.
Dabei besteht allerdings der Nachteil, dass das Fahrzeug auf der Umsetzungsstation
anhalten muss.
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AUFGABE
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung der o. g. Art
zu schaffen, bei der auch bei grosser Spurweite nur ein geringer
Platzbedarf vorhanden ist und kurze Schaltzeiten/Fahrzeugtaktzeiten
erlaubt sind.
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LÖSUNG DER AUFGABE
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Zur
Lösung der Aufgabe führt, dass die Weiche einen
quer zur Fahrtrichtung versetzbaren Weichenschlitten aufweist, auf
dem zwei Abschnitte der Spuren in einem mittleren Abstand angeordnet
sind, der geringer ist als der Abstand der mindestens jeweils zwei
Spuren.
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Diese
Anordnung hat den Vorteil, dass durch Abänderung von nur
einer Hauptspur der Richtungswechsel stattfindet. Das bedeutet,
dass die beiden zu ändernden Spurabschnitte sehr nahe beieinander
liegen können, so dass nur ein geringer Platzbedarf vorhanden
ist. Ferner kann die Änderung aufgrund der Nähe
der beiden Spurabschnitte auch sehr schnell erfolgen, so dass die Schaltzeit
zum Umschalten von einer Fahrtrichtung in die andere Fahrtrichtung
vermindert wird. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind die Spuren durch Schienen gebildet, die mit entsprechenden
Rollen an den Weichenschlitten zusammenwirken. Von der Erfindung
sind aber auch andere Möglichkeiten umfasst, wie beispielsweise
Gleit- oder Luftlager od. dgl..
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In
der Regel verläuft eine Hauptrichtung in gerader Richtung,
während die andere Fahrtrichtung gekrümmt davon
wegführt. Es können aber auch beide Fahrtrichtung
gekrümmt ausgebildet sein. Je nach dem sind die Spurabschnitte
auf dem Weichenschlitten ausgestaltet. Während an die eine
Hauptspur immer ein weiterer Spurabschnitt anschliesst, endet die
andere Hauptspur an der Weiche und geht dort in eine Fahrebene über,
auf der die Rolle des Fahrzeugs nicht mehr fest gehalten ist. Geführt
wird das Fahrzeug nur mit der Antriebs- oder Stützrolle
an den auf dem Weichenschlitten vorhandenen Spurabschnitten.
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Um
den Übergang einer nicht angetriebenen Rolle von der anderen
Hauptspur auf die Fahrebene und von der Fahrebene auf eine Abzweigspur
zu erleichtern, befindet sich eine Oberfläche der Fahrebene
in der Ebene der Oberfläche der Spur. Damit ferner die
Fahrebene nicht die Tätigkeit des Weichenschlittens behindert,
ist sie ebenfalls in einem ausreichenden Abstand oberhalb der Spurabschnitte
angeordnet.
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Für
die Erfindung soll es im übrigen keine entscheidende Rolle
spielen, welche der Rollen angetrieben und/oder gelenkt ist bzw.
wie viele Rollen vorgesehen sind. Dies wird der Auswahl des Planungsfachmanns
zu überlassen sein.
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Desweiteren
kreuzt ein Teil einer von der Weiche wegführenden Spur,
die in axialer Richtung mit der anderen Hauptspur verläuft,
welche an der Weiche endet, eine weitere Abzweigspur, in die der
gekrümmte Spurabschnitt übergeht. Damit hier nicht
ein Hindernis für das Fahrzeug entsteht, muss ein Teil
dieser von der Weiche in Achsrichtung der Hauptspur wegführenden
Spur wegschwenkbar sein.
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Damit
wird eine Einrichtung geschaffen, bei der die Fahrtrichtung eines
Fahrzeugs geändert werden kann, ohne dass dieses anhalten
muss.
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Es
können dadurch mehr Fahrzeuge pro Zeiteinheit abgezweigt
werden. Insbesondere können mehrere Fahrzeuge mit gleicher
Fahrtrichtung ohne Weichenstellung durchgeschleust werden. Diese
Vorteile ermöglichen z. B. Anwendungen im Logistikbereich
mit hohen Durchsatzanforderungen und mit engen Fahrgassen zwischen
festen Förder-/Speicherinstallationen.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
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1 eine
schematisch dargestellte Draufsicht auf eine erfindungsgemässe
Einrichtung zum wahlweise Überleiten eines Fahrzeugs innerhalb
von einer Weiche von einer Fahrtrichtung in eine andere Fahrtrichtung;
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2 einen
Querschnitt durch die Einrichtung gemäss 1 entlang
Linie II-II;
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3 eine
schematisch dargestellte Draufsicht auf die Einrichtung gemäss 1 in
einer weiteren Gebrauchslage.
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Gemäss 1 weist
eine erfindungsgemässe Einrichtung zum wahlweise Überleiten
eines Fahrzeugs innerhalb von einer Weiche 1 von einer
Fahrtrichtung 2 in eine Fahrtrichtung 3 zwei Hauptspuren 4 und 5 auf, welche
dem Führen eines Fahrzeuges 6 dienen. Bei dem
Fahrzeug 6 handelt es sich bevorzugt um eine logistische
Bodenbahn zum Transportieren eines Ladegutes innerhalb von Lagerräumen.
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Das
Fahrzeug 6 weist gemäss 2 eine Tragfläche 7 auf,
welche Teil eines Fahrzeugrahmens 8 ist. Dieser Fahrzeugrahmen 8 überspannt
die beiden Hauptspuren 4 und 5 und stützt
sich gegenüber diesen Hauptspuren über ein Antriebs-
oder Stützrad 9 und eine vorzugsweise lenkende
Rolle 10 ab.
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Wesentlicher
Teil der Weiche 1 ist ein Weichenschlitten 11,
der in Richtung des Doppelpfeils 12 verschiebbar gelagert
ist. Hierzu ruht der Weichenschlitten 11 auf entsprechenden
Rollen 13. Von dem Weichenschlitten 11 ragen zwei
Träger 14 und 15 auf, die jeweils einen
schienenartigen Spurabschnitt 16 und 17 halten.
Der Spurabschnitt 17 ist geradlinig ausgebildet, während
der Spurabschnitt 16 gekrümmt ist.
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An
die Hauptspur 5 schliesst eine Fahrebene 18 an,
die sich über Tragschienen 19 ausserhalb des Weichenschlittens 12 abstützt.
Diese Fahrebene 8 hält von der Oberfläche
des Spurabschnitts 16 einen Abstand a ein.
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Von
dem Weichenschlitten 11 weg verlaufen zum einen zwei geradlinige
Spuren 20 und 21, wobei die Spur 20 in
Achsrichtung der Hauptspur 4 verläuft und die
Spur 21 in Achsrichtung der Hauptspur 5. Ein Teil 22 der
Spur 21 ist über ein Gelenk 23 wegschwenkbar.
Dabei hält dieses Teil 22 einen Abstand von einer
Abzweigspur 24 ein, die ebenfalls weg von dem Weichenschlitten 11,
jedoch schräg dazu wegläuft und Teil der in Fahrrichtung 3 verlaufenden
Spuren ist. Die andere Abzweigspur 25 verläuft
zu dieser Abzweigspur 24 parallel und ebenfalls vom Weichenschlitten 11 schräg
weg.
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Die
Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
Soll
das Fahrzeug 6 in Fahrtrichtung 2 geführt
werden, so befindet sich die erfindungsgemässe Einrichtung
in der in 1 gezeigten Lage. Der Spurabschnitt 17 verbindet
die Hauptspur 4 mit der Spur 20, und das Teil 22 der
Spur 21 ist achsparallel zu der Hauptspur 5 ausgerichtet.
Das bedeutet, dass das Fahrzeug 6 mit seiner Antriebs-
oder Stützrolle 9 die Hauptspur 4, den
Spurabschnitt 17 und die Spur 20 abrollt. Die
Rolle 10 läuft auf der Hauptspur 5, danach
auf der Fahrebene 18, die sich mit ihrer Oberfläche
in der Ebene der Oberfläche der Hauptspur 5 befindet
und dann auf dem Teil 22 der Spur 21 und der Spur 21 selbst.
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Soll
nun ein Richtungswechsel für das Fahrzeug 6 in
Fahrtrichtung 3 stattfinden, so wird der Weichenschlitten 11 in
Richtung des Doppelpfeils 12 nach links bewegt, wobei dies
relativ kurz geschehen kann, da sich der Spurabschnitt 16 zwischen
den beiden Hauptspuren 4 und 5 befindet. D. h.,
der Spurabschnitt 16 hält einen mittleren Abstand
b von dem Spurabschnitt 17 ein, der geringer, vorzugsweise
nur die Hälfte des Abstandes c zwischen den beiden Hauptspuren 4 und 5 ist.
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In
dieser Gebrauchslage verbindet der gekrümmte Spurabschnitt 16,
wie in 3 gezeigt, die Hauptspur 4 mit der Abzweigspur 24,
wobei der Teil 22 über das Gelenk 23 aus
der axialen Ausrichtung mit der Hauptspur 5 bzw. Spur 21 weggeschwenkt
ist.
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Die
Antriebs- oder Stützrolle
9 läuft nun
den Spurabschnitt
6 in Richtung zu der Abzweigspur
4 hin
ab, während die Rolle
10 auf der Fahrebene
18 verbleibt
und lediglich ziemlich auf der Stelle dreht, bis sie mitgenommen
wird und auf der Abzweigspur
25 aufläuft. Bezugszeichenliste
1 | Weiche |
2 | Fahrtrichtung |
3 | Fahrtrichtung |
4 | Hauptspur |
5 | Hauptspur |
6 | Fahrzeug |
7 | Tragfläche |
8 | Fahrzeugrahmen |
9 | Antriebs-
od. Stützrad |
10 | Rolle |
11 | Weichenschlitten |
12 | Doppelpfeil |
13 | Rollen |
14 | Träger |
15 | Träger |
16 | Spurabschnitt |
17 | Spurabschnitt |
18 | Fahrebene |
19 | Tragschiene |
20 | Spur |
21 | Spur |
22 | Teil |
23 | Gelenk |
24 | Abzweigspur |
25 | Abzweigspur |
a | Abstand |
b | Abstand |
c | Abstand |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2728413
A [0002]
- - DE 10212980 A1 [0002]