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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Skalpell für den Hautschnitt mittels einer
Klinge, die eine Schneidkante aufweist. Bei Operationen ist es häufig erforderlich, die
Stelle im Körper,
an der der chirurgische Eingriff vorgenommen werden soll, freizulegen.
Dazu muss die Haut durch einen Schnitt geöffnet werden.
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Ein
Skalpell ist ein chirurgisches Messer zum scharfen Durchtrennen
von Geweben. Die angeschliffene Schneide der Klinge ist sehr scharf,
da sie das Gewebe sonst eher verletzt anstatt glatt zu schneiden.
Es gibt Klingen in unterschiedlichster Form und Größe, abhängig davon
welches Gewebe oder an welcher Stelle operiert werden soll.
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Heutzutage
wird das Skalpell hauptsächlich für den Hautschnitt
einer Operation verwendet. In weiterer Folge wird vor allem mit
dem Elektrokauter sowie stumpfen Präparationsinstrumenten (Schere, Pinzette,
etc.) weitergearbeitet.
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Stand der
Technik
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Der
Hautschnitt bei chirurgischen Eingriffen erfolgt je nach Zweck und
Ort der Operation entlang der Hautfalte oder aber auch senkrecht
dazu. Bisher wurde dies in der Regel mit Skalpellen durchgeführt, die
messerähnlich
ausgebildet sind, d. h. eine feststehende Klinge aufweisen. Mit
herkömmlichen
chirurgischen Schneidinstrumenten, Skalpellen, wird ein glatter
Schnitt erhalten. Die Klinge wird dabei immer mit dem gleichen Bereich der
Schneidkante durch die Hautoberfläche geführt. Nach erfolgtem Eingriff
muss die Hautöffnung
wieder verschlossen werden. Dies geschieht z. B. durch Nähen mit
einem geeigneten Faden.
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Bei
den oben beschriebenen, bekannten Hautschnitten ist die ästhetische
Erscheinung der verbleibenden Narbe stark von der Schnittrichtung abhängig. Nachteilig
ist, dass bei Schnitten quer zur Hautfalte die Narbe auch nach abgeschlossenem Heilungsprozess
sehr stark sichtbar bleibt. Vorteilhafterweise wird daher möglichst
entlang der Hautfalte geschnitten. Die Narbe ist in diesem Fall
weniger auffällig.
Deswegen wird bei Schnitten senkrecht zur Hautfalte mit dem Skalpell
nicht in einer geraden Linie, sondern im unregelmäßigen Zickzack
geschnitten. Dazu wird das Skalpell immer neu angesetzt und der
Zickzackschnitt so stückchenweise
erhalten. Das ist unpraktisch und zeitaufwändig. Werden diese Zacken,
die in etwa parallel bzw. schräg
zur Hautfalte verlaufen, vernäht,
ist die Narbe nach dem Heilprozess weniger sichtbar.
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Offenbarung
der Erfindung
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Es
ist Aufgabe der Erfindung ein Gerät zu schaffen, mit dem ein
gut verheilender Hautschnitt quer zur Hautfalte leichter durchführbar ist.
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe mit einem Skalpell der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Schneidkante
um eine Achse senkrecht zur Klinge gekrümmt ist, so dass sie entlang
einer Bewegungslinie auf der Haut abrollbar ist, wobei die Schneidkante
in Umfangsrichtung zickzackförmig
gefaltet ist. Eine Möglichkeit
eine solche Klinge zu verwirklichen ist ein wiegemesserähnliches
Gerät,
bei dem die Schneidkante in Krümmungsrichtung
gefaltet ist. Eine andere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist
es ähnlich
einem Pizzaschneider oder einem Rollmesser aus dem Bastlerbedarf
eine als Rolle ausgebildete Klinge frei drehbar an einem Handgriff
zu befestigen und die Schneidkante, die sich über den Umfang der Klinge krümmt, gefaltet
und nicht geradlinig auszuführen.
Sie muss sehr scharf sein. Durch leichtes Aufsetzen der Klinge mit
der Schneidkante auf die zu schneidende Haut (Cutis) und Abrollen
derselben wird ein Schnitt durch die Haut (Cutis) durchgeführt.
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Das
Abrollen ist mit oder entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn möglich. Der
Zickzackschnitt in der Haut kann durch die Abrollbewegung fortlaufend erhalten
werden, bestimmt durch die abgerollte Strecke. Die Schneidkante
sollte bevorzugterweise eine unregelmäßige Zickzackform aufweisen,
d. h., die Faltung der Schneidkante sollte Faltwinkel unterschiedlicher
Größe aufweisen.
Dabei sind die verschiedensten Zickzackformen denkbar, und die Länge der
Zackenseiten bzw. die Winkel zwischen den Seiten der Zacken können je
nach erforderlicher Schnittgröße und anderen
medizinischen Anforderungen variiert werden. Damit wird die Haut
nicht glatt geöffnet,
und nach dem Zusammennähen
der einzelnen Hautzacken wird nach dem Heilungsprozess eine weniger
auffällige
Narbe erhalten. Für
Schnitte entlang der Hautfalten ist auch ein erfindungsgemäßes Skalpell
mit einer geradlinigen Klinge möglich.
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Für eine gute
Handhabung sollte das Skalpell vorzugsweise eine Gesamtlänge in einem
Bereich von 16 cm bis 20 cm besitzen. Dabei wird eine Grifflänge in einem
Bereich von 10,0 cm bis 12,5 cm bevorzugt. Der Durchmesser der Klinge
mit Schneidkante sollte im Bereich von 1,0 cm bis 7,0 cm liegen.
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Besonders
geeignet sind Skalpelle mit einem zylinderförmigen Griff ovalen Querschnitts.
Auf dem Griff sollte sich in geeigneter Position eine Riffelung, aufgerauhte
Oberfläche
o. ä. befinden,
um ein Abrutschen der Hand zu verhindern. Denkbar ist auch eine Schutzvorrichtung
zwischen Klinge und Griff, die die Berührung der Hand des Operateurs
mit der Schneidkante verhindert.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung trägt der Griff einen zangenartigen
Lagerkörper,
der zwischen seinen Schenkeln auf einer kurzen Achse die als Rolle
ausgebildete Klinge trägt.
Die Achse kann dabei gleichzeitig die Schraube sein, die gemeinsam mit
einer zugehörigen
Mutter die Schenkel des Lagerkörpers
und die Klinge so miteinander fest verbindet, dass dabei die Klinge
frei drehbar bleibt und gleichzeitig nicht wackelt.
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Der
Lagerkörper
mit Griff kann ein- oder mehrteilig bzw. einstückig oder zusammengesetzt ausgebildet
werden, wobei die verschiedenen Teile aus verschiedenen Werkstoffen
bestehen können. Es
ist außerdem
denkbar, den Griff seitlich an dem Lagerkörper bzw. an einer Haltevorrichtung
für die Klinge
anzubringen. Vorstellbar ist auch, dass die Klinge so in den Griff
eingelassen ist, dass nur ein Teil der Klinge aus dem Griff herausragt.
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Vorzugsweise
besteht das Skalpell aus sterilisierfähigem Stahl oder sonstigem
Material für
medizinische Zwecke.
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Da
das Skalpell das umliegende Gewebe nicht verletzen soll, muss es
so ausgebildet sein, dass die Schneidkante nicht beliebig tief in
die Haut eindringen kann. Daher ist die Höhe der an die Klinge angeformten
Schneidkante senkrecht zur Bewegungsrichtung auf 0,5 cm bis 1,0
cm zu begrenzen. Um den Schnitt nicht zu breit auszuführen, ist
es angezeigt die Faltung der Schneidkante so auszubilden, dass ihre
räumliche
Ausdehnung in Achsrichtung einen Bereich von 2,5 cm nicht überschreitet. Für die verschiedenen
chirurgischen Bedürfnisse kann
das Skalpell maßstabsgerecht
angepasst werden.
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Eine
mögliche
Ausgestaltung der Erfindung ist das Skalpell so herzustellen, dass
die Klinge austauschbar ist, also mit dem Griff lösbar verbunden
ist. Der Lagerkörper
muss dann leicht zu öffnen
und wieder sicher verschließbar
sein. Der Austausch der Klinge kann dazu dienen, Klingen anderer
Zickzackform einzusetzen, stumpfe Klingen zu ersetzen oder Einwegklingen
auszuwechseln, wobei der Griff und der Lagerkörper wiederverwertbar wären.
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Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Ausführungsbeispiel ist
nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Seitenansicht eines Skalpells mit einem zangenartigen Lagerkörper, in
dem eine Klinge mit angeformter Schneidkante gelagert ist.
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2 ist
eine Draufsicht auf das Skalpell aus 1, in der
der Übersichtlichkeit
wegen auf die Darstellung der Zickzackfaltung der Schneidkante verzichtet
wurde.
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3 ist
ein Ausschnitt aus 2, der die Zickzackfaltung der
Schneidkante zeigt.
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4 zeigt
einen vergrößerten zickzack-förmigen Hautschnitt
quer zu den Hautfalten nach einem Abrollen um 180° des Skalpells
aus den 1 bis 3.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 ist
ein allgemein mit 2 bezeichnetes Skalpell dargestellt.
Das Skalpell weist einen zylinderförmigen Griff 4 von
12 cm Länge
auf. Der Durchmesser 6 des Griffes 4 beträgt 2 cm.
An einem ersten Ende 8 des Skalpells 2 schließt sich
ein zangenförmiger
Lagerkörper 10 an
den Griff 4 an. Der Lagerkörper 10 ist direkt
in den Griff 4 eingelassen und mit diesem fest verbunden.
Der Lagerkörper 10 besteht
im wesentlichen aus zwei Schenkeln 18 und 19,
von denen in der Seitenansicht in 1 nur der
Schenkel 18 zu sehen ist. An dem ersten Ende 8 des
Griffes 4 sind fünf
schräge,
parallel zueinander angeordnete Rillen 12 vorgesehen. Dadurch
wird ein Abrutschen an dem Griff 4 während der Betätigung vermieden.
In den Griff 4 sind die Enden 16 und 17 der
Schenkel 18 und 19 des Lagerkörpers 10 eingelassen.
Der Schenkel 19 und das zugehörige Ende 17 sind
nicht in der vorliegenden Seitenansicht, aber in 2 sichtbar. Die
Schenkel 18 und 19 krümmen sich in der Fortsetzung
ihrer Enden 16 bzw. 17 bis zur Position 20 bezüglich der
Ebene 46 (2; die Ebene 46 entspricht der
Ebene, die das Skalpell 2 senkrecht zur Drehachse der Klinge 31 halbiert.)
jeweils in einem Winkel von etwa 50° nach oben bzw. unten. Die Schenkel 18 und 19 verlaufen über eine
kurze Strecke in diesem Winkel zur Ebene 46 und erweitern
sich dabei jeweils beidseitig symmetrisch. Dann kehren die Schenkel 18 und 19 mit
einem Knick in einen Verlauf parallel zur Ebene 46 zurück. Sie
verlaufen dann in einem Abstand parallel zueinander, wobei sie sich
gleichzeitig jeweils beidseitig symmetrisch verjüngen. Dann biegen sich die
Schenkel 18 und 19 in der Position 22 spiegelbildlich
zur Krümmung
in der Position 20 wieder die Ebene der Enden 16 und 17 zurück. Mit
dem Unterschied, dass hier die Schenkel nicht in Plättchen rechteckigen
Grundrisses entsprechend den Enden 16 bzw. 17,
sondern jeweils in einer kleinen Scheibe 26 bzw. 25 (dargestellt
in 2) enden. Die Scheiben liegen jeweils in der Fortsetzung
der Ebene ihrer zugehörigen
Enden 16 bzw. 17. Der gesamte Lagerkörper 10 weist
eine Länge
von 5 cm auf. Im Zentrum der Scheiben befindet sich jeweils eine
Bohrung 27 bzw. 29. In Übereinstimmung dazu weist die Klinge 31 in
ihrem Zentrum eine Bohrung 30 auf. Eine Schraube 28 sitzt
in den korrespondierenden Bohrungen 27, 29 und 30.
Die Klinge 31 ist als Rolle ausgebildet und weist gemeinsam
mit der über
ihren gesamten Umfang 34 angeformten Schneidkante 32 einen
Durchmesser von 5 cm auf. Einerseits trägt die Schraube 28 die
Klinge 31 in ihrer Funktion als Achse, und andererseits
dient sie zur Befestigung der Klinge 31 am Lagerkörper 10.
Der Schneidkantenverlauf ist nicht glatt. Er ist in Umfangsrichtung
der Klinge 31 zickzackförmig
gefaltet. Die dicker eingezeichneten Zackenspitzen 36 befinden
sich unterhalb der Ebene 46, die dünner eingezeichneten Zackenspitzen 38 oberhalb
der Ebene 46.
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In
der Draufsicht in 2 ist erkennbar, daß die beiden
Schenkel 18 und 19 des Lagerkörpers 10 die als Rolle
ausgebildete Klinge 31 zangenförmig greifen. Sie sind durch
eine Schraube 28 und eine Mutter 40 miteinander
fest verbunden. Die Bohrung 30 in der Mitte der Klinge 31 und
die entsprechenden Bohrungen 27 und 29 in den
Scheiben 26 und 25 haben dabei einen Durchmesser 42,
der so gewählt
ist, dass der Schraubendurchmesser 44 eine freie Drehbarkeit
der Klinge 31 garantiert, ohne dass diese wackelt. Die
Schraube 28 weist ein Gewinde nur in dem Teil auf, der
von der Mutter 40 abgedeckt wird. In der Zeichnung ist
die oben beschriebene Krümmung
der Schenkel 18 und 19 gut ersichtlich. Sie ist
nötig,
um die Schneidkante 32, die über die Breite der Klinge 31 in
Achsrichtung hinaussteht, bei der Drehung der Klinge 31 passieren
zu lassen. 3 zeigt in einer Draufsicht
den Zickzackverlauf der Schneidkante 32, der in 2 aus
Gründen
der Klarheit fortgelassen wurde. Die Klinge 31 ist zwischen
den gekrümmten Schenkeln 18 und 19 gelagert.
Die Krümmung
der Schenkel 18 und 19 gestattet ein Passieren
der Schneidkante 32 beim Abrollen des Skalpells 2.
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4 zeigt
das vergrößerte Muster,
das sich ergibt, wenn das Skalpell aus den 1 bis 3 um
180° auf
der zu schneidenden Haut abgerollt wird. Deutlich ist der nicht
ganz regelmäßige Zickzackverlauf
der Schneidkante 32, die sich über den gesamten Umfang 34 der
Klinge 31 erstreckt. Mit den Bezugsziffern 14 bzw. 15 werden
zwei Hautfalten angedeutet.
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Mit
dem beschriebenen Skalpell 2 kann die Haut so eingeschnitten
werden, dass der Schnitt das in 4 abgebildete
Muster, das dem Schneidkantenverlauf entspricht, annimmt. Dazu wird
das in 1 abgebildete Skalpell vorzugsweise in Rückwärtsrichtung
bewegt, so dass sich die Klinge 31 im dem Uhrzeigersinn
dreht. Die Schneidkantenstrecke, die sich dabei abrollt, schneidet
die Haut zickzackförmig
ein. Dargestellt ist in 4 ein Abrollen des Skalpells
um etwa 180°.
Das Skalpell kann natürlich
auch in die entgegengesetzte Richtung gerollt werden. Der Hautschnitt
erfolgt zwar quer zur Hautfalte. Da der Schnitt aber in Zickzackform
erfolgt, ergeben sich Schnittlinien, die sich schräg und im
Falle von besonders engen Faltwinkeln der Zackenspitzen 36 bzw. 38 fast
parallel zu den Hautfalten erstrecken. Das Vernähen des Schnitts nach erfolgter
Operation muss dementsprechend nicht mit Stichen erfolgen, die parallel
zu den Hautfalten liegen, wie es bei einem geraden Schnitt quer
zur Hautfalte der Fall ist. Der Zickzackschnitt kann mit dem erfindungsgemäßen Skalpell
in einem Stück
erfolgen, ohne dass das Skalpell dazu für jede Zackenseite neu angesetzt werden
muss. Die Verwendung eines Skalpells mit zickzackförmig verlaufender „Endlosklinge" erleichtert dadurch
den chirurgischen Eingriff erheblich.