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Zunächst betrifft
die Erfindung eine Verdunkelungsvorrichtung für Fenster, insbesondere Rollladen.
Die in Rede stehende Vorrichtung ist besonders für die Nachrüstung eines Rollladens mit
einem motorischen Antrieb geeignet.
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EINLEITUNG
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Motorische
Antriebe für
Rollladen gibt es sowohl als Antriebe, die den Rollladenwickel mit
Rollmotoren direkt antreiben als auch als Antriebe die den Rollladenwickel
mittelbar über
einen Gurt antreiben. Beim motorischen Gurtantrieb wird der Gurt
von einem Gurtwickler angetrieben oder von einem Reibradgetriebe
betätigt.
Im Rahmen dieser Schutzrechtsanmeldung geht es um eine Antriebsvorrichtung
für Rollladen
mit einer Gurtbetätigung
mit einem Gurtwickler. Die Antriebsvorrichtung ist als Nachrüsteinheit
prädestiniert
und kann den Rollladen motorisch betätigen. Hier geht es darum,
den Bauraum der Antriebsvorrichtung stark zu verringern und den Montageaufwand
beim Einbau des Rollladenantriebs am Fenster insbesondere dadurch
zu reduzieren, dass die zu montierende Antriebsvorrichtung nicht mehr
geöffnet
werden muss.
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STAND DER TECHNIK
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Der
antriebstechnische Stand der Technik von Rollladenantrieben, die
einen Gurt als Zugmittel zur Kraftübertragung benutzen, lässt sich
unterteilen in Aufwickelantriebe, bei dem eine Wickeltrommel angetrieben
wird und in Reibradantriebe, die den Gurt reibschlüssig antreiben.
Der Reibradantrieb ist bezüglich
der übertragbaren
Kraft begrenzt. Alle bekannten motorisch betriebenen Rollladenantriebe
benutzen den gebäudeseitig
vorhandenen Gurt. Bei der Installation eines Rollladenantriebes
mit einem Gurtwicklerantrieb muss der Gurt am vorhandenen Gurtwickler
gelöst
werden, um an der angetriebenen Wickeltrommel des Rollladenantriebs
befestigt zu werden. Dem Vorteil der hohen übertragbaren Kraft infolge
der formschlüssigen
Verbindung zwischen Gurt und angetriebener Trommel steht sowohl
der Nachteil des höheren
Montageaufwandes durch die erforderliche Gurtbefestigung als auch
der Nachteil des großen
Raumbedarfs für
die Wickeltrommel gegenüber.
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Ein
Austauschgurt zum Ersetzen eines aus einem Rollladenkasten vorstehenden
Teilstückes
eines Rollladengurtes ist in der
EP 0 823 533 A2 beschrieben, wobei der Austauschgurt
mit dem Teilstück
des Rollladengurtes stoff- bzw. kraftschlüssig miteinander verbunden
ist.
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Aus
der
CH 85770 A geht
eine lösbare
Riemenverbindung hervor, bei der an den zu verbindenden Riemenenden
Verbindungselemente befestigt sind, die formschlüssig miteinander verrastet
werden können
und jeweils mit dem ersten und zweiten Riemen verbunden sind.
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In
der
DE 693 01 912
T2 ist eine lösbare, formschlüssige Verbindung
von zwei unterschiedlich breiten, seriell angeordneten Zahnriemenelemente beschrieben,
bei der die Kupplung aus Kunststoff besteht.
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Erklärtes Ziel
des vorliegenden Schutzrechtsbegehrens ist es, einen hoch belastbaren, formschlüssigen Wickelantrieb
zu realisieren, der den Nachteil der üblichen, aufwendigen Gurtmontage
nicht hat und einen geringeren Raumbedarf als üblich hat. Der Raumbedarf ist
sehr wichtig, wenn man alle möglichen
und damit auch die kleinsten genormten Wandschächte zur Aufnahme des Rollladenantriebs
zulassen will. Darüber
hinaus muss üblicherweise
zur formschlüssigen
Montage des Gurtes an der Wickeltrommel des motorischen Gurtantriebs das
Gerät geöffnet werden,
was diverse Sicherheitsmaßnahmen
bei dem elektrischen Gerät
erforderlich macht.
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DAS NEUARTIGE
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Insbesondere
geht es hier um nachrüstbare Rollladenantriebe
mit einem Gurtantrieb. Das vorliegende Schutzrechtsbegehren soll
bei einem formschlüssig
arbeitenden, nachrüstbaren
Wickelantrieb den geringen Montageaufwand und das geringe Bauvolumen
dadurch ermöglichen,
dass der gebäudeseitig
vorhandene Gurt des Rollladens nicht identisch ist mit dem Zugmittel,
welches zur Erzeugung der Antriebskräfte benutzt wird und im Rollladenantrieb
aufgewickelt wird. Die neuartige Vorrichtung besitzt einen Gurtverlauf
zwischen dem Antrieb und dem Rollladen der aus zwei hintereinandergeschalteten
Gurten besteht, einem gebäudeseitigen
Gurt, dessen Anfang an der Rollladentrommel befestigt ist und einem
antriebsseitigen Gurt, dessen Anfang mit der motorisch betriebenen
Vorrichtung verbunden ist. Beide Gurte werden bei der Montage des
Antrieb an ihren Enden gekuppelt. Hierfür wird eine lösbare, formschlüssige Kupplung
vorgesehen. Der vorrichtungsseitige Gurt ist etwa gleich breit,
jedoch sehr dünn
und hochfest. Diese Art von dünnen
Gurten wären
für eine
Handbetätigung
völlig
unbrauchbar. Da jedoch durch den Einbau eines motorischen Antriebs der
Handbetrieb beseitigt werden soll, bringt ein dünner, glatter, nicht griffgünstiger
Gurt keine Nachteile mit sich. Der wesentliche Vorteil des dünnen Gurtes ist
die Reduzierung des Wickeldurchmessers im Rollladenantrieb und der
damit verbundene reduzierte Bauraum, da die Wickeltrommel im Antrieb
wesentlich das Bauvolumen der Antriebsvorrichtung bestimmt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
besteht aus einem motorisch betriebenen Antrieb mit einem geräteseitig
installierten Gurt mit einer Gurtkupplung zur Befestigung am gebäudeseitigen
Rollladengurt. In der deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen
10 2005 041 293.4 ist
ein Rollladenantrieb mit einem geräteseitig installierbaren Gurt
beschrieben, wobei das Ziel, die Realisierbarkeit eines geringen
Aufwickeldurchmessers des Gurtes und damit die Realisierbarkeit
einer geringen Gerätegröße dadurch
realisiert wird, dass der Rollladenantrieb ein Zugmittelgetriebe
benutzt, welches den antriebsseitig erforderlichen Gurtweg für die Betätigung des Rollladens
halbiert und durch die Verringerung der erforderlichen Gurtlänge den
Wickeldurchmesser reduziert.
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Die
vorliegende erfindungsgemäße Vorrichtung
realisiert eine geringe Baugröße des Gerätes dadurch,
dass ein geringer Aufwickeldurchmesser des Gurtes nicht durch Verringerung
des Gurthubes, sondern nur durch die Verwendung eines hochfesten,
dünnen
Gurtes erreicht wird. Eine Verringerung der Gurtbanddicke hat eine
deutliche Verringerung des Aufwickeldurchmessers zur Folge, was
in der vorliegenden erfindungsgemäßen Vorrichtung eine wesentliche
Voraussetzung zur Verringerung des Bauraums des Rollladenantriebs
darstellt. Wenn jetzt der motorische betriebene Rollladenantrieb
einen werkseitig installierten, dünnen Gurt besitzt, muss dieser
an den vorhandenen Rollladengurt am Fenster angebunden werden. Diese
Kupplungsstelle zwischen dem dünnen
Gurt am Gerät
und dem konventionellen Rollladengurt am Fenster stellt eine Dickstelle
im gesamten Gurtverlauf dar, die auf keinen Fall in den motorischen
Rollladenantrieb einlaufen sollte. Dieses Problem wird dadurch gelöst, dass
bei der Montage des Rollladeantriebs der Rollladen sich in der oberen
Position befindet, d. h. der Rollladen geöffnet ist. Erfolgt jetzt die
Verbindung des geräteseitigen
Gurtes mit dem fensterseitigen Gurt, so wird bei einer Betätigung des
Rollladens die Kupplungsstelle der beiden Gurte nicht in den motorisch
betriebenen Gurtwickler gelangen können. Die Kupplungsstelle der
beiden Gurte kann bei einer Betätigung
des Antriebs nur in den fensterseitigen Rollladenkasten einlaufen
und in den Wickel integriert werden.
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Insbesondere
bei Mietwohnungen ist die erfindungsgemäße Vorrichtung sehr vorteilhaft,
da hiermit ein motorisch betriebener Rollladenantrieb einfach einbaubar
und einfach ausbaubar ist. Die Gurte werden entkuppelt, der Gurtantrieb
wird entfernt, der ursprüngliche
Handwickler wird wieder eingesetzt und der ursprünglich getrennte Gurt wird
wieder gekuppelt. Für
diesen Fall ist es vorteilhaft, wenn das Kupplungsstück aus zwei
Teilen besteht, einem werkseitig am dünnen, motorisch betriebenen
Gurt befestigten Teil und einem, am fensterseitigen Gurt zu befestigenden
Teil. Die Zweiteiligkeit der Kupplung ermöglicht eine lösbare formschlüssige Verbindung
der Gurte und ergibt damit eine einfache Handhabung bei der Montage
und bei der Demontage des Gurtantriebs. Ein zusätzliches Kupplungsstück wird an
den demontierten Gurt des Handwicklers montiert, um den Rückbau auf
den Handbetrieb des Rollladens bei einem Wohnungswechsel einfach
zu gestalten.
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Wenn
auch die Beseitigung der aufwendigen Gurtmontage und die Reduzierung
des Bauraums der Wickeltrommel unter Beibehaltung der formschlüssigen Krafteinleitung
in den Rollladengurt im Vordergrund stehen, so muss die erfindungsgemäße Ausführung der
Antriebsvorrichtung noch weitere, vorteilhafte Merkmale ermöglichen.
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Diese
wesentlichen mechanischen Merkmale sind:
- 1.
Bei dem erfindungsgemäßen, elektrisch
betriebenen Rollladenantrieb muss beim Ein- und beim Ausbau nicht
geöffnet
werden.
- 2. Als Zugmittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung soll vorzugsweise
ein hochfestes, dünnes Band
verwendet werden, um den erforderlichen Bauraum der Vorrichtung
gegenüber
den gurtwickelnden Vorrichtungen deutlich zu verringern.
- 3. Die Gurtzugkraft wird wegen des geringeren Bauraums nicht
reduziert, da hier nicht wie üblich, eine
schwächere
und kleinere Antriebseinheit verwendet wird, sondern die Wickelvorrichtung
verkleinert wird.
- 4. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
erlaubt an allen Rollladentypen, auch bei den kleinsten normgerechten
Wandschächten,
eine Nachrüstung
mit einem motorischen Gurtantrieb.
- 5. Insbesondere für
Mietwohnungen ist der Rollladenantrieb durch den einfachen Umbau
sehr geeignet.
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In 1 ist
eine Ausführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
im eingebauten Zustand dargestellt. Der eingebaute motorisch betriebene
Rollladenantrieb (1) hat einen dünnen Gurt (2) als
Zugmittel zur Betätigung
des Rollladens (3). Der bauseitig vorhandene Gurt (4)
betätigt
den Rollladen (3). Der bauseitige Gurt (4) und
der dünne
Gurt des motorisch betriebenen Rollladenantriebs wird mit der Kupplung (5)
vorzugsweise formschlüssig
lösbar
gekuppelt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Kupplung (5) zeigt 2. Am antriebsseitigen,
dünnen Gurt
(2) ist vorzugsweise ein Kupplungselement (6) aus
Kunststoff vorzugsweise angespritzt. Am bauseitigen Gurt (4)
wird vorzugsweise ein Kupplungselement (7) aus einem dünnen Stahlblech
vorzugsweise mit Nieten (8) befestigt. Die Laschen (9)
des elastisch verformbaren Stahlblechs (7) werden hinter
die Kanten (10) des Kupplungselementes (6) gestülpt und die
Laschen (11) werden unter die Kanten (12) des Kupplungselementes
(6) gerastet.
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In 3 ist
eine Kupplung für
die Verbindung von zwei konventionellen Gurten dargestellt. Die Kupplungselemente
sind zu der in 2 dargestellten Kupplung kompatibel
gestaltet. Dieser Umstand wird erforderlich, wenn beim Ausbau des
handbetriebenen Rollladenwicklers bereits Vorkehrungen für den Rückbau auf
Handbetrieb getroffen werden sollen. So wird das Kupplungselement
(7) am rollladenseitigen Gurt befestigt, welches sowohl
zum Kupplungselement (6) des motorischen Antriebs, als
auch zum Kupplungselement (13) des Gurtes (14),
welcher zum ausgebauten Handwickler gehört, kompatibel ist.