DE1018034B - Verfahren zur Herstellung von weissem Kalkstickstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von weissem Kalkstickstoff

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Publication number
DE1018034B
DE1018034B DES50724A DES0050724A DE1018034B DE 1018034 B DE1018034 B DE 1018034B DE S50724 A DES50724 A DE S50724A DE S0050724 A DES0050724 A DE S0050724A DE 1018034 B DE1018034 B DE 1018034B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reaction
pressure
gas
production
calcium cyanamide
Prior art date
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Pending
Application number
DES50724A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Franz Kaess
Dr Hermann Kronacher
Dr Herwig Hoeger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG
SKW Trostberg AG
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Filing date
Publication date
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Publication of DE1018034B publication Critical patent/DE1018034B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/002Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C7/00Fertilisers containing calcium or other cyanamides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von weißem Kalkstickstoff Die Umsetzung von Kalk mit den strömenden Gasgemischen wird nach der Hauptpatentanmeldung dadurch vorgenommen, daß man den Feststoff unter dem Druck des durchströmenden Gasgemisches in Schwebe hält und ihn bis zum Erreichen des gewünschten Stickstoffgehaltes im Reaktionsraum beläßt. Damit die Reaktion einwandfrei abläuft und die Vorteile dieses Verfahrens voll zur Auswirkung kommen, ist die Einhaltung einer bestimmten, von Korngröße, Dichte und Form der Feststoffpartikeln abhängigen Gasgeschwindigkeit erforderlich, so daß dem Kalkbett eines Reaktors nur eine bestimmte Gasmenge zugeführt werden kann, durch die die Produktionsleistung eines Reaktors festgelegt ist. Diese Leistung ist infolge der für die Reaktion erforderlichen großen Gasmengen gering, so daß die Gestehungskosten des weißen Kalkstickstoffes durch die Anlagekosten stark beeinflußt werden.
  • Es hat sich aber gezeigt, daß der Gasdurchsatz und damit die Raum-Zeit-Ausbeute ganz erheblich gesteigert und damit die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens erheblich verbessert werden können, wenn die Reaktion bei diesem Verfahren unter erhöhtem Druck bis zu 10 atü ausgeführt wird. Außerdem hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß die Umsetzung von Ammoniak in Cyanamid (N) durch Druckanwendung erhöht wird, so daß dadurch eine weitere, wesentliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit erreicht wird.
  • Zu den weiteren Vorteilen der Ausführung der Reaktion nach der Hauptpatentanmeldung unter erhöhtem Druck gehört die Verringerung der Wärmeverluste, welche durch Abstrahlung im Ofen und den Leitungen entstehen. Es ist bekannt, daß die verfahrensmäßige Umsetzung zu weißem Kalkstickstoff eine wärmemäßig praktisch neutrale Reaktion ist, so daß zur Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur (750 bis 850°) fühlbare Wärme zugeführt werden muß. Eine Beheizung des keramischen Ofens ist nach den vorausgegangenen technischen Versuchen weder auf elektrischem noch auf heizgasmäßigem Wege möglich, insbesondere nicht wegen der Gasdurchlässigkeit keramischen Materials. Infolgedessen. muß die gesamte notwendige Wärme den beiden Gasen zugeführt werden. Der durch die Wärrne,iibergänge stattfindende Temperaturabfall wirkt sich besonders bei mehrstufigen Reaktoren aus, da man in Temperaturgebiete gelangt, bei denen die Kohlensäure aus dem Reaktionsgas wieder in den Kalk angelagert wird, wodurch die Cyanamidbildung weitgehendst unterbrochen bzw. verhindert wird. Eine Ausgleichung der Wärmeverluste durch erhöhte Temperatur ist wegen der thermischen Beanspruchung des Materials nicht möglich, da man für die Vorheizung von Kohlenoxyd auf Temperaturen von 950° im Gas gehen müßte, so daß die Aufheizvorrichtungen, z. B. metallische Vorwärmer, Wandtemperaturen von 1050° und darüber erreichen würden. Diesen Beanspruchungen ist auf die Dauer das Material nicht gewachsen. Bei der Vorwärmung von Ammoniak würde man in Temperaturgebiete kommen, bei welchen schon vor der Reaktion ein weitgehender Zerfall des zugeführten Ammoniaks in seine Komponenten stattfinden würde. Diese Nachteile werden durch die Anwendung von Druck vermieden, da bei gleicher Oberfläche des Ofens, d. h. bei gleichen Abstrahlungsverlusten, die zugeführte Wärme je nach beanspruchtem Druck ein Vielfaches derjenigen beträgt, die bei Reaktion unter normalem Druck zugeführt würde. Der Temperaturabfall ist dementsprechend gering und wirkt sich auf den Reaktionsablauf nicht mehr aus, so daß die Zuführung der Gaskomponenten in einem technisch tragbaren Temperaturbereich erfolgen kann.
  • Außerdem steigt natürlich mit der Anwendung des Druckes unter steigender Konzentration der Reaktionskomponenten in Bm3 die Schnelligkeit des Umsatzes und damit die wirtschaftliche Ausnutzbarkeit der technischen Vorrichtung. Es ist zwar die Druckanwendung bei der Herstellung von weißem Kalkstickstoff in verschiedenen Patenten bereits vorgeschlagen worden, jedoch weder im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der Hauptpatentanmeldung noch überhaupt unter Angabe von irgendwelchen Bedingungen, wie z. B. des möglichen maximalen Druckes oder der sonstigen Wirkungen, die technisch oder wirtschaftlich durch das Verfahren erzielt werden könnten. Es ist auch nicht zum Ausdruck gebracht worden, welche Bedeutung das Arbeiten unter erhöhtem Druck gerade bei der Azotierung des in der -Schwebe gehaltenen Feststoffes - wie oben dargelegt wurde - besitzt. Man kann, was ein bedeutender Vorteil ist, bei der Druckazotierung mit der Strömungsgeschwindigkeit viel weiter zurückgehen als bei dem drucklosen Verfahren, da in der Zeiteinheit trotz niedrigerer Strömung eine größere Konzentration reagierender Gase an den Feststoff herangeführt wird. Durch die niedrige Strömungsgeschwindigkeit wird aber eine gleichmäßige Wirbelung erreicht und der Durchschlag von Gas durch das Wirbelbett und damit Nichtausnutzung der Reaktionskomponenten vermieden.
  • Es ist keineswegs erforderlich, die Reaktionsgase nach Verlassen des Reaktionsstromes zur Abkühlung und Trennung zu entspannen. Darin liegt ein weiterer Vorteil der Druckanwendung bei der Azotierung, daß sämtliche Anlageteile wesentlich kleiner gehalten werden können und bei den einzelnen Reinigungsstufen, die üblicherweise unter Druck vorgenommen werden, eine zusätzliche Kompression sich erübrigt.
  • Der geeignete Druckbereich liegt unter 10 atü, zweckmäßig wird die Reaktion zwischen 1 und 5 atü ausgeführt, da bei zu hohen Drücken die Anlagerung der aus -dem Reaktionsgas stammenden Kohlensäure an den Kalk die Bildung von weißem Kalkstickstoff beeinträchtigt wird und durch Temperaturerhöhung ausgeglichen werden muß, wobei die NH.- Zersetzung erheblich zunimmt. Beispiel 1 a) In einem Reaktor gemäß Hauptpatentanmeldung werden 50 kg Ca 0 mit einer Körnung von 0,2 bis 2 mm bei 800 bis 830° unter Atmosphärendruck mit 60 Nms/h Gasgemisch umgesetzt. In 3stündiger Reaktionsdauer werden 65 kg eines Produktes mit 28 Gewichtsprozent N, entsprechend 80 Gewichtsprozent Ca C N2, erhalten.
  • b) Im gleichen Reaktor wird die Reaktion unter einem Druck von 3 atü bei einem Gasdurchsatz von 240 Nm3/h vorgenommen. Nach 45 Minuten Betriebsdauer wird ausgeschleust und ein Produkt mit 31 Gewichtsprozent N, entsprechend 88 Gewichtsprozent Ca C N2, erhalten.
  • Beispiel 2 a) In einer Versuchsapparatur werden 200g reines Ca0 nach dem Wirbelverfahren mit 1150N1 Gasgemisch unter den sonstigen Bedingungen des Beispiels 1, a) drucklos azotiert. Das erhaltene Reaktionsprodukt hat einen N-Gehalt von 34,5 %, entsprechend 98,5 d/o Ca C N2.
  • b) Unter einem Druck von 3 atü genügt unter sonst gleichen Bedingungen wie nach 2, a) ein Gasdurchsatz von 950 NI zur Gewinnung eines Cyanamidproduktes mit 34,5% N.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von weißem Kalkstickstoff gemäß Patentanmeldung S 31751 IV a/ 12k, dadurch gekennzeichnet, daß im Reaktionsraum ein Überdruck bis zu 10 atü eingehalten wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 615 929.
DES50724A 1956-09-29 1956-09-29 Verfahren zur Herstellung von weissem Kalkstickstoff Pending DE1018034B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE615929C (de) * 1926-10-24 1935-07-16 Albert R Frank Dr Verfahren zur Herstellung eines gekoernten, calciumcyanamidhaltigen Duengemittels

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE615929C (de) * 1926-10-24 1935-07-16 Albert R Frank Dr Verfahren zur Herstellung eines gekoernten, calciumcyanamidhaltigen Duengemittels

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