DE4241267A1 - Vielwalzengerüst - Google Patents
VielwalzengerüstInfo
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- B21B13/14—Metal-rolling stands, i.e. an assembly composed of a stand frame, rolls, and accessories having counter-pressure devices acting on rolls to inhibit deflection of same under load; Back-up rolls
- B21B13/147—Cluster mills, e.g. Sendzimir mills, Rohn mills, i.e. each work roll being supported by two rolls only arranged symmetrically with respect to the plane passing through the working rolls
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Description
Die Erfindung betrifft ein Vielwalzengerüst nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Vielwalzengerüste werden zur Herstellung ebener
Bänder, wie zum Beispiel von Stahlbändern, verwendet.
Um Bänder mit planer Oberfläche zu erhalten ist es
erforderlich, die Walzspaltkontur dem Profil des einlaufenden
Bandes anzupassen. Beim Walzen derartiger
Bänder soll die Umformung des Materials, das heißt die
Streckung des Bandes, bezogen auf die Bandbreite gleich
sein, und zwar unabhängig von eventuellen Dickenschwankungen
des in das Walzengerüst einlaufenden Bandes.
Bei Zwei- oder Vierwalzengerüsten ist hierzu die Bombierung
der Arbeitswalzen und/oder eine Biegung derselben
bekannt.
Bei Vierwalzengerüsten wird die Anpassung an das Bandprofil
unter anderem dadurch erreicht, daß die die
Stützrollen gegen das Lagergehäuse abstützenden Sattelstücke
unterschiedlich zugestellt werden, wodurch die
die Stützrollen tragende Stützrollenwelle gebogen wird
und dementsprechend die Stützrollen ebenfalls entsprechend
ihrer Teilung über die Länge der Stützrollenwelle
gebogen werden, über die Zwischenwalzen die Arbeitswalzen
biegen und so die Walzspaltkontur beeinflussen.
Die Biegung der Stützrollenwelle erfolgt in bekannter
Weise über Bauelemente, die auf die die Stützrollen abstützenden
Sattelstücke wirken, wie zum Beispiel durch
Zahnstangen oder Hebel bewegbare Exzenter, durch
Schrauben, Hydraulikzylinder oder andere Stellglieder
bewegbare Keile, durch mit Drehantrieben versehene Gewindespindeln
oder dergleichen.
So ist zum Beispiel in der EP 0 476 905 A2 ein solches
Vielwalzengerüst beschrieben, bei dem die Bewegung der
Sattelstücke über auf der Stützrollenwelle vorgesehene
Exzenter bewirkt wird, welche über einen Zahnrad/Zahnstangenantrieb
betätigt werden.
All diesen bekannten Vorrichtungen ist gemeinsam, daß
sie im Bereich der Selbsthemmung oder in deren Grenzbereich
arbeiten. Bei Einleitung einer Stellbewegung muß
das entsprechende Bauelement zunächst aus der Haftreibung
losgebrochen werden. Sobald die Vorrichtung in Bewegung
ist, ändert sich der Reibwert und es erfolgt unter
Umständen ein Nachlauf, der so groß sein kann, daß
anschließend eine Rückwärtsbewegung eingeleitet werden
muß, um die gewünschte Position der Stützrollen bzw.
die gewünschte Verbiegung der Arbeitswalze zu erreichen.
Es ist daher mit den bekannten Vorrichtungen nicht möglich,
während des Banddurchlaufs eine ruckfreie Einstellung
der Biegung der Stützrollenwelle und somit die
partielle Biegung der Arbeitswalze bzw. deren Anpassung
an das einlaufende Bandprofil mittels eines Regelkreises
zu erhalten.
Zur Erzielung einer optimalen Planheit ist jedoch eine
solche laufende Anpassung der effektiven Walzspaltkontur
an das Profil des einlaufenden Bandes notwendig,
wobei die Änderungen in der Einstellung im Bereich weniger
Mikrometer liegen und zur Vermeidung nachteiliger
Einflüsse auf den Walzbetrieb absolut ruckfrei erfolgen
müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung
der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß eine
ruckfreie Einstellung der Walzspaltkontur durch entsprechende
Biegung der Arbeitswalzen während des laufenden
Walzbetriebes erfolgen kann.
Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Erfindungsgemäß
ist bei einem gattungsgemäßen Vielwalzengerüst
dabei vorgesehen, daß die die Sattelstücke einstellenden
und damit die Stützrollen und somit auch die
Arbeitswalze biegenden Verstellvorrichtungen aus Druckelementen
bestehen, welche direkt am jeweiligen Sattelstück
angreifen und dieses beaufschlagen, so daß die
Bewegung der Druckelemente direkt auf die Sattelstücke
übertragen wird und nachteilige Einflüsse der im
selbsthemmenden Bereich arbeitenden bekannten Stellglieder
vermieden werden. Dadurch wird ein ruckfreies
Einstellen und erforderlichenfalls auch Nachstellen des
Walzspaltes auch während des Walzbetriebes gewährleistet
und es ist möglich, die Verstellvorrichtung mit
einer Regelvorrichtung zu versehen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
eines Zwölf-Rollen-Walzwerkes beschrieben. Es
zeigen im einzelnen
Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau eines derartigen
Walzwerkes in einer Seitenansicht,
Fig. 2 das Walzwerk aus Fig. 1 mit einer herkömmlichen
Verstellvorrichtung,
Fig. 3 ein entsprechendes Walzwerk mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
Fig. 4 das erfindungsgemäße Walzwerk in einer Ansicht
entlang der Schnittstelle A-B aus Fig. 3.
In der Fig. 1 ist der Grundaufbau eines derartigen
Walzwerks am Beispiel eines Zwölf-Rollen-Walzwerks dargestellt.
Das dort in einer Seitenansicht gezeigte
Walzgerüst besteht aus dem Gerüstrahmen 1, in dem verstellbar
das Lagergehäuse 2 angeordnet ist. Dieses Lagergehäuse
2 nimmt drei Stützrollensätze 6 auf, welche
ihrerseits über die Zwischenwalzen 5 die Arbeitswalze 4
tragen. Die genannte Anordnung ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
spiegelbildlich nochmals im Walzgerüst 1
vorhanden. Die Spiegelebene wird dabei durch die Materialdurchlaufbahn
des zu walzenden Bandmaterials gebildet,
so daß das Band 13 zwischen zwei Arbeitswalzen 4
hindurchgeführt wird. Der Aufbau des unteren Lagergehäuses
mit seinen Walzen entspricht dem oberen, so daß
sich eine nähere Beschreibung erübrigt und die Erfindung
im folgenden anhand des oberen Lagergehäuses 2 und
der ihm zugeordneten Teile erläutert wird.
Die Fig. 2 zeigt in einer ausschnittsweisen Darstellung
eine Verstellvorrichtung der aus dem Stand der
Technik bekannten Art in einem derartigen Walzgerüst.
Mit 2 ist wiederum das obere Lagergehäuse bezeichnet,
welches die drei Stützrollensätze 6, die Zwischenwalzen
5 und zwischen den beiden Arbeitswalzen 4 das zu walzende
Bandmaterial 13 aufnimmt. Jeder der drei Stützrollensätze
besteht aus einer Stützrollenwelle 14, die
über ihre Länge verteilt einzelne Stützrollen 15 trägt.
Die Stützrollensätze 6 sind dabei über zwischen den
einzelnen Stützrollen 15 auf der Stützrollenwelle 14
angeordnete Sattelstücke 16 am Lagergehäuse 2 abgestützt.
Um nun eine gewünschte Anpassung der Walzspaltkontur
zu erreichen werden einzelne der Sattelstücke 16
eines oder mehrerer Stützrollensätze 6 über ihnen zugeordnete
Verstellvorrichtungen so verschoben, daß die
Stützrollenwelle 14 und über diese einzelne Stützrollen
15 verbogen werden und diese Biegung an die Zwischenwalzen
5 sowie die Arbeitswalze 4 weitergegeben wird.
Durch entsprechende Ansteuerung der einzelnen Verstellvorrichtungen
kann eine gewünschte Walzspaltkontur gebildet
werden.
Jede einzelne Verstellvorrichtung umfaßt ein Druckstück
7, welches auf das ihm zugeordnete Sattelstück 16
wirkt. Ferner weist die Verstellvorrichtung einen im
Lagergehäuse 2 beweglich geführten Keil 8 auf, der über
eine ebenfalls im Lagergehäuse 2 angeordnete Gewindespindel
9 mit Antrieb 10 derart bewegbar ist, daß eine
Verschiebung des Keils 8 über dessen Berührungsfläche
mit dem Druckstück 7 zu einer Verstellung des entsprechenden
Sattelstücks 16 führt. Durch individuelle Ansteuerung
der Antriebe 10 kann somit jedes Sattelstück
16 individuell verstellt werden und so in der oben beschriebenen
Weise der Arbeitswalze die gewünschte Biegung
bestimmt werden. Wie schon einleitend erwähnt
weist diese bekannte Vorrichtung den Nachteil auf, daß
ihre Bauteile, daß heißt die Druckstücke 7, Keile 8 und
Spindeln 9 im Bereich bzw. Grenzbereich der Selbsthemmung
arbeiten und daher ein ruckfreies Verstellen der
Sattelstücke und somit eine geregelte Anpassung der
Biegung der Arbeitswalze an das Profil des einlaufenden
Bandmaterials unmöglich machen.
Hier setzt nun die anhand der Fig. 3 und 4 näher beschriebene
Erfindung ein.
Fig. 3 zeigt dabei das schon aus Fig. 2 bekannte
Walzgerüst eines Zwölf-Walzen-Walzwerks in der ausschnittsweisen
Darstellung. Mit 2 ist hier wieder das
obere Lagergehäuse bezeichnet, welches die drei Stützrollensätze
6, die von diesen getragenen Zwischenwalzen
5 sowie die Arbeitswalzen 4 zeigt, zwischen denen das
zu walzende Bandmaterial 13 läuft. Die Führung des oberen
Lagergehäuses 2 im aus der Fig. 1 bekannten Gerüstrahmen
und das untere Lagergehäuse sowie deren Einstellbarkeit
in bezug auf den Gerüstrahmen zur Beeinflussung
der erwünschten Banddicke sind hier der Übersichtlichkeit
wegen nicht dargestellt. Dabei kann das
untere Lagergehäuse beispielsweise zur Anpassung an die
Walzlinie bei Einsatz von Walzen unterschiedlicher
Durchmesser höhenverstellbar sein und das obere Lagergehäuse
mittels eines direkt wirkenden hydraulischen
Anstellzylinder 3 (in Fig. 1) in Bezug zum unteren
Lagergehäuse zustellbar sein. Oberes und unteres Lagergehäuse
sind mittels Hydraulikzylinder gegeneinander
ausbalanciert und das obere Lagergehäuse 2 kann beispielsweise
mittels der bedienungs- und antriebsseitig
voneinander unabhängigen Walzenanstellung zur Einstellung
eines keilförmigen Walzenspaltes verschwenkt werden.
In der Darstellung gemäß der Fig. 3 ist von jedem der
drei Stützrollensätze 6 jeweils nur eine Stützrolle 15
sichtbar. Wie der Fig. 4, die einen Schnitt entlang
der Schnittlinie A-B aus Fig. 3 darstellt, jedoch zu
entnehmen ist, sind die Stützrollen 15 eines Stützrollensatzes
6 über die ganze Breite des Bandmaterials auf
einer gemeinsamen Stützrollenwelle 14 angeordnet, wobei
jeweils zwischen zwei benachbarten Stützrollen 15 sowie
an den Außenseiten der beiden äußeren Stützrollen 15
Stützsättel 16 auf der Welle 14 vorgesehen sind, die
die Stützrollen am Lagergehäuse 2 über kreisbogenförmige
Aufnahmen abstützen.
Durch Verstellung einzelner Stützrollen 15 eines oder
mehrerer Stützrollensätze 6 kann die gewünschte Biegung
des Bandmaterials zur Anpassung des Bandprofils über
die Bandbreite erzielt werden. Gemäß der Erfindung erfolgt
eine solche Verstellung über jeweils ein direkt
auf den entsprechenden Stützsattel 16 wirkendes Druckelement.
Dazu ist für jedes Druckelement im Lagergehäuse 2 eine
Bohrung vorgesehen, die annähernd der Kraftrichtung in
das Lagergehäuse folgend von der kreisbogenförmigen
Aufnahme für den jeweiligen Stützsattel 16 ausgeht. In
diese Bohrungen sind als Druckelemente Hydraulikzylinder
11 oder beispielsweise auch piezoelektrische Festkörperaktoren
eingesetzt, die vorzugsweise Kolbenstangenköpfe
12 mit passenden kreisbogenförmigen Aufnahmen
für die Stützsättel 16 aufweisen. Anstelle derartiger
kreisbogenförmiger Aufnahmen sind aber auch prismatische
Aufnahmen bei entsprechender Ausbildung der Stützsättel
16 denkbar. Um ein seitliches Ausweichen des
Stützrollensatzes 6 zu verhindern, müssen die Kolbenstangen
mit den Kolbenstangenköpfen 12 exakt geführt
werden.
Der Aufbau der Hydraulikzylinder und ihre Wirkungsweise
ist hinlänglich bekannt und braucht daher hier nicht
gesondert beschrieben zu werden. Beim Einsatz von piezoelektrischen
Festkörperaktoren als Druckelemente können
diese aus mehreren Keramikschichten bestehen, die
bei Anlegen einer elektrischen Spannung ihre Dicke ändern
und so in ihrer Wirkung auf die Stützsättel 16 den
Hydraulikzylindern gleichzusetzen sind.
In Ruhe nehmen die Druckelemente eine Stellung ein, in
der die Kolben in das Lagergehäuse zurückgezogen sind
und die Aufnahmen der Kolbenstangenköpfe 12 mit den
Aufnahmen im Lagergehäuse 2 fluchten.
Die Achsparallelität der Stützrollensätze 6 untereinander
und daraus folgend auch der Zwischen- und der Arbeitswalzen
ist bei dem oben beschriebenen Einbau gewährleistet
und darüber hinaus ist ein einfaches Auswechseln
der Stützrollensätze 6 sichergestellt.
Eine erwünschte Biegung der Stützrollenwelle 14 und dadurch
der Arbeitswalze 4 und Anpassung der Walzspaltkontur
erfolgt durch entsprechendes Aktivieren der jweiligen
Druckelemente, die über ihre Kolben jedes der
Sattelstücke 16 in eine definierte Position bewegen,
wodurch eine gezielte Biegelinie der Stützrollenwelle
hervorgerufen wird, die über die Zwischenwalzen 5 auf
die Arbeitswalze 4 übertragen wird.
Um nun eine positive Biegung des Bandmaterials zu erhalten,
werden die bezogen auf die Bandbreite des Walzmaterials
äußeren Stützsättel 16 des oder der betreffenden
Stützrollensätze in ihrer Stellung relativ zum
Lagergehäuse fixiert, während die inneren Stützsättel
in der oben beschriebenen Weise über die Druckelemente
bewegbar sind und so die entsprechende Durchbiegung erzielen.
Umgekehrt werden für eine negative Biegung der oder die
inneren Stützsättel fixiert und die äußeren Stützsättel
entsprechend von den Druckelementen beaufschlagt.
Die Fixierung der Stützsättel kann je nach Bedarf direkt
im Lagergehäuse 2 erfolgen; es ist aber auch denkbar,
daß eine formschlüssige Verbindung zwischen den
Stützsätteln und den zugehörigen Druckelementen vorgesehen
ist und die Fixierung über letztere erfolgt.
Mit dem erfindungsgemäßen Walzgerüst ist es daher möglich,
auf Zwischenglieder zwischen den Stellelementen
und den Stützsätteln, zu deren Bewegung Reibung zu
überwinden ist, zu verzichten und durch die direkte Beaufschlagung
derselben ein ruckfreies Einstellen vorzusehen.
Eine solche ruckfreie Einstellung läßt dann auch
den Einsatz elektronischer Regelungen zu, mit deren
Hilfe die Stützsättel während des Walzbetriebs in die
erforderlichen Positionen gebracht und dort gehalten,
aber auch je nach Bedarf verstellt und angepaßt werden
können. Diese Regelung kann dann den Sollwert selbst
bei unterschiedlich schwankender Belastung exakt halten.
Nachstehend sind für eine derartige Regelung geeignete
Verfahren beschrieben.
Als erstes geeignetes Verfahren ist die Lageregelung
beschrieben. Dabei wird der Sollwert als Weg für jeden
Kolben, der zum Bewegen des zugehörigen Stützsattels
erforderlich sein soll, vorgegeben.
Die Istwerterfassung des Weges erfolgt über digitale
oder analoge Wegmeßgeräte 17 bekannter Art, die beispielsweise
von der nach außerhalb des Lagergehäuses
herausgeführten Kolbenstange bewegt werden. Mittels bekannter
elektronischer Regelungen wird der Ölstrom zum
Hydraulikzylinder zum Beispiel über ein Servoventil so
gesteuert, daß die vorgegebene Stellung des Kolbens
auch bei unterschiedlicher Belastung in der Sollstellung
gehalten wird. Bei Einsatz der schon erwähnten
piezoelektrischen Festkörperaktoren als Druckelement
wird entsprechend die angelegte Spannung gesteuert.
Einer derartigen Regelung kann dann noch zur Vervollkommnung
ein Korrekturwert überlagert werden, der walzkraftabhängig
und/oder abhängig vom Öldruck in jedem
einzelnen Hydraulikzylinder die Elastizität des Systems,
wie Abplattungen und elastische Formänderungen
der Arbeitswalze, der Zwischenwalzen bzw. der Stützrollen
als Sollwertänderung für die Stellbewegung berücksichtigt
und in die Regelung einfließt.
Ein zweites Verfahren ist das der Druckregelung. Hierbei
wird die für die Verformung des Bandes notwendige
Walzkraft an den Zylindern der Walzenanstellung gemessen
und entsprechend der zu walzenden Bandbreite und
der Geometrie der Stützrollenreihe für jeden Stützsattel
als Basiswert für das zugehörige Druckelement errechnet.
Dieser Basiswert wird mit einem für jedes Druckelement
wählbaren Anteilswert variiert und als Sollwert vorgegeben.
Die Istwerterfassung erfolgt in diesem Fall über geeignete
Druckmeßgeber.
Mittels bekannter elektronischer Regelungen wird der
Öldruck jedes Zylinders zum Beispiel über Druckregelventile
oder Servoventile auf dem Sollwert gehalten
bzw. die an ein piezoelektrisches Druckelement angelegte
Spannung auf ihrem Sollwert gehalten.
Bei der Walzkraft "0" erfolgt also keine Biegung, bei
Ansteigen der Walzkraft jedoch eine entsprechende Vergrößerung
des Solldruckes der einzelnen Druckelemente
entsprechend dem eingestellten Anteilswert.
Es wird eine gewollt ungleichmäßige Verteilung der
Walzkraft auf die einzelnen Sattelstücke und damit eine
Beeinflussung der Walzspaltkontur erreicht.
Dadurch kann dann ebenfalls die oben erwähnte Elastizität
des Systems eliminiert werden.
Die beiden hier vorgestellten Regelungsmöglichkeiten
können sowohl jeweils für sich als auch in Kombination
miteinander eingesetzt werden.
Die hier am Beispiel eines Zwölf-Walzen-Walzwerks beschriebene
Erfindung läßt sich selbstverständlich auch
bei anderen Walzwerken, bei denen die Walzkraft direkt
oder über Zwischenwalzen mittels Stützrollen auf das
Lagergehäuse übertragen wird, einsetzen wie beispielsweise
bei Sechs-Walzen- oder Zwanzig-Walzen-Walzwerken.
Ebenso ist ersichtlich, daß nicht nur eine Biegung der
äußeren Stützrollenwelle, sondern auch weiterer Stützrollenwellen
allein oder in Kombination miteinander mit
der Erfindung durchführbar ist.
Auch ist die Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern beispielsweise auch
bei einteiliger Ausführung von oberem und unterem Lagergehäuse
einsetzbar oder bei zweiteiliger Ausführung
derselben, bei denen die Lagergehäuse mittels Rundstangen,
Anker oder Rahmen verbunden und anstellbar geführt
sind.
Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß die Sattelstücke
16, gemäß Fig. 2, 3, über dort schraffiert dargestellte
Halteglieder, wie z. B. Platten, am Lagergehäuse
gehalten und gegen ein Herausfallen oder Verschieben
gesichert werden können. Durch entsprechende Ausbildung
der Halteglieder und ihrer hier nicht gezeigten Befestigung
am Lagergehäuse 2 ist auch ein leichtes Auswechseln
derselben, beispielsweise für einen Wechsel zu
Rollen anderen Durchmessers möglich.
Claims (10)
1. Vielwalzengerüst mit auf wenigstens einer Seite des
Walzpfades angeordneter Arbeitswalze (4), wenigstens
einer Zwischenwalze (5) sowie wenigstens einem Stützrollensatz
(6), jeweils bestehend aus einer Mehrzahl
von auf eine Stützrollenwelle (14) aufgesetzten Stützrollen
(15), wobei die Stützrollenwelle (14) im wesentlichen
parallel zur Längsachse der Arbeitswalze (4) und
der Zwischenwalze (5) verläuft, sowie einer Mehrzahl
von den Stützrollensatz (6) an einem Lagergehäuse (2)
abstützenden Sattelstücken (16), wobei die einzelnen
Sattelstücke (16) unabhängig voneinander in ihrer Lage
relativ zur Achse der Arbeitswalze (4) zur Biegung derselben
über Verstellvorrichtungen einstellbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß
die Verstellvorrichtungen jeweils aus einem die entsprechenden
Sattelstücke (16) direkt beaufschlagenden
Druckelement (11, 12) bestehen.
2. Vielwalzengerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Druckelemente als Hydraulikzylinder (11) ausgebildet
sind, deren Kolbenstangenköpfe kreisbogenförmige
Aufnahmen für die Stützsättel aufweisen.
3. Vielwalzengerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Druckelemente als piezoelektrische Festkörperaktoren
ausgebildet sind.
4. Vielwalzengerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckelemente in ihrer Längsrichtung im Lagergehäuse
(2) beweglich angeordnet sind.
5. Vielwalzengerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer positiven
Verbiegung der Arbeitswalze (4) die bezogen auf die
Stützrollenwelle (14) äußeren Stützsättel (16) in ihrer
Stellung relativ zum Lagergehäuse (2) fixierbar
sind.
6. Vielwalzengerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer negativen
Verbiegung der Arbeitswalze (4) die bezogen auf die
Stützrollenwelle (14) inneren Stützsättel (16) in ihrer
Stellung relativ zum Lagergehäuse (2) fixierbar sind.
7. Vielwalzengerüst nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Fixierung über die Druckelemente erfolgt.
8. Vielwalzengerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Lageregelung für die Betätigung der einzelnen
Druckelemente vorgesehen ist.
9. Vielwalzengerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Druckregelung für die Betätigung der einzelnen
Druckelemente vorgesehen ist.
10. Vielwalzengerüst nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Regelung eine Korrektureinrichtung für die elastische
Verformung der Bauteile zugeordnet ist.
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