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Die
Erfindung betrifft eine automatische Schiebetüranlage nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Aus
der
DE 44 46 403 A1 ist
eine automatische Schiebetüranlage
mit einem verschiebbar geführten,
durch eine Antriebseinrichtung antreibbaren Schiebeflügel, welcher
einen Durchgangsbereich freigibt bzw. versperrt, bekannt. Die Schiebetüranlage
ist einbruchhemmend geschützt,
indem der Schiebeflügel
und die weiteren Komponenten der Schiebetüranlage gepanzert ausgebildet
sind. Diese Panzerung ist in der Herstellung aufwändig, d.h.
es ist gegenüber
herkömmlichen
(ungepanzerten) Schiebetüranlagen
die Verwendung einer Vielzahl zusätzlicher und/oder abweichender
Komponenten erforderlich. Sie ist auch schwer, d.h. es ist eine
leistungsstarke und damit teure Antriebseinrichtung erforderlich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine automatische Schiebetüranlage
kostengünstig und
montagefreundlich einbruchhemmend auszubilden.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die
Unteransprüche
bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
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Es
ist ein Schutztor vorhanden, mit welchem der Durchgangsbereich einbruchhemmend
verschließbar
ist, wobei das Schutztor Bauteile der Schiebetüranlage nutzt. Hierdurch lässt sich
auch eine mit einem herkömmlichen
Schiebeflügel
ausgestattete Schiebetüranlage
einbruchhemmend ausbilden, denn die einbruchhemmenden Eigenschaften werden
allein von dem Schutztor erfüllt,
welches somit sowohl den zu schützenden
Bereich hinter dem Durchgangsbereich als auch die Schiebetüranlage selbst
schützt.
Das Schutztor kann sich in seiner geschlossenen Stellung in zweckmäßiger Weise über die
gesamte Fläche
der Schiebetür anlage
erstrecken, zumindest aber über
die Fläche
des Durchgangsbereichs. Durch die Nutzung von Bauteilen der Schiebetüranlage
durch das Schutztor ergibt sich einerseits eine Einsprung von Bauteilen
und andererseits die Möglichkeit,
die Schiebetüranlage
als vormontierte Baueinheit mit dem Schutztor auszuliefern, wodurch
der Montageaufwand reduziert wird.
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Besonders
einfache und platzsparende Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage
ergeben sich, wenn das Schutztor als Rolltor ausgebildet ist, welches
in vertikaler oder horizontaler Richtung bewegbar sein kann. Das
Rolltor kann aus gelenkig miteinander verbundenen, festen Lamellen
oder aus einem einstückigen
flexiblen, jedoch beschädigungsresistenten
Material bestehen. Optisch vorteilhaft ist die Ausbildung des Schutztors
aus einem transparenten, jedoch einbruchresistenten Kunststoff.
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Das
als Rolltor ausgebildete Schutztor ist auf einer Wickeltrommel aufwickelbar,
welche sich – bei vertikaler
Bewegungsrichtung des Schutztors – mit den Komponenten der Antriebseinrichtung
in einem gemeinsamen Trägerprofil
oder – bei
horizontaler Bewegungsrichtung des Schutztors – in einem im Bereich eines
Pfostens der Schiebetüranlage
angeordneten, an das Trägerprofil
rechtwinkelig angrenzenden Gehäuse
anordnen lässt.
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Das
Schutztor kann – je
nach seiner Bewegungsrichtung – an
oder in einem vorhandenen Trägerprofil
sowie in einer vorhandenen Bodenführung geführt oder in den die Schiebetüranlage
begrenzenden Pfosten geführt
und gegen manuelles Herausdrücken
aus seiner Bewegungsebene gesichert sein.
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Beim
Vorhandensein von Oberlichtern über dem
Antriebsgehäuse
der Schiebetüranlage
können diese
entweder durch ihre Ausbildung aus einbruchresistentem Material
oder durch ein zusätzliches,
oberhalb des Antriebsgehäuses
der Schiebetüranlage
verfahrbares Schutztor abgesichert werden, wobei das zusätzliche
Schutztor mit dem den Durchgangsbereich absichernden Schutztor bewegungsgekoppelt
sein kann.
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Das
Schutztor ist über
einen Antriebsmotor antreibbar, welcher üblicherweise als Elektromotor ausgebildet
ist. Der Antriebsmotor kann separat vom Antriebsmotor des Schiebeflügels ausgebildet
sein. Alternativ kann für
den Schiebeflügel
und das Schutztor ein gemeinsamer Antriebsmotor vorgesehen sein,
welcher über
eine Kupplungseinrichtung entweder auf den Schiebeflügel oder
auf das Schutztor aufschaltbar ist.
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Zur
Ansteuerung des Antriebsmotors des Schutztors kann eine Steuerungseinrichtung
vorgesehen sein, welche separat von einer vorhandenen Steuerungseinrichtung
der Antriebseinrichtung des Schiebeflügels ausgebildet sein. In diesem
Fall kann die Steuerungseinrichtung des Schutztors mit der Steuerungseinrichtung
des Schiebeflügels
kommunizieren, um den Betrieb des Schutztors mit dem Betriebszustand
der Antriebseinrichtung des Schiebeflügels zu koordinieren. Alternativ
kann die Ansteuerung des Antriebsmotors des Schutztors über eine vorhandene
Steuerungseinrichtung der Antriebseinrichtung des Schiebeflügels erfolgen.
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Die
das Schutztor ansteuernde Steuerungseinrichtung kann eine Schnittstelle
zum Datenaustausch mit externen Einrichtungen aufweisen, beispielsweise
Sensoren, Schalter oder Leitzentralen. So lässt sich der Betrieb des Schutztors
an Zustände oder
Befehle anpassen. Beispielsweise kann in einer Gefahrensituation
von entfernter Stelle ein Befehl zum sofortigen Schließen des
Schutztors generiert werden.
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Alle
zur Ansteuerung und Bewegung des Schutztors vorgesehenen Bauteile
können
redundant ausgebildet sein, um auch beim Ausfall von Bauteilen noch
eine Funktionsfähigkeit
des Schutztors sicherzustellen.
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Im
Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele
in der Zeichnung anhand der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße automatische Schiebetüranlage
in Frontansicht, mit vollständig
geöffnetem
Schutztor;
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2 eine
der 1 entsprechende Darstellung der Schiebetüranlage,
jedoch mit teilgeöffnetem
Schutztor;
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3 eine
schematische Schnittdarstellung der Schiebetüranlage aus 1 und 2 entlang Linie
A-A;
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4 eine
weitere erfindungsgemäße, gegenüber dem
Ausführungsbeispiel
gemäß 1 bis 3 abgewandelte
Schiebetüranlage
in Frontansicht, mit teilgeöffnetem
Schutztor;
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5 eine
schematische Schnittdarstellung der Schiebetüranlage aus 4 entlang
Linie B-B;
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6 eine
schematische Schnittdarstellung der Schiebetüranlage aus 4 entlang
Linie C-C.
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In
der 1 ist in Frontansicht eine automatische Schiebetüranlage 1 dargestellt.
Die Schiebetüranlage 1 weist
zwei gegenläufig
angetriebene, in einer Laufschiene geführte Schiebeflügel 3 auf.
Der durch die Schiebeflügel 3 abschließbare Durchgangsbereich
der Schiebetüranlage 1 wird
durch zwei Festfelder 4 begrenzt, welche außenseitig
von je einem Pfosten 5 begrenzt sind. Der automatische Antrieb
der Schiebeflügel 3 erfolgt
mittels einer im oberen Bereich der Schiebetüranlage 1 angeordneten
Antriebseinrichtung 2.
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Die
Schiebeflügel 3 der
Schiebetüranlage 1 können in
ihrer geschlossenen Position verriegelbar sein. Um jedoch einen
unbefugten, beispielsweise durch Zerbrechen der Glasscheiben der
Schiebeflügel 3 oder
Festfelder 4 erlangten Durchgang durch die verriegelte
Schiebetüranlage 1 zu
verhindern, ist ein Schutztor 6 vorgesehen, durch welches
in seiner geschlossenen Position die gesamte Fläche der Schiebeflügel 3 und
Festfelder 4 verdeckbar ist. Das in vertikaler Richtung
verfahrbare Schutztor 6, welches in diesem Ausführungsbeispiel
als einbruchshemmende Jalousie ausgebildet ist, ist in seiner offenen
Position vollständig
im Gehäuse
der Antriebseinrichtung 2 verdeckt aufgerollt. In der 2 ist
das Schutztor 6 teilweise abgerollt dargestellt.
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Alternativ
zu der in diesem Ausführungsbeispiel
verwendeten Jalousie sind für
das Schutztor 6 auch andere einbruchhemmende Ausgestaltungen, z.B.
als aufrollbares Schutzgitter, welches durch die Aussparungen der
Gitters einen Durchblick ermöglicht,
möglich.
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In
der 3 ist die Anordnung des Schutztors 6 im
Gehäuse
der Antriebseinrichtung 2 schematisch dargestellt. Das
Gehäuse
der Antriebseinrichtung 2 weist ein ortsfest, beispielsweise
an einer Gebäudewand/-decke
oder an einem Träger
montierbares Trägerprofil 7 auf.
An einer senkrechten Zwischenwand 13 im mittleren Bereich
des Trägerprofils 7 ist
unten eine Laufschiene 8 angeformt, auf weicher die Laufrollen 10 der
die Schiebeflügel 3 tragenden Rollenwagen 9 abrollen.
Anstatt der dargestellten Anformung kann die Laufschiene 8 auch
als separates Profil ausgebildet sein.
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Das
Gehäuse
der Antriebseinrichtung 2 weist ferner zwei Haubenprofile 16, 19 auf,
welche jeweils im Querschnitt L-förmig ausgebildet sind und mit
dem Trägerprofil 7,
unterteilt durch die Zwischenwand 13, zwei Aufnahmeräume 11, 12 umschließen. Die
Haubenprofile 16, 19 können (hier nicht dargestellt)
gegenüber
dem Trägerprofil 7 verschwenkbar und/oder
von diesem abnehmbar sein, um eine Zugänglichkeit der Komponenten
der Antriebseinrichtung 2, beispielsweise zu Wartungs-
oder Reparaturzwecken, zu ermöglichen.
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Das
Trägerprofil 7 weist
mehrere Befestigungsbereiche 14, 15 zur Montage
der Antriebskomponenten auf. Die Befestigungsbereiche 14, 15 sind in
diesem Ausführungsbeispiel
jeweils als hinterschnittene Nuten ausgebildet, in welche jeweils
als Nutenstein ausgebildete Befestigungselemente 18, 21 festlegbar
sind. Alternativ sind für
die Befestigungsbereiche 14, 15 und die Befestigungselemente 18, 21 auch
andere, hiervon abweichende Ausgestaltungen, wie beispielsweise
eine direkte Verschraubung der Komponenten im Trägerprofil 7, möglich.
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In
dem einen, durch das Trägerprofil 7 und das
Haubenprofil 16 umschlossenen Aufnahmeraum 11 ist
in dieser Schnittebene ein Antriebsmotor 17 angeordnet,
welcher mittels eines Befestigungselements 18 an einem
der Befestigungsbereiche 14 des Trägerprofils 7 montierbar
ist. Der Antriebsmotor 17 wirkt über ein nicht dargestelltes
Getriebe sowie über eine
ebenfalls nicht dargestellte Kraftübertragungseinrichtung, z.B.
einen umlaufenden Treibriemen, mit den Schiebeflügeln 3 zusammen. Weitere
Komponenten der Antriebseinrichtung 2 (nicht dargestellt) können ebenfalls
an den Befestigungsbereichen 14 des Trägerprofils 7 montiert
werden.
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In
dem anderen, durch das Trägerprofil 7 und das
weitere Haubenprofil 19 umschlossenen Aufnahmeraum 12 ist
in dieser Schnittebene ein weiterer Antriebsmotor 20 angeordnet,
welcher mittels eines Befestigungselements 21 an einem
der Befestigungsbereiche 15 des Trägerprofils 7 montierbar
ist. Dieser Antriebsmotor 20 wirkt über ein nicht dargestelltes Getriebe
mit einer Wickeltrommel 22 zusammen, auf welcher das Schutztor 6 aufrollbar
ist. Das Schutztor 6 ist hierzu über eine Umlenkrolle 23 durch
einen sich zwischen dem Haubenprofil 19 und der Zwischenwand 13 des
Trägerprofils 7 befindenden
Spalt geführt.
Die seitliche Führung
des Schutztors 6 kann im Bereich der die Schiebetüranlage 1 seitlich
begrenzenden Pfosten 5 erfolgen.
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Die 4 bis 6 zeigen
ein gegenüber der
vorangehend beschriebenen Ausführung
abgewandeltes Ausführungsbeispiel.
Im Gegensatz zu der vertikalen Bewegungsrichtung des Schutztors 6 beim
vorangehenden Ausführungsbeispiel
erfolgt die Bewegung des Schutztors 6 hier horizontal,
d.h. parallel zur Bewegungsrichtung der Schiebeflügel 3.
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Wie
es in der 5 dargestellt ist, ist das Trägerprofil 7 des
Gehäuses
der Antriebseinrichtung 2 auch bei diesem Ausführungsbeispiel
durch eine Zwischenwand 13 des Trägerprofils 7 in zwei
Aufnahmeräume 11, 12 unterteilt.
Der eine Aufnahmeraum 11 dient zur Aufnahme eines die Schiebeflügel 3 antreibenden
Antriebsmotors 17 und weiterer hierzu erforderlicher, hier
nicht dargestellter Komponenten. Im anderen Aufnahmeraum ist ein
weiterer, das Schutztor 6 antreibender Antriebsmotor 20 angeordnet,
wobei der Antriebsmotor 20 bei diesem Ausführungsbeispiel
eine vertikale Drehachse aufweist und über ein nicht dargestelltes
Getriebe mit einer ebenfalls mit vertikaler Drehachse angeordneten
Wickeltrommel 22 für
das sich in horizontaler Richtung bewegende Schutztor 6 zusammen wirkt.
Die obere Kante des Schutztors 6 ist in einer untenseitig
an der Zwischenwand 13 des Trägerprofils 7 angeformten
Führung 25 verschiebbar
geführt,
während
die unteren Kante des Schutztors 6 in einer (nicht dargestellten)
Bodenführung
geführt
wird.
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Wie
es in der 6 dargestellt ist, ist die Wickeltrommel 22 des
Schutztors 6 im Aufnahmeraum 28 eines im Bereich
des einen Pfostens 5 angeordneten Gehäuses 27 angeordnet,
wobei das Gehäuse 27 alternativ
auch diesen Pfosten 5 ersetzen kann. Das Schutztor 6 ist über eine
Umlenkrolle 23 durch einen vertikalen Spalt des Gehäuses 27 geführt. Die
Hauptschließkante
des Schutztors 6 taucht bei vollständig geschlossenem Schutztor 6 in
einen an dem gegenüberliegenden
Pfosten 5 angeordneten Anschlag 26 ein.
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- 1
- Schiebetüranlage
- 2
- Antriebseinrichtung
- 3
- Schiebeflügel
- 4
- Festfeld
- 5
- Pfosten
- 6
- Rolltor
- 7
- Trägerprofil
- 8
- Laufschiene
- 9
- Rollenwagen
- 10
- Laufrolle
- 11
- Aufnahmeraum
- 12
- ufnahmeraum
- 13
- Zwischenwand
- 14
- Befestigungsbereich
- 15
- Befestigungsbereich
- 16
- Haubenprofil
- 17
- Antriebsmotor
- 18
- Befestigungselement
- 19
- Haubenprofil
- 20
- Antriebsmotor
- 21
- Befestigungselement
- 22
- Wickeltrommel
- 23
- Umlenkrolle
- 24
- Welle
- 25
- Führung
- 26
- Anschlag
- 27
- Gehäuse
- 28
- Aufnahmeraum