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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Ansteuerung eines Magnetventils
sowie einer Vorrichtung zur Ansteuerung eines Magnetventils nach
der Gattung der unabhängigen
Ansprüche.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Computerprogramm-Produkt zur Durchführung des
Verfahrens auf einem Computer bzw. Steuergerät.
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Aus
der
DE 199 13 477
A1 ist bereits ein Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoffzuführeinrichtung
mit einem Magnetventil bekannt. Das Magnetventil ist stromlos offen
und wird zum Schließen
mit einer konstanten Spannung – der
Batteriespannung – angesteuert,
wobei der Strom in charakteristischer Weise ansteigt. Nach dem Abschalten
der Spannung fällt
der Strom wiederum in charakteristischer Weise ab und das Ventil öffnet kurz
nachdem der Strom abgefallen ist. Die Ansteuerdauer des Magnetventils wird
in Abhängigkeit
der Batteriespannung und/oder in Abhängigkeit des Spulenwiderstands
des Magnetventils beeinflusst.
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Aus
der
DE 102 01 453
A1 ist ein Verfahren der zum Betreiben eines Magnetventils
für einen Bremszylinder
bekannt. Das offenbarte Magnetventil ist stromlos offen und wird
zum Schließen
mit einer konstanten Spannung angesteuert. Beim Erreichen eines
maximalen Anzugstroms wird die Spule des Magnetventils mit einer
gepulsten Spannung angesteuert, sodass der Strom durch die Spule
auf einen minimal zulässigen
Haltestrom abfällt.
Zum Öffnen des
Magnetventils wird die am Magnetventil anliegende Spannung abge abgeschaltet,
wobei der Stromabfall ausgehend vom Haltestrom zeitlich schneller
erfolgt als bei einem vorliegenden maximalen Anzugstroms.
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Aus
der
DE 101 40 093
A1 ist ein Verfahren zum Ansteuern eines Magnetventils
bekannt, das zumindest bei kurzen Ansteuerzeiten zusätzlich zur
Ansteuerdauer weitere Eigenschaften eines Ansteuerstromprofil ändert. Diese Änderung
des Stromprofils erlaubt eine genaue Zumessung von Kraftstoff mich bei
kurzen Einspritzzeiten.
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Aus
der
DE 34 17 102 A1 zur
Ansteuerung eines monostabilen Relais bekannt, bei dem während des
Anzugs eine höhere
elektrische Leistung zugeführt
wird als während
des Haltens, wobei in der Haltephase dem Relais eine getaktete Versorgungsspannung
als Halteimpulse zugeführt
wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche hat
demgegenüber
den Vorteil, dass ein im stromlosen Zustand geschlossenes Magnetventil, insbesondere
ein Mengensteuerventil in einem Kraftstoffversorgungssystem einer
Brennkraftmaschine, angesteuert wird, wobei das Magnetventil über eine Anzugs-Spannung
geöffnet
und über
eine Halte-Spannung in einem geöffneten
Zustand gehalten wird, wobei in Abhängigkeit von Betriebsgrößen der Hochdruckpumpe
und/oder Brennkraftmaschine die Anzugs- und/oder Halte-Spannung
bestimmt wird. Durch dieses Vorgehen ist es in vorteilhafter Weise möglich, den
sich durch die anliegenden Spannungen einstellenden Spulenstrom
auf die jeweilig vorliegenden Betriebsgrößen der Hochdruckpumpe und/oder
der Brennkraftmaschine anzupassen und die thermischen Belastung
bedingt durch den fließenden
Spulenstrom möglichst
klein zu halten.
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Durch
diese in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
erfindungsgemäße Vorrichtung
möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist es, die an der Spule des Magnetventils anliegenden
Halte-Spannung in Abhängigkeit
der Drehzahl und/oder der Geschwindigkeit des Kolbens der Hochdruckpumpe
zu bestimmen. Dieses Vorgehen ermöglicht es beispielsweise bei
geringen Drehzahlen der Hochdruckpumpe eine geringe Halte-Spannung
zu wählen,
wodurch sich der durch die Spule des Magnetventils fließende Strom
und auch die thermische Belastung des Magnetventils verringert.
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Gemäß eines
weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiels
wird die Anzugs- und/oder Halte-Spannung in Abhängigkeit einer das Magnetventil beeinflussenden
Temperatur bestimmt. Durch dieses Vorgehen wird in vorteilhafter
Weise die Temperaturabhängigkeit
des ohmschen Widerstands der Spule des Magnetventils kompensiert.
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Gemäß eines
weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiels,
werden die Anzugs- und/oder Halte-Spannung in ihrem effektiven Spannungswert durch
Pulsweiten-Modulation beeinflusst. Dies hat den Vorteil, dass alle
Spannungen ausgehend von einer Basisspannung beispielsweise der
Batteriespannung allein durch Pulsweitenmodulation entsprechend
der gewünschten
Spannungshöhe
eingestellt werden können.
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Gemäß eines
weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel
ist es vorgesehen, dass die Anzugs-Spannung und/oder die Anzugsdauer
von Betriebsgrößen der
Hochdruckpumpe und/oder der Brennkraftmaschine abhängig sind.
So kann in vorteilhafter Weise bei Vorliegen einer niedrigen Versorgungsspannung
die Anzugsdauer verlängert
und bei hohen verkürzt
werden.
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Gemäß weiterer
vorteilhafter Ausführungsbeispiele
hängen
Anzugs-Spannung und/oder die Anzugsdauer von der Drehzahl bzw. von
der Geschwindigkeit des Kolbens der Hochdruckpumpe als auch von
einer das Magnetventil beeinflussenden Temperatur ab. Durch Berücksichtigung
dieser Größen werden
in vorteilhafter Weise der Einflüsse
dieser Größen auf
das Magnetventils kompensiert.
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Gemäß eines
weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiels,
ist eine Vorrichtung zum Ansteuern eines Magnetventils vorgesehen,
die Mittel zur Ansteuerung des Magnetventils vorsieht, wobei Anzugs-
und/oder Halte-Spannung (U_an, _Halt) und/oder Anzugsdauer (t_Anzug)
in Abhängigkeit von
Betriebsgrößen der
Hochdruckpumpe und/oder Brennkraftmaschine bestimmt sind.
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Zeichnungen
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Weitere
Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Zeichnungen dargestellt sind. Dabei bilden
alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination
den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in den Patentansprüchen
oder deren Rückbeziehung
sowie unabhängig von
ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in
den Zeichnungen.
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Es
zeigen:
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1 zeigt
schematisch ein Kraftstoffversorgungssystem einer Brennkraftmaschine;
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2 zeigt
schematisch eine Kraftstoffpumpe in einer Saugphase mit einem unbestromten
Magnetventil;
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3 zeigt
schematisch eine Kraftstoffpumpe in einer Förderphase mit einem bestromten
Magnetventil;
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4 zeigt
schematisch eine Kraftstoffpumpe in einer Förderphase mit einem unbestromten
Magnetventil;
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5 zeigt
schematisch den zeitlichen Verlauf des Kolbenhubs, Hubs des Magnetventils
sowie zugehörigen
Strom- und Spannungsverläufe;
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6 zeigt
schematisch den Strom- und Spannungsverlauf bei unterschiedlichen
Drehzahlen der Hochdruckpumpe;
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7 zeigt
schematisch den zeitlichen Verlauf des Kolbenhubs, Hubs des Magnetventils
sowie zugehörigen
Strom- und Spannungsverläufe
für unterschiedliche
Kolbengeschwindigkeiten;
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8 zeigt
schematisch die zeitliche Abweichung des Förderbeginns bedingt durch höhere Stromstärken.
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Beschreibung
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Das „stromlos
geschlossene" Konzept
bietet hinsichtlich Funktion bei hohen Dreh- und Nockenzahlen Vorteile.
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Während der
Förderphase
des Pumpenkolbens ist das stromlos geschlossene Magnetventil bestromt,
damit die nicht-benötigte
Kraftstoffmenge über
das aufgedrückte
Einlassventil zurückströmen kann.
Die notwendige Magnetkraft zum Offenhalten des Einlassventils muss
dabei größer als
die auftretende Strömungskraft
am Einlassventil plus einer geringen Federkraft sein. Dann wird
das Magnetventil abgeschaltet, das Einlassventil schließt und die
Restmenge wird in Richtung Hochdruckseite gefördert. Das Schließen des
Einlassventils wird von einer Feder unterstützt, um die Schließzeit zu
verkürzen.
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Im
Vergleich zum stromlos offenen Konzept muss die maximale Magnetkraft
im angezogenen Zustand – also
bei einem relativ kleinen Restluftspalt – aufgebracht werden. Beim
stromlos offenen Magnetventil muss eine relativ große Federkraft
bei einem relativ großen
Restluftspalt überwunden
werden.
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Die
notwendigen Magnetkräfte
sind beim stromlos geschlossenen Magnetventil kleiner, wodurch das
Magnetventil mitsamt Magnetkreis kompakter baut. Ein kleiner Magnetkreis
ist dynamisch besser, kürzere
Schaltzeiten können
realisiert werden. Zudem ist das stromlos geschlossene Mengensteuerkonzept
bzgl. Toleranzen unempfindlicher.
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Nachteilig
ist die längere
Einschaltdauer insbesondere bei kleinen Fördermengen. Bei kleiner Fördermenge
wird das stromlos geschlossene Magnetventil erst am Ende der För derphase
des Pumpenkolbens abgeschaltet. Ohne Zusatzmaßnahmen (z. B. Stromregelung)
besteht die Gefahr einer thermischen Überlastung des Magnetventils.
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1 zeigt
ein Kraftstoffsystem 10 einer Brennkraftmaschine. Eine
Vorförderpumpe 12 pumpt den
Kraftstoff vom Kraftstoffvorratsbehälter 11 über die
Leitung 13 zur Kraftstoffpumpe 14. Das Magnetventil 15 ist
an der Kraftstoffpumpe 14 angebracht und regelt die Fördermenge
der Kraftstoffpumpe 14. Die benötigte Fördermenge wird auf einen relativ
hohen Druck verdichtet und über
die Leitung 16 in eine Kraftstoffsammelleitung 17 gefördert, von
wo aus der Kraftstoff über
Einspritzventile 18 in die Brennkraftmaschine 19 eingespritzt
wird. An der Kraftstoffsammelleitung 17 befindet sich ein
Drucksensor 20. An der Brennkraftmaschine 19 befindet
sich ein Drehzahlgeber 21. Eine Steuereinheit 23 steuert
das Magnetventil 15, wobei in die Berechnung der Ansteuerung
der Druck über
Sensor 20 und die Drehzahl über Sensor 21 eingehen.
Ferner können
weitere Größen in die
Berechnung der Ansteuerung einfließen. Zum Beispiel die Temperatur über einen
Sensor 22. Das Programm zur Berechnung der Ansteuerung
des Magnetventils 15 ist auf einem Speichermedium 24 gespeichert,
das sich in der Steuereinheit 23 befindet.
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2 zeigt
die Kraftstoffpumpe 14 in der Saugphase. Der Kolben 27 bewegt
sich dabei nach unten und folgt der Kontur des Nockens 28.
Der Kraftstoff fließt
durch die Leitung 13 über
das Einlassventil 25 in den Förderraum 26. Stromabwärts des Förderraums 26 ist
ein Rückschlagventil 29 angeordnet,
das in der Saugphase den Weg zur Leitung 16 verschließt. Der
Magnetanker 31 ist von einer Magnetspule 33 umschlossen
wobei ein Stößel 32 vom Magnetanker 31 in
Richtung des Einlassventils 25 weist. In 2 gezeigten
unbestromtem Zustand des Magnetventil 15 wird der Magnetanker 31 mitsamt dem
Stößel 30 über eine
Feder 30 in einer vom Einlassventil 25 wegweisenden
Position gehalten. Da sich der Kolben 27 nach unten bewegt
und somit das Volumen des Förderraum 26 vergrößert nimmt
der Druck des Kraftstoffs im Förderraum 26 gegenüber dem
Kraftstoffdruck in der Leitung 13 im Niederdruckbereich
ab, sodass das Einlassventil 26 aufgrund der vorhandenen
Druckdifferenz selbständig öffnet und Kraftstoff
in den Förderraum
nachströmen
kann. Gegen Ende der Saugphase nimmt der Druckunterschied zwischen
Förderraum 26 und
Leitung 13 ab, sodass ohne Bestromung des Mengesteuerventils 15 das
Einlassventil 25 typischerweise wieder schließt.
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Um
das Einlassventil 25 für
die nachfolgende Mengensteuerung in der Saugphase in einem geöffneten
Zustand zu halten, wird vor Beginn der Förderphase das Magnetventil bestromt.
Die Magnetspule 33 baut ein magnetisches Feld auf und zieht,
wie in 3 gezeigt, den Magnetanker 31 entgegen
der Feder 30 nach rechts an in Richtung des Einlassventils 25. Über den
Stößel 32 wird
das Einlassventil 25 aufgestoßen. Der nicht benötigte Kraftstoff
strömt nun
in die Leitung 13 auf die Niederdruckseite zurück.
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Zur
Förderung
des Kraftstoffs in die Leitung 16 der Hochdruckseite wird
während
der Förderphase
das Magnetventil abgeschaltet. Im stromlosen Zustand baut sich das
magnetische Feld ab und über die
Kraft der Feder 30 wird der Magnetanker 31, wie in 4 gezeigt,
mitsamt Stößel 32 nach
links bewegt und gibt das Einlassventil 25 frei. Das Einlassventil 25 schließt und die
Restmenge bzw. Fördermenge
wird über
das Rückschlagventil 29 auf
die Hochdruckseite in die Leitung 16 und hiernach in die Kraftstoffsammelleitung 17 gefördert.
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In 5 sind
der Kolbenhub H_k, der Hub des Magnetventils H_MSV sowie die zeitlichen
Verläufe
von Spannung U und Stromstärke
I dargestellt. Zu Beginn der Saugphase ist das Magnetventil 15 zunächst unbestromt.
Noch während
der Saugphase wird das Magnetventil 15 angezogen/bestromt,
damit zu Beginn der Förderphase
das Einlassventil 25 offen ist. Die Anzugs-Spannung U_an
zum raschen Anziehen des Magnetankers 31 muss dabei einen
relativ hohen Effektivwert haben. Im Ausführungsbeispiel nach 5 wird
ein im Wesentlichen konstante Anzugs-Spannung U_an über die
Dauer t_Anzug angelegt. Ist der Magnetanker 31 angezogen,
kann die Stromstärke
I zum Halten reduziert werden. Die Stromstärke wird verringert, indem
die an der Magnetspule 33 des Mengsteuerventils 15 anliegende Spannung
U auf eine Halte-Spannung U_Halt verringert wird. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
geschieht dies durch Puls-Weiten-Modulation der anliegenden Spannung.
Die effektive anliegende Spannung wird hierbei über die Wahl der Puls- und
Pausenverhältnisse
eingestellt. Durch Senken der effektiv an der Magnetspule anliegenden
Spannung fällt der
Strom I auf einen Haltestrom I_Halten ab. Der Strom I wird hierbei über die
Dauer t_Halten soweit reduziert, dass die Magnetkraft zum Offenhalten
des Einlassventils 25 ausreichend ist. Dabei muss die Magnetkraft
größer als
die Federkraft und die am Einlassventil 25 angreifende
Strömungskraft
sein.
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Zum
Schließen
des Einlassventils 25 wird die Spannung U abgeschaltet. Über eine
Freilaufdiode wird der Strom I gelöscht und die Magnetkraft abgebaut.
Die restliche Kraftstoffmenge wird auf die Hochdruckseite gefördert.
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Die
Regelung der Fördermenge
erfolgt vorzugsweise über
den Druck. Wird weniger Menge gefördert, sinkt der Ist-Druck
in der Kraftstoffsammelleitung 17. Durch einen Vergleich
von Soll- und Istdruck in der Kraftstoffsammelleitung wird die Haltedauer neu
berechnet. Im Falle eines zu geringen Ist-Drucks wird die Haltedauer
t_Halten des Magnetventils 25 verkürzt, wobei die Förderung
früher
einsetzt und mehr Menge in die Kraftstoffsammelleitung 17 gepumpt
wird.
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Die
Strömungskraft
am Einlassventil 25 entsteht durch das Zurückströmen der
nicht-benötigten Kraftstoffmenge
auf die Niederdruckseite. Da die Strömungskraft von der Strömungsgeschwindigkeit abhängt, besteht
ein direkter Zusammenhang von Strömungskraft, Kolbengeschwindigkeit
und Pumpendrehzahl; d. h. mit zunehmender Pumpendrehzahl erhöht sich
die Geschwindigkeit des Kolbens 27 und somit auch die Strömungsgeschwindigkeit
in Richtung Niederdruckbereich und die auf das Einlassventil 25 wirkende
Strömungskraft.
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Bei
niedriger Drehzahl ist die Strömungskraft am
Einlassventil 25 gering, die Magnetkraft zum Halten und
somit auch der zum Halten notwendige Strom I bzw. die anliegende
Halte-Spannung U_Halt kann deutlich abgesenkt werden.
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Anders
bei hoher Drehzahl, hier muss die Haltekraft größer sein. Die Spannungs- und
Stromverläufe über eine
Schaltperiode sind in 6 für eine hohe und eine niedrige
Drehzahl gegenüber
gestellt. Der Spannungsverlauf ist jeweils durchgezogen, die Stromverlauf
ist gestrichelt dargestellt. Bei hoher Drehzahl ist das Tastverhältnis, d.
h. die Frequenz der Spannungspulse des PMW-Signals während der
Haltephase größer als
bei niedriger Drehzahl. Die effektive Spannung U_eff und damit auch die
Stromstärke
I steigt bzw. fällt
mit dem Tastverhältnis.
Die am Magnetventil 15 anliegende effektive elektrische
Halte-Spannung U_Halt steigt mit zunehmender Drehzahl und/oder Geschwindigkeit
des Kolbens 27 der Hochdruckpumpe 14 an.
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Ein
Absenken des Stromniveaus bei niedrigen Drehzahlen ist notwendig,
da die relative Bestromungszeit zunimmt. Ohne diese Maßnahme besteht die
Gefahr einer thermischen Überlastung
des Magnetventils 15. Bei hoher Drehzahl ist zwar das Haltstromniveau
höher,
die relative Bestromungszeit ist jedoch geringer. Insbesondere kleine
Fördermengen sind
hinsichtlich thermischer Überlastung
kritisch, da der Förderbeginn
am Ende der Förderphase
des Pumpenkolbens liegt und die Haltdauer maximal wird.
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Gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels ist
es vorgesehen, dass neben der Pumpendrehzahl auch die Batteriespannung
mittels PWM kompensiert werden. Bei hoher Batteriespannung ist das
Tastverhältnis
während
der Haltephase entsprechend kleiner, wodurch sich die gleiche Stromstärke einstellt wie
bei niedriger Batteriespannung.
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In
einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist es vorgesehen, die Temperaturabhängigkeit
insbesondere der Magnetspule des Magnetventils zu berücksichtigen,
indem man Temperatureinflüsse, modelliert
oder gemessen, in die PWM-Berechnung mit einbezieht. Bei niedriger
(hoher) Temperatur ist der ohmsche Widerstand der Magnetspule geringer (höher), wodurch
die Stromstärke
abgesenkt (erhöht) werden
kann (muss).
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In
einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist es vorgesehen, die Nockenkontur
zu berücksichtigen,
indem man die Nockenkontur in die PWM-Berechnung mit einbezieht.
Die Strömungs-
bzw. Kolbengeschwindigkeit hängt
unmittelbar von der Nockenkontur ab. Eine höhere Kolbengeschwindigkeit wird
durch eine entsprechend höhere
Stromstärke kompensiert.
Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel
ist in 7 gezeigt. Nach dem Anziehen des Magnetventils 25 wird
der Strom I auf einen ersten geringen Haltestrom I_Halten1 abgesenkt.
Zu Beginn der Förderphase
befindet sich der Pumpenkolben 27 im unteren Totpunkt,
die Kolbengeschwindigkeit ist Null. Anschließend bewegt sich der Kolben 27 nach oben,
wobei die Kolbengeschwindigkeit zunimmt. Durch eine Änderung
des Tastverhältnisses
wird der Haltestrom nachgeführt.
Im Bereich der maximalen Kolbengeschwindigkeit hat der Strom einen
zweiten höheren
Haltestrom I_Halten2 angenommen. Die beginnende Stromlöschung hat
einen Magnetkraftabfall zur Folge, wodurch sich das Einlassventil
schließt und
die Förderung
in Richtung Hochdruckseite einsetzt. Idealerweise wird der Haltestrom
proportional dem Quadrat der Kolbengeschwindigkeit nachgeführt, so
dass Schaltzeit und Verlustleistung minimal werden.
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Die
Anzugsdauer t_Anzug muss in jedem Betriebszustand ein sicheres Anziehen
des Magneten gewährleisten.
Zur Kompensation von Spannung und Temperatur während des Anziehens kann, wie oben
beschrieben, ein Tastverhältnis
ausgegeben werden. Darüber
hinaus kann die Anzugsdauer tAnzug selbst von Batteriespannung und
Temperatur abhängen.
Bei hoher Batteriespannung kann die Anzugsdauer tAnzug verkürzt werden,
bei niedriger Batteriespannung muss sie länger sein. Ebenso kann bei niedriger Temperatur
die Anzugsdauer knapper bemessen sein, da der ohmsche Widerstand
der Magnetspule geringer bzw. die Stromstärke höher ist.
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Da
das Magnetventil 15 zu Beginn der Förderphase sicher angezogen
sein muss, ist bei einer längeren
Anzugsdauer tAnzug der Ansteuerbeginn zeitlich vorzulegen und umgekehrt.
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Weiterhin
ist es vorgesehen, die Anzugsdauer in Abhängigkeit der Drehzahl auszugeben.
Bei hoher Drehzahl wird der Strom innerhalb der zur Verfügung stehenden
Löschzeit
(betrifft insbesondere die Löschung
mit Freilaufdiode) nicht vollständig
abgebaut. Eine Reststromstärke
zu Beginn des nächsten Anzugimpulses
kann durch eine entsprechend kürzere
Anzugsdauer kompensiert werden.
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Weiterhin
ist es vorgesehen, den Ansteuerbeginn in Abhängigkeit des Förderbeginns
auszugeben. Bei frühem
Förderbeginn
wird der Ansteuerbeginn zeitlich nach vorne gelegt und umgekehrt.
Dabei muss grundsätzlich
gewährleistet
sein, dass der mechanische Anziehvorgang des Magnetventils während der
Saugphase stattfindet. Ein etwaiger Innendruck könnte den Hub des Einlassventils
und damit auch des Magnetventils unterbinden. Aufgrund von Totzeiten
beim dynamischen Magnetkraftaufbau kann der Ansteuerbeginn durchaus
in das Ende der vorhergehenden Förderphase
hinein ragen. Außerdem
kann bei sehr hoher Drehzahl und frühem Förderbeginn die Ansteuerdauer
reduziert werden. Allerdings auf Kosten der Sicherheit.
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Weiterhin
ist es vorgesehen, in bestimmten Betriebszuständen den Ansteuerbeginn in
Abhängigkeit
des Förderbeginns
zu regeln. Zu großen
Fördermengen
(früher
Förderbeginn)
wird die Haltephase entsprechend kürzer. Im Extremfall – hohe Fördermenge
bei hoher Drehzahl – kann
die Haltephase ganz entfallen. In 8 ist beispielhaft
gezeigt, wie sich zu großen
Stromstärken
auf den Förderbeginn auswirken.
Die Haltephase ist zu kurz, um die Stromstärke auf Haltestromniveau zu
bringen. Zu Beginn der Löschung
ist die Stromstärke
höher,
wodurch der Förderbeginn
später
einsetzt Für
diesen Fall ist der Ansteuerbeginn bei konstanter Haltedauer zeitlich vorzulegen.
Vorzugsweise kann der Ansteuerbeginn über den Druck geregelt werden.
Setzt, wie im Beispiel, die Förderung
in Richtung Hochdruck später ein,
wird weniger Menge gefördert.
Der Istdruck in der Kraftstoffsammelleitung sinkt. Der Istdruck
wird vom Drucksensor an das Steuergerät gemeldet. Durch den Vergleich
von Soll- und Istdruck wird der Ansteuerbeginn neu berechnet. Im
Fall eines zu kleinen Istdrucks muss die Ansteuerung etwas früher beginnen.
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Insgesamt
erfolgt die Fördermengenregelung
für Kraftstoffpumpen
für verschiedene
Drehzahlen wie folgt:
- 1. Bei niedriger Drehzahl
mit langen Haltephasen erfolgt die Regelung der Fördermenge über die Haltedauer.
Ansteuerbeginn, Anzugsdauer und Tastverhältnis werden über ein
Kennfeld gesteuert.
- 2. Bei hoher Drehzahl mit kurzen Haltephasen erfolgt die Regelung
der Fördermenge über den
Ansteuerbeginn. Haltdauer, Anzugsdauer und Tastverhältnis werden über ein
Kennfeld gesteuert. Im Extremfall kann die Haltedauer zu Null werden.