-
Die
Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für ein Sitzteil zur Schwenkung
und Winkelverstellung eines Fahrzeugsitzes, mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
-
Solche
Verstellvorrichtungen sind allgemein bekannt. Beispielsweise ist
aus der Auslegungsschrift
DE
15 80 540 C eine Vorrichtung bekannt, bei der ein freies
Verschwenken der Lehne nach vorne oder hinten möglich ist, wobei die Vorrichtung
zusätzlich
die Möglichkeit
einer Feineinstellung der Winkellage der Lehne bietet. Nachteilig
an solchen Vorrichtungen ist jedoch, dass der Aufbau sehr kompliziert ist
und viele Bauteile benötigt
werden.
-
Es
war die Aufgabe der Erfindung, eine Verstellvorrichtung für ein Sitzteil
zur Schwenkung und Winkelverstellung eines Fahrzeugsitzes zu schaffen, welche
die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen
nicht aufweist und dennoch einfach herzustellen sowie kompakt ist
und wenige Bauteile aufweist.
-
Zur
Lösung
der Aufgabe wird eine Verstellvorrichtung zur Schwenkung und Winkelverstellung eines
Fahrzeugsitzes vorgestellt, wobei die Verstellvorrichtung ein erstes
Beschlagteil und ein zweites Beschlagteil aufweist. Das erste Beschlagteil
weist dabei eine Schwenkachse und ein Sperrmittel auf und ist gegenüber dem
zweiten Beschlagteil um die Schwenkachse schwenkbar. Mit dem zweiten
Beschlagteil ist drehbar ein Getriebe befestigt, wobei das Getriebe
eine Kontaktplatte aufweist. Durch das Getriebe ist das erste Beschlagteil
gegenüber
dem zweiten Beschlagteil winkelverstellbar. Das erste Beschlagteil
ist gegenüber
der Kontaktplatte in zwei Positionen einstellbar, in einer ersten
Position ist das erste Beschlagteil durch ein Sperrmittel mit der
Kontaktplatte verrastet, wohingegen in einer zweiten Position das
erste Beschlagteil entrastet von der Kontaktplatte ist und das erste
Beschlagteil gegenüber dem
zweiten Beschlagteil und der Kontaktplatte um die Schwenkachse schwenkbar
ist. Dabei ist auch in der zweiten Position eine Winkelverstellung
durch das Getriebe gegenüber
dem ersten Beschlagteil möglich.
-
Es
ist bei der Verstellvorrichtung besonders vorteilhaft, dass eine
Rückführung des
ersten Beschlagteils in die erste Position (Verrastposition oder auch
Verrastung) ohne zusätzliche
Bauteile möglich ist,
auch wenn sich das Getriebe – und
somit auch die Kontaktplatte – winkelverstellt
hat.
-
Hierdurch
wird die Verstellvorrichtung besonders einfach im Aufbau, da zusätzliche
Sperrmittel oder Sperrvorrichtungen, die eine Winkelbewegung der
Verstellvorrichtung sperren, wenn das erste Beschlagteil verschwenkt, überflüssig sind.
Dadurch werden Bauteile reduziert und das Gewicht der Verstellvorrichtung
verringert.
-
Zudem
ist es durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
vorteilhaft möglich,
das erste Beschlagteil – unabhängig von
der zuvor gewählten
Winkelverstellung – immer
bis zu einem gegebenen Anschlag um die Schwenkachse zu verschwenken
(gegenüber dem
zweiten Beschlagteil). In vorteilhafter Weise ist hierdurch die
Schwenkbewegung beziehungsweise die Lage des ersten Beschlagteils
nach der Schwenkbewegung, unabhängig
von der zuvor gewählten
Winkelverstellung und umgekehrt.
-
Das
erste Beschlagteil ist mit einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes
und das zweite Beschlagteil mit dem Sitzteil eines Fahrzeugsitzes
verbunden. Besonders bevorzugt ist das Getriebe als ein Taumelgetriebe
ausgebildet, womit kleine Winkelverstellungen in der sogenannten
Gebrauchs-Position (auch Design-Position genannt) ausgeführt werden
können.
Unter der Winkelverstellung in der Design-Position soll verstanden werden, wenn
die Rückenlehne
lediglich in einem kleinen Winkelbereich (beispielsweise einem Bereich
von ± 10°) geneigt wird,
um den Sitzkomfort für
den Fahrzeuginsassen zu erhöhen.
Die Schwenkbewegung, die durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht wird,
soll bevorzugt zur Umklappung oder Verschwenkung der Rückenlehne
eines Fahrzeugsitzes von einer Aufrechtenposition in eine Tischposition
oder eine sogenannte Easy-Entry-Position oder Schlafposition und umgekehrt
dienen. Unter einer Tischposition soll verstanden werden, wenn sich
die Rückenlehne
im Wesentlichen waagerecht über
dem Sitzteil befindet, wobei eine Verschwenkung der Rückenlehne
in Richtung des Sitzteils erfolgt ist. Unter einer Schlafposition
der Rückenlehne
hingegen soll verstanden werden, wenn die Rückenlehne und das Sitzteil
im Wesentlichen eine waagerechte Ebene bilden, wobei die Rückenlehne
hierzu von dem Sitzteils weg (in Richtung Heckscheibe) verschwenkt
wird. Bei der Easy-Entry-Position befindet sich die Rückenlehne
im Wesentlichen in einem 45° Winkel
zum Sitzteil.
-
Vorzugsweise
weist die Kontaktplatte eine Aussparung auf, wobei die Aussparung
bevorzugt formschlüssig
und/oder kraftschlüssig
mit dem Sperrmittel zusammenwirkt, wenn das Sperrmittel in der zweiten
Position in die Kontaktplatte eingreift. Bevorzugt ist jedoch auch,
wenn nur Teilbereiche der Aussparung der Kontaktplatte und Teilbereiche
des Sperrmittels formschlüssig
und/oder kraftschlüssig zusammenwirken.
-
Weiterhin
bevorzugt ist, wenn das Sperrmittel durch ein Federmittel in der
zweiten Position in der Aussparung der Kontaktplatte gehalten wird.
Hierbei wird vorteilhaft vermieden, dass sich das Sperrmittel ungewollt
von der Kontaktplatte lösen
kann und eine ungewollte Schwenkbewegung der Rückenlehne erfolgt. Insbesondere
die Sicherheit des Fahrzeuginsassen, der auf dem Fahrzeugsitz sitzt,
wird hierbei erhöht.
Zudem werden Klappergeräusche,
die durch aneinander schlagen des Sperrmittels und der Kontaktplatte
entstehen, durch den Druck des Federmittels verhindert.
-
Für ein gewolltes
Verschwenken des ersten Beschlagteils um die Schwenkachse ist bevorzugt das
Sperrmittel oder Teilbereiche des Sperrmittels durch ein Zugmittel,
beispielsweise einen Bowden-Zug, von der Aussparung der Kontaktplatte
entfernbar. Hierzu wird von dem Benutzer der Bowden-Zug betätigt, wodurch
das Federmittel komprimiert wird. Bevorzugt dreht das Sperrmittel
anschließend
um eine weitere Schwenkachse, wodurch ein Teilbereich des Sperrmittels
von der Aussparung entfernt wird. Bevorzugt ist es für eine Verrastung
ausreichend, wenn nur ein Teilbereich des Sperrmittels in Kontakt
steht mit der Aussparung der Kontaktplatte, Hierdurch wird ein größerer Toleranzausgleich
bewirkt, da nicht die ganze untere Fläche des Sperrmittels in die
Aussparung eingreifen muss. Durch Drehen des Sperrmittels um die
weitere Schwenkachse wird das erste Beschlagteil schwenkbar (zweite
Position). Das Sperrmittel dreht folglich zur Entrastung um die
weitere Schwenkachse. Vorzugsweise bleibt jedoch ein Abschnitt des
Sperrmittels (weiterer Teilbereich) formschlüssig in Kontakt zur Kontaktplatte und
verhindert ein Verschwenken des ersten Beschlagteils im Uhrzeigersinn.
Hierfür
ist die Kontaktplatte so geformt, dass sie einen Anschlag bildet,
bis zu dem sich das Sperrmittel um die weitere Schwenkachse drehen
kann. Die Kombination aus Federmittel und Bowden-Zug bei der Verstellvorrichtung
ist besonders wirksam und einfach im Aufbau.
-
Es
ist jedoch auch denkbar, dass das Federmittel ohne eine Verbindung
mit einem Zugmittel dazu geeignet ist das Sperrmittel um die weitere Schwenkachse
zu drehen. Hierzu können
beispielsweise Zugfedern oder Drehfedern verwendet werden. Unter
Verrasten soll verstanden werden, wenn sich ein Teilbereich des
Sperrmittels in Kontakt mit einer Aussparung der Kontaktplatte befindet
Unter Entrastung hingegen soll verstanden werden, wenn sich ein
Teilbereich des Sperrmittels nicht mehr in Kontakt mit der Aussparung
der Kontaktplatte befindet. Der Teilbereich ist dabei bevorzugt
ein Kopfende des Sperrmittels bezogen auf seine Längsausbreitung. Bei
der zweiten Position liegt eine Entrastung vor und zusätzlich wurde
das erste Beschlagteil um die Schwenkachse verschwenkt.
-
Das
erste Beschlagteil verschwenkt nach der Entfernung des Sperrmittels
oder Teilbereiche des Sperrmittels gegen den Uhrzeigersinn, wobei
die Schwenkbewegung durch das Auftreffen des ersten Beschlagteils
auf das zweite Beschlagteil begrenzt wird. Folglich sind keine weiteren
Bauteile für
die Drehbegrenzung notwendig und die Schwenkbewegung des ersten
Beschlagteils endet immer an dem zweiten Beschlagteil, wodurch das
erste Beschlagteil durch die Schwenkbewegung im Wesentlichen immer
in die gleiche Position überführt wird
unabhängig von
der zuvor eingestellten Winkelverstellung des ersten Beschlagteils.
Wie bereits beschrieben steht in der ersten Position (Verrastposition)
das erste Beschlagteil in Kontakt zu dem zweiten Beschlagteil, da das
Sperrmittel in die Aussparung der Kontaktplatte eingreift. Bei einer
Winkelverstellung des Getriebes, wird dabei bevorzugt die Winkelverstellung über das Sperrmittel
auf das erste Beschlagteil übertragen. Die
Aussparung der Kontaktplatte und das Sperrmittel wirken dabei kraftschlüssig und/oder
formschlüssig
zusammen. Bevorzugt kann dabei das Sperrmittel durch die entsprechende
Formung der Aussparung nicht durch die Krafteinwirkung, die durch
die Winkelverstellung auf das Sperrmittel wirken, von der Aussparung
weichen. Auch in einer Crash-Situation kann sich das Sperrmittel
durch die entsprechende Formung der Aussparung nicht von der Aussparung der
Kontaktplatte lösen,
so dass auch bei starken Krafteinwirkungen ein ungewolltes Verschwenken des
ersten Beschlagteils im Wesentlichen ausgeschlossen ist.
-
In
einer besonderen Ausführungsform
der Verstellvorrichtung weist das erste Beschlagteil zusätzlich einen
Bolzen auf. Der Bolzen kann dabei einstückig mit dem ersten Beschlagteil
ausgearbeitet sein, oder aber zusätzlich an dem ersten Beschlagteil angebracht
sein. Bei der Verschwenkung des ersten Beschlagteils um die Schwenkachse
nach der Entrastung stößt der Bolzen
in der zweiten Position gegen das zweite Beschlagteil und sperrt
dabei eine weitere Drehbewegung. Durch den Bolzen entsteht folglich
ein Anschlag, bis zu dem das erste Beschlagteil gedreht werden kann,
wodurch das erste Beschlagteil, umhabhängig von der eingestellten
Design-Position, immer in die gleiche Lage verschwenkt wird. So
können
beispielsweise immer die gleiche, im wesentlichen horizontale Lage,
für einen
Tisch- oder Schlafposition
eingenommen werden. Durch den Bolzen ist es zudem erfindungsgemäß vorteilhaft möglich, die
Aussparung der Kontaktplatte anders zu formen. Insbesondere kann
der Bereich der den Anschlag für
die Drehbegrenzung des Sperrmittels bildet (Anschlagbereich), weg
gelassen werden. Hierdurch wird die Aussparung der Kontaktplatte
kleiner und scharfe Kanten oder überstehende
Bereiche die in einer Crash – Situation
für mögliche Fahrzeuginsassen
auf den Rücksitzen
gefährlich
werden könnten,
werden vermieden. Des weiteren ist es vorteilhaft möglich durch
den Bolzen eine Drehbewegung des ersten Beschlagteils im Uhrzeigersinn
zu verhindern. Bevorzugt weist hierfür die Kontaktplatte eine weitere
Aussparung auf, in welche der Bolzen lagert. Erfindungsgemäß lässt die
weitere Aussparung eine Drehung des ersten Beschlagteils gegen den
Uhrzeigersinn zu, weil hierzu das erste Beschlagteil in einer Kreisbahn
um den Bolzen herum geführt
wird.
-
Besonders
bevorzugt ist die Verstellvorrichtung zum Einbau in einem Intergrated
Structural Seat (ISS) oder einem normalen Fahrzeugsitz (Non ISS) geeignet.
-
Insbesondere
ein laminarer Aufbau der Verstellvorrichtung ist in beiden Ausführungsformen
bevorzugt. Für
ein Einbau der Verstellvorrichtung in ein IS-Sitz (Intergrated Structural – Sitz)
ist bevorzugt der Aufbau der Verstellvorrichtung so zu ändern, dass
die auftretenden (großen)
Kräfte – wie sie
beispielsweise in einer Crash-Situation auftreten – keine
Beschädigungen
an den Bauteilen der Verstellvorrichtungen bewirken. Beispielsweise
ist es vorteilhaft möglich, die
Außenzahnkränze, die
sich im Getriebe befinden, zu verstärken und/oder die Außenzahnkränze aus noch
zusätzlichen
Teilen (also mehr Teile als bei einem Non ISS) zu fertigen und diese
anschließend
zusammenzufügen
(bevorzugt durch Laserschweißen).
-
Zusammenfassend
ist durch die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung
in vorteilhafterweise das erste Beschlagteil bei einem Verschwenken
um die Schwenkachse immer in eine gleiche Endlage oder Position
(Tischposition oder Easy-Entry-Position oder Schlafposition) überführbar, unabhängig von der
zuvor eingestellten Winkelverstellung durch das Getriebe. Hierfür weist
die Verstellvorrichtung einen Anschlag auf, bis zu dem das erste
Beschlagteil um die Schwenkachse verschwenkt wird.
-
Hierdurch
wird die Verstellvorrichtung besonders einfach im Aufbau, da zusätzliche
Sperrmittel oder Sperrvorrichtungen die eine Winkelbewegung der
Verstellvorrichtung sperren, wenn die Verstellvorrichtung verschwenkt, überflüssig sind.
Trotz des einfachen Aufbaus ist dabei jedoch die Funktionsfähigkeit
der Verstellvorrichtung (Winkelverstellung und Schwenkbewegung in
einem Bauteil) weiterhin gegeben. Zudem zeichnet sich die Verstellvorrichtung durch
eine kleine Bauweise, geringes Gewicht und eine einfache Herstellung
aus.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der 1 bis 6 erläutert, wobei
die Erläuterungen den
allgemeinen Erfindungsgedanken nicht einschränken und lediglich beispielhaft
sind.
-
1 zeigt
schematisch die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung
in der ersten Position (verrastet).
-
2 stellt
schematisch den Übergang
der Verstellvorrchtung von der ersten Position (Verrastposition)
in die zweite Position dar.
-
3 zeigt
schematisch die Verstellvorrichtung in der zweiten Position.
-
4 stellt
die Verstellvorrichtung in der ersten Position dar, wobei eine Winkelbewegung
ausgeführt
wird.
-
5 und 6 stellen
die Verstellvorrichtung in einer Ausführungsform mit einem Bolzen
dar.
-
In
der 1 ist schematisch die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung 1 in
der ersten Position (Verrastposition = Gebrauchsstellung) dargestellt. Ein
Sperrmittel 4 steht dabei im Wesentlichen in Kontakt zu
einer Aussparung 8 einer Kontaktplatte 6, wobei
das Sperrmittel 4 mit der Aussparung 8 im Wesentlichen
kraftschlüssig
verbunden ist. Der kraftschlüssige
Kontakt entsteht durch den Druck eines Federmittels 7,
wodurch das Sperrmittel 4 in die Aussparung 8 der
Kontaktplatte 6 gedrückt
wird. Das Federmittel 7 ist in diesem Ausführungsbeispiel
mit einem Bowden-Zug 9 verbunden, wobei über den
Bowden-Zug 9 ein Teilbereich 13 des Sperrmittel 4 von der
Aussparung 8 der Kontaktplatte 6 zur Entrastérung entfernt
wird. Es sind jedoch auch Ausführungsbeispiel
denkbar, bei denen das Federmittel 7 nicht mit einem Zugmittel 9 verbunden
ist und das Federmittel 7 trotzdem die Drehung des Sperrmittels 4 bewirkt.
Eine Schwenkbewegung eines ersten Beschlagteils 3 um eine
Schwenkachse 18 wird im Ausführungsbeispiel in der ersten
Position durch den Teilbereich 13 und einen weiteren Teilbereich 14 des Sperrmittels 4 verhindert.
Bei einer Drehung des Sperrmittels 4 in Uhrzeigersinn,
ohne dass der Teilbereich 13 des Sperrmittels von der Aussparung 8 der
Kontaktplatte 6 entfernt wurde, wird die Drehbewegung – zum Beispiel
durch auftretende Haftreibungen zwischen dem Teilbereich 13 des
Sperrmittels und der Aussparung 8 der Kontaktplatte 6 – verhindert.
Es ist jedoch auch möglich,
dass der Druck der durch eine versuchte Drehung des Sperrmittels 4 in diesem
Fall erzeugt wird, auf den Teilbereich 13 wirkt und durch
die weitere Schwenkachse 15 auf den weiteren Teilbereich 14 übertragen
wird. Der weitere Teilbereich 14 überträgt dabei den Druck direkt auf
die Kontaktplatte 6, wodurch das Sperrmittel 4 fester
an die Kontaktplatte 6 gedrückt wird. Ebenso ist bei einer
Drehung des ersten Beschlagteils 3 gegen den Uhrzeigersinn
um die Schwenkachse 18 in der Verrastposition denkbar,
dass der Druck der auf den Teilbereich 14 des Sperrmittels 4 wirkt,
durch eine leichte Verschwenkung des Sperrmittels 4 um
die weitere Schwenkachse 15, auf den Teilbereich 13 des
Sperrmittels 4 übertragen
wird. Auch hier wird der Druck, der jetzt auf den Teilbereich 13 des
Sperrmittels 4 wirkt, direkt auf die Kontaktplatte 6 weitergegeben, wodurch
eine Drehbewegung des ersten Beschlagteils 3 in der Verrastposition
(erste Position) nicht ermöglicht
wird. In einer anderen Variante kann jedoch auch hier die Drehbewegung,
wie oben beschrieben, durch auftretende Reibungskräfte verhindert
werden. Die Kontaktplatte 6 ist ein Bauteil eines Getriebes 5, wobei
das Getriebe 5 bevorzugt ein Taumelgetriebe oder ein Planetengetriebe
ist. Auf die Funktionsweise eines solchen Getriebes 5 soll
dabei nicht näher
eingegangen werden. Das Getriebe 5 ist an einem zweiten
Beschlagteil 2 drehbar befestigt oder auch teilweise ein
Bauteil des zweiten Beschlagteils 2. Das Sperrmittel 4 ist
drehbar an dem ersten Beschlagteil 3 befestigt. Bevorzugt
ist das erste Beschlagteil 3 mit einer Rückenlehne
eines Fahrzeugsitzes verbunden. Das zweite Beschlagteil 2 ist
vorzugsweise mit dem Sitzteil eines Fahrzeugsitzes verbunden.
-
In 2 ist
schematisch dargestellt, wie sich durch Ziehen an dem Bowlden-Zug 9 das
Federmittel 7 komprimiert und der Teilbereich 13 des
Sperrmittels 4 von der Aussparung 8 der Kontaktplatte 6 durch Drehen
um eine weitere Schwenkachse 15 entfernt wird. Dabei dreht
das Sperrmittel 4 um die weitere Schwenkachse 15 bis
es durch einen Anschlagbereich 19 an einer weiteren Drehung
gehindert wird. Der Anschlagbereich 19 wird durch eine
bevorzugte Ausführungsform
der Aussparung 8 der Kontaktplatte 6 gebildet.
Bevorzugt verbleibt somit ein Teilbereich 14 des Sperrmittels 4 in
Kontakt zu der Kontaktplatte 6. Hierdurch wird das erste
Beschlagteil 3 an einer Drehung um die Schwenkachse 18 im
Uhrzeigersinn bei einem Lösen
der Verrastung (Teilbereich 13 des Sperrmittels 4 ist
nicht mehr in Kontakt zur Aussparung 8) gehindert. Die
Verstellvorrichtung ist folglich entrastet und kann in die zweite
Position überführt werden.
Das Getriebe 5 führt
in dieser Darstellung keine Winkelverstellung (Taumelbewegung) durch.
-
In
der 3 ist schematisch dargestellt, wie das erste Beschlagteil 3 zusammen
mit dem Sperrmittel 4 um die Schwenkachse 18 in
Richtung A (gegen den Uhrzeigersinn) dreht. Dabei erfolgt die Drehbewegung
in Richtung A solange, bis das erste Beschlagteil 3 durch
Kontakt mit dem zweiten Beschlagteil 2 gestoppt wird. Ein
zusätzliches
Sperrmittel, das eine Winkelbewegung des Getriebes 5 in
der zweiten Position verhindert, wird für die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung 1 nicht
benötigt.
Bei einer erneuten Schwenkbewegung des Beschlagteils 3 entgegengesetzt
der Richtung A (als zurück
in die Ausgangsposition) gelangt das erste Beschlagteil 3 im Wesentlichen
wieder in die gleiche Position zurück, die es vor der Verschwenkung
eingenommen hatte (Memory-Funktion), wenn keine Winkelverstellung durch
das Getriebe 5 erfolgt ist. Selbst bei einer Winkelbewegung
des Getriebes 5, wodurch sich unter anderem die Kontaktplatte 6 bewegt,
ist eine Rückführung des
Sperrmittels 4 in die Aussparung 8 und ein Verrasten
des Sperrmittels 4 (oder des Teilbereichs 13)
in der Aussparung 8 möglich.
Dafür ist
die Kontur der Aussparung 8 der Kontaktplatte 6 so
aufgebaut, dass bei einer Rückführung des
ersten Beschlagteils 3 (also eine Drehung um die Schenkachse 18 im
Uhrzeigersinn), das Sperrmittel 4 so entlag der Kontur
der Aussparung 8 der Kontaktplatte 6 geführt wird,
dass das Sperrmittel 4 in die Aussparung 8 gelangt.
-
In
der 4 ist schematisch die Verstellvorrichtung 1 in
der zweiten Position dargestellt. Das Sperrmittel 4 ist
im Wesentlichen in der Aussparung 8 der Kontaktplatte 6 aufgenommen
und wird durch das Federmittel 7 daran gehindert die Aussparung 8 zu
verlassen. In dieser Figur sind die Zahnräder 16 des Getriebes 5 sichtbar.
Das Zahnrad 17 dreht sich in Richtung D, wodurch das Getriebe 5 eine
Taumelbewegung erzeugt. Die Bewegung des Getriebe 5 wird
durch die Kontaktplatte 6 auf das Sperrmittel 4 übertragen,
solange das Sperrmittel 4 fest mit der Kontaktplatte 6 verbunden
ist. Die Verbindung der beiden Bauteile (Sperrmittel 4 und
Kontaktplatte 6) wirkt demnach als Kraftschlussmittel.
Da das Sperrmittel 4 fest (aber drehbar) mit dem ersten
Beschlagteil 3 verbunden ist, bewegt sich auch das erste
Beschlagteil 3 entsprechend der Taumelbewegung des Getriebes 5.
Das zweite Beschlagteil 2 verändert dabei seine Position
nicht. Hierdurch wird das erste Beschlagteil 3 gegenüber dem
zweiten Beschlagteil 2 winkelverstellt.
-
In
der 5 ist schematisch die Verstellvorrichtung 1 in
einer Ausführungsform
mit Bolzen 10 dargestellt. In der gezeigten Verrastposition
liegt der Bolzen 10 in einer weiteren Aussparung 12 der
Kontaktplatte 6. Die Aussparung 8 der Kontaktplatte 6 weist
eine andere Form auf wie die Aussparung 8 im Ausführungsbeispiel
ohne Bolzen 10. Hauptsächlich fehlt
der Anschlagbereich für
den weitern Teilbereich 14 des Sperrmittels 4 (Sperrung
des ersten Beschlagteils 3 gegen Drehung im Uhrzeigersinn).
Hierdurch wird die Aussparung 8 der Kontaktplatte 6 kleiner
und weist keine Bereiche mehr auf, die nach einem Verschwenken des
ersten Beschlagteils 3 „überstehen". Im Vergleich mit der 3 ist
deutlich dargestellt, dass der Anschlagbereich 19 nach
dem Verschwenken des ersten Beschlagteils 3 herausragt gegenüber den
anderen Teilbereichen, die die Aussparung 8 bilden. Im
Ausführungsbeispiel
mit einem Bozen 10 hingegen, ist die Aussparung 8 so
geformt, das im Wesentlichen kaum mehr Teilbereiche herausragen
oder Kanten entstehen. Hierdurch wird ein Verletzungsrisiko für Insassen
die beispielsweise auf der Rücksitzbank
sitzen und in einer Crash-Situation gegen das erste Beschlagteil 3 des
Vordermanns gestoßen
werden, geringer. Zudem bewirkt ein Fehlen des weiteren Teilbereichs 14,
dass ein geringerer Widerstand bei der Entriegelung entsteht, da
der weitere Teilbereich 14 nicht in Kontakt zu der Aussparung 8 der
Kontaktplatte 6 steht. Das erste Beschlagteil 3 wird
in diesem Ausführungsbeispiel
durch den Bolzen 10 an einer Drehung im Uhrzeigersinn beim
Entfernen des Teilbereichs 13 des Sperrmittels 4 von
der Aussparung 8 gehindert. Bei einer versuchten Drehung
des ersten Beschlagteils 3 im Uhrzeigersinn, würde der
Bolzen 10 an die weitere Aussparung 12 stoßen und
somit das erste Beschlagteil 3 blockieren.
-
Die 6 zeigt
schematisch die Verstellvorrichtung 1 in der Ausführungsform
mit Bolzen 10 in der zweiten Position. Durch ziehen des
Bowden-Zuges 9 wird das Federmittel 7 komprimiert
und der Teilbereich 13 des Sperrmittels 4 wird
von der Aussparung 8 der Kontaktplatte 6 entfernt.
Das erste Beschlagteil 3 ist somit entriegelt (entrastet)
gegenüber dem
zweiten Beschlagteil 2 und schwenkt in Richtung A. Durch
die Kreisbahn (um die Schwenkachse 18) die das erste Beschlagteil 3 bei
der Drehung gegen den Uhrzeigersinn durchläuft, wird der Bolzen 10 von
der weiteren Aussparung 12 (nicht sichtbar) der Kontaktplatte 6 entfernt.
Eine Verschwenkung des ersten Beschlagteils 3 in Richtung
A ist demnach auch mit Bolzen 10 nach der Entrastung möglich. Die Schwenkbewegung
des ersten Beschlagteils 3 wird durch den Bolzen 10 begrenzt,
da der Bolzen an das zweite Beschlagteil 2 stößt. Durch
den Bolzen 10 wird folglich ein Anschlag gebildet wodurch
das erste Beschlagteil 3 immer in der gleichen Position
gegenüber
dem zweiten Beschlagteil 2 zu liegen kommt. Der gebildete
Anschlag ist dabei unabhängig
von der Winkelstellung des ersten Beschlagteils durch das Getriebe 5.
-
- 1
- Verstellvorrichtung
- 2
- zweites
Beschlagteil
- 3
- erstes
Beschlagteil
- 4
- Sperrmittel
- 5
- Getriebe
(Taumelgetriebe)
- 6
- Kontaktplatte
- 7
- Federmittel
- 8
- Aussparung
- 9
- Bowden-Zug
- 10
- Bolzen
- 12
- weitere
Aussparung
- 13
- Teilbereich
Sperrmittel
- 14
- weiterer
Teilbereich Sperrmittel
- 15
- weitere
Schwenkachse
- 16
- Zahnräder
- 17
- Zahnrad
- 18
- Schwenkachse
- 19
- Anschlagbereich
- A,
B, D
- Richtung