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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Dichtungsanordnung für ein verstellbares
Fahrzeugdach nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Bekannt
sind abklappbare Fahrzeugdächer, beispielsweise
Hardtops mit einer Mehrzahl starrer Dachteile, welche in Schließposition
hintereinander liegend angeordnet sind und eine gemeinsame Dachaußenhaut
bilden und in Öffnungsposition
in einem heckseitigen Verdeckkasten abgelegt sind. Um bei geschlossenem
Fahrzeugdach eine ausreichende Dichtigkeit sicherzustellen, sind
zwischen aneinander grenzenden Dachteilen in Querrichtung verlaufende
Dichtungselemente angeordnet, welche bei geschlossenem Dach den
Fugenspalt zwischen benachbarten Dachkanten abdichten und zugleich
als Wasserführungskanal
zur seitlichen Ableitung eindringenden Wassers dienen. Dieses in
Querrichtung aus dem Fugenspalt abzuleitende Wasser wird im Seitenbereich
des Daches um 90° umgelenkt
und in einen in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufenden seitlichen Wasserführungskanal
geleitet, welcher üblicherweise
Bestandteil eines weiteren Dichtungselementes ist, das an der Seitenkante
der Dachteile angeordnet ist und bei geschlossenen Seitenfenstern für eine Abdichtung
zwischen der oberen Kante der Seitenfenster und dem betreffenden
Dachteil sorgt.
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Das
Wasser muss bei derartigen Ausführungen
von dem in Querrichtung verlaufenden Dichtungselement am beweglichen
Dachteil an ein in Längsrichtung
verlaufendes Dichtungselement an einem benachbarten Bauteil – entweder
ein weiteres Dachteil oder ein karosseriefestes Bauteil – übergeben
werden. Im Bereich der Übergabestelle
muss bei geschlossenem Dach ein durchgehender Strömungsweg
freigegeben sein. Bei einem sich öffnenden Dach muss der Strömungsweg
dagegen unterbrochen sein, um sicherzustellen, dass kein Wasser versehentlich
in den Fahrzeuginnenraum tropft. Zur Erfüllung beider Anforderungen
ist ein nicht unerheblicher konstruktiver Aufwand für die Dichtungsanordnung
erforderlich.
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Eine
Dichtungsanordnung, die im verstellbaren Fahrzeugdach eines Cabriolet-Fahrzeuges
eingesetzt wird, wird in der
DE 296 21 997 U1 beschrieben. Die Dichtung
ist als Dichtungsprofil ausgeführt, das
in den seitlichen Dachrahmen des Fahrzeugdaches eingesetzt ist.
Das Dichtungsprofil liegt auf der Unterseite des Dachrahmens und
begrenzt diesen gegenüber
der Fahrzeugseitenscheibe. Das Dichtungsprofil ist in Längsrichtung
mehrteilig ausgeführt, wobei
die verschiedenen Abschnitte des Dichtungsprofils jeweils einem
Dachteil des Fahrzeugdaches zugeordnet sind. Das sich ausschließlich in
Fahrzeuglängsrichtung
erstreckende Dichtprofil ist mit einer angeformten Dichtlippe versehen,
die vom Dichtkörper
des Dichtprofils ausgehend sich nach oben erstreckt und mit einem
dachseitigen Anschlussteil zusammenwirkt. Der von der Dichtlippe
und dem Dichtkörper
begrenzte Aufnahmeraum kann als Rinne zur Ableitung von Wasser genutzt
werden.
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Allerdings
sind in der
DE 296
21 997 U1 keine Maßnahmen
für den
Fall heruntertropfenden Wassers beim Ablegen des Fahrzeugdaches
vorgesehen. Da die einzelnen Dachelemente beim Ablegen des Fahrzeugdaches
ihre Relativposition zueinander ändern,
wird der bei geschlossenem Fahrzeugdach durchgehende Dachrahmen
und damit auch das durchgehende Dichtprofil unterbrochen. Hierbei
besteht die Gefahr, dass in der Wasserrinne des Dichtprofils aufgenommenes
Wasser unkontrolliert herabtropft.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, mit einfachen Maßnahmen
eine Dichtungsanordnung für
ein verstellbares Fahrzeugdach dahingehend zu verbessern, dass die
Gefahr in den Innenraum tropfenden Wassers reduziert ist.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen
an.
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Die
erfindungsgemäße Dichtungsanordnung umfasst
ein Scheibendichtungsteil, welches im Seitenbereich zwischen dem
verstellbaren Dachelement und der Fahrzeugseitenscheibe liegt, sowie
ein Wasserführungs-Dichtungsteil,
welches in Schließposition
des Dachelementes in Querrichtung verlaufend unterhalb einer Kante
des Dachelementes liegt und mit einer Wasserführungsrinne versehen ist. Das Wasserführungs-Dichtungsteil
und das Scheibendichtungsteil grenzen aneinander an, wobei in dem Scheibendichtungsteil
ein in Fahrzeugquerrichtung verlaufender Wasserablaufweg gebildet
ist, welcher mit der angrenzenden Wasserführungsrinne im Wasserführungs-Dichtungsteil
kommuniziert und ü ber den
das aus der Wasserführungsrinne
ablaufende Wasser auf die Seitenscheibe ableitbar ist.
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Diese
Ausführung
bietet den Vorteil, dass das über
das Wasserführungs-Dichtungsteil
abzuführende
Wasser keine Umlenkung in Fahrzeuglängsrichtung erfahren muss,
sondern seine Strömungsrichtung
in Querrichtung – quer
zur Fahrzeuglängsachse – beibehalten
kann. Außerdem
ist der Strömungsweg
zum Verlassen des Fahrzeugdaches sehr viel kürzer als dies im Stand der
Technik der Fall ist, da das Wasser unmittelbar über die Seitenscheibe abgeleitet
werden kann. Schließlich
fällt auch
die Anschlussproblematik zwischen Dichtungselementen benachbarter
Dachteile bzw. zwischen einem Dachteil und einem benachbarten, karosseriefesten
Fahrzeugbauteil weg.
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Im
Falle mehrerer Dachteile, beispielsweise bei Hardtop-Fahrzeugdächern mit
zwei oder drei hintereinander angeordneten Dachteilen, kann jedes Dachteil
mit jeweils einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung
versehen sein und hiermit ein von angrenzenden Dachteilen autarkes
Wassermanagement besitzen. Die Wasserführung erfolgt für jedes Dachteil
unabhängig
von der Wasserführung
des benachbarten Dachteiles.
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Das
Wasserführungs-Dichtungsteil
und das Scheibendichtungsteil bilden zweckmäßig ein einteiliges Bauteil.
Möglich
ist aber auch eine separate Ausführung
als zwei voneinander unabhängige
Bauteile, welche nur bei geschlossenem Fahrzeugdach unmittelbar
aneinander grenzen und einen durchgehenden, gemeinsamen Strömungsweg
für das
abzuleitende Wasser in Querrichtung bilden, wobei in dieser Ausführung die
Dichtungsteile an unterschiedlichen Bauteilen befestigt sein können, beispielsweise das
Wasserführungs-Dichtungsteil
am Dachelement und das Scheibendichtungsteil an einem Scheibenrahmen.
Im Falle einer separaten Ausführung
ist auch eine Befestigung beider Dichtungsteile am gleichen Dachelement
möglich.
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Das
Scheibendichtungsteil, welches sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt, besitzt
zweckmäßig auf
der dem in Querrichtung verlaufenden Wasserablaufweg abgewandten
Unterseite eine in Längsrichtung
verlaufende und von Dichtlippen begrenzte Aufnahmenut, in die bei
geschlossener Seitenscheibe die obere Scheibenkante einragt. Dem Scheibendichtungsteil
kommt somit eine doppelte Funktion zu: Zum einen muss das Scheibendichtungsteil
eine sichere Abdichtung zwischen Seitenscheibe und Dachelement gewährleisten,
zum anderen muss im Scheibendichtungsteil ein definierter Strömungsweg
in Querrichtung für
das abzuleitende Wasser gewährleistet
sein.
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Es
kann zweckmäßig sein,
in der Dichtungsanordnung, insbesondere im Scheibendichtungsteil, eine
Wasserablauframpe vorzusehen, deren unterer Rampenabschnitt an den
stirnseitigen Endabschnitt der Wasserführungsrinne im Wasserführungs-Dichtungsteil
angrenzt. Diese Ablauframpe überbrückt einen
Höhenunterschied
zwischen dem Boden der Wasserführungsrinne
und dem Wasserablaufweg im seitlichen Scheibendichtungsteil. Da
das Fahrzeugdach im Seitenbereich in unmittelbarer Nachbarschaft
zur Seitenscheibe aber verhältnismäßig stark abfällt, weist
die Ablauframpe trotz des Anstiegs vom Boden der Wasserführungsrinne
zum Wasserablaufweg insgesamt gesehen ein Gefälle auf, so dass sichergestellt
ist, dass kein Wasserstau entstehen und das Wasser über die
Seitenscheibe ablaufen kann.
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Gegebenenfalls
ist die Ablauframpe auch in das Wasserführungs-Dichtungsteil integriert.
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Die
Wasserführungsrinne
im Wasserführungs-Dichtungsteil
ist von zwei Dichtwülsten
begrenzt, wobei eine Dichtwulst in Schließ stellung des Fahrzeugdaches
an dem benachbarten Dachelement bzw. Fahrzeugbauteil anliegt. Diesen
Dichtwülsten
kommt zusätzlich
zu ihrer Dichtstellung die Funktion einer Seitenwandung für die Wasserführungsrinne
zu.
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Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht auf ein mehrteiliges Hardtop-Fahrzeugdach
mit drei in Schließstellung
hintereinander liegenden Dachelementen, wobei zwischen dem vorderen
und dem mittleren Dachelement eine erfindungsgemäße Dichtungsanordnung schematisch
eingezeichnet ist,
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2 die
Dichtungsanordnung in einer perspektivischen Einzeldarstellung mit
in Querrichtung verlaufendem Wasserführungs-Dichtungsteil und in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufendem Scheibendichtungsteil,
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3 eine
Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie
III-III aus 2 durch die Dichtungsanordnung.
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Das
in 1 dargestellte Fahrzeugdach 1 ist als
Hardtop ausgeführt
und umfasst drei in sich starre Dachelemente 2, 3 und 4,
die in der gezeigten Schließposition
des Daches eine gemeinsame Dachaußenhaut bilden und den Fahrzeuginnenraum
dichtend abdecken. In Öffnungsposition
sind die Dachelemente 2, 3, 4 in einem
heckseitigen Verdeckkasten abzulegen. In Schließposition liegt das vordere Dachelement 2 am
Windschutzscheibenrahmen 5 an. In das hintere Dachelement 4 ist
eine Heckscheibe 6 integriert.
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Für eine ausreichende
Abdichtung in Schließstellung
des Daches befindet sich zwischen benachbarten Dachelementen bzw.
zwischen vorderem Dachelement 2 und Windschutzscheibenrahmen 5 bzw.
zwischen hinterem Dachelement 4 und einem angrenzenden
Karosseriebauteil jeweils eine Dichtungsanordnung 7, die
im Ausführungsbeispiel
exemplarisch zwischen dem vorderen Dachelement 2 und dem
mittleren Dachelement 3 eingetragen ist. Die Dichtungsanordnung 7 ist
fest mit jeweils einem Dachelement verbunden, beispielsweise im
aufgezeigten Beispiel nach 1 mit dem
mittleren Dachelement 3, und umfasst ein in Querrichtung
verlaufendes Wasserführungs-Dichtungsteil 8,
welches im Bereich der Vorderkante des mittleren Dachelementes 3 angeordnet
ist, sowie ein in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufendes Scheibendichtungsteil 9 im Bereich der Seitenkante
des mittleren Dachelementes 3. Die Dichtungsteile 8 und 9 befinden
sich jeweils unterhalb der betreffenden Kante des Dachelementes 3.
Die Dichtungsteile 8 und 9 können als zusammenhängendes,
einteiliges Bauteil ausgeführt
sein. In Frage kommt aber auch eine zweiteilige Ausführung.
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Das
Wasserführungs-Dichtungsteil 8 sorgt für eine Abdichtung
des Fugenspaltes zwischen den in Schließstellung benachbarten Dachteilen 2 und 3 und
zudem für
eine seitliche Wasserableitung eindringenden Wassers. Das Scheibendichtungsteil 9 im
Bereich der Seitenkante des Dachelementes 9 bewirkt eine
Abdichtung zwischen dem Dachelement und einer Seitenscheibe 10 des
Fahrzeuges.
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Die
beiden Dichtungsteile 8 und 9 ermöglichen
ein aufeinander abgestimmtes Wassermanagement. In den Fugenspalt
zwischen den angrenzenden Dachelementen 2 und 3 eindringendes
Wasser wird von dem in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Wasserführungs-Dichtungsteil 8 in
Pfeilrichtung 11 in den Seitenbereich des Fahrzeugdaches
abgeleitet und dem in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufenden Scheibendichtungsteil 9 übergeben. Das Scheibendichtungsteil 9 besitzt
einen ebenfalls in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Wasserablaufweg, über den
das Wasser schließlich
gemäß Pfeilrichtung 12 nach
unten über
die Außenseite
der Seitenscheibe 10 abgeleitet wird.
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In 2 ist
die Dichtungsanordnung 7 isoliert dargestellt. Zu erkennen
ist, dass dem in Querrichtung verlaufenden Wasserführungs-Dichtungsteil 8 zwei
Dichtwülste 14 und 15 zugeordnet
sind, welche jeweils an benachbarten Dachelementen anliegen, wobei
zweckmäßig der
Dichtwulst 14 fest mit dem einen Dachelement verbunden
ist und der benachbarte Dichtwulst 15 nur in Schließstellung
am benachbarten Dachelement anliegt, jedoch nicht mit diesem fest
verbunden ist. Die beiden Dichtwülste 14 und 15 begrenzen
eine zwischenliegende Wasserführungsrinne 13, über die
in den Fugenspalt zwischen benachbarten Dachelementen eindringendes Wasser
in Fahrzeugquerrichtung gemäß Pfeil 11 abzuleiten
ist. Die Wasserführungsrinne 13 im
Wasserführungs-Dichtungsteil 8 kommuniziert
mit einem Wasserablaufweg 16 im Scheibendichtungsteil 9. Der
Wasserablaufweg 16 verläuft
ebenfalls in Fahrzeugquerrichtung und ermöglicht ein Ablaufen des Wassers
gemäß Pfeil 12 nach
unten über
die Außenseite
der angrenzenden Seitenscheibe.
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Im
Strömungsweg
zwischen Wasserführungsrinne 13 und
Wasserablaufweg 16 liegt eine Ablauframpe 17,
welche den Höhenunterschied
zwischen dem Boden der Wasserführungsrinne 13 und dem
Wasserablaufweg 16 überwindet.
Da jedoch das Fahrzeugdach in diesem seitlichen Bereich stark nach
unten abfällt,
weist auch die Rampe 17 ein Gefälle auf, so dass kein Wasserstau
im Strömungsweg entstehen
kann.
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Im
Scheibendichtungsteil 9 ist ein zusätzlicher, in Fahrzeuglängsrichtung
sich erstreckender Wasserführungskanal 18 eingebracht,
welcher Bestandteil eines zusätzlichen
Wassermanagements sein kann, wobei über den Wasserführungskanal 18 beispielsweise
auf der Außenseite
des Dachelementes befindliches und seitlich abströmendes Wasser aufgefangen
und abgeleitet werden kann. Gegebenenfalls kann aber auf einen derartigen,
sich in Längsrichtung
erstreckenden Wasserführungskanal 18 auch
verzichtet werden.
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In 3 ist
die Dichtungsanordnung in einem Schnitt gemäß Schnittlinie III-III aus 2 dargestellt,
wobei zusätzlich
das Dachelement 3 eingezeichnet ist, mit dem die Dichtungsanordnung
fest verbunden ist. Zu erkennen ist, dass in das Scheibendichtungsteil 9 eine
Aufnahmenut 19 zur Aufnahme der Oberkante der Seitenscheibe 10 in
Dichtstellung eingebracht ist. Die Aufnahmenut 19 wird
von Dichtlippen 20 und 21 begrenzt, welche einteilig
mit dem Dichtkörper
des Scheibendichtungsteiles 9 ausgebildet sind und in Dichtposition
an den Seitenwänden
der Seitenscheibe 10 dichtend anliegen. Die Aufnahmenut 19 erstreckt
sich entsprechend der Länge des
Dachelementes 3 auch, über
die Länge
des Scheibendichtungsteils 9.