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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Holster zum Tragen einer einen
Abzugschutzbügel
aufweisenden Faustfeuerwaffe am Körper, mit einer Tasche zur
Aufnahme der Faustfeuerwaffe, mit einem ins Innere der Tasche einschwenkbaren
Sicherungselement, das zur Sicherung der Faustfeuerwaffe den Abzugschutzbügel hintergreift,
sofern sich die Faustfeuerwaffe in ihrer Ruheposition befindet,
und mit einem Sicherungsmechanismus zum Betätigen des Sicherungselementes,
wobei der Sicherungsmechanismus einen Bedienhebel umfasst, der mit
einem Daumen bedienbar ist.
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Derartige
Holster zum Tragen einer Faustfeuerwaffe werden häufig von
Sicherheitsdiensten, insbesondere von der Polizei verwendet. Dabei
besteht immer latent die Gefahr, dass die Faustfeuerwaffe unbefugt
entnommen wird. Um dies zu verhindern, sind bereits vielfältige Sicherungssysteme
vorgeschlagen worden. So ist zum Beispiel aus der
US 5,449,103 A ein Holster
bekannt, bei dem ein elektrisch betriebener Stößel ins Innere der Tasche hineingreift
und in den Abzugschutzbügel
der Faustfeuerwaffe hintergreift, um diese zu sichern. Dabei ist
an der Oberseite der Tasche auf der dem Körper zugewandten Seite des
Holsters ein Betätigungsstift
vorgesehen, der einen elektrischen Betätigungsmechanismus auslöst, welcher
den Stößel aus
der Tasche herauszieht, um die Faustfeuerwaffe freizugeben. Dieser
Betätigungsstift
ist dabei auf dem Körper
zugewandten Seite vorgesehen und so angeordnet, dass dieser mit
dem Daumen der die Faustfeuerwaffe aus dem Holster entnehmenden
Hand betätigt werden
kann.
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Aus
dem
DE 298 10 817
U1 ist ein Holster bekannt, an dessen Tasche ein die Pistole übergreifender
Lederbügel
angebracht ist, der an der Außenseite
der Tasche fest angebracht und an der Innenseite der Tasche mittels
eines Druckknopfes befestigbar ist. Des Weiteren ist diese Pistole
durch eine im Inneren der Tasche angebrachten Mechanismus gesichert,
welcher gegen den Abzugschutzbügel
der Pistole wirkt. Dabei kann durch Drehen der Pistole zum Körper des
Bedieners hin dieser Absperrmechanismus entriegelt werden, so dass
die Pistole in dieser Position nach oben aus der Tasche herausgezogen
werden kann. Dies setzt natürlich
voraus, dass zuvor der die Pistole übergreifende Lederbügel geöffnet wurde.
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Aus
der
US 5,199,620 A ist
ein Holster bekannt, an dessen Tasche außenseitig ein Sicherungsriemen
angebracht ist, der die offene Seite der Tasche übergreift und auf der innenliegenden
Seite der Tasche an einem Verschlusselement arretierbar ist, um
so die in der Tasche befindliche Faustfeuerwaffe zu sichern. Dieses
Verschlusselement umfasst einen drehbar gelagerten Hebel, in dessen
Drehpunkt der Riemen anbringbar ist. Dabei arretiert der Hebel den
Riemen, sofern sich dieser in seiner vertikalen Position befindet
und entriegelt den Riemen, sofern er sich in einer horizontalen
Position befindet. Folglich muss der Bediener lediglich den Hebel
um 90° nach
vorne schwenken, damit das Verschlusselement den Riemen freigibt.
Nun kann die Faustfeuerwaffe entnommen werden.
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Das
Sicherungssystem gemäß
US 5,449,103 A sichert
die Faustfeuerwaffe nicht zuverlässig,
da auch bei unbeabsichtigtem Berühren
des Betätigungsstiftes
durch einen beliebigen Gegenstand aufgrund des elektrischen Auslösemechanismus
die Faustfeuerwaffe entsichert wird und unter Umständen aus
dem Holster herausfällt.
Die aus der
US 5,199,620
A bekannte Sicherung der Faustfeuerwaffe sichert diese
zwar zuverlässig,
jedoch ist zum Entriegeln ein separater Handgriff erforderlich.
Dies führt
in der Praxis dazu, dass der Polizist unter Umständen die entscheidende Sekunde
zu spät
in Schussbereitschaft gelangt. Um diese Situation zu vermeiden,
wird häufig
die Sicherung bereits im Vorfeld einer kritischen Situation geöffnet, so
dass die Faustfeuerwaffe während
dieser kritischen Situation ungesichert ist. Dies wiederum birgt
die Gefahr, dass die Faustfeuerwaffe unbefugt entwendet wird.
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Davon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
einen Holster der eingangs genannten Art zu schaffen, der die Faustfeuerwaffe
zuverlässig
und gegen unbefugtes Entnehmen sichert und der im Ernstfall dennoch
ein schnelles Ziehen der Faustfeuerwaffe ermöglicht.
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Als
technische Lösung
dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Holster gemäß den Merkmalen des
Anspruches 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses
Holsters sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Ein
nach dieser technischen Lehre ausgebildetes Holster hat den Vorteil,
dass das Sicherungselement die Faustfeuerwaffe zuverlässig in
der Tasche des Holsters hält,
unter anderem da der Sicherungsmechanismus rein mechanisch funktioniert.
Da ein elektrischer Auslösemechanismus
fehlt ist ein versehentliches Betätigen nicht möglich.
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Ein
weiterer Vorteil besteht in dem zusätzlich angebrachten Sicherungsbügel, der
die Faustfeuerwaffe absolut dauerhaft und zuverlässig im Holster hält. Dieser
Sicherungsbügel
ist dabei auch rein mechanisch gesichert, so dass ein versehentliches
Berühren
des Betätigungsmechanismus
nicht zum Entsichern der Faustfeuerwaffe führt.
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Noch
ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die doppelte Absicherung
ein zufälliges
Entsichern der Faustfeuerwaffe verhindert wird, da hierzu zwei ganz
unterschiedliche Vorgänge
erforderlich sind.
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Ein
anderer Vorteil besteht darin, dass der Polizist die Faustfeuerwaffe
in einer kritischen Situation zunächst mal teilweise entsichert,
indem der Sicherungsbügel
entfernt wird und dass dabei die Faustfeuerwaffe dennoch gegen unbefugtes
Entnehmen gesichert ist, während
der Polizist beim Ergreifen der Faustfeuerwaffe mit seinem Daumen
in einfacher Weise den Sicherungsmechanismus betätigen kann, um die Faustfeuerwaffe
endgültig
zu entsichern. Folglich ist der Polizist in der Lage, die Faustfeuerwaffe
schnell ziehen zu können,
ohne dabei auf einen Sicherungsmechanismus verzichten zu müssen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfüllt der
Bedienhebel eine Doppelfunktion, das heißt der Bedienhebel ist gleichzeitig
Bedienhebel des Sicherungselementes und Bedienhebel des Betätigungsmechanismus.
Dies hat den Vorteil, dass der Bedienhebel in jedem Falle mit dem
Daumen der Schusshand betätigt
werden kann. Somit kann der Polizist in einer Krisensituation die
beiden Sicherungssysteme in kürzester
Zeit entriegeln und somit die Faustfeuerwaffe schnell aus dem Holster
entnehmen, während die
Faustfeuerwaffe ansonsten durch das doppelte Sicherungssystem gegen
Herausfallen und/oder unbefugtes Herausnehmen gesichert ist.
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In
einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
ist der Bedienhebel so ausgelegt, dass der Betätigungsmechanismus durch Drücken des
Bedienhebels zum Körper
hin entriegelt wird. Dies hat den Vorteil, dass hierdurch die natürliche Bewegung
des Daumens benutzt werden kann, um den Betätigungsmechanismus auszulösen. Das
erleichtert das Betätigen
des Betätigungsmechnismus
während
einer Krisensituation erheblich.
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In
einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
löst der
Bedienhebel durch Drücken
nach unten den Sicherungsmechanismus aus. Dieser hat den Vorteil,
dass dies ebenfalls der natürlichen
Bewegung des Daumen bzw. der Hand während der Entnahme der Faustfeuerwaffe
entspricht, so dass auch hier das Entsichern der Faustfeuerwaffe
ergonomisch und somit einfach und schnell erfolgen kann. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass durch das Drücken auf den Bedienhebel die
hierdurch aufgewendete Kraft gleichzeitig zur Entnahme der Faustfeuerwaffe
genutzt werden kann, da die entsprechenden Kräfte in derselben Richtung wirken.
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Weitere
Vorteile des erfindungsgemäßen Holsters
ergeben sich aus der beigefügten
Zeichnung und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die
vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils
einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden.
Die erwähnten
Ausführungsformen
sind nicht als abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es
zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht
des erfindungsgemäßen Holsters
mit gesichertem Sicherungsbügel;
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2 den Holster gemäß 1 mit entriegeltem Sicherungsbügel;
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3 eine Seitenansicht der
dem Körper
abgewandten Seite des Holsters gemäß 1;
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4 eine geschnitten dargestellte
Seitenansicht des Holsters gemäß 3, geschnitten entlang Linie
IV – IV
gemäß 6;
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5 eine geschnitten dargestellte
Frontansicht des Holsters gemäß 1, geschnitten entlang Linie
V – V
in 3 und 4;
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6 eine geschnitten dargestellte
Rückansicht
des Holsters gemäß 1, geschnitten entlang Linie
VI – VI
in 3 und 4.
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Der
in den 1 bis 6 dargestellte Holster 10 umfasst
ein Tasche 12 zur Aufnahme einer Faustfeuerwaffe mit einem
Abzugschutzbügel
um den Abzug herum, einen eine offene Seite der Tasche 12 umschließenden Sicherheitsbügel 14,
einen auf der dem Körper
des Trägers
zugewandten Seite der Tasche 12 angeordneten Bedienhebel 16 und
einen ebenfalls auf der dem Körper
zugewandten Seite der Tasche 12 angeordneten Sicherheitsmechanismus 18.
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Der
Sicherheitsbügel 14 auf
einer offenen Oberseite der Tasche 12 angeordnet und umschließt diese,
um eine in der Tasche 12 aufzunehmende Faustfeuerwaffe
zuverlässig
zu sichern. Dieser Sicherheitsbügel 14 ist
drehbar gelagert und kann von seiner vertikalen, die Faustfeuerwaffe
sichernden Position, wie es in 1 dargestellt
ist, um ca. 90 ° nach vorne
geschwenkt werden, wie es in 2 dargestellt
ist, um die Faustfeuerwaffe freizugeben.
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Dabei
ist der Bedienhebel 16 derart mit einer Feder belastet,
dass die Feder den Sicherheitsbügel 14 stets
in seine die Faustfeuerwaffe freigebende Stellung drängt, wie
dies in 2 dargestellt
ist. Der Bedienhebel 16 ist ein wenig beabstandet von der
Tasche 12 auf der dem Körper
des Trägers
zugewandten Seite der Tasche 12 angeordnet, und ragt nach oben
weit über
die Tasche 12 hinaus. Dabei ist der Bedienhebel 16 so
flexibel ausgebildet, dass er ohne großen Kraftaufwand an den Sicherheitsbügel 14 herangebogen
werden kann. Des Weiteren ist in dem über die Tasche 12 hinausragenden
Bereich des Bedienhebels 16 ein Teil eines Druckknopfes 20 angebracht,
während
der gegenüberliegende
Teil dieses Druckknopfes 20 an einer korrespondierenden
Stelle im Sicherheitsbügel 14 angebracht
ist, so dass der Bedienhebel über
den Druckknopf 20 mit dem Sicherheitsbügel 14 verbindbar
ist, sobald sich der Sicherheitsbügel 14 in seiner die
Faustfeuerwaffe sichernden Position befindet. Zum Auslösen des
Betätigungsmechanismus
zur Betätigung
des Sicherheitsbügels 14 braucht
der Benutzer der Faustfeuerwaffe nun lediglich mit seinem Daumen
den Bedienhebel 16 so weit zum Körper hin zu drücken, dass sich
der Druckknopf 20 öffnet.
Sodann schnell der Sicherheitsbügel 14 aufgrund
der Federkraft von seiner vertikalen Position gemäß 1 in seine waagerechte Position
gemäß 2 und gibt somit die Faustfeuerwaffe
frei.
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Der
Sicherheitsmechanismus 18 umfasst ebenfalls den Bedienhebel 16 sowie
ein ins Innere der Tasche einschwenkbares Sicherungselement 22, welches
den Abzugschutzbügel
der Faustfeuerwaffe hintergreift, sobald sich diese in seiner Ruheposition innerhalb
der Tasche 12 befindet. Dieses Sicherungselement ist drehbar
in einer dem Körper
zugewandten Seite der Tasche 12 gelagert und besitzt einen
Mitnahmenocken 24 und einen Sicherungsnocken 26.
In seiner geöffneten
Stellung ist das Sicherungselement 22 derart angeordnet,
dass der Sicherungsnocken 26 sich im Schatten der Verkleidung 28 befindet.
Wird nun die Faustfeuerwaffe in die Tasche 12 eingeschoben,
so wird der Abzugschutzbügel
irgendwann auf den Mitnahmenocken 24 treffen und beim weiteren
Einschieben der Faustfeuerwaffe in die Tasche 12 dabei
das Sicherungselement 22 derart verschwenken, dass der
Sicherungsnocken 26 ins Innere der Tasche 12 hineingeschwenkt
wird und dabei den Abzugschutzbügel hintergreift.
Ist die Faustfeuerwaffe in ihrer Ruheposition angekommen, so rastet
das Sicherungselement 22 in dieser Position ein und arretiert
durch das Umgreifen des Abzugschutzbügels durch den Sicherungsnocken 26 die Faustfeuerwaffe
in dieser Ruheposition. Dabei ist der Sicherheitsmechanismus 18 so
mechanisch starr ausgelegt, dass ein versehentliches Entriegeln
nicht erfolgen kann.
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Zur
Freigabe der Faustfeuerwaffe muss der Bediener nun in Richtung des
Pfeiles 30 auf den Bedienhebel 16 drücken, damit
dieser im Sicherheitsmechanismus 18 das Sicherungselement
freigibt. Währenddessen
zieht der Benutzer die Faustfeuerwaffe aus der Tasche 12 heraus
und dreht dabei das Sicherungselement 22 zurück in seine
Ausgangsstellung. Dabei ist auch das Sicherungselement 22 mit einer
Feder belastet, so dass dieses solange in der Ausgangsstellung verbleibt,
bis die Faustfeuerwaffe wieder in die Tasche 12 zurückgeführt wird.
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In
der Praxis bedeutet dies, dass die Faustfeuerwaffe über eine
Arretierung des Abzugschutzbügels
mittels des Sicherungselementes 22 und über den Sicherheitsbügel 14 zweifach
gegen Verlust oder unbefugtes Entnehmen gesichert ist. Dies verschafft doppelte
Sicherheit. Tritt nun der eher seltene Fall ein, dass die Faustfeuerwaffe
benötigt
wird, so kann der Benutzer die beiden Sicherheitsmechanismen in einfacher
Weise mit dem Daumen der die Faustfeuerwaffe führenden Hand bedienen. Das
heißt,
er braucht lediglich beim Ergreifen der Faustfeuerwaffe mit dem
Daumen den Bedienhebel 16 kurz zum Körper hin drücken, um den Druckknopf zu
lösen.
Dann schnellt der Sicherheitsbügel
nach vorne und gibt die Faustfeuerwaffe frei. Sodann muss der Bediener
mit seinem Daumen den Bedienhebel 16 vertikal nach unten
drücken,
um den Sicherheitsmechanismus zu betätigen. Dabei kann er bereits
Schwung nehmen, um die Faustfeuerwaffe aus der Tasche 12 zu
entnehmen, da die Druckrichtung gemäß des Pfeils 30 korrespondierend
zur Entnahmerichtung der Faustfeuerwaffe ist. Somit erfolgt ein
quasi fließendes
Entriegeln der Faustfeuerwaffe, welches dem Bediener keine zusätzlichen
Handlungen und keine zusätzliche
Zeit abverlangt, so dass die doppelt gesicherte Faustfeuerwaffe
dennoch in einfacher Weise und vor allem schnell aus dem Holster
entnommen werden kann.
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- 10
- Holster
- 12
- Tasche
- 14
- Sicherheitsbügel
- 16
- Bedienhebel
- 18
- Sicherheitsmechanismus
- 20
- Druckknopf
- 22
- Sicherungselement
- 24
- Mitnahmenocken
- 26
- Sicherungsnocken
- 28
- Verkleidung
- 30
- Pfeil