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Die
Erfindung betrifft einen Formstein gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Aus
der
CH 687 394 ist ein
Formstein bekannt, welcher aus einem Korpus und daran an zwei gegenüberliegenden
Seiten angeordneten Flügeln besteht.
Nachteilig an diesem Formstein ist, dass der Formstein bei der Herstellung
von geraden Mauern ausschließlich
die Herstellung von Maueren erlaubt, welche zu einer Seite hin Öffnungen
aufweisen und im Bereich dieser Öffnungen
schwach ausgebildet sind. Weiterhin ist es nachteilig, dass der
bekannte Formstein bei der Herstellung von Mauern bzw. Böschungsmauern
keinen Längenausgleich
ermöglicht, so
dass man Formsteine aufwändig
kürzen
muss, um Maße
zu erreichen welche nicht einem ganzzahligen Vielfachen eines Rasters
der Formsteine entsprechen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Formstein zu entwickeln,
mit welchem stabile gerade Mauern herstellbar sind und welcher bei
der Herstellung von Mauern und Böschungsmauern
Längen-
bzw. Radienausgleiche erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1 erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind
vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
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Der
erfindungsgemäße Formstein
ist mit einem linken Flügel
und einem rechten Flügel
ausgestattet, die beide vor oder die beide hinter einer senkrechten
Ebene angeordnet sind, wobei die Ebene den Formstein auf halber
Formsteinstiefe in zwei Hälften
teilt und wobei die Flügel
um wenigstens eine Flügeltiefe
zueinander versetzt angeordnet sind. Durch die versetzte Anordnung
der Flügel
ist es möglich
benachbarte Formsteine mit sich ganz oder teilweise überlappenden
Flügeln
nebeneinander anzuordnen. Hierdurch wird zum einen die Stabilität der Mauer
erhöht,
da diese im Übergangsbereich
zweier benachbarter Formsteine gänzlich
oder wenigstens teilweise eine Stärke aufweist, welche einer
doppelten Flügeltiefe
entspricht. Weiterhin erlauben die versetzt angeordneten Flügel, benachbarte
Formsteine in unterschiedlichen Abständen zueinander anzuordnen
und hierdurch die Mauerlänge
zu variieren. Durch ein abwechselnd um 180° um eine Hochachse verdrehtes
Aneinanderreihen der Formsteine sind Mauern herstellbar, bei welchen
die Flügel
benachbarter Formsteine jeweils vor und hinter der senkrechten Trennebene
liegen und die Mauer somit besonders gut stabilisieren. Kern der
Erfindung ist ein Korpus mit seitlich angeordneten Flügeln, welche durch
ihre versetzte Anordnung vor oder hinter einer parallel zur Sichtfläche des
Formsteins ausgerichteten Mittelebene, eine Vielzahl von Positionierungsmöglichkeiten
benachbarter Formsteine zulassen. Zu diesen Positionierungsmöglichkeiten
gehört
nicht nur die Möglichkeit,
die Formsteine in einer Mauerlage in unterschiedlichem Abstand aufeinander
folgen zu lassen und hierbei keine Einbußen bezüglich der Qualität der Mauer
hinnehmen zu müssen,
sondern auch die Möglichkeit
die Formsteine in unterschiedlicher Orientierung – um 180° gegiert
(Drehung um eine Hochachse) – aneinander
zu fügen
und hierdurch Mauern unterschiedlichen Aufbaus und unterschiedlicher
Optik realisieren zu können.
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Die
Erfindung sieht ein form- und/oder reibschlüssiges Zusammenwirken der Flügel benachbarter
Formsteine vor, um der zu bildenden Mauer durch sich gegenseitig
wirksam abstützende Formsteine eine
hohe Eigenstabilität
zu verleihen.
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Weiterhin
sieht die Erfindung vor, den linken Flügel und den rechten Flügel mit
gleichen Abmessungen auszubilden. Hierdurch ist beim vorgesehenen
Versatz ein optimales Zusammenwirken der Flügel möglich.
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Insbesondere
sieht die Erfindung vor, den linken Flügel punktsymmetrisch zum rechten
Flügel auszubilden.
Dies vereinfacht die Konstruktion und führt zu einer vergleichbaren
Belastbarkeit der beiden Flügel.
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Erfindungsgemäß besteht
der Formstein aus Beton, um diesen kostengünstig in großen Mengen herstellen
zu können.
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Weiterhin
sieht die Erfindung vor, zwischen den Korpussen benachbarter Formsteine
und deren Flügel
einen Hohlraum auszubilden, wobei die beiden Flügel hierzu eine Distanz zueinander
aufweisen bzw. um mehr als eine Flügeltiefe zueinander versetzt
sind oder wenigstens einen Rücksprung
aufweisen. Dieser Hohlraum bewirkt eine weitere Stabilisierung der
Mauer und ermöglicht
auch ein Verfüllen
mit Beton, Mörtel
oder Erde.
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Die
Erfindung sieht vor, den Flügel
mit wenigstens einem Vorsprung und/oder wenigstens einem Rücksprung
auszubilden. Hierdurch ist ein Formschlüssiges zusammenwirken wie zum
Beispiel ein verkrallen zwischen den Formsteinen möglich.
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Eine
besondere Ausführungsform
sieht vor, den Vorsprung bzw. den Rücksprung an einem freien Ende
des Flügels
auszubilden. Hierdurch ist eine tief im benachbarten Formstein liegende
Krafteinleitung möglich,
welche die Übertragung
hoher Kräfte
zwischen den benachbarten Formsteinen erlaubt.
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Weiterhin
sieht die Erfindung vor, an dem Korpus wenigstens einen Vorsprung
oder einen Rücksprung
auszubilden. Diese Formgebung erlaubt auch einen Formschluss zwischen
einem Flügel
und einem Korpus eines benachbarten Formsteins und erhöht die Stabilität der Mauer.
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Insbesondere
sieht die Erfindung ein Zusammenwirken zwischen dem Vorsprung oder
dem Rücksprung
des Flügels
und dem Rücksprung
oder dem Vorsprung eines benachbarten Korpus vor, um die Stabilität der Mauer
zu erhöhen.
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Ebenso
sieht die Erfindung ein Zusammenwirken zwischen dem Vorsprung oder
dem Rücksprung
des Flügels
und dem Flügel
eines benachbarten Formsteins vor, um die Stabilität der Mauer
zu erhöhen.
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Gemäß der Erfindung
ist es vorgesehen, den Korpus des Formsteins in der Draufsicht als
Rechteck oder Quadrat oder Dreieck oder Kreis oder Ellipse oder
Trapez auszubilden. Hierdurch können
Mauern in unterschiedlichster Optik erstellt werden, welche sämtliche
Vorteile der Erfindung aufweisen.
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Weiterhin
sieht die Erfindung vor, den Formstein im Bereich seines Korpus
mit wenigstens einem von einer Oberseite zu einer Unterseite des
Formsteins reichenden senkrechten Durchbruch zu versehen. Hierdurch
kann das Gewicht großer
Formsteine in Grenzen gehalten werden.
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Die
Erfindung sieht auch einen sich zu der Unterseite des Formsteins
verjüngenden
Durchbruch vor. Ein derartiger Durchbruch läst sich fertigungstechnisch
mit einer Steinformmaschine einfach herstellen, da eine große Entformungsschräge gegeben ist.
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Weiterhin
sieht die Erfindung vor, an einer Innenfläche des Durchbruchs Nasen anzuordnen. Hierdurch
verfügt
der Formstein über
Auflager, welche das Befestigen und Einhängen von Einbauten erlauben.
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Die
Erfindung sieht vor, in den Durchbruch wenigstens eine Platte einzusetzen,
um den Durchbruch wenigstens teilweise zu verschließen. Hierdurch
ist es möglich,
zum Beispiel bei Böschungsmauern
die Wurzeln der Bepflanzung in die Böschung zu lenken.
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Weiterhin
sieht die Erfindung vor, den Durchbruch im Formstein zu einer Oberseite
und/oder zu der Unterseite des Formsteins zu verschießen. Ein Verschließen zu einer
Oberseite ermöglicht
einen einfachen Abschluss der obersten Steinlage einer Mauer. Durch
ein Verschließen
eines Mauersteins nach oben und unten kann in einer Böschung einfach eine
gezielt vom Bewuchs ausgenommene Zone geschaffen werden.
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Die
Erfindung sieht auch Stützrippen
vor, die an dem Korpus des Formsteins zu seitlich benachbarten Formsteinen
hin ausgeformt sind. Hierdurch ist eine vergrößerte Auflagefläche für einen
Formstein einer nächsthöheren Mauerlage
geschaffen, welche die Stabilität
der Mauer erhöht.
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Erfindungsgemäß ist zwischen
dem Flügel und
dem Korpus eine Sollbruchstelle vorgesehen, um mit wenig Aufwand
Ecken oder Mauerabschlüsse ausbilden
zu können,
bei welchen der Flügel
nicht erforderlich ist.
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Schließlich sieht
die Erfindung vor, den Flügel
in einer Breite zu bemessen, welche zwischen 1/3 und 3/4 der Korpusbreite
liegt. Bei einem derartigen Flügel-Korpusverhältnis ist
auch ein größerer Längenausgleich
möglich,
ohne auf eine hinreichende Überlappung
der Flügel
verzichten zu müssen.
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Im
Sinne der Erfindung wird unter einem Flügel ein Fortsatz verstanden,
dessen Breite (FB) größer ist
als dessen Tiefe (FT). Hiervon ist im Sinne der Erfindung ein Nocken
zu unterscheiden, bei welchem die Breite (FB) kleiner ist als die
Tiefe (FT). Für
die Flügel
der erfindungsgemäßen Formsteine
gilt grundsätzliche
FB > FT.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben.
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Hierbei
zeigt:
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1 – 3:
drei Ausführungsvarianten
eines ersten erfindungsgemäßen Formsteins
in perspektivischer Darstellung,
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4:
eine perspektivische Darstellung von drei in einer Mauerlage nebeneinander
angeordneten Formsteinen, welche dem in der 1 dargestellten
Formstein entsprechen,
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5 – 6:
Draufsichten auf einen zweiten und einen dritten erfindungsgemäßen Formstein,
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7a – 7c:
Draufsichten auf drei unterschiedliche Mauerlagen, welche mit dem
aus der 5 bekannten zweiten Formstein
gebildet sind,
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8a – 8c:
Draufsichten auf drei unterschiedliche Mauerlagen, welche mit dem
aus der 6 bekannten dritten Formstein
gebildet sind,
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9a – 9c:
Draufsichten auf einen vierten erfindungsgemäßen Formstein und zwei mit diesem
gebildeten Mauerlagen,
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10:
eine Draufsicht auf eine zweilagige Böschungsmauer,
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11:
eine Draufsicht auf einen fünften
erfindungsgemäßen Formstein
mit Vorsprüngen
und Rücksprüngen,
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12:
eine Draufsicht auf einen sechsten erfindungsgemäßen Formstein und
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13:
eine Draufsicht auf eine weitere Mauervariante.
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Die 1 bis 3 zeigen
drei Ausführungsvarianten
eines ersten erfindungsgemäßen Formsteins
S in perspektivischer Darstellung. Der Formstein S besteht im wesentlichen
aus einem Korpus K und zwei Flügeln
F, welche im Folgenden auch als linker Flügel FL und rechter Flügel FR bezeichnet sind.
Der Korpus K weist in der Draufsicht die Kontur eines Rechtecks
R auf. Der Formstein S bzw. der Korpus K werden von einer senkrecht
stehenden Ebene E in eine vordere Hälfte SHV und eine hintere Hälfte SHH
geteilt. Hierbei ist die Ebene E mittig zwischen einer ersten Sichtseite 1 und
einer zweiten Sichtseite 2 des Formsteins S angeordnet.
Die Ebene E weist somit bezogen auf eine Formsteintiefe ST zur vorderen
Sichtseite 1 und zur hinteren Sichtseite 2 jeweils
den Abstand einer halben Formsteintiefe HST = 0,5 × ST auf.
Die Flügel
F sind an einer rechten Seitenfläche 3 und
einer linken Seitenfläche 4 des
Formsteins S angeordnet, verlaufen etwa parallel zur Ebene E und
weisen mit jeweils einer Flügeltiefe
FT, einer Flügelbreite
FB und einer Flügelhöhe FH identische
Abmessungen auf. Eine Vorderseite 21 des rechten Flügels FR
liegt mit der Sichtseite 1 des Formsteins S in einer gemeinsamen
Ebene E1, welche parallel zur Ebene E steht. Eine Vorderseite 8 des
linken Flügels
FL ist gegenüber
dieser Ebene E1 in Richtung der Ebene E zurückversetzt. Der Formstein S
weist neben der Formsteintiefe ST eine Formsteinbreite SB und eine
Formsteinhöhe
SH auf, wobei die Formsteintiefe ST einer Korpustiefe KT und die
Formsteinhöhe
SH einer Korpushöhe
KH entspricht. Die Formsteinbreite SB berechnet sich schließlich aus
den beiden Flügelbreiten
FB und einer Korpusbreite KB. Nach oben und unten ist der Formstein
S durch eine Oberseite 5 und eine Unterseite 6 begrenzt.
Charakteristisch für
den Formstein S sind die in der vorderen Hälfte SHV des Formsteins S seitlich
angeordneten Flügel
F bzw. FL und FR. Diese weisen in y-Richtung zueinander eine Distanz DF
auf, wobei die Distanz DF zwischen einer Rückseite 7 des rechten
Flügels
FR und der Vorderseite 8 des linken Flügels FL gemessen ist. Die Flügel FL und
FR sind zu einem Symmetriepunkt SP punktsymmetrisch. Optional sind
Kanten K1 und/oder K2, an welchen die Flügel F in den Korpus K übergehen,
als Sollbruchstellen S1, S2 mit einer Kerbe (hier nicht dargestellt)
versehen, um an Mauerenden das Abtrennen eines nicht benötigten Flügels F zu
erleichtern.
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Der
in der 1 dargestellte Formstein S ist als Vollstein ausgeführt. Im
Unterschied zu diesem weisen die in den 2 und 3 dargestellten Formsteine
S bei identischen Abmessungen und identischer Außenform jeweils einen senkrechten Durchbruch 9 auf,
welcher den Formstein S von der Oberseite 5 zur Unterseite 6 durchbricht.
Bei der in der 2 dargestellten Ausführungsvariante
des Formsteins S verjüngt
sich der Durchbruch 9 ähnlich wie
ein umgekehrt stehender Pyramidenstumpf in eine Pfeilrichtung z'.
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Bei
der in der 3 dargestellten dritten Ausführungsvariante
des Formsteins S weist der Durchbruch 9 die Form eines
Quaders auf. An Innenwänden
(ohne Bezugszeichen) des Durchbruchs 9 sind vier Nasen 10 angeordnet,
welche als Auflager 11 für eine in den Durchbruch 9 einsetzbare
Platte 12 dienen. Die für
die Nasen 10 gewählte Positionierung erlaubt
es, den Durchbruch 9 des Formsteins S zu dessen Oberseite 5 hin
abzuschließen.
Dies ist insbesondere bei der obersten Lage einer Mauer aus Formsteinen
S von Vorteil, da so mit geringem Aufwand ein sauberer Mauerabschluss
möglich
ist. Selbstverständlich
sieht die Erfindung auch vor, die Nasen nahe der Unterseite 6 des
Formsteins S anzuordnen, um mit Hilfe der Platte den Durchbruch 9 nach
unten begrenzen zu können.
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Auch
die in der 2 dargestellte Ausführungsvariante
des Formsteins erlaubt ein Einsetzen von Platten in unterschiedlichen
Höhen (z).
Hierzu können
beispielsweise als Pyramidenstümpfe
ausgebildete Platten Verwendung finden. Weiterhin ist es vorgesehen,
den Durchbruch analog zu der in der 3 gezeigten
Ausführungsvariante
mit Nasen oder Absätzen
zu versehen, welche als Auflager für Platten oder andere Einsätze, wie
z.B. Körbe
oder Wasserspeicher, dienen können.
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In
der 4 sind ein linker Formstein SL, ein mittlerer
Formstein S und ein rechter Formstein SR in perspektivischer Darstellung
gezeigt. Die Formsteine SL, S, SR sind nebeneinander angeordnet
und bilden einen Teil einer Mauerlage ML einer Mauer M. Bezüglich ihrer
Abmessungen entsprechen die in der 4 dargestellten
Formsteine SL, S, SR dem aus der 1 bekannten
Formstein. Alle drei Formsteine SL, S, SR sind in der selben Ausrichtung
angeordnet. Hierdurch liegen die Flügel F vor der die Formsteine SL,
S, SR teilenden Ebene E. In der 4 ist für jeden
der Formsteine SL, S, SR eine Ebene E dargestellt, wobei diese Einzelebenen
E bei der gerade ausgebildeten Mauer M selbstverständlich eine
gemeinsame Ebene bilden. Durch die versetzte Anordnung der Flügel F liegen
der Flügel
FR des Formsteins S und der Flügel
F des Formsteins SR bzw. der Flügel
FL des Formsteins S und der Flügel
F des Formsteins SL jeweils parallel zueinander vor der Ebene E.
Somit ist die Mauer M bzw. die Mauerlage ML auch zwischen den Korpussen
K durch eine doppelte Flügelanordnung
massiv und damit stabil ausgebildet. Bei der in der 4 gezeigten
Anordnung der Formsteine SL, S, SR schließen die Seitenflächen 3, 4 der
Formsteine SL, S, SR und der Flügel
F Hohlräume 13 ein.
Diese weisen eine Tiefe T13 auf, welche der in der 1 dargestellten
Distanz DF entspricht.
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In
der 5 ist eine Draufsicht auf einen zweiten Formstein
S dargestellt. Dieser ist ähnlich dem
in der 1 gezeigten Formstein ausgeführt, wobei Flügel F bzw.
FL und FR in y-Richtung nur um eine Flügeltiefe FT zueinander versetzt
sind und somit im Gegensatz zu dem aus der 1 bekannten Formstein
keine Distanz zueinander aufweisen. In Analogie zu den in den 2 und 3 dargestellten
Formsteinen weist der Formstein S einen Durchbruch 9 auf.
Die beiden Flügel
F sind vor einer dem Formstein S bzw. dessen Korpus K teilenden
Ebene E angeordnet.
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Die 6 zeigt
einen dritten Formstein S, bei welchem Flügel F bzw. FL, FR vor einer
einen Korpus K teilenden Ebene E liegen. Im Unterschied zu den in den
vorhergehenden Figuren gezeigten Formsteinen weisen die Flügel F an
freien Enden 14 Vorsprünge 15 auf.
Die Flügel
FL und FR weisen zueinander eine Distanz DS auf.
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In
den 7a bis 7c sind
in Draufsicht unterschiedliche Mauerlagen ML dargestellt, welche durch
Formsteine S gebildet sind, die dem in der 5 dargestellten
Formstein entsprechen. Die einzelnen Mauerlagen ML sind exemplarisch
jeweils durch einen linken Formstein SL, einen mittleren Formstein
S und einen rechten Formstein SR gebildet.
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Die
einzelnen Mauerlagen ML weisen unterschiedliche Längen L1,
L2, L3 auf, wobei gilt, L1 > L2 > L3. Diese Unterschiede
sind durch einen unterschiedlichen Überlappungsgrad der Flügel F benachbarter
Formsteine SL, S bzw. S, SR bedingt. Bei der in der 7a dargestellten
Mauerlage ML überlappen
sich die Flügel
F abgesehen von Toleranzen nahezu vollständig, so dass von einem Überlappungsgrad
von etwa 100 gesprochen werden kann. Die Formsteine SL, S, SR der
in der 7b dargestellten Mauerlage ML
weisen einen Überlappungsgrad
von etwa 50% auf, da die Flügel
F jeweils etwa mit einer halben Flügelbreite FB vor- bzw. hintereinander
liegen. Bei der in der 7c dargestellten Mauerlage ML
liegt der Überlappungsgrad
mit etwa 25% an einer unteren Grenze.
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In
den 8a bis 8c sind
nochmals drei unterschiedliche Mauerlagen ML dargestellt, welche jeweils
aus zwei Formsteinen SL, S aufgebaut sind, die dem in der 6 beschriebenen
Formstein entsprechen. Bezüglich
der Thematik der Längen
der Mauerlagen und des Überlappungsgrades
wird auf die Ausführungen
zu den 7a bis 7c verwiesen.
Wie die 8c zeigt, ist durch die Vorsprünge 15 an
den freien Enden 14 der Flügel F ein Unterschreiten eines
minimalen Überlappungsgrades
verhindert, da diese ein weiteres Auseinanderziehen der Formsteine
S und SL nur zulassen würden,
wenn einer der Formsteine S, SL gleichzeitig in y-Richtung verschoben
würde.
Die 8a und 8b zeigen, wie
ein zwischen den Flügeln
F eingeschlossener Hohlraum 13 bei abnehmendem Überlappungsgrad ebenfalls
im Volumen abnimmt. Bei den in den 8a bis 8c dargestellten
Mauerlagen ML sind die beteiligten Formsteine S, SL immer in derselben Orientierung
nebeneinander gesetzt.
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Die 9a zeigt
eine Draufsicht auf einen vierten Formstein S, welcher ähnlich dem
in der 6 dargestellten Formstein gestaltet ist. Der Formstein
S besteht im wesentlichen aus einem Korpus K und daran angeordneten
Flügeln
F bzw. FL und FR.
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In
der 9b ist eine erste Mauerlage ML dargestellt, welche
aus drei Formsteinen SL, S, SR besteht. Diese Formsteine SL, S,
SR sind ebenso wie die Formsteine der in den vorhergehenden Figuren dargestellten
Mauerlagen alle in derselben Orientierung ausgerichtet, um zu einer
Sichtseite 1 ein glattes Mauerbild entstehen zu lassen,
wobei alle Flügel
F in y'-Richtung
vor der Ebene E liegen. Zu einer gegebenenfalls vorhandenen zweiten
Sichtseiten 2 (freistehende Mauer) weist die Mauerlage
ML im Wechsel mit den Korpussen K Rücksprünge 16 auf.
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Die 9c zeigt
eine weitere Mauerlage ML mit vier Formsteinen SL, S, SR, SRR, bei
welcher die Formsteine S und SRR in der bekannten Ausrichtung angeordnet
sind. Die übrigen
Formsteine SL und SR sind gegenüber
dem Formstein S um 180° gedreht, wobei
die Drehung um eine Hochachse H erfolgt, welche senkrecht aus der
Zeichnungsebene tritt. Bei den Flügeln F der Formsteine SL, S,
SR, SRR wird zur besseren Beschreibung nun zwischen Flügeln FF,
welche der Ebene E fern sind, und Flügeln FN, welche der Ebene E
nahe liegen, unterschieden. Die unterschiedlichen Übergänge zwischen
benachbarten Formsteinen SL, S bzw. S, SR bzw. SR, SRR sind nunmehr
dadurch definiert, dass zwei der Ebene E ferne Flügel FF oder
dass zwei der Ebene E nahe Flügel
FN zusammenwirken. Wirken zwei Flügel FF zusammen, so entsteht
zu beiden Sichtseiten der Eindruck einer rücksprunglosen Mauer M1. Sofern zwei
Flügel
FN zusammenwirken, entsteht ein Mauerabschnitt M2, welcher zu beiden
Sichtseiten Rücksprünge 16 aufweist.
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Die
dritte Gestaltungsvariante ist bereits in der 9b dargestellt.
Diese entsteht durch das Zusammenwirken eines der Ebene E nahen
Flügels
FN und eines der Ebene E fernen Flügels FF. Hierdurch entsteht
ein Mauerabschnitt M3, welcher nur zu einer Sichtseite der Mauer
einen Rücksprung 16 aufweist.
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Systembedingt
lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Formstein entweder Mauerlagen ausbilden,
welche sich durchgängig
aus Mauerabschnitten M3 zusammensetzen oder bei welchen sich Mauerabschnitte
M1 und M2 abwechseln oder bei welchen sich Mauerabschnitte M1, M2
und M3 abwechseln.
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Insbesondere
die Ausbildung einer Mauer, welche aus Mauerabschnitten M3 aufgebaut
ist, erlaubt auch die Ausbildung bogenförmiger Böschungsmauern.
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In
der 10 ist eine Draufsicht auf eine Böschungsmauer
M aus Formsteinen S dargestellt, wobei die Formsteine S dem in der 9a gezeigten Formstein
entsprechen. Die Mauer M besteht aus einer unteren Mauerlage ML1
und einer gegenüber dieser
zurückversetzten
Mauerlage ML2. Benachbarte Formsteine S der unteren Mauerlage ML1
sind zueinander jeweils um einen Winkel α = 15° um eine senkrecht aus der Zeichnung
ragende Hochachse verdreht. In idealisierter Betrachtung beschreiben
die Formsteine S der unteren Mauerlage ML1 einen nicht dargestellten
Bogen mit einem Radius R1. Begründet durch
die gegenüber
der unteren Mauerlage ML1 zurückversetzte
obere Mauerlage ML2 beschreibt die obere Mauerlage ML2 in idealisierter
Betrachtung einen nicht dargestellten Bogen mit einem Radius R2, wobei
gilt, R1 > R2. Die
Formsteine S der oberen Mauerlage ML2 sind zueinander jeweils um
einen Winkel β verdreht,
wobei aufgrund des kleineren Radius R2 grundsätzlich auch gilt, α > β. Ein derartiger Aufbau der
Böschungsmauer
M ist nur dadurch möglich,
dass der Überlappungsgrad
zusammenwirkender Flügel
F von der unteren Mauerlage ML1 zur oberen Mauerlage ML2 zunimmt.
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Die 11 zeigt
schließlich
eine Draufsicht auf einen fünften
Formstein S, welcher an Sichtseiten 1, 2 und an
Seitenflächen 3, 4 seines
Korpus K Vorsprünge 17 und
Rücksprünge 18 aufweist.
Auch an Flügeln
F bzw. FL, FR sind an freien Enden 14 Vorsprünge 15 ausgebildet.
Die Flügel
F liegen vor einer den Formstein S hälftig teilenden und senkrecht
in die Zeichnungsebene verlaufenden Ebene E. Durch die Ebene E ist
der Formstein S in eine vordere Formsteinhälfte SHV und eine hintere Formsteinhälfte SHH
geteilt. Die in der vorderen Formsteinhälfte SHV ausgebildeten Flügel FL und
FR sind zueinander versetzt angeordnet und weisen Abstand DT zueinander
auf, wobei die an den freien Enden 14 angeordneten Vorsprünge 15 diese
Distanz DT überbrücken, wenn
Flügel
F benachbarter und identisch ausgerichteter Formsteine S zusammenwirken.
Weiterhin weist der Formstein S einen Durchbruch 9 auf, welcher
von einer Oberseite 5 zu einer Unterseite (ohne Bezugszeichen)
verläuft.
Der Durchbruch 9 weist ähnlich
einem umgekehrten Pyramidenstumpf geneigt verlaufende Innenflächen 19 auf,
von denen zwei in einen Absatz 20 übergehen. Auf die Absätze 20 ist
eine Platte 12 ablegbar, welche den Durchbruch teilweise
verschließt.
Gemäß einer
nicht dargestellten Ausführungsvariante
ist es vorgesehen an den geneigt verlaufenden Innenflächen weitere
Absätze
auszubilden und somit das Einlegen von mehreren Platten auf unterschiedlichen
Ebenen zu ermöglichen.
Es ist insbesondere vorgesehen, den Formstein zu seiner Unterseite
und zu seiner Oberseite mit einer Platte abzuschließen. Die
in der 11 an den Seitenflächen 3, 4 angeordneten Rücksprünge 18 sind
derart bemessen, dass die freien Enden 14 von um 180° gegeneinander
verdrehten Formsteinen S in diese eintreten und sich ein formschlüssiger Zusammenhalt
benachbarter Formsteine S ergibt. Hierbei ist neben dem der Ebene
E nahen Flügel
FL bzw. FN an der Seitenfläche 3 der
Rücksprung 18 angeordnet,
welcher für
die Aufnahme eines ebenfalls der Ebene E nahen Flügels eines
nicht dargestellten Nachbarsteins vorgesehen ist. Umgekehrt ist
neben dem der Ebene E fernen Flügel
FR bzw. FF an der Seitenfläche 4 der
Rücksprung 18 angeordnet,
welcher für
die Aufnahme eines ebenfalls der Ebene E fernen Flügels eines
nicht dargestellten Nachbarsteins vorgesehen ist. Die an den Sichtseiten 1, 2 angeordneten
Rücksprünge 18 erlauben
bei rechtwinkligen Mauerverläufen
das formschlüssige Abstützen des
Schenkels eines benachbarten Formsteins. In idealisierter Betrachtung
weist der Korpus K in Draufsicht die Kontur eines Trapezes T auf.
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Die 12 zeigt
einen weiteren Formstein S in Draufsicht. Bei diesem Formstein S
sind beide Flügel
FL, FR gegenüber
einer Sichtseite 1 des Formsteins S zurückversetzt. Eine Vorderseite 8 des
linken Flügels
FL weist gegenüber
der Sichtseite 1 einen Versatz V1 und eine Vorderseite 21 des
rechten Flügels
FR weist gegenüber
der Sichtseite 1 einen Versatz V2 auf.
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In
der 13 ist eine Draufsicht auf eine Mauer M aus fünf Formsteinen
SLL, SL, S, SR und SRR dargestellt. Die Formsteine SL und SR sind
gegenüber
den Formsteinen S, SLL und SRR jeweils um 180° um eine Hochachse H gedreht
verlegt, wobei Flügel
FL, FR benachbarter Formsteine SLL, SL bzw. SL, S bzw. S, SR bzw.
SR, SRR jeweils mit Vorderseiten 21 oder Rückseiten 22 aneinander
anliegen. Bei einer derartigen Mauer M ist es insbesondere vorgesehen,
die Formsteinen SLL, SL, S, SR und SRR als Palisaden auszubilden,
um so einen einem unregelmäßigen Geländeabschluss
angepassten Mauerverlauf ausbilden zu können.
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Die
Erfindung ist nicht auf dargestellte oder beschriebene Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Sie umfasst vielmehr Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der
Schutzrechtsansprüche.
Insbesondere sieht die Erfindung auch vor, den Korpus in Draufsicht
als Vieleck mit geraden und/oder abgerundeten Seiten auszubilden.
Weiterhin sieht die Erfindung vor, den Korpus als Palisade auszubilden.
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- 1
- erste
Sichtseite von S
- 2
- zweite
Sichtseite von S
- 3
- rechte
Seitenfläche
von S
- 4
- linke
Seitenfläche
von S
- 5
- Oberseite
von S
- 6
- Unterseite
von S
- 7
- Rückseite
von FR
- 8
- Vorderseite
von FL
- 9
- senkrechter
Durchbruch in K bzw. S
- 10
- Nase
an 9
- 11
- Auflager
für 12
- 12
- Platte
- 13
- Hohlraum
- 14
- freies
Ende von F
- 15
- Vorsprung
an F
- 16
- Rücksprung
in M
- 17
- Vorsprung
an K
- 18
- Rücksprung
an K
- 19
- Innenfläche von 6
- 20
- Absatz
- 21
- Vorderseite
von FR
- 22
- Rückseite
von FL
- DF
- Distanz
- E
- senkrechte
Ebene
- E1
- Ebene
von 1
- F
- Flügel
- FL,
FR
- linker
bzw. rechter Flügel
- FF
- Flügel fern
von E
- FN
- Flügel nahe
E
- FB
- Flügelbreite
- FH
- Flügelhöhe
- FT
- Flügeltiefe
- H
- Hochachse
von S
- HST
- halbe
Formsteintiefe
- K
- Korpus
- KB
- Korpusbreite
- KH
- Korpushöhe
- KT
- Korpustiefe
- K1,
K2
- Kante
zwischen F und K
- L1 – L3
- Länge von
ML
- M
- Mauer
- ML
- Mauerlage
- ML1
- untere
Mauerlage
- ML2
- obere
Mauerlage
- M1
- rücksprungloser
Mauerabschnitt
- M2
- Mauerabschnitt
mit beidseitigem Rücksprung
- M3
- Mauerabschnitt
mit einfachem Rücksprung
- R
- Rechteck
- R1
- Radius
von ML1
- R2
- Radius
von ML2
- S
- Formstein
- SL
- linker
Formstein
- SR
- rechter
Formstein
- SLL
- weiterer
Formstein
- SRR
- weiterer
Formstein
- SB
- Formsteinbreite
- SH
- Formsteinhöhe
- ST
- Formsteintiefe
- SHV
- vordere
Hälfte
von S
- SHH
- hintere
Hälfte
von S
- SP
- Symmetriepunkt
für F
- S1,
S2
- Sollbruchstellen
- T
- Trapez
- V1,
V2
- Versatz
zwischen 1 und 8 bzw. 1 und 21
- α
- Winkel
zwischen benachbarten Formsteinen in ML1
- β
- Winkel
zwischen benachbarten Formsteinen in ML2
- x,
y, z
- Raumrichtungen