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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen den Bereich der Strukturmontage
bei Flugzeugen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Bohrlehre
zum Einmessen von Bohrstellen für
Halter an einem Flugzeugspant, die es ermöglicht, diese Einmessung erst
während
der Strukturmontage vorzunehmen. Außerdem betrifft die Erfindung
eine Bohrvorrichtung zum Herstellen von Bohrungen für Halter
in einem Flugzeugspant, die es ermöglicht, die Bohrungen erst
während
der Strukturmontage herzustellen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Als
Träger
für Kabelbündel, Versorgungsleitungen
und andere Installationen werden üblicherweise an den Spanten
eines Flugzeugs mehrere Hundert Halter angebracht. Üblicherweise
werden diese Halter vor der eigentlichen Flugzeugszeugstrukturmontage
in der vorgelagerten Schalenfertigung an den Spanten angebracht.
Ist das nicht möglich,
werden am Ende der Strukturmontage Lochschablonen an den Spanten
angelegt und je Halter ein Aufnahmeloch durch die Lochschablone
in den Spant gebohrt. Anschließend
werden die Lochschablonen entfernt und die Halter provisorisch an dem
Spant fixiert, so dass anschließend
für jeden einzelnen
Halter weitere Löcher
gebohrt werden können.
Diese weiteren Löcher
werden durch die Befestigungsösen
der Halter selbst hindurchgebohrt, so dass die Halter quasi selbst
als ihre eigene Schablone dienen. Danach wird der Halter wieder
entfernt und die während
des Rohrens entstandenen Grate an dem Halter als auch an dem Spant
entfernt. Abschließend
wird der Halter erneut an dem Spant angelegt und in seiner Endposition
vernietet.
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Da
die Spante eines Flugzeuges unterschiedliche Dimensionen aufweisen,
muss eine Vielzahl unterschiedlicher Lochschablonen vorgehalten werden,
was einen hohen Kostenaufwand mit sich bringt. Außerdem müssen die
Schablonen bei jeder Lageänderung
der Halter neu angepasst werden, was wiederum zusätzliche
Kosten verursacht. Letztendlich ist der Montageaufwand unter Verwendung der
bekannten Lochschablonen in Folge der zuvor beschriebenen vielen
Einzelschritte aufwendig und damit sehr zeit- und kostenintensiv.
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Aus
der
DE 298 05 785
U1 ist eine Bohrlehre zur Herstellung von Bohrungen in
Rahmen und Flügeln
von Fenstern oder Türen
bekannt, wobei die Bohrlehre eine Schiene aufweist, an der mehrere Lehrenteile
verschieblich gehalten sind und zwei Anschlagelemente vorgesehen
sind, um die Schiene gegenüber
dem zu bohrenden Rahmen oder Flügel auszurichten.
Weiter ist aus der
DE
200 00 712 U1 eine Bohrschablone für Handbohrmaschinen bekannt,
bei der eine übliche
Skala dargestellt ist, mittels derer die Position der Handbohrmaschine
bestimmbar ist.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Realisierung
anzugeben, mit der die Haltermontage schneller, einfacher und damit
auch kostengünstiger
ausgeführt
werden kann, und welche es erlaubt, flexibler auf Lageänderungen
der Halter zu reagieren.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Bohrlehre zum Einmessen einer Bohrstelle
an einem Flugzeugspant sowie einer Bohrvorrichtung zum Bohren von
Löchern
in einem Flugzeugspant mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Spezielle
Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die
Bohrlehre zum Einmessen einer Bohrstelle an einem Flugzeugspant
umfasst eine Vermessungsschiene und einen Positionierkörper. Hierbei umfasst
die Vermessungsschiene ein erstes Anschlagelement und ein zweites
Anschlagelement, die beide ausgebildet sind, um die Vermessungsschiene in
einer definierten Lage in Bezug auf den Flugzeugspant anzuordnen.
Der Positionierkörper
ist verschieblich an der Vermessungsschiene angeordnet und umfasst
eine Positionsanzeige, die eingerichtet ist, um die aktuelle Position
des Positionierkörpers anzuzeigen.
Dabei ist das erste Anschlagelement ein Fixierelement, um die Bohrlehre
bezüglich
des Flugzeugspants an diesem temporär schwenkbar zu befestigen.
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Im
Unterschied zu der bekannten, zuvor beschriebenen Lochschablone
ist die erfindungsgemäße Bohrlehre
in Folge des verschieblich an der Vermessungsschiene angeordneten
Positionskörpers wesentlich
flexibler einsetzbar, weshalb sie bei einer Vielzahl unterschiedlicher
Spanten verwendet werden kann. Dies geht auf die Tatsache zurück, dass die
einzelnen Bohrstellen mit dem verschiebbar angeordneten Positionierkörper einzeln
angefahren werden können.
Diese Bohrstellen können
einer Bedienperson beispielsweise in Form von Koordinatenpaaren
in Tabellenform zur Verfügung
stehen, um davon ausgehend die jeweilige Bohrstelle durch ein Verschieben
des Positionierkörpers
an der Vermessungsschiene einzustellen. Da für diese Einstellung anhand
von Koordinaten ein Referenzsystem erforderlich ist, wird die Vermessungsschiene
in einer definierten Lage in Bezug auf den Flugzeugspant an demselben
angeordnet, sodass den Bohrstellen definierte Koordinaten bereits
im Entwurf zugeordnet werden können.
Um solch eine Anordnung der Vermessungsschiene in einer definierten
Lage zu gewährleisten,
können
die Flugzeugspanten beispielsweise an definierten Stellen Markierungen
oder auch beispielsweise Bohrungen aufweisen, an denen die Bohrlehre
anzulegen ist.
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Da
die Spanten in aller Regel annähernd
die Form eines Kreisringsegments aufweisen, wird die Bohrlehre an
zwei Stellen des Spants befestigt, sodass sich die Vermessungsschiene
sehnenartig zwischen diesen zwei Punkten des Spants erstreckt.
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Die
aktuelle Position des Positionierkörpers wird mit Hilfe einer
an dem Positionierkörper
angebrachten Positionsanzeige angezeigt. Im einfachsten Falle kann
diese Positionsanzeige beispielsweise eine einfache Markierung sein,
die die Stelle kennzeichnet, an der ein Bohrloch in dem Flugzeugspant herzustellen
ist. Die Positionsanzeige kann jedoch ebenfalls beispielsweise ein
digitales Anzeigedisplay sein, das die aktuelle Position des Positionierkörpers anzeigt.
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Die
beiden Anschlagelemente, über
die die Vermessungsschiene an einem Flugzeugspant angeordnet werden
kann, können
beispielsweise definierte Anschlagflächen sein, die speziell ausgebildet sind,
um eine definierte Lage in Bezug auf den Flugzeugspant zu gewährleisten.
Wenn die Bohrlehre über
diese Anschlagflächen
an einem Flugzeugspant angeordnet ist, kann die Bohrlehre beispielsweise
mit Hilfe einer Schnellspantvorrichtung wie beispielsweise einer
Schraubzwinge oder dergleichen an dem Flugzeugspant befestigt werden.
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Durch
die verschwenkbare Anordnung ist es möglich, die Bohrlehre soweit
zu verschwenken, dass sie mit ihrem zweiten Anschlagelement an einer zweiten
Stelle des Flugzeugspants anliegt, um in dieser Stellung an diesem
positioniert zu werden. Durch diese schwenkbare Anordnung der Bohrlehre
kann somit zweierlei erreicht werden: Zum einen wird eine einfache
Fixierung des zweiten Anschlagelements am Flugzeugspant ermöglicht,
bei der die Vermessungsschiene im Bereich des zweiten Anschlags
beispielsweise mit dem Flugzeugspant verspannt wird. Im Falle, dass
die schwenkbare Anordnung der Bohrlehre an dem Flugzeugspant beispielsweise
durch eine Verbolzung hergestellt wird, kann andererseits erreicht
werden, dass gleichzeitig mit der Verbolzung sich die Vermessungsschiene
in der erforderlichen definierten Lage im Bezug auf den Flugzeugspant befindet.
Dies wird dadurch ermöglicht,
dass die Verbolzungspositionen, an denen das erste Anschlagelement
anzubringen ist, sich stets an einer definierten Lage der Flugzeugspante
befinden. Mit anderen Worten kann durch die verschwenkbare Anordnung der
Bohrlehre gleichzeitig die Anbringung selbst sowie die Anordnung
in einer definierten Lage sichergestellt werden.
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Um
eine möglichst
einfache Verbolzung des ersten Anschlagelements mit einem Flugzeugspant zu
gewährleisten,
kann das erste Anschlagelement als Lasche ausgebildet sein, die
geeignet ist, an einer definierten Stelle eines Flugzeugspants verbolzt
zu werden. Hierzu können
die einzelnen Flugzeugspante an definierten Stellen vorgefertigte
Bohrungen aufweisen, sodass durch die Verbolzung der Bohrlehre sich
diese in einer definierten Lage in Bezug auf den Flugzeugspant befindet.
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Das
zweite Anschlagelement der Vermessungsschiene ist an dieser so angeordnet,
dass die Bohrlehre beim Verschwenken über das zweite Anschlagelement
mit dem Flugzeugspant in der angestrebten definierten Lage in Anlage
gelangt. Um ein Vorbeischwenken der Vermessungsschiene an dem Flugzeugspant
zu vermeiden, kann das zweite Anschlagelement beispielsweise als
eine Art Stift ausgestaltet sein, der von der Vermessungsschiene
absteht um dessen Bewegungsbahn zu begrenzen, wenn diese sich in
Folge eines Verschwenkens mit dem zweiten Anschlagelement auf den
Flugzeugspant zu bewegt.
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Um
mit der erwähnten
Positionsanzeige des Positionierkörpers die aktuelle Position
des Positionierkörpers
anzeigen zu können,
umfasst die Bohrlehre geeignete Mittel, die ausgebildet sind, um
unter Anwendung zumindest einer der Vermessungsarten aus der Gruppe
von Vermessungsarten bestehend aus optischer Vermessung, mechanischer
Vermessung, elektronischer Vermessung, optoelektronischer Vermessung
und akustischer Vermessung entsprechende Positionsdaten des Positionskörpers zur Verfügung stellen
zu können,
um diese graphisch anzeigen zu können.
Zur optischen Vermessung kann die Bohrlehre beispielsweise einen
Laser aufweisen, mit dem stets die aktuelle Position des Positionierkörpers ermittelt
werden kann. Für
die mechanische Vermessung kann der Positionierkörper beispielsweise einen Wegaufnehmer
umfassen, der ausgehend von einer Ausgangsposition stets die aktuelle
Position des Positionierkörpers
registriert. Die elektronische Vermessung kann beispielsweise auf
einem Induktionsprinzip beruhen, bei dem der zurückgelegte Weg des Positionierkörpers durch
Induktionsimpulse bestimmt wird, welche durch Magneten ausgelöst werden,
die sich an der Vermessungsschiene befinden. Die akustische Vermessung
könnte
beispielsweise auf einem Radarprinzip beruhen, bei dem kurze Radarimpulse
von einem an dem Positionierkörper
angeordneten Sendeempfänger
ausgesandt und empfangen werden, aus deren Laufzeit dann auf die
aktuelle Position des Positionierkörpers geschlossen werden kann.
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Die
Vermessungsschiene kann in Längsrichtung
eine lineare Gestalt aufweisen, also keine Krümmungen umfassen. Dies bedeutet,
dass sich die Vermessungsschiene an einem Flugzeugspant sehnenförmig zwischen
dem ersten und dem zweiten Anschlagelement erstreckt, zwischen denen
der Positionierkörper
hin und her verfahrbar angeordnet ist, um eine Bohrstelle anfahren
zu können.
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Im
Falle, dass die Vermessungsschiene wie soeben erwähnt eine
lineare Gestalt aufweist, ist der Positionierkörper sowohl in Längsrichtung
der Vermessungsschiene als auch in einer Querrichtung und vorzugsweise
senkrecht dazu verschieblich an der Vermessungsschiene angeordnet,
um beliebige Bohrstellen an dem Spant erreichen zu können. Diese
doppelt verschiebliche Anordnung des Positionierkörpers an
der Vermessungsschiene kann beispielsweise dadurch erreicht werden,
dass der Positionskörper
einen Rollenschlitten umfasst, der in Längsrichtung der Vermessungsschiene
verfahren werden kann. An diesem Rollenschlitten kann der Positionierkörper dann
beispielsweise selbst über
eine Gleitschiene angebracht sein, welche einen Freiheitsgrad senkrecht
zur Bewegungsrichtung des Rollenschlittens ermöglicht. Selbstverständlich gibt
es eine große
Vielzahl anderer Möglichkeiten,
mit denen diese doppelt verschiebliche Anbringung des Positionierkörpers an
der Vermessungsschiene erreicht werden kann und die dem Fachmann
ohne weiteres geläufig
sind.
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Damit
sich der Positionierkörper
während der
Anbringung der Bohrlehre an einem Flugzeugspant nicht unerwünscht in
Längs-
oder Querrichtung verschiebt, kann die Bohrlehre einen Verriegelungsmechanismus
umfassen, mit welchem der Positionierkörper in einer bestimmten Lage
arretiert werden kann. Dieser Verriegelungsmechanismus kann auch verwendet
werden, um den Positionierkörper
an einer Bohrstelle zu arretieren, so dass in dieser Stelle ein
Bohrloch hergestellt werden kann.
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Anstelle
der doppelt verschieblichen Anordnung des Positionierkörpers an
der Vermessungsschiene, kann die Vermessungsschiene in Längsrichtung
eine gekrümmte
Gestalt aufweisen, die im Wesentlichen mit der Krümmung des
Flugzeugspants übereinstimmt.
In diesem Falle kann es ausreichen, wenn der Positionierkörper an
der Vermessungsschiene nur in Längsrichtung
verschieblich angeordnet ist, da in Folge der im Wesentlichen identischen Krümmung der
Vermessungsschiene und des Flugzeugspants der verschiebliche Positionierkörper annährend bereits
jede Position des Flugzeugspants erreichen kann.
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Wie
aus der vorangegangenen Beschreibung deutlich geworden ist, können mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Bohrlehre,
die in einem Flugzeugspant herzustellenden Bohrlöcher leicht angesteuert werden,
indem eine Bedienperson den Positionierkörper in solch eine Koordinatenlage
verfährt,
deren Koordinaten ihn in einer Tabelle zu Verfügung stehen. Um diese Bohrstelle
nicht erst in einem gesonderten Schritt kennzeichnen zu müssen, kann
die Bohrlehre eine Aufnahme aufweisen, welche ausgebildet ist, um
eine Bohrmaschine aufzunehmen, sodass sofort nach Erreichen der
gewünschten
Bohrstelle der Bohrvorgang mit Hilfe der Bohrmaschine ausgelöst werden
kann.
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Die
Bohrlehre kann fernerhin eine Speichereinrichtung umfassen, welche
eingerichtet ist, um die Positionsdaten der herzustellenden Bohrstellen
zu speichern, die mit der Bohrlehre eingemessen werden sollen. Diese
Speichereinrichtung kann beispielsweise mit der Positionsanzeige
gekoppelt sein, so dass in der Positionsanzeige die gespeicherten Bohrstellen
angezeigt werden können.
Durch diese Anzeige der Positionsdaten der herzustellenden Bohrstellen
in der Positionsanzeige kann eine Bedienperson durch einen einfachen
Vergleich der aktuellen Position der Positioniereinrichtung und
der Sollposition eines herzustellenden Bohrlochs erkennen, wann
er die korrekte Position des Positionierkörpers eingestellt hat.
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Die
zuvor beschriebene Einstellung der Positioniereinrichtung kann zum
einen von der Bedienperson vollkommen manuell vorgenommen werden. Beispielsweise
kann eine Bedienperson die Positioniereinrichtung gänzlich von
Hand verschieben. Da eine derartige Einstellung jedoch sehr ungenau
sein wird, kann die Bohrlehre mit einem von Hand betätigbaren
Justiermechanismus ausgestattet sein, der es erlaubt, eine Feinjustierung
der Positioniereinrichtung vorzunehmen. Um den Einmessprozess weiter zu
beschleunigen, kann die Bohrlehre fernerhin eine seinheit aufweisen,
mit der der Positionierkörper
relativ zu der Vermessungsschiene bewegt werden kann. Die seinheit
ist dabei so ausgestaltet, dass sie den Positionierkörper in
Längsrichtung
und/oder in einer Querrichtung dazu bewegen kann.
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Eine
derartige Antriebseinheit kann beispielsweise ein Servomotor sein,
der an der Positioniereinrichtung angeordnet ist, und diese über ein erstes
Getriebe in Längsrichtung
der Vermessungsschiene verfährt.
Zur Bewegung des Positionierkörpers
in Querrichtung zu der Vermessungsschiene kann die Antriebseinheit
ein zweites Getriebe umfassen, die ebenfalls von dem Servomotor
angetrieben wird. Selbstverständlich
ist diese hier nur kurz umrissene Beschreibung einer Antriebseinheit
als rein exemplarisch zu betrachten, da dem Fachmann ohne weiteres
eine große
Vielzahl anderer Ausgestaltungen für solch eine Antriebseinheit
geläufig
sind.
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Um
den Einmessvorgang noch weiter zu automatisieren, kann die Bohrlehre
eine CNC-Steuereinheit
umfassen, die unter Auswertung der gespeicherten Positionsdaten
die Antriebseinheit dazu veranlasst, den Positionierkörper an
den Ort einer gespeicherten Bohrstelle zu bewegen. Die CNC-Steuereinheit
ist dabei so mit der zuvor beschriebenen Speichereinrichtung gekoppelt,
um aus dieser die gespeicherten Positionsdaten auslesen und weiter
verarbeiten zu können,
so dass sie deren CNC-Steuereinheit als Zielkoordinaten zur Verfügung zu
stehen.
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Anstelle
die Bohrlehre selbst mit einer CNC-Steuereinheit auszustatten, ist
es selbstverständlich
ebenfalls möglich,
die Antriebseinheit der Bohrlehre mit einer DNC-Steuerung zu koppeln,
welche eingerichtet ist, um den Positionierkörper an den Ort einer gespeicherten
Bohrstelle zu bewegen. Durch diese Koppelung an eine DNC-Steuerung muss
nicht eine jede Bohrlehre mit einer eigenen Steuereinheit ausgestattet
werden, da die Steuerung der Antriebseinheit zentral von der DNC-Steuerung erfolgen
kann.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die derselben zugrunde
liegende Aufgabe mit einer Bohrvorrichtung zum Bohren von Löchern in
einem Flugzeugspant gelöst,
die eine Bohrmaschine sowie eine Bohrlehre mit den zuvor beschriebenen
Merkmalen umfasst, mit Hilfe derer die Bohrmaschine positionsgenau
an den Ort eines herzustellenden Bohrlochs gebracht werden kann.
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Wie
bei aufmerksamem Studium der vorangehenden Beschreibung der Erfindung
deutlich wird, ist es möglich
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Bohrlehre beziehungsweise
der Bohrvorrichtung die Halter erst am Ende der Strukturmontage
eines Flugzeugs zu montieren. Die Halter behindern somit die Montagekräfte, welche
mit der Strukturmontage beauftragt sind, nicht in ihrer Bewegungsfreiheit,
was letztendlich auch dazu führt,
dass ein Verbiegen oder Abrechen der Halter während der Strukturmontage verhindert
wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Im
folgenden werden zum besseren Verständnis de Erfindung mehrere
Ausführungsbeispiele unter
Bezugnahme auf bei beigefügten
Zeichnungen genauer erläutert.
Im einzelnen:
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1 zeigt
eine Ansicht eines Flugzeugspants mit der erfindungsgemäßen Bohrlehre
in drei unterschiedlichen Positionen;
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2 zeigt
eine erste Ausführungsform
einer ersten erfindungsgemäßen Bohrlehre;
und
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3 zeigt
eine zweite Ausführungsform
einer zweiten erfindungsgemäßen Bohrlehre.
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In
allen Figuren hinweg sind ähnliche
Bauteile mit gleichen oder ähnlichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Bei
den Figuren handelt es sich um rein schematische Darstellungen,
die in keinem Falle maßstäblich sind.
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BESCHREIBUNG DER BEISPIELHAFTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Die 1 zeigt
eine Ansicht eines umlaufenden Flugzeugspants 2, an dem
im vierten Quadranten eine erfindungsgemäße Bohrlehre 1 angeordnet ist.
Der Spant 2 umfasst eine Vielzahl an Bohrungen 3,
welche sich an definierten Stellen des Flugzeugspants 2 befinden,
um ein Referenzsystem für
die Bohrlehre 1 zur Verfügung zu stellen. Wie der 1 ferner
entnommen werden kann, ist die erfindungsgemäße Bobrlehre 1 schematisch
auch noch in zwei weiteren Stellungen im ersten sowie im dritten
Quadranten des Flugzeugspants 2 angeordnet dargestellt,
was aufgrund der flexiblen Ausgestaltung der Bohrlehre 1 möglich ist.
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Die 2 zeigt
eine erste Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Bohrlehre 1,
welche im Wesentlichen eine Vermessungsschiene 4 sowie
einen daran verschieblich angeordneten Positionierkörper 11 umfasst.
Die Vermessungsschiene 4 ist im Wesentlichen von linearer
Gestalt und umfasst an einem ersten Ende eine Lasche 12 sowie
im Bereich ihres zweiten Endes ein Anschlagelement 9. Wie
durch die Pfeile angedeutet ist, ist der Positionierkörper 11 sowohl
in Längsrichtung
als auch in Querrichtung der Vermessungsschiene 4 verschieblich
angeordnet. Der Positionierkörper 11 umfasst
eine Positionsanzeige 6, eine High-Speed-Bohrmaschine 5,
eine Speichereinrichtung 13, sowie eine nicht genauer dargestellte
CNC-Steuereinheit 7. Die Funktionsweise sowie das Zusammenwirken
dieser Elemente werden später
noch genauer erläutert.
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Um
die Bohrlehre 1 in einer definierten Lage an dem Flugzeugspant 2 zu
befestigen, wird die Bohrlehre 1 zunächst mittels der Lasche 12 unter Verwendung
eines Bolzens 8 in einem der Löcher 3 des Flugzeugspants 2 verbolzt,
welche sich, wie zuvor beschrieben, an definierten Stellen des Spants 2 befinden.
Wenn die Bohrlehre 1 beziehungsweise Bohrvorrichtung 1 auf
diese Weise an dem Flugzeugspant 2 angeschlagen worden
ist, kann sie um die Bolzenverbindung 8 herum verschwenkt
werden, bis sie mit dem Anschlagelement 9 an der Innenseite
des Spants 2 anschlägt.
In dieser Stellung befindet sich die Bohrlehre 1 in der
gewünschten
definierten Stellung, sodass mit der Einmessung beziehungsweise Herstellung
der Bohrlöcher
begonnen werden kann. Da die Bohrlehre 1 in dieser Stellung
jedoch nicht von selbst hält,
sondern vielmehr in eine im Wesentlichen senkrechte Stellung zurückpendeln
wird, kann die Bohrlehre 1, wie hier dargestellt, mittels
einer Schraubzwinge 10 an ihrem zweiten Ende mit dem Flugzeugspant 2 verspannt
werden.
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Um
eine bestimmte Bohrstelle einzumessen, wird der Positionierkörper 11 in
Längs-
und Querrichtung der Vermessungsschiene 4 verschoben, bis
sich diese in der Stellung des herzustellenden Bohrlochs befindet.
Wann diese Endstellung erreicht ist, lässt sich mit Hilfe der Positionsanzeige 6 überprüfen. Im einfachsten
Falle ist diese Positionsanzeige eine Markierung, welche die Position
des Positionierkörpers 11 anhand
einer Skala auf der Vermessungsschiene 4 und auf dem Positionierkörper 11 bestimmt.
Wenn diese Skalenwerte mit vorgegebenen Werten, welche beispielsweise
in Tabellenform vorliegen können, übereinstimmen,
ist die korrekte Position erreicht, sodass die High-Speed-Bohrmaschine 5 zur
Herstellung eines Bohrlochs gestartet werden kann.
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Um
die Einmessung jedoch komfortabler zu gestalten, kann die Positionsanzeige 6 ein
digitales Anzeigedisplay sein, in welchem stets die aktuellen Positionsdaten
des Positionierkörpers 11 in
Längs- und
Querrichtung zu der Vermessungsschiene angezeigt werden. Sobald
diese Positionsdaten mit denen übereinstimmen,
die beispielsweise durch eine Tabelle vorgegeben sind, ist die korrekte
Position erreicht und der Bohrvorgang kann mit der High-Speed-Bohrmaschine 5 durchgeführt werden.
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Um
die Einmessung noch komfortabler zu gestalten, können die Positionsdaten der
herzustellenden Bohrstellen in der Speichereinheit 13 abgelegt
werden, sodass sie von der Positionsanzeige 6 angezeigt
werden können.
Eine Bedienperson kann somit sehr leicht die aktuelle Position des
Positionierkörpers 11 mit
den Solldaten vergleichen und somit unmittelbar erkennen, wann die
korrekte Position erreicht ist.
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Um
die Einmessung der Bohrstellen voll automatisch vorzunehmen, umfasst
die Bohrlehre 1 eine CNC-Steuereinheit 7. Diese
CNC-Steuereinheit 7 ist mit der Speichereinheit 13 gekoppelt,
um unter Auswertung der dort gespeicherten Positionsdaten eine hier
nicht genauer dargestellte Antriebseinheit dazu zu veranlassen,
den Positionskörper
an den Ort einer gespeicherten Bohrstelle zu bewegen. Eine Bedienperson
muss bei dieser vollautomatischen Ausgestaltung lediglich noch die
Bohrlehre 1 in der zuvor beschriebenen Weise an dem Flugzeugspant 2 befestigen
und den Einmessvorgang starten, welcher dann ausgehend von einer
Ausgangsstellung vollautomatisch durchgeführt wird, indem der Positionierkörper 11 von
der CNC-Steuereinheit nacheinander an die einzelnen Bohrstellen
gefahren wird, um dort mit Hilfe der High-Speed-Bohrmaschine 5 die
jeweiligen Löcher
zu bohren.
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Unter
Bezugnahme auf die 3 wird abschließend eine
zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Bohrlehre 1 beziehungsweise
Bohrvorrichtung 1 beschrieben. Die in der 3 gezeigte Bohrlehre
beziehungsweise Bohrvorrichtung 1 unterscheidet sich von
der in der 2 gezeigten im Wesentlichen
dadurch, dass hier die Vermessungsschiene 4 eine Krümmung aufweist,
die im Wesentlichen mit der Krümmung
des Flugzeugspants 2 übereinstimmt.
Dies führt
dazu, dass der Positionierkörper 11 quer
zur Vermessungsschiene 4 nur noch in sehr geringem Maße hin und
her verfahren werden muss, um eine gewünschte Bohrstelle zu erreichen. Im
Falle, dass sämtliche
Bohrstelle jedoch auf der selben Krümmungsbahn liegen, welche auch
von der Vermessungsschiene 4 beschrieben wird, kann auf eine
Querverschieblichkeit des Positionierkörpers 11 gänzlich verzichtet
werden, sodass der Positionierkörper 11 lediglich
noch in Längsrichtung
der Vermessungsschiene 4 verschoben werden muss.