DE102006044985A1

DE102006044985A1 - Vorrichtung zur Dosierung von Druckfarbe in einer Druckmaschine

Info

Publication number: DE102006044985A1
Application number: DE200610044985
Authority: DE
Inventors: Reinhard Nerger
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 2006-09-23
Filing date: 2006-09-23
Publication date: 2008-04-03

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dosierung von Druckfarbe in einer Druckmaschine, welche eine Rakeleinrichtung mit einem Farbvorrat und eine Rakel enthält und bei der der Rakeleinrichtung eine Rasterwalze zugeordnet ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Dosierung von Druckfarbe mit breiterem Anwendungsbereich zu schaffen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Rakeleinrichtung (1) während des Betriebes oder im Stillstand in vorwählbare Zentriwinkel-Positionen zur Rasterwalze (4) stellbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dosierung von Druckfarbe in einer Druckmaschine, welche eine Rakeleinrichtung mit einem Farbvorrat und eine Rakel enthält und bei der der Rakeleinrichtung eine Rasterwalze zugeordnet ist.
Ein weit verbreiteter Einsatzfall ist die Farbversorgung einer Rasterwalze durch eine Kammerrakel, wie es zum Beispiel bei Kurzfarbwerken üblich ist. Dabei steht die Rasterwalze in Wirkverbindung mit einer Farbauftragwalze, welche die Druckfarbe auf einen Plattenzylinder überträgt.
Aus der DE 102 03 695 A1 ist ein Farbbehälter bekannt, der an einer Rasterwalze anliegt und eine Rakel und einen Verdrängerkörper aufweist. Durch die Verstellung des Verdrängerkörpers wird das Farbniveau (Farbpegel) der Druckfarbe im Farbbehälter eingestellt. Das eingestellte Farbniveau bestimmt die Größe der Kontaktfläche zwischen Druckfarbe und Rasterwalze. Wird die Kontaktfläche zwischen Druckfarbe und Rasterwalze erhöht, nimmt die Farbdichte des Druckproduktes zu. Es kann somit die Druckfarbe über das Farbniveau dosiert werden. Mit dieser Vorrichtung lassen sich jedoch hochviskose Druckfarben schlechter dosieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Dosierung von Druckfarbe mit breiterem Anwendungsbereich zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des 1. Anspruchs gelöst.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die dazugehörige Figur zeigt die schematische Darstellung einer Rasterwalze mit angestellter Rakeleinrichtung.
Wie aus der Figur ersichtlich, besteht die Rakeleinrichtung 1 aus einer an der Rasterwalze 4 angestellten Rakel 3 und einem Farbvorrat 2. Die Rakeleinrichtung 1 ist in jede Zentriwinkel-Position zur Rasterwalze 4 stellbar. Bevorzugt wird hierbei eine Zentriwinkel-Position, die zwischen 30° und 120° liegt. Da es bei Druckmaschine üblich ist, derartige Stellungen in Analogie zum Zifferblatt einer Uhr zu benennen, wird nachfolgend diese Terminologie angewendet. So bezeichnet handelt es sich bei der bevorzugten Stellung um eine Lage zwischen der der 11 Uhr-Position und der 8 Uhr-Position.
Wie in der Figur dargestellt, steht die Rasterwalze 4 mit einer Farbauftragwalze 8 in Wirkverbindung. Diese dient der Einfärbung einer auf einem Druckformzylinder montierten Druckplatte (hier nicht dargestellt).
Die Rasterwalze 4 wird von einem separaten Antrieb (nicht dargestellt) rotatorisch in nur einer Richtung angetrieben. Dabei wird ein Antrieb in die andere Richtung ausgeschlossen. Eine von der Rakel 3 beabstandete und gegensätzlich geneigte Schließrakel ist aus diesem Grund nicht erforderlich. Die Mantelfläche der Rasterwalze 4 bewegt sich entsprechend dem Pfeil, wie in der Figur dargestellt.
In einer anderen Ausführung der Erfindung kann ein Rasterwalzenantrieb mit Drehrichtungsumkehr verwendet werden, was dann die Anwendung einer Kammerrakel erforderlich macht.
Der Farbvorrat 2 der Rakeleinrichtung 1 besteht aus hochviskoser Druckfarbe und weist ein Farbniveau 5 auf. Auf Grund der hohen Drehzahl der Rasterwalze 4 kommt es beim Berühren der Druckfarbe mit der Mantelfläche der Rasterwalze 4 zum Abrollen der Druckfarbe auf der Mantelfläche. Es entsteht so eine Farbrolle 7, die in entgegengesetzter Richtung zur Rasterwalze 4 rotiert. Diese Farbrolle 7 bildet sich ab einer ca. 9 Uhr-Position der Rakeleinrichtung 1 aus. Wie aus der Figur ersichtlich, ist die Rakel 3 in einem Anstellwinkel α zur Tangente der Mantelfläche der Rasterwalze 4 angestellt (siehe Figur). Dieser Anstellwinkel α bleibt während des Betriebes konstant. In einer anderen Ausführung der Erfindung kann der Anstellwinkel α jedoch während des Betriebes geändert werden.
In der 8 Uhr-Position der Rakeleinrichtung 1 fällt auf Grund geometrischer Verhältnisse das Farbniveau 5 des Farbvorrates 2 unter die Kontaktlinie 6, wobei unter Kontaktlinie 6 die Berührungslinie der Rakel 3 mit der Mantelfläche der Rakelwalze 4 zu verstehen ist. Diese Position dient als Einsetz- und Entnahmeposition für die Rakeleinrichtung 1 bzw. für den Farbvorrat 2. Neben dieser Einsetz- und Entnahmeposition ist die Vorrichtung noch in mindestens zwei Betriebspositionen bzw. Zentriwinkel-Positionen der Rakeleinrichtung 1 betreibbar.
Zur Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung: Während des Betriebes oder auch im Stillstand ist es möglich, die Zentriwinkel-Position der Rakeleinrichtung 1 zur Ras terwalze 4 zu verändern. Die Rakeleinrichtung 1 kann dabei in jeder beliebigen Zentriwinkel-Position zur Rasterwalze 4 fixiert werden. In Abhängigkeit von der Zentriwinkel-Position der Rakeleinrichtung 1 wirkt eine unterschiedlich große Gewichtskraft-Komponente der Farbrolle 7 auf die Rasterwalze 4. Die von der 8 Uhr-Position zur 11 Uhr-Position zunehmende Gewichtskraft-Komponente bewirkt einen stärkeren Kontakt der Farbrolle 7 zur Mantelfläche der Rasterwalze 4. Der stärkere Kontakt bedeutet dabei einerseits eine größere Kontaktfläche durch eine Formänderung der Farbrolle 7, die dabei eine eher elliptische Form annimmt, und andererseits eine größere Kraft, die die Farbrolle 7 stärker an die Rasterwalze 4 drückt. Der stärkere Kontakt führt dazu, dass die Näpfchen der Rasterwalze 4 stärker mit Druckfarbe befüllt werden. Das hat zur Folge, dass in der 9 Uhr-Position ein minimaler Kontakt und in der 11 Uhr-Position ein nahezu maximaler Kontakt zwischen der Farbrolle 7 und Mantelfläche der Rasterwalze 4 auftritt. Abhängig von den gegebenen Verhältnissen wurde eine Zentriwinkel-Maximallage gewählt (im Ausführungsbeispiel die gezeigte 11 Uhr-Position), die garantiert, dass bei einem Stopp der Rasterwalze 4 das Farbniveau 5 der breit fließenden Druckfarbe nicht über dem oberen Scheitelpunkt der Rasterwalze 4 liegt. Da, wie oben ausgeführt, die gedruckte Farbdichte mit zunehmendem Kontakt zwischen Druckfarbe und Mantelfläche der Rasterwalze 4 zunimmt, kann über die Zentriwinkel-Position der Rakeleinrichtung 1 die Druckfarbe auf dem Druckprodukt auf einfache Weise dosiert werden.

1: Rakeleinrichtung
2: Farbvorrat
3: Rakel
4: Rasterwalze
5: Farbniveau
6: Kontaktlinie
7: Farbrolle
8: Farbauftragwalze
α: Anstellwinkel

Claims

Vorrichtung zur Dosierung von Druckfarbe in einer Druckmaschine, welche eine Rakeleinrichtung (1) mit einem Farbvorrat (2) und eine Rakel (3) enthält und der Rakeleinrichtung (1) eine Rasterwalze (4) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rakeleinrichtung (1) während des Betriebes oder im Stillstand in wählbare Zentriwinkel-Positionen zur Rasterwalze (4) stellbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rakeleinrichtung (1) neben einer Zentriwinkel-Position zur Entnahme und zum Einsetzen in mindestens zwei weitere Zentriwinkel-Positionen zur Rasterwalze (4) stellbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anstellwinkel (α) der Rakel (3) zur Mantelfläche der Rasterwalze (4) in jeder Zentriwinkel-Position konstant bleibt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rakeleinrichtung (1) innerhalb eines Zentriwinkel-Bereiches an der Rasterwalze (4) anliegt, welcher sich von unterhalb des oberen Scheitelpunktes der Rasterwalze (4) bis oberhalb des unteren Scheitelpunktes der Rasterwalze (4) erstreckt.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rakeleinrichtung (1) innerhalb eines Zentriwinkel-Bereiches an der Rasterwalze (4) anliegt, welcher in Analogie zum Ziffernblatt einer Uhr zwischen der 8 Uhr-Position und der 11 Uhr-Position liegt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rakeleinrichtung (1) in einer beliebigen Zentriwinkel-Position zur Rasterwalze (4) fixierbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbvorrat (2) ein Farbniveau (5) aufweist, das in der 8 Uhr-Position der Rakeleinrichtung (1) unterhalb der Kontaktlinie (6) der Rakel (3) mit der Mantelfläche der Rasterwalze (4) liegt.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Farbniveau (5) und der Kontaktfläche der Druckfarbe ein geometrischer Zusammenhang besteht, derart, dass bei gleich bleibenden Farbmenge des Farbvorrats (2) bei der Verlagerung der Rakeleinrichtung (1) von der 8 Uhr-Stellung zur 11 Uhr-Stellung das Farbniveau (5) in der Rakeleinrichtung (1) ansteigt und damit die Kontaktfläche der Druckfarbe zur Rasterwalze (4) zunimmt.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das minimale Farbniveau (5) des Farbvorrats (2) während des Betriebes über der Kontaktlinie (6) liegt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasterwalze (4) einen eigenen Antrieb aufweist, durch den die Rasterwalze (4) in nur einer Richtung rotatorisch antreibbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasterwalze (4) entgegen dem Uhrzeigersinn rotiert.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des Betriebes die Druckfarbe bei Kontakt mit der Mantelfläche der rotierenden Rasterwalze (4) als eine rotierende Farbrolle (7) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbmenge des Farbvorrats (2) konstant gehalten wird.