DE102004042894A1 - Verwendung von Blockern der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion bei Autoimmunerkrankungen - Google Patents

Verwendung von Blockern der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion bei Autoimmunerkrankungen Download PDF

Info

Publication number
DE102004042894A1
DE102004042894A1 DE102004042894A DE102004042894A DE102004042894A1 DE 102004042894 A1 DE102004042894 A1 DE 102004042894A1 DE 102004042894 A DE102004042894 A DE 102004042894A DE 102004042894 A DE102004042894 A DE 102004042894A DE 102004042894 A1 DE102004042894 A1 DE 102004042894A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
soluble
nkg2d
blocker
seq
receptor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE102004042894A
Other languages
English (en)
Inventor
Alexander Dr. Steinle
Manuel Dr. Walton Manor Friese
Heinz Dr. Wiendl
Michael Prof. Dr. Weller
Bettina Dr. Schreiner
Robert Dr. Weissert
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Eberhard Karls Universitaet Tuebingen
Original Assignee
Eberhard Karls Universitaet Tuebingen
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Eberhard Karls Universitaet Tuebingen filed Critical Eberhard Karls Universitaet Tuebingen
Priority to DE102004042894A priority Critical patent/DE102004042894A1/de
Priority to EP05773900A priority patent/EP1848452A2/de
Priority to PCT/EP2005/008579 priority patent/WO2006024367A2/de
Publication of DE102004042894A1 publication Critical patent/DE102004042894A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides
    • A61K38/16Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • A61K38/17Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • A61K38/177Receptors; Cell surface antigens; Cell surface determinants
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides
    • A61K38/16Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • A61K38/17Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • A61K38/177Receptors; Cell surface antigens; Cell surface determinants
    • A61K38/1774Immunoglobulin superfamily (e.g. CD2, CD4, CD8, ICAM molecules, B7 molecules, Fc-receptors, MHC-molecules)
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P37/00Drugs for immunological or allergic disorders

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Blockern der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten, insbesondere der Multiplen Sklerose, sowie zur Blockierung des NKG2D-Rezeptors, wobei die Blocker ausgewählt sind aus der Gruppe, umfassend löslicher NKG2D-Rezeptor, lösliches MICA, lösliches MICB, lösliches ULBP1, lösliches ULBP2, lösliches ULBP3, lösliches ULBP4, lösliches RAET1L, lösliches RAET1G, sowie allelische Varianten oder Fragmente oder Derivate der genannten Blocker sowie synthetisch hergestellte Blocker der NKG2D-Rezeptor/NKG2D-Liganden-Interaktion.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Blockern der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten.
  • Autoimmunität beruht auf einer spezifischen, adaptiven Immunantwort gegen körpereigene Antigene. Normalerweise lässt das Immunsystem körpereigene Substanzen unbehelligt und bekämpft nur Fremdkörper. Autoimmunität lässt sich als Ergebnis eines Zusammenbruchs der Toleranz gegenüber körpereigenen Stoffen und/oder eines defekten Kontroll- und Regulationsmechanismus des Immunsystems auffassen. Die genauen Ursachen für die Entstehung von Autoimmunkrankheiten sind bisher unbekannt. Es wird jedoch vermutet, dass neben umweltbedingten auch erbliche Faktoren eine Rolle spielen. T-Lymphozyten scheinen an der Auslösung der Krankheiten wesentlich beteiligt zu sein, da sie sowohl als cytotoxische T-Lymphozyten als auch durch die Aktivierung von Makrophagen Gewebeschädigungen verursachen können.
  • Autoimmunkrankheiten lassen sich in gewebe- oder organspezifische sowie systemische, also nicht-organspezifische Autoimmunkrankheiten einteilen. So ist bspw. die Erkrankung Multiple Sklerose ein Beispiel für eine organspezifische, vermutlich T-Zell-vermittelte Autoimmunerkrankung beim Menschen.
  • Bei der T-Zell-vermittelten Immunantwort erkennen zytotoxische T-Lymphozyten körpereigene Peptide in Kontext von MHC-Klasse I Molekülen (MHC = major histocompatibility complex/Haupthistokompatibilitätskomplex) und führen zur Zerstörung der erkannten Zelle. Dies ist vermutlich der Fall bspw. bei der rheumatoiden Arthritis und bei dem insulinabhängigen Diabetes mellitus.
  • Der Nachweis von Autoimmunkrankheiten, die durch autoreaktive T-Lymphozyten verursacht werden, ist schwierig, da die Isolierung und Charakterisierung der entsprechenden autoantigenen Peptide technisch schwierig ist.
  • In der Praxis ist das therapeutische Vorgehen oft konfrontiert mit chronischen, langsam fortschreitenden Autoimmunkrankheiten. Zu Teilerfolgen führte der Einsatz von Immunsuppressiva und Corticosteroiden.
  • Andere Therapieansätze machen sich die Idee zunutze, dass bestimmte Peptide die Autoimmunreaktion verhindern können. Die Peptide, die eine ähnliche Aminosäurestruktur wie das die Krankheit verursachende Selbstpeptid besitzen, binden dann zwar an die MHC-Moleküle, die von den T-Zell-Rezeptoren der autoreaktiven T-Zellen erkannt werden, jedoch werden die T-Zellen dadurch nicht mehr aktiviert.
  • Mit anderen Therapieansätzen soll erreicht werden, dass lösliche Komplexe aus MHC-Molekülen, Peptid und einem Toxin an diejenige T Zellen binden, die den Schaden im Organismus auslösen.
  • In anderen Ansätzen werden Cytokine, die bei der Auslösung von Autoimmunkrankheiten beteiligt sind, durch Antagonisten blockiert, wie bspw. Interleukin-1- und Tumor-Nekrosis-Faktor-α-Antagonisten.
  • Neuere Studien haben nun Anhaltspunkte aufgezeigt, wonach der NKG2D-Rezeptor eine Rolle zumindest bei manchen Autoimmunkrankheiten spielt.
  • Der aktivierende Immunrezeptor NKG2D wird auf natürlichen Killerzellen (NK Zellen) und mehreren T-Zellsubpopulationen einschließlich CD8+ T Zellen exprimiert.
  • NK Zellen sind ein wichtiger Bestandteil des angeborenen Immunsystems und als solche an der Immunabwehr von Viren und Tumoren beteiligt. Dabei bestimmt das Zusammenspiel von Signalen aktivierender und inhibitorischer Rezeptoren die Aktivierung von NK Zellen. Durch die Vermittlung des aktivierenden Immunrezeptors NKG2D erkennen zytotoxische Lymphozyten, das heißt NK Zellen und CD8+ T Zellen, virusinfizierte bzw. maligne Körperzellen, die infolge dessen eliminiert werden können. Außer auf CD8+ αβ T Zellen und NK Zellen konnte die NKD2D-Expression auch auf γδ T Zellen gezeigt werden.
  • Der Rezeptor NKG2D wird konstitutiv auf der Zelloberfläche exprimiert und ist mit dem Adapterprotein DAP10 assoziiert. Nach Interaktion mit seinen MHC Klasse I-ähnlichen Liganden vermittelt der Rezeptor NKG2D über das Adapterprotein ein Aktivierungssignal in die zytotoxischen Lymphozyten.
  • Als NKG2D-Liganden sind bisher im Menschen die MHC-Klasse-I-Ketten-ähnlichen Moleküle A (MICA), MICB und die UL16-bindenden Proteine (ULBP) 1, 2, 3 und 4 (= RAET1E) und RAET1L sowie RAET1G identifiziert worden (siehe Steinle et al., „Interactions of human NKG2D with its Ligands MICA , MICB, and homologs of the mouse RAE-1 Protein Family", Immunogenetics 53:279-287, 2001; Cosman et al., „ULBPs, novel MHC Class I related Molecules, bind to CMV Glycoprotein UL 16 and stimulate NK Cytotoxicity through the NKG2D Receptor", Immunity 14:123-133, 2001; Bacon et al., „Two human ULBP/RAET1 molecules with transmembrane regions are ligands for NKG2D", J. Immunol. 173:1078-1084, 2004). In der Maus sind die NKG2D-Liganden RAE-1α, β, γ ,δ und ε, sowie H60 und das ULBP-Homolog MULT1 beschrieben worden.
  • Die verschiedenen NKG2D-Liganden haben unterschiedliche Expressionsmuster. Die Liganden werden nach derzeitigem Kenntnisstand nicht oder nur in geringem Umfang von normalen Körperzellen exprimiert, während unter pathologischen Bedingungen ihre Expression hochreguliert wird, wie beispielsweise bei Transformationen (bspw. epitheliale Tumore, Gliome, Leukämien), Infektionen (bspw. durch das humane Cytomegalovirus (HCMV) oder durch Mycobacterium tuberculosis) oder bei zellulärem Stress.
  • Trotz der aufgezeigten Möglichkeiten zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten besteht immer noch ein großes Interesse, Alternativen zu den bisher eingesetzten Therapieansätzen zu finden, da die aufgezeigten Ansätze oftmals schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen oder nur mit großem Aufwand und unter hohen Kosten durchzuführen sind oder nur Teilerfolge erbringen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Substanzen zur Herstellung eines Arzneimittels bereitzustellen, welches zur Prophylaxe und/oder Therapie von Autoimmunkrankheiten dient.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Bereitstellung von zumindest einem Blocker der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion gelöst, der ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend löslicher NKG2D-Rezeptor, lösliches MICA, lösliches MICB, lösliches ULBP1, lösliches ULBP2, lösliches ULBP3, lösliches ULBP4, lösliches RAET1L, lösliches RAET1G, sowie allelische Varianten oder Fragmente oder Derivate der genannten Blocker, sowie synthetisch hergestellte Blocker der NKG2D-Rezeptor/NKG2D-Liganden-Interaktion.
  • Die Erfinder konnten in eigenen Versuchen zeigen, dass durch die Gabe eines genannten löslichen Blockers der NKG2D-Rezeptor-/Liganden-Interaktion der Ausbruch von Autoimmunkrankheiten verhindert oder zumindest gebremst werden konnte.
  • Ogasawara et al. („NKG2D Blockade Prevents Autoimmune Diabetes in NOD Mice", Immunity 20:757-767, 2004) zeigten, dass NKG2D-Liganden-Expression in Pankreas von erkrankten NOD-(„nonobese diabetic"-) Mäusen nachgewiesen werden konnte. Dieselbe Arbeitsgruppe konnte auch zeigen, dass eine Blockade des NGK2D-Rezeptors durch anti-NKG2D monoklonale Antikörper in NOD-Mäusen den Ausbruch der Krankheit verhindern konnte.
  • Ferner konnten Groh et al. („Stimulation of T-Cell Autoreactivity by Expression of NKG2D and its MIC Ligands in Arthritis", Proceedings of the National Academy of Sciences, USA, 100:9452-9457, 2003) in ihren Studien zeigen, dass beim Menschen auf Synoviozyten von Patienten mit rheumatoider Athritis NKG2D-Liganden vorliegen und dass deren Interaktion mit NKG2D-Rezeptoren, die bei diesen Patienten auch auf CD4+ CD28- T-Zellen exprimiert werden, die Zerstörung von Synovialzellen bedeutend beeinflussen kann.
  • Jedoch ist in keiner der neueren Studien gezeigt, noch ist ein Hinweis darauf zu finden, dass durch lösliche NKG2D-Rezeptoren, MICR/B oder lösliches ULBP die NKG2D-Rezeptor/NKG2D-Liganden-Interaktion derart beeinflusst werden kann, dass der Ausbruch von Autoimmunkrankheiten verhindert oder zumindest verzögert werden kann.
  • Die Erfinder haben mit ihren Versuchen hingegen erstmalig gezeigt, dass durch die Gabe von löslichem NKG2D-Rezeptor der Ausbruch von Symptomen der Multiplen Sklerose deutlich gehemmt werden konnte. Diese Ergebnisse zeigen somit die Möglichkeit auf, lösliche Liganden oder Fragmente davon im Rahmen einer Therapie bei Autoimmunkrankheiten einzusetzen. Darüber hinaus zeigten transgene Mäuse, die eine hohe Konzentration von löslichem MICR im Serum enthielten, ebenfalls eine ähnliche Verzögerung des Krankheitsausbruchs.
  • Durch die Gabe von löslichem NKG2D-Rezeptor und dessen Bindung an seine (an Zelloberflächen gebundenen) Liganden wird verhindert, dass diese Liganden den auf Oberflächen von (u.a.) NK Zellen exprimierten NKG2D-Rezeptor binden und diese aktivieren.
  • Andererseits kann die Gabe von löslichen NKG2D-Liganden bewirken, dass diese an den auf Oberflächen von (u.a.) NK Zellen exprimierten NKG2D-Rezeptor binden, diesen jedoch nicht aktivieren können, da hierzu vermutlich ein Zell-Zell-Kontakt notwendig ist.
  • Vorliegend bedeutet „Fragment" jedes Fragment eines der genannten löslichen Peptide, welches wie das lösliche Protein an den NKG2D-Rezeptor binden kann. Mit „Derivaten" sind jede Protein-Abwandlungen gemeint, die vom löslichen Protein abweichende Modifizierungen aufweisen, bspw. Aminosäuresubstitutionen, und zwar insbesondere an den Stellen der löslichen Proteine, über welche die Bindung der Proteine an den NKG2D-Rezeptor nicht vermittelt wird. Auch solche Proteine oder Peptide, die von den Blockern abgeleitet sind, können für eine erfindungsgemäße Verwendung eingesetzt werden.
  • Ferner bedeutet vorliegend „allelische Varianten" alle Varianten von Nucleotidsequenzen der für die genannten Proteine codiernden Gene, die zumindest bisher im Stand der Technik bekannt sind. So sind bspw. für MICA bisher 56 Allele identifiziert worden (siehe bspw. auf der Internetseite des EMBL-EBI (European Bioinformatics Institute) www.ebi.ac.uk/imgt/hla) und für MICB 16 Allele.
  • Somit werden unter „Fragmenten, Derivaten oder allelische Varianten der genannten Blocker" alle Substanzen verstanden, die die gleichen Bindungseigenschaften wie die genannten Blocker der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion aufweisen.
  • Es können jedoch nicht nur die genannten Proteine als Blocker eingesetzt werden, sondern vielmehr jeder niedermolekulare synthetisch hergestellte Blocker der NKG2D-Rezeptor/NKG2D-Ligangen-Interaktion. Solche synthetisch hergestellte Blocker können bspw. dadurch identifiziert werden, dass durch Zugabe synthetischer Substanzen, die z. B. durch kombinatorische Chemie hergestellt wurden, im „high throughput"-Verfahren eine Blockierung der Interaktion zwischen rekombinant hergestelltem löslichem MICA, das z. B. auf Mikrotiterplatten oder sog. „beads" immobilisiert wird, und mit rekombinant hergestelltem löslichem, biotinyliertem NKG2D analysiert wird. Eine Bindung von NKG2D an MICA kann über Streptavidin-Konjugate detektiert werden (z. B. Streptavidin-Phycoerythrin in der Durchflusszytometrie oder Streptavidin-Meerrettichperoxidase in ELISA-Verfahren). Derart identifizierte synthetische Blocker können dann in funktionellen Versuchen, z. B. in Zytotoxizitätsexperimenten mit NK Zellen, getestet werden.
  • Als Blocker können aber auch bspw. Antikörper eingesetzt werden, die gegen den NKG2D-Rezeptor gerichtet sind, oder Fragmente davon.
  • Polyklonale Antikörper können in herkömmlicher Weise durch Immunisierung von Tieren, insbesondere von Kanninchen, mittels Injektion des Antigens bzw. Fragmenten davon, und anschließender Reinigung des Immunglobulins erhalten werden.
  • Monoklonale anti-NKG2D-Rezeptor-Antikörper können nach Standardprotokollen gemäß dem von Köhler und Milstein beschriebenen Prinzip („Continuous cultures of fused cells secreting antibody of predefined specificity", Nature 256:495-497, 1975) gewonnen werden. Hierfür werden bspw. Mäuse immunisiert und anschließend antikörperproduzierende Zellen der immunisierten Tiere immortalisiert, bspw. durch Fusion mit Myelomzellen. Anschließend wird der Überstand der erhaltenen Hybridome mittels immunologischen Standardassays auf monoklonale anti-NKG2D-Rezeptor-Antikörper gescreent. Für den therapeutischen oder diagnostischen Einsatz im Menschen können diese tierischen Antikörper ggf. auf herkömmliche Weise chimerisiert (siehe bspw. Neuberger et al., „Recombinant antibodies possessing novel effector functions" Nature 312:604-608, 1984) oder humanisiert (siehe bspw. Riechmann et al., „Reshaping human antibodies for therapy", Nature 332:323-327, 1988) werden.
  • Insbesondere ist bevorzugt, wenn als Blocker ein Protein oder Peptid eingesetzt wird, das eine Aminosäuresequenz enthält, die ausgewählt ist aus den im beiliegenden Sequenzprotokoll aufgeführten Sequenzen mit den SEQ ID Nr. 1 bis SEQ ID NR. 15, und insbesondere ein Protein, das eine Aminosäuresequenz aufweist, die ausgewählt ist aus den Sequenzen mit der SEQ ID Nr. 1 bis SEQ ID Nr. 15.
  • Das im beigefügten Sequenzprotokoll aufgeführte Peptid mit der SEQ ID-Nr. 1 des beigefügten Sequenzprotokolls stellt die komplette (full-length) Aminosäuresequenz des NKG2D-Rezeptors dar. Dieser weist eine cytoplasmatische Domäne (AS 1-51), eine Transmembrandomäne (AS 52-72) und eine Ektodomäne (AS 73-216) auf. Mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID- Nr. 2 des beigefügten Sequenzprotokolls ist vorliegend die diese Ektodomäne umfassende Sequenz identifiziert. Mit der SEQ ID-Nr. 3 des beigefügten Sequenzprotokolls ist die Sequenz von MICA*01, mit der SEQ ID-Nr. 5 die Sequenz von MICB*02 identifiziert. Die SEQ ID-Nrn. 4 und 6 sind jeweils Sequenzabschnitte von MICA*01 und MICB*02. Unter den SEQ ID-Nrn. 7 bis 15 des beigefügten Sequenzprotokolls sind jeweils die full-length Sequenzen sowie Sequenzabschnitte der Proteine ULBP1, ULBP2, ULBP3, ULBP4, RAET1L und RAET1G aufgeführt. Eine Übersicht über die bereits bekannten Sequenzen sowie deren Datenbank-Identifikationsnummern (Accession Number) findet sich in der beigefügten Tabelle 1.
  • Es ist bevorzugt, wenn die Blocker, also löslicher NKG2D-Rezeptor, lösliches MICA/B und lösliche ULBP-Moleküle, für die Verwendung rekombinant hergestellt werden.
  • Hierbei kann es von Vorteil sein, nicht das full-length Protein zu exprimieren, sondern bspw. nur bindungsrelevante Domänen der Proteine. So kann bspw. der lösliche NKG2D-Rezeptor ohne die cytoplasmatische Region und ohne die Transmembran-Domäne exprimiert werden (z. B. von Asn 80 bis Val 216; = SEQ ID Nr. 2); lösliches MICA kann bspw. von Glu 1 bis Lys 276 (= SEQ ID-Nr. 4), lösliches MICB von Glu 1 bis Lys 276 (= SEQ ID-NR. 6), lösliches ULBP1 von Asp 1 bis Lys 181 (= SEQ ID-NR. 8), lösliches ULBP2 von Asp 1 bis Ala 181 (= SEQ ID-NR. 10) und lösliches ULBP3 von Asp 1 bis Ala 181 (= SEQ ID-Nr. 12) exprimiert werden. Geeignet für die Expression sind bspw. Sf9 Insektenzellen oder eukaryontische Expressionssysteme, wie z.B. 293T oder COS7 Zellen.
  • Bei der erfindungsgemäßen Verwendung ist insbesondere bevorzugt, wenn die Autoimmunkrankheiten ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend Multiple Sklerose, Diabetes Typ I, rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Spondylarthritiden, Zöliakie, Morbus Behcet, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Systemischer Lupus Erythematodes (SLE).
  • Insbesondere ist bevorzugt, wenn die Verwendung bei der schubförmigen Multiple Sklerose erfolgt, vorzugsweise in der Anfangsphase der schubförmigen Multiplen Sklerose.
  • Bei der Multiplen Sklerose sind in den Entzündungsherden (Plaques) u.a. T-Lymphozyten, B-Lymphozyten und Makrophagen zu finden, was als Hinweis auf eine Autoimmunreaktion gewertet wird. Ferner konnten Autoantikörper gegen verschiedenen Komponenten der Myelinschicht nachgewiesen werden, bspw. gegen basische Myelinproteine, Proteolipid-Proteine oder gegen das Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein (MOG). Zur Therapie der multiplen Sklerose wird momentan insbesondere rekombinant hergestelltes Interferon β eingesetzt, insbesondere beim schubförmigen Krankheitsverlauf.
  • Der Autoimmunkrankheit Diabetes Typ I liegt eine zellulär vermittelte chronische und irreversible Zerstörung der insulinproduzierenden β-Zellen des Pankreas zugrunde, wobei vermutlich ein auf den β-Zellen präsentiertes Peptid von autoimmunen T-Lymphozyten erkannt wird, die ihrerseits die β-Zellen zerstören.
  • Bei der rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit, bei welcher vermutlich durch eine Veränderung von Synovialzellen eine Immunantwort von T-Lymphozyten, B-Lymphozyten und Makrophagen induziert wird, die zur Antikörperbildung gegen Synovialzellen führt. Als Folge werden Hydrolasen, Kollagenasen und lysosomale Enzyme freigesetzt, die zur Zerstörung von Gelenkknorpel führen. Eine Therapie erfolgt momentan mit Antiphlogistika, Corticosteroiden u.a. Antirheumatika, sowie mit anti-TNF-α-Antagonisten.
  • Eine mögliche Erklärung der NKG2D-Wirkungsweise bei der Pathogenese von Autoimmunkrankheiten ist eine Induktion von NKG2D-Liganden durch zellulären Stress oder virale oder bakterielle Infektionen auf den Zellen der Organe bzw. Gewebe, die von der Autoimmunität betroffen sind. Diese induzierte Expression von NKG2D-Liganden könnte dann eine Lyse der entsprechenden Zellen durch NK Zellen vermitteln. Hierdurch würde nicht nur das entsprechende Gewebe zerstört, sondern auch sehr viele Autoantigene freigesetzt, die wiederum von Antigen-präsentierenden Zellen aufgenommen und über MHC-Moleküle präsentiert werden könnten, was zur Aktivierung potentiell autoreaktiver T Zellen führen könnte. Alternativ könnten autoreaktive T Zellen auch direkt durch die NKG2D-Liganden-Expression auf dem betroffenen Gewebe aktiviert werden.
  • Mit der erfindungsgemäßen Verwendung wird ein Ansatz aufgezeigt, mit welchem eine neue Alternative zur Behandlung der oben angegebenen Krankheiten ermöglicht wird. Die Erfinder konnten nämlich in eigenen Versuchen zeigen, dass in Mäusen bei einem Einsatz von löslichem NKG2D-Rezeptor der Ausbruch der schubförmigen Multiplen Sklerose im Vergleich zu unbehandelten Mäuse deutlich hinausgezögert werden konnte. Gleiches wurde mit MICA-transgenen Mäusen gezeigt, die hohe Serumkonzentrationen an löslichem MICA enthalten.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin eine pharmazeutische Zusammensetzung, die zumindest einen Blocker der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion enthält.
  • Dabei ist bevorzugt, wenn die pharmazeutische Zusammensetzung zumindest einen Blocker enthält, der ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend löslicher NKG2D-Rezeptor, lösliches MICA, lösliches MICB, lösliches ULBP1, lösliches ULBP2, lösliches ULBP3, lösliches ULBP4, lösliches RAET1L, lösliches RAET1G, sowie allelische Varianten oder Fragmente oder Derivate der genannten Blocker, sowie synthetisch hergestellte Blocker der NKG2D-Rezeptor/NKG2D-Liganden-Interaktion.
  • Die Erfindung betrifft ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung, die als Blocker ein Protein enthält, das eine Aminosäuresequenz enthält, die ausgewählt ist aus der im beigefügten Sequenzprotokoll aufgeführten Sequenzen SEQ ID-Nr. 1 bis SEQ ID-Nr. 15, und insbesondere ein Protein, das eine solche Aminosäuresequenz aufweist.
  • Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass die Zusammensetzung auch mehrere der genannten Blocker enthält.
  • Die Zusammensetzung kann darüber hinaus auch weitere Zusatzstoffe und/oder Träger enthalten, die üblicherweise bei der Zubereitung einer zu verabreichenden pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet werden. Solche Inhaltsstoffe sind zum Beispiel Verdünnungsmittel, Bindemittel, Suspensionsmittel, Schmiermittel, Stabilisatoren usw. Dazu zählen, sind aber nicht hierauf beschränkt, z.B. Wasser, Salzlösungen, Alkohole, pflanzliche Öle, Polyetylenglycole, Monoglyceride, etc. Eine Übersicht über derartige Inhaltsstoffe findet sich beispielsweise in A. Tippe, „Handbook of Pharmaceutical Excepients", 3. Edition 2000, American Pharmaceutical Association and Pharmaceutical Press.
  • Je nach Verabreichung der pharmazeutischen Zusammensetzung, also oral oder parenteral, wird die Zusammensetzung formuliert sein, also beispielsweise in Form von Kapseln, Tabletten oder aber flüssigen Zubereitungen, die bspw. auch injiziert oder intravenös verabreicht werden können. Die Verabreichung kann ferner in Abhängigkeit vom Patienten und der Erkrankung, systemisch oder lokal und subtil gerichtet vorgenommen werden.
  • Ferner kann die Zusammensetzung weitere aktive Inhaltsstoffe oder Arzneimittel ausweisen, wie beispielsweise Interferone und ähnliche.
  • Die pharmazeutische Zusammensetzung kann dann bei Autoimmunkrankheiten eingesetzt werden, wie bspw. Multiple Sklerose, Diabetes Typ I, rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Spondyl arthritiden, Zöliakie, Morbus Behcet, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Systemischer Lupus Erythematodes (SLE).
  • Weitere Vorteile ergeben sich aus den Figuren und dem nachfolgenden Beispiel.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in den nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 NKG2D-Liganden-Expression im ZNS bei Patienten mit Multipler Sklerose sowie in humaner Mikroglia:
  • 1A: Immunhistochemische Anfärbung von demyelinisierten ZNS-Läsionen („plaque" bzw. „shadow plaque") von MS-Patienten. Gezeigt sind Anfärbungen von MHC-Klasse II Molekülen (MHC-II), MIC-Molekülen (BAMO1) und „Major Basic Protein" (MBP), sowie mit einer Isotypkontrolle.
  • 1B: Quantifizierung von MICA Transkripten mittels Echtzeit-PCR im ZNS von gesunden („Normal") versus MS-Patienten („MS") mit Normierung auf die T98G Gliomazelllinie, sowie von unreifen Dendritischen Zellen (DC „imm") versus reifen DC („DC mature") versus isolierter Mikroglia.
  • 2 NKG2D-Liganden-Expression im ZNS und in Mikrogliazellen bei der experimentellen autoimmunen Encephalomyelitis von Mäusen:
  • 2A: Nachweis von RAE-1 und NKG2D im ZNS von C57BL/6 Mäusen am Tag der EAE-Induktion (day 0) sowie am Tag 10 bzw. 20 nach EAE-Induktion mittels Immunblot. Die Zahlen geben die Einheiten der relativen Densitometrie wieder (Tag 0 normiert auf 1.0). Zur Kontrolle der aufgetragenen Proteinmenge wurde β-Aktin detektiert.
  • 2B: Quantifizierung von RAE-1δ Transkripten mittels Echtzeit-PCR im ZNS von C57BL/6 Mäusen („Normal") und C57BL/6 Mäusen nach EAE-Induktion („EAE") mit Normierung auf die Maus-Gliomazelllinie GL261, sowie in isolierten Astrozyten und Mikrogliazellen von C57BL/6 Mäusen.
  • 3 Effekt der NKG2D-Blockade bei der experimentellen autoimmunen Encephalomyelitis (EAE).
  • 3A: Durchschnittlicher „clinical score" von je sechs H2-Kb-MICA transgenen Mäusen (offene Kreise) sowie sechs nicht-transgenen Geschwistern (geschlossene Kreise) an Tagen 0 bis 30 nach EAE-Induktion.
  • 3B: Durchschnittlicher „clinical score" an Tagen 0 bis 25 nach EAE-Induktion von fünf C57BL/6 Mäusen bei Gabe von löslichem NKG2D (offene Kreise; die sechste Maus zeigte keinerlei Symptome) sowie von sechs Mäusen bei Gabe von PBS (geschlossene Kreise). PBS bzw. sNKG2D wurde an Tagen 0, 2, 4, 6, 8, und 10 intraperitoneal appliziert.
  • 3C: MOG-Peptid spezifische T Zellproliferation bei Mäusen, bei denen EAE induziert wurde, und die entweder mit PBS oder mit löslichem NKG2D, wie in 3B beschrieben, behandelt wurden. Milzzellen wurden mit 1μg/ml oder 10μg/ml MOG-Peptid stimuliert.
  • 3D: Durchschnittlicher „clinical score" an Tagen 0 bis 30 nach EAE-Induktion von je sechs C57BL/6 Mäusen bei Gabe von löslichem NKG2D (offene Kreise) sowie bei Gabe von PBS (geschlossene Kreise). PBS bzw. sNKG2D wurde an Tagen 10, 12, 14, 16, 18, und 20 intraperitoneal appliziert.
  • 3E: MOG-Peptid spezifische T Zellproliferation bei Mäusen, bei denen EAE induziert wurde, und die entweder mit PBS oder mit löslichem NKG2D, wie unter 3D beschrieben, behandelt wurden. Milzzellen wurden mit 1μg/ml oder 10μg/ml MOG-Peptid stimuliert.
  • Beispiel
  • 1. Material und Methoden
  • 1.1 Patienten
  • Hirne von MS-Patienten wurden immunohistochemisch untersucht. Die Studie wurde gemäß dem durch das Ethikkomitee des Universitätsklinikums Tübingen zugelassenen Protokoll durchgeführt.
  • 1.2 Antikörper
  • Folgende monoklonale Antikörper wurden verwendet: BAMO1 (Maus IgG1), anti-MICA/B; anti-Maus RAE-1γ (R & D Systems, Wiesbaden, Deutschland), anti-Maus NKG2D (R & D Systems) und anti-β-Aktin (Santa Cruz Biotechnologies).
  • 1.3 Zelllinien
  • Die humane maligne Gliomazelllinie T98G wurde von Dr. Tribolet (Lausanne, Schweiz) erhalten. Die Maus-Gliomazelllinie GL261 war ein Geschenk von XO Brakefield (Harvard Medical School Boston, USA). Die Zellen wurden in DMIM-Medium kultiviert, welches mit 2mM L-Glutamin (Gibco Life Technologies, Paisley, Großbritannien), 10 % FCS (Biochrom KG, Berlin, Deutschland) und Penicillin (100 IU/ml)/Streptomycin (100 μg/ml; Gibco) ergänzt war.
  • 1.4 Immunoblot
  • Zu den angegebenen Zeitpunkten nach Induzierung der experimentellen autoimmunen Encephalomyelitis wurde das Gehirngewebe der Mäuse isoliert. Das Gewebe wurde in Lysispuffer (50 mM Tris-HCl (pH 8) mit 120 mM NaCl, 5 mM EDTA, 0,5 % NP-40, 2 μg/ml Aprotinin, 10 μg/ml Leupeptin und 100 μg/ml PMSF) mittels Ultraschall aufgeschlossen. Aliquots der Gewebelysate wurden auf 12 % SDS- PAGE Gelen unter nicht-reduzierenden Bedingungen elektrophoretisch aufgetrennt und auf Nitrozellulose überführt. Die Gesamtmenge an Protein der Lysate betrug 40 μg je Spur. Nach Blockierung der unspezifischen Bindungsstellen mit 5 % (w/v) Milchpulver in PBS für 30 Minuten wurden die Filter mit den spezifischen monoklonalen Antikörpern über Nacht bei 4°C inkubiert, gewaschen und mit Peroxidase-konjugierten Ziegen-Anti-Kaninchen oder Ziegen-Anti-Ratte IgG (1:3000 verdünnt; Santa Cruz Biotechnologies, Santa Cruz, USA) drei Stunden lang bei 22°C inkubiert. Die Primärantikörper wurden in einer Konzentration von 1 μg/ml in PBS mit 0,05 % Tween20 und 1,3 % fettarme Milch eingesetzt.
  • 1.5 Isolierung der humanen Mikrogliazellen
  • Primäre gliale Zellen wurden aus adulten Patienten während einer chirurgischen Resektion gewonnen, welche zur Behandlung einer nicht Tumor-bezogenen unheilbaren Epilepsie durchgeführt wurde. Die Gewebeproben wurden in Regionen entnommen, die abseits der aktiven Stelle lagen. Die methodische Isolierung und Kultivierung adulter menschlicher Mikroglia wurde bereits beschrieben, bspw. von Yong et al. („Culture of Cells from Human Brains Biopsies", Protocol for Neural Cell Culture, Seite 35-42, 1992). Hierzu wurden ein bis drei mm3 Gewebe mit 0,025 % Collagenase A und DNase (50 mg/ml) (Böhringer, Mannheim) für 45 Minuten behandelt, und anschließend mittels Passage durch ein 130 μm Nylonnetz mechanisch auftrennt. Die Zellen wurden über einen 30 %igen Percoll-Gradienten (Pharmacia) bei 15.000 rpm für 30 Minuten weiter aufgetrennt. Die Zellen, die aus der Zwischenschicht gewonnen wurden, enthielten eine gemischte gliale Zellpopulation, die aus ungefähr 65 % Oligodendroglia, 30 % Mikroglia und 5 % Astroglia bestand. Zur Anreicherung der Mikroglia wurde die gemischte Zellpopulation in Eagels MEM suspendiert, das mit 5 % FCS, 2,5 U/ml Penicillin, 2,5 mg/ml Streptomycin, 2 mM Glutamin und 0,1 % Glukose (alles von Gibco) ergänzt war, und wurde über Nacht in 25 cm2 Gewebekulturflaschen oder 48-Well-Platten (Falcon, Fisher Scientific) in feuchter Atmosphäre bei 37°C mit 5 % CO2 inkubiert. Die weniger adhärierenden Oligodendroglia wurden durch vorsichtiges Schütteln entfernt. Die übrigen adhärierenden Zellen, also Astroglia und Mikroglia, ließ man morphologisch über drei Tage entwickeln. Danach wurden die weniger adhärierenden Astroglia durch rotierendes Schütteln für fünf Stunden bei 150 rpm abgespült. Die zurückbleibenden Mikroglia (1,2 × 105 Zellen(cm2) waren zu 95 % rein, was durch Immunzytochemie bestätigt werden konnte.
  • 1.6 Isolierung von Maus-Mikrogliazellen
  • Maus-Mikrogliazellen wurden von primären gemischten Hirngliazellkulturen durch Anwendung eines modifizierten, bereits beschriebenen Verfahrens isoliert (siehe Magnus et al., J. Neuropatol. ex. Neurol. 2002, 61(9):760-766).
  • 1.7 Real-time PCR
  • RNA-Extraktion und cDNA-Synthese wurden mittels Standardverfahren durchgeführt. Die quantitative Analyse der Gen-expression wurde mit QRT-PCR unter Verwendung des ABI Prism 7000 Sequenzdetektionssystems (Applied Biosystems, Weiterstadt, Deutschland) wie zuvor beschrieben durchgeführt (siehe Wiendl et al. Brain, 2003, 126:1026-1035). Dabei wurde die cDNA-Amplifikation unter Verwendung der SYBRGreen-Chemie nachgewiesen. Die Zyklus parameter betrugen zwei Minuten bei 50°C, zehn Minuten bei 95°C, sowie vierzig Zyklen mit jeweils fünfzehn Sekunden Denaturierung bei 95°C und eine Minute Annealing bei 60°C. Die Daten wurden mit dem ABI PRISM® Detektionssystem analysiert und unter Verwendung des ΔCT-Verfahrens zur relativen Quantifizierung quantifiziert. Die Grenzwertzyklen (CT) für die 18S rRNA (Referenz) und MICA oder RAE-1 (Probe) wurden je zweimal bestimmt. Ein Kalibrierungswert (100 %) wurde abgeschätzt und die relative Veränderung der Kopienzahl gemäß der Formel rl = 2 – [(CTProbe – CT Referenz) – (CT Kalibrierungsprobe – CT Kalibrierungsreferenz)] berechnet. Die folgenden spezifischen Primer wurden verwendet: 18S:5'-CGG CTA CCA CAT CCA AGG AA-3' (SEQ ID-Nr. 16), 5'-GCT GGA ATT ACC GCG GCT-3' (SEQ ID-Nr. 17), MI-CA:5'-CCT TGG CCA TGA ACG TCA GG-3' (SEQ ID-Nr. 18), 5'-CCT CTG AGG CCT CRC TGC G-3' (SEQ ID-NR. 19), RAE-1δ:5'-TCC TAC CCC AGC AGA TGA AG-3' (SEQ ID-Nr. 20), 5'-CCA CTT CAG TGG CAT TTG CTG-3' (SEQ ID-Nr. 21).
  • 1.8 Produktion von löslichem Maus NKG2D-Rezeptor in Insektenzellen
  • Der rekombinante lösliche Maus NKG2D-Rezeptor ohne die aminoterminale cytoplasmatische Region und die Transmembrandomäne wurde in Sf9 Insektenzellen (Invitrogen, Karlsruhe, Deutschland) unter Verwendung des BAC-to-BAC-Systems (Gibco Life Technologies, Großbritannien) hergestellt. Das Expressionskonstrukt (SEQ ID-Nr. 24) besitzt eine amino-terminale FLAG/Hexahistidin-Markierungssequenz (siehe Steinle et al., „Interactions of human NKG2D with its ligands MICA, MICB and homologs of the mouse RAE-1 Protein family", Immungenetics 53:279-287, 2001). Die Sequenz des Maus NKG2D-Rezeptors (full-length) ist in dem beiliegenden Sequenzprotokoll mit der SEQ ID-Nr. 23 wiedergegeben.
  • 1.9 Mäuse
  • Weibliche C57BL/6-Mäuse wurden von Charles River Labratories (Sulzfeld, Deutschland) käuflich erworben. MICA-transgene C57BL/6-Mäuse (freundlicherweise überlassen von Dr. Spies, Fred Hutchinson Cancer Research Center, Seattle) exprimieren MICA*07 cDNA unter Kontrolle eines MHC-Klasse I Promotors, nämlich des MHC-Klasse I Gens Kb. Für die Experimente wurden Mäuse im Alter von sechs bis acht Wochen eingesetzt.
  • 1.10 EAE Induktion und Behandlung
  • EAE (experimentelle autoimmune Encephalomyelitis) wurde bei C57BL/6-Mäusen durch subkutane Immunisierung mit 200 μg MOG35-55Peptid in CFA (Sigma-Aldrich) induziert. Ferner wurden intraperitoneal oder intravenös 200 ng Pertussistoxin (Calbiochem) am Tag der Immunisierung und zwei Tage danach verabreicht. Körpergewicht und klinische Einordnung („Clinical Scores") (0 = gesund; 1 = schlaffer Schwanz; 2 = Ataxie und/oder Lähmung der Hintergliedmaßen; 3 = Lähmung der Hintergliedmaßen und/oder Lähmung der Vordergliedmaßen; 4 = Tetraparalyse; 5 = sterbend oder tot) wurden aufgezeichnet. Die Versuche wurden gemäß den NIH (National Institute of Health) Richtlinien „Guide for the Care and Use of Laboratory Animals" durchgeführt. Bei denjenigen Versuchen, bei welchen lösliche NKG2D-Rezeptoren (= sNKG2D) eingesetzt wurden, um die NKG2D-Liganden-/NKG2D-Rezeptoren-Interaktion zu blockieren, wurden die Tiere entweder mit löslichem Maus-NKG2D-Rezeptor (intraperitoneal) oder mit PBS behandelt (i.p.). Am Tag der Immunisierung oder am Tag zehn wurden jeweils 100 μg verabreicht und 50 μg jeweils jeden zweiten Tag bis zehn Tage nach der Immunisierung oder am Tag zwanzig.
  • 1.11 Splenozyten-Proliferations-Assay
  • Aus Milz gewonnene Zellsuspensionen (5 × 105-Zellen/Well) wurden in 100 μl RPMI 1640-Medium mit 10 % FCS (Biochrom KG), 2 mM L-Glutamin, 100 U/ml Penicillin-Streptomycin (Gibco) und 50 μM 2-Mercaptoethanol (Gibco) mit MOG35-55 in unterschiedlichen Konzentrationen ausplattiert. Kontroll-Wells enthielten lediglich Respondersplenozyten plus Medium. Alle Versuchsansätze werden jeweils dreifach ausgemessen. Während des viertägigen Kulturzeitraums wurden die Kulturen mit 1 μCi/Well pulsiert [Methyl-3H]-Thymidin (Amersham). Die Zellen wurden geerntet und die eingebaute Radioaktivität wurde anschließend in einem „Wallac 1450 Microbeta plus" Flüssigszintillationszähler augezählt.
  • 1.12 Statistik
  • Die Signifikanzanalyse wurde unter Verwendung des zweiseitigen Students t-Test durchgeführt, wobei P < 0,05 als signifikant und P < 0,001 als hochsignifikant betrachtet wurde (Excel, Microsoft, USA). P-Werte wurden mittels des Mantel log-rank Tests evaluiert (siehe Mantels "Evaluation of survival data and two new rank order statistics arising in its consideration", Cancer Chemother. Rep. 50163-170, 1966).
  • 2. Ergebnisse
  • 2.1 Expression von MICA in MS-Läsionen
  • Die Expression von NKG2D-Liganden wurde in Gehirnproben von MS-Patienten und in Kontroll-ZNS-Gewebe untersucht. Im ZNS-Gewebe der normalen grauen oder weißen Substanz von MS-Gewebeproben konnte keine Immunreaktivität für MICA/B nachgewiesen werden. Im Gegensatz dazu konnte eine starke MICA/B-Expression in MS-Patientenproben detektiert werden, die im Bereich von demyelinisierten ZNS-Läsionen mit aktivierten, MHC Klasse II positiven Mikrogliazellen kolokalisiert (1A). Diese Beobachtung konnte auf mRNA-Ebene bestätigt werden: Hier zeigte sich eine starke Hochregulierung der MICA mRNA in Gewebeproben entzündlicher MS-Läsionen im Vergleich zu Kontrollgewebe. Entsprechend zu den Beobachtungen in vivo zeigten isolierte menschliche Mikrogliazellen, wie Dendritische Zellen, ebenfalls eine Expression von MICA mRNA in vitro (1B).
  • 2.2 Expression von NKG2D-Liganden und NKG2D-Rezeptoren im Maus EAE-Modell
  • Nach dem Nachweis einer starken NKG2D-Ligandenexpression in MS-Gehirnproben wurde die pathogene Bedeutung der Expression dieser Proteine bei einer entzündlichen ZNS-Demyelinisierung im Tiermodell anhand der MOG-induzierten EAE untersucht. Hierzu wurde die Expression des Maus-NKG2D-Liganden RAE-1 und des NKG2D-Rezeptors im Verlauf der EAE im ZNS untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in 2 gezeigt. Ein Immunblot von Proteinen aus Gehirnen von Mäusen mit EAE zeigt, dass die die Expression von RAE-1 und NKG2D im Verlauf der EAE deutlich ansteigt, während die Expression des Kontrollproteins (β-Aktin) unverändert bleibt (2A). Dies deutet darauf hin, dass im Verlauf der EAE Mikrogliazellen aktiviert wurden und NKG2D-positive Lymphozyten in das Gehirn eingewandert sind. Diese Ergebnisse konnten auch auf der mRNA-Ebene bestätigt werden. Auch die relative Expression der RAE-1δ mRNA ist in Gehirngewebe von Mäusen mit EAE (an Tag 20 nach der Induktion) um ein Vielfaches höher als in normalen Kontroll-Gehirngewebe (2B). In isolierten Maus-Mikrogliazellen, nicht jedoch auf Astrozyten, konnten ebenfalls erhöhte RAE-1δ Transkriptmengen nachgewiesen werden (2B).
  • 2.3 MICA-transgene Tiere sind weniger empfänglich für MOG-induzierte EAE.
  • Für die Untersuchung der Bedeutung der NKG2D-Rezeptor/NKG2DL-Liganden-Interaktion bei der entzündlichen ZNS Demyelinisierung wurde der Krankheitsverlauf von MOG-induzierter EAE in MICA-transgenen C57BL/6-Mäusen untersucht. Diese Mäuse exprimieren eine MICA*07 cDNA konstitutiv unter Kontrolle eines MHC Klasse I Promotors (H-2Kb) und weisen hohe Konzentrationen an löslichem MICA im Serum auf (45-90 ng/ml). Aufgrund dessen ist bei diesen transgenen Mäusen die NKG2D Expression deutlich vermindert, vermutlich durch eine Liganden-induzierte Herabregulation, und NKG2D-vermittelte NKG2D-Effektorfunktionen sind stark beeinträchtigt. Im Vergleich zu nicht-transgenen Mäusen wurde bei den MICA-transgenen Mäusen eine bedeutende Verzögerung des Ausbruchs der Krankheitssymptome beobachtet (3A).
  • 2.4 Blockierung von NKG2D-Liganden mit löslichem NKG2D-Rezeptor schützt Tiere vor MOG-induzierter EAE.
  • Um zu untersuchen, ob eine Blockierung der NKG2D-Rezeptor/NKG2D-Liganden-Interaktion den Verlauf der EAE beeinflussen kann, wurde den Mäusen lösliches NKG2D (sNKG2D) (wie unter 1.8 sowie 1.10 beschrieben) verabreicht, um die Interaktion der Liganden mit dem Rezeptor in unterschiedlichen Phasen der EAE zu unterbrechen. Hierzu wurde sNKG2D an den Tagen null bis zehn (Frühphase) verabreicht. Es konnte beobachtet werden, dass bei einer sNKG2D-Behandlung während der Frühphase EAE deutlich später ausbrach (3B). Es erkrankten auch nur fünf der sechs Mäuse in der sNKG2D-behandelten Gruppe. Darüber hinaus war die MOG-Peptid-spezifische T-Zellproliferation von Milzzellen aus Mäusen mit sNKG2D-Behandlung im Vergleich zu Milzzellen von Kontroll-behandelten Mäusen signifikant reduziert ( 3C).
  • Als nächstes wurde der EAE-Verlauf bei einer Verabreichung von sNKG2D in der Spätphase (Tag 10 bis 20) untersucht. Hierbei ergab sich keine Verbesserung im Krankheitsverlauf im Vergleich zu Kontroll-behandelten Tieren (3D). Entsprechend war die MOG-Peptid-spezifische T-Zell-Proliferation auch nicht durch die Verabreichung von löslichem NKG2D-Rezeptor beeinflusst (3E).
  • Insgesamt entwickelten alle Tiere, die mit dem Peptid MOG-35-55 immunisiert wurden, starke EAE-Symptome, jedoch hatte eine frühe Behandlung mit löslichem NKG2D-Rezeptor einen stark positiven Effekt, da hierdurch der Krankheitsausbruch deutlich verzögert werden konnte.
  • Tabelle 1
    Figure 00270001
  • Figure 00280001
  • SEQUENCE LISTING
    Figure 00290001
  • Figure 00300001
  • Figure 00310001
  • Figure 00320001
  • Figure 00330001
  • Figure 00340001
  • Figure 00350001
  • Figure 00360001
  • Figure 00370001
  • Figure 00380001
  • Figure 00390001
  • Figure 00400001
  • Figure 00410001
  • Figure 00420001
  • Figure 00430001
  • Figure 00440001
  • Figure 00450001
  • Figure 00460001
  • Figure 00470001
  • Figure 00480001
  • Figure 00490001
  • Figure 00500001
  • Figure 00510001
  • Figure 00520001
  • Figure 00530001
  • Figure 00540001
  • Figure 00550001
  • Figure 00560001
  • Figure 00570001
  • Figure 00580001
  • Figure 00590001

Claims (13)

  1. Verwendung von zumindest einem Blocker der NKG2D-Rezeptor/NKG2D-Liganden-Interaktion zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten, dadurch gekennzeichnet, dass der Blocker ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend löslicher NKG2D-Rezeptor, lösliches MICA, lösliches MICB, lösliches ULBP1, lösliches ULBP2, lösliches ULBP3, lösliches ULBP4, lösliches RAET1L, lösliches RAET1G, sowie allelische Varianten oder Fragmente oder Derivate der genannten Blocker, sowie synthetisch hergestellte Blocker der NKG2D-Rezeptor/NKG2D-Liganden-Interaktion.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Blocker ein Protein eingesetzt wird, das eine Aminosäuresequenz enthält, die ausgewählt ist aus den Sequenzen mit den SEQ ID-Nr. 1 bis SEQ ID-Nr. 15.
  3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Blocker ein Protein eingesetzt wird, das eine Aminosäuresequenz besitzt, die ausgewählt ist aus den Sequenzen mit den SEQ ID-Nr. 1 bis SEQ ID-Nr. 15.
  4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Blocker eingesetzt wird, der rekombinant hergestellt wurde.
  5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendung bei Krankheiten erfolgt, die ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend Multiple Sklerose, Diabetes Typ I, rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Spondylarthritiden, Zöliakie, Morbus Behcet, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Systemischer Lupus Erythematodes (SLE).
  6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendung bei der schubförmigen Multiplen Sklerose erfolgt.
  7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Verwendung in der Anfangsphase der schubförmigen Multiplen Sklerose erfolgt.
  8. Verwendung von gegen den NKG2D-Rezeptor gerichteten Antikörpern zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten, die ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Spondylarthritiden, Zöliakie, Morbus Behcet, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Systemischer Lupus Erythematodes (SLE).
  9. Pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend zumindest einen Blocker der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion.
  10. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Blocker ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend, löslicher NKG2D-Rezeptor, anti-NKG2D-Rezeptor-Antikörper, lösliches MICA, lösliches MICB, lösliches ULBP1, lösliches ULBP2, lösliches ULBP3, lösliches ULBP4, lösliches RAET1L, lösliches RAET1G, sowie allelische Varianten oder Fragmente oder Derivate der genannten Blocker, sowie synthetisch hergestellte Blocker der NKG2D-Rezeptor/NKG2D-Liganden-Interaktion.
  11. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Blocker ein Protein eingesetzt wird, das eine Aminosäuresequenz enthält, die ausgewählt ist aus den Sequenzen mit den SEQ ID-Nr. 1 bis SEQ ID-Nr. 15.
  12. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Blocker ein Protein eingesetzt wird, das eine Aminosäuresequenz besitzt, die ausgewählt ist aus den Sequenzen mit den SEQ ID-Nr. 1 bis SEQ ID-Nr. 15.
  13. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 8 bis 11 zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten, insbesondere zur Behanldung von Multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis, Psoriasis, Spondylarthritiden, Zöliakie, Morbus Behcet, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Systemischer Lupus Erythematodes (SLE).
DE102004042894A 2004-08-30 2004-08-30 Verwendung von Blockern der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion bei Autoimmunerkrankungen Withdrawn DE102004042894A1 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102004042894A DE102004042894A1 (de) 2004-08-30 2004-08-30 Verwendung von Blockern der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion bei Autoimmunerkrankungen
EP05773900A EP1848452A2 (de) 2004-08-30 2005-08-08 Verwendung von blockern der nkg2d-rezeptor-/nkg2d-liganden-interaktion bei autoimmunerkrankungen
PCT/EP2005/008579 WO2006024367A2 (de) 2004-08-30 2005-08-08 Verwendung von blockern der nkg2d-rezeptor-/nkg2d-liganden-interaktion bei autoimmunerkrankungen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102004042894A DE102004042894A1 (de) 2004-08-30 2004-08-30 Verwendung von Blockern der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion bei Autoimmunerkrankungen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102004042894A1 true DE102004042894A1 (de) 2006-03-02

Family

ID=35462321

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102004042894A Withdrawn DE102004042894A1 (de) 2004-08-30 2004-08-30 Verwendung von Blockern der NKG2D-Rezeptor-/NKG2D-Liganden-Interaktion bei Autoimmunerkrankungen

Country Status (3)

Country Link
EP (1) EP1848452A2 (de)
DE (1) DE102004042894A1 (de)
WO (1) WO2006024367A2 (de)

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
PL2222706T5 (pl) 2007-12-14 2017-09-29 Novo Nordisk As Przeciwciała przeciwko ludzkiemu NKG2D i ich zastosowania
US8658765B2 (en) 2009-12-31 2014-02-25 Avidbiotics Corp. Non-natural MIC proteins
WO2012091756A1 (en) * 2010-12-30 2012-07-05 Avidbiotics Corp. Non-natural mic proteins
US8796420B2 (en) 2009-12-31 2014-08-05 Avidbiotics Corp. Non-natural MIC proteins
AU2011353115B2 (en) * 2010-12-30 2014-07-24 Xyphos Biosciences Inc. Non-natural MIC proteins
EP2970490A4 (de) 2013-03-15 2017-04-26 Novelogics Biotechnology, Inc. Antikörper gegen mica- und micb-proteine
WO2017176762A1 (en) 2016-04-06 2017-10-12 Nanotics, Llc Particles comprising subparticles or nucleic acid scaffolds
CN110088137A (zh) 2016-10-19 2019-08-02 诺瓦罗技科斯生物科技有限公司 针对mica和micb蛋白的抗体
CN112500497B (zh) * 2020-12-14 2021-06-08 南京凯地医疗技术有限公司 Cltx-nkg2d双特异性嵌合抗原受体细胞及其制备方法和应用

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2001071005A2 (en) * 2000-03-24 2001-09-27 Micromet Ag Multifunctional polypeptides comprising a binding site to an epitope of the nkg2d receptor complex
US20030195337A1 (en) * 2001-10-04 2003-10-16 Cosman David J. UL16 binding protein 4

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2001071005A2 (en) * 2000-03-24 2001-09-27 Micromet Ag Multifunctional polypeptides comprising a binding site to an epitope of the nkg2d receptor complex
US20030195337A1 (en) * 2001-10-04 2003-10-16 Cosman David J. UL16 binding protein 4

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Brazil, M.: NKG2D receptor: a therapeutic target, In: Nature Reviews, 2004, Vol. 3, S. 646-647 *
Ogasawara, K. [u.a.]: NKG2D Blockade Prevents Autoimmune Diabetes in NOD Mice, In: Immunity, 2004, Vol. 20, S. 757-767 *

Also Published As

Publication number Publication date
EP1848452A2 (de) 2007-10-31
WO2006024367A3 (de) 2006-06-15
WO2006024367A2 (de) 2006-03-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69533331T2 (de) Liganden zur induktion der antigen-spezifischen apoptose in t-zellen
DE69233643T2 (de) Verwendung von Antizytokin-enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzungen zur Therapie von multipler Sklerose
Saville et al. A monoclonal antibody to CD11d reduces the inflammatory infiltrate into the injured spinal cord: a potential neuroprotective treatment
DE69532996T2 (de) Peptidanaloge des menschlichen basischen myelinproteins
EP1848452A2 (de) Verwendung von blockern der nkg2d-rezeptor-/nkg2d-liganden-interaktion bei autoimmunerkrankungen
DE69034096T2 (de) Verwendung eines Bakteriziden/die Permeabilität erhöhenden Proteins oder von biologisch aktiven Analogen davon zur Behandlung von mit Lipopolysaccharid assoziierten, durch gramnegative Bakterien hervorgerufenen Infektionen
DE69828614T2 (de) Behandlung von Nierenfibrose durch Antikörper gegen integrin alpha-v-beta 6
DE69937573T2 (de) Extrazelluläres, neues rage-bindendes protein (en-rage) und dessen verwendungen
DE60035057T2 (de) CD40 Antagonist zur Behandlung von Psoriasis
DE69633336T2 (de) Zusamenzetzung enthaltend einen inhibitor des myelin assoziierten glycoproteins (mag), welcher einer veränderten oder mutierten form von mag enthält
DE69830251T2 (de) Langes pentraxin ptx3 enthaltende pharmazeutische zusammensetzungen
DE19722888A1 (de) Human-CD28 spezifische monoklonale Antikörper zur antigenunspezifischen Aktivierung von T-Lymphozyten
DE69833333T2 (de) Pharmazeutische zusammensetzung enthaltend geweihextrakte von cervus nippon mit wachstumsstimulierender aktivität auf hematopoietische stammzellen und megakaryozyten
AU608228B2 (en) Compositions for preventing graft rejection
DE10261223A1 (de) Steigerung der Immunantwort durch Substanzen, welche die Funktion von Natürlichen Killerzellen beeinflussen
EP2004692B1 (de) Behandlung von multipler sklerose und/oder rheumatoider arthritis mittels anti-ccr2 antikörpern
EP1446139B1 (de) Pharmazeutische zusammensetzung enthaltend löslichen fcgamma rezeptor iib
DE102008014880A1 (de) Antientzündliches Polypeptid
DE69632407T2 (de) Antikörper gegen l-selectin zur vorbeugung von multiplem organversagen und akuter organschädigung
DE60022499T2 (de) Neue therapeutische verwendung eines eine virale ansteckung modulierendes protein zur verhinderung von abstossung von fremdtransplantaten
DE4413938A1 (de) Peptide als Therapeutikum für Autoimmunerkrankungen
EP1191035A2 (de) Drei Mitglieder der Zytokinrezeptorfamilie Klasse II
Duckers et al. The neurotrophic analogue of ACTH (4–9), Org 2766, protects against experimental allergic neuritis
DE69735424T2 (de) Verfahren und mittel zur modifikation der komplementaktivierungskaskade
DE60020580T2 (de) Zusammensetzungen zur behandlung von autoimmunkrankheiten, die mittel, welche icam-1/lfa-1 interaktionen inhibieren und mittel, welche cd40-cd40-ligande interaktionen inhibieren, enthalten

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee