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Die
Erfindung betrifft ein Überrollschutzsystem
für ein
Kraftfahrzeug, insbesondere für
ein Cabriolet, mit einem gegenüber
einem karosseriefesten ersten Modul und einem von einer Ruhelage
in eine Stützlage
verfahrbar ausgebildeten zweiten Modul gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 näher
definierten Art.
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Eine Überrollschutzvorrichtung
für ein
Kraftfahrzeug, insbesondere für
ein Cabriolet, mit einem zumindest annähernd translatorisch aus einer
abgesenkten Ruhelage in eine über
eine Fahrzeugbrüstung
nach oben überstehende
Stützlage
und zurück relativ
zu einem karosseriefesten Modul verlagerbaren Überrollbügel ist aus der
DE 43 14 538 C3 bekannt.
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In
Bezug auf eine Fahrzeughochachse ist der Überrollbügel mit nach unten gerichteten
Schenkeln durch in einem Gehäuse
angeordnete Führungselemente
geführt
und in Ruhelage durch eine lösbare
Haltevorrichtung gehalten. Ferner ist der Überrollbügel aus der Ruhelage durch
Federkraft eines Federspeichers bei einer sensierten sicherheitskritischen
Fahrsituation schlagartig nach oben in die Fahrzeuginsassen schützende Stützlage verfahrbar und
in der Stützlage
durch eine Verriegelungsvorrichtung festlegbar. Die Schenkel des Überrollbügels, die Führungselemente
und ein an einer annähernd
lotrechten Fahrzeugwand befestigbares karosseriefestetes Gehäuse bestehen
aus kostengünstig
herstellbaren Strangpressprofilen.
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Zudem
ist mit dem karosseriefesten Gehäuse
eine gezahnte Rastleiste einer ersten Rasteinrichtung der Verriegelungsvorrichtung
verschraubt, die zum sicheren Halten des Überrollbügels in einer von seiner Ruhelage
abweichenden Positi on mit einer am Überrollbügel drehbar gelagerten und
in Richtung einer Sperrlage federbelasteten Sperrklinke einer zweiten
Rasteinrichtung der Verriegelungsvorrichtung zusammenwirkt.
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Diese
bekannte Überrollschutz-Vorrichtung hat
jedoch den Nachteil, dass sowohl die gezahnte Rastleiste als auch
die Sperrklinke jeweils mit miteinander korrespondierenden Zahnprofilen
ausgebildet sind, die zur Gewährleistung
der Verriegelungsfunktion der Verriegelungsvorrichtung im Bedarfsfall
nur unter Einhaltung von die Herstellkosten des Überrollschutzsystems in unerwünschter
Art und Weise erhöhenden
Anforderungen an die Fertigungstoleranzen der Bauteile herstellbar
sind.
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Des
Weiteren ist der Dreheingriff des Zahnprofils der Sperrklinke der
zweiten Rasteineinrichtung in das Zahnprofil der Rastleiste der
ersten Rasteinrichtung dahingehend nachteilig, dass eine derartige
Ausführung
einer Verriegelungsvorrichtung kostenintensive Präzisionskomponenten
erfordert, um einen Überrollbügel mit
der für
einen Insassenschutz erforderlichen hohen Sicherheit im Bedarfsfall
in seiner oberen Stützlage
verriegeln zu können.
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Ferner
ist durch die
DE 101
03 247 C1 ein Überrollschutzsystem
für Kraftfahrzeuge
mit einem Überrollbügel offenbart,
der über
Schenkelrohre in einer fahrzeugfesten Führungseinheit geführt aufgenommen
ist und der im Normalzustand gegen die Kraft von mindestens einer
vorgespannten Antriebsdruckfeder durch eine Haltevorrichtung in
einer unteren, eingefahrenen Ruhelage haltbar ist und unter Lösen der
Haltevorrichtung durch die Federkraft der Antriebsdruckfeder in
eine obere, schützende
Stellung bzw. Stützlage
bringbar ist.
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Darüber hinaus
ist das Überrollschutzsystem mit
einer Verriegelungsvorrichtung für
das Verriegeln des Überrollbügels in
seiner oberen Stützlage
ausgebildet, die aus zwei Rasteinrichtungen besteht. Eine der Rasteinrichtungen
ist fahrzeugfest angebracht, während
die andere mit dem verfahrbaren Überrollbügel fest
verbunden ist. Die Rasteinrichtungen umfassen Rastelemente, die
in der ausgefahrenen Stellung bzw. in Stützlage des Überrollbügels in einem den Überrollbügel in Stützlage verriegelnden
Wirkeingriff stehen.
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Die
erste Rasteinrichtung ist mit einem schräg zur Verfahrrichtung des Überrollbügels linear geführten, federvorgespannten
Verriegelungsschieber mit mehreren stirnseitig vorgesehenen Zahnsegmenten
ausgebildet, um eine wirksame und gleichmäßige Lastaufnahme bei gleichzeitig
kleinem Bauraumbedarf gewährleisten
zu können.
Die zweite Rasteinrichtung weist einen sich in Verfahrrichtung des Überrollbügels erstreckenden,
mit mehreren komplementären
Zahnsegmenten versehenen Überrollkörper auf,
der einen so genannten Rastdorn darstellt. Der linear verschiebbar
ausgeführte
Verriegelungsschieber der ersten Rasteinrichtung ist in einem mit einer
Schrägführung ausgebildeten
Führungsblock unter
einem Winkel von 45° zur
Vertikalen, d. h. zur Verfahrrichtung des Überrollkörpers, geführt.
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Diese
bekannte Anordnung stellt eine konstruktiv komplexe und auch durch
hohe Herstellkosten gekennzeichnete Ausführung dar, die nur mit hohem
Aufwand an verschiedene Lastfälle
anpassbar ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein konstruktiv
einfaches, kostengünstiges und
zuverlässiges Überrollschutzsystem
für ein Kraftfahrzeug
zur Verfügung
zu stellen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit einem Überrollschutzsystem
für ein
Kraftfahrzeug gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Überrollschutzsystem
für ein
Kraftfahrzeug, insbesondere für
ein Cabriolet, ist mit einem gegenüber einem karosseriefesten
ersten Modul und einem von einer Ruhelage in eine Stützlage verfahrbar
ausgebildeten zweiten Modul ausgeführt. Das zweite Modul ist in
einer von seiner Ruhelage abweichenden Position gegen einen in Richtung
der Ruhelage wirkenden Kraftangriff mittels einer Verriegelungsvorrichtung
abstützbar,
die wenigstens eine erste Rasteinrichtung aufweist, die zum Abstützen des
zweiten Moduls mit einer zweiten Rasteinrichtung in Wirkverbindung
bringbar ist und die eine Bewegung des zweiten Moduls ausgehend
von seiner Ruhelage in Richtung seiner Stützlage zulässt.
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Sowohl
die erste Rasteinrichtung als auch die zweite Rasteinrichtung weist
jeweils wenigstens ein Rastelement auf. Zusätzlich ist das Rastelement der
ersten Rasteinrichtung in Richtung einer mit einem verriegelten
Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung äquivalenten Wirkposition angefedert und über eine
Linearführungseinrichtung
durch eine translatorische Verschiebung schräg zur Bewegungsrichtung des
zweiten Moduls mit der zweiten Rasteinrichtung in Wirkverbindung
bringbar.
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Erfindungsgemäß ist das
Rastelement der zweiten Rasteinrichtung oder das Rastelement der ersten
Rasteinrichtung als eine dem Rastelement der ersten Rasteinrichtung
oder als eine dem Rastelement der zweiten Rasteinrichtung zugewandte
Oberfläche
des mit der zweiten Rasteinrichtung oder der ersten Rasteinrichtung
korrespondierenden Moduls ausgebildet, wobei entweder das Rastelement
der ersten Rasteinrichtung oder das Rastelement der zweiten Rasteinrichtung
mit einem Zahnprofil ausgeführt
ist, welches zum Verriegeln der Verriegelungsvorrichtung das Rastelement
der zweiten Rasteinrichtung oder das Rastelement der ersten Rasteinrichtung
in dem mit dem Zahnprofil zusammenwirkenden Oberflächenbereich
unter Herstellung eines Formschlusses zwischen den Rasteinrichtungen
verformt.
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Damit
wird das verfahrbar ausgeführte
zweite Modul des erfindungsgemäßen Überrollschutzsystems über die
Verriegelungsvorrichtung wie bei aus dem Stand der Technik bekannten Überrollschutzsystemen
durch formschlüssiges
Verrasten im Bereich der Verriegelungsvorrichtung vorzugsweise in jeder
von seiner Ruhelage abweichenden Position sicher gehalten, wobei
die Fertigung der Zahnäquivalente
im Bereich des Rastelementes der ersten Rasteinrichtung oder des
Rastelementes der zweiten Rasteinrichtung dadurch vermieden wird,
dass sich das Zahnäquivalent
des Rastelementes der zweiten Rasteinrichtung oder des Rastelementes
der ersten Rasteinrichtung erst bei einem Verrasten der Verriegelungsvorrichtung
ausbildet. Damit werden auf einfache Art und Weise die Herstellkosten
eines Überrollschutzsystems
aufgrund eines geringeren Fertigungsaufwandes reduziert.
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Zudem
ist das Überrollschutzsystem
nach der Erfindung im Vergleich zu herkömmlichen Überrollschutzsystemen durch
einen einfacheren konstruktiven Aufbau gekennzeichnet, der eine
weitere Reduzierung der Herstellkosten bedingt, da während der
Herstellung der Bauteilkomponenten der Verriegelungsvorrichtung
geringere Fertigungstoleranzen zu berücksichtigen sind, um die Funktionsweise
des Überrollschutzsystems
gewährleisten
zu können.
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Zusätzlich ist
die Rastkraft der Verriegelungsvorrichtung des Überrollschutzsystems nach der
Erfindung an den jeweilig vorliegenden Rastfall auf einfache Art
und Weise durch Veränderung
der Dimensionierung der einzelnen Bauteile der Verriege lungsvorrichtung
sowie durch Veränderung
der Anzahl der Rastelemente der Rasteinrichtungen anpassbar, was
bei herkömmlichen Überrollschutzsystemen
aufgrund des komplexeren konstruktiven Aufbaus nur mit wesentlich
höherem
Aufwand möglich ist.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach
der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Ein
Ausführungsbeispiel
eines Überrollschutzsystems
nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 ein
erfindungsgemäßes Überrollschutzsystem
eines Kraftfahrzeugs in Alleinstellung mit einem gegenüber einem
karosseriefesten ersten Modul in seine Stützlage ausgefahrenen zweiten
Modul und mit einer Verriegelungsvorrichtung;
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2 einen
in 1 näher
gekennzeichneten Bereich II in vergrößerter Darstellung;
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3 eine
erste Rasteinrichtung der Verriegelungsvorrichtung in Alleinstellung
in einem mit einem entriegelten Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung äquivalenten
Betriebszustand;
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4 die
erste Rasteinrichtung in einer 3 entsprechenden
Darstellung in einem mit einem verriegeltem Betriebszustand der
Verriegelungsvorrichtung äquivalenten
Betriebszustand; und
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5 eine
stark schematisierte Darstellung der Verriegelungsvorrichtung gemäß 2,
wobei die Verriegelungsvorrichtung sowohl in als auch außerhalb
ihrer Wirkposition dargestellt ist.
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In 1 ist
ein modulares Überrollschutzsystem 1 für ein Cabriolet-Fahrzeug
in einer stark schematisierten Darstellung gezeigt, welches mit
einem gegenüber
einem karosseriefesten ersten Modul 2 verfahrbar ausgebildeten
zweiten Modul 3 ausgebildet ist. Das zweite Modul 3 ist
in der durch den Pfeil Z grafisch dargestellten Richtung mittels
eines nicht näher
in der Zeichnung dargestellten Kraftspeichers, wie einem Federspeicher,
in an sich bekannter Art und Weise von einer Ruhelage in eine Stützlage überführbar.
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Dabei überragt
das zweite Modul 3 in seiner Stützlage einen Sitzbereich eines
oder mehrerer Fahrzeuginsassen derart, dass die Fahrzeuginsassen
bei einem Fahrzeugüberschlag
durch das zweite Modul 3 in an sich bekannter Weise geschützt sind. In
seiner Ruhelage ist das zweite Modul 3 vorzugsweise in
Bezug auf eine Rückenlehne
eines Fahrzeugsitzes derart abgesenkt, dass das zweite Modul 3 die
Rücksitzlehne
nicht überragt.
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Zusätzlich ist
das zweite Modul 3 über
eine Verriegelungsvorrichtung 4 vorzugsweise in jeder von
seiner Ruhelage abweichenden Position gegen einen in Richtung seiner
Ruhelage wirkenden Kraftangriff an dem ersten Modul 2 abstützbar. Dazu
weist die Verriegelungsvorrichtung 4 vorliegend zwei mit dem
ersten Modul 2 fest verbundene erste Rasteinrichtungen 5_L, 5_R auf,
die zum Abstützen
des zweiten Moduls 3 jeweils mit einer mit dem zweiten Modul 3 fest
verbundenen zweiten Rasteinrichtung 6_L, 6_R in
Wirkverbindung bringbar ist und die eine Bewegung des zweiten Moduls 3 ausgehend
von seiner Ruhelage in Richtung seiner Stützlage zulässt.
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Damit
stellt das erste Modul 2 im Wesentlichen eine Stütz- und Führungseinrichtung
für das zweite
Modul 3 des Überrollschutzsystems 1 dar,
wobei das zweite Modul 3 mit einem Profilteil 10 ausgebildet
ist, welches vorliegend an seinem seiner Fahrzeugoberseite zugewandten
Ende mit einem Aufprallelement 20 ausgebildet ist und alternativ
hierzu auch in nicht näher
dargestellter Art und Weise mit einem herkömmlichen Überrollbügel verbunden sein kann, um
die bei einem Fahrzeugüberschlag
auftretenden Kräfte über das
erste Modul 2 in einer Fahrzeugkarosserie in an sich bekannter
Art und Weise abzustützen
und Fahrzeuginsassen vor Verletzungen zu schützen.
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In 2 ist
ein in 1 näher
gekennzeichneter Bereich II in vergrößerter Darstellung gezeigt, der
die Verriegelungsvorrichtung 4 gemäß 1 umfasst.
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Aus
der Darstellung gemäß 2 geht
hervor, dass die ersten Rasteinrichtungen 5_L, 5_R und die
zweiten Rasteinrichtungen 6_L, 6_R der Verriegelungsvorrichtung 4 jeweils
wenigstens ein als Zähne
wirkendes Rastelement 5A_L, 5A_R und 6A_L, 6A_R aufweisen.
Zusätzlich
sind die Rastelemente 5_L, 5_R der ersten Rasteinrichtung 5 in
Richtung ihrer dem verriegelten Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung 4 äquivalenten
Wirkposition angefedert und über
Linearführungseinrichtungen 7_L, 7_R durch
eine durch den Pfeil Y in 2 näher gekennzeichnete
translatorische Verschiebungsrichtung schräg zur Bewegungsrichtung Z des
zweiten Moduls 3 mit den Rastelementen 6A_L, 6A_R der
Rasteinrichtung 6_R, 6_R in Wirkverbindung bringbar sind.
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Die
Rastelemente 6A_L, 6A_R der zweiten Rasteinrichtung 6_L, 6_R sind
als den Rastelementen 5A_L, 5A_R der ersten Rasteinrichtungen 5_L, 5_R zugewandte
und mit dem der zweiten Rast einrichtung 6 korrespondierenden
zweiten Modul 3 in Wirkverbindung stehende Oberflächen ausgebildet. Die
Rastelemente 5A_L, 5A_R der ersten Rasteinrichtungen 5L_R sind
jeweils mit einem Zahnprofil 5B_L, 5B_R ausgeführt, welche
zum Verriegeln der Verriegelungsvorrichtung 4 die Rastelemente 6A_L, 6A_R der
zweiten Rasteinrichtungen 6_L, 6_R in dem mit
den Zahnprofilen 5B_L, 5B_R zusammenwirkenden
Oberflächenbereichen
unter Herstellung eines Formschlusses zwischen den Rasteinrichtungen 5_L, 5_R und 6_L, 6_R verformen.
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In 3 und 4 ist
eine der baugleich ausgeführten
ersten Rasteinrichtungen 5_L, 5_R der Verriegelungsvorrichtung 4 in
Alleinstellung gezeigt, wobei sich die Rasteinrichtung 5_L gemäß 3 in einem
zu einem entriegelten Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung 4 äquivalenten
Betriebszustand befindet, während
die erste Rasteinrichtung 5_L in 4 in einem
zu dem verriegelten Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung 4 äquivalenten Betriebszustand
dargestellt ist.
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Die
Linearführungseinrichtung 7_L der
ersten Rasteinrichtung 5_L ist vorliegend bereichsweise als
Gleitlagerung ausgeführt
und ist zusätzlich
im Bereich einer Führungsfläche 8 für das Rastelement 5A_L mit
einem Kugellager 9_L ausgeführt, welches mit einer das
Rastelement 5A_L in Richtung der zu einem verriegeltem
Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung 4 äquivalenten
Wirkposition des Rastelementes 5A_L mit einer Federkraft
beaufschlagenden Federeinrichtung 11_L zusammenwirkt und
wenigstens zwei Kugelelemente 9A_L und 9B_L umfasst.
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Zudem
weist die Linearführungseinrichtung 7_L ein
schienenartiges Grundkörperelement 12_L mit
Führungsnutenbahnen 12A_L, 12B_L auf,
in welche das Rastelement 5A_L der ersten Rasteinrichtung 5 mit
das Grundkörperelement 12_L wenigstens teilweise
umfassenden und wenigstens annähernd U-förmig ausge führten Gleitschenkeln 13A_L, 13B_L eingreift.
Darüber
hinaus ist das Grundkörperelement 12_L um
einen mit dem der ersten Rasteinrichtung 5_L zugeordneten
ersten Modul 2 fest verbundenen Lagerbolzen 14_L in
die durch den Doppelpfeil S näher
gekennzeichneten Richtungen verschwenkbar ausgeführt, wenn das Grundkörperelement 12_L in
der in 4 dargestellten Art und Weise in einem Bereich 15_L derart
abgerundet ausgeführt
ist, dass das Grundkörperelement 12 an
der Innenfläche
eines vorliegend als Strangpresshohlprofil ausgeführten Profilteils 11 des
ersten Moduls 2 sich abwälzen kann.
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Im
Gegensatz dazu liegt das Grundkörperelement 12_L der
ersten Rasteinrichtung 5_L bei einer 3 entsprechenden
Ausgestaltung am Profilteil 19 des Moduls 2 fest
an und ist nicht um den Lagerbolzen 14 drehbar ausgeführt.
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5 zeigt
eine stark schematisierte Darstellung, welche prinzipiell mit der
Darstellung gemäß 1 korrespondiert,
wobei das dem erfindungsgemäßen Überrollschutzsystem 1 zugrunde
liegende Verrastungsprinzip nachfolgend anhand der Darstellung gemäß 5 näher erläutert wird.
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Der
in 5 links dargestellte Teil der Verrastungsvorrichtung 4 befindet
sich in entriegeltem Betriebszustand, in dem sich das Rastelement 5A_L nicht
in einer die Verriegelungsvorrichtung 4 verriegelten Wirkposition
und lediglich an der Verrastungsfläche 6A_L der zweiten
Rasteinrichtung 6_L mit seinem Zahnprofil 5B_L anliegt
ohne in diese formschlüssig
einzudringen.
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In
der in 5 dargestellten Position des Rastelementes 5A_L der
Rasteinrichtung 5_L wird durch das Rastelement 5A_L der
Verriegelungsvorrichtung 4, welche eine Zahnkeilblockierung
umfasst, deren Rastelemente jeweils auf so genannten Keilführungen
kugelgelagert sind und unter Druckfederspannung reibschlüssig an
Oberflächen
des Innenprofils des Überrollschutzsystems 1 ausgeführten zweiten
Moduls 3 reibschlüssig
anliegen, wird eine Bewegung des zweiten Moduls 3 in Ausfahrrichtung Z
nicht beeinträchtigt.
Dies resultiert aus der Tatsache, dass das Rastelement 5A_L in
Bezug auf das Grundkörperelement 12_L über die
Linearführungseinrichtung 7_L in
Pfeilrichtung Y in die in 5 dargestellte
Position geführt
ist und sich dabei im Wesentlichen aus dem das zweite Modul 3 sperrenden Eingriff
mit der zweiten Rasteinrichtung 6_L bzw. mit dem als Verrastungsfläche ausgeführten Rastelement 6A_L befindet.
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Wird
das zweite Modul 3 ausgehend von einer von der Ruhelage
des zweiten Moduls 3 abweichenden Position mit einer entgegen
der Ausfahrrichtung Z wirkenden Kraftkomponente beaufschlagt, wird
das Rastelement 5A_L aufgrund der reibschlüssigen Anlage
an dem Profilteil 10 des zweiten Moduls 3 ausgehend
von der dargestellten Position mit zunehmender Einfahrbewegung des
zweiten Moduls 3 in die dem Rastelement 5A_R entsprechende
Position entlang der Linearführungseinrichtung 7_L schräg zur Bewegungsrichtung
des zweiten Moduls 3 translatorisch verschoben. Dabei wird
das Zahnprofil 5B_L des Rastelementes 5A_L zunehmend
in Richtung der Verrastungsfläche 6A_L des
Profilteils 10 des zweiten Moduls 3 verschoben,
bis es die dargestellte Position des Rastelementes 5A_R einnimmt. Das
bedeutet, dass eine Rücklaufbestrebung
des zweiten Moduls 3, welche aus einer Lastbeaufschlagung
des Profilteils 10 resultiert, durch die durch den Reibeingriff
bewirkte Mitnahme des Rastelementes der ersten Rasteinrichtung und
das damit einhergehende Verkrallen der Rastelemente 5A_L und 5A_R mittels
ihrer Zahnprofile 5A_L und 5B_R in den Verrastungsflächen 6A_L und 6A_R zunehmend
verhindert wird. Dabei wird die Verriegelungsvorrichtung 4 vollständig in
seinen verriegelten Betriebszustand überführt, in dem das zweite Modul 3 in
Bezug auf das erste Modul 2 nicht mehr entgegen der Ausfahrrichtung
Z bewegt werden kann.
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Dabei
ist es bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
des Überrollschutzsystems 1 vorgesehen,
dass das Profilteil 10 des zweiten Moduls 3 durch
den zunehmenden Eingriff der Rastelemente 5A_L und 5A_R neben
der oberflächennahen Verformung
des Profilteils 10 im Bereich der Verrastungsflächen 6A_L, 6A_R und
den dabei hergestellten Formschlüssen
zwischen den Rasteinrichtungen 5_L und 6_L sowie 5_R und 6_R zusätzlich Einschnürungen erfährt, womit
die Rastkraft der Verriegelungsvorrichtung 4 weiter erhöht wird.
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Eine
weitere Erhöhung
der Rastkraft der Verriegelungsvorrichtung 4 wird dann
erreicht, wenn die Grundkörperelemente 12_L, 12_R in
der zu 4 näher
beschriebenen Art und Weise im Bereich 15 mit einer durch
die gestrichelte Linie 16_L bzw. 16_R schematisch
dargestellten Abrundung ausgeführt sind
und in Richtung des Doppelpfeils S verschwenkbar ausgeführt sind,
da die Zahnprofile 5B_L und 5B_R bei einer Einfahrbewegung
des zweiten Moduls 3 neben der translatorischen Verschiebung
des Rastelementes 5A_L bzw. 5A_R in Verschieberichtung
Y aufgrund einer Verkippung in Kipprichtung S noch stärker mit
dem Profilteil 10 bzw. mit den Verrastungsflächen 6A_L bzw. 6A_R in
Kontakt gebracht werden und der Umfang des Formschlusses zwischen
den Rasteinrichtungen 5 und 6 erhöht wird.
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Um
die translatorische Verschiebung der Rastelemente 5A_L, 5A_R der
ersten Rasteinrichtungen 5_L, 5_R in Richtung
ihrer dem verriegelten Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung 4 äquivalenten
Wirkpositionen zu begrenzen, ist im Bereich der Führungsnutenbahnen 12A_L und 12B_L bzw. 12A_R, 12B_R jeweils
wenigstens ein Sicherungsstift 17_L, 17_R vorgesehen,
die eine Relativbewegung zwischen den Grundkörperelementen 12_L, 12_R und
den Rastelementen 5A_L, 5A_R aus einer ersten Position,
in der das Rastelement 5A_L dargestellt ist, in Richtung
der Wirkposition des Rastelementes 5A_L, in der das Rastelement 5A_R dargestellt
ist, begrenzt ist.
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Die
umgekehrte Bewegung der Rastelemente 5A_L, 5A_R ist
jeweils durch einen Absatz 18_L bzw. 18_R der
Rastelemente 5A_L bzw. 5A_R begrenzt, die mit
zunehmender translatorischer Verschiebung der Rastelemente 5A_L, 5A_R ausgehend
von ihrer Wirkposition in Richtung ihrer dem entriegelten Zustand
der Verriegelungsvorrichtung 4 äquivalenten Position an den
Kugelelementen 9B_L oder 9B_R der Kugellager 9_L oder 9_R zur
Anlage kommen. Darüber
hinaus sind zwischen den Anschlägen 18_L und 18_R und
den Kugelelementen 9B_L, 9B_R die die Rastelemente 5A_L, 5A_R in Richtung
ihrer Wirkposition jeweils mit einer Federkraft beaufschlagenden
Federeinrichtungen 11_L, 11_R vorgesehen, welche
in Abhängigkeit
der Position der Rastelemente 5A_L, 5A_R in Bezug
auf das Grundkörperelement 12_L, 12_R mehr
oder weniger stark vorgespannt sind.
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Die
Wirkungsweise der Verriegelungsvorrichtung 4 ist durch
unterschiedliche Dimensionierung der einzelnen Bauteile der Rasteinrichtungen 5_L, 5_R und 6_L, 6_R,
der zur Herstellung der Rasteinrichtungen verwendeten Materialien,
der Anzahl der miteinander in Eingriff bringbaren Rastelemente der
Rasteinrichtungen sowie der Reibwerte der die Rastelemente der zweiten
Rasteinrichtungen 6_L, 6_R darstellenden Oberflächen in
Abhängigkeit
des jeweilig vorliegenden Anwendungsfalles variierbar.
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So
besteht beispielsweise die Möglichkeit, die
Rastelemente 5A_L, 5A_R der ersten Rasteinrichtung 5_L, 5_R zumindest
im Bereich ihrer Zahnprofile 5B_L, 5B_R aus einem
härteren
Material, vorzugsweise Stahl, als die Rastelemente 6A_L, 6A_R der
zweiten Rasteinrichtungen 6_L, 6_R, welche vorzugsweise
aus Aluminium hergestellt sind, auszubilden, womit die Rastele mente 6A_L, 6A_R zur
Erhöhung
einer Rastkraft der Verriegelungsvorrichtung 4 aus einem
das Eindringen der Zahnprofile 5B_L, 5B_R der
Rastelemente 5A_L, 5A_R der ersten Rasteinrichtungen 5_L, 5_R unterstützenden
Material hergestellt sind.
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Zusätzlich oder
alternativ hierzu kann es vorgesehen sein, dass die Verrastungsflächen bzw. Rastelemente 6A_L, 6A_R der
zweiten Rasteinrichtungen 6_L, 6_R zur Erhöhung einer
Rastkraft der Verriegelungsvorrichtung 4 jeweils mit einer
die Reibwerte der Verrastungsflächen
erhöhenden
Profilierung ausgebildet ist, oder dass die Verrastungsflächen 6A_L, 6A_R der
zweiten Rasteinrichtungen 6_L, 6_R zur Erhöhung einer
Rastkraft der Verriegelungsvorrichtung 4 mit nicht näher dargestellten
und in Ausfahrrichtung Z des zweiten Moduls 3 verlaufenden
Rillen ausgebildet sind. Die Riffelung der Verrastungsflächen 6A der
ersten Rasteinrichtung führt
dazu, dass die Rastelemente der zweiten Rasteinrichtung 6 im
Gegensatz zu im Wesentlichen glatten Verrastungsflächen, bei
den zwischen den Rastelementen der ersten Rasteinrichtungen und
den Verrastungsflächen
der zweiten Rasteinrichtungen jeweils eine Linienberührung vorliegt,
punktartige Berührungen
zwischen den Vorsprüngen
der Verrastungsflächen
und den Zahnprofilen der Rastelemente der ersten Rasteinrichtungen
gegeben sind. Damit wird erreicht, dass die Rastelemente der ersten
Rasteinrichtungen mit ihren Zahnprofilen und damit den den Verrastungsflächen der
zweiten Rasteinrichtungen zugewandten messerartigen Kanten tiefer
in die geriffelt profilierte Oberflächenkontur des zweiten Moduls
eindringen, wodurch eine schnelle und sichere Blockierung des zweiten
Moduls 3 erreicht wird.
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Abweichend
von der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform des Überrollschutzsystems 1 besteht
auch die Möglichkeit,
das Überrollschutzsystem
zusätzlich
mit mehreren in Ausfahrrichtung Z des zweiten Moduls 3 zueinander
beabstandet angeordneten ersten Rasteinrichtungen auszuführen, die mit
den Verrastungsflächen
der zweiten Rasteinrichtungen in der vorbeschriebenen Art und Weise
in Eingriff bringbar sind. Zusätzlich
oder alternativ hierzu ist die Rastkraft der Verriegelungsvorrichtung 4 auch durch
eine Veränderung
der Breite der Rastelemente an den jeweilig vorliegenden Lastfall
anpassbar.
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Bei
dem dargestellten beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das erste
Modul 2 karosseriefest gelagert, während das zweite Modul 3 von
einer Ruhelage in eine Fahrzeuginsassen schützende ausgefahrene obere Stützlage verfahrbar
ausgeführt
ist. Zusätzlich
besteht jedoch auch die Möglichkeit,
das zweite Modul karosseriefest auszuführen und das erste Modul 2,
welches das zweite Modul 3 mit seinem als Hohlprofil ausgeführten Profilteil
umgibt, verfahrbar auszuführen.
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Zudem
besteht jedoch auch die Möglichkeit, die
Rastelemente der zweiten Rasteinrichtungen in nicht mehr dargestellter
Art und Weise mit Zahnprofilen auszuführen, welche in ohne Zahnprofil
ausgeführte
Oberflächen
der Rastelemente der ersten Rasteinrichtungen eindringen und einen
zur Verriegelung der Verriegelungsvorrichtung 4 angestrebten Formschluss
zwischen den Rasteinrichtungen in der vorbeschriebenen Art und Weise
herzustellen.
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Damit
das zweite Modul 3 ausgehend von seiner Stützlage,
in der das zweite Modul 3 mit seinem Aufprallelement 20 einen
Sitzbereich eines oder mehrerer Fahrzeuginsassen derart überragt,
dass die Fahrzeuginsassen bei einem Fahrzeugüberschlag durch das Schutzelement
in an sich bekannter Art und Weise geschützt sind, in eine Ruhelage,
in der das zweite Modul 3 vorzugsweise in Bezug auf eine
Rückenlehne
eines Fahrzeugsitzes derart abgesenkt ist, dass das zweite Modul 3 die
Rück sitzlehne vorzugsweise
nicht überragt,
absenkbar ist, ist ein nicht näher
dargestelltes Löseelement
vorgesehen, mittels der die Wirkverbindung zwischen den Rasteinrichtungen 5 und 6 bei
einer gewollten Absenkbewegung des zweiten Moduls 3 in
Richtung seiner Ruhelage aufhebbar ist.