DE102005006248A1 - Parallelstartanlage mit geringem Verdrahtungsaufwand - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Starteranordnung zum Starten von Verbrennungsmotoren, umfassend mehrere parallel geschaltete Starter (1), die jeweils einen Startermotor (2) und ein Einrückrelais (4) aufweisen. Diese Parallelstartanlage kann besonders einfach und kostengünstig realisiert werden, wenn wenigstens einer der Starter (1) ein Leistungsrelais (12) umfasst, das den Hauptstrompfad (8) zum zugehörigen Startermotor (2) schaltet und das Einrückrelais (4), das Leistungsrelais (12) und der Startermotor (2) jeweils als bauliche Einheit realisiert sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Parallelstartanlage zum Starten von Verbrennungsmotoren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Zum Starten von Verbrennungsmotoren werden üblicherweise elektrisch betätigte Starter verwendet. Bei größeren Motoren mit mehreren Zehn oder Hundert Litern Hubraum, wie z.B. Schiffsmotoren, ist es bekannt, mehrere Starter parallel zu schalten, um die hohe Starterleistung bereitstellen zu können.
-
1 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte Parallelstartanlage mit zwei Startern1a ,1b . Jeder der Starter umfasst einen Startermotor2a ,2b und ein Einrückrelais4a ,4b , das üblicherweise zwei Aufgaben erfüllt: zum Einen spurt das Einrückrelais4a ,4b ein vom Startermotor2a ,2b angetriebenes Ritzel (nicht gezeigt) in einen Zahnkranz des Verbrennungsmotors ein. Zum Anderen schließt das Einrückrelais4a ,4b einen Hauptstrompfad8 mittels eines Schließers5a ,5b , wenn das Ritzel in den Zahnkranz eingerückt ist. Dadurch wird der eigentliche Andrehvorgang gestartet. - Um zu verhindern, dass einer der beiden Starter
1a ,1b früher als der andere mit dem Startvorgang beginnt, sind die beiden Starter1a ,1b derart miteinander verschaltet, dass der Hauptstrompfad8 zu den Startermotoren2a ,2b erst dann geschlossen wird, wenn beide Ritzel eingerückt sind bzw. beide Einrückrelais4a ,4b vollständig angezogen haben. Die beiden Einrückrelais4a ,4b sind hier bezüglich ihrer Steueranschlüsse parallel geschaltet und an eine Klemme50 angeschlossen, die mit dem Anlassschalter (Schalter6 ) verbunden ist. Die Lastanschlüsse (Klemmen30 ,30b ) der Relais4a ,4b sind hingegen seriell miteinander verschaltet. Die Klemme30 des ersten Starters1a ist an einer Batterie angeklemmt und wird von dieser mit einer Spannung U+ versorgt. - Bei einem Startvorgang – d.h. nach Betätigen der Zündung
6 – werden die Wicklungen HW (Haltewicklung) und EW (Einzugswicklung) der Einrückrelais4a ,4b bestromt. Dadurch ziehen beide Einrückrelais4a ,4b an, wobei die Schalter5a ,5b geschlossen werden. Wenn beide Schalter5a ,5b geschlossen sind, werden beide Startermotoren2a ,2b gleichzeitig bestromt und starten den Verbrennungsmotor. Nachteilig ist hierbei, dass beide Einrückrelais4a ,4b den gesamten Strom für beide Startermotoren2a ,2b schalten und führen müssen. Bei unsauberen Ansteuersignalen (Signalpreller) kann daher ein hoher Kontaktverschleiß auftreten und es besteht ein hohes Risiko für Kontaktschweißen. - Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Schaltsicherheit zu verbessern. Darüber hinaus soll eine Parallelstartanlage geschaffen werden, die mit möglichst wenig Aufwand verdrahtet werden kann. Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
- Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, die bei herkömmlichen Einrückrelais übliche Verkettung der Funktionen „Einrücken" und „Hauptstrom schalten" aufzutrennen und statt dessen zwei Relais vorzusehen, von denen das eine (Einrückrelais) ausschließlich die Funktion „Einrücken" und das andere (Leistungsrelais) ausschließlich die Funktion „Hauptstrom schalten" ausführt. Das Einrückrelais und das Leistungsrelais sind vorzugsweise zusammen mit dem zugehörigen Startermotor als bauliche Einheit konstruiert. Dadurch kann eine Parallelstartanlage geschaffen werden, die einfach und kostengünstig verdrahtet werden kann und in der die Leistungsrelais nicht auf übermäßig starke Belastungen ausgelegt sein müssen.
- Die Starter sind vorzugsweise derart verschaltet, dass die Leistungsrelais erst dann den Hauptstrom der Startermotoren schalten, wenn alle Einrückrelais angezogen haben (d.h. alle Ritzel eingespurt sind bzw. die Einspurfedern gespannt).
- Gemäß einer ersten Ausführungsform (
2 ) der Erfindung sind die Einrückrelais zweier Starter seriell miteinander verbunden. D.h. der Steueranschluss des nachfolgenden Einrückrelais ist mit dem Lastanschluss des vorhergehenden Einrückrelais verschaltet. Die Lastanschlüsse der Einrückrelais liegen vorzugsweise an Klemme30 . Bei serieller Verschaltung der Einrückrelais fließt ein relativ hoher Strom zum zweiten Einrückrelais, wodurch ein relativ dickes Anschlusskabel zwischen den Startern notwendig ist. - Gemäß einer zweiten Ausführungsform (
4 ) der Erfindung sind die Einrückrelais zweier Starter bezüglich ihrer Steueranschlüsse parallel geschaltet. Die Lastanschlüsse der Einrückrelais sind vorzugsweise seriell geschaltet, wobei der erste Lastanschluss vorzugsweise an Klemme30 liegt. Der Lastanschluss des letzten Einrückrelais ist vorzugsweise mit dem Steueranschluss (50k ) eines Leistungsrelais verschaltet. Die Leistungsrelais sind vorzugsweise parallel geschaltet. Die Serienschaltung der Lastanschlüsse hat den Vorteil, dass der Stromfluss zwischen zwei Startern wesentlich geringer ist. - Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst jeder der Starter ein eigenes Leistungsrelais, das den Stromfluss zum Startermotor schaltet. Wahlweise kann auch wenigstens einer der Starter kein eigenes Leistungsrelais umfassen (
5 ). In diesem Fall erfüllt dieses Einrückrelais beide Funktionen, nämlich „Einrücken" und „Hauptstrom schalten". - Zwischen zwei parallel geschalteten Startern ist vorzugsweise eine dreipolige Verbindung vorgesehen. Wenn das Anschlusskabel eines Starters eine Steckverbindung aufweist, können mehrere Starter in einfacher Weise verbunden werden. Bei der Verdrahtung der Starter ist dabei nur darauf zu achten, an welcher Stelle in der Kette von Startern der betreffende Starter angeordnet ist.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
-
1 den elektrischen Schaltplan einer aus dem Stand der Technik bekannten Parallelstartanlage; -
2 den Schaltplan einer Parallelstartanlage gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung; -
3 den konstruktiven Aufbau einer Parallelstartanlage gemäß2 ; -
4 den Schaltplan einer Parallelstartanlage gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung; -
5 den Schaltplan einer Parallelstartanlage gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung; und -
6a ,6b den Schaltplan einer Parallelstartanlage mit drei Startern. - Bezüglich der Erläuterung von
1 wird auf die Beschreibungseinleitung verwiesen. -
2 zeigt eine Parallelstartanlage mit zwei Startern1a ,1b . Jeder der Starter1a ,1b umfasst ein Startrelais13a ,13b , ein Einrückrelais4a ,4b , ein Leistungsrelais12a ,12b und einen Startermotor2a ,2b . Der Hauptstrom der Startermotoren2a ,2b wird von den Leistungsrelais12a ,12b geschaltet. Die Einrückrelais4a ,4b dienen lediglich zum Einrücken des Ritzels (nicht gezeigt) in den Zahnkranz und dem Bereitstellen des Verdrehstromes. - Bei einem Startvorgang ziehen die parallel geschalteten und mit Klemme
50 verbundenen Startrelais13a ,13b gleichzeitig an und schließen die zugehörigen Schalter14a ,14b . Dadurch wird ein Strompfad7 zwischen Klemme30 und Klemme50i geschlossen und der Steueranschluss beider Einrückrelais4a ,4b bestromt. Die Einrückrelais4a ,4b sind hier seriell geschaltet, d.h., der Steueranschluss des Einrückrelais4b ist mit dem Lastanschluss (Klemme50n ) des Einrückrelais4a verbunden. Es schließt daher zunächst der Schalter16a des ersten Einrückrelais4a und danach der Schalter16b des zweiten Einrückrelais4b . Die Lastanschlüsse (Klemme50m ) der beiden Einrückrelais4a ,4b sind an Klemme30 geschaltet. - Der Lastanschluss (Klemme
50n ) des zweiten Einrückrelais4b ist mit den Steueranschlüssen (Klemme50k ) der Leistungsrelais12a ,12b verschaltet. Mit dem Schließen des zweiten Schalters16b werden daher die Steueranschlüsse der Leistungsrelais12a ,12b bestromt. Die Leistungsrelais12a ,12b sind hier parallel geschaltet. Dadurch schließen beide zugehörigen Schalter18a ,18b etwa gleichzeitig und schließen den Strompfad8 zwischen Klemme30 und Klemme45 der Startermotoren2a bzw.2b . Der Verbrennungsmotor (nicht gezeigt) wird dadurch etwa gleichzeitig von beiden Startermotoren2a ,2b angetrieben. - Die beiden Starter
1a ,1b sind hier mittels einer dreipoligen elektrischen Leitung11 miteinander verbunden. Über die Steuerleitung7 zwischen Klemme50n und50i fließt dabei ein relativ hoher Strom von z.B. 200A, der für das Ansteuern des Relais4b erforderlich ist. Bei der in4 dargestellten Parallelstartanlage ist dieser Strom wesentlich reduziert, wodurch ein dünneres Kabel Verwendung finden kann. -
3 zeigt den physikalischen Aufbau der Parallelstartanlage von2 . Jeder der Starter1a ,1b ist dabei als eine bauliche Einheit konstruiert, die jeweils einen Startermotor2a ,2b , ein Startrelais13a ,13b , ein Einrückrelais4 und ein Leistungsrelais12a ,12b umfasst. Die Starter1a ,1b sind über eine dreipolige elektrische Leitung11 miteinander verbunden. -
4 zeigt eine Parallelstartanlage mit zwei Startern1a ,1b , die im wesentlichen identisch aufgebaut sind wie die Starter von2 . Bezüglich der Erläuterung der einzelnen Elemente und deren Funktionsweise wird daher auf die Beschreibung zu2 verwiesen. Im Unterschied zur Anordnung von2 sind hier die Lastanschlüsse (Klemmen50m ,50n ) der Einrückrelais4a ,4b seriell miteinander verschaltet. Dadurch fließt auf der Leitung7 zwischen den Klemmen50n und50m nur ein wesentlich geringerer Steuerstrom von ca. 20A, wodurch eine wesentlich dünnere Leitung verwendet werden kann. - Der Lastschalter
18b des Einrückrelais4b ist wiederum mit den Klemmen50k der parallel geschalteten Leistungsrelais12a ,12b verbunden. Die Steueranschlüsse (Klemme50i ) der Einrückrelais4a ,4b sind parallel geschaltet und liegen über den Lastkontakt14a ,14b der Startrelais jeweils an Klemme30 . -
5 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Parallelstartanlage mit zwei parallel geschalteten Startern1a ,1b ähnlich2 . Bei dieser Variante umfasst jedoch nur der erste Starter1a ein eigenes Leistungsrelais12a . Im Unterschied zu2 wird der Hauptstrom des Startermotors2b vom kombinierten Einrückrelais4b geschaltet. Das Einrückrelais4b betätigt hierbei einen Schalter16b , der zwischen Klemme30 und Klemme45 des Startermotors2b geschaltet ist. Wenn der Kontakt16b geschlossen wird, wird der Steueranschluss50k des Leistungsrelais17a bestromt. Der Kontakt18a schaltet etwas zeitverzögert zu16b den Strom für den Motor2a . Diese Variante hat den Vorteil, dass nur ein Leistungsrelais4 benötigt wird. Allerdings ergibt sich eine geringe Zeitverzögerung beim Andrehen der Motoren2a ,2b , da das Einrückrelais4b zunächst den Motor2b einschaltet und danach erst das seriell verbundene Leistungsrelais12a bestromt, das dann den Hauptstrom zum Motor2a schaltet. -
6a und6b zeigen eine Parallelschaltung von drei Startern1a ,1b und1c . Wahlweise könnten auch mehr Starter1 parallel geschaltet werden. Die Starter1 sind intern alle identisch aufgebaut. Lediglich die externe Verschaltung ist je nach Position des Starters1a ,1b bzw.1c in der Starterkette unterschiedlich ausgeführt. Bei einer Kette von n Startern1 sind alle in der Mitte liegenden Starter bezüglich ihrer externen Verschaltung identisch ausgeführt. Nur der erste und letzte Starter1a bzw.1n müssen in diesem Fall unterschiedlich verdrahtet werden. Dies kann besonders einfach und kostengünstig durchgeführt werden. -
- 1
- Starter
- 2
- Startermotor
- 3
- Reihenschlusswicklung
- 4
- Einrückrelais
- 5
- Lastschalter
der Einrückrelais
4 - 6
- Anlassschalter
- 7
- Steuerleitung
- 8
- Hauptstromleitung
- 9
- Masseleitung
- 11
- Verbindungsleitungen
- 12
- Leistungsrelais
- 13
- Startrelais
- 14
- Lastschalter des Startrelais
- 15
- Öffner des Einrückrelais
- 16
- Schließer des Einrückrelais
- 17
- Wicklung des Leistungsrelais
- 18
- Lastschalter
des Leistungsrelais
12
Claims (8)
- Starteranordnung zum Starten von Verbrennungsmotoren mit mehreren parallel geschalteten Startern (
1 ), die jeweils einen Startermotor (2 ) und ein Einrückrelais (4 ) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Starter (1 ) ein Leistungsrelais (12 ) umfasst, das einen Hauptstrompfad (8 ) zum zugehörigen Startermotor (2 ) schaltet, und das Einrückrelais (4 ), das Leistungsrelais (12 ) und der Startermotor (2 ) als bauliche Einheit realisiert sind. - Starteranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Starter (
1 ) derart verschaltet sind, dass die Startermotoren (2 ) erst dann voll bestromt werden, wenn alle Einrückrelais (4 ) angezogen haben. - Starteranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrückrelais (
4 ) seriell geschaltet sind und der Lastanschluss (50n ) des letzten Einrückrelais (4b ) mit dem Steueranschluss (50k ) eines der Leistungsrelais (12 ) verschaltet ist. - Starteranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrückrelais (
4 ) der Starter (1 ) bezüglich der Steueranschlüsse (50i ) parallel und die Lastanschlüsse (50m ,50n ) seriell geschaltet sind, wobei der Lastanschluss (50n ) des letzten Einrückrelais (4b ) mit dem Steueranschluss (50k ) eines der Leistungsrelais (12 ) verschaltet ist. - Starteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Starter (
1 ) ein Leistungsrelais (12 ) umfasst, wobei die Leistungsrelais (12 ) parallel geschaltet und mit einem der Einrückrelais (4 ) seriell verbunden sind. - Starteranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrückrelais (
4 ) seriell verschaltet sind, wenigstens der letzte Starter (1b ) in dieser Reihe kein Leistungsrelais (12 ) aufweist, und das Einrückrelais (4 ) dieses Starters (1b ) den Hauptstrompfad (8 ) zum Startermotor (2 ) schaltet. - Starteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen jeweils zwei Startern (
1 ) eine dreipolige elektrische Verbindung (11 ) besteht. - Starteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen jeweils zwei Startern (
1 ) eine Steckverbindung vorgesehen ist.
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