DE102006031438B4 - Vorrichtung zum Umformen von Platinen - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung zum Umformen von Platinen (19) mit einem ersten Tiefziehwerkzeug (5), einem gegenüberliegenden zweiten Tiefziehwerkzeug (7) und einem Niederhalter (9), der gegenüber dem zweiten Tiefziehwerkzeug (7) beweglich ist und während eines Umformprozesses die Platine (19) mit ihrem Platinenflansch (25) gegen das erste Tiefziehwerkzeug (5) drückt, wobei der Vorrichtung zumindest ein höhenverstellbares Distanzelement (23) zugeordnet ist, das der Niederhalter (9) zusammen mit dem Platinenflansch (25) gegen das erste Tiefziehwerkzeug (7) drückt, wobei durch Höhenverstellung des Distanzelementes (23) der auf den Platinenflansch (25) wirkende Kraftanteil (FFL) und der auf das Distanzelement (23) wirkende Kraftanteil (FZ) variierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (23) ein hubkolbenartiges Druckstück (31) sowie einen Grundkörper (33) aufweist, der am Niederhalter (9) ortsfest montierbar ist und in dem das Druckstück (31) höhenverstellbar geführt ist, wobei der Niederhalter (9) eine Montagefläche (21) aufweist, die umfangsseitig um einen Auflagesockel (17) für den Platinenflansch (25) angeordnet ist, wobei die Lage des...
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umformen von Platinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Beim Tiefziehen von Blechplatinen kommt der Steuerung des Materialflusses im Bereich des Platinenflansches große Bedeutung für die Qualität der gezogenen Platine zu. Üblicherweise erfolgt die Steuerung des Materialflusses durch eine Einstellung der Niederhaltekraft eines, den Platinenflansch gegen ein Tiefziehwerkzeug drückenden Niederhalters. Bei einer zu geringen Niederhaltekraft erhöht sich der Materialfluss im Flanschbereich der Platine, wodurch es zu einer Faltenbildung kommen kann. Bei einer zu großen Niederhaltekraft wird dagegen der Materialfluss so stark behindert, dass es im Flanschbereich der Platine zu Reißern kommen kann.
- So ist aus der
DE 199 54 310 A1 eine Ziehpresse zum Umformen von Platinen bekannt, der ein erstes Tiefziehwerkzeug und ein gegenüberliegendes zweites Tiefziehwerkzeug aufweist. Während eines Umformprozesses drückt der gegenüber dem zweiten Tiefziehwerkzeug bewegliche Niederhalter die Blechplatine mit ihrem Platinenflansch gegen das erste Tiefziehwerkzeug. - Konkret ist der Niederhalter auf hydraulischen oder pneumatischen Druckkolben verschiebbar gegenüber einem Pressentisch gelagert. Zwischen den Druckkolben und dem Niederhalter sind in konstruktiv aufwendiger Weise piezoelektrische Aktoren angeordnet, die eine zusätzliche Verschiebung des Niederhalters gegenüber dem Druckkolben ermöglichen. Die Grobeinstellung der Niederhaltekraft erfolgt mittels der Druckkolben, während die Feineinstellung der Niederhaltekraft mittels der piezoelektrischen Aktuatoren erfolgt.
- Aus der
DE 103 60 417 A1 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Umformen von Platinen bekannt. Zwischen einem Blechhalter und einem Gegenhalter der Vorrichtung sind Distanzelemente vorgesehen. Jedes der Distanzelemente weist zur Höhenverstellung ein keilförmiges unteres Druckstück sowie ein keilförmiges oberes Druckstück auf. Bei einem Verschieben des unteren Druckstückes in horizontaler Richtung kann das obere Druckstück in vertikaler Richtung auf- oder abbewegt werden. Dadurch kann ein auf dem zwischengeklemmten Platinenflansch wirkender Kraftanteil und ein auf das Distanzelement wirkender Kraftanteil variiert werden. - Aus der
DE 103 60 417 A1 ist eine weitere Vorrichtung zum Umformen von Platinen bekannt, bei der eine auf eine Härtetemperatur erhitzte Platine zwischen einer Matrize und einem Blechhalter mit zugeordnetem Stempel einführbar ist. Um eine ungleichmäßige Abkühlung der Platine während des Umformvorganges zu vermeiden, sind zwischen der Matrize und dem Niederhalter Distanzelemente vorgesehen, die einen Spaltabstand zwischen der Matrize und dem Blechhalter festlegen. Aus derDE 198 05 706 A1 ist eine weitere Vorrichtung zum Umformen von Platinen bekannt, bei der Hubkolben eingesetzt werden, die auf einen Blechhalter einwirken. - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Umformen von Platinen sowie ein Verfahren bereitzustellen, bei dem die Steuerung eines Werkstoffflusses im Bereich eines Platinenflansches in konstruktiv einfacher Weise erfolgt.
- Die Aufgabe der Erfindung ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
- Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 ist der Vorrichtung zumindest ein Distanzelement zugeordnet, das der Niederhalter zusammen mit dem Platinenflansch gegen das erste Tiefziehwerkzeug drückt. Das erfindungsgemäße Distanzelement ist montagetechnisch günstig oberhalb des Niederhalters angeordnet. Das Distanzelement kann daher in einfacher Weise im Bedarfsfall nachgerüstet werden.
- Das Distanzelement ist höhenverstellbar, wodurch ein auf ein Platinenflansch wirkender Kraftanteil der Niederhaltekraft einstellbar ist. Für den Fall, dass das Distanzelement außerhalb der Platine zwischen dem ersten Tiefziehwerkzeug und dem Niederhalter abstützbar ist, wird die Niederhaltekraft des Niederhalters in einen auf das Distanzelement wirkenden Kraftanteil und in einen auf den Platinenflansch wirkenden Kraftanteil aufgeteilt. In Abhängigkeit von der Höhe des Distanzelements erfolgt dann in einfacher Weise eine Einstellung des auf den Platinenflansch wirkenden Kraftanteils. Bevorzugt kann dabei durch die Höhenverstellung des Distanzelements bei konstanter Niederhaltekraft der auf den Platinenflansch wirkende Kraftanteil reduziert und in korrespondierender Weise der auf das Distanzelement wirkende Kraftanteil erhöht werden und umgekehrt.
- Erfindungsgemäß bleibt daher bei der Steuerung des Werkstoffflusses im Bereich des Platinenflansches die Niederhaltekraft des gegen das erste Tiefziehwerkzeug drückenden Niederhalters konstant, während lediglich ein auf den Platinenflansch wirkender Kraftanteil der Niederhaltekraft geändert wird.
- Mit dem erfindungsgemäßen Distanzelement kann in einfacher Weise auf eine Änderung von Prozessparametern, insbesondere auf Blechdicken–Schwankungen der Platine reagiert werden, die sich auf die Qualität der gezogenen Platine auswirken.
- Eine Feineinstellung der auf den Platinenflansch wirkenden Kraft kann weiter verbessert werden, wenn eine Mehrzahl von Distanzelementen vorgesehen sind, die jeweils unabhängig voneinander höhenverstellbar sind. Dadurch kann aufgrund der vereinfachten Montage bzw. Demontage der Distanzelemente bzw. aufgrund der unabhängig voneinander erfolgenden Regelung schnell auf lokale Blechdickenschwankungen in der Platine reagiert werden.
- Das Distanzelement weist für die Höhenverstellung ein hubkolbenartiges Druckstück auf, das in einen Grundkörper verschiebbar geführt ist, während der Grundkörper ortsfest am Niederhalter montierbar ist. Hierzu weist der Niederhalter eine Montagefläche auf, die sich umfangsseitig um einen Auflagesockel für den Platinenflansch erstreckt und gegenüber dem Auflagesockel zurückgesetzt angeordnet ist. Die Lage des erfindungsgemäßen Distanzelements ist daher entlang der umfangsseitig verlaufenden Montagefläche frei wählbar.
- Zur Bestimmung der auf das Distanzelement und auf den Platinenflansch wirkenden Kraftanteile der Niederhaltekraft des Niederhalters kann das Distanzelement einen Kraftsensor aufweisen. Durch Erfassung des auf das Distanzelement wirkenden Kraftanteils kann bei bekannter Niederhaltekraft indirekt der auf den Platinenflansch wirkende Kraftanteil ermittelt werden.
- Bevorzugt ist es, wenn das Distanzelement in einem Regelkreis eingebunden ist, in dem eine Regeleinrichtung in Abhängigkeit von messtechnisch erfassten Einflussgrößen eine Sollhöhe des Distanzelements ermittelt und das Distanzelement entsprechend ansteuert. Dadurch ist eine schnelle Korrektur des auf den Platinenflansch wirkenden Kraftanteils ermöglicht. So kann die Regeleinrichtung in Verbindung mit dem Kraftsensor einen auf das Distanzelement wirkenden Ist-Kraftanteil erfassen und mit einem Grenzwert vergleichen. In Abhängigkeit von diesem Vergleich kann für einen folgenden Umformprozess die Regeleinrichtung die Sollhöhe des Distanzelements ggf. ändern. Beispielhaft können durch entsprechende Sensoren Werkstoffkennwerte der Platine, deren tribologische Kennwerte, die Platinentemperatur oder deren Blechdicke einer Regelung der Sollhöhe des Distanzelements zugrundegelegt werden.
- Das höhenverstellbare Druckstück des Distanzelements kann vorzugsweise mechanisch über einen Gewinde-, Exzenter-, Schnecken- oder Keiltrieb angetrieben werden, der bevorzugt selbsthemmend ausgelegt ist. Alternativ kann das Druckstück des Distanzelements über eine Hydraulikanordnung angetrieben werden.
- Wie aus der Vorbeschreibung hervorgeht, kann erfindungsgemäß ein Werkstofffluss im Flanschbereich einer Platine gesteuert werden. Dabei kann die Niederhaltekraft des Niederhalters durch die Zwischenschaltung des zumindest einen Distanzelements in einen auf das Distanzelement wirkenden Kraftanteil und in einen auf den Platinenflansch wirkenden Kraftanteil aufgeteilt werden. Die Kraftanteile der konstant gehaltenen Niederhaltekraft sind abhängig von der eingestellten Höhe des Distanzelements änderbar, wodurch entsprechend ein Werkstofffluss im Flanschbereich gesteuert werden kann.
- Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 in einer schematischen Seitendarstellung eine Tiefziehvorrichtung; -
2 in einer perspektivischen Ansicht einen Niederhalter mit dem Stempel der Tiefziehvorrichtung; -
3 in einer perspektivischen Halbschnittansicht ein Distanzelement; -
4 bis6 jeweils unterschiedliche Abwandlungen des Distanzelements in vergrößerten perspektivischen Halbschnittdarstellungen; und -
7 und8 jeweils eine vergrößerte Einzelheit X aus der1 in verschiedenen Betriebszuständen. - In der
1 ist eine Tiefziehvorrichtung gezeigt, die einen hubbeweglich antreibbaren Pressenstößel1 sowie ein ortsfestes Unterteil3 aufweist. Der Pressenstößel1 trägt an seiner Unterseite als ein erstes Tiefziehwerkzeug eine Matrize5 , während ein Stempel7 als ein zweites Tiefziehwerkzeug gegenüberliegend ortsfest am Boden des Unterteils3 gelagert ist. In der1 ist der Stempel7 umfangsseitig von einem Niederhalter9 umgeben, der über hydraulisch betätigbare Druckstifte11 gegenüber dem Unterteil3 und dem Stempel7 verschiebbar ist. Hierzu ragen die am Niederhalter9 befestigten Druckstifte11 bodenseitig durch das ortsfeste Unterteil3 und sind diese mit einem Ziehkissen13 in Verbindung, das über hydraulische Verdrängungszylinder15 hubbeweglich gelagert ist. - In der
2 ist der Niederhalter9 zusammen mit einem der Distanzelemente23 perspektivisch dargestellt. Wie aus der2 hervorgeht, ist der Niederhalter9 auf seiner Oberseite mit einem Auflagesockel17 ausgebildet, auf dem in der1 eine Blechplatine19 liegt. Der Auflagesockel17 ist von einer abgestuften Ringfläche21 umgeben, auf der das höhenverstellbare Distanzelement23 angeordnet ist. Das Distanzelement23 liegt gemäß der1 zusammen mit einem randseitigen Platinenflansch25 einer Anlagefläche27 der vertikal beabstandet angeordneten Matrize5 gegenüber. Der Auflagesockel17 umgibt dabei ringförmig den ortsfest am Unterteil3 gelagerten Stempel7 . In der2 ist das Distanzelement23 auf der abgestuften Ringfläche21 des Niederhalters montiert gezeigt. Das Distanzelement23 ist mit einem Aktuator29 gekoppelt, der über eine später beschriebene Regeleinrichtung eine Höhe des Distanzelements23 einstellt. - Der Aufbau und die Funktionsweise des höhenverstellbaren Distanzelements
23 ist anhand der3 nachfolgend beschrieben. Demzufolge weist das Distanzelement23 ein höhenverstellbares, zylindrisches Druckstück31 auf, das in einem Grundkörper33 vertikal verschiebbar geführt ist. Der Grundkörper33 ist über angedeutete Schraubverbindungen35 an der Ringfläche21 des Niederhalters9 befestigt. Das zylindrische Druckstück31 weist einen schräg gestellten Zylinderboden auf, der flächig auf einem Keil37 liegt. Der Keil37 ist in einer Führungsschiene39 des Grundkörpers33 horizontal verschiebbar geführt und an seiner einen Stirnseite mit dem Aktuator29 gekoppelt. Eine Längsbewegung des Aktuators29 ergibt somit eine horizontale Stellbewegung des Keils37 , der in Abhängigkeit von seiner Bewegungsrichtung das Druckstück31 hebt oder senkt. Der Keilwinkel α ist dabei derart gering gewählt, dass sich im nicht aktuatorbetätigten Zustand des Keils37 eine Selbsthemmung zwischen dem Druckstück31 und dem Keil37 einstellt. - Alternativ kann der Keil
37 mittels einer nicht gezeigten Spindelanordnung angetrieben werden. Hierzu kann der Keil37 mit einem Spindelansatz verlängert sein. Eine drehbetätigbare Spindel kann sich in Gewindeeingriff mit dem Spindelansatz des Keils37 befinden. Bei Drehbetätigung der Spindel erfolgt daher eine Längsbewegung des horizontal verschiebbar geführten Keils. - In der
3 ist in einer Querbohrung des Druckstückes31 ein Kraftsensor32 angeordnet, der im Betrieb der Tiefziehvorrichtung eine auf das Distanzelement23 wirkende Kraft erfasst und über eine Signalleitung34 an eine nicht gezeigte Regeleinrichtung leitet. - Weitere alternative Hubmechanismen für das höhenverstellbare Distanzelement
23 sind in den folgenden4 bis6 dargestellt. Gemäß der4 ist das Druckstück31 Teil eines hydraulisch verschiebbaren Kolbens39 , der eine mit Hydrauliköl gefüllte Arbeitskammer41 im Grundkörper33 begrenzt. Bei entsprechender Druckbeaufschlagung der Arbeitskammer41 kann das Druckstück31 gehoben oder gesenkt werden. - In der
5 weist das Druckstück31 als ein Innengewinde ein Trapezgewinde auf, das mit einem am Grundkörper33 vorgesehenen Gewindeansatz43 in Schraubverbindung ist. An seinem Außenumfang ist das Druckstück31 mit einem Zahnkranz45 gebildet, der gemäß der5 mit einer antreibbaren Schneckenwelle47 kämmt. Bei einer Drehbewegung der Schneckenwelle47 kann sich daher das Druckstück31 gegenüber dem Gewindeansatz43 des Grundkörpers33 höhenverstellen. Alternativ ist gemäß der6 das Druckstück31 auf einer horizontal angeordneten Exzenterwelle49 höhenverstellbar gelagert. Ein Exzenterabschnitt47 der Exzenterwelle49 wälzt sich bei deren Betätigung auf einem druckstückseitigen Gegenlager ab, wodurch sich das Druckstück31 höhenverstellt. - Wie bereits oben erwähnt, sind die Distanzelemente
23 in einen Regelkreis eingebunden, wodurch Blechdickenschwankungen der Platine19 ausgeglichen werden können und ein reproduzierbares Tragbild der Distanzelemente22 bereitstellbar ist. - Gemäß einer ersten Regelvariante wird zunächst der Niederhalter
9 mittels der Verdrängerzylinder15 gegen die Anlagefläche27 der Matrize5 bewegt, wodurch der Niederhalter9 den Platinenflansch25 zusammen mit dem Distanzelement23 mit einer Niederhaltekraft FN gegen die Matrize5 verspannt. Die ortsfest in einem Abstand oberhalb des Unterteils3 angeordnete Matrize5 drückt mit einer Gegenkraft FS auf den Platinenflansch25 und das Distanzelement23 , wie es in der7 gezeigt ist. Die Gegenkraft FS der Matrize5 entspricht in der7 der Niederhaltekraft FN. Der Kraftfluss zwischen dem Pressenstößel1 und dem Niederhalter9 verläuft daher in der7 mit einem ersten Kraftanteil FFL über den Platinenflansch25 und über einen zweiten Kraftanteil FZ über das Distanzelement23 . - Mittels des in der
3 gezeigten Kraftsensors32 wird der auf das Distanzelement23 wirkende Kraftanteil FZ erfasst und an die Regeleinrichtung geleitet, die bei bekannter Niederhaltekraft den auf den Platinenflansch25 wirkenden Kraftanteil FFL ermittelt. - Dieser ermittelte, auf den Platinenflansch
25 wirkende Kraftanteil FFL wird mit einem gespeicherten Grenzwert verglichen. In Abhängigkeit dieses Vergleichs wird, nachdem der Niederhalter9 abermals gesenkt worden ist, eine Sollhöhe des Distanzelements23 von der Regeleinrichtung eingestellt. Mit dieser Sollhöhe des Distanzelements wird nachfolgend der Tiefziehprozess gestartet, wie er in der8 gezeigt ist. - In einer zweiten Regelungsvariante werden über nicht gezeigte Sensoren Prozessparameter, die die Qualität gezogener Platinen beeinflussen, von der Regeleinrichtung erfasst. Solche Prozessparameter sind etwa mechanische Werkstoffkennwerte, tribologische Kennwerte, Werkzeug-/Platinentemperatur oder die Blechdicke. Auf der Grundlage der erfassten Prozessparameter ermittelt die Regeleinrichtung mittels eines Regelalgorithmus eine Sollhöhe des Distanzelements
23 und steuert die Regeleinrichtung das Distanzelement23 entsprechend an. - Nach der erfolgten Höheneinstellung des Distanzelements
23 wird der Tiefziehprozess, wie er in der8 gezeigt ist, gestartet. D. h., dass gemäß der8 zunächst der Niederhalter9 den Platinenflansch25 mit einem für den Materialfluss im Flanschbereich günstigen Kraftanteil FFL gegen die Matrize5 verspannt. Im Anschluss wird der Niederhalter9 während eines Ziehhubes von dem Pressenstößel1 nach unten gedrückt und weicht der Niederhalter9 mit einem definierten Widerstand aus, der der Niederhaltekraft FN entspricht, wodurch ein reißer- und faltenfreies Ziehteil herstellbar ist.
Claims (11)
- Vorrichtung zum Umformen von Platinen (
19 ) mit einem ersten Tiefziehwerkzeug (5 ), einem gegenüberliegenden zweiten Tiefziehwerkzeug (7 ) und einem Niederhalter (9 ), der gegenüber dem zweiten Tiefziehwerkzeug (7 ) beweglich ist und während eines Umformprozesses die Platine (19 ) mit ihrem Platinenflansch (25 ) gegen das erste Tiefziehwerkzeug (5 ) drückt, wobei der Vorrichtung zumindest ein höhenverstellbares Distanzelement (23 ) zugeordnet ist, das der Niederhalter (9 ) zusammen mit dem Platinenflansch (25 ) gegen das erste Tiefziehwerkzeug (7 ) drückt, wobei durch Höhenverstellung des Distanzelementes (23 ) der auf den Platinenflansch (25 ) wirkende Kraftanteil (FFL) und der auf das Distanzelement (23 ) wirkende Kraftanteil (FZ) variierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (23 ) ein hubkolbenartiges Druckstück (31 ) sowie einen Grundkörper (33 ) aufweist, der am Niederhalter (9 ) ortsfest montierbar ist und in dem das Druckstück (31 ) höhenverstellbar geführt ist, wobei der Niederhalter (9 ) eine Montagefläche (21 ) aufweist, die umfangsseitig um einen Auflagesockel (17 ) für den Platinenflansch (25 ) angeordnet ist, wobei die Lage des Grundkörpers (33 ) mit dem Distanzelement (23 ) entlang der umfangsseitig verlaufenden Montagefläche (21 ) frei wählbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (
23 ) zwischen dem ersten Tiefziehwerkzeug (5 ) und dem Niederhalter (9 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (
23 ) außerhalb der Platine (19 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Höhenverstellung des Distanzelements (
23 ) bei konstanter Niederhaltekraft (FN) der auf den Platinenflansch (25 ) wirkende Kraftanteil (FFL) und der auf das Distanzelement (23 ) wirkende Kraftanteil (FZ) variierbar sind. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Mehrzahl von Distanzelementen (
23 ) jedes der Distanzelemente (23 ) voneinander unabhängig höhenverstellbar sind. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagefläche (
21 ) des Niederhalter (9 ) gegenüber dem Auflagesockel (17 ) zurückgesetzt angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (
23 ) einen Kraftsensor (32 ) aufweist, der den auf das Distanzelement (23 ) wirkenden Kraftanteil (FZ) der Niederhaltekraft (FN) erfasst. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (
23 ) in einen Regelkreis eingebunden ist, in dem eine Regeleinrichtung in Abhängigkeit von messtechnisch erfassten Einflussgrößen eine Sollhöhe des Distanzelements (23 ) ermittelt und das Distanzelement (23 ) entsprechend ansteuert. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung während des Umformprozesses mittels des Kraftsensors (
32 ) des Distanzelements (23 ) den auf dasselbige wirkenden Kraftanteil (FZ) erfasst sowie mit einem Grenzwert vergleicht, und in Abhängigkeit davon für einen folgenden Umformprozess die Sollhöhe des Distanzelements ermittelt. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das höhenverstellbare Druckstück (
31 ) des Distanzelements (23 ) über einen selbsthemmenden Gewinde-, Exzenter-, Schnecken- oder Keiltrieb antreibbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckstück (
31 ) des Distanzelements (23 ) über eine Hydraulikanordnung höhenverstellbar ist.
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