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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuereinheit für eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage eines Gebäudes, die mit wenigstens einer ersten und mit wenigstens einer zweiten Vorrichtung verbindbar ist, um Daten von der ersten Vorrichtung zu empfangen und die zweite Vorrichtung in Abhängigkeit von diesen Daten zu steuern, wobei die Steuereinheit eine Schnittstelle zu einem Bussystem aufweist.
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Die
DE 196 47 823 A1 offenbart eine Steuerungs- und Überwachungsvorrichtung für eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage, welche in einem Gehäuse oder einem Schaltschrank angeordnet ist. Die in dem Schaltschrank-Gehäuse angeordneten Baugruppen oder Module sind über ein Bussystem mit dem Mikroprozessor verbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Bussystem um einen Inter-IC-Bus.
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Die
DE 94 09 176 U1 offenbart eine Rauchschutzeinrichtung für einen geschlossenen Treppenraum mit einer in diesem anzuordnenden, zur Herstellung eines Überdrucks bestimmten, wenigstens einen Ventilator aufweisenden Belüftungsanlage, wenigstens einem Rauchmelder, einer an die Belüftungsanlage und den Rauchmelder angeschlossenen Schaltungsanordnung zum Einschalten der Belüftungsanlage beim Auftreten von Rauch, wenigstens einer in einem unteren Bereich des Treppenraums befindlichen Zuluftöffnung und wenigstens einer in einem oberen Bereich des Treppenraums befindlichen Abluftöffnung. Die Schaltungsanordnung weist wenigstens einen, im Treppenraum zu montierenden Drucksensor auf. Sie bildet mit diesem und der Belüftungsanlage und/oder der Zuluftöffnung und/oder der Abluftöffnung eine Regeleinrichtung zur Herstellung und Aufrechterhaltung eines vorgewählten Überdrucks im Treppenraum nach dem Ansprechen des Rauchmelders.
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Die
DE 100 62 405 C2 betrifft ein Verfahren für den Betrieb einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage für einen geschlossenen Raum, der zumindest eine im oberen Bereich angeordnete Lüftungsöffnung aufweist, wobei Teil der Rauch- und Wärmeabzugsanlage zumindest ein Ventilator ist.
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In der
DE 195 07 407 A1 wird eine in einem Treppenhaus installierte Rauch- und Wärmeabzugsanlage beschrieben. Die Rauch- und Wärmeabzugsöffnungen sind mit motorischen Antrieben versehen, die im Brandfall automatisch öffnen. Dabei ist vorgesehen, daß die Anlage modular aufgebaut ist und ein BUS-System aufweist.
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Die
EP 1 367 332 A1 zeigt eine Klimaanlage mit Funktionen einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage.
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Die
DE 42 38 342 A1 offenbart eine elektronische Unterstation als Steuereinheit für Einzelgeräte einer Anlage industrieller Heizungs- und Belüftungstechnik, die mehrere Einzelgeräte umfaßt und deren Unterstationen über Befehlsleitungen miteinander bzw. mit einer zentralen Steuer- oder Regelstation verbunden sind.
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Die
DE 297 06 030 U1 offenbart eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage für Treppenhäuser mit elektromechanisch-automatisch durch Rauchmelder und elektromechanisch-manuell oder mechanisch-manuell durch Rauch- und Wärmeabzugsschaltung sowie Lüftungsschaltung zu öffnender und zu schließender Klappe.
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Um im Falle eines Gebäudebrandes Rauchvergiftungen von Personen zu vermeiden sowie um thermischen Beanspruchungen des Baukörpers durch heiße Brandgase vorzubeugen, was zu Sekundärbränden bis hin zur Einsturzgefahr für das Gebäude führen kann, aber auch um eine Behinderung von Lösch- und Rettungsmannschaften durch Rauch auszuschließen, ist eine schnelle und gezielte Rauchabfuhr notwendig. Diesem Zweck dienen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, die aus Brandschutzgründen in vielen Gebäuden vorgesehen sind. Bekannte Rauch- und Wärmeabzugsanlagen weisen in der Regel eine Steuereinheit, wenigstens eine erste Vorrichtung sowie wenigstens eine zweite Vorrichtung auf, die jeweils mit der Steuereinheit verbunden sind. Dabei empfängt die Steuereinheit von der ersten Vorrichtung Daten und steuert die zweite Vorrichtung in Abhängigkeit von diesen Daten. Im einfachsten Fall handelt es sich bei der ersten Vorrichtung um einen Rauchmelder und bei der zweiten Vorrichtung um eine Rauchabzugsklappe.
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Häufig ist mehr als eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage in einem Gebäude vorgesehen. So können einzelne Gebäudeteile wie zum Beispiel Stockwerke, Gebäudeflügel oder die Hälften eines Doppelhauses aber auch einzelne Räume mit jeweils eigenen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen versehen sein. Um einen schnellen Rauchabzug aus dem gesamten Gebäude durch optimale Steuerung der jeweiligen zweiten Vorrichtungen einzelner Rauch- und Wärmeabzugsanlagen zu gewährleisten, ist es wünschenswert, daß die Steuereinheiten der jeweiligen Anlagen miteinander kommunizieren können. Dazu weist die Steuereinheit in der Regel eine Schnittstelle zur Verbindung mit einem Bussystem auf. Eine solche Schnittstelle kann aber auch dann vorteilhaft sein, wenn das Gebäude nur eine einzige Rauch- und Wärmeabzugsanlage aufweist. Sofern die Steuereinheit derselben beispielsweise programmierbar ist, kann die Steuereinheit über diese Schnittstelle nötigenfalls umprogrammiert werden. Ferner ermöglicht es eine Schnittstelle die Funktionsweise der Steuereinheit selber sowie diejenige der Rauch- und Wärmeabzugsanlage insgesamt zu überprüfen.
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Es hat sich gezeigt, daß sich bei bekannten Rauch- und Wärmeabzugsanlagen einerseits deren Vernetzung mit anderen solchen Anlagen innerhalb eines Gebäudes oder beliebigen weiteren Geräten als kostenintensiv und aufwendig gestaltet und daß andererseits die Programmierung einzelner Anlagen umständlich ist. Um mehrere Anlagen eines Gebäudes miteinander oder mit anderen Geräten zu vernetzen, muß ein relativ teures Bussystem vorgesehen werden, mit dem die jeweiligen Steuereinheiten zu verbinden sind. Ist die Vernetzung der Steuereinheiten einmal vollzogen, so ist eine nachträgliche Änderung dieser Netzstruktur nur mit großem Arbeitsaufwand und damit mit hohem Kostenaufwand möglich, indem das bisherige Bussystem von den Steuereinheiten getrennt und entweder auf abgeänderte Weise neu mit denselben verbunden oder aber teilweise oder ganz durch ein neues Bussystem ersetzt wird. Eine neue Netzstruktur zwischen den Steuereinheiten kann zum Beispiel aufgrund baulicher Veränderungen des Gebäudes wie An- oder Umbauten notwendig sein oder weil neue Erkenntnisse über die Wirkungsweise des Rauchabzuges gewonnen wurden oder weil zusätzliche, entfernte oder geänderte erste oder zweite Vorrichtungen eine neue Betriebsweise der Rauch- und Wärmeabzugsanlagen erfordern. Weiter kann es gewünscht sein, zur Steuerung der Gesamtheit mehrerer Anlagen einen übergeordneten Prozessor nachträglich vorzusehen. Bezüglich der Programmierung der Steuereinheit einer einzelnen Rauch- und Wärmeabzugsanlage sowie deren Wartung ist nachteilig, daß weder eine Programmierung noch eine Wartung aus der Ferne möglich sind. Zu Programmierungs- oder Wartungszwecken ist die Anwesenheit von Fachpersonal vor Ort unumgänglich, was unter anderem zu hohen Reisekosten führen kann.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Steuereinheit für eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage eines Gebäudes zu liefern, die einfach und schnell vernetzbar ist, wobei die Art der Vernetzung nachträglich beliebig abgeändert werden kann, und auf die Fachpersonal möglichst aus der Ferne zugreifen kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Steuereinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Steuereinheit macht eine Verbindung derselben mit einem im Gebäude bereits vorhandenen Bussystem möglich. Insbesondere ermöglicht es die Verwendung des TCP/IP-Protokolls, die Steuereinheit mit dem weit verbreiteten, standardisierten und für Telekommunikations- und Internetverbindungen gebräuchlichen Bussystem von Gebäuden zu verbinden. Anstatt zur Verbindung mehrerer Steuergeräte ein gänzlich neues Bussystem neben diesem bereits vorhandenen Bussystem aufbauen zu müssen, kann die Steuereinheit einfach an das bereits vorhandene Bussystem angeschlossen werden. Dadurch werden zum einen Materialkosten gespart und zum anderen Arbeitskosten, da die Anbindung einer Steuereinheit an das vorhandene Bussystem schnell und bequem durchführbar ist. Soll eine bereits bestehende Netzstruktur aus mehreren Steuereinheiten abgeändert werden, so entfällt die Notwendigkeit einer physikalischen Änderung der Verbindungen der Steuereinheiten mit dem Bussystem und es wird einfach die Art und Weise, in der die einzelnen Steuereinheiten miteinander kommunizieren abgeändert, um eine veränderte Netzstruktur zu erhalten oder neue Steuereinheiten in das bestehende Netz einzugliedern oder aus diesem zu entfernen. Dies kann Dank des TCP/IP-Protokolls, das vor allem im Internet für die Kommunikation zwischen verschiedenen Geräten eingesetzt wird, auch aus der Ferne über das Internet geschehen. Ebenso sind Fernwartungen oder im Falle programmierbarer Steuereinheiten Fernprogrammierungen über das Internet möglich, ohne daß sich Betriebspersonal zum Gebäude begeben müsste.
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Eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage für ein Gebäude mit einer erfindungsgemäßen Steuereinheit kann eine oder auch mehrere erste Vorrichtungen umfassen. Bei diesen kann es sich zum Beispiel um einen Rauchmelder, ein Windmeßgerät, einen Thermostaten, einen Hygrostaten, einen Lüftungstaster oder ein Lüftungssteuermodul handeln. Handelt es sich bei der ersten Vorrichtung um einen Rauchmelder, so kann dieser eingerichtet sein, bei Erfassung von Rauch ein Signal an die Steuereinheit zu senden, woraufhin diese eine eine Öffnung verschließende zweite Vorrichtung derart steuert, daß die Öffnung freigegeben wird und der Rauch abziehen kann. Mit einem Windmeßgerät lassen sich Windgeschwindigkeit und/oder die Windrichtung außerhalb des Gebäudes erfassen und Informationen darüber an die Steuereinheit senden, damit von der Steuereinheit nur windabgewandte Öffnungen des Gebäudes geöffnet werden. Ferner kann die Steuereinheit für eine automatische Lüftung eingesetzt werden. Dazu werden in der Regel ein Thermostat und/oder ein Hygrostat als erste Vorrichtungen eingesetzt. Soll die Lüftung manuell erfolgen, kann ein Lüftungstaster vorgesehen sein, der bei manueller Betätigung ein Signal an die Steuereinheit sendet und diese zum Steuern der zweiten Vorrichtung veranlaßt. Auch eine rechnergesteuerte Lüftung mittels eines als erste Vorrichtung mit der Steuereinheit verbundenen Lüftungssteuermoduls ist möglich.
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Wie bereits erwähnt, ist die zweite Vorrichtung vorzugsweise zwischen einer ersten Position, in der sie eine Öffnung verschließt und einer zweiten Position, in der sie die Öffnung freigibt, bewegbar. Besonders bevorzugt handelt es sich bei der zweiten Vorrichtung um eine Lichtkuppel oder ein Lichtband oder eine Glaspyramide oder einen Kippflügel oder einen Klappflügel oder eine Dachklappe oder ein Zuluftelement oder eine außen- oder innenliegende Sonnenschutzanlage. Als Zuluftelemente können beispielsweise Zuluftlamellen, Zuluftklappen oder Zulufttüren dienen, während die Sonnenschutzanlage Raffstores, Jalousien, Fallmarkisen, Markisen usw. aufweisen kann. Aber auch ein Ventilator kann als zweite Vorrichtung vorgesehen sein, der Rauchgase aktiv ableitet. Dabei läßt sich die zweite Vorrichtung grundsätzlich elektrisch antreiben. Sofern möglich kann auch ein pneumatischer Antrieb kann für die zweite Vorrichtung vorgesehen sein. Schließlich kann die Steuereinheit auch mit Steuermodulen zur Steuerung von Fluchttüren oder Behindertentüren als zweiten Vorrichtungen verbunden sein.
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Eine weitere Ausführungsform einer Anlage mit einer erfindungsgemäßen Steuereinheit weist eine manuell betätigbare Auslöseeinrichtung auf, wobei die Steuereinheit mit der Steuerung der zweiten Vorrichtung erst nach Betätigung der Auslöseeinrichtung einsetzt. Bei dieser Auslöseeinrichtung kann es sich um einen einfachen Kipp- oder Druckschalter handeln, der zum Schutz gegen versehentliches Betätigen hinter einer Glasplatte angeordnet ist. Im Brandfall kann die Glasplatte von Personen zertrümmert und der Schalter manuell betätigt werden, wodurch die Rauch- und Wärmeabzugsanlage aktiviert wird und mit der Steuerung der zweiten Vorrichtung einsetzt. Es kann aber auch ein automatisches Einsetzen der Steuerung der zweiten Vorrichtung vorgesehen sein, damit sicher gestellt ist, daß die Rauch- und Wärmeabzugsanlage im Brandfall stets aktiviert wird unabhängig davon, ob Personen anwesend sind oder nicht.
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Besonders vorteilhaft ist eine Notstromeinrichtung zur Versorgung der Anlage mit Strom bei Ausfall einer externen Stromversorgung. Damit ist die Funktion der Anlage auch in extremen Situationen gesichert. Im einfachsten Fall handelt es sich bei der Notsromeinrichtung um Notbatterien, es kann aber auch ein Notstromgenerator verwendet werden.
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Ein Gebäude, das eine Anlage mit einer erfindungsgemäßen Steuereinheit aufweist, kann daneben ein mit dieser Steuereinheit über das Bussystem des Gebäudes kommunizierendes Gerät aufweisen. Bei diesem Gerät kann es sich grundsätzlich um ein beliebiges Gerät handeln, das in der Lage ist, über das Bussystem mit der Steuereinheit zu kommunizieren. Beispielhaft seien ein Personal Computer oder ein Prozessor oder aber weitere Betriebsanlagen wie Heizungsanlagen oder ähnliche genannt. Bevorzugt kommuniziert die Steuereinheit allerdings mit einer weiteren Steuereinheit einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage, um den Rauchabzug aus dem Gebäude insgesamt zu optimieren. Ebenfalls bevorzugt umfaßt das Gebäude mehrere Rauch- und Wärmeabzugsanlagen mit jeweils einer erfindungsgemäßen Steuereinheit, wobei die Steuereinheiten auf eine Weise miteinander kommunizieren, die einem Netzwerk mit einer Linien-, Baum- oder Sternstruktur oder der Struktur eines redundanten Ringes entspricht. Solche Strukturen sind aus der Netzwerktechnologie wohlbekannt.
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Sofern das Gebäude mit einem Steuersystem zur Steuerung von Gebäudeeinrichtungen ausgestattet ist, kann es sich bei dem Gerät, mit dem die Steuereinheit verbunden ist, auch um ein solches System handeln. Steuersysteme zur Steuerung von Gebäudeeinrichtungen sind häufig als sogenannte Gebäudeleittechnik (GLT) bauseitig in Gebäuden vorgesehen. Damit kann das Steuersystem die Steuerung der erfindungsgemäßen Anlage übernehmen, ohne daß besondere Maßnahmen zur Steuerung der Steuereinheit getroffen werden müßten. Das Gebäude kann aber auch über eine Brandmeldeanlage (BMA) verfügen, die das Gerät, mit der die Steuereinheit, verbunden ist, sein kann. Dann kann die erfindungsgemäße Anlage von der Brandmeldeanlage im Brandfall ausgelöst werden, oder aber die Anlage der vorliegenden Erfindung meldet der Brandmeldeanlage Brände, die beispielsweise von der ersten Vorrichtung detektiert worden sind.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen mit Bezug auf die beigefügten Figuren, wobei einzelne Merkmale von verschiedenen Ausführungsformen zu neuen Ausführungsformen kombiniert werden können. Es zeigen:
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1: einen vereinfachten schematischen Querschnitt durch ein Gebäude mit einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage, die eine erfindungsgemäße Steuereinheit aufweist.
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2: eine schematische Skizze einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage.
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In 1 ist ein vereinfachter schematischer Querschnitt durch ein Gebäude 1 mit vier Räumen 2, 3, 4 und 5 dargestellt. Das Gebäude 1 weist ein Bussystem 6 auf, das mit einer unterirdischen Leitung 7 verbunden ist. Beispielhaft ist im Raum 3 ein mit dem Bussystem 6 in Verbindung stehender Personal Computer 8 zu sehen, während eine im Raum 4 befindliche Telefonanlage 9 ebenfalls mit dem Bussystem 8 verbunden ist. Sowohl der Personal Computer 8 als auch die Telefonanlage 9 sind in der Lage, mittels des TCP/IP-Protokolls zu kommunizieren und können über das Bussystem 6 mit dem Internet in Verbindung treten.
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Darüber hinaus weist das Gebäude 1 vier Rauch- und Wärmeabzugsanlagen 10, 11, 12 und 13 auf, wobei jeweils eine dieser Anlagen 10, 11, 12 und 13 einem jeweiligen der Räume 2, 3, 4 und 5 zugeordnet ist. Jede der Rauch- und Wärmeabzugsanlagen 10, 11, 12 und 13 weist eine Steuereinheit 14 und einen an der Decke des jeweiligen Raumes 2, 3, 4 oder 5 angeordneten Rauchmelder 15 auf, wobei jeder Rauchmelder 15 mit der jeweils zugehörigen Steuereinheit 14 verbunden ist. Weiter ist allen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen 10, 11, 12 und 13 gemeinsam, daß deren Steuereinheiten 14 mit einer Netzwerkkarte 16 versehen sind, die als Schnittstelle für eine Verbindung zum Bussystem 6 dient. Alle Netzwerkkarten 16 sind dazu eingerichtet, eine Kommunikation mittels des TCP/IP-Protokolls über das Bussystem 6 zu ermöglichen.
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Zur Rauch- und Wärmeabzugsanlage 10 gehört weiter ein mit deren Steuereinheit 14 verbundener und von dieser steuerbarer Klappflügel 17, der zwei verschiedene Positionen einnehmen kann. In der in der 1 gezeigten Position verdeckt der Klappflügel 17 eine den Raum 2 mit der Umgebung des Gebäudes 2 verbindende Öffnung 18. In seiner nicht gezeigten zweiten Position ist der Klappflügel 17 aufgeklappt und gibt die Öffnung 18 frei. Analog der Rauch- und Wärmeabzugsanlage 10 weist auch die Rauch- und Wärmeabzugsanlage 11 einen mit deren Steuereinheit 14 verbundenen und von dieser steuerbaren Klappflügel 17 auf, der ebenfalls zwei Positionen annehmen kann. Ebenfalls analog der Rauch- und Wärmeabzugsanlage 10 verdeckt der Klappflügel 17 in der ersten, in 1 nicht gezeigten Position eine den Raum 3 mit der Umgebung des Gebäudes 1 verbindende Öffnung 18, während er in der zweiten, in 1 dargestellten Position die Öffnung 18 freigibt. Darüber hinaus umfasst die Rauch- und Wärmeabzugsanlage 11 eine von ihrer Steuereinheit 14 steuerbare Dachklappe 21.
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Ähnlich den soeben beschriebenen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen 10 und 11 gehört auch zur Rauch- und Wärmeabzugsanlage 12 ein mit der Steuereinheit 14 und von dieser steuerbarer Klappflügel 17, der zwei verschiedene Positionen annehmen kann, wobei er analog den oben beschriebenen Fällen in der einen Position eine den Raum 4 mit der Umgebung des Gebäudes 1 verbindende Öffnung 18 verdeckt und diesen in der zweiten Position freigibt. Zusätzlich zum Klappflügel 17 umfaßt die Rauch- und Wärmeabzugsanlage 12 aber auch einen Ventilator 19, der mit der Steuereinheit 14 verbunden ist von dieser gesteuert werden kann. Dabei ist der Ventilator 19 derart angeordnet, daß er im Betrieb Luft aus dem Raum 4 ansaugt und durch die Öffnung 18 an die Umgebung des Gebäudes 1 abgibt.
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Schließlich weist die Rauch- und Wärmeabzugsanlage 13 einen Ventilator 19 auf, der mit der Steuereinheit 14 verbunden ist, jedoch im Unterschied zu den anderen Rauch- und Wärmeabzugsanlangen 10, 11 und 12 anstatt eines Klappflügels 17 eine Zuluft- oder Fluchttüre (22). Im Betrieb saugt der Ventilator 19 Luft aus dem Raum 5 an und befördert diese durch eine den Raum 5 mit der Umgebung des Gebäudes 1 verbindende Öffnung 18 in die Umgebung.
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Infolge ihrer Anbindung an das Bussystem 6 sind die Rauch- und Abzugsanlagen 10, 11, 12 und 13 miteinander vernetzt. Darüber hinaus besteht auch eine Vernetzung zwischen den Anlagen 10, 11, 12 und 13 mit dem Personal Computer 8 und der Telefonanlage 9, die sich innerhalb des Gebäudes 1 befinden. Aber auch mit externen Geräten sind die Anlagen 10, 11, 12 und 13 über die Leitung 7 bzw. das Internet vernetzt. Als Beispiel für ein solches mit den Anlagen 10, 11, 12 und 13 vernetztes externes Gerät ist ein externer Computer 20 in 1 dargestellt.
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Sofern einer der Rauchmelder 15 in einem der Räume 2, 3, 4 oder 5 eine Rauchentwicklung feststellt, sendet er an die mit ihm verbundene Steuereinheit 14 ein entsprechendes Signal. Diese entscheidet aufgrund einer vorgegebenen Programmierung, ob ein Ansteuern des mit ihr verbundenen Klappflügels 17, des Ventilators 19, der Dachklappe 21 oder der Zuluft- oder Fluchttür 22 notwendig ist, um Rauch und Wärme aus dem betreffenden Raum 2, 3, 4 und 5 abzulassen. Ist die Rauchentwicklung stark genug, so öffnet die Steuereinheit 14 den betreffenden Klappflügel 17, die Dachklappe 21 oder die Zuluft- oder Fluchttür 22, bzw. sie setzt den Ventilator 19 in Gang, damit Rauch aus der betreffenden Öffnung 18 in die Umgebung des Gebäudes 1 entweichen kann bzw. an die Umgebung abgegeben wird.
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Infolge der Vernetzung zwischen den Anlagen 10, 11, 12 und 13 ist es beispielsweise den Anlagen 11, 12 und 13 möglich, im Falle eines Brandes im Raum 2 über diesen Brand und sein Ausmaß informiert zu werden. Dies kann in einem ersten beispielhaften Betriebsmodus durch ein entsprechendes Signal der Steuereinheit 14 der Anlage 10 an die jeweils anderen Steueranlagen geschehen. Die Steuereinheiten 14 der Anlagen 10, 11, 12 und 13 können aber auch derart eingerichtet sein, daß sie in einem zweiten beispielhaften Betriebsmodus in festen Intervallen bei Steuereinheiten 14 benachbarter Anlagen 10, 11, 12 und 13 wiederholt entsprechende Anfragen stellen oder die Rauchmelder 15 benachbarter Anlagen 10, 11, 12 und 13 abfragen.
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Funktionieren die Steuereinheiten 14 zum Beispiel nach dem ersten Betriebsmodus und soll deren Funktionsweise aus irgendwelchen Gründen auf den zweiten Betriebsmodus umgestellt werden, so kann dies auf einfache Weise dadurch erreicht werden, daß die Steuereinheiten 14 über das Bussystem und mittels des TCP/IP-Protokolls angesprochen und entsprechend programmiert werden. Dies kann über einen internen Rechner geschehen, wie zum Beispiel den Personal Computer 8, oder aber aus der Ferne durch ein externes Gerät bzw. einen externen Computer 20. Mittels des Computers 20 sind wegen der TCP/IP-fähigen Anbindung der Anlagen 10, 11, 12 und 13 an das Bussystem 6 auch Ferndiagnose- oder Fernwartungsarbeiten an den Anlagen 10, 11, 12 und 13 möglich.
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In 2 ist eine schematische Skizze einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage dargestellt. Die mit den in 1 dargestellten im wesentlichen identischen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Anlage weist eine Steuereinheit 14 auf, die über zumindest ein Bussystem 6 mit einer Vielzahl von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen 10 bis 13 verbunden ist. Das Bussystem 6 wird durch ein in einem Gebäude bereits vorhandenes Bussystem definiert. In anderen Worten ist das Bussystem 6 ein in einem Gebäude vorhandenes internes Bussystem.
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Die Rauch- und Wärmeabzugsanlagen 10 bis 13 weisen zweckmäßigerweise eine Vielzahl von zweiten Vorrichtungen 17, 19 auf. Die zweite Vorrichtung 17, 19 kann beispielsweise ein Öffnungselement 17 oder eine Dachklappe 21 sein, welche die Öffnung 18 eines Gebäudes bedecken bzw. freigeben können. Zur Ansteuerung eines entsprechenden Öffnungsmechanismus weisen die zweiten Vorrichtungen 17, 19 vorteilhafterweise einen Motor M auf, der über eine erste Leitung bzw. Stromleitung 50 ansteuerbar ist. Eine zweite Leitung bzw. Rückmeldeleitung 52 übermittelt ein Signal von der zweiten Vorrichtung 17, 19 an die der zweiten Vorrichtung 17, 19 assoziierte Rauch- und Wärmeabzugsanlage 13. Dieses Signal enthält Informationen hinsichtlich der Stellung (Offen, Zu oder eine Zwischenstellung) der zweiten Vorrichtung, insbesondere dahingehend, inwieweit die Öffnung 18 des Gebäudes verschlossen ist oder nicht. In der dargestellten Ausführungsform sind sämtliche zweite Vorrichtungen 17, 19 mit lediglich einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage 13 verbunden. Es versteht sich, daß jede der Rauch- und Wärmeabzugsanlagen 10 bis 13 mit wenigstens einer zweiten Vorrichtung 17, 19 in Signalverbindung stehen kann.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform ist zumindest eine der Rauch- und Wärmeabzugsanlagen 10 bis 13 mit einer Brandmeldezentrale 54 eines Gebäudes über einen Netzbrandkoppler 55 verbunden. Durch Aktivierung der Brandmeldezentrale 54, welche an einer geeigneten Stelle im Gebäude untergebracht sein kann, wird der Netzbrandkoppler 55, welcher im wesentlichen als Relais agiert, aktiviert, so daß die entsprechende Rauch- und Wärmeabzugsanlage 13 betätigt bzw. in Aktion versetzt wird.
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Die einzelnen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen 10 bis 13 und/oder die Steuereinheit 14 stehen mit zumindest einer ersten Vorrichtung 15 in Signalverbindung. Die erste Vorrichtung 15 kann beispielsweise ein Rauchmelder oder ein Windmeßgerät oder ein Thermostat oder ähnliches Gerät sein. Die erste Vorrichtung 15 kann jedoch ebenfalls als Taster ausgebildet sein. Daher kann die erste Vorrichtung 15 automatisch, d. h. ohne äußere Eingriffe, agieren oder manuell betätigt werden. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die erste Vorrichtung 15 über das Bussystem 6 mit der Steuereinheit 14 verbunden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit 14 mit weiteren Elementen verbunden. Dies können beispielsweise eine Wetterstation 56, eine Einheit 57 für eine Raumlufttechnik und Gebäudeleittechnik, ein PC 8 oder ähnliches sein. Ferner kann die Steuereinheit 14 über eine Signalverbindung mit einem externen Computer 20 derart verbunden werden, daß die Steuereinheit 14 programmierbar ist. Der Begriff ”programmierbar” ist im Sinne der Erfindung nicht nur lediglich als ”Konfiguration” zu verstehen, sondern beinhaltet ebenfalls eine vollständige (Neu-)Programmierung der Steuereinheit 14. Eine ”Konfiguration” bedingt hingegen eine bereits existierende Programmierung der Steuereinheit 14, wobei die Konfiguration lediglich dazu dient, einzelne Parameter einzustellen. Bei einer Programmierung hingegen ist es möglich, den zu steuernden Parameter per se zu definieren.
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Schließlich kann die Steuereinheit 14 mit einer weiteren Steuereinheit 60 einer Brandmeldezentrale derart verbunden werden, daß beispielsweise die Feuerwehr über einen Terminal 61 oder entsprechende Taster 62 einen direkten Zugriff auf die Steuereinheit 14 besitzt. Daher besitzt die Steuereinheit 60 vorteilhafterweise die höchste Priorität aller mit der Steuereinheit 14 in Signalverbindung stehenden Elemente.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gebäude
- 2
- Raum
- 3
- Raum
- 4
- Raum
- 5
- Raum
- 6
- Bussystem
- 7
- Leitung
- 8
- Personal Computer
- 9
- Telefonanlage
- 10
- Rauch- und Wärmeabzugsanlage
- 11
- Rauch- und Wärmeabzugsanlage
- 12
- Rauch- und Wärmeabzugsanlage
- 13
- Rauch- und Wärmeabzugsanlage
- 14
- Steuereinheit
- 15
- Rauchmelder
- 16
- Netzwerkkarte
- 17
- Klappflügel
- 18
- Öffnung
- 19
- Ventilator
- 20
- Computer
- 21
- Dachklappe
- 22
- Zuluft- oder Fluchttür
- 50
- Stromleitung
- 52
- Rückmeldeleitung
- 54
- Brandmeldezentrale
- 55
- Netzbrandkoppler
- 56
- Wetterstation, eine
- 57
- Einheit für eine Raumlufttechnik und Gebäudeleittechnik
- 60
- Steuereinheit
- 61
- Terminal
- 62
- Taster
- M
- Motor