DE102006000920A1 - Verfahren zur umweltschonenden Herstellung unterirdischer Bahnhöfe von S-Bahnen und dgl. - Google Patents

Verfahren zur umweltschonenden Herstellung unterirdischer Bahnhöfe von S-Bahnen und dgl. Download PDF

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Abstract

Bei einem Verfahren zur Herstellung unterirdischer Bahnhöfe von S-Bahnen, U-Bahnen und dgl., wobei durch Aushub von Material eine entsprechende Baugrube hergestellt und das Aushubmaterial abtransportiert wird, wird derart vorgegangen, dass das bei der Herstellung der Baugrube anfallende Aushubmaterial zumindest zum überwiegenden Teil nach unten gefördert und untertage über den oder die bereits im späteren Bahnhofsbereich aufgefahrenen Bahnstollen abtransportiert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung unterirdischer Bahnhöfe von S-Bahnen, U-Bahnen und dgl. gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Derartige unterirdische Bahnhöfe werden gemäß dem Stand der Technik in der Regel mit Hilfe sog. offener Baugruben hergestellt. Diese offenen Baugruben können im innerstädtischen Bereich Tiefen von 40 m bis 50 m erreichen. Hierbei werden zur Sicherung der – späteren-Baugrube in bekannter Weise von der Gebäudeoberkante aus Schlitz- oder Bohrpfahlwände hergestellt, die im Zuge des später erfolgenden Aushubs des Bodenmaterials sukzessive nach außen mehrlagig gegen Erd- und Wasserdruck verankert oder auch nach innen ausgesteift werden.
  • In diesem Zusammenhang ist auch eine sog. Deckelbauweise bekannt, bei der nach der Herstellung der die spätere Baugrube umfassenden Sicherungswände die erste Decke auf Geländehöhe (Straßenhöhe) hergestellt wird. Diese erste Decke – der sog. Deckel – aus Stahl- oder Spannbeton dient zur ersten Aussteifung der Sicherungswände. Gleichzeitig dient der Deckel zur schnellstmöglichen Schließung der späteren Baugrube von oben, damit der zuvor im Baugrubenbereich umgelenkte Verkehr so schnell wie möglich wieder über den Baugruben- bzw. späteren Bahnhofsbereich geführt werden kann.
  • In den aufgezeigten beiden Fällen hat sich als nachteilig erwiesen, dass das Abfördern des bei der Herstellung der Baugrube in beträchtlicher Menge anfallende Aushubmaterial nach oben, d.h. nach übertage erfolgt. Der Abtransport der mehreren tausend Kubikmeter Aushubmassen wird hierbei in der Regel im innerstädtischen Bereich mittels LKW über vorhandene Straßen durchgeführt. Dabei kommt es zwangsläufig zu
    • – Verkehrsbehinderungen
    • – Straßenverschmutzungen
    • – Straßenschäden
    • – Schmutz-, Staub-, Schmutzwasser-Belästigungen
    • – Störung des Anrainer-Verkehrs
    • – Geschäftsschädigungen
    • – Lärmbelästigungen.
  • Diese LKW-Transporte sind damit immer ein wesentliches Argument von Bürger- und Geschäftsinitiativen, um gegen geplante große Baugruben Einsprüche einzulegen, und zwar mit dem Ziel, diese Baugruben zu verlegen oder ganz zu verhindern.
  • Derartige Einsprüche führen somit mindestens zu Verzögerungen im geplanten Ablauf, wenn nicht sogar zur völligen Aufgabe des beabsichtigten Vorhabens.
  • Die oben aufgeführten Nachteile bleiben bei der Durchführung der Baumaßnahmen im innerstädtischen Bereich immer bestehen und können höchstens etwas abgemildert oder durch Abstandszahlungen kompensiert werden.
  • Der Erfindung liegt daher zur Beseitigung der geschilderten Nachteile die Aufgabe zu Grunde, ein Bauverfahren zu schaffen, bei dem der Abtransport der Aushubmassen nicht über das oberirdische, in der Regel innerstädtische Straßennetz erfolgt, um dadurch die beschriebenen Belästigungen und Beeinträchtigungen zu vermeiden.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
  • Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt der wesentliche Gedanke zu Grunde, die Aushubmassen bzw. den allergrößten Teil hiervon, nicht nach oben, d.h. nach übertage, sondern nach unten, d.h. nach untertage, zu fördern und von dort abzutransportieren.
  • Der Abtransport des Baugrubenmaterials erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren über die zumindest im Rohbau fertiggestellten S- oder U-Bahn-Stollen. Diese Stollen sind im Regelfall mit Stahlbeton-Tubbingen gegen Erd- und Wasserdrücke gesichert, wobei aber auch die bergmännische Spritzbeton-Bauweise bei entsprechenden Untergrundverhältnissen einsetzbar ist. Die Stollen selbst sind zum Zeitpunkt des Abtransports bereits durch den späteren Bahnhofsbereich durchgefahren. Für den Abtransport des Aushubmaterials durch die unterirdischen Bahnstollen bis zum Stollenportal übertage können Eisenbahnwaggons, Radfahrzeuge oder auch Förderbandanlagen eingesetzt werden. Vom Stollenportal kann dann das Aushubmaterial auf der Schiene in den Stadt-Außenbereich oder direkt auf Kippen und/oder Aufbereitungsanlagen transportiert werden. Wenn Radfahrzeuge oder Förderbänder in den unterirdischen Bahnstollen eingesetzt werden, werden die Aushubmassen am Stollenportal gesammelt und später per Schiene zur Weiterverwendung verfrachtet.
  • Erfindungsgemäß kann für den Aushub und Abtransport des Baugrubenmaterials im Einzelnen folgendermaßen vorgegangen werden:
    • 1) Herstellen der Baugruben-Umschließungswände von der Geländeoberkante aus in bekannter Schlitzwand- und/oder Bohrpfahltechnik. In Fällen geringer Bautiefe und entsprechender Bodenstruktur können auch Bohrpfahlwände, Trägerhohlwände, Spundwände oder auch Injektionswände zum Einsatz kommen.
    • 2) Herstellung einer Injektionssohle in bekannten Verfahren, falls es der Grundwasserstand erforderlich macht und die Umschließungswände nicht in einem dichten Wasserstauer einbinden. Anschließend wird – falls erforderlich – eine Auftriebssicherung mit Zugelementen für spätere temporäre oder dauerhafte Zwecke vorbereitend ausgeführt.
    • 3) Die unterirdischen Bahnstollen werden in der Regel mit Schildmaschinen aufgefahren. In bestimmten Böden ist auch ein bergmännischer Vortrieb mit Spritzbetonsicherung und Vernagelung (NOT) möglich. Für die Schildmaschinendurchfahrt werden zum dichten Anschluss der Tubbing-Auskleidung an die Umschließungswände Injektionskörper mittels bekannter Verfahren hergestellt. Alternativ sind auch Vereisungskörper denkbar.
    • 4) Nun wird innerhalb oder auch außerhalb der Umschließungswände mindestens ein senkrechter oder auch geneigter Schacht bis über die bereits aufgefahrene oder auch später aufzufahrende Stollenauskleidung mit Tubbingen oder auch mittels Spritzbeton abgeteuft. Die Schachtauskleidung richtet sich nach den erdstatisch erforderlichen Belangen. Im oberen Bereich können normale Schachtringe zur Anwendung gelangen, die konventionell mit Baggeraushub nacheinander gesetzt werden. Im stärker belasteten tieferen Bereich können verlorene Großbohrrohre oder auch eine Bohrpfahlumschließung in statisch erforderlicher geometrischer Anordnung verwendet werden. Wie bei der Baugrubenumschließung selbst sind für die Schachtherstellung auch die dort aufgeführten Sicherungsverfahren in Abhängigkeit von den Bodenverhältnissen einsetzbar. Zu wählen sein wird das Verfahren, das sowohl aus erdstatischer Sicht als auch hinsichtlich seiner Rückbaubarkeit das sicherste und wirtschaftlichste ist. Die Schachtauskleidung kann horizontale Sollbruchstellen aufweisen zum leichteren späteren Abbruch (Rückbau beim Aushub).
    • 5) Der dichte Anschluss der Schachtauskleidung an die Auskleidung der unterirdischen Bahnstollen-Auskleidung kann vor Erreichen des Vortriebs unter dem späteren Schacht oder auch erst danach erfolgen. In beiden Fällen erfolgt die Abdichtung in bekannter Weise durch die Herstellung von Injektionskörpern.
    • 6) Wenn der direkte Anschluss der Schachtauskleidung mit der Stollenauskleidung erreicht ist, wird mit dem Bodenaushub innerhalb der Schachtauskleidung mit Hilfe bekannter Verfahren begonnen. Die dabei anfallenden Massen werden übertage abgefahren. Diese sind jedoch im Vergleich zum gesamten Baugrubenaushub minimal und liegen nur im Promille-Bereich. Der Durchschlag der Schachtsohle durch die Stollenauskleidung hindurch erfordert eine statisch sichere Lastverteilung in der Stollenauskleidung um den Durchschlag herum. Der Durchschlag selbst wird in der Regel aus Sicherheitsaspekten heraus von oben herab durch den Schacht erfolgen. Es ist aber auch bei Wahrung aller Sicherheitsaspekte ein Durchschlag von unten möglich.
    • 7) Um den Baugrubenaushub später über den/die Stollen abtransportieren zu können, wird der Transportweg der Stahlbetontubbinge oder anderer Sicherungsmaterialien von zuerst über zwei Stollen auf einen Stollen umgelegt. Dazu wird eine Querverbindung zwischen den beiden fertig gesicherten Stollen geschaffen. Auch hier wird in Abhängigkeit von den Bodenparametern und dem Grundwasserstand ein Dichtblock durch Einsatz bekannter Verfahren hergestellt. Im Schutz dieses Dichtblocks kann der Querschlag zwischen beiden Stollen im erforderlichen Profil hergestellt werden. Der Querschlag wird in ausreichendem Abstand zwischen Förderschacht und Vortriebsbrust ausgebrochen. Damit sind sowohl der Antransport des Sicherungsmaterials für die Stollen als auch der Abtransport des Baugrubenmaterials durch je einen Stollen gesichert.
    • 8) Nach kompletter Schachtherstellung mit seinem Durchschlag zum Stollen beginnt der Aushub der Baugrube mit seiner Förderung nach untertage in den Stollen hinein. In Abhängigkeit vom Baugrund wird der Boden innerhalb der Baugrubenumschließung – wie auch bei konventionellem Aushub nach übertage – mit bekannten Verfahren zu entwässern sein. Der Abtransport des nach untertage abgeführten Bodenmaterials erfolgt vorzugsweise über Schienenfahrzeuge. Erfindungsgemäß ist aber auch LKW- oder Förderbandbetrieb möglich. Bei Schienenbetrieb und Tubbing-Auskleidung können die entsprechenden untenliegenden Tubbinge bereits werksmäßig mit Befestigungselementen für eine vorzugsweise temporäre Schienenauflagerung versehen werden. In Abhängigkeit vom vorgesehenen Bauablauf kann der Abtransport aber auch über das fertige unterirdische Bahngleis abgewickelt werden.
    • 9) Der Baugrubenaushub selbst wird wie im konventionellen Fall abschnittsweise ausgeführt unter Wahrung der statisch erforderlichen Sicherungsmaßnahem für die Umfassungswände. Diese Sicherung erfolgt sukzessive zum Aushub durch Einbau von temporären oder auch dauerhaften Ankern nach außen oder durch Queraussteifungen in der Baugrube selbst. Die Arbeiten können in einer nach oben offenen Baugrube oder auch unter einem Deckel erfolgen. Die Schachtauskleidung selbst wird den Aushubschritten folgend zurückgebaut und ebenfalls nach unten gefördert und dann abtransportiert. Horizontale Sollbruchstellen erleichtern den Abbruch. Zur gezielten Abgabe des Baugrubenmaterials in die unterirdischen Transportbehälter oder Förderbänder empfiehlt sich eine entsprechende Trichterausführung am Schachtfuß.
    • 10) In besonderen Fällen ist auch ein Abfördern des Baugrubenmaterials im Spülverfahren möglich. Dazu werden durch den zumindest einen Schacht und den/die Stollen Rohrleitungen gelegt, durch die das Baugrubenmateri al nach entsprechender Aufbereitung in Zwischenstationen innerhalb oder außerhalb des/der Stollen(s) gepresst wird. Anschließend kann es separiert und abtransportiert oder auch aufbereitet werden zur weiteren Verwendung.
    • 11) Über den Schacht können auch selbst die Massen abgeführt werden, die bei der Herstellung der Baugrubensicherungswände anfallen. Bei sehr tiefen Baugruben von 40–50 m sind das in der Regel starke Schutzwände von 1,20–1,50 m Breite. Für diesen Fall wird der Schacht vor den Baugrubensicherungswänden hergestellt und das mit Bentonit vermischte Aushubmaterial über den Schacht und den unterirdischen Bahnstollen nach übertage gefördert. Auch das beim Betonieren der Wände abzufahrende Bentonit kann auf diesem Weg abgeführt werden, wenn es nicht auf der Geräte-Einrichtungsfläche selbst separiert wird. Im Gegenzug kann der Schlitzwand-Beton durch den Stollen und den Schacht auf die Einrichtungsfläche gepumpt werden.
  • Die Erfindung erbringt den wesentlichen Vorteil, dass das in beträchtlicher Menge anfallende Aushubmaterial der Baugrube nicht über vorhandene Straßen im Innenstadtbereich abgeführt werden muss, was bisher in der Regel mittels Schwerlastwagen mit all den negativen Begleiterscheinungen erfolgte.
  • Durch die Erfindung werden somit vermieden:
    • – Straßenbeschädigungen
    • – Straßenverschmutzung
    • – Lärmemissionen
    • – Staubemissionen
    • – Co2- und Co-Emissionen
    • – Unfallgefahren
    • – Beeinträchtigung des Individualverkehrs
    • – Beeinträchtigung von Straßenbahnen und Bussen
    • – Belästigung von Anwohnern, Besuchern und Touristen
    • – Umsatzrückgänge bei angrenzenden Geschäften.
  • Das Aushubmaterial kann somit erfindungsgemäß ohne all die oben aufgeführten negativen Begleitumstände gefahrlos über die bereits bestehenden unterirdischen Bahnstollen untertage abgeführt werden, ohne dass der oberirdische Verkehr und die Menschen davon betroffen werden. Im günstigsten Fall kann das Aushubmaterial direkt über die Schiene auf entsprechende Abraumkippen oder zu Aufbereitungsanlagen transportiert werden. In jedem Fall kann es aber aus dem Innenstadtbereich gefahrlos und emissionsfrei bis zu einem Zwischenlager im Peripheriebereich gefahren werden.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass sowohl der Beton- als auch der Bewehrungstransport nach Fertigstellung der Baugrube bis auf ihre Aushubsohle von untertage über den/die Stollen erfolgen kann, ohne dass es zu den beschriebenen innerstädtischen Belastungen kommt.
  • Die Erfindung wird im Folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in:
  • 1 die für die Herstellung des unterirdischen Bahnhofs herzustellende Baugrube im Grundriss sowie
  • 2 im Querschnitt mit den bereits aufgefahrenen Bahnstollen;
  • 3 die Baugrube im vertikalen Längsschnitt mit einem zuvor hergestellten Materialabfuhrschacht beim Start des Bodenaushubes und
  • 4 in einem Zwischenzustand des Bodenaushubes;
  • 5 einen Zwischenzustand des Baugrubenaushubes im Querschnitt und
  • 6 im Querschnitt die beiden Bahnstollen mit einem zu ihrer Verbindung vorgesehenen Querschlag.
  • Wie aus der Zeichnung deutlich ersichtlich, wird zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens folgendermaßen vorgegangen:
    Vor der Herstellung der eigentlichen Baugrube 1 werden zuerst deren Umschließungswände 2, 3 in bekannter Schlitzwand- und/oder Bohrpfahltechnik von der Geländeoberkante 4 aus nach unten abgeteuft, und zwar bis zur gewünschten Einbindetiefe.
  • Außerdem wird üblicherweise mittels bekannter Verfahren eine bodenseitige Injektionssohle 5 gebildet, die, falls erforderlich, mittels entsprechender Zugelemente 6 eine Auftriebssicherung erhält.
  • Sodann werden, wie insbesondere aus 2 ersichtlich, unterirdische Bahnstollen 7, 8 aufgefahren, was üblicherweise mittels nicht dargestellter Schildmaschinen erfolgt. Hierbei werden zum dichten Anschluss der Auskleidung (Tubbingauskleidung) der Bahnstollen 7, 8 an die Baugrubenumschließungswände 3 entsprechende Dichtblöcke 9, 10 gebildet, und zwar beispielsweise in Form von Injektionskörpern mittels bekannter Verfahren.
  • Sodann wird oberhalb von einem der bereits aufgefahrenen Stollen 7, 8, im vorliegenden Fall oberhalb des Stollens 7, ein Schacht 11 abgeteuft, indem eine entsprechende Schachtauskleidung 12 nach unten bis über die Auskleidung 13 des Stollens 7 niedergebracht wird. Darauf erfolgt dann ein dichter Anschluss der Schachtauskleidung 12 an die Auskleidung 13 (Tubbingauskleidung) des betreffenden unterirdischen Bahnstollens 7, wobei zu diesem Zweck mittels Herstellung von Injektionskörpern in bekannter Weise ein Dichtblock 14 gebildet wird.
  • Wenn der dichte Anschluss der Schachtauskleidung 12 an die Stollenauskleidung 13 gebildet ist, wird in bekannter Weise mit dem Aushub des Bodens innerhalb der Schachtauskleidung 12 begonnen. Die dabei anfallende Schachtaushubmasse wird übertage abgefahren, was jedoch im Vergleich zum gesamten Baugrubenaushub nur eine minimale Menge darstellt.
  • Wenn dann der Schacht 11 ausgehoben ist, erfolgt dessen Durchschlag durch die Stollenauskleidung 13 hindurch zum Stollen 7 selbst, was beispielsweise mittels der entsprechenden Bildung eines Trichters 15 (siehe 5) erfolgen kann.
  • Um den Baugrubenaushub später über den alleinigen Stollen 7 abtransportieren zu können, wird der Transportweg der Stollenauskleidungsteile 13 von zuerst über die beiden Stollen 7, 8 auf nur einen einzigen Stollen 8 umgelegt. Zu diesem Zweck wird zwischen den beiden fertig gesicherten Stollen 7, 8 eine Querverbindung 16 geschaffen, und zwar im Schutz eines mittels bekannter Verfahren hergestellten Dichtblockes 17.
  • Nach der erfolgten Herstellung des Schachtes 11 mit seinem Durchschlag zum Stollen 7 beginnt der Aushub der Baugrube 1 mit der Förderung des Aushubmaterials nach untertage in den Stollen 7 hinein, und zwar über den Trichter 15. Wie hierbei aus 3 (Start des Baugrubenaushubes) und 4 (Zwischenzustand des Baugrubenaushubs) ersichtlich, wird die Aushubmasse der Baugrube 1 in Pfeilrichtung in den Schacht 11 verbracht, worauf dieser dann nach unten in den Bahnstollen 7 gelangt.
  • Der Abtransport des nach untertage abgeführten Bodenmaterials erfolgt beim dargestellten Ausführungsbeispiel über Schienenfahrzeuge 18, die im Stollen 7 verfahren werden.
  • Die Schachtauskleidung 12 selbst wird, wie aus 3 und 4 ersichtlich, den Aushubschritten folgend zurückgebaut und ebenfalls nach unten gefördert und sodann abtransportiert.
  • Hinsichtlich vorstehend nicht im Einzelnen beschriebener Merkmale der Erfindung wird im Übrigen ausdrücklich auf die Zeichnung verwiesen.

Claims (5)

  1. Verfahren zur Herstellung unterirdischer Bahnhöfe von S-Bahnen, U-Bahnen und dgl., wobei durch Aushub von Material eine entsprechende Baugrube hergestellt und das Aushubmaterial abtransportiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das bei der Herstellung der Baugrube (1) anfallende Aushubmaterial zumindest zum überwiegenden Teil nach unten gefördert und untertage über den oder die bereits im späteren Bahnhofsbereich aufgefahrenen unterirdischen Bahnstollen (7, 8) abtransportiert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aushubmaterial der Baugrube (1) über wenigstens einen Schacht (11) nach unten gefördert wird, der vorab innerhalb oder nahe der Baugrube (1) bis zu wenigstens einem der unterirdischen Bahnstollen (7) abgeteuft wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtransport des über den Schacht (11) in den unterirdischen Bahnstollen (7) geförderten Aushubmaterials mittels Fahrzeugen bzw. Förderanlagen erfolgt.
  4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtransport des Aushubmaterials mittels Spülverfahren erfolgt.
  5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Ausheben der Baugrube (1) auch eine den Schacht (11) stützende Auskleidung (12), den Aushubschritten folgend, zurückgebaut und ebenfalls durch den Schacht (11) nach unten in den Bahnstollen gefördert sowie dort abtransportiert wird.
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