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Die
Erfindung betrifft eine Rundläufer-Tablettiermaschine
und ein Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichttablette.
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Rundläufer-Tablettiermaschinen
sind bekannt. Ein Rotor der Rundläufer-Tablettiermaschine wird
mittels einer Antriebsmaschine in Rotation versetzt. Der Rotor umfasst
auf einer Umfangslinie angeordnete Matrizen mit zugeordneten Oberstempeln und
Unterstempeln. Über
wenigstens einen Füllschuh
werden die Matrizen mit einer Pressmasse gefüllt und je nach Winkelstellung
des Rotors werden die über
Führungskurven
geführten
Unterstempel und Oberstempel axial zu den Matrizen verlagert. Die Unter-
und Oberstempel werden an wenigstens einer Pressstation, in der
Regel an einer Vorpressstation und einer Hauptpressstation, vorbeigeführt. Dort
werden die Ober- und
Unterstempel an stationär
angeordneten Druckrollen im Wesentlichen kurvengesteuert vorbeigeführt, so
dass auf die in den Matrizen eingebrachte Pressmasse eine Presskraft
aufbringbar ist.
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Es
sind Rundläufer-Tablettiermaschinen
bekannt, mittels denen so genannte Mehrschichttabletten hergestellt
werden können,
die mehrere Schichten und/oder Einleger umfassen. Hierbei sind über den
Umfang des Rotors nacheinander mehrere Fülleinrichtungen und Pressstationen
angeordnet. Je nach Anzahl der Schichten und/oder Einleger bedarf es
daher eines entsprechend großen
Umfanges des Rotors. Damit einhergehend ist ein relativ großer Bauraumbedarf
der Rundläufer-Tablettiermaschine.
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Insbesondere
auch bei der Herstellung von kleineren Mengen von Mehrschichttabletten,
beispielsweise bei labormäßiger Fertigung
oder zu Versuchspressungen, sind die bekannten Rundläufer-Tablettiermaschinen
nur uneffektiv einsetzbar.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Rundläufer-Tablettiermaschine
der gattungsgemäßen Art
und ein Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichttablette anzugeben,
mittels denen in einfacher Weise, insbesondere auch kleine Stückzahlen
von Mehrschichttabletten hergestellt werden können.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mittels einer Rundläufer-Tablettiermaschine
mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen und eines Verfahrens zur
Herstellung einer Mehrschichttablette mit den im Anspruch 16 genannten
Merkmalen gelöst.
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Dadurch,
dass eine Fülleinrichtung
mindestens zwei unabhängig
voneinander beschickbare Füllkammern
aufweist, wobei die Füllkammern
nacheinander in eine definierte Füllpositionen bringbar sind,
wobei vorzugsweise die Füllkammern
während der
Rotation des Matrizentisches nacheinander kontinuierlich in die
Füllposition
bringbar sind, ist vorteilhaft möglich,
eine kleinbauende Rundläufer-Tablettiermaschine
zu schaffen, mit der Mehrschichttabletten hergestellt werden können. Indem
die unabhängig
voneinander beschickbaren Füllkammern
nacheinander in die Füllposition
gebracht werden, wird während
jeweils einer Umdrehung des Matrizentisches (Rotors) jeweils eine
Schicht beziehungsweise ein Einleger der Mehrschichttablette erzeugt
bzw. positioniert. Mit jeder Umdrehung des Matrizentisches wird dann
eine weitere Schicht beziehungsweise ein weiterer Einleger erzeugt
bzw. positioniert. Hierdurch kann insbesondere der Umfang des Matrizentisches auf
das Mindestmaß reduziert
werden, dass notwendig ist, um die Matrizen zu be füllen und
zu pressen, gegebenenfalls vorzupressen und hauptzupressen. Das
nacheinander folgende Erzeugen bzw. Positionieren der Schichten
beziehungsweise Einleger während
einer Umdrehung des Matrizentisches entfällt somit. Die Anzahl der Matrizen
und Stempelpaare ist somit deutlich reduziert. Insbesondere können derartig
kleinbauende Rundläufer-Tablettiermaschinen
als Labormaschinen beziehungsweise als Versuchsmaschinen eingesetzt
werden.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Fülleinrichtung
mehrere, das heißt
wenigstens zwei, sequentielle Kammern umfasst, die einzeln (nacheinander)
angesteuert werden können.
Die jeweilige Füllung
der Kammern findet unter Produktionsbedingungen statt. Hierbei sind
die Füllungen
und sequentielle Ansteuerung insbesondere in die zeitlichen Abläufe des
Gesamtprozesses eingebunden. Es wird also immer eine Kammer in die
Füllposition
gebracht, so dass ein kontinuierlicher Prozessablauf gegeben ist.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Fülleinrichtung ein
drehbarer Kammerfüllschuh
mit wenigstens zwei Füllkammern
ist. Hierdurch wird vorteilhaft möglich, die einzelnen Schichten
beziehungsweise Einleger durch einfaches Drehen des Kammerfüllschuhes
um einen definierten Winkel zu erzeugen. Die Drehung des Kammerfüllschuhs
erfolgt hierbei vorzugsweise während
des Umlaufs der gefüllten
Matrize, so dass dann, wenn die Matrize mit der gepressten ersten Schicht
in der Füllposition
anlangt, über
den drehbaren Kammerfüllschuh
die nächste
Schicht beschickt werden kann. Entsprechend der Anzahl der Kammern
können
eine entsprechende Anzahl von Schichten beziehungsweise Einlegern
aufweisende Mehrschichttabletten erzeugt werden. Die Fülleinrichtung
besitzt vorzugsweise sechs, sternförmig um die Drehachse des Kammerfüllschuhs
angeordnete Kammern. Hierbei dienen vorzugsweise, bis auf eine Kammer,
alle Kammern dem Beschicken der Matrizen, während eine, die logisch letzte
Kammer des Kammerfüllschuhs,
vorzugsweise dem Entnehmen der gepressten Mehrschichttablette dient.
Die letzte (sechste) Kammer ermöglicht
in der offenen Kontur das Anheben der Tabletten bis zum Ausstoßpunkt (Teil
des motorisch verstellten unteren Kurvenablaufes) zwischen Füllung/Dosierung
und Druckrolle (Maximierung der Länge der Ausstoßkurve).
Die notwendige Bewegung des Kammerfüllschuhs erfolgt vorzugsweise
mit einem Antrieb, der eine Kombination aus Linear- und Rotationsbewegung
kontinuierlich ermöglicht,
so dass ein tiefer Eingriff in den Matrizenteilkreis möglich ist
und sich eine maximale Füllstrecke
ergibt.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Presseinrichtung der Rundläufer-Tablettiermaschine ein
Hauptdruckrollenpaar aufweist. Vorzugsweise sind die Druckrollen
des Hauptdruckrollenpaares höhenverstellbar
in Bezug auf den Matrizentisch angeordnet. Hierdurch lässt sich
die Presskraft in Bezug auf die Füllhöhe in den Matrizen, die wiederum
abhängig
ist von der Anzahl und der Dicke der einzelnen Schichten beziehungsweise
Einleger, exakt einstellen. Vorzugsweise erfolgt die Höheneinstellung
der Druckrollen mittels geeigneter Antriebe, insbesondere durch
Servomotoren, pneumatische Antriebe oder dergleichen. Die exakte
Positionierung der Druckrollen kann über ein Wegmesssystem, das
einer Datenrückführung dient, erfolgen.
Die eingesetzten Antriebe erlauben eine extrem schnelle, hochgenaue
und wiederholbare Positionierung.
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Darüber hinaus
ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass
die Führungskurven
für die
Unterstempel und/oder Oberstempel relativ zum Matrizentisch höhenverstell bar
sind. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Führungskurven segmentweise unabhängig voneinander
höhenverstellbar
sind. Hierdurch lässt
sich der Stempelhub sowohl des Oberstempels und/oder des Unterstempels an
die zu fertigende Mehrschichttablette in Abhängigkeit der bereits gepressten
Schichten einstellen. Darüber
hinaus ist auch in einfacher Weise die Entnahme der fertig gepressten
Mehrschichttablette möglich.
Bevorzugt werden die Führungsschienen
beziehungsweise die einzelnen Segmente der Führungsschienen über geeignete
Antriebe angesteuert. Die exakte Positionierung der Führungsschienen
kann über
ein Wegmesssystem, das einer Datenrückführung dient, erfolgen. Die
Antriebe erlauben eine extrem schnelle, hochgenaue und wiederholbare
Positionierung.
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Ferner
ist in bevorzugter Ausführung
dafür vorgesehen,
dass nur ein Stempelpaar, dass der zu beschickenden Matrize zugeordnet
ist, vorgesehen ist. Die weiteren Matrizen des Matrizentisches sind vorzugsweise
als Blindmatrizen ausgeführt.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf eine Rundläufer-Tablettiermaschine;
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2 schematisch
die Abwicklung eines Rotors einer Rundläufer-Tablettiermaschine und
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3 ein
Blockschaltbild zur Steuerung einer Rundläufer-Tablettiermaschine.
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Rundläufer-Tablettiermaschinen
sind allgemein bekannt, so dass im Rahmen der folgenden Beschreibung
auf eine detaillierte Beschreibung von Aufbau und Funktion verzichtet
wird. Es werden nur die für
die Erfindung wesentlichen Bestandteile erläutert.
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Die
Rundläufer-Tablettiermaschine 10 umfasst
einen Matrizentisch 12, der mittels einer nicht dargestellten
Antriebsmaschine, in der Regel ein Elektromotor, um eine Achse 14 rotierbar
ist. Der Matrizentisch 12 besitzt auf einer Umfangslinie
eine Anzahl von Matrizen 16. Die Anzahl der Matrizen 16 richtet
sich einerseits nach einem Durchmesser des Matrizentisches 12 und/oder
einem Durchmesser der Matrizen 16. Wenigstens eine der
Matrizen 16 ist ein ebenfalls in 1 nicht
dargestelltes Paar von einem Oberstempel und einem Unterstempel
zugeordnet.
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Die
Rundläufer-Tablettiermaschine 10 umfasst
ferner eine insgesamt mit 18 bezeichnete Fülleinrichtung,
die als Kammerfüllschuh 20 ausgebildet ist.
Der Kammerfüllschuh 20 besitzt
eine Anzahl, hier sechs, symmetrisch um eine Drehachse 22 angeordnete
Füllkammern 24.
Der Kammerfüllschuh 20 ist mittels
eines in 1 nicht dargestellten Antriebes
in festgelegten Winkelschritten oder kontinuierlich um die Drehachse 22 rotierbar.
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Ferner
umfasst die Rundläufer-Tablettiermaschine 10 eine
Presseinrichtung 26, die um eine Drehachse 28 drehbar
gelagerte Druckrollen 30 umfasst. Hierbei ist eine Druckrolle 30 oberhalb
des Matrizentisches 12 und eine Druckrolle 30 unterhalb
des Matrizentisches 12 angeordnet.
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Die
in 1 dargestellte Rundläufer-Tablettiermaschine zeigt
folgende allgemeine Funktionen:
Über eine nicht dargestellte
Einfüllreinrichtung
werden die einzelnen Füllkammern 24 des
Kammerfüllschuhs 20 mit
unterschiedlicher zu verpressender Masse befüllt. Die in die einzelnen Füllkammern
eingebrachte Masse richtet sich nach dem späteren Schichtaufbau der herzustellenden
Mehrschichttablette. So können
auch sich wiederholende Schichten gleichen zu verpressenden Materials
vorgesehen sein. Von den Füllkammern 24 befindet
sich immer genau eine Füllkammer
in einer Füllposition.
Diese Füllposition
ist eingenommen, wenn die zu füllenden Matrizen
des Matrizentisches unterhalb der sich in Füllposition befindenden Füllkammer 24 vorbeirotieren.
Zur Herstellung geringer Mengen von Mehrschichttabletten, beispielsweise
im Laborversuch oder zu Versuchspressungen, wird nur eine oder gegebenenfalls
eine geringe Anzahl nebeneinander liegender Matrizen 16 befüllt. Alle übrigen Matrizen 16 des
Matrizentisches 12 sind mit Blindmatrizen versehen, so
dass diese nicht befüllt
werden können.
Gegebenenfalls besitzt der Matrizentisch 12 auch nur eine
oder eine geringe Anzahl nebeneinander liegender Matrizen 16.
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Der
Matrizentisch 12 rotiert um die Drehachse 14.
Hierdurch wird die entsprechende Matrize 16 gefüllt. Die
Höhe ergibt
sich durch die Stellung des entsprechend zugeordneten Unterstempels.
Durch Rotation des Matrizentisches 12 und der den Matrizen
zugeordneten Unter- beziehungsweise Oberstempeln wird die in die
Matrize 16 über
eine erste Füllkammer 24 eingebrachte
Masse verpresst. Hierzu werden die Unter- und Oberstempel an den
Druckrollen 30 in bekannter Art und Weise vorbei geführt. Während der
Rotation der gefüllten
Matrize 16 um eine Umdrehung des Matrizentisches 12,
also um 360° (in
Pfeil richtung 32) wird der Kammerfüllschuh 20 um seine
Drehachse 22 in Pfeilrichtung 34 gedreht. Hierdurch
gelangt eine nächste
Füllkammer 24 in
die Füllposition.
Die nunmehr die erste Schicht der Mehrschichttablette aufweisende
Matrize 16 wird dann durch die in der nächsten Füllkammer 24 vorhandene
zu pressende Masse gefüllt.
Die Füllhöhe kann
wiederum durch entsprechende Positionierung des zugeordneten Unterstempels
erhalten werden. Bei der dann folgenden Drehung des Matrizentisches 12 wird
diese zweite Schicht der Mehrschichttablette wiederum über die
Druckrollen 30 der Presseinrichtung 26 gepresst.
Die Stempelführungen
der Unter- beziehungsweise Oberstempel und/oder die Druckrollen 30 können hierzu
in noch zu erläuternder
Weise gegenüber
der Ebene des Matrizentisches 12 höhenverstellt werden. Hierdurch
lässt sich
ein exaktes gewünschtes
Pressergebnis in Zusammenhang mit den gewünschten Presskräften und
Schichthöhen
erzielen.
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In
analoger Weise können
nunmehr die weiteren Schichten der Mehrschichttablette, bei einem Kammerfüllschuh 20 mit
sechs Füllkammern 24 also bis
zu sechs Schichten, erzeugt werden.
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Dies
bedeutet, nach sechs Umdrehungen des Matrizentisches 12 kann
bei der Befüllung
von einer Matrize 16 also eine Mehrschichttablette mit sechs
Schichten erzeugt werden. Werden zwei, drei oder vier nebeneinander
liegende Matrizen 16 befüllt, kann eine entsprechende
Anzahl von Mehrschichttabletten während einer sechsfachen Umdrehung des
Fülltisches 12 erzeugt
werden.
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Selbstverständlich sind
auch weniger oder mehr Schichten einer Mehrschichttablette erzeugbar, indem
der Kammerfüllschuh 20 eine
entsprechende Anzahl von Füllkammern 24,
also mehr oder weniger als sechs, aufweist. Auch können Füllkammern 24 nicht befüllt werden,
so dass während
des Vorbeilaufens der Matrizen 16 an dem in Füllposition
befindlichen Füllkammern 24 kein
Einbringen der zu verpressenden Masse erfolgt.
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Sind
die zu erzeugenden Mehrschichttabletten fertig gepresst, werden
diese aus den Matrizen 16 ausgeworfen. Hierzu werden die
entsprechenden Unterstempel in eine entsprechende Auswerfposition gebracht,
so dass über
einen nicht dargestellten Abstreifer die Tabletten entnommen werden
können.
Es ist nach einer weiteren Ausführungsvariante
möglich, eine
der Füllkammern 24 – quasi
die logisch letzte Füllkammer 24 – als Auswerfer
zu nutzen. Hierzu ist diese Füllkammer 24 randoffen
zum Umfang des Füllkammerschuhs 20 und
bildet somit, wenn diese randoffene Füllkammer (also Auswerferkammer)
sich in Füllposition
befindet, den Auswerfer. Nach einer weiteren Variante dient die
logisch letzte Kammer nicht als Auswerfer, sondern gestattet in
der offenen Kontur der Kammer das Anheben der Tabletten bis zum
Ausstoßpunkt
zwischen Dosierung/Füllung
und Druckrolle. Das Anheben der Tablette erfolgt durch die noch
zu erläuternde
Verstellung der unteren Stempelführung.
Insgesamt ergibt sich hierdurch eine längere Ausstoßkurve.
Auch weitere, an sich bekannte Lösungen,
wie Ausblasen oder Absaugen der gepressten Mehrschichttabletten,
sind möglich.
Es kann auch das jeweilige Ende der Füllkammern dafür verwendet
werden, die fertige Mehrschichttablette aus der Maschine zu entnehmen.
Die Anordnung zusätzlicher
Abstreifer kann so entfallen.
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2 zeigt
rein schematisch die Abwicklung eines Matrizentisches 12 der
Rundläufer-Tablettiermaschine 10.
Der Matrizentisch 10 weist die hier lediglich angedeuteten
Matrizen 16 auf. Wie bereits erläutert, wird beim Einsatz als
Labormaschine nur eine oder eine geringe Anzahl benachbart angeordneter Matrizen 16 gefüllt. Die
anderen Matrizen 16 sind entweder als Blindmatrizen ausgeführt oder
nicht vorhanden.
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Angedeutet
ist der Kammerfüllschuh 20,
der um die Drehachse 22 schrittweise rotierbar ist. Dem Kammerfüllschuh 20 ist
eine hier insgesamt mit 36 bezeichnete Fülleinrichtung
zugeordnet. Diese besteht aus insgesamt fünf Füllschleusen 38, wobei über jeweils
eine Füllschleuse 38 genau
eine Füllkammer 24 des
Kammerfüllschuhs 20 mit
dem entsprechenden zu pressenden Material befüllbar ist.
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Ferner
angedeutet sind eine Stempelführung 40 für Oberstempel
und eine Stempelführung 42 für Unterstempel.
Hier ist ein Unterstempel 44 dargestellt, der sich gerade
in der Füllposition
befindet.
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Die
Stempelführung 40 für die Oberstempel und
die Stempelführung 42 für die Unterstempel
besteht aus mehreren, über
den Umfang sich aneinander anschließenden Segmenten 44 beziehungsweise 46.
Die Segmente 44 beziehungsweise 46 gehen hierbei
fließend
ineinander über,
so dass ein entlang der Stempelführung 40 beziehungsweise
Stempelführung 42 geführter Stempel
möglichst
widerstandsfrei entlang seiner jeweiligen Führungsbahn bewegbar ist. Die
Stempelführung 40 und 42 umgreifen
den gesamten Umfang des Matrizentisches 12 und führen somit
auch entlang der Druckrollen 30.
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Die
einzelnen Segmente 44 und 46 sind mit hier angedeuteten
Antrieben 52 verbunden. Mittels dieser Antriebe lassen
sich die Segmente 44 beziehungsweise 46 relativ
zum Matrizentisch 12 verlagern, das heißt, der Abstand ist entsprechend
der angedeuteten Doppelpfeile 50 variierbar.
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Die
Druckrollen 30 lassen sich ebenfalls über hier angedeutete Antriebe 52 relativ
entsprechend der angedeuteten Doppelpfeile 50 in Bezug
auf den Matrizentisch 12 von diesem weg beziehungsweise zu
diesem hin verlagern.
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Die
in 2 dargestellte Rundläufer-Tablettiermaschine 10 zeigt
folgende – in
Verbindung mit den bereits erfolgten Erläuterungen zu 1 – Funktionen:
Die
sich in Füllposition
befindende Matrize 16 wird über die logisch erste Füllkammer 24 (1)
des Kammerfüllschuhs 20 mit
einem eine erste Lage einer Mehrschichttablette ergebenden zu pressenden Pulver 56 gefüllt. Das
Füllen
der Matrizen 16 über
einen Füllschuh
ist allgemein bekannt, so dass hierauf im Rahmen der vorliegenden
Erfindung nicht näher eingegangen
werden soll. Das sich nunmehr in der Matrize 16 befindende
Pulver 56 wird mittels des Unterstempels 44 und
des entsprechend zugeordneten Oberstempels gepresst, indem diese
Stempel entsprechend des Verlaufes der Stempelführungen 40 und 42 aufeinander
zu bewegt werden. Der Stempelhub der Unter- und der Oberstempel
kann hierbei unterschiedlich sein. Die Stempel werden in bekannter Weise
an den Druckrollen 30 vorbei geführt, so dass eine definierte
Presskraft auf das Pulver 56 ausgeübt wird, so dass eine erste
Schicht der Tablette erzeugt wird.
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Nach
erfolgter einmaliger Umdrehung des Matrizentisches 12 um
360° befindet
sich – wie
bereits erwähnt – die logisch
nächste
Füllkammer 24 in der
Füllposition.
Auf die dann bereits gepresste erste Schicht wird dann ein weiteres,
die nächste
Schicht der Mehrschichttablette ergebendes Pulver gefüllt. Über den
Unterstempel und die zugehörigen
Oberstempel wird dann diese zweite Schicht gepresst.
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Da
in der Matrize bereits eine erste Schicht – aus dem Pulver 56 – vorhanden
ist, kann erforderlich sein, dass der Stempelhub des Unterstempels
beziehungsweise des Oberstempels anders eingestellt werden muss.
Hierzu wird über
die Antriebe 48 die Stempelführung 40 beziehungsweise 42 entsprechend
relativ zum Matrizentisch 12 verlagert, so dass der Stempelhub
somit veränderlich
ist. In gleicher Weise kann eine relative Verlagerung der Druckrollen 30 zum
Matrizentisch 12 erfolgen, so dass auch hier eine definierte
Presskraft für
die zweite Schicht einstellbar ist.
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In
analoger Weise werden dann die weiteren Schichten – gemäß dem Ausführungsbeispiel
bis zu fünf
Schichten – in
die Matrize 16 eingefüllt.
Entsprechend der sich ergebenden Gesamthöhe der bereits gepressten Schichten
kann wiederum die relative Lage der Stempelführung 40 beziehungsweise 42 und/oder
der Druckrollen 30 zum Matrizentisch 12 verändert werden.
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Somit
wird deutlich, dass während
einer fünffachen
Umdrehung des Matrizentisches 12 eine fünfschichtige Tablette gepresst
werden kann. Während der
sechsten Umdrehung wird die Tablette dann ausgeworfen, indem beispielsweise
dann die entsprechenden Segmente 46 der Stempelführung 42 so weit
angehoben werden, dass über
die Unterstempel 44 die Tablette nach oben aus den Matrizen 16 herausgeschoben
wird. Eine logisch letzte Kammer des Kammerfüllschuhs 20 kann dann
als Abstreifer für
die gepresste Tablette dienen.
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Es
wird deutlich, dass mit einer relativ klein bauenden Rundläufer-Tablettiermaschine 10 eine
relativ geringe Anzahl von Mehrschichttabletten in einfacher Weise
hergestellt werden kann.
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Die
anhand der 1 und 2 erläuterten Abläufe erfordern
eine aufeinander abgestimmte Steuerung der einzelnen Komponenten
der Rundläufer-Tablettiermaschine.
In 3 ist in einem Blockschaltbild der grundsätzliche
Steuerungsablauf verdeutlicht.
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3 zeigt
ein Steuergerät 60.
Das Steuergerät 60 kann
selbstverständlich
auch weitere, hier nicht näher
zu betrachtende Steuer- und/oder Regelvorgänge der Rundläufer-Tablettiermaschine
ausführen. Über eine
Eingabeeinrichtung 62 ist dem Steuergerät 60 vorgebbar, welche
Art von Mehrschichttabletten beziehungsweise welche Anzahl von Mehrschichttabletten
hergestellt werden sollen. Hierbei sind insbesondere auch Anzahl
und Schichthöhen der
einzelnen Schichten der Mehrschichttablette und Presskräfte, mit
denen die einzelnen Schichten gepresst werden sollen, vorgebbar. Über ein
Speichermittel 64 ist beispielsweise eine vorher abgelegte
Abfolge von Steuerbefehlen entsprechend der erfolgten Eingabe über das
Eingabemittel 62 abrufbar. Das Steuergerät 60 steuert
hierbei die Antriebsmaschine 66 des Matrizentisches 12 an.
Ferner erfolgt eine Ansteuerung des Antriebes 68, über den
der Kammerfüllschuh 20 drehbar
ist. Gleichzeitig erfolgte eine Ansteuerung der Füllschleusen 38 zum
gezielten Nachfüllen
der einzelnen Füllkammern 24 des
Kammerfüllschuhs 20.
Darüber
hinaus erfolgt eine Ansteuerung der Antriebe 52 zur Verstellung
der Druckrollen 30 und der Antriebe 48 zur Verstellung
der einzelnen Segmente 44 beziehungsweise 46 der
Stempelführungen 40 beziehungsweise 42.
Es erfolgt somit ein synchronisiertes Verhalten der beteiligten
Partner zur Sicherstellung eines kontinuierlichen Prozessablaufes.
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- 10
- Rundläufer-Tablettiermaschine
- 12
- Matrizentisch
- 14
- Achse
- 16
- Matrize
- 18
- Fülleinrichtung
- 20
- Kammerfüllschuh
- 22
- Drehachse
- 24
- Füllkammern
- 26
- Presseinrichtung
- 28
- Drehachse
- 30
- Druckrollen
- 32
- Pfeilrichtung
- 34
- Pfeilrichtung
- 36
- Fülleinrichtung
- 38
- Füllschleuse
- 40
- Stempelführung
- 42
- Stempelführung
- 44
- Unterstempel
- 46
- Oberstempel
- 48
- Antriebe
- 50
- Doppelpfeil
- 52
- Antriebe