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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Walzgerüst mit Stütz- und/oder Arbeitswalzen
zum Walzen von Blechen oder Bändern,
mit wenigstens einem zwischen Einbaustücken einer der Walzen angeordnetem,
vorzugsweise der oberen Walze zugeordnetem Walzbalken und mit benachbart
dem Walzbalken angeordneter Einlauf-/Auslaufführung für ein Medium, z.B. Kühlwasser
od. dgl., sowie mit Dichtmitteln zur Verhinderung Herabtropfens
des Mediums auf das Walzgut.
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Grundsätzlich besteht
bei Walzgerüsten
mit Stütz-
und/oder Arbeitswalzen zum Walzen von Blechen oder Bändern ein
Bedarf, Medien wie z.B. Walzenkühlwasser,
Emulsion etc. vor dem Herabtropfen zwischen den Einlauf-/Auslaufführungen
und den Walzen/Walzenarmaturen zu beseitigen. Es sind dazu aus dem
Stand der Technik mehrere Anordnungen von Walzgerüsten bekannt,
bei denen Abdichteinrichtungen zu diesem Zweck vorgesehen sind, wobei
zumeist z.B. V-förmige
Dichtungen, vorzugsweise aus Gummi, in vertikaler Richtung eingesetzt wurden,
die jedoch insbesondere in Warmwalzwerken einem erhöhten Verschleiß unterliegen.
Es sei dazu zum Stand der Technik auf folgende Druckschriften verwiesen:
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In
der
DE 100 49 032
A1 ist ein Walzgerüst mit
Stütz-
und/oder Arbeitswalzen zum Walzen von Blechen oder Bändern aus
Stahl beschrieben. Dieses Walzgerüst weist zwischen den Arbeitswalzen-Einbaustücken angeordnete,
der oberen Walze zugeordnet einen Walzbalken auf, der am unteren Walzenumfang
und am Walzbalken befestigt einen Wasser-Abstreifer besitzt, der
nach außen
durch Verstellmittel gegen die Walzenoberfläche anstellbar ist. Um eine
kompakte, einen nur geringen Bauraum beanspruchende Vorrichtung
zu erzielen, wird dabei vorgeschlagen, dass der mit Profilquerschnitt
ausgebildete Wasser-Abstreifer in einer Tragleiste geführt ist,
dass im Wasser-Abstreifer ein in Erstreckung der Tragleiste verlaufender
Hohlraum gebildet ist und dass der Hohlraum mit einem Druckmedium
beaufschlagbar ist. Es ist dabei bei einer Ausführungsform vorgesehen, dass
der Wasser-Abstreifer elastisch ist und in einem Schlitz der Tragleiste
geführt
ist. Weiterhin ist vorgesehen, dass die Tragleiste mit dem Walzbalken
verbunden ist und dass die Tragleiste auf einer Einbaufläche, die
parallel zur Walzenachse verläuft,
lösbar
befestigt ist. Bei einer derart ausgebildeten Anordnung werde der
Wasser-Abstreifer auf voller Länge
durch den Mediendruck beaufschlagt, so dass eine Anpresslinie entstehe
und dadurch sogar eine Formwalze abgestreift werden könne. Der
Anpressdruck könne
unabhängig
vom Reibverschleiß aufrechterhalten
werden. Eine sehr genaue Einstellung der Tragleiste entfalle, außerdem sei
eine Mindestanzahl von Teilen erforderlich. In konstruktiver Ausgestaltung
erfolgt dabei die Zuführung
des Druckmediums mittels eines Druckluftanschlusses in eine Hohlkehle
an der Rückseite
des Wasser-Abstreifers, wobei der Profilquerschnitt am Ende mit
einer Dichtlippe endet, in deren Hohlkehle das Druckmedium eingeleitet
wird.
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Die
KR 1020040092252 A zeigt
eine Abstreifvorrichtung mit einer Abschirmeinrichtung zur Verhinderung
eines ungleichmäßigen Abkühlens eines
Bandes durch Spritzwasser. Die beschriebene Anordnung dient dazu,
eine Abstreifvorrichtung mit einer Abschirmeinrichtung zur Verhinderung
eines ungleichmäßigen Abkühlens eines
Bandes durch Spritzwasser bereitzustellen, die am Gestell eines Glattwalzwerkes
eines Warmwalzwerkes angebracht werden kann, um in effektiver Weise
ein Herabtropfen von spritzendem oder undichtem Kühlwasser
auf die Oberfläche
des zu bearbeitenden Walzgutes zu vermeiden. Die Abstreifeinrichtung umfasst
dabei einen vorderen und einen hinteren Bewegungsteil mit einer
Vielzahl von Rahmenteilen, die vorwärts und rückwärts zu der Seite der Walze
auf einer oberen Fläche
eines Abstreifgrundkörpers
bewegt werden, wobei ein Abstreifarm an einem vorderen Teil des
Abstreifgrundkörpers
angebracht ist, weiterhin sind Antriebsritzel vorgesehen, die mit
den Rahmenteilen in Eingriff stehen, um diese nach vorne und hinten
zu bewegen. Weiterhin ist ein Pneumatikmotor vorgesehen, um die
Rahmenteile durch die Rotation der Antriebsritzel nach vorne und
hinten zu bewegen. Im übrigen
vorgesehen ist eine Zusatzblende, die vor den Rahmenteilen liegend
vor und zurück
bewegt wird, wobei ein vorderer Teil dieser Zusatzblende eng an der
Walze anliegt, an einem oberen Teil des Abstreifarmes, um hauptsächlich Kühlwasser
von einer Vielzahl von Düsen
zur Kühlung
der Walze abzudichten. Weiterhin vorgesehen ist noch ein Montageteil, über das
die Zusatzblende mit dem vorderen Teil der Rahmenteile verbunden
ist, derart, dass ein vorderer Teil der Zusatzblende in linearem
Kontakt mit der Walze ist und elastisch eng an dieser anliegt, entsprechend einer Änderung
der Walzfuge zwischen den Walzen, und zwar durch Federeinwirkung
in Abhängigkeit
des Durchmessers der Walze und der Dicke des Walzgutes.
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Bei
den bekannten Anordnungen ist wie erwähnt insbesondere nachteilig,
das die verwendeten Abdichtelemente einem erhöhten Verschleiß unterliegen
bzw. geringe Standzeiten aufweisen.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten
Anordnungen unter Beibehaltung der bisherigen Vorteile in der Weise zu
verbessern bzw. weiterzuentwickeln, dass mit einfachen Mitteln Medien
wie z.B. Walzenkühlwasser, Emulsion
etc. vor dem Herabtropfen zwischen den Einlauf-/Auslaufführungen und den Walzen/Walzenarmaturen
beseitigt werden, wobei die gewünschte Anordnung
möglichst
einfach aufgebaut sein und einem möglichst geringen Verschleiß unterliegen
soll.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
das Dichtmittel zur Verhinderung des Herabtropfens des Mediums insbesondere
auf das Walzgut als wenigstens eine zwischen dem Walzbalken und
der Einlauf-/Auslaufführung
angeordnete Dichtleiste ausgebildet ist.
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Auf
diese Weise wird erstmalig mit einfachen Mitteln ein solches Walzgerüst geschaffen,
bei dem Medien, wie z.B. Walzenkühlwasser,
Emulsion etc. vor dem Herabtropfen zwischen den Einlauf-/Auslaufführungen
und den Walzen/Walzenarmaturen beseitigt werden, es wird dabei beim
Anpressen der Einlauf-/Auslaufführungen
der Spalt zwischen Walzbalken und Einlauf-/Auslaufführungen durch die Dichtleiste
abgedichtet, wodurch die genannten Medien vor dem Herabtropfen auf
das Walzgut zurückgehalten
werden. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
ergibt sich dabei eine besonders günstige sowie auch robuste,
verschleißarme
und zuverlässige
Lösung.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Dichtleiste in einer im Bereich
zwischen dem Walzbalken und der Einlauf-/Auslaufführung angeordneten
Aufnahmenut angeordnet. Dabei ist in bevorzugter Ausgestaltung die Aufnahmenut
im Walzbalken angeordnet. Dies ist eine konstruktiv einfache Ausführungsform,
bei der die Dichtleiste in einfacher Weise zur Abdichtung aus der
Aufnahmenut heraus gedrückt
werden kann.
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Nach
einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal der vorliegenden Erfindung
ist vorgesehen, dass die Dichtleiste in der Aufnahmenut gegen den
Walzbalken vorgespannt gelagert ist. Die Dichtleiste erfüllt dadurch
ohne weitere Einstellarbeiten die geforderte Dichtwirkung zwischen
den Einlauf-/Auslaufführungen
und dem Walzenbalken. Dabei empfiehlt es sich, dass zur Vorspannung
der Dichtleiste in der Aufnahmenut wenigstens eine Federeinrichtung
vorgesehen ist. Über
diese Federeinrichtung wird dabei beim Anpressen der Einlauf-/Auslaufführungen
der Spalt zwischen Walzbalken und Einlauf-/Auslaufführungen eben
durch die federbelaste te Dichtleiste abgedichtet, wodurch die genannten
Medien vor dem Herabtropfen auf das Walzgut zurückgehalten werden.
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In
davon abweichender Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Walzgerüstes ist
aber auch vorgesehen, dass zur Vorspannung der Dichtleiste in der Aufnahmenut
ein Pneumatiksystem oder ein Hydrauliksystem vorgesehen ist.
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Es
empfiehlt sich nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal der vorliegenden
Erfindung, dass die Anordnung der Dichtleiste in der Aufnahmenut
eine Rückhalteeinrichtung
für die
Dichtleiste umfasst, über
diese kann die Dichtleiste gewünschtenfalls
in Nichtfunktionslage gehalten werden. In bevorzugter Ausgestaltung
ist dabei nach einem letzten Merkmal der vorliegenden Erfindung
vorgesehen, dass die Rückhalteeinrichtung
für die
in der Aufnahmenut angeordnete Dichtleiste als wenigstens eine Schraube
ausgebildet ist.
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Die
Erfindung ist in den Figuren der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen:
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1 eine
schematische Teil-Seitenansicht des erfindungsgemäßen Walzgerüstes mit
zwischen dem Walzbalken und der Einlauf-/Auslaufführung angeordneter
Dichtleiste,
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2 eine
schematische Teil-Seitenansicht der Darstellung gemäß der 1 der
Zeichnung mit zwischen dem Walzbalken und der Einlauf-/Auslaufführung angeordneter
Dichtleiste im Detail.
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Das
erfindungsgemäße Walzgerüst ist generell
mit 1 bezeichnet. Das Walzgerüst 1 ist mit Stütz- und/oder
Arbeitswalzen 2, 3, 4, 5 versehen
und dient zum Walzen von Blechen oder Bändern. Es ist dazu in der 1 der
Zeichnung eine Teil-Seitenansicht eines Walzgerüstes 1 dargestellt,
das eine obere Arbeitswalze 3, eine untere Arbeitswalze 4 sowie
eine obere Stützwalze 2 und
eine nicht separat dargestellte untere Stützwalze 5 umfasst.
Das erfindungsgemäße Walzgerüst 1 umfasst
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel,
siehe 1 der Zeichnung, einen zwischen den Arbeitswalzen-Einbaustücken 7 angeordneten,
der oberen Arbeitswalze 3 zugeordneten Walzbalken 8 und
eine benachbart diesem Walzbalken 8 angeordnete Einlauf-/Auslaufführung 9 für ein Medium,
z.B. Kühlwasser,
Emulsion oder dergleichen. Das erfindungsgemäße Walzgerüst 1 umfasst weiterhin
Dichtmittel 10 zur Verhinderung von Herabtropfen z.B. von
Kühlwasser
auf das Walzgut, siehe dazu die 2 der Zeichnung
mit einer Detaildarstellung des dieses Dichtmittel 10 aufweisenden Teilbereiches
des Walzgerüstes 1.
Bei dem in der 1 der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind im übrigen
die hauptsächlichen
Konstruktionsmerkmale eines Walzgerüstes 1 dabei dem einschlägigen Fachmann
bekannt und deshalb im einzelnen nicht zeichnerisch dargestellt
bzw. die teilweise dargestellten konstruktiven Details im einzelnen nicht
näher beschrieben.
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Bei
dem Walzgerüst 1 ist
nun erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das Dichtmittel 10 zur Verhinderung von Herabtropfen
z.B. von Kühlwasser
auf das Walzgut als bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine zwischen
dem Walzbalken 8 und der Einlauf-/Auslaufführung 9 angeordnete
Dichtleiste 11 ausgebildet ist, siehe dazu insbesondere
die 2 der Zeichnung. Mit diesen Mitteln ergibt sich
erstmalig ein solches Walzgerüst 1,
bei dem das Medium vor dem Herabtropfen auf das Walzgut zurückgehalten wird,
indem beim Anpressen der Einlauf-/Auslaufführung 9 der Spalt
zwischen Walzbalken 8 und Einlauf-/Auslaufführung 9 durch
die Dichtleiste 11 abgedichtet wird. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
ergibt sich dabei eine besonders günstige sowie auch robuste,
verschleißarme
und zuverlässige Lösung.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Anordnung
ist weiterhin vorgesehen, siehe wieder die 2 der Zeichnung, dass
die Dichtleiste 11 in einer im Bereich zwischen dem Walzbalken 8 und
der Einlauf-/Auslaufführung 9 angeordneten
Aufnahmenut 12 angeordnet ist; die Aufnahmenut 12 ist
hier beispielhaft im Walzbalken 8 angeordnet. Dies ist
eine insbesondere in konstruktiver Hinsicht einfache Ausführungsform,
bei der die Dichtleiste 11 in einfacher Weise zur Abdichtung
aus der Aufnahmenut 12 heraus gedrückt werden kann.
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Die
Dichtleiste 11 in der Aufnahmenut 12 ist weiterhin
gegen den Walzbalken 8 vorgespannt gelagert. Die Dichtleiste 11 erfüllt dadurch
ohne weitere Einstellarbeiten die geforderte Dichtwirkung zwischen
der Einlauf-/Auslaufführung 9 und
den Walzen/Walzenarmaturen. Es ist dabei zur Vorspannung der Dichtleiste 11 in
der Aufnahmenut 12 eine Federeinrichtung 13 vorgesehen,
siehe wieder 2. Über diese Federeinrichtung 13 wird
dabei beim Anpressen der Einlauf-/Auslaufführung 9 der Spalt
zwischen Walzbalken 8 und Einlauf-/Auslaufführung 9 eben durch
die federbelastete Dichtleiste 11 abgedichtet, wodurch
die genannten Medien vor dem Herabtropfen auf das Walzgut zurückgehalten
werden. Alternativ zu der Federeinrichtung ist es aber auch möglich, zur
Vorspannung der Dichtleiste 11 in der Aufnahmenut 12 ein
Pneumatiksystem oder ein Hydrauliksystem vorzusehen, weiterhin denkbar
ist, davon abweichende Einrichtungen oder Systeme zur Ausbildung einer
Vorspannung vorzusehen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Walzgerüst 1 ist
weiterhin vorgesehen, siehe wieder die 2 der Zeichnung,
das die Anordnung der Dichtleiste 11 in der Aufnahmenut 12 eine
Rückhalteeinrichtung 14 für diese
Dichtleiste 11 umfasst, über diese kann die Dichtleiste 11 gewünschtenfalls
in Nichtfunktionslage gehalten und an einem Herausfallen gehindert
werden. Diese Rückhalteeinrichtung 14 für die in
der Aufnahmenut 12 angeordnete Dichtleiste 11 ist
dabei vorliegend als Schraube 15 ausgebildet.
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- 1
- Walzgerüst
- 2
- obere
Stützwalze
- 3
- obere
Arbeitswalze
- 4
- untere
Arbeitswalze
- 5
- untere
Stützwalze
- 6
- Blech
(Walzgut)
- 7
- Arbeitswalzen-Einbaustück
- 8
- Walzbalken
- 9
- Einlauf-/Auslaufführung (9)
- 10
- Dichtmittel
(zwischen 8 und 9)
- 11
- Dichtleiste
- 12
- Aufnahmenut
(für 11)
- 13
- Federeinrichtung
(in 12 für 11)
- 14
- Rückhalteeinrichtung
(für 11 in 12)
- 15
- Schraube