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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum ortsbasierten
Verarbeiten von Daten sowie ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt.
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Stand der Technik
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Kraftfahrzeuge
sind heutzutage mit verschiedenen, teilweise umfangreichen Fahrerassistenzeinrichtungen
bzw. Fahrerassistenzsystemen ausgestattet. Derartige Fahrerassistenzeinrichtungen
sind dazu vorgesehen, Fahrer von Kraftfahrzeugen in bestimmten, üblicherweise
kritischen Fahrsituationen zu unterstützen. Dies kann bedeuten, dass
durch Fahrerassistenzeinrichtungen in Reaktion auf diese kritischen
Fahrsituationen bedarfsweise gewisse Korrekturen vorgenommen werden
oder dass ein Fahrer durch geeignete Signale über kritische Fahrsituationen
gewarnt oder informiert wird, so dass zu ergreifende Maßnahmen
durch den Fahrer selbst vorgenommen werden können.
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Die
insbesondere kritischen Fahrsituationen können anhand verschiedener Parameter,
die durch verschiedene Sensoren eines Fahrzeugs in der Regel automatisch
ermittelt werden, beurteilt werden. Dabei kann mit Hilfe der Sensoren
der aktuelle Zustand des Fahrzeugs auf Grundlage von fahrdynamischen
Parametern, bspw. der Geschwindigkeit, der Raddrehzahl, der Gierrate,
der Beschleunigung usw., ermittelt werden. Des weiteren können durch
derartige Sensoren auch Parameter, die durch ein Umfeld des Fahrzeugs
bestimmt sind, ausgewertet werden. Derartige Parameter für das Umfeld
des Fahrzeugs umfassen bspw. Wetterbedingungen, wie Regen oder Frost,
oder eine herrschende Verkehrslage.
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Typische
Anwendungsgebiete von Fahrerassistenzeinrichtungen sind im Sicherheits– und Komfortbereich
des Fahrzeugs zu finden. Demnach kann eine Fahrerassistenzeinrichtung
als Antiblockiersystem (ABS), Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR), elektronisches
Stabilitätsprogramm
(EPS), Bremsassistent (BAS), Einparkhilfe, die bspw. über Ultraschallsensoren
zur Hinderniss- und Abstandserkennung realisiert wird, adaptive
Geschwindigkeitsregelung (adaptive cruise control, ACC), Spurhalteassistent bzw.
Spurassistent (lane departure warning, LDW), Spurwechselassistent,
(lane change assistent), Fahrerzustandserkennung oder Verkehrszeichenerkennung
ausgebildet sein.
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Des
weiteren können
Fahrzeuge Navigationssysteme aufweisen, die dazu ausgebildet sind, nach
Eingabe eines Fahrziels eine nach bestimmten Kriterien optimierte
Route zu ermitteln. Ein Navigationssystem oder ein entsprechendes
Navigationsgerät
kann einen GPS-Empfänger
aufweisen oder zumindest mit einen derartigen GPS-Empfänger zusammenwirken.
Mit diesem GPS-Empfänger
kann laufend eine aktuelle geographische Position des Fahrzeugs
und somit ein Ort, an dem sich dieses Fahrzeug befindet, ermittelt
werden. Die Bestimmung der aktuellen Position kann durch weitere
Sensoren des Fahrzeugs, wie bspw. einen Tachometer oder ein Gyroskop
(Kreiselkompass), verbessert werden.
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Fahrerinformationseinrichtungen
weisen in der Regel wiederbeschreibbare Speichervorrichtungen auf,
in denen verschiedene Daten oder Informationen automatisch oder
von einem Nutzer einer Fahrerinformationsvorrichtung initiiert abgespeichert werden
können.
Eine derartige Speichervorrichtung kann bspw. durch eine MP3-Aufnahmefunktion
einer als Radio ausgebildeten Fahrerinformationsvorrichtung bereitgestellt
werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum ortsbasierten Verarbeiten von
Daten für
mindestens ein Fahrzeug, bei dem für ein an einem Ort eintretendes Ereignis
Daten zu dem Ort und Daten zu dem Ereignis gemeinsam verarbeitet
werden.
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Dies
kann bedeuten, dass die Daten zu dem Ort und dem Ereignis einander
zugeordnet, bereitgestellt und/oder gegenseitig berücksichtigt
werden. In besonderer Ausgestaltung werden die Daten für den Ort
und das Ereignis gemeinsam gespeichert.
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In
weiterer Ausgestaltung werden die Daten zu dem Ort und die Daten
zu dem Ereignis während eines
Zeitraums oder auf einer Wegstrecke vor Eintreten des Ereignisses
gemeinsam verarbeitet. Damit können
auch Daten berücksichtigt
werden, die vor dem eigentlichen Ereignis verarbeitet und/oder gespeichert
werden, da diese Daten das Ereignis auch im Vorfeld charakterisieren
können.
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Somit
kann vorgesehen sein, dass eine gemeinsame Verarbeitung der Daten
zu dem Ort und dem Ereignis zumindest dann erfolgt, wenn sich das mindestens
eine Fahrzeug an dem Ort befindet, was auch die Möglichkeit
umfasst, dass die gemeinsame Verarbeitung der Daten erfolgt, wenn
sich das mindestens eine Fahrzeug dem Ort nähert bzw. diesen Ort bei einer
Fahrt passiert. Die gemeinsam verarbeiteten Daten können zu
einem späteren
Zeitpunkt, wenn sich das mindestens eine Fahrzeug dem Ort wieder
nähert,
aufgerufen und zur Durchführung
präventiver
Maßnahmen
genutzt werden.
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Die
zu verarbeitenden Daten zu dem Ort und zu dem Ereignis können sich
demnach auch auf einen bestimmten Zeitraum oder eine Wegstrecke
vor dem Ereignis beziehen. Dies kann u. a. bedeuten, dass bei einer
Bereitstellung der Daten zu dem Ereignis auch Daten, die vor und
ggf. auch nach diesem Ereignis anfallen, bereitgestellt und gespeichert
werden.
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Da
das Ereignis in der Regel nicht auf die Dauer eines Zeitpunkts beschränkt ist,
werden Daten, die während
des Zeitraums anfallen, bereitgestellt. Dieser Zeitraum ist beispielsweise
durch einen Anfangszeitpunkt und einen Endzeitpunkt begrenzt. Das
Ereignis tritt zwischen dem Anfangszeitpunkt und dem Endzeitpunkt
ein. Somit ist es insbesondere möglich,
Geschehnisse oder Aktionen, die vor dem Ereignis stattfinden und
sich ggf. auf das Ereignis oder eine Entstehung des Ereignisses
auswirken, ebenfalls zu berücksichtigen.
Durch Verarbeitung und Speicherung von Daten, die nach dem Ereignis anfallen,
können
zudem Folgen des Ereignisses berücksichtigt
werden.
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Bei
einer Ausführungsform
des Verfahrens werden die Daten zu dem Ereignis von mindestens einer
Fahrerassistenzeinrichtung des mindestens einen Fahrzeugs bereitgestellt.
Zudem kann durch die mindestens eine Fahrerassistenzeinrichtung
aufgrund des Ereignisses eine Aktion ausgelöst werden.
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Ergänzend oder
alternativ können
die Daten zu dem Ereignis von mindestens einem Sensor des mindestens
einen Fahrzeugs bereitgestellt oder von einem Fahrer des mindestens
einen Fahrzeugs bereitgestellt werden.
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In
weiterer Ausgestaltung ist regelmäßig vorgesehen, dass die Daten
zu dem Ort von einem Navigationsgerät des mindestens einen Fahrzeugs
bereitgestellt werden.
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Bei
einer möglichen
Anwendung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Daten zu dem Ereignis dann
wieder bereitgestellt werden, wenn das mindestens eine Fahrzeug
den Ort, an dem sich das Ereignis zuvor bereits ereignet hat, erneut
erreicht und sich das Fahrzeug demnach wieder an dem Ort befindet
und sich dabei diesem Ort insbesondere nähert oder den Ort passiert.
Dabei kann bspw. über
die Fahrerassistenzeinrichtung ein Warnhinweis bereitgestellt werden,
bevor der Ort erneut erreicht oder passiert wird.
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Die
Erfindung betrifft in einer Ausgestaltung ein Verfahren zum Verarbeiten
von Daten in einem Fahrzeug, bei dem von mindestens einer Fahrerassistenzeinrichtung
aufgrund eines Ereignisses Daten bereitgestellt werden. Diese Daten
werden mit Daten zu einem Ort, an dem sich das Fahrzeug befindet, wenn
sich dieses Ereignis ereignet, gemeinsam gespeichert.
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Somit
kann mit dem Verfahren eine ortsbasierte oder ortsbezogene Speicherung
von Daten zu dem Ereignis realisiert werden. Bei den Daten zu dem
Ort oder einer entsprechenden Position des Fahrzeugs handelt es
sich üblicherweise
um Koordinaten. Derartige Koordinaten können auch anhand eines Plans
eines Straßennetzes,
bei dem die Koordinaten über
Straßenmarken,
Meilensteine, Markierungen, für
Bundesstraßen-
oder Autobahnkilometer und dergleichen gekennzeichnet werden, bereitgestellt
werden. Allgemein ist vorgesehen, dass die Daten zu dem Ereignis
mit Daten zu dem Ort, an dem das Ereignis stattfindet, gemeinsam
verarbeitet und somit gespeichert werden.
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Bei
Durchführung
des Verfahrens kann ergänzend
vorgesehen sein, dass Daten, die von mindestens einem Sensor aufgrund
des Ereignisses bereitgestellt werden, mit den Daten der mindestens
einen Fahrerassistenzeinrichtung und den Daten zu dem Ort gespeichert
werden. Ebenfalls ergänzend oder
alternativ können
Daten, die von einem Fahrer des Fahrzeugs aufgrund des Ereignisses
bspw. durch eine Eingabe bereitgestellt werden, mit den Daten der
mindestens einen Fahrerassistenzeinrichtung und den Daten zu dem
Ort gespeichert werden.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
eine Anordnung zum ortsbasierten Verarbeiten von Daten für mindestens
ein Fahrzeug, die dazu ausgebildet ist, für ein an einem Ort eintretendes
Ereignis Daten zudem Ort und Daten zu dem Ereignis gemeinsam zu verarbeiten.
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Diese
Anordnung kann in einer Ausgestaltung mindestens eine Fahrerassistenzeinrichtung aufweisen,
wobei die mindestens eine Fahrerassistenzeinrichtung dazu ausgebildet
ist, Daten zu dem Ereignis bereitzustellen.
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Zudem
kann die Anordnung ein Navigationsgerät aufweisen, das dazu ausgebildet
ist, den Ort, an dem das Ereignis eintritt, zu bestimmen sowie die Daten
zu diesem Ort bereitzustellen. In weiterer Ausgestaltung weist die
Anordnung eine Speichervorrichtung auf, wobei die Speichervorrichtung
dazu ausgebildet ist, Daten zu dem Ereignis sowie Daten zu dem Ort
gemeinsam zu speichern. Als zusätzliche Komponente
kann die Anordnung ein zentrales Kontrollmodul zur Auswertung der
Daten der mindestens einen Fahrerassistenzeinrichtung aufweisen.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass es sich bei dem
Ereignis typischerweise um eine kritische Fahrsituation handelt.
Somit wird aufgrund des Ereignisses durch die mindestens eine Fahrerassistenzeinrichtung
eine Aktion ausgelöst. Die
mindestens eine Fahrerassistenzeinrichtung ist dazu vorgesehen,
den Fahrer des Fahrzeugs in geeigneter Weise zu unterstützen. Bei
Auftreten des insbesondere kritischen Ereignisses wird typischerweise
durch die Fahrerassistenzeinrichtung eine Aktion ausgelöst. Dies
kann einerseits bedeuten, dass die Fahrerassistenzeinrichtung eine
aktuelle Fahrt durch einen aktiven Eingriff korrigiert. Andererseits
ist es möglich,
dass dem Fahrer durch die Fahrerassistenzeinrichtung ein Signal
oder Warnhinweis gegeben wird, so dass der Fahrer auf das Ereignis
entsprechend reagieren kann. Demnach arbeitet die Fahrerassistenzeinrichtung
zumindest teilweise oder vollständig
autonom, d.h. dass bei Auftreten oder Erkennen des Ereignisses automatisch
eine bestimmte Aktion ausgelöst
wird. Eine Unterstützung
des Fahrers durch die Fahrerassistenzeinrichtung erfolgt insbesondere
dann, wenn sich das Fahrzeug dem Ort, an dem sich das Ereignis ereignet
hat, erneut nähert.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein,
dass die Daten, die aufgrund des Ereignisses gemeinsam gespeichert
werden, bereitgestellt werden, wenn sich das Fahrzeug dem Ort, an
dem sich das Ereignis zuvor ereignet hat, erneut nähert bzw.
den Ort erneut erreicht. Demnach werden zu einem ersten Zeitpunkt,
an dem das Ereignis stattfindet und sich das Fahrzeug an dem Ort
befindet, die damit verbundenen Daten registriert und gespeichert.
Dazu können
auch die unmittelbar vor dem Ereignis ermittelten Daten verarbeitet
werden, um rechtzeitig Gefahrenpotentiale zu erkennen. Wenn sich
das Fahrzeug dem Ort zu einem zweiten späteren Zeitpunkt erneut nähert bzw.
diesen erreicht, werden die dem Ort zugeordneten Daten dieses Ereignisses
berücksichtigt.
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Dies
kann in Ausgestaltung bedeuten, dass durch die Fahrerassistenzeinrichtung
erneut eine Aktion insbesondere automatisch ausgelöst wird,
bevor der Ort erneut erreicht wird. So ist es bspw. möglich, dass
einer Person, die das mindestens eine Fahrzeug lenkt oder führt, ein
Warnhinweis bereitgestellt wird, wenn sich das mindestens eine Fahrzeug
dem Ort, an dem das Ereignis zuvor bereits eingetreten ist, erneut
nähert.
Somit ist die Person auf ein erneutes Eintreffen an dem Ort vorbereitet
und kann unter Berücksichtigung
des dort zuvor eingetretenen Ereignisses ihrer Fahrweise anpassen.
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Bei
einer möglichen
Anwendung werden bei einer erneuten Annäherung an den Ort des Ereignisses
die gespeicherten Daten zu dem Ereignis als vorgegebene und somit
zu dem Ereignis gespeicherte Fahrdynamikparameter berücksichtigt
und mit aktuellen Fahrdynamikparametern, die bei der erneuten Annäherung an
den Ort anfallen, typischerweise laufend verglichen. Falls mindestens
ein Fahrdynamikparameter mindestens einen Toleranz- oder Schwellwert überschreitet,
kann eine geeignete Maßnahme ergriffen
werden und dabei bspw. eine Warnung an den Fahrer ausgegeben und
ggf. durch Bremsen und/oder Lenken eine automatische Beeinflussung des
Fahrzeugs erfolgen. Der mindestens eine Toleranzwert wird hierbei üblicherweise
durch die gespeicherten Fahrdynamikparameter, die aus den Daten zu
dem Ort und dem Ereignis abgeleitet werden, bestimmt.
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Durch
Wiedererkennen des Orts, an dem das Ereignis erstmals stattfand,
und durch Vergleich aktueller Fahrdynamikparameter mit den gespeicherten
Fahrdynamikparametern, die sich aus den Daten zu dem Ereignis ergeben,
können
somit vorbeugend Maßnahmen
ergriffen werden, bevor sich das kritische Ereignis erneut ereignet.
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Mit
der Erfindung ist somit die ortsbasierte Speicherung bestimmter
Ereignisse, die bspw. von zumindest einen Sensor oder die mindestens
eine Fahrerassistenzeinrichtung ausgelöst werden, möglich. Die
zu dem Ort und dem Ereignis zugeordneten Daten können später bereits vor Erreichen desselben Orts
bzw. an der gleichen Stelle im Straßenverkehr zu Informations-
und Warnzwecken wieder verwendet werden.
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In
Ausgestaltung weist die Anordnung zum Verarbeiten von Daten in einem
Fahrzeug mindestens eine Fahrerassistenzeinrichtung und eine Speichervorrichtung
auf. Dabei ist die Fahrerassistenzeinrichtung dazu ausgebildet,
Daten aufgrund eines Ereignisses bereitzustellen. Die Speichervorrichtung ist
dazu ausgebildet, Daten zu dem Ereignis sowie Daten zu einem Ort,
an dem sich das Fahrzeug befindet, wenn das Ereignis eintritt, gemeinsam
zu speichern. Diese Anordnung kann ein zentrales Kontrollmodul zur
Auswertung der Daten der mindestens einer Fahrerassistenzeinrichtung
und/oder mindestens eines Sensors des Fahrzeugs aufweisen.
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Des
weiteren kann die Anordnung ein Navigationsgerät aufweisen, das dazu ausgebildet
ist, den Ort, an dem sich das Fahrzeug befindet, wenn das Ereignis
eintritt, zu bestimmen sowie die Daten zu diesem Ort bereitzustellen.
Somit ist das Navigationsgerät
dazu ausgebildet, dem Ereignis den Ort oder eine entsprechende Position
zuzuordnen. Falls sich das Fahrzeug diesem Ort zu einen späteren Zeitpunkt
erneut nähert,
wobei das Navigationsgerät erneut
die Daten zu diesem Ort bereitstellt, können der Anordnung in Ausgestaltung
die den Daten des Orts zugeordneten Daten des Ereignisses bereitgestellt
oder vergegenwärtigt
werden, so dass auf ein möglicherweise
erneutes Eintreten des Ereignisses an diesem Ort entsprechend reagiert
werden kann.
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Einzelne
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
mit einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen Anordnung, bspw. der Fahrerassistenzeinrichtung,
der Speichervorrichtung, dem Kontrollmodul oder dem Navigationsgerät, ausgeführt werden.
Einzelne Funktionen, die durch Komponenten der erfindungsgemäßen Anordnung
durchführbar
sind, können
in Ausgestaltung als weitere Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet sein.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln,
um alle Schritte eines voranstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens
durchzuführen,
wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit, insbesondere in einer beschriebenen erfindungsgemäßen Anordnung,
ausgeführt
wird.
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Des
weiteren betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit
Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert
sind, um alle Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen, wenn
das Computerprogramm auf einen Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit, insbesondere in einer erfindungsgemäßen Anordnung,
ausgeführt
wird.
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Die
Erfindung ist für
sämtliche
Fahrzeuge geeignet, die Fahrerassistenzeinrichtungen aufweisen, die
dazu ausgebildet sind, zu bestimmten Zeitpunkten und an bestimmten
Orten und somit an bestimmten Ortskoordinaten automatisch Eingriffe
in bestimmte Funktionsabläufe
des Fahrzeugs vorzunehmen. Ereignisse, die mit diesen automatischen
Eingriffen verbunden sind oder durch derartige automatische Eingriffe
erzeugt werden, können
nunmehr gemeinsam mit den zugehörigen
Ortskoordinaten sowie Daten des mindestens einen Sensors abgespeichert
werden, um zu einem späteren
Zeitpunkt bei erneuten Befahren des Orts auf einer Straße ein Warn- oder
Informationssignal auszugeben. Neben der automatischen Speicherung
von derartigen Ereignissen können
auch zusätzlich
Nutzerinformationen erfasst und abgespeichert werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können Daten, die von mehreren
Fahrzeugen zu dem Ereignis und dem Ort oder zu verschiedenen Ereignissen,
die sich an verschiedenen Orten ereignen, bereitgestellt werden,
zentral verarbeitet werden. Somit ist es möglich, Daten mehrerer verschiedener
Fahrzeuge in einer zentralen Datenbank zu sammeln und auszuwerten.
Somit ist es möglich,
für kritische
Orte eines Straßennetzes,
an dem es vermehrt zu kritischen Ereignissen kommt, eine Gefahrendatenbank
zu entwickeln und Nutzern ggf. zentral bereit zu stellen.
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Mit
der Erfindung werden bspw. unterschiedliche Fahrzeugeinrichtungen
beziehungsweise Fahrzeugsysteme miteinander verknüpft und
somit neue Funktionen bereitgestellt. Es ist unter anderem möglich, einen
Funktionsumfang einer durch ein Navigationsgerät bereitgestellten Navigation
zu erweitern. Bei einer mögliche
Anwendung der Erfindung kann insbesondere eine Fahrsicherheit für Fahrzeug
und Fahrer erhöht
werden, da eine rechtzeitige Warnung vor Gefahrensituationen mit
der Erfindung verbessert wird.
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Bei
einer Verwendung der Erfindung kann ein späterer Zugriff auf die gemeinsam
gespeicherten Daten auf unterschiedliche Weise erfolgen. So werden
bei einer einfachen Ausführung
die Daten nur intern im Fahrzeug gespeichert. Nähert sich das Fahrzeug erneut
dem Ort, an dem sich das Ereignis ereignet hat, beziehungsweise
zu einer entsprechenden Geokoordinate, für die in einer mit der Speichervorrichtung
zusammenwirkenden Datenbank eine Ereignis– und/oder Nutzereintrag vorliegt,
so wird die aktuelle Situation mit dem gespeicherten Eintrag verglichen.
Wird dabei festgestellt, dass die aktuell durch den mindestens einen
Sensor gemessenen Parameter des Fahrzeugs oder des Umfelds des Fahrzeugs bezogen
auf die zu dem Ereignis gespeicherten Daten innerhalb bestimmter
Bereichsgrenzen liegen, so kann frühzeitig ein Warn- oder Informationssignal
an den Fahrer ausgegeben werden. Des weiteren kann bei dieser Ausführung vorgesehen
sein, dass der Fahrer mit einer zeitlichen Verzögerung anschließend eine
Eingabe in die Anordnung oder ein entsprechendes System eingibt
und eine mit dem Warn- oder Informationssignal verbundene Meldung
als zutreffend oder unzutreffend kennzeichnet. Im letzteren Fall
kann das Ereignis aus der Datenbank entfernt bzw. inhaltlich angepasst
werden, wobei bspw. die vorgesehenen Bereichsgrenzungen für die Warnung verändert werden
können.
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Bei
einer weiteren Verwendung können über externe
Schnittstellen die Ereignisse ausgelesen und in der zentralen Datenbank
gespeichert werden, dies kann bspw. bei einem Werksattaufenthalt
und drahtlos über
eine Funktionsschnittstelle, bspw. GSM, UMTS, WLAN, WIMAX, Bluetooth
usw., oder über Kabel
erfolgen, bspw. durch eine Anschluss an ein Diagnosegerät für das Fahrzeug.
Aus den derart ermittelten Daten einer Vielzahl von Fahrzeugen kann ein
Gefahrenpotential einer bestimmten Straße berechnet werden. Eine darauf
basierende Ergänzung von
digitalen Karten für
Navigationseinrichtungen bzw. Navigationssysteme mit derartigen
Informationen ermöglicht
eine gezielte und frühzeitige
Ausgabe von Warnungen an Fahrer von Fahrzeugen.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt in schematischer Darstellung ein Fahrzeug
an einen Straßenabschnitt
zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten.
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2 zeigt
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die
Erfindung ist anhand von Ausführungsformen
in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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1 zeigt in schematischer Darstellung ein Fahrzeug 2,
das sich bei einer Anfahrt 4, wie durch den gestrichelten
Pfeil angedeutet, sich entlang einem Straßenabschnitt 6 einem
Ort 8 nähert.
Dabei zeigt 1a eine derartige Annäherung des
Fahrzeugs 2 an den Ort 8 zu einem ersten Zeitpunkt. 1b zeigt
eine weitere Annäherung
des Fahrzeugs 2 zu dem Ort 8 zu einem zweiten,
späteren Zeitpunkt.
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In
dieser durch die 1a und 1b dargestellten
Ausführungsform
ist vorgesehen, dass zu dem ersten Zeitpunkt, wie in 1a dargestellt,
an dem Ort 8 ein mit dem Fahrzeug 2 verbundenes
Ereignis 10 eintritt. Es ist hier vorgesehen, dass sich das
Ereignis 10 in besonderer Weise auf eine Fahrsituation
und somit auf einen Betrieb des Fahrzeugs 2 auswirkt. Dieses
Ereignis 10 wird durch eine nicht weiter dargestellte Fahrerassistenzeinrichtung
des Fahrzeugs 2 registriert, so dass zu diesem Ereignis 10 von
der Fahrerassistenzeinrichtung Daten bereitgestellt werden.
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In
der vorliegenden Ausführungsform
ist vorgesehen, dass sich an dem Ort 8 entlang der Strecke oder
Straße 6 eine
scharfe Kurve befindet, die mit reduzierter Geschwindigkeit zu durchfahren
ist. Deswegen wird der ortsunkundige Fahrer 2 bei der Anfahrt 4 auf
den Ort 8, falls dieser zu schnell fährt, ein verstärktes Bremsmanöver durchführen. Das
Ereignis 10 ist durch dieses verstärkte Bremsmanöver charakterisiert.
Bei dem ersten Durchfahren der Kurve an dem Ort 8 werden
somit zusätzlich
zu den Daten des Ereignisses auch Daten zu dem Ort 8 bereitgestellt,
was mittels eines Navigationsgeräts
des Fahrzeugs 2 erfolgt. Die Daten zu dem Ort 8 und
die Daten zu dem Ereignis 10 werden einander zugeordnet
und in einer Speichervorrichtung des Fahrzeugs 2 gemeinsam
gespeichert. Bei der vorliegenden Ausführungsform wird demnach registriert,
dass an dem Ort 8 in Abhängigkeit der zuvor gefahrenen
Geschwindigkeit eine Bremsung erforderlich ist, die einen bestimmten
Schwellwert überschreitet.
Somit wird durch diese Bremsung angezeigt, dass es an dem Ort 8 beim
Auftreten des Ereignisses 10 zu einer gefährlichen
Fahrsituation kommen kann.
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In 1b ist
schematisch dargestellt, wie sich das Fahrzeug 2 zu dem
zweiten, späteren
Zeitpunkt bei der Anfahrt 4 dem Ort 8 nähert. Eine
Ortsnähe
zu dem Ort 8 während
der Anfahrt 4 wird durch das Navigationsgerät des Fahrzeugs 2 registriert.
Da die Daten zu dem Ort 8 mit den Daten zu dem Ereignis 10,
das zu dem ersten Zeitpunkt, wie in 1a dargestellt
ist, eintritt, verbunden sind, kann durch die Fahrerassistenzeinrichtung
des Fahrzeugs 2 dem Fahrer ein Hinweis dafür bereitgestellt
werden, dass an dem Ort 8 mit einer reduzierten Geschwindigkeit gefahren
werden sollte. Somit ist der Fahrer des Fahrzeugs 2 rechtzeitig
auf eine mögliche
gefährliche
Fahrsituation vorbereitet und kann die Geschwindigkeit bereits während der
Anfahrt reduzieren, so dass an dem Ort 8 und somit in der
scharfen Kurve zu dem zweiten Zeitpunkt nunmehr keine starke Bremsung
des Fahrzeugs 2 erforderlich ist.
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2 zeigt
in schematischer Darstellung eine Ausführung einer erfindungsgemäßen Anordnung 20,
die eine erste Fahrerassistenzeinrichtung 22, eine zweite
Fahrerassistenzeinrichtung 24, einen ersten Sensor 26,
einen zweiten Sensor 28, ein zentrales Kontrollmodul 30 und
ein Erkennungsmodul 32, das zur Erkennung von Daten eines
Ereignisses oder Daten von mindestens einem Sensor 26, 28 ausgebildet
ist. Außerdem
umfasst die Anordnung 20 eine Fahrerinformationsvorrichtung 34 bzw.
ein entsprechendes Fahrerinformationssystem. Die Fahrerinformationsvorrichtung 34 innerhalb
der Anordnung 20 umfasst ein Navigationssystem 36,
ein erstes Bereitstellungsmodul 38, das zur Bereitstellung
von Koordinaten eines Orts, bspw. über GPS, ausgebildet ist. Ein
zweites Bereitstellungsmodul 40 der Fahrerassistenzeinrichtung
ist zur Bereitstellung von Zusatzdaten ausgebildet. Dabei sind derartige
Zusatzdaten von einem Fahrer 42 eines Fahrzeugs, innerhalb
dem die Anordnung vorgesehen ist, bspw. über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle
(HMI, Human-Machine-Interface), einzugeben. Zudem weist die Fahrerinformationsvorrichtung 34 noch
eine Speichervorrichtung 44 auf.
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Die
in 2 in Ausführungsform
dargestellte Anordnung 20 ist zum ortsbasierten Verarbeiten
von Daten des Fahrzeugs, in dem die Anordnung 20 vorgesehen
ist, ausgebildet. Dabei werden Daten bei Betrieb des Fahrzeugs und
somit auch während
einer Fahrt des Fahrzeugs von den Fahrerassistenzeinrichtungen 22, 24 sowie
den Sensoren 26, 28 bereitgestellt, wenn während der
Fahrt des Fahrzeugs an einem Ort ein besonderes Ereignis, das sich
auf eine Fahrsituation des Fahrzeugs auswirkt, eintritt.
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Die
von den Fahrerassistenzeinrichtungen 22, 24 sowie
den Sensoren 26, 28 bereitgestellten Daten werden
dem zentralen Kontrollmodul 30 zugeführt. Unter Berücksichtigung
dieser Daten erfolgt ausgehend von dem Kontrollmodul 30 in
dem Erkennungsmodul 32 eine Ereigniserkennung, so dass
innerhalb der Anordnung 20 registriert wird, dass zu einem
ersten Zeitpunkt sich ein auf die Fahrsituation des Fahrzeugs auswirkendes
Ereignis ereignet hat. Ein Ort dieses Ereignisses wird über das
Navigationsgerät 36 bestimmt.
In einem Verarbeitungsmodul 46 für Daten werden die Daten der
Fahrerassistenzeinrichtungen 22, 24 sowie der
Sensoren 26, 28, die über das zentrale Kontrollmodul 30 sowie
das Erkennungsmodul 32 zur Ereigniserkennung bearbeitet werden,
gemeinsam mit den Daten aus dem zweiten Bereitstellungsmodul 38 für Ortskoordinaten
verarbeitet und dabei einander zugeordnet. Zusätzlich ist vorgesehen, dass
der Fahrer 42 dem zweiten Bereitstellungsmodul 40 über das
Navigationssystem 36 zu dem Ereignis Daten bereitstellt,
die ebenfalls dem Verarbeitungsmodul 46 zugeführt werden.
Die Daten zu dem Ereignis sowie die Daten zu dem Ort, an dem sich
das Ereignis ereignet hat, zuzüglich
der Daten des Fahrers 42 werden auf der Speichervorrichtung 44 gemeinsam
gespeichert. Somit wird innerhalb der Anordnung 20 registriert,
dass sich an dem Ort zu einem ersten Zeitpunkt ein Ereignis ereignet
hat, das die Fahrsituation des Fahrzeugs beeinflusst hat.
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Falls
der Fahrer 42 mit seinem Fahrzeug, in dem die Anordnung 20 vorgesehen
ist, den Ort, an dem das nunmehr ortbasiert registrierte Ereignis
eingetreten ist, zu einem zweiten Zeitpunkt erneut erreicht, kann
dem Fahrer über
die Fahrerinformationsvorrichtung 34 ein Signal bereitgestellt
werden, so dass der Fahrer 42 auf die möglicherweise anstehende Verkehrssituation
in geeigneter Weise vorbereitet ist und somit seinen Fahrstil frühzeitig
anpassen kann. Zudem ist in der vorliegenden Ausführungsform
vorgesehen, dass die Fahrerassistenzeinrichtungen 22, 24 dazu
ausgebildet sind, die Fahrt des Fahrzeugs durch Brems- und/oder
Lenkmanöver
zusätzlich
zu beeinflussen, so dass das Fahrzeug mittels der Fahrerassistenzeinrichtungen 22, 24 auf
das möglicherweise
bevorstehende Ereignis an dem registrierten und dem Ereignis zugeordneten
Ort reagiert.