DE102006025322A1

DE102006025322A1 - Baukastensystem in Bogendruckmaschinen

Info

Publication number: DE102006025322A1
Application number: DE102006025322A
Authority: DE
Inventors: Ulrich KÖHLER; Volkmar Schumann; Carsten Reinsch; Berthold Oehler
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 2006-05-31
Filing date: 2006-05-31
Publication date: 2007-12-06

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Baukastensystem in Bogendruckmaschinen, bestehend aus einem Gehäuse, welches in einem quer zu einer Bogentransportrichtung in einem Anlegtisch angeordneten Kanal verschiebbar gelagert ist, und einer Seitenziehmarke. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Baukastensystem bereitzustellen, welches es ermöglicht, unabhängig von der Ausstattung der Druckmaschine gleichartige Anlegtische zu verwenden, wobei eine Verschmutzung der optoelektronischen Messeinrichtung ausgeschlossen ist. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass dem Gehäuse (1) wahlweise eine Messeinheit (25) oder eine Seitenziehmarke (24) zuordenbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Baukastensystem in Bogendruckmaschinen, bestehend aus einem Gehäuse, welches in einem quer zu einer Bogentransportrichtung in einem Anlegtisch angeordneten Kanal verschiebbar gelagert ist, und einer Seitenziehmarke.
In Bogendruckmaschinen ist es üblich, vereinzelte Bogen in einer Bogenförderrichtung über einen Bändertisch auf einen Anlegtisch und mit der Vorderkante gegen Anlegmarken zu transportieren. Die Bogen werden so nach der Vorderkante ausgerichtet. Zum Ausrichten der Bogen nach der Seitenkante ist es weiterhin bekannt, die Ist-Lage der Seitenkante der nach der Vorderkante ausgerichteten Bogen durch eine optoelektrische Messeinrichtung zu erfassen. Von der optoelektrischen Messeinrichtung wird ein die Ist-Lage eines Bogens charakterisierender Messwert generiert, der einer Auswert-/Steuereinheit zugeführt wird. In der Auswert-/Steuereinheit wird der die Ist-Lage charakterisierende Messwert mit einem den Soll-Wert wiedergebenden Wert verglichen und bei Abweichungen ein Stellwert gebildet. Dieser Stellwert wird einem Stellorgan zugeführt, welches das Greifersystem eines nachgeordneten Bogentransportsystems in axialer Richtung so verschiebt, dass die Soll-Lage während des Bogentransports des lagemäßig erfassten Bogens realisiert wird.
Zum Erfassen der Ist-Lage ist nach der DE 101 36 873 A1 die optoelektrische Messeinrichtung in einem sich quer zur Bogenförderrichtung im Anlegtisch angeordneten Kanal innerhalb eines Formatstellbereichs verschiebbar gelagert. Der Kanal ist mit einem durchsichtigen Abdeckstreifen abgedeckt und unter diesem Abdeckstreifen kann die optoelektrische Messeinrichtung von Hand oder durch eine Stelleinheit auf die zur Verarbeitung gelangende Formatbreite eingestellt werden.
Zum Ausrichten der Bogen nach der Seitenkante ist es auch bekannt, im Anlegtisch Seitenziehvorrichtungen vorzusehen. Diese Seitenziehvorrichtungen sind als funktionelle Einheit ausgebildet, die zur Formatanpassung in einem quer zur Bogentransportrichtung im Anlegtisch angeordneten Kanal verschiebbar gelagert sind. Die Seitenziehvorrichtungen bestehen in der Regel aus einem im Anlegtisch verschiebbar gelagerten Gehäuse, das mit einer Deckplatte versehen ist, welche mit der Oberfläche des Anlegtischs eine Ebene bildet. Mit dem Gehäuse ist biegesteif ein Seitenanschlag verbunden, gegen den eine in der Deckplatte geführte Ziehschiene den auszurichtenden Bogen mit der Seitenkante transportiert ( DE 100 28 071 A1 , DE 195 25 185 A1 ).
Nachtteilig bei der Verwendung einer im Anlegtisch verschiebbar vorgesehenen optoelektrischen Messeinrichtung ist es, dass diese verschmutzt, was zu Fehlmessungen führt bzw. zusätzlichen Reinigungsaufwand erfordert. Außerdem ist es von Nachteil, dass in Abhängigkeit von der Ausstattung der Druckmaschine, Seitenkantenausrichtung mittels Seitenziehmarke oder durch axiales Stellen des Greifersystems eines Bogentransportsystems, unterschiedlich konfigurierte Anlegtische bereitgestellt werden müssen, was zu einer Teilevielfalt und hohen Kosten führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Baukastensystem bereit zu stellen, welches es ermöglicht, unabhängig von der Ausstattung der Druckmaschine gleichartige Anlegtische zu verwenden, wobei eine Verschmutzung der optoelektrischen Messeinrichtung ausgeschlossen ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Baukastensystem nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, die Teilevielfalt zu verringern. Unabhängig von der gewünschten Maschinenkonfiguration können immer Anlegtische verwendet werden, die mit einem das Gehäuse aufnehmenden Kanal versehen sind. In Abhängigkeit von der gewünschten Konfiguration wird lediglich das Gehäuse mit einer Seitenziehmarke oder einer Messeinheit versehen. Dabei ist es möglich das Gehäuseinnere staubdicht auszugestalten und so Störungen bei der Zuordnung einer Messeinheit zu vermeiden.
An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
1 die räumliche Darstellung eines Gehäuses,
2 das Gehäuse nach 1 mit einer ersten Oberplatte,
3 das Gehäuse nach 2 mit einem Niederhalter,
4 das Gehäuse nach 1 mit einer zweiten Oberplatte,
5 das geöffnete Gehäuse nach 4 von unten.
In 1 ist ein Gehäuse 1 räumlich dargestellt. Am Gehäuse 1 sind Führungsrollen 2 gelagert, die mit in einem Anlegtisch 3 (2) vorgesehenen Führungen korrespondieren. Das Gehäuse 1 kann durch nicht dargestellte Mittel, geführt mittels der auf den Führungen ablaufenden Führungsrollen 2, in einem sich quer zu einer Bogentransportrichtung 4 im Anlegtisch 3 vorgesehenen Kanal 5 verschoben werden. Das Gehäuse 1 umschließt einen Gehäuseinnenraum 6, der mit einer ersten Oberplatte 7 oder mit einer zweiten Oberplatte 8 abgedeckt werden kann. Dazu ist das Gehäuse 1 im oberen Bereich mit einer Anschraubfläche 9 versehen. Zwischen der Anschraubfläche 9 und den Oberplatten 7, 8 kann eine Dichtung vorgesehen sein, um den Gehäuseinnenraum 6 staubfrei auszuführen.
Die erste Oberplatte 7 ist mit einer ersten Aussparung 10 versehen, welche mit einer durchsichtigen Abdeckplatte 11 verschlossen ist. Die erste Oberplatte 7 bildet mit der Abdeckplatte 11 und der Oberfläche des Anlegtischs 3 eine Ebene. Mit der Unterseite der ersten Oberplatte 7 ist eine optoelektrische Messeinrichtung 12 so verbunden, dass eine Lageerfassung von auf der Abdeckplatte 11 positionierten Bogen möglich ist. Die optoelektrische Messeinrichtung 12 kann aber auch auf andere Weise im Gehäuseinnenraum 6 fixiert sein. Die optoelektrische Messeinrichtung 12 ist über eine Kabelverbindung 13 (3) mit einer Auswert-/Steuereinheit verbunden. In 3 ist außerdem gezeigt, dass dem mit der optoelektrischen Messeinheit 12 versehenen und mit der ersten Oberplatte 7 verschlossenen Gehäuse 1 z. B. ein Niederhalter 14 zugeordnet ist. Der Niederhalter 14 ist beabstandet zur ersten Oberplatte 7 fixiert. Er ist mit einer Schubstange 21 verbunden, die mittels nur einer teilweise dargestellten Stelleinheit 22 in Abhängigkeit von der zur Verarbeitung gelangenden Materialstärke verschoben und damit der Niederhalter 14 in seiner Lage zur ersten Oberplatte 7 angepasst werden kann.
Die erste Oberplatte 7 bildet mit der Abdeckplatte 11, der optoelektrischen Messeinheit 12 und dem Niederhalter 14 eine Messeinheit 25.
Wird dem Gehäuse 1 eine Messeinheit 25 zugeordnet, werden die Bogen in der Bogentransportrichtung 4 auf den Anlegtisch 3 sowie mit der Vorderkante gegen nicht dargestellte Anlegmarken geführt und so nach der Vorderkante ausgerichtet. Danach wird von der optoelektrischen Messeinheit 12 die Lage der Seitenkante erfasst, ein die Lage charakterisierendes Signal generiert und dieses einer Auswert-/Steuereinheit zugeführt. Durch die Auswert-/Steuereinheit wird nach einem Soll-Ist-Vergleich ein Stellsignal erzeugt und dieses zur Realisierung der Soll-Lage zu einer Stelleinheit geführt.
In 4 ist das Gehäuse 1 mit einer zweiten Oberplatte 8 verbunden. In der zweiten Oberplatte 8 ist eine zweite Aussparung 15 vorgesehen, in der verschiebbar eine Ziehschiene 16, die als Saugziehschiene 17 ausgebildet ist, aufgenommen ist. Die Oberfläche der Ziehschiene 16 bildet mit der Oberfläche des zweiten Oberplatte 8 und dem Anlegtisch 3 eine Ebene. Die Saugziehschiene 17 wird mittels eines an einer mit der Saugziehschiene 17 verbundenen Rolle 19 (5) angreifenden Mechanismus ein Arbeitstakt in einer Ziehrichtung 18 oder entgegen dieser Ziehrichtung 18 verschoben. In 5 ist weiterhin gezeigt, dass die Saugziehschiene 17 durch einen Saugluftanschluss 20 mit Unterdruck beaufschlagt wird.
Auf der Oberseite der zweiten Oberplatte 8 ist ebenfalls der Niederhalter 14 vorgesehen, der mit der Schubstange 21 verbunden ist und so in Abhängigkeit von der zur Verarbeitung gelangenden Materialstärke bezüglich seines Abstands zur zweiten Oberplatte 8 verstellt werden kann. Mit der zweiten Oberplatte 8 ist weiterhin ein Anschlag 23 biegesteif verbunden. Die zweite Oberplatte 8 bildet mit der Ziehschiene 16, 17, dem Niederhalter 14 und dem Anschlag 23 eine Seitenziehmarke 24.
Wird dem Gehäuse 1 die Seitenziehmarke 24 zugeordnet, werden die Bogen in bekannter Weise in der Bogentransportrichtung 4 gegen nicht dargestellte Anlegmarken geführt, damit nach der Vorderkante ausgerichtet, nachfolgend von der Ziehschiene 16, 17 erfasst sowie in Ziehrichtung 18 mit der Seitenkante gegen den Anschlag 23 geführt und so nach der Seitenkante ausgerichtet.

1: Gehäuse
2: Führungsrolle
3: Anlegtisch
4: Bogentransportrichtung
5: Kanal
6: Gehäuseinnenraum
7: Erste Oberplatte
8: Zweite Oberplatte
9: Anschraubfläche
10: Erste Aussparung
11: Abdeckplatte
12: Optoelektrische Messeinrichtung
13: Kabelverbindung
14: Niederhalter
15: Zweite Aussparung
16: Ziehschiene
17: Saugziehschiene
18: Ziehrichtung
19: Rolle
20: Saugluftanschluss
21: Schubstange
22: Stelleinheit
23: Anschlag
24: Seitenziehmarke
25: Messeinheit

Claims

Baukastensystem in Bogendruckmaschinen, bestehend aus einem Gehäuse (1), welches in einem quer zu einer Bogentransportrichtung (4) in einem Anlegtisch (3) angeordneten Kanal (5) verschiebbar gelagert ist, und einer Seitenziehmarke (24), dadurch gekennzeichnet, dass eine Messeinheit (25) oder die Seitenziehmarke (24) wahlweise dem Gehäuse (1) zuordenbar ist.
Baukastensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (25) aus einer ersten Oberplatte (7) mit einer durch eine durchsichtige Abdeckplatte (11) verschlossenen ersten Aussparung (10) besteht und der ersten Aussparung (10) eine optoelektrische Messeinheit (12) zugeordnet ist.
Baukastensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenziehmarke (24) aus einer zweiten Oberplatte (8) mit einer zweiten Aussparung (15) besteht, in der zweiten Aussparung (15) eine Ziehschiene (16, 17) verschiebbar angeordnet und mit der zweiten Oberplatte (8) biegesteif ein Anschlag (23) verbunden ist.
Baukastensystem nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass den Oberplatten (7, 8) jeweils ein höhenverstellbarer Niederhalter (14) zugeordnet ist.
Baukastensystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die optoelektrische Messeinheit (12) an der ersten Oberplatte (7) oder in einem Gehäuseinnenraum (6) des Gehäuses (1) fixiert ist.
Baukastensystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Oberplatte (7) staubdicht mit dem Gehäuse (1) verbunden ist.
Baukastensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer Anschraubfläche (9) des Gehäuses (1) und den Oberplatten (7, 8) eine Dichtung vorgesehen ist.