-
Die Erfindung betrifft einen kompakten, universellen Ausrüstungsgegenstand für Notfälle, z. B. bei Kfz-Unfällen, welcher den Anwender in die Lage versetzt, nach Bedarf die unterschiedlichen Funktionen dieses kompakten Ausrüstungsgegenstands (Löschfunktion, Schlagfunktion, Schneidfunktion) zu nutzen und der auf Grund seiner Größe problemlos mitzuführen ist und so z. B. auch in Ablagefächern im Kfz-Innenbereich griffbereit gelagert werden kann.
-
Die Erfindung bezieht sich auf einen kompakten, handlichen Kombinationsgegenstand, der in seinem Grundkörper eine hochwirksame Löscheinheit enthält, am Gehäuseboden einen Schlagkörper und zudem am Gehäusekörper eine verdeckte Messerklinge aufweist, um so bei z. B. Kfz-Unfällen im Rahmen von Erste Hilfemaßnahmen dem Anwender ein wirksames Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, welches in der Lage ist, Brände in der Entstehungsphase wirkungsvoll zu ersticken, Sicherheitsgurte mit einer Messerklinge zu durchtrennen und Scheiben mit dem Schlagkörper einzuschlagen, um so in das Kfz-Innere oder aus dem Kfz-Inneren zu gelangen.
-
Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Gegenstände bekannt, welche die eine oder andere Funktion erfüllen, jedoch liegt keine kompakte, hochwirksame Einsatzausrüstung vor, welche die vorgenannten Funktionen in einem universellen Kompaktgegenstand vereint.
-
So bezieht sich die
DE 37 13 740 A1 auf eine Sicherheitsausrüstung, insbesondere für Fahrzeuge, bestehend aus einem Feuerlöscher, einem Noffallhammer zum Einschlagen von Glasscheiben und einer Grundplatte, die jeweils Halterungen zur Befestigung von dem Feuerlöscher und dem Notfallhammer aufweist.
-
Diese Erfindung bietet lediglich den Vorteil, dass einzelne Funktionsgegenstände – Feuerlöscher, Notfallhammer und Schneidvorrichtung – auf einer gesonderten Grundplatte mit Halterungen zusammengeführt werden, um so schnell verfügbar zu sein, sie ist jedoch kein kompakter Einzelgegenstand, der die Eigenschaften löschen, zertrümmern und schneiden in einem kompakten Einzelgerät vereinigt wie es bei der Erste Hilfe Einsatzausrüstung der Fall ist.
-
Weiterhin gibt es spezielle Feuerlöscher für den Kfz-Bereich, die trotz ihrer kompakten Bauweise immer noch so große Abmessungen aufweisen, dass sie als sperrig gelten und in einer speziellen Halterung ortsfest gelagert werden müssen, damit von ihnen keine Gefährdung durch unkontrollierte Eigendynamik bei Beschleunigungs- oder Abbremsvorgängen ausgehen kann.
-
Bekannt sind auch die Schlaghämmer die in Notfällen zum Zertrümmern von Fahrzeugscheiben genutzt werden können, um so einen Notausstieg zu schaffen und die in öffentlichen Verkehrsmitteln wie z. B. Bussen oder Eisenbahnen Verwendung finden. In privaten Bereichen ist dieses sinnvolle Hilfsmittel jedoch in aller Regel eher selten zu finden.
-
Schließlich gibt es spezielle Messer, die für Notfallsituationen gedacht sind und in einer spezifischen Vorrichtung im Fahrzeuginnenraum angebracht werden können und u. a. zum Durchtrennen von Sicherheitsgurten genutzt werden sollen. Hierbei stellt sich die Frage, ob so ein Messer, das als Schneidwerkzeug aber auch als Hieb- oder Stichwaffe genutzt werden kann, nicht ein zu hohes Gefahrenpotenzial beinhaltet und ein hohes Verletzungsrisiko für eine angeschnallte Person darstellt, deren Sicherheitsgurt mit diesem Messer durchtrennt werden soll.
-
Die hier beschriebenen Einzelgegenstände, die im Rahmen einer Notfallsituation, sofern sie als Ausrüstungsgegenstand in einem Kfz mitgeführt werden, jedes für sich seine speziell zugedachte Aufgabe erfüllen kann, sind jedoch nur im Verbund in der Lage, das Anwendungsspektrum der eingangs erwähnten Erfindung abzudecken.
-
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Notfallausrüstung, insbesondere für den Kfz-Bereich, gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 zu entwickeln, weiche die Funktion eines Feuerlöschers, Hammers und Messers erfüllt und in einer kompakten und handlichen Form dem Anwender zur Verfügung steht.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst mit den Merkmalen des Hauptanspruchs, wonach der Grundkörper der Notfallausrüstung eine kompakte Form hat, z. B. in der Größe einer Handtaschenlampe, eine abrutschsichere Griff- oder Haltefläche aufweist, über einen Löschmitteltank für ein hochwirksames Löschmittel mit einer spezifischen Auslösevorrichtung, einen Schlagkörper und eine verdeckte Messerklinge verfügt.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Einsatzausrüstung kompakt aufgebaut und handlich ist, problemlos in Fahrzeugen oder auch in einer Trageeinrichtung unmittelbar von einer Person mitgeführt werden kann, die bei einem Kfz-Unfall je nach Situation die erforderlichen Hilfsmittel wie Hammer, Messer und Feuerlöscher dem Anwender zur Verfügung stellt, um so wirkungsvoll bei Unfällen Maßnahmen der ersten Hilfe erfolgreich zu unterstützen, wobei bei Kfz-Bränden u. a. Personenschäden und Folgeschäden durch den hochwirksamen Feuerlöscher erheblich minimiert werden können.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 und folgenden angegeben. Danach besteht der Grundkörper der Einsatzausrüstung für den Kfz-Bereich in einer bevorzugten Ausführungsvariante aus einem zylinderförmigen Kunststoff- oder Metallkörper, mit einem leicht nach innen gezogenen Mittelteil, das als Griffzone ausgebildet ist. Die Griffzone weist im vorderen Bereich einen Auslösehebel mit davor angebrachtem Handschutz auf, wobei der Auslösehebel bei Nichtgebrauch gesichert ist und erst nach Aufhebung der Sicherungseinrichtung betätigt werden kann, um so das hochwirksame, mit Druck beaufschlagte und in einem Löschmitteltank im Innern des Gehäuses befindliche Löschmittel freizusetzen, das über eine am Gehäusekörper angeordnete Düse gezielt zum Brandherd geleitet werden kann. Der Gehäuseboden des Grundkörpers weist eine Verstärkung auf, die z. B. mit einem gehärteten, metallischen Schlagdorn versehen ist und so die Funktion eines Rettungshammers zum Einschlagen von Fahrzeugscheiben erfüllen kann. Das dritte Ausstattungsmerkmal dieser Einsatzausrüstung, die verdeckte Messerklinge zum Durchtrennen von Sicherheitsgurten, befindet sich an der Außenseite des Grundkörpers, in Form einer vom Grundkörper leicht abstehenden Abdeckung, die nur zum Teil mit dem Grundkörper fest verbunden ist, wodurch zum Einen erreicht wird, dass eine Einführhilfe für den zu durchtrennenden Gurt ausgebildet und zum Anderen die Schneidklinge verdeckt ist und damit ein Verletzungsrisiko minimiert wird. Die Größe dieser Ausführungsvariante entspricht in etwa einer Handlampe mit einem Durchmesser von unter 10 cm.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben.
-
Es zeigen:
-
1 schematische Darstellung der Einsatzausrüstung von außen, seitlich
-
2 schematische Darstellung der Einsatzausrüstung von außen, vorne
-
3 Teilschnitt der Einsatzausrüstung im Ruhezustand
-
4 Teilschnitt der Einsatzausrüstung beim Löschen
-
Es folgt die Erläuterung der Erfindung anhand der Zeichnungen nach Aufbau und ggf. auch nach Wirkungsweise der dargestellten Erfindung.
-
1 zeigt die schematische Darstellung einer Einsatzausrüstung 1, bestehend aus dem Grundkörper 2 mit Messerklinge 4 mit Abdeckung 3, Schlagplatte 5 mit Schlagdorn 6, Auslösehebel 12, Griffzone 14, Sicherung 15 und Handschutz 16.
-
Die hier vorgestellte Ausführungsvariante einer Einsatzausrüstung 1 ist in Form und Größe einer Handlampe oder einem Handstrahler nachempfunden, mit einem Grundkörper 2, bestehend in einer bevorzugten Ausführungsvariante aus einem röhrenförmigen Körper, gefertigt aus z. B. einem Leichtmetall oder einem schlagfesten Kunststoff. Der Grundkörper 2 weist an seiner Außenseite folgende Bauteile bzw. Funktionselemente auf: an der Längsseite eine Messerklinge 4, die zum Durchtrennen von z. B. Sicherheitsgurten ausgelegt ist, versehen mit einer Abdeckung 3, welche das Risiko durch unbeabsichtigte Schnittverletzungen mit der Messerklinge 4 minimiert. Am Fußteil des Grundkörpers 2 ist eine Bodenverstärkung in Form einer Schlagplatte 5 angeordnet, die einen Schlagdorn 6 aufweist, wodurch das Bodenteil der Einsatzausrüstung 1 idealer Weise zum Zertrümmern von z. B. Fahrzeugscheiben geeignet ist, um so bei Notfällen in das Innere eines Fahrzeugs gelangen zu können, falls es gilt, eine im Fahrzeug befindliche Person zu befreien. Umgekehrt kann eine im Fahrzeug befindliche Person die Einsatzausrüstung nutzen, um nach dem Zertrümmern einer Fahrzeugscheibe so aus dem Fahrzeuginnern hinaus zu gelangen. Im Kopfteil der Einsatzausrüstung ist eine Düse 9 integriert, die es ermöglicht, im Falle eines Löscheinsatzes das Löschmittel gezielt und konzentriert auf die Brandfläche aufbringen zu können. An weiteren Bauteilen befindet sich am Gehäuse des Grundkörpers 2 eine Griffzone 14 mit rutschhemmender Oberflächenstruktur und der Auslösehebel 12, der im Ruhezustand durch eine Druckfeder in der Ruhelage positioniert und dessen Funktion durch die Sicherung 15 gesperrt wird. Der Auslösehebel 12 wird nach vorne von einem leicht gewölbten Handschutz 16 abgedeckt, der auch dafür sorgt, dass im Einsatz die Finger der Haltehand geschützt sind.
-
2 zeigt schematisch in Anlehnung an 1 eine Einsatzausrüstung 1 mit Sicht von vorne, bestehend aus dem Grundkörper 2 mit Abdeckung der Messerklinge 3, Schlagplatte 5 mit Schlagdorn 6, Düse 9, Griffzone 14, Sicherung 15 und Handschutz 16.
-
Bei dieser Ansicht wird verdeutlicht, wie der Griffschutz 16 den dahinter liegenden Auslösehebel 12 abdeckt und in der Funktion als Handschutz 16 die Finger der Haltehand schützen soll. Weiterhin sichtbar ist die Öffnung im Kopfteil des Grundkörpers, mit der darin angeordneten Düse 9, die für eine definierte und zielgerichtete Verteilung und Zerstäubung des Löschmittels sorgt. Aus dieser Perspektive wird auch die Sicherung 15 dargestellt, die in einer einfachen Ausführungsvariante aus einem Sicherungssplint mit hieran angebrachtem Sicherungsring besteht und im Ruhezustand eine Betätigung des Auslösehebels 12 verhindert.
-
3 zeigt schematisch die Einsatzausrüstung 1 in einem Teilschnitt im Ruhezustand der Löscheinrichtung bestehend aus dem Grundkörper 2 mit Messerklinge 4 mit Abdeckung 3, Schlagplatte 5 mit Schlagdorn 6, Befüllvorrichtung 7, Löschmitteltank 8, Düse 9, Ventileinrichtung 10, Auslösearm 11, Ventilarm 11a, Auslösehebel 12, Druckfeder 13, Sicherung 15 und Handschutz 16.
-
Die hier exemplarisch vorgestellte Ausführungsvariante der Einsatzausrüstung 1 zeigt im Grundkörper 2 einen Löschmitteltank 8, der über eine Befüllvorrichtung 7 bei Bedarf mit einem Löschmittel 18 wieder befüllt werden kann. Über eine Ventileinrichtung 10 wird der Tank 8 im Zusammenwirken mit dem Ventilarm 11a verschlossen gehalten. Der Auslösehebel 12, von einem Federelement 13 in Ruheposition gehalten, kann erst nach dem Entfernen der Sicherung 15 betätigt werden und Druck auf den beweglich gelagerten Auslösearm 11 ausüben, der in einem Wirkzusammenhang mit dem Ventilarm 11a steht, welcher im Ruhezustand die Ventileinrichtung 10 verschließt und somit verhindert, dass das Löschmittel 18 aus dem Löschmitteltank 8 ausströmt und über eine Verwirbelungskammer 17 zur Düse 9 geleitet wird. Der Löschmitteltank 8 kann je nach Ausführungsvariante als Wechseltank, als Einmaltank oder als wieder befüllbarer Tank, versehen mit einer Befüllvorrichtung 7, im Innern des Grundkörpers 2 integriert werden, wobei das Löschmittel 18 in vorgespannter Form im Löschmitteltank 8 bevorratet wird und gemäß den Vorversuchen mit einem Schaumlöschmittel folgende Eigenschaften aufweist: die Menge des Löschmittelschaums beträgt ca. das 30-fache Volumen des Inhalts des Löschmitteltanks, der Löschschaum ist sehr feinporig und weist hervorragende Adhäsionseigenschaften auf, wodurch insgesamt erreicht wird, dass im Vergleich zu herkömmlichen Schaumlöschmitteln eine bedeutend geringere Menge an Löschmittel aufgewendet werden braucht, zur Erlangung eines entsprechenden Löscheffekts.
-
4 zeigt schematisch die Einsatzausrüstung 1 in einem Teilschnitt in Anlehnung an 3 im Auslösezustand bestehend aus dem Grundkörper 2 mit Messerklinge 4 mit Abdeckung 3, Schlagplatte 5 mit Schlagdorn 6, Befüllvorrichtung 7, Löschmitteltank 8, Düse 9, Ventileinrichtung 10, Auslösearm 11, Ventilarm 11a, Auslösehebel 12, Druckfeder 13, Sicherung 15 und Handschutz 16.
-
Die Darstellung zeigt die Einsatzausrüstung 1 beim Löschvorgang, der nach der Entfernung der Sicherung 15 durch das Zurückdrücken des Auslösehebels 12 gegen den Druck der Feder 13 eingeleitet wird. In Folge des Zurückdrückens des Auslösehebels 12 wird der Auslösearm 11, der in einem Wirkzusammenhang mit dem Ventilarm 11a steht, um seine Drehachse bewegt und zieht dabei den Ventilarm 11a aus dessen Ruheposition dergestalt, dass dieser die Ventileinrichtung 10 des Löschmitteltanks 8 öffnet und so das Löschmittel 18 über einen Durchbruch 11b im Ventilarm 11a in die Verwirblungskammer 17 gelangen kann, von wo es über die Düse 9 ins Freie definiert und zielgerichtet geleitet wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Einsatzausrüstung
- 2
- Grundkörper
- 3
- Abdeckung
- 4
- Messerklinge
- 5
- Schlagplatte
- 6
- Schlagdorn
- 7
- Befüllvorrichtung
- 8
- Löschmitteltank
- 9
- Düse
- 10
- Ventileinrichtung
- 11
- Auslösearm
- 11a
- Ventilarm
- 11b
- Durchbruch
- 12
- Auslösehebel
- 13
- Druckfeder
- 14
- Griffzone
- 15
- Sicherung
- 16
- Handschutz
- 17
- Verwirblungskammer
- 18
- Löschmittel