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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Diagnose einer Tankentlüftungsanlage
eines Kraftfahrzeugs mit wenigstens zwei ansteuerbaren Tankentlüftungsventilen
und von einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind auch ein Computerprogramm sowie
ein Computerprogrammprodukt mit einem Programmcode, der auf einem
maschinenlesbaren Träger gespeichert ist, zur Durchführung
des Verfahrens.
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Aus
der
DE 43 42 431 A1 geht
eine Tankentlüftungsanlage für eine Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeugs hervor, bei welcher Aussagen über den
Zustand der Tankentlüftungsanlage aus dem Ergebnis von
Druckmessungen im Tanksystem abgeleitet werden.
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Die
DE 196 48 711 A1 offenbart
ein Verfahren zur Bestimmung der Durchflussmenge durch ein Tankentlüftungsventil
einer Tankentlüftungsanlage, bei welchem die Differenz
der am Tankentlüftungsventil auftretenden Drücke
bestimmt werden und bei welchem aus der Diffe renz auf den durch
das Tankentlüftungsventil strömenden Kraftstoffdampf-Volumenstrom
geschlossen wird.
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In
der nicht vorveröffentlichten
DE 10 2006 016 339 sind ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Diagnose eines Tankentlüftungssystems
eines Fahrzeugs mit wenigstens zwei in einen Ansaugbereich der Brennkraftmaschine
mündenden Entlüftungspfaden beschrieben. Ein erster
Entlüftungspfad mündet stromabwärts eines
Verdichters in den Ansaugbereich der Brennkraftmaschine und ein
zweiter Entlüftungspfad mündet stromaufwärts
vor dem Verdichter in den Ansaugbereich der Brennkraftmaschine.
Die Diagnose sieht wenigstens zwei Teildiagnosen vor, wobei die
erste Teildiagnose betreffend den ersten Entlüftungspfad
durchgeführt wird, wenn der Saugrohrdruck im Mündungsbereich
des ersten Entlüftungspfads kleiner als der Tanksystemdruck
ist, und die zweite Teildiagnose betreffend den zweiten Entlüftungspfad
durchgeführt wird, wenn der Saugrohrdruck im Mündungsbereich
des ersten Entlüftungspfades größer als
der Tanksystemdruck ist. Es wird ein Fehlersignal bereitgestellt,
wenn wenigstens eine der Teildiagnosen ein Teilfehlersignal erzeugt.
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Durch
dieses Verfahren ist eine praktisch vollständige Diagnose
einer Tankentlüftungsanlage mit wenigstens zwei Einleitungsstellen
im Ansaugbereich der Brennkraftmaschine möglich. Eine On-Board-Diagnose
stellt wenigstens ein Fehlersignal in Abhängigkeit vom
Diagnoseergebnis bereit und signalisiert somit einen Fehler in der
Tankentlüftungsanlage, der emissionsrelevant sein kann.
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Bei
aufgeladenen Motoren kommen nun bevorzugt zwei Tankentlüftungsventile
zum Einsatz. Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur Diagnose
der Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungsventile bieten
jedoch keine Möglichkeit zur Diagnose beider Tankentlüftungsventile.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise mit den Merkmalen
des unabhängigen Verfahrensanspruchs weist den Vorteil
einer vollständigen Diagnose der Tankentlüftungsanlage,
insbesondere auch einer Diagnose beider Tankentlüftungsventile
auf. Hierdurch ist eine On-Board-Diagnose, die in vielen Ländern,
beispielsweise in Kalifornien, durch Gesetz vorgeschrieben ist,
möglich. Im Rahmen dieser On-Board-Diagnose wird ein Fehlersignal
in Abhängigkeit von dem Diagnoseergebnis bereitgestellt
und ein Fehler in der Tankentlüftungsanlage signalisiert, der
emissionsrelevant sein kann. Hierzu werden zur Diagnose der Funktionsfähigkeit
des Tankentlüftungssystems die wenigstens zwei Tankentlüftungsventile
unabhängig voneinander angesteuert und aufgrund des im
Tanksystem hierbei herrschenden Drucks auf deren Funktion und die
Funktion des gesamten Tanksystems geschlossen.
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Durch
die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Vorgehensweise möglich.
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So
wird bevorzugt mittels des ersten Tankentlüftungsventils
der Gasstrom zu der ersten Einleitstelle und mittels des zweiten
Tankentlüftungsventils der Gasstrom zu der zweiten Einleitstelle
gesteuert.
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Zusätzlich
zu den beiden Tankentlüftungsventilen ist vorteilhafterweise
ein ansteuerbares Absperrventil vorgesehen, mit dem die Belüftung
des Tanks gesteuert wird.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen,
dass man zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit
des Tanksystems ein Maß für den Druck in dem Tanksystem
ermittelt und aufgrund dieses Drucks auf die Dichtheit des Tanksystems
schließt.
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Die
Funktionsfähigkeit der zweiten Einleitstelle kann dadurch
ermittelt werden, dass überprüft wird, ob der
Tank beim Öffnen des zweiten Tankentlüftungsventils
sinkt. Hierzu wird in einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine,
in dem im Ansaugtrakt in der Umgebung der zweiten Einleitstelle
ein gegenüber dem Druck im Tanksystem reduzierter Druck
herrscht, bei schließend angesteuertem erstem Tankentlüftungsventil
das zweite Tankentlüftungsventil öffnend angesteuert.
Wenn der Druck im Tanksystem in diesem Falle sinkt, wird der Pfad
zwischen dem Tanksystem und der zweiten Einleitstelle als durchlässig
angenommen.
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In ähnlicher
Weise ist die Erkennung eines undichten zweiten Tankentlüftungsventils
möglich, wenn im Ladebetrieb bei geschlossenen Tankentlüftungsventilen
ein Unterdruck im Tank entsteht. Hierzu wird in einem Betriebszustand
der Brennkraftmaschine, in dem im Ansaugtrakt in der Umgebung der zweiten
Einleitstelle ein gegenüber dem Druck im Tanksystem reduzierter
Druck herrscht und in der Umgebung der ersten Einleitstelle ein
gegenüber dem Druck im Tanksystem ein erhöhter
Druck herrscht, beide Tankentlüftungsventile schließend angesteuert
und auf eine Undichtigkeit des zweiten Tankentlüftungsventils
geschlossen, wenn ein Absinken des Drucks im Tanksystem dann erkannt
wird, wenn das ansteuerbare Absperrventil vom geöffneten
in den geschlossenen Zustand geschaltet wird.
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Bevorzugt
findet eine Prüfung der zweiten Einleitstelle, also der
Einleitstelle stromaufwärts der Drosselvorrichtung, insbesondere
stromaufwärts eines Verdichters, beispielsweise eines Kompressors oder
Turboladers, in einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine mit
einem hohen Luftmassenfluss statt.
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Des
Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass für die Durchführung
dieser Diagnose der Druck in der Umgebung der zweiten Einleitstelle
reduziert ist, wobei die Reduzierung des Drucks vorzugsweise durch
eine zusätzliche, ansteuerbare Drosselvorrichtung herbeigeführt
wird. Diese Drosselvorrichtung kann beispielsweise durch eine Drosselklappe,
die vor dem Verdichter angeordnet ist, realisiert werden.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung des Verfahrens wird in einem Betriebszustand
der Brennkraftmaschine, in dem im Saugrohr in der Umgebung der ersten
Einleitstelle ein gegenüber dem Druck im Tanksystem reduzierter
Druck herrscht, bei schließend angesteuertem erstem Tankentlüftungsventil das
zweite Tankentlüftungsventil schließend angesteuert, öffnend
angesteuert. In diesem Falle wird der Pfad zwischen dem Tanksystem
und der ersten Einleit stelle als durchlässig, also bezüglich
des Durchlasses als funktionsfähig erkannt, wenn der Druck
im Tanksystem sinkt.
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Bei
einer wiederum anderen Ausgestaltung des Verfahrens wird in dem
Betriebszustand, in dem im Saugrohr in der Umgebung der ersten Einleitstelle ein
gegenüber dem Druck im Tanksystem reduzierter Druck herrscht,
ein schließendes Ansteuern beider Tankentlüftungsventile
vorgenommen, das Absperrventil wird schließend angesteuert
und es wird in diesem Falle auf eine Undichtigkeit des ersten Tankentlüftungsventils
geschlossen, wenn der Druck im Tank sinkt.
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Eine
Diagnose ist auch durch eine Erzeugung von Überdruck in
dem Tanksystem möglich. In diesem Falle wird in dem Tank
zunächst ein Überdruck erzeugt, vorzugsweise mittels
einer elektrischen Pumpe. Nach Abbau des Überdrucks wird
das zweite Tankentlüftungsventil öffnend angesteuert und
es wird der Pfad zwischen Tanksystem und zweiter Einleitstelle als
durchlässig erkannt, wenn wenigstens eines oder mehrere
der folgenden Kriterien erfüllt ist:
- – der
Druck im Tanksystem nimmt ab
- – eine Veränderung der Gemischzusammensetzung
im Abgasstrang wird festgestellt
- – ein verändertes Drehmoment oder eine veränderte
Drehzahl der Brennkraftmaschine wird festgestellt
- – eine Reaktion des Leerlaufreglers der Brennkraftmaschine
wird festgestellt.
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Ein
Fehler im Pfad zwischen dem Tanksystem und der zweiten Einleitstelle
wird in diesem Falle festgestellt, wenn eines oder mehrere der vorgenannten
Kriterien nicht erfüllt ist/sind.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens betrifft ein Steuergerät, das zur Durchführung
des Verfahrens speziell ausgebildet ist.
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Das
Steuergerät enthält vorzugsweise wenigstens einen
elektrischen Speicher, in welchem die Verfahrensschritte als Computerprogramm
abgelegt sind.
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Das
erfindungsgemäße Computerprogramm sieht vor, dass
alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgeführt werden, wenn es auf einem Computer abläuft.
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Zeichnung
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorgehensweise ergeben sich aus den weiteren abhängigen
Verfahrensansprüchen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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In
der Figur ist schematisch ein technisches Umfeld dargestellt, in
welchem das erfindungsgemäße Verfahren abläuft.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Die
Figur zeigt eine Brennkraftmaschine BKM, in deren Ansaugbereich
SR ein Saugrohr-Drucksensor SRD, eine Drossel D, ein Verdichter
V, ein Heißfilm-Luftmassenmesser HFM sowie ein Luftfilter
F angeordnet sind.
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Der
von dem Heißfilm-Luftmassenmesser HFM detektierte Luftmassenfluss
wird als Signal S_HFM einem Steuergerät SG zugeführt.
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Es
sind zwei Einleitstellen für ein Tankentlüftungsgemisch
vorgesehen. Eine erste Einleitstelle EL1, die stromabwärts
der Drosselvorrichtung D, also der Drosselklappe, in das Saugrohr
SR mündet und wenigstens eine zweite Einleitstelle EL2,
die stromaufwärts der Drosselvorrichtung D und insbesondere
auch stromaufwärts des Verdichters V in das Saugrohr SR
mündet. Die Einleitstellen EL1 und EL2 sind mit dem Tanksystem
durch zwei Leitungen L1 und L2 verbunden, die jeweils durch Tankentlüftungsventile
TEV1 und TEV2 verschließbar sind.
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Die
beiden Tankentlüftungsventile TEV1 und TEV2 sind durch
das Steuergerät mittels Ansteuersignalen S_TEV1, S_TEV2
ansteuerbar. Die beiden Leitungen L1 und L2 münden in eine
gemeinsame Leitung L3, die über ein Aktivkohlefilter AKF,
eine Pumpe P sowie ein durch ein mittels eines Signals S_AAV ansteuerbares
Absperrventil AAV mit der Umgebung verbunden ist. Über
eine Leitung L4 ist das Aktivkohlefilter AKF mit einem Tank T verbunden.
Die Kohlenwasserstoffe, die aufgrund von Verdunstungen in dem Tank
T entstehen, werden in dem Aktivkohlefilter AKF adsorbiert. Zur
Regenerierung des Aktivkohlefilters AKF werden die Tankentlüftungsventile
TEV1 bzw. TEV2 geöffnet, sodass in dem Leitungssystem L1,
L2, L3 ein Unterdruck entsteht, der zur Regenerierung des Aktivkohlefilters
AKF erforderlich ist. In diesem Falle wird das Absperrventil AAV
durch ein entsprechendes Ansteuersignal S_AAV schließend
angesteuert, sodass das System verschlossen ist.
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Die
Pumpe P kann ebenfalls durch das Steuergerät mittels eines
Ansteuersignals S_P angesteuert werden. Die Pumpe P dient zum Erzeugen
eines Überdrucks in dem Tanksystem, der für eine
Dichtheitsprüfung erforderlich ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Diagnose eines
derartigen Tanksystems eines Fahrzeugs mit wenigstens zwei ansteuerbaren
Tankentlüftungsventilen TEV1 und TEV2 wird nachfolgend
beschrieben.
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Das
erste Tankentlüftungsventil TEV1 steuert den ersten Gasstrom
zu der ersten Einleitstelle EL1 und das zweite Tankentlüftungsventil
TEV2 steuert den zweiten Gasstrom zu der zweiten Einleitstelle EL2.
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Das
Tanksystem versorgt die Brennkraftmaschine BKM mit Kraftstoff. Die
Brennkraftmaschine BKM kann zumindest in zwei unterschiedlichen
Betriebszuständen betrieben werden, wobei ein erster Betriebszustand
einem Saugbetrieb und ein zweiter Betriebszustand einem Aufladebetrieb
der Brennkraftmaschine BKM entsprechen.
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Der
Aufladebetrieb der Brennkraftmaschine BKM wird mit dem Verdichter
V erzielt, der beispielsweise der Verdichter eines Abgas-Turboladersystems
oder beispielsweise der Verdichter einer elektrisch oder mechanisch
angetriebenen Pumpe oder eines Kompressors ist. Die Aufteilung in
zwei Entlüftungspfade L1 und L2 ermöglicht eine
Entlüftung des Tanksystems während eines länger
andauernden Aufladebetriebs der Brennkraftmaschine BKM, bei welchem
ein erster Saugrohrdruck ps im ersten Einleitbereich EL1 im Allgemeinen
höher als der Tanksystemdruck ist, wobei das erste Tankentlüftungsventil
TEV1 in diesem Falle geschlossen ist.
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In
diesem Zustand besteht rein prinzipiell eine Entlüftungsmöglichkeit
durch das öffnend angesteuerte Tankentlüftungsventil
TEV2 über die Leitung L2, die insbesondere auch deshalb
gegeben ist, weil aufgrund des im Aufladebetrieb der Brennkraftmaschine
BKM im allgemein erhöhten Luftdurchsatzes im Ansaugbereich
von einem Druckabfall insbesondere am Luftfilter F ausgegangen werden
kann, welcher dafür sorgt, dass ein zweiter Ansaugdruck
pvv geringer ist als der Tanksystemdruck. In diesem Falle wird das
zweite Tankentlüftungsventil TEV2 – wie erwähnt – öffnend
angesteuert.
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Die
nachfolgend beschriebene Diagnose des Tanksystems erfolgt mittels
Druckmessung, wobei der Druck pt in dem Tanksystem durch einen Drucksensor
PT erfasst wird, dessen Ausgangssignal S_PT dem Steuergerät
SG zugeführt wird.
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Es
versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die Erfassung des Drucks
mittels eines Drucksensors PT beschränkt ist, vielmehr
kann der Druck auch auf andere Weise erfasst werden, beispielsweise
aufgrund anderer gemessener Größen durch Modellbildung
oder beispielsweise durch Einbringen eines Über- oder Unterdrucks
mittels der Pumpe P und Messen des Pumpenstroms, der ein Maß für
den Druck ist.
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Die
Erkennung einer freien zweiten Einleitstelle EL2 geschieht dadurch,
dass in einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine BKM, in dem im
Ansaugtrakt in der Umgebung der zweiten Einleitstelle EL2 ein gegenüber
dem Druck im Tanksystem reduzierter Druck herrscht, bei schließend
angesteuertem erstem Tankentlüftungsventil TEV1 das zweite Tankentlüftungsventil
TEV2 öffnend angesteuert wird. Wenn in diesem Falle der
Druck im Tanksystem sinkt, was durch den Drucksensor PT erfasst
wird, wird der Pfad zwischen dem Tanksystem und der zweiten Einleitstelle
EL2, also die Leitungen L2 und L3 als durchlässig angenommen.
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Ein
undichtes zweites Tankentlüftungsventil TEV2 kann auf die
folgende Weise erkannt werden:
In einem Betriebszustand der
Brennkraftmaschine BKM, in dem im Ansaugtrakt in der Umgebung der zweiten
Einleitstelle EL2 ein gegenüber dem Druck pt im Tanksystem
reduzierter Druck herrscht, also pvv kleiner als der Druck im Tanksystem
pt ist und in der Umgebung der ersten Einleitstelle ELI ein gegenüber dem
Druck im Tanksystem pt erhöhter Druck herrscht, also ps
größer als pt ist, werden beide Tankentlüftungsventile
TEV1 und TEV2 schließend angesteuert und auf eine Undichtigkeit
des zweiten Tankentlüftungsventils TEV2 dann geschlossen, wenn
ein Absinken des Drucks pt im Tanksystem erfolgt und erkannt wird,
wenn das ansteuerbare Absperrventil AAV vom geöffneten
in den geschlossenen Zustand geschaltet wird.
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Die
vorgenannten Prüfungen finden vorzugsweise in einem Betriebszustand
mit hohem Luftmassenfluss der Brennkraftmaschine BKM statt, der
mittels des Heißfilm-Luftmassenmessers HFM festgestellt
wird.
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Die
Reduzierung des Drucks in der Umgebung der zweiten Einleitstelle
EL2 kann auch durch eine zweite Drosselvorrichtung D2 herbeigeführt
werden, die durch das Steuergerät SG über ein
Steuersignal S_D2 ansteuerbar ist.
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Die
Erkennung eines durchlässigen zweiten Pfades, in dem das
Tankentlüftungsventil TEV1 angeordnet ist, also des Leitungssystems
L1 und L3, wird im Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine vorgenommen.
In diesem Betriebszustand, in dem im Saugrohr SR in der Umgebung
der ersten Einleitstelle EL1 ein gegenüber dem Druck im
Tanksystem pt reduzierter Druck herrscht, also gilt ps < pt, wird bei schließend
angesteuertem erstem Tankentlüftungsventil TEV1 das zweite
Tankentlüftungsventil TEV2 öffnend angesteuert.
Wenn in diesem Falle der Druck im Tanksystem sinkt, also pt abnimmt,
wird die erste Einleitstelle EL1 als durchlässig erkannt.
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Ein
undichtes erstes Tankentlüftungsventil TEV1 kann dadurch
erkannt werden, dass in dem Betriebszustand, in dem im Saugrohr
in der Umgebung der ersten Einleitstelle EL1 ein gegenüber
dem Druck im Tanksystem pt reduzierter Druck herrscht, was beispielsweise
im Teillastbetrieb der Fall ist, beide Tankentlüftungsventile
TEV1, TEV2 sowie das Aktivkohlefilter-Absperrventil AAV schließend
angesteuert werden. Auf eine Undichtigkeit des ersten Tankentlüftungsventils
TEV1 wird in diesem Falle dann geschlossen, wenn der Druck im Tank
pt absinkt, was im Steuergerät durch Verarbeitung des Drucksignals S_PT
ermittelt wird.
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Eine
Prüfung ist auch durch Erzeugung eines Überdrucks
möglich. In diesem Falle wird die Pumpe P durch ein entsprechendes,
vom Steuergerät erzeugtes Ansteuersignal S_P so angesteuert,
dass im Tanksystem zunächst ein Überdruck erzeugt
wird. Nachdem der Überdruck aufgebaut wurde, was wiederum
mittels des Drucksensors PT erfasst werden kann, oder auch durch
Erfassen des Stroms für den Motor der Überdruckpumpe
P, wird das zweite Tankentlüftungsventil TEV2 geöffnet.
In diesem Falle wird der Pfad zwischen dem Tanksystem und der zweiten
Einleitstelle EL2 als durchlässig erkannt, wenn wenigstens
eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:
- – der Druck pt im Tanksystem nimmt ab;
- – es wird eine Veränderung der Gemischzusammensetzung
im Abgasstrang AS der Brennkraftmaschine BKM festgestellt;
- – ein verändertes Drehmoment oder eine veränderte
Drehzahl der Brennkraftmaschine BKM wird festgestellt;
- – eine Reaktion des Leerlaufreglers der Brennkraftmaschine
BKM wird festgestellt.
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Ein
Fehler im Pfad zwischen dem Tanksystem und der zweiten Einleitstelle
EL2 wird festgestellt, wenn eines oder mehrere der genannten Kriterien
nicht erfüllt sind.
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Ein
durchlässiger zweiter Pfad, also ein durchlässiges
Leitungssystem L2, L3 der zweiten Einleitstelle EL2 wird festgestellt,
wenn mittels der Pumpe P ein Unterdruck in dem Tanksystem erzeugt wird
und nach Aufbau dieses Unterdrucks das zweite Tankentlüftungsventil
TEV2 geöffnet wird. Wenn in diesem Falle der Druck in dem
Tanksystem pt zunimmt, wird auf eine durchlässige zweite
Einleitstelle EL2 geschlossen.
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Neben
den vorbeschriebenen Funktionsprüfungen kann auch zur Überprüfung
der Funktionsfähigkeit der beiden Tankentlüftungsventile
TEV1 und TEV2 eine Lambdaabweichung im Abgas herangezogen werden.
Dies geschieht dabei in einem Betriebspunkt, in dem der Tankdruck
größer ist der Saugrohrdruck. So kann beispielsweise
die erste Einleitstelle als funktionsfähig, also durchlässig,
erkannt werden, wenn bei einem geöffneten ersten Tankentlüftungsventil
TEV1 eine Änderung der Luftzahl Lambda in Richtung „fett"
oder „mager" auftritt.
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In
entsprechender Weise kann eine Diagnose des zweiten Tankentlüftungsventils
TEV2 vorgenommen werden, wenn bei geöffnetem Tankentlüftungsventil
TEV1 eine Änderung der Luftzahl Lambda in Richtung „fett"
auftritt und nach Öffnen des Tankentlüftungsventils
TEV2 der Lambdawert sich teilweise oder komplett wieder in Richtung
des Werts 1 ändert. In diesem Falle wird die zweite Einleitstelle EL2
als durchlässig beurteilt.
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Wie
vorstehend bereits erwähnt, kann der Druck entweder mittels
des Drucksensors PT und/oder mittels der Pumpe P selbst erfasst
werden. In diesem Falle wird der Leerlaufstrom der Pumpe erfasst.
Die Pumpe P wird dabei gewissermaßen kalibriert, wenn der
Druck im Tanksystem pt dem Umgebungsdruck pL entspricht. In diesem
Falle wird der Leerlaufstrom der Pumpe P ermittelt und aufgezeichnet.
Dabei wird eine die Pumpe P charakterisierende Größe,
beispielsweise der Pumpenstrom I_P aufgezeichnet. Alternativ kann
auch die Drehzahl in dem Steuergerät SG gespeichert bzw.
aufgezeichnet werden.
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Eine
Leckage kann dadurch erkannt werden, dass die Pumpe gegen ein (nicht
dargestelltes) Referenzleck pumpt und der Pumpenstrom I_L in dem Tanksystem
mit dem beim Pumpen gegen das Referenzleck aufgezeichneten Strom
verglichen wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4342431
A1 [0003]
- - DE 19648711 A1 [0004]
- - DE 102006016339 [0005]