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Die
Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur optischen Datenübertragung
mit Polarisations- und Wellenlängen-Multiplex nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Die Übertragung
von Daten in Übertragungssystemen
mit Multiplextechnik erlaubt für
eine Vielzahl von Teilnehmern die gleichzeitige Nutzung eines Übertragungsmediums,
wodurch die Übertragungskapazität wesentlich
erweitert wird. Beim optischen Wellenlängenmultiplex (engl. „wavelength
division multiplexing",
abgekürzt
WDM) werden die modulierten optischen Signale im NRZ-Format (im
Folgenden auch als Datensignale bezeichnet) mit den Mittenwellenlängen λ1,
... λN durch einen Wellenlängenmultiplexer zu einem breitbandigen
optischen WDM-Signal
zusammengefasst und übertragen.
Das WDM-Signal ist somit ein Summensignal bestehend aus den Datensignalen
der N Kanäle.
Als Kanal wird stets ein für
die Übertragung
eines Datensignals genutzter Wellenlängenbereich respektive Frequenzbereich bezeichnet.
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Beim
Polarisationsmultiplex-Betrieb (engl. „polarization multiplexing", abgekürzt Polmux)
werden bei einer Mittenwellenlänge,
d.h. in einem optischen Kanal, zwei Datensignale übertragen,
die zueinander orthogonal polarisiert sind. Dadurch wird die Datenkapazität eines
einzelnen Übertragungskanals
verdoppelt. Durch die Kombination beider Übertragungstechniken wurden
Datenraten von mehr als 10 Tbit/s über eine Distanz von über 300
km erreicht (Y. Frignac et al., "Transmission
of 256 WDM and polarization-divisionmultiplexed channels at 42,7
Gb/s (10,2 Tb/s capacity) over 300 km of TeraLightTM fiber", in Proc. OFC 2002,
Paper FC5).
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Allerdings
werden die Reichweiten der Datenübertragung
in Übertragungssystemen
mit Polarisations-Multiplex durch nichtlineare Störeffekte
stark eingeschränkt.
Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Polarisationsmoden-Dispersion
(PMD) und um nichtlineare bitmusterabhängige Übersprecheffekte. Während aus
WDM-Systemen ohne Polmux bitmusterabhängiges Übersprechen aufgrund von Stimulierter
Raman-Streuung (SRS), Kreuzphasenmodulation (XPM) und Vier-Wellen-Mischung
(FWM) bekannt ist, so tritt in Systemen mit POLMUX überwiegend
ein polarisationsabhängiges Übersprechen auf.
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Der
Polarisationszustand einer transversalen elektromagnetischen Welle
ist durch die Vektor-komponenten der Amplitude des elektrischen
Feldes bezogen auf eine beliebiges aber festes rechtwinkliges Koordinatensystem
und die relative Phase zwischen den Vektorkomponenten des elektrischen Feldes
gegeben. Daher bewirkt eine Änderung
der relativen Phase zwischen den Komponenten eine Änderung
des Polarisationszustands der optischen Welle. In Vielkanalsystemen
verursachen demzufolge nichtlineare Effekte, die eine Änderung
der relativen Phase hervorrufen, auch eine wechselseitige Änderung
des Polarisationszustandes der optischen Signale. So bewirkt die
vom Polarisationszustand und der Intensität der beteiligten Signale abhängige Kreuzphasenmodulation
(XPM) im Allgemeinen eine Änderung
der relativen Phase und damit eine Änderung des Polarisationszustandes.
Deren zeitlicher Verlauf hängt
von der übertragenen
Bitsequenz der kopropagierenden Kanäle ab.
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In
einem Kanal eines WDM-Systems mit Polmux ändert sich durch stets wechselnde
Bitsequenzen der zueinander orthogonal polarisierten Datensignale
in einem Polmux-Signal die resultierende Polarisation als Funktion
der Zeit. Stimmen die Polarisationszustände der Resultierenden für zwei oder
mehrere Kanäle
in einem Zeitintervall überein
(beispielsweise wenn in allen betrachteten Kanälen in beiden Polarisationen
die gleiche Bit-Kombination übertragen
wird), so bewirkt durch XPM die Intensität in einem Kanal eine Polarisationsänderung
in allen anderen Kanälen.
Dieses führt
wegen der stets wechselnden Bitfolgen zu einer rauschartigen Änderung
des Polarisationszustands jedes einzelnen Polmux-Signals, was einer
Depolarisierung gleich kommt. Dieser POLMUX spezifische Depolarisierungseffekt,
dessen Ursache in der XPM liegt, wird im Folgenden als Kreuzpolarisationsmodulation
(XPolM) bezeichnet. Als Folge von XPolM stehen die Polarisationen
der Datensignale, die ursprünglich
zueinander orthogonal polarisiert sind, nach der Übertragung
nicht mehr senkrecht zueinander und lassen sich im Empfänger nicht
eindeutig voneinander trennen. Das durch XPolM bedingte Übersprechen
ist grundsätzlich
unabhängig
von der Datenrate und ist nur geringfügig abhängig vom Kanalabstand. Vielmehr
hängt XPolM von
der in allen Kanälen
geführten
Gesamtleistung ab und von der Anzahl der Kanäle. In WDM-Systemen mit POLMUX
und einer Vielzahl von Kanälen überwiegt
der Einfluss von XPolM im Vergleich zu XPM.
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Die
durch XPolM bewirkten Störeffekte
können
durch geringere Gesamtleistungen in den einzelnen Übertragungsstrecken
reduziert werden. Dies kann entweder durch Verkürzung der Streckenabschnitte
oder durch eine Verkleinerung der Kanalanzahl erreicht werden. Eine
andere Möglichkeit
zur geringfügigen
Reduzierung von XPolM besteht darin, Raman-Verstärker einzusetzen, weil dann
die über die
Strecke integrierte Leistung geringer ist. Dennoch gilt, dass die
Reduzierung der Gesamtleistung in einem WDM-System mit anderen Funktionseinbußen verbunden
ist und den Einfluss von XPolM auf die Datenübertragung nur bedingt verringert.
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Es
wird daher nach neuen Möglichkeiten
gesucht, das bei der Übertragung
eines Polmux-Signals durch XPolM bedingte Übersprechen und damit die gegenseitigen
Störungen
der optischen Datensignale zu verringern.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Besonders
gravierend wirken sich Störungen aufgrund
von XPolM aus, wenn in einer großen Anzahl von Kanälen alle
optischen Signale eine logische 1 aufweisen. Wenn sich aber die
resultierende Polarisation eines Polarisations-Multiplex-Signales (PMS)
eines Kanals um 90° gegenüber dem
jeweils benachbarten Kanal unterscheidet, trägt der oben genannte Fall weniger
zur Störung
bei. Auch für
andere Bitkombinationen der optischen Signale in den einzelnen Kanälen, für welche
die resultierende Polarisationen jeweils benachbarter Kanäle orthogonal zueinander
sind, wird das nichtlineare Übersprechen reduziert.
Dadurch bringt das Verfahren vorteilhaft eine Erhöhung der Übertragungsreichweite
mit sich.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn die Einstellung der Phasen der
modulierten optischen Signale zueinander geregelt wird. Dadurch
eröffnet
sich die Möglichkeit,
die Differenz der resultierenden Polarisation der Polmux-Signale
sendeseitig derart zu regeln, bis sich empfangsseitig beispielsweise
bei der Untersuchung der Augendiagramme im Hinblick auf die „Eye opening
penalty" (EOP) ein
Minimum einstellt und somit eine messbare Verbesserung der Übertragungsqualität eintritt.
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Durch
Abzweigen eines Regelsignals wird vorteilhaft die Polarisation der
Polmux-Signale gesteuert. Es ergibt sich dadurch eine optimale Störverringerung.
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In
einer Ausführungsvariante
des Verfahrens wird vorteilhaft der Polarisationszustand der Polmux-Signale
während
der Datenübertragung
an mindestens einer Stelle in der Übertragungsstrecke kontrolliert
und geregelt.
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Weitere
Vorteile des Verfahrens sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
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Dabei
zeigen
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1 eine Skizze zur Verdeutlichung von Polmux-Übertragung für zwei Kanäle mit
- a) nicht verschachtelten und
- b) verschachtelten Polarisationszuständen
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2 eine
Skizze zur prinzipiellen Verdeutlichung eines polarisations-verschachtelten WDM-Systems
mit Polmux
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3 den
Verlauf der EOP in Abhängigkeit von
der Polarisationsdifferenz zwischen den Resultierenden der Polmux-Signale
benachbarter gerechnet für
5 Kanäle
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4 das
Prinzipschaltbild eines Polmux-Modulators mit Regeleinrichtung zur
Kontrolle des Polarisationszustands der Polmux-Signale
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5 das
Prinzipschaltbild einer ersten Variante eines Polmux-Multiplexers
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6 das
Prinzipschaltbild einer zweiten Variante eines Polmux-Multiplexers
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Die
Skizze in 1 soll den Unterschied zwischen
herkömmlicher
POLMUX-Übertragung
und dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Vermeidung von Übersprechen
aufgrund von XPolM verdeutlichen und das Prinzip der Erfindung erklären.
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Für zwei Kanäle A und
B mit unterschiedlichen Wellenlängen
sind für
einen Zeitpunkt die resultierenden E-Feld-Vektoren für die möglichen
Bit-Konstellationen der beiden Datensignale eines Polmux-Signals
dargestellt.
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1a repräsentiert
den Fall der herkömmlichen
POLMUX-Übertragung,
wobei zwei modulierte optische Signale respektive Datensignale,
die zueinander orthogonal polarisiert sind, in jeweils einem Kanal
(hier A oder B) bei der zugehörigen
Wellenlänge übertragen
werden. Die resultierende Polarisation des Polmux-Signals hängt von
dem übertragenen Bitmuster
ab. Für
die Fälle,
dass nur ein Datensignal (eine logische 1), welches entweder horizontal
oder vertikal polarisiert ist, übertragen
wird (Bit-Kombinationen ,10' und
,01'), so ist der
E-Feld-Vektor der resultierenden Polarisation des Polmux- Signals in x- bzw. in
y-Richtung eingetragen. Werden zwei Datensignale in beiden Ebenen
gleichzeitig übertragen,
so liegt der E-Feld-Vektor der resultierenden Polarisation des Polmux-Signals unter 45° zur x-Richtung
(Bit-Kombination ,11').
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
wird der Polarisationszustand der Resultierenden des POLMUX-Signals
für jeden
zweiten Kanal geändert, wie
in 1b dargestellt ist. In jedem zweiten Kanal wird
die Phase des zweiten modulierten Signals um 180° verschoben, was anhand der
E-Feld-Vektoren für
den Kanal B zu erkennen ist. Für
die Kombination '10' zeigt der E-Feld-Vektor in die
negative x-Richtung. Wird in beiden Kanälen eine 1 übertragen, so liegt der E-Feld-Vektor
der resultierenden Polarisation des Polmux-Signals unter 135° zur x-Richtung, d.h. die
resultierende Polarisation in Kanal B unterscheidet sich um 90° von der
resultierenden Polarisation in Kanal A. Um welche Art der Polarisation
es sich dabei handelt ist für
das erfindungsgemäße Verfahren
unerheblich. Es gilt allgemein gleichermaßen für linear polarisierte oder
zirkular bzw. elliptisch polarisierte optische Signale.
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In 2 sind
die Spektren der aus jeweils zwei Datensignalen zusammengefassten
Polmux-Signale für
5 Kanäle
eines WDM-Systems
mit zunehmender Wellenlänge λ skizziert.
Oberhalb von jedem Polmux-Signal sind in Anlehnung an 1 die E-Feld-Vektoren der resultierenden Polarisationen der
einzelnen Polmux-Signale für
die möglichen Bit-Konstellationen
illustriert.
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Es
ergeben sich im Falle einer 11-Kombination der beiden Datensignale,
welcher in Bezug auf das Übersprechen
den ungünstigsten
Fall darstellt, in jeweils benachbarten Kanälen zueinander orthogonale
Polarisationen des resultierenden Polarisationszustands eines Polmux-Signals.
Eine nichtlineare Kopplung zwischen Kanälen mit gleichem Bitmuster wird
aufgrund der unterschiedlichen Polarisationszustände der benachbarten Kanäle verhindert.
Da die Bitfolgen in den einzelnen Kanälen stets wechseln, kann die
Störung
aufgrund des Übersprechens
nicht vollständig
behoben werden. Da jedoch das Ü bersprechen
aufgrund von XPolM der Effekt ist, der die Systemperformanz am stärksten beeinträchtigt,
wird die Systemperformanz in einem WDM-System mit Polmux und der
erfindungsgemäßen so genannter verschachtelten
Polarisation (engl. „interleaved
polarization") immer
verbessert.
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Die
Verbesserung der Übertragungseigenschaften
in WDM-Systemen
mit Polmux und verschachtelter Polarisation wurde sowohl durch Simulationen
als auch experimentell bestätigt.
In theoretischen Betrachtungen wurde ausgehend von der Manakov-Gleichung
in einem WDM-System mit einer Vielzahl von Kanälen die Änderung der Polarisation eines
optischen Signals in Propagationsrichtung berechnet. In 3 wird
auf ein solches Simulationsergebnis Bezug genommen. In einem 2 × 10 Gbit/s WDM-System
mit 5 Kanälen
und Polmux ist die „Eye Opening
Penalty" (EOP) am
Empfänger
in y-Richtung aufgetragen. Sie ist definiert als zweimal der mittleren
Intensität
geteilt durch die maximale Augenöffnung
eines Augendiagramms für
20% der Bit-Periode und wird in dB angegeben. Qualitativ ist die
EOP ein Maß für die Augenöffnung eines
Augendiagramms. Bei einem Wert der EOP von 3 dB ist das Auge bis
zur Hälfte
geschlossen und der Anteil der Störeffekte ist sehr hoch. Auf
der x-Achse von 3 ist der relative Polarisationsunterschied
der resultierenden Polarisationen der Polmux-Signale in jeweils benachbarten Kanälen angegeben.
Pro Kanal wurden 7,8 dBm Leistung angenommen. Es sind deutlich die
Minima der EOP für
die x-Werte von 90° und
270° zu
erkennen. An diesen Punkten stehen die E-Feld-Vektoren der resultierenden
Polarisationen der Polmux-Signale für jeweils benachbarte Kanäle annähernd orthogonal
zueinander. Dies zeigt, dass für
verschachtelte Polarisationen der Polmux-Signale in benachbarten
Kanälen
die Öffnung
eines Augendiagramms auf der Empfangsseite durch XPolM nur wenig
beeinflusst wird und, dass die Störungen aufgrund von XPolM durch
das erfindungsgemäße Verfahren
maximal reduziert werden.
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Grundsätzlich sind
folgende Voraussetzungen zur technischen Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu beachten: Zur Erzeugung eines Polmux-Signals mit zwei Datensignalen
ist eine einzelne Laserquelle zwingend, da nur so feste Phasendifferenzen
zwischen den Datensignalen eingestellt werden können. Die Einstellung von exakten Polarisationszuständen zu
Beginn der Übertragungsstrecke
sollte mit großer
Sorgfalt durchgeführt
werden. Es ist wichtig, dass die Bezugsebenen der Polarisation für alle Kanäle gleich
sind. Die Effizienz des Verfahrens wird davon abhängen, ob
die 90°-Differenz
der Polarisationen der Resultierenden der Polmux-Signale in jeweils
benachbarten Kanälen
erhalten bleibt. Der Einsatz von polarisationserhaltenden Fasern
oder Multiplexern ist daher vorteilhaft, ebenso das Vorhandensein
von Regelkreisen und Kontrollmechanismen der Polarisationszustände. Die
Verwendung von polarisationserhaltenden „arrayed waveguide gratings" (AWGs) zur Erzeugung
von in ihrer Polarisation verschachtelten Polmux-Signalen in einem
WDM-System bringt den Vorteil mit sich, dass keine Kontrolleinheiten
innerhalb der Multiplex-Anordnung notwendig sind. Auch kann die
Anordnung leicht in eine bereits bestehende Polmux-Übertragungsstrecke
eingefügt
werden.
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Zusätzlich müssen die
in allen Kanälen übertragenen
Bitfolgen zeitlich synchronisiert sein, um maximale Wechselwirkungszeiten
zu erreichen.
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In 4 ist
das Prinzipschaltbild eines sendeseitigen POLMUX-Modulators mit
Regeleinrichtung des Polarisationszustands der POLMUX-Signale skizziert.
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Ein
kontinuierliches optisches Signal eines Lasers CW einer vorgegebenen
Emissionswellenlänge
wird einem Strahlteiler ST1 zugeführt, der es in zwei Teilsignale
CW1 und CW2 gleicher Amplitude aufteilt. Das Teilsignal CW1 wird
einem ersten Modulator MOD1 zugeführt, wo es mit einem ersten
Datensignal DS1 amplitudenmoduliert wird. Das am Ausgang des Modulators
MOD1 abgegebene amplitudenmodulierte optische Signal OS1 wird über ein
Polarisationsstellglied POLC, der die Polarisation um 90° verstellt,
einem Polarisationskombinierer PBS zugeführt. Das Teilsignal CW2 wird
einem zweiten Modulator MOD2 zugeführt, wo es mit einem zweiten Datensignal
DS2 amplitudenmoduliert wird. Das am Ausgang des Modulators abgegebene
amplitudenmodulierte optische Signal OS2 wird einem Phasenmodulator
PMOD zugeführt,
der von einer Regeleinrichtung RE gesteuert wird. Im Phasenmodulator PMOD
wird eine Phasenverschiebung von 180° gegenüber dem Signal OS1 eingestellt.
Eine Phasenverschiebung von 180° bewirkt
eine Polarisationsdrehung des resultierenden Polmux-Signals von
90°. Das
optische Signal OS2 wird anschließend dem Polarisationskombinierer
PBS zugeführt,
der es mit dem optischen Signal OS1 zu einem Polarisationsmultiplex-Signal
PMS zusammengefasst. Das am Ausgang des Polarisationskombinierers
abgegebene Polmux-Signal PMS wird einem Strahlteiler ST2 zugeführt, dessen
erster Ausgang zur Übertragungsstrecke
führt,
während über den
zweiten Ausgang ein Messsignal zu der Regeleinrichtung RE geleitet
wird. Dort wird der Polarisationszustand der Resultierenden des
Polmux-Signals gemessen und ein Kontrollsignal KS erzeugt, welches
dem Phasenmodulator PMOD zugeführt
wird. Auf diese Weise wird die Phasenverschiebung zwischen den optischen
Signalen OS1 und OS2 exakt eingestellt.
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Zur
Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die angegebene Variante eines Polmux-Modulators beispielsweise
für alle
geradzahligen Kanäle
des WDM-Systems implementiert. Dann wird bei den ungeradzahligen
Kanälen
die Phase des modulierten Signals OS2 am Phasenmodulator auf 0° gehalten.
Die Polmuxsignale der geradzahligen und ungeradzahligen Kanäle werden
zur Datenübertragung
mit polarisationserhaltenden Wellenleitergittern (engl. „arrayed
waveguide gratings",
abgekürzt AWG)
zusammengefasst.
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Die
Einstellung der Polarisation und Phase der beiden optischen Signale
eines Polmux-Signals kann wahlweise auch vor der Datenmodulation
erfolgen. Dazu wird das Trägersignal
CW mittels eines Polarisationssplitters PBS in zwei zueinander orthogonal
polarisierte Trägersignale
CW15 und CW2P gleicher Amplitude aufgeteilt. Diese Trägersignale werden
jeweils unterschiedlichen Modulatoren zugeführt. Die Phaseneinstellung
erfolgt im Anschluss hinter einem der Modulatoren.
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In 5 ist
das Prinzipschaltbild einer Variante eines Polmux-Multiplexers zur
Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt.
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Die
Polmux-Signale PMS_1, PMS_3, PMS_5 ... der ungeradzahligen Kanäle, welche
jeweils aus zwei zueinander orthogonalen Datensignalen bestehen,
werden den Eingängen
eines polarisationserhaltenden AWG AWGU zugeführt, wo sie zu einem WDM-Signal
WDM_PMSU zusammengefasst werden. Der Kanalabstand der einzelnen
Kanäle
betrage in diesem Beispiel 104 GHz. Der Ausgang von AWGU ist über eine
polarisationserhaltende Faser und ein Polarisationsstellglied POLCU
mit dem ersten Eingang eines Channel-Interleavers PI verbunden.
Die Polmux-Signale PMS_2, PMS_4, PMS_6 ... der geradzahligen Kanäle unterscheiden
sich im Vergleich zu den Polmux-Signalen der ungeradzahligen Kanäle dahingehend,
dass eines der beiden zueinander orthogonal polarisierten Datensignale
der einzelnen Polmux-Signale um 180° phasenverschoben ist. Die Polmux-Signale
PMS_2, PMS_4, PMS_6 ... werden den Eingängen eines polarisationserhaltenden AWG
AWGG zugeführt,
wo sie zu einem WDM-Signal WDM_PMSG zusammengefasst werden. Der
Kanalabstand der einzelnen Kanäle
betrage hier 100 GHz. Der Ausgang von AWGG ist über eine polarisationserhaltende
Faser und ein Polarisationsstellglied POLCU mit dem zweiten Eingang
eines Channel-Interleavers PI verbunden. Am Ausgang des Channel-Interleavers
PI wird das WDM-Signal WDM_PMS abgegeben, das aus N Polmux-Signalen
mit zueinander verschachtelten Polarisationen besteht. Der Kanalabstand
beträgt
jetzt 50 GHz. Das WDM-Signal WDM_PMS wird an einem Strahlteiler
ST in zwei Teilsignale aufgeteilt. Das erste Teilsignal wird der Übertragungsstrecke
zugeführt,
das zweite Teilsignal wird einem polarisationserhaltenden AWG AWG_N,
welches als Demultiplexer fungiert, zugeführt. Am Ausgang des Demultiplexers
AWG_N können
die Polmux-Signale ka nalweise Polarisationskontrolleinrichtungen
C(λi) mit i = 1 ... N zugeführt werden, in denen je nach
Bedarf der Polarisationszustand eines Polmux-Signals bestimmt wird.
Die Polarisationskontrolleinrichtungen C(λi) der
geradzahligen bzw. ungeradzahligen Kanäle sind mit den jeweiligen
Polarisationsstellgliedern POLCG und POLCU verbunden. Auf diese
Weise wird der Polarisationszustand der WDM-Signale WDM_PMSG und
WDM_PMSU überprüft und geregelt.
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In 6 ist
das Prinzipschaltbild einer zweiten Variante eines Polmux-Multiplexers
zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
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Die
modulierten optischen Signale der geradzahligen Kanäle OS2 (λ2),
OS2 (λ4), OS2 (λ6) ... (der Kanalabstand beträgt beispielsweise
100 GHz) werden über
Phasensteller PS einem Multiplexer AWG2G, der vorzugsweise aus einem
polarisationserhaltenden AWG besteht, zugeführt. In den Phasenstellern
wird die Phase der optischen Signale jeweils um 180° verschoben.
(In der Zeichnung sind die Polarisationszustände der jeweiligen Signale
in Klammern als E-Feldvektoren angegeben.) Das im Multiplexer AWG2G
zusammengefasste Signal WDM_S2G wird anschließend einem Signal-Interleaver
SI zugeführt.
Die modulierten optischen Signale der ungeradzahligen Kanäle OS2 (λ1),
OS2 (λ3), OS2 (λ5) ... (der Kanalabstand beträgt 100 GHz)
werden direkt ohne Phasenverschiebung einem polarisationserhaltenden
Multiplexer AWG2U zugeführt,
wo sie zu einem Signal WDM_S2U zusammengefasst und an den Ausgang
abgegeben werden. Das Signal WDM_S2U wird dem Signal-Interleaver
SI zugeführt. Dabei
kann es sich beispielsweise um ein periodisches Filter mit 50 GHz-Periode
(einem 50 GHz-Interleaver) handeln. Im 50 GHz-Interleaver SI werden die beiden Teil-WDM-Signale
WDM_S2G und WDM_S2U zu einem WDM-Signal WDM_S2 mit 50 GHz Kanalabstand
zusammengefasst. Das Signal WDMS_S2 wird über einen Polarisationsversteller POLS
einem ersten Eingang eines Strahlkombinierers BC zugeführt. Der
Polarisationsversteller POLS bewirkt eine Polarisationsdrehung der
WDM-Signale WDM_S2 von 90°.
Dem zweiten Eingang des Strahlkombinierers BC wird ein zweites WDM-Signal WDM_S1
zugeführt,
das mit einem Kanalabstand von 50 GHz aus modulierten optischen
Signalen OS2 (λ1), OS2 (λ2), ... OS2 (λN) zusammengesetzt
ist. Alle Einzelsignale von WDM_S1 weisen eine Polarisation orthogonal
zu den Signalen von WDM_S2 auf. Im Strahlkombinierer BC werden die
zueinander orthogonal polarisierten WDM-Signale WDM_S1 und WDM_S2
zusammengefasst und an den Ausgang abgegeben.
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Das
derart erzeugte WDM-Ausgangssignal WDM_PMS besteht demnach pro Kanal
aus einem Polmux-Signal PMS, in dem zwei modulierte optische Signale
zueinander orthogonal polarisiert sind. Dabei unterscheidet sich
die resultierende Polarisation der Polmux-Signale in den geradzahligen
Kanälen gegenüber den
ungeradzahligen Kanälen
um 90°. Diese
Sendeanordnung ist im Vergleich zu der in 5 dargestellten
Variante mit weniger Aufwand zu realisieren.