DE102004033940A1

DE102004033940A1 - Anordnung zur Identifikation und Lokalisation von mehrpoligen Steckverbindern von Datenübertragungskabeln in Mehrfachbuchsenfeldern

Info

Publication number: DE102004033940A1
Application number: DE200410033940
Authority: DE
Inventors: Bernd Gerlach; Ralf Tillmans
Original assignee: TKM Telekommunikation und Elektronik GmbH
Current assignee: TKM Telekommunikation und Elektronik GmbH
Priority date: 2004-07-14
Filing date: 2004-07-14
Publication date: 2006-02-16

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Identifikation von mehrpoligen Steckverbindern von Datenübertragungskabeln in Mehrfachbuchsenfeldern (2), wobei die Steckverbinder (3) mit Identifikationsmitteln zur Kennzeichnung der Steckverbinder versehen sind und den einzelnen Buchsen des Mehrfachbuchsenfeldes Detektoren und Anzeigemittel (8) zur Identifikation und Anzeige von Eigenschaften des jeweils in eine Buchse eingesteckten Steckverbinders zugeordnet sind. Erfindungsgemäß sind die Steckverbinder (3) jeweils mit elektronischen Speicherelementen (4) versehen, die bei der Kontaktierung eines Steckverbinders (3) mit einer Buchse (1) des Mehrfachbuchsenfeldes zur Lokalisation der Steckverbinder gegenüber dem Mehrfachbuchsenfeld über den Steckverbindern und Buchsen jeweils zugeordnete Kontaktsätze von dem der Buchse zugeordneten Detektor auslesbar und/oder beschreibbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Identifikation von mehrpoligen Steckverbindern von Datenübertragungskabeln in Mehrfachbuchsenfeldern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In heutigen Datennetzen werden zur Kopplung von Teilsystemen häufig Patchfelder verwendet, die in der Regel zwischen 8 und 24 Buchsen enthalten. In die Patchfelder können Patchkabel eingesteckt werden, deren anderes Ende entweder unmittelbar mit einer Übertragungseinheit, beispielsweise einem Datenverarbeitungsgerät, einem Netzwerk, einer Telekommunikationseinrichtung oder anderem, verbunden ist oder ihrerseits in ein anderes Patchpanel eingesteckt werden.
In großen Netzen ist es häufig erforderlich, die Patchstruktur zu verändern. In Systemen mit einer Vielzahl von Patchkabeln kann die Veränderung der Patchsituation jedoch sehr aufwendig und mühsam sein, da die Patchkabel meistens nicht individualisiert sind.

Aus der DE 102 44 304 B3 ist eine Anordnung zur Überwachung von Patchfeldern an Verteilerpunkten in Datennetzwerken bekannt, welche zur Identifizierung ein Reader/Transpondersystem verwendet, bei der beide Stecker eines Patchkabels mit je einem Transponder ausgerüstet sind und jeder Anschluss in einem Patchfeld eine Readerspule aufweist und mit einem Reader ausgerüstet ist, wobei der Reader in Datenverbindung mit einer Auswertungseinheit stehen. Die Transponder enthalten jeweils eine individuelle Kennung, so dass jeder Steckverbinder mittels der Reader identifizierbar ist. Durch ein geeignetes Managementsystem kann somit sichergestellt werden, dass ein bestimmtes Patchkabel nur in eine bestimmte Buchse des Patchpanels eingesteckt werden kann.

Das dargestellte System arbeitet zwar theoretisch erfolgversprechend, jedoch hat es sich in praktischen Versuchen als zu aufwendig erwiesen. Insbesondere erfordern die den jeweiligen Buchsen eines Patchfeldes zuzuordnenden Readerspulen einen erheblichen konstruktiven Aufwand und Platz. Die Readerspulen benötigen an einem Patchfeld soviel Platz, dass standardisierte Patchfelder dafür nicht geeignet sind. Ein weiterer Nachteil liegt darin begründet, dass die verwendeten Transponder sich bei hoher Dichte und Anwesenheit von Metallen gegenseitig beeinflussen. Das System ist daher unflexibel und nur für kleinere Netze einsetzbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Identifikation und Lokalisation von mehrpoligen Steckverbindern von Datenübertragungskabeln in Mehrfachbuchsenfeldern anzugeben, die auch bei hoher Anzahl und Dichte von zu schaltenden Steckverbindungen einen einfachen Aufbau bietet, eine sichere Identifikation und Lokalisation ermöglicht und sehr flexibel einsetzbar ist.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung geht aus von einer Anordnung zur Identifikation von mehrpoligen Steckverbindern von Datenübertragungskabeln in Mehrfachbuchsenfeldern, wobei die Steckerverbinder mit Identifikationsmitteln zur Kennzeichnung der Steckverbinder versehen sind und den einzelnen Buchsen des Mehrfachbuchsenfeldes Detektoren und Anzeigemittel zur Identifikation und Anzeige von Eigenschaften des jeweils in eine Buchse eingesteckten Steckverbinders zugeordnet sind.

Erfindungsgemäß sind die Steckverbinder jeweils mit elektronischen Speichereinheiten versehen, die bei der Kontaktierung eines Steckverbinders mit einer Buchse des Mehrfachbuchsenfeldes zur Lokalisation der Steckverbinder gegenüber dem Mehrfachbuchsenfeld über den Steckverbindern und Buchsen jeweils zugeordnete Kontaktsätze von dem der Buchse zugeordneten Detektor auslesbar und/oder beschreibbar sind.

Jedem Steckverbinder ist nach der Erfindung daher eine Speichereinheit zugeordnet, dessen gespeicherte Daten elektrisch über Kontaktsätze auslesbar sind. Die gespeicherten Daten können bei der Kontaktierung mittels eines geeigneten Steuersignals andererseits überschrieben werden, so dass über die gleichen Kontaktsätze sowohl das Auslesen der Identifikationsdaten der Speichereinheit als auch das Beschreiben oder Wiederbeschreiben möglich ist.

Vorzugsweise ist die Speichereinheit als nichtflüchtiger Speicher ausgebildet, der seine Daten auch ohne Unterstützungsspannung über lange Zeiträume aufrechterhält. Die Speichereinheiten erfordern daher keinen Anschluss für eine Spannungsversorgung.

Die Speichereinheiten sind vorzugsweise auf einer kleinen Trägerplatine angeordnet, die einen ersten Kontaktsatz enthält, der beim Kontaktieren eines Steckverbinders mit einer Buchse mit einem zweiten der Buchse zugeordneten Kontaktsatz in Verbindung tritt. Die Kontaktierung der Speichereinheit erfolgt daher zugleich mit der Kontaktierung des Steckverbinders in der zugeordneten Buchse, ohne dass eine gesonderte Kontaktierung herzustellen wäre.

Die Trägerplatine ist an dem Steckverbinder vorzugsweise lösbar befestigt, so dass sie erst bei Bedarf an einen Steckverbinder ansetzbar ist. Im Fehlerfall kann sie auch leicht entfernt und ersetzt werden. Es ist aber auch möglich, dass die Speichereinheit fest an einen Steckverbinder angesetzt ist oder unmittelbar darin integriert ist. Den Buchsen im Mehrfachbuchsenfeld ist ein zweiter Kontaktsatz zugeordnet, der beispielsweise als Folienkontaktsatz seitlich vor die Buchse gesetzt sein kann. Dieser zweite Kontaktsatz steht in Verbindung mit einer Kontroll- und Prozesseinheit, die die von dem zweiten Kontaktsatz empfangenen Daten verarbeitet und daraus abgeleitete Steuersignale aussendet. Die Kontroll- und Prozesseinheit kann über die Kontaktsätze außerdem Schreibbefehle an die Speichereinheit übermitteln, so dass die Prozess- und Steuereinheit die Speichereinheit in gewünschter Weise beschreiben kann. Der beanspruchte Detektor ist damit durch den zweiten Kontaktsatz in Verbindung mit der Kontroll- und Prozesseinheit gebildet.

Vorzugsweise ist jeder Buchse ferner eine Anzeigefläche zugeordnet, die insbesondere der Darstellung der Identifikationsdaten des in die Buchse eingesteckten Steckverbinders dient. Die Anzeigefläche kann neben den Identifikationsdaten der Speichereinheit eine nicht beschränkte Vielzahl weiterer Signale darstellen, z. B. Aufforderungen, eine bestimmte Buchse zu belegen, Fehlermeldungen, etc.

Um die Identifikationsdaten eines Steckverbinders unabhängig vom Einstecken in eine Buchse in Erfahrung bringen zu können, kann das Mehrfachbuchsenfeld auch eine Testbuchse enthalten, über die bei Einstecken eines Steckverbinders die Identifikationsdaten der Speichereinheit des Steckverbinders auslesbar sind. Die ermittelten Identifikationsdaten können dann zur Ansteuerung der Anzeigefläche einer der übrigen Buchsen des Mehrfachbuchsenfeldes verwendet werden. Beispielsweise ist es auf diese Art möglich, dass eine Aufforderung zum Einstecken eines Steckverbinders in eine Buchse erst dann an einem Anzeigefeld einer Buchse erscheint, wenn zuvor die Daten der Speichereinheit in der Testbuchse erfasst sind, oder wenn bei voll belegtem Mehrfachbuchsenfeld die Identität eines Patchkabels festgestellt werden soll.

Die Erfindung lässt sich besonders gut für vielpolige Steckkombinationen einsetzen, die auf engstem Raum eine Vielzahl von Kontakten aufweisen und eine sichere Zuordnung der Steckverbindung zu den vorgegebenen Kontakten erfordern.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Anordnung.
Das in der Figur dargestellte Mehrfachbuchsenfeld 2 enthält auf seiner Vorderseite fünf Buchsen, die jeweils mit einer Klappe verschließbar sind. Es sind drei Buchsen dargestellt, deren Klappen 9, 10, 11 geöffnet sind. Die Klappen sind an den Unterseiten der Buchsen gelenkig befestigt und an der Oberseite der Buchsen mittels einer Rastverbindung schließbar.
Die Buchsen sind als Mehrfachbuchsen ausgeführt. Es lassen sich damit einfache, doppelte oder vierfache Steckverbinder einstecken, deren Teile jeweils ein Viertel einer Buchse belegen. Im äußeren Seitenbereich jeder Buchse ist ein Kontaktsatz 6 (zweiter Kontaktsatz) angeordnet, das insbesondere als Folienkontaktfeld an der Vorderseite der Buchse angebracht ist und daher den Innenraum der Buchse nicht verkleinert. Die Kontaktsätze 6 sind mit einer Kontroll- und Prozesseinheit 7 verbunden, in der die über die Kontaktsätze erhaltenen Signale verarbeitet werden können. Oberhalb jeder Buchse findet sich ein Anzeigefeld 8, das beispielsweise als LCD-Anzeige oder auch als LED-Matrixdarstellung ausgebildet sein kann. Dieses dient der Anzeige verschiedener Schaltzustände einer Buchse, einer Aufforderung, eine Buchse zu belegen, z. B. mit der Angabe „Please patch", der Anzeige von Fehlerzuständen oder der Anzeige von Identifikationsdaten einer eingesteckten Steckverbindung. Eine Vielzahl weiterer Anzeigearten ist möglich.
Die dargestellten Steckverbinder 3 weisen an ihrer Außenseite eine auf einer Platine 5 untergebrachte Speichereinheit 4 (vergrößert dargestellt im Kreis) auf. Die mechanische Verbindung zwischen Platine und Steckverbinder kann durch Klebung oder Rastung erfolgen. Ferner ist es möglich, an einem Steckverbinder lediglich Zusatzkontakte an der Außenseite vorzusehen und den Speicherchip in den Steckverbinder zu integrieren. Die Zusatzkontakte (erster Kontaktsatz) 12 treten beim Einstecken eines Steckverbinders in eine Buchse des Mehrfachbuchsenfeldes mit einem zweiten Kontaktsatz 6 in Verbindung und stellen damit eine unmittelbare elektrische Verbindung zwischen Speichereinheit 4 und zentraler Prozessor- und Steuereinheit 7 her.
Die Kontroll- und Prozesseinheit 7 kann nicht nur die Identifikationsdaten der Speichereinheiten 4 auslesen, sondern diese auch über die ersten und zweiten Kontaktsätze beschreiben. Ferner kann die Kontroll- und Steuereinheit die aus den Speichereinheiten ausgelesenen Daten weiterverarbeiten und als Ergebnis der Verarbeitung auf der Anzeigefläche anzeigen und ggf. an weitere Datenverarbeitungseinrichtungen weiterleiten.
Das erfindungsgemäße System wird insbesondere wie folgt angewendet:
Wenn ein Patchvorgang durchgeführt werden soll, wird durch die Kontroll- und Steuereinheit 7 gesteuert eine Anzeige an einer Anzeigefläche 8 einer Buchse 1 geschaltet, die z. B. „Please patch" ausgibt. Der Benutzer weiß dann, dass er ein bestimmtes Patchkabel in die entsprechend markierte Buchse einzustecken hat. Die Kontroll- und Steuereinheit 7 beschreibt die Speichereinheit 4 dieses Steckverbinders 3 dann mit geeigneten Identifikationsdaten, die die gewählte Steckverbinder/Buchsenkombination identifizieren und weitere Angaben enthalten können, wie z. B. die angeschlossenen Geräte, die Art der Datenübertragung, die maximale Übertragungsfrequenz, Datenprotokolle, etc.
Wenn nun der entsprechende Steckverbinder aus dieser Buchse entfernt wird, bleibt die auf die Speichereinheit übertragene Information dort erhalten. Bei einem Versuch, den Steckverbinder in eine ungeeignete Buchse einzustecken, kann die Kontroll- und Prozesseinheit diesen fehlerhaften Zustand erfassen und ein entsprechendes Fehlersignal an der Anzeigefläche ausgeben.
Die Speichereinheiten können auf beliebige Weise umprogrammiert werden entsprechend den jeweiligen Bedarfsverhältnissen.

1: Buchse
2: Mehrfachbuchsenfeld
3: Steckverbinder
4: Speichereinheit
5: Platine
6: zweiter Kontaktsatz
7: CPU
8: Anzeigefeld
9: Klappe
10: Klappe
11: Klappe
12: erster Kontaktsatz

Claims

Anordnung zur Identifikation von mehrpoligen Steckverbindern von Datenübertragungskabeln in Mehrfachbuchsenfeldern (2), wobei die Steckverbinder (3) mit Identifikationsmitteln zur Kennzeichnung der Steckverbinder versehen sind und den einzelnen Buchsen des Mehrfachbuchsenfeldes Detektoren und Anzeigemittel (8) zur Identifikation und Anzeige von Eigenschaften des jeweils in eine Buchse eingesteckten Steckverbinders zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckverbinder (3) jeweils mit elektronischen Speichereinheiten (4) versehen sind, die bei der Kontaktierung eines Steckverbinders (3) mit einer Buchse (1) des Mehrfachbuchsenfeldes zur Lokalisation der Steckverbinder gegenüber den Mehrfachbuchsenfelder über den Steckverbinder und Buchsen jeweils zugeordnete Kontaktsätze von dem der Buchse zugeordneten Detektor auslesbar und/oder beschreibbar sind.
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichereinheiten als nichtflüchtige Speicher ausgebildet sind.
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichereinheiten (4) auf einer Trägerplatine (5) angeordnet sind, die einen ersten Kontaktsatz (12) enthält, der beim Kontaktieren eines Steckverbinders mit einer Buchse mit einem zweiten der Buchse zugeordneten Kontaktsatz (6) in Verbindung tritt.
Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatine an dem Steckverbinder lösbar befestigt ist.
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die den Buchsen des Mehrfachbuchsenfeldes zugeordneten Detektoren mit einer Kontroll- und Prozesseinheit in Verbindung stehen.
Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Buchse des Mehrfachbuchsenfeldes eine von der Kontroll- und Prozesseinheit steuerbare Anzeigefläche (8), insbesondere zur Darstellung von Identifikationsdaten des in die Buchse eingesteckten Steckverbinders, zugeordnet ist.
Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatinen mit dem ersten Kontaktsatz jeweils an einer Seitenfläche der Steckverbinder angeordnet sind und der zweite Kontaktsatz der Buchsen des Mehrfachbuchsenfeldes jeweils am Umfang der Buchse angeordnet ist.
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschreiben und/oder Lesen der Speichereinheiten über nicht zur Datenübertragung über das Kabel verwendete Steckverbinderanschlüsse erfolgt.
Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrfachbuchsenfeld eine Testbuchse enthält, über die bei Einstecken eines Steckverbinders Identifikationsdaten der Speichereinheit der Steckverbinders auslesbar sind, und dass die ermittelten Identifikationsdaten zur Ansteuerung der Anzeigefläche einer der übrigen Buchse des Mehrfachbuchsenfeldes nutzbar sind.
Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigefläche von der Kontroll- und Prozesseinheit so ansteuerbar ist, dass ein Anzeigesignal erlischt oder eine Anzeige sich ändert, sobald ein Steckverbinder mit der jeweiligen Buchse zugeordneten Identifikationsdaten in die Buchse eingesteckt ist.