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Die
Erfindung betriff ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben
einer Brennkraftmaschine. Die Brennkraftmaschine umfasst mindestens zwei
Zylinder, einen Ansaugtrakt und einen Abgastrakt. Der Ansaugtrakt
und der Abgastrakt kommunizieren abhängig von einer Schaltstellung
eines Gaseinlassventils beziehungsweise eines Gasauslassventils
mit einem Brennraum eines der Zylinder. Ferner umfasst die Brennkraftmaschine
zu jedem der Zylinder mindestens ein Einspritzventil und einen Kolben,
der mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine gekoppelt ist.
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Aus
der
EP 0 795 686 B1 ist
ein Gerät
zur Erfassung einer Fehlzündung
einer elektronisch gesteuerten Dieselkraftmaschine bekannt. Die
Dieselkraftmaschine beinhaltet eine Kurbelwelle, einen Brennraum,
eine Einspritzdüse
zur Einspritzung von Kraftstoff in den Brennraum und eine Einspritzpumpe.
Die Einspritzpumpe wird durch die Kurbelwelle angetrieben und zur
Unter-Druck-Setzung des Kraftstoffs und zur Abgabe des Kraftstoffs
zu einer Düse verwendet.
Die Dieselkraftmaschine führt
eine Verbrennung des Kraftstoffs zum Drehen und zum Antreiben der
Kurbelwelle aus. Das Gerät
beinhaltet eine Einrichtung zur Erfassung der Drehgeschwindigkeit
der Kurbelwelle und eine Einrichtung zur Steuerung der Einspritzpumpe
zur Einstellung des Maßes
des von der Einspritzdüse
in den Brennraum einzuspritzenden Kraftstoffs. Die Steuereinrichtung steuert
die Einspritzpumpe, so dass das Maß des von der Einspritzpumpe
zu der Einspritzdüse
abzugebenden Kraftstoffs gemäß einem
Anstieg der durch die Erfassungseinrichtung erfassten Drehgeschwindigkeit
abnimmt. Ferner beinhaltet das Gerät eine erste Berechnungseinrichtung
zur Berechnung einer Änderungsrate
der Drehgeschwindigkeiten an vorbestimmten Drehphasenpositionen
der Kurbelwelle auf der Grundlage der durch die Erfassungseinrichtung erfassten
Drehgeschwindigkeit. Ferner umfasst das Gerät eine Einrichtung zur Bestimmung
eines Auftretens der Fehlzündung
in der Dieselkraftmaschine auf der Grundlage eines Vergleichs der
durch die erste Berechnungseinrichtung berechneten Änderungsrate
mit einem vorbestimmten Bezugswert. Es ist eine zweite Berechnungseinheit
zur Berechnung eines Änderungsmaßes des
von der Einspritzdüse
einzuspritzenden Kraftstoffs und eine Einrichtung zur Korrektur
des für
eine Bestimmung der Fehlzündung
verwendeten Bezugswerts auf der Grundlage des durch die zweite Berechnungseinrichtung
berechneten Änderungsmaßes des
Kraftstoffes vorgesehen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
schaffen, das bzw. die einfach ein präzises Betreiben einer Brennkraftmaschine
ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung zeichnet sich bezüglich
eines ersten Aspekts durch ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine aus. Die Brennkraftmaschine umfasst
mindestens zwei Zylinder, einen Ansaugtrakt und einen Abgastrakt. Der
Ansaugtrakt und der Abgastrakt kommunizieren abhängig von einer Schaltstellung
eines Gaseinlassventils bzw. eines Gasauslassventils mit einem Brennraum
eines der Zylinder. Ferner umfasst die Brennkraftmaschine zu jedem
der Zylinder mindestens ein Einspritzventil und einen Kolben, der
mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine gekoppelt ist. Zum
Betreiben der Brennkraftmaschine wird überprüft, ob aktuell eine oder mehrere
notwendige Diagnosebedingungen für
eine Diagnose einer Laufunruhe der Brennkraftmaschine vorliegen.
Falls aktuell die eine bzw. die mehreren notwendigen Diagnosebedingungen
vorliegen, wird überprüft, ob die Brennkraftmaschine
bezüglich
der Laufunruhe fehlerfrei funktioniert. Falls die Brennkraftmaschine
bezüglich
der Laufunruhe fehlerfrei funktioniert, wird für jeden Zylinder ein aktueller
Wert einer zylinderindividuellen Einspritzmasse ermittelt abhängig von
einer Ansteuerung des entsprechenden Einspritzventils. Der aktuelle
Wert der zylinderindividuellen Einspritzmasse wird einem Referenzwert
der zylinderindividuellen Einspritzmasse in einem aktuellen Betriebspunkt
der Brennkraftmaschine zugeordnet. Der Referenzwert der zylinderindividuellen
Einspritzmasse wird gespeichert.
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Die
Speicherung des Referenzwertes der zylinderindividuellen Einspritzmasse
in dem Betriebspunkt kann dazu beitragen, diverse Diagnoseverfahren
und/oder Analyseverfahren beim Betreiben der Brennkraftmaschine
sehr präzise
durchzuführen. Dies
trägt zu
einem präzisen
Betreiben der Brennkraftmaschine bei.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts der Erfindung
wird der aktuelle Wert der zylinderindividuellen Einspritzmasse
tiefpassgefiltert und der tiefpassgefilterte Wert der zylinderindividuellen
Einspritzmasse wird dem Referenzwert der zylinderindividuellen Einspritzmasse
zugeordnet. Dies trägt
dazu bei, kurze starke Schwankungen des aktuellen Werts der zylinderindividuellen
Einspritzmasse nicht dem Referenzwert der zylinderindividuellen
Einspritzmasse zuzuordnen. Derartige kurze starke Schwankungen können sich
beispielsweise aus einer fehlerhaften Berechnung einer Betriebsgröße der Brennkraftmaschine
und/oder aus einem fehlerhaften Erfassen eines Messwerts der Brennkraftmaschine
ergeben.
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Die
Erfindung zeichnet sich gemäß eines zweiten
Aspekts der Erfindung durch ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Betreiben der Brennkraftmaschine aus. Die Brennkraftmaschine umfasst
die mindestens zwei Zylinder, den Ansaugtrakt und den Abgastrakt.
Der Ansaugtrakt und der Abgastrakt kommunizieren abhängig von
der Schaltstellung des Gaseinlassventils bzw. des Gasauslassventils
mit dem Brennraum eines der Zylinder. Ferner umfasst die Brennkraftmaschine
zu jedem der Zylinder mindestens das Einspritzventil und den Kolben,
der mit der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine gekoppelt ist. Zum
Betreiben der Brennkraftmaschine wird überprüft, ob aktuell die ei ne oder
die mehreren notwendigen Diagnosebedingungen für die Diagnose der Laufunruhe
der Brennkraftmaschine vorliegen. Falls aktuell die eine bzw. die
mehreren notwendigen Diagnosebedingungen vorliegen, wird überprüft, ob die
Brennkraftmaschine bezüglich
der Laufunruhe fehlerfrei funktioniert. Falls die Brennkraftmaschine bezüglich der
Laufunruhe nicht fehlerfrei funktioniert, wird der aktuelle Wert
der zylinderindividuellen Kraftstoffmasse der Zylinder ermittelt.
Es wird überprüft ob eine
aktuell eingespritzte zylinderindividuelle Kraftstoffmasse eines
der Zylinder zu gering ist, um den entsprechenden Zylinder bezüglich seiner
zylinderindividuellen Motordrehzahl zu überprüfen, indem der aktuelle Wert
der zylinderindividuellen Einspritzmasse des entsprechenden Zylinders
mit dem gespeicherten Referenzwert der zylinderindividuellen Einspritzmasse
des entsprechenden Zylinders in dem aktuellen Betriebspunkt der
Brennkraftmaschine verglichen wird. Das Überprüfen bezüglich der zylinderindividuellen
Motordrehzahl eines der Zylinder wird deaktiviert, falls die aktuell
eingespritzte zylinderindividuelle Kraftstoffmasse des entsprechenden
Zylinders zu gering oder zu groß ist,
um den entsprechenden Zylinder bezüglich der zylinderindividuellen
Motordrehzahl zu überprüfen. Die
entsprechenden zylinderindividuellen Motordrehzahlen sollen in einem vorgegebenen
Drehzahlbereich liegen. Es wird auf einen fehlerhaften Betrieb eines
der Zylinder erkannt, falls die entsprechende zylinderindividuelle
Motordrehzahl des entsprechenden Zylinders außerhalb des vorgegebenen Drehzahlbereichs
liegt.
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Dies
trägt dazu
bei, lediglich den Betrieb des Zylinders als fehlerhaft zu klassifizieren,
dessen zylinderindividuelle Motordrehzahl aufgrund eines tatsächlichen
Fehlers, beispielsweise aufgrund einer Fehlzündung in dem entsprechenden
Zylinder, zu gering oder zu groß ist.
Aufgrund einer Regelung der Brennkraftmaschine bezüglich der
Laufunruhe kann die zylinderindividuelle Motordrehzahl stark von
einer vorgegebenen zylinderindividuellen Motordrehzahl abweichen,
obwohl der entsprechende Zylinder fehlerfrei funktioniert, beispielswei se
um die Laufunruhe eines anderen fehlgezündeten Zylinders auszugleichen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des zweiten Aspekts der Erfindung
wird zum Vergleichen des aktuellen Werts der zylinderindividuellen
Einspritzmasse des entsprechenden Zylinders mit dem gespeicherten
Referenzwert der zylinderindividuellen Einspritzmasse des entsprechenden
Zylinders in dem aktuellen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine ein
Unterschied zwischen dem aktuellen Wert und dem gespeicherten Referenzwert
der zylinderindividuellen Einspritzmasse des entsprechenden Zylinders
ermittelt. Die aktuell eingespritzte Kraftstoffmasse wird als zu
gering oder zu groß klassifiziert,
um den entsprechenden Zylinder bezüglich der zylinderindividuellen
Motordrehzahl zu überprüfen, falls
der Unterschied größer ist
als ein vorgegebener Schwellenwert. Dies trägt dazu bei, einfach und besonders präzise den
Zylinder zu erkennen, dessen Betrieb fehlerhaft ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des zweiten Aspekts der
Erfindung wird zum Ermitteln des Unterschieds zwischen dem aktuellen
Wert und dem gespeicherten Referenzwert der zylinderindividuellen
Einspritzmasse des entsprechenden Zylinders eine Differenz des aktuellen
Werts und des gespeicherten Referenzwerts der zylinderindividuellen
Einspritzmasse des entsprechenden Zylinders gebildet. Die aktuelle
eingespritzte Kraftstoffmasse wird dann abhängig von einem Vorzeichen und
einem Betrag der Differenz als zu groß oder zu klein klassifiziert.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten und/oder zweiten
Aspekts der Erfindung werden zum Überprüfen der Laufunruhe der Brennkraftmaschine
die zylinderindividuellen Motordrehzahlen der Zylinder abhängig von
einer Position der Kurbelwelle ermittelt. Es wird überprüft, ob die
zylinderindividuellen Motordrehzahlen aller Zylinder jeweils in
einem vorgegebenen Drehzahlbereich liegen. Auf den fehlerfreien
Betrieb der Brennkraftmaschine bezüglich der Laufunru he wird erkannt,
falls alle zylinderindividuellen Motordrehzahlen in dem vorgegebenen
Drehzahlbereich liegen. Dies trägt dazu
bei, den fehlerfreien Betrieb der Brennkraftmaschine präzise zu
klassifizieren.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten und/oder des
zweiten Aspekts der Erfindung wird die Laufunruhe der Brennkraftmaschine nur
geprüft,
wenn die Brennkraftmaschine im Leerlauf betrieben wird, wenn kein
Fahrerwunsch vorliegt, wenn kein Gang eingelegt ist und/oder wenn
kein zusätzlicher
Verbraucher der Brennkraftmaschine aktiv ist. Dies trägt dazu
bei, den Betrieb der Brennkraftmaschine besonders präzise zu überprüfen.
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Die
vorteilhaften Ausgestaltungen der Verfahren können ohne weiteres auf vorteilhafte
Ausgestaltungen der Vorrichtungen übertragen werden.
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Bevorzugt
werden der erste und der zweite Aspekt der Erfindung in einem einzigen
Verfahren bzw. in einer einzigen Vorrichtung zum Betreiben der Brennkraftmaschine
verwirklicht.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Brennkraftmaschine,
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2 zylinderindividuelle
Motordrehzahlen und zylinderindividuelle Einspritzmassen,
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3 ein
Ablaufdiagramm eines ersten Programms zum Betreiben der Brennkraftmaschine,
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4 ein
Ablaufdiagramm eines zweiten Programms zum Betreiben der Brennkraftmaschine,
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5 ein
Ablaufdiagramm eines dritten Programms zum Betreiben der Brennkraftmaschine.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Eine
Brennkraftmaschine umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2,
einen Zylinderkopf 3 und einen Abgastrakt 4. Der
Ansaugtrakt 1 umfasst bevorzugt eine Drosselklappe 5,
einen Sammler 6 und ein Saugrohr 7, das hin zu
einem ersten Zylinder Z1 über
einen Einlasskanal in einen Brennraum 9 des Motorblocks 2 geführt ist.
Der Motorblock 2 umfasst eine Kurbelwelle 8, die über eine
Pleuelstange 10 mit dem Kolben 11 des ersten Zylinders
Z1 gekoppelt ist. Die Brennkraftmaschine umfasst neben dem ersten Zylinder
Z1 mindestens einen zweiten Zylinder Z2, vorzugsweise jedoch weitere
Zylinder Z1-Z4. Die Brennkraftmaschine kann aber auch jede beliebige größere Anzahl
von Zylindern Z1-Z4 umfassen. Die Brennkraftmaschine ist bevorzugt
in einem Kraftfahrzeug angeordnet.
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In
dem Zylinderkopf 3 ist bevorzugt ein Einspritzventil 18 angeordnet.
Alternativ kann das Einspritzventil 18 auch in dem Saugrohr 7 angeordnet sein.
Die Brennkraftmaschine kann eine Diesel-Brennkraftmaschine oder
eine Benzin-Brennkraftmaschine
sein. Falls die Brennkraftmaschine eine Benzin-Brennkraftmaschine
ist, weist sie vorzugsweise eine Zündkerze auf, die so angeordnet
ist, dass sie in den Brennraum 9 der Brennkraftmaschine ragt.
In dem Abgastrakt 4 ist vorzugsweise ein Abgaskatalysator 21 angeordnet,
der bevorzugt als Dreiwegekatalysator ausgebildet ist.
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Eine
Steuervorrichtung 25 ist vorgesehen, der Sensoren zugeordnet
sind, die verschiedene Messgrößen erfassen
und jeweils den Messwert der Messgröße ermitteln. Die Steuervorrichtung 25 ermittelt
abhängig
von mindestens einer der Messgrößen Betriebsgrößen, die
zum Betreiben der Brennkraftmaschine verwendet werden, und/oder
Stellgrößen, die
dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder
mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden. Die Steuervorrichtung 25 kann
auch als Vorrichtung zum Steuern der Brennkraftmaschine bezeichnet
werden.
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Die
Sensoren sind beispielsweise ein Pedalstellungsgeber 26,
der eine Fahrpedalstellung eines Fahrpedals 27 erfasst,
ein Luftmassensensor 28, der einen Luftmassenstrom stromaufwärts der
Drosselklappe 5 erfasst, ein Drosselklappenstellungssensor 30,
der einen Öffnungsgrad
der Drosselklappe 5 erfasst, ein Temperatursensor 32,
der eine Ansauglufttemperatur erfasst, ein Saugrohrdrucksensor 34,
der einen Saugrohrdruck in dem Sammler 6 erfasst und/oder
ein Kurbelwellenwinkelsensor 36, der einen Kurbelwellenwinkel
erfasst, dem dann eine Drehzahl der Brennkraftmaschine zugeordnet
wird.
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Je
nach Ausführungsform
der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren
vorhanden sein oder es können
auch zusätzliche
Sensoren vorhanden sein.
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Die
Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 5, die
Gaseinlass- und Gasauslassventile 12, 13 und/oder
das Einspritzventil 18.
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Eine
ausreichend geringe Laufunruhe ER der Brennkraftmaschine kann beispielsweise
dadurch klassifiziert werden, dass zylinderindividuelle Motordrehzahlen
N_CYL der einzelnen Zylinder Z1-Z4 alle innerhalb eines vorgegebenen
Drehzahlbereichs N_RNG liegen (2, 5).
Das Vorgeben des Drehzahlbereichs N_RNG kann in diesem Zusammenhang
bedeuten, dass der Drehzahlbereichs N_RNG absolut vorgegeben wird
oder dass der Drehzahlbereich N_RNG durch eine der zylinderindividuellen
Motordrehzahlen N_CYL relativ vorgegeben wird. Beispielsweise kann überprüft werden ob
die zylinderindividuellen Motordrehzahlen N_CYL in dem relativ vorgegebenen
Drehzahlbereich N_RNG liegen, indem überprüft wird, ob eine Änderung
der zylinderindividuellen Motordrehzahl N_CYL von einem Zylinder
Z1-Z4 zu einem nächsten
der Zylinder Z1-Z4 kleiner ist als ein vorgegebener Änderungs-Schwellenwert.
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Die
zylinderindividuelle Motordrehzahl N_CYL eines der Zylinder Z1-Z4
kann beispielsweise ermittelt werden, indem die Zeit gemessen wird,
die die Kurbelwelle 8 zum Überstreichen des entsprechenden
Zylindersegments der Kurbelwelle 8 benötigt. Das Zylindersegment der
Kurbelwelle 8 ist in diesem Zusammenhang vorzugsweise ein
Winkelbereich der Kurbelwelle 8 zwischen dem oberen Totpunkt
eines vorgegebenen Zylinders Z1-Z4
und dem oberen Totpunkt des darauf folgenden Zylinders Z1-Z4. Alternativ kann
die Laufunruhe ER ermittelt werden, indem beispielsweise in einer
mathematischen Entwicklung der Gesamtmotordrehzahl der Brennkraftmaschine
die höheren
Potenzen, beispielsweise ab der dritten Potenz, der mathematischen
Entwicklung betrachtet werden.
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Da
die Zylinder Z1-Z4 systembedingt geringfügig unterschiedlich auf die
gleichen Ansteuersignale reagieren können, kann es sein, dass zum
Vermeiden zu großer
Laufunruhe ER die Zylinder Z1-Z4 unterschiedlich angesteuert werden.
Insbesondere werden dazu unterschiedliche zylinderindividuelle Einspritzmassen
in die Zylinder Z1-Z4 eingespritzt. Bei dem bezüglich der Laufunruhe ER fehlerfreien
Betrieb der Brennkraftmaschine kann somit ein Referenzwert MF_CYL_REF
der zylinderindividuellen Einspritzmasse, von Zylinder Z1-Z4 zu
Zylinder Z1-Z4 variieren, um zylinderindividuelle Motordrehzahlen
N_CYL innerhalb des vorgegebenen Drehzahlbereichs N_RNG hervorzurufen.
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Ist
die Laufunruhe ER zu groß,
so liegt beispielsweise zumindest eine der zylinderindividuellen Motordrehzahlen
N_CYL außerhalb
des vorgegebenen Drehzahlbereichs N_RNG und weicht somit stark von
den anderen zylinderindividuellen Motordrehzahlen N_CYL ab. Bei
den in der 2 dargestellten stark voneinander
abweichenden zylinderindividuellen Motordrehzahlen N_CYL können beispielsweise
der zweite Zylinder Z2 oder ein vierter Zylinder Z4 der Brennkraftmaschine
eine Fehlzündung
verursacht haben, da der Verbrennungsprozess in dem entsprechenden
Zylinder Z1-Z4 nicht statt gefunden hat oder nicht ausreichend Energie geliefert
hat, so dass der entsprechende Zylinder Z1-Z4 keine ausreichend
hohe zylinderindividuelle Motordrehzahl N_CYL aufweist. Bei einem
nicht dargestellten Beispiel kann die zu große Laufunruhe ER auch dadurch
hervorgerufen werden, dass der Verbrennungsprozess in einem der
Zylinder Z1-Z4 zu viel Energie geliefert hat, beispielsweise aufgrund
einer zu großen
eingespritzten Kraftstoffmasse. Dies führt dann zu einer zu hohen
zylinderindividuellen Motordrehzahl N_CYL, die dann ebenfalls außerhalb des
vorgegebenen Drehzahlbereichs N_RNG liegt und somit stark von den
anderen zylinderindividuellen Motordrehzahlen N_CYL abweicht.
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Aufgrund
einer Regelung der Brennkraftmaschine bezüglich der Laufunruhe ER kann
es jedoch sein, dass lediglich der zweite oder der vierte Zylinder Z2,
Z4 die Fehlzündung
verursacht hat und die entsprechenden anderen Zylinder Z1-Z4 gezielt
so angesteuert wurden, dass die Fehlzündung des entsprechenden Zylinders
Z1-Z4 bezüglich
der Laufunruhe ER ausgeglichen wird. Bei dem nicht dargestellten
Beispiel kann es aufgrund der Regelung der Brennkraftmaschine bezüglich der
Laufunruhe ER sein, dass der Verbrennungsprozess gezielt mit der zu
großen
eingespritzten Kraftstoffmasse gesteuert wurde. Daher kann es sein,
dass die aktuell eingespritzte Kraftstoffmasse in einem der Zylinder
Z1-Z4 gezielt so gering bzw. so groß ist, dass ein Überprüfen CHECK
des entsprechenden Zylinders Z1-Z4 bezüglich der zylinderindividuellen
Motordrehzahl N_CYL keinen Sinn macht. Daher wird in dem bezüglich der
Laufunruhe ER fehlerhaften Betrieb der Brennkraftmaschine vorzugsweise
ein aktueller Wert MF_CYL_AV der zylinderindividuellen Einspritzmasse
ermittelt.
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Zum Überprüfen, ob
einer der Zylinder Z1-Z4 so angesteuert wurde, dass das Überprüfen CHECK des
entsprechenden Zylinders bezüglich
der zylinderindividuellen Motordrehzahl N_CYL nicht sinnvoll ist, insbesondere
dass die zylinderindividuelle Einspritzmasse zu gering bzw. zu groß ist, wird
bevorzugt der aktuelle Wert MF_CYL_AV der zylinderindividuellen Einspritz masse
mit dem Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen Einspritzmasse
in dem gleichen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine verglichen.
Beispielsweise kann ein Unterschied zwischen dem aktuellen Wert
MF_CYL_AV der zylinderindividuellen Einspritzmasse und dem Referenzwert
MF_CYL_REF der zylinderindividuellen Einspritzmasse ermittelt werden.
Falls der Unterschied größer ist
als ein vorgegebener Schwellenwert, so kann der entsprechende Zylinder
Z1-Z4 von dem Überprüfen bezüglich der
Laufunruhe ER, insbesondere bezüglich
der entsprechenden zylinderindividuellen Motordrehzahl N_CYL ausgeschlossen werden.
Insbesondere kann das Überprüfen des
entsprechenden Zylinders Z1-Z4 bezüglich der zylinderindividuellen
Motordrehzahl N_CYL deaktiviert DEACT werden.
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Der
Unterschied kann beispielsweise durch bilden einer Differenz MF_DIF
zwischen dem aktuellen Wert MF_CYL_AV der zylinderindividuellen
Einspritzmasse und dem Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen
Einspritzmasse ermittelt werden. Die eingespritzte Kraftstoffmasse
kann dann als zu gering oder zu groß klassifiziert werden, wenn ein
Betrag der Differenz MF_DIF größer ist
als der vorgegebene Schwellenwert. Beispielsweise kann von dem aktuellen
Wert MF_CYL_AV der zylinderindividuellen Einspritzmasse der Referenzwert MF_CYL_REF
der zylinderindividuellen Einspritzmasse abgezogen werden. In diesem
Zusammenhang kann die eingespritzte Kraftstoffmasse als zu gering
klassifiziert werden, wenn die Differenz MF_DIF kleiner ist als
ein vorgegebener unterer Schwellenwert MF_THD_LOW, und die eingespritzte Kraftstoffmasse
kann als zu groß klassifiziert
werden, wenn die Differenz MF_DIF größer ist als ein vorgegebener
oberer Schwellenwert MF_THD_HIGH (5).
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Alternativ
kann der Unterschied zwischen dem aktuellen Wert MF_CYL_AV und dem
Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen Einspritzmasse
durch Bildung eines Quotienten aus dem aktuellen Wert MF_CYL_AV
und dem Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen Einspritzmasse
ermittelt werden, wobei dann die zu große oder zu kleine zylinderindividuelle
Ein spritzmasse beispielsweise durch einen Vergleich mit dem Wert eins
ermittelt werden kann.
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Ein
erstes Programm (3) ist vorzugsweise auf einem
Speichermedium der Steuervorrichtung 25 gespeichert. Das
erste Programm dient dazu, die Laufunruhe ER der Brennkraftmaschine
zu überprüfen. Das
erste Programm wird vorzugsweise zeitnah nach einem Motorstart der
Brennkraftmaschine in einem Schritt S1 gestartet, in dem gegebenenfalls
Variablen initialisiert werden.
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In
einem Schritt S2 wird geprüft,
ob eine oder mehrere Diagnosebedingungen DIAG_CDN vorliegen. Die
Diagnosebedingungen DIAG_CDN können beispielsweise
einen Betrieb der Brennkraftmaschine im Leerlauf, ein Fehlen eines
Fahrerwunsches, kein eingelegter Gang und/oder keine weiteren zugeschalteten
aktiven Fahrzeugfunktionen sein, die ein zusätzliches Drehmoment der Brennkraftmaschine benötigen. Ist
die Bedingung des Schritts S2 nicht erfüllt, so wird die Bearbeitung
erneut in dem Schritt S1 gestartet. Ist die Bedingung des Schritts
S2 erfüllt,
so wird die Bearbeitung bevorzugt in einem Schritt S3 fortgesetzt.
In dem Schritt S3 wird die zylinderindividuelle Motordrehzahl N_CYL
der Zylinder Z1-Z4 ermittelt abhängig
von einem Kurbelwellenwinkel der Brennkraftmaschine.
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In
einem Schritt S4 wird die Laufunruhe ER ermittelt abhängig von
der zylinderindividuellen Motordrehzahl N_CYL.
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In
einem Schritt S5 kann das erste Programm beendet werden. Vorzugsweise
wird mit dem Beenden des ersten Programms ein zweites oder ein drittes
Programm gestartet abhängig
von dem Ergebnis des Überprüfens der
Laufunruhe ER.
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Das
zweite Programm (4) ist vorzugsweise auf dem
Speichermedium der Steuervorrichtung 25 gespeichert und
dient dazu, den Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen
Einspritzmassen zu ermitteln und zu speichern. Das zweite Programm
wird vorzugsweise in einem Schritt S7 nach dem Been den des ersten
Programms gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert werden.
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In
einem Schritt S8 wird der aktuelle Wert MF_CYL_AV der zylinderindividuellen
Einspritzmasse ermittelt abhängig
von einer zylinderindividuellen Einspritzdauer TI_CYL. Während der
zylinderindividuellen Einspritzdauer TI_CYL wird das Einspritzventil 18 zum
Einspritzen der Kraftstoffmasse angesteuert oder während der
zylinderindividuellen Einspritzdauer TI_CYL misst das Einspritzventil 18 tatsächlich die
zylinderindividuelle Kraftstoffmasse dem entsprechenden Zylinder
Z1-Z4 zu. Alternativ
kann der aktuelle Wert MF_CYL_AV der zylinderindividuellen Einspritzmasse
auch abhängig
von der zylinderindividuellen Motordrehzahl N_CYL ermittelt werden.
Dabei kann ausgehend von der zylinderindividuellen Motordrehzahl
N_CYL zurückgerechnet
werden, welche zylinderindividuellen Einspritzmasse nötig war,
um die zylinderindividuelle Motordrehzahl N_CYL hervorzurufen.
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In
einem Schritt S9 kann dem Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen
Einspritzmasse in dem aktuellen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine
der aktuelle Wert MF_CYL_AV der zylinderindividuellen Einspritzmasse
zugeordnet werden. Der Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen
Einspritzmasse wird vorzugsweise auf dem Speichermedium der Steuervorrichtung 25 gespeichert.
Der Betriebspunkt der Brennkraftmaschine hängt von mindestens einer der
Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine
ab.
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Bevorzugt
werden alternativ zu dem Schritt S9 Schritte S11 und S12 abgearbeitet.
In dem Schritt S11 wird ein tiefpassgefilterter aktueller Wert MF_CYL_FIL
der zylinderindividuellen Einspritzmasse ermittelt, indem der aktuelle
Wert MF_CYL_AV der zylinderindividuellen Einspritzmasse tiefpassgefiltert
wird.
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In
dem Schritt S12 wird dem Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen
Einspritzmasse in dem entsprechenden Be triebspunkt der Brennkraftmaschine
der tiefpassgefilterte aktuelle Wert MF_CYL_FIL der zylinderindividuellen
Einspritzmasse zugeordnet. Das Zuordnen des tiefpassgefilterten
aktuellen Werts MF_CYL_FIL der zylinderindividuellen Einspritzmasse
zu dem Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen Einspritzmasse
dient dazu, dass sprungartige Veränderungen des aktuellen Werts
MF_CYL_AV der zylinderindividuellen Einspritzmasse, die nicht auf
tatsächlichen Vorgängen in
der Brennkraftmaschine beruhen können,
nicht dem Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen Einspritzmasse
in dem entsprechenden Betriebspunkt der Brennkraftmaschine zugeordnet
werden.
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In
einem Schritt S10 kann das zweite Programm beendet werden. Vorzugsweise
wird mit dem Beenden des zweiten Programms das erste Programm gestartet.
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Das
dritte Programm (5) ist vorzugsweise auf dem
Speichermedium der Steuervorrichtung 25 gespeichert. Das
dritte Programm dient dazu, den fehlerhaften Zylinder Z1-Z4 zu ermitteln,
der beispielsweise die Fehlzündung
verursacht hat. Das dritte Programm wird vorzugsweise mit dem Beenden
des ersten Programms gestartet.
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In
einem Schritt S14 werden der Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen
Einspritzmasse in dem aktuellen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine
und der aktuelle Wert MF_CYL_AV der zylinderindividuellen Einspritzmasse
verglichen, vorzugsweise durch Ermitteln der Differenz MF_DIF abhängig von
dem aktuellen Wert MF_CYL_AV der zylinderindividuellen Einspritzmasse
und dem Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen Einspritzmasse,
vorzugsweise unter der in dem Schritt S14 angegebenen Berechnungsvorschrift.
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In
einem Schritt S15 wird geprüft,
ob die Differenz MF_DIF kleiner als der vorgegebene untere Schwellenwert
MF_THD_LOW ist. Ist die Bedingung des Schritts S15 nicht erfüllt, so
wird die Bearbeitung in einem Schritt S16 fortgesetzt. Ist die Bedingung des
Schritts S15 erfüllt,
so wird die Bearbeitung in einem Schritt S17 fortgesetzt.
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In
dem Schritt S16 wird das Überprüfen CHECK
des entsprechenden Zylinders Z1-Z4 bezüglich der zylinderindividuellen
Motordrehzahl N_CYL deaktiviert DEACT. Ferner kann in dem Schritt
SI6 ein Signal generiert werden, dass repräsentativ ist für die zu
geringe eingespritzte Kraftstoffmasse.
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In
dem Schritt S17 wird geprüft,
ob die Differenz MF_DIF größer ist
als der vorgegebene obere Schwellenwert MF_THD_HIGH. Ist die Bedingung des
Schritts S17 nicht erfüllt,
so wird die Bearbeitung in einem Schritt S19 fortgesetzt. Ist die
Bedingung des Schritts S17 erfüllt,
so wird die Bearbeitung in einem Schritt S18 fortgesetzt.
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In
dem Schritt S18 wird das Überprüfen CHECK
des entsprechenden Zylinders Z1-Z4 bezüglich der zylinderindividuellen
Motordrehzahl N_CYL deaktiviert DEACT. Ferner kann in dem Schritt
S16 ein Signal generiert werden, dass repräsentativ ist für die zu
große
eingespritzte Kraftstoffmasse.
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In
dem Schritt S19 wird überprüft CHECK,
ob die zylinderindividuelle Motordrehzahl N_CYL des entsprechenden
Zylinders Z1-Z4
in dem vorgegebenen Drehzahlbereich N_RNG liegt. Ist die Bedingung des
Schritts S19 nicht erfüllt,
so wird die Bearbeitung in einem Schritt S20 fortgesetzt. Ist die
Bedingung des Schritts S19 erfüllt,
so wird die Bearbeitung in einem Schritt S21 fortgesetzt.
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In
dem Schritt S20 wird ein Fehler ERROR des entsprechenden Zylinders
Z1-Z4 bezüglich
der Laufunruhe ER der Brennkraftmaschine erkannt. Dies bedeutet
in diesem Zusammenhang, dass der entsprechende Zylinder Z1-Z4 beispielsweise
die Fehlzündung
verursacht hat.
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In
dem Schritt S21 wird der fehlerfreie Betrieb des Zylinders Z1-Z4
bezüglich
der Laufunruhe ER der Brennkraftmaschine erkannt.
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In
einem Schritt S22 wird vorzugsweise das dritte Programm beendet.
Bevorzugt wird mit dem Beenden des dritten Programms das erste Programm
gestartet.
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Die
Erfindung ist nicht auf die angegebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise können das
erste und/oder das zweite und/oder das dritte Programm zusammen
in einem Programm implementiert sein. Ferner kann der fehlerfreie
Betrieb der Brennkraftmaschine bezüglich der Laufunruhe ER auf
eine alternative Weise ermittelt werden, beispielsweise durch Überprüfen des
von der Brennkraftmaschine hervorgerufenen Drehmoments. Ferner kann
der Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen Einspritzmasse
zum Plausibilisieren und/oder zum Ermitteln einer oder mehrerer
weiterer Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine herangezogen werden. Ferner kann zum Ermitteln
der Differenz MF_DIF auch der aktuelle Wert MF_CYL_AV der zylinderindividuellen
Einspritzmasse von dem Referenzwert MF_CYL_REF der zylinderindividuellen Einspritzmasse
abgezogen werden, wobei dann die Vorzeichen der Differenz MF_DIF
entsprechend anders interpretiert werden müssen. Ferner ist anzumerken,
dass der erste Aspekt und der zweite Aspekt und die dazugehörigen Ausgestaltungen
miteinander kombinierbar sind.