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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verspannen eines Gurtes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der
DD 236 573 A1 in Form einer Seilverbindung bekannt. Diese Seilverbindung wird aus zwei Keilschlössern gebildet, die an ihren dem Seil abgewandten Seiten doppelte laschenförmige und Verlängerungen mit Bohrung aufweisen. In den laschenförmigen Verlängerungen sind jeweils ein senkrecht zum Keilschloss liegendes Übertragungsglied vorgesehen. Die Übertragungsglieder sind an den Keilschlössern gelenkig gelagert und miteinander durch Spannschrauben verbunden.
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Jeweils um ein Keilschloss wird das Tragseil gelegt, mittels kraftschlüssig wirkenden Verbindungsmitteln wie Seilklemmen verbunden und so eine Seilschlaufe gebildet. Zur Einstellung verschiedener Seillängen müssen jedoch die Seilklemmen gelöst werden, wozu Werkzeuge benötigt werden, was mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden ist. Bei Verwendung eines Gurtes anstelle des Seils kann der Gurt durch Verwendung von Seilklemmen beschädigt werden.
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In der
US 6,058,574 A ist eine Vorrichtung zum Klemmen von Geräten offenbart. Die Vorrichtung umfasst ein Gehäuse mit einer Bohrung zur Aufnahme des Drahtes, wobei innerhalb des Gehäuses keilförmige Klemmelemente vorgesehen sind, die eine Arretierung des Drahtes innerhalb des Gehäuses bewirken. Die Klemmkeile sind entweder mittels eines Schraubelementes oder eines Federelementes gegen den Draht fixierbar, um diesen gegen das Gehäuse zu klemmen.
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In der
US 4,747,631 A sind ein Kabelverschluss und eine Sicherungsvorrichtung beschrieben. Die Vorrichtung umfasst ein Gehäuse, in welchem ein Ende des Kabels aufgenommen ist, wobei ein freies Ende des Kabels in einer in dem Gehäuse angeordneten Haspel fixiert wird. Das freie Ende kann sodann in einer ersten Richtung frei bewegt werden, ist jedoch in entgegen gesetzter Richtung gesperrt.
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Die
EP 0 257 856 A2 bezieht sich auf eine Seil-Ausgleichs-Hülse, umfassend einen Hülsenkörper, eine Vielzahl geformter Seilkeile, die herausnehmbar in der Hülse angeordnet sind und zumindest eine keilförmige Zentralhülse, welche in Reibkontakt mit den Seilen ist, und vorzugsweise Befestigungsmittel, die mit dem Hülsengehäuse zur Befestigung der keilförmigen Zentralhülse verbunden sind.
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In der
DE 903 991 B ist ein Seilkauscheneinband für Förderkörbe im Bergbau beschrieben, bei welchem die Last an einer um das Kauschenherz gelegten Haube angehängt ist und hierdurch zum Festklemmen des Seils am Kauschenherz ausgenutzt wird. Ein derartiger Seilkauscheneinband zeichnet sich dadurch aus, dass die Haube die Seilrille des Kauschenherzes lediglich in der einen Hälfte des Kauschenherzes umgibt und das Seil festklemmt, während in der anderen Hälfte des Kauschenherzens das Seilende mittels Klemmen befestigt ist, und dass das Gegenlager zur Klemmstelle durch eine Gleitlagerung der Haube am Kauschenherz gebildet ist.
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Ferner ist aus dem Stand der Technik eine Vorrichtung bekannt, bei der ein Spanngurt vorbestimmter Länge in seinen endseitigen Schlaufen jeweils Bolzen aufweist, deren Enden jeweils über Spannschrauben miteinander verbunden sind, um die erforderlicher Spannkraft in dem Spanngurt zu erzeugen. Der bekannten Vorrichtung liegt der Nachteil zu Grunde, dass der vorgefertigte Spanngurt nur für einen bestimmten Durchmesser beispielsweise eines aus Transformatorblechen zusammengesetzten Transformatorkerns verwendet werden kann, so dass eine flexible Anpassung an unterschiedliche Durchmesser nicht gegeben ist.
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Ferner sind aus dem Stand der Technik so genannte Ratschenspanner bekannt, die eine Welle mit einem Schlitz zur Aufnahme eines Spanngurtes aufweisen, wobei der Spanngurt beim Spannen auf der Welle aufgerollt wird. Aufgrund des sich beim Aufrollen ergebenden zunehmenden Durchmessers der Gurtwicklung auf der Welle ist die Einstellung einer definierten Zugkraft für den Spanngurt nicht gewährleistet. Außerdem sind Ratschenspanner der bekannten Art für die bei einer Verspannung von Transformatorblechen eines Transformatorkerns erforderlichen hohen Spannkräfte nicht geeignet.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde, eine Spannvorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass diese an unterschiedliche Gurtlängen auf einfache Weise anpassbar ist, wobei gleichzeitig hohe Gurtkräfte eingestellt werden können.
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Das Problem wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird einerseits der Vorteil erreicht, dass eine flexible Anpassung der Gurtlänge an den zu verspannenden Gegenstand wie beispielsweise einen aus einzelnen Trafoblechen bestehenden Transformatorkern auf einfache Weise möglich ist. Dabei wird ein Ende des Gurtes zwischen dem Klemmelement und dem Gehäuse in gelöster Stellung des Klemmelementes auf entsprechende Länge eingestellt und durch Verspannen der Spindelschraube derart zwischen dem keilförmigen Klemmelement und dem Gehäuse eingespannt, so dass eine sichere Fixierung auch bei hohen Kräften gewährleistet ist.
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Das keilförmige Klemmelement ist zweiteilig ausgebildet, umfassend ein Gleitstück mit einer parallel zu der ersten Anschlagsfläche verlaufenden Gleitfläche und einer an dem Gurt anliegenden ersten Klemmfläche, sowie ein Formstück, mit einer parallel zu der zweiten Anschlägsfläche verlaufenden Fläche und einer an dem Gurt anliegenden zweiten Klemmfläche, wobei das Formstück im Wesentlichen vollständig von dem Gurt umfasst ist, so dass der Gurt zwischen der ersten Klemmfläche des Gleitstückes und der zweiten Klemmfläche des Formstückes und/oder zwischen der Fläche und der zweiten Anschlagsfläche des Gehäuses eingespannt ist. Durch die bevorzugte Ausführungsform kann die wirksame Klemmfläche vergrößert werden, womit größere Zugkräfte einstellbar sind.
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Eine einfache und sichere Handhabung der Vorrichtung wird dadurch gewährleistet, dass das Gleitstück und/oder das Formstück innerhalb des Gehäuses derart geführt ist, dass eine Verschiebung in eine Richtung entgegen der Spannkraft ein Öffnen des Spannelementes bewirkt, so dass der Gurt frei verschiebbar bzw. in seiner Länge einstellbar ist.
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Dazu sind in Seitenwandungen des Gehäuses Führungen wie Langlöcher eingebracht, in denen das Gleitstück und/oder das Formstück derart geführt sind, dass bei einer Bewegung des Gleit- und/oder Formstücks in Richtung entgegen der Zugkraft eine zwischen den einzelnen Klemmstücken und/oder zwischen dem Formstück und der Anschlagsfläche gebildete Klemmzonen vergrößert werden. Dabei ist vorgesehen, dass die Führungen als Langlöcher ausgebildet sind, die parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Anschlagsfläche des Gehäuses verlaufen, an der das Gleitstück bzw. das Formstück anliegt.
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Eine weitere Verbesserung der Klemmwirkung wird dadurch erreicht, dass die Klemmfläche eine asymmetrische Oberflächenstruktur, insbesondere sägezahnförmige Struktur aufweist, wobei die sich gegenüberliegenden Klemmflächen des Gleitstückes und des Formstückes im Wesentlichen eine Verzahnung miteinander bilden.
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Es ist vorgesehen, dass die Oberflächenstruktur erste Strukturabschnitte mit einer Längenausdehnung L sowie im Wesentlichen rechtwinklig dazu verlaufende zweite Strukturabschnitte mit einer Längenausdehnung H aufweist, wobei ein Verhältnis V der Längen H und L im Bereich zwischen 2/1 ≤ L/H ≤ 4/1 liegt.
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Um eine schonende Klemmung des Gurtes zu gewährleisten ist des Weiteren vorgesehen, einen Übergang zwischen dem Abschnitt mit der Länge L und dem Abschnitt mit der Länge H einen Radius R im Bereich von 5 mm ≤ R ≤ 15 mm vorzugsweise R = 10 mm aufweist. Hierbei ist anzumerken, dass der Radius R im Wesentlichen abhängig ist von dem verwendeten Gurtmaterial.
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Um eine sichere Spannwirkung zu erzielen ist vorgesehen, dass die Anschlagflächen des Gehäuses einen Winkel α im Bereich von 24° ≤ α ≤ 40°, vorzugsweise α = 30° aufspannen und dass das keilförmig ausgebildete Gleitstück und Formstück jeweils einen Winkel β im Bereich 12° ≤ β ≤ 20°, vorzugsweise β = 15° aufspannen.
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Es ist vorgesehen, dass das Spannelement als Spindelschraube ausgebildet ist, wobei die Spindelschraube in einem seitliche Gehäusewandungen verbindenden Bolzen geführt ist und wobei der Bolzen um seine Langsachse schwenkbar ist. Über die Spindelschraube kann die Zugkraft des Gurtes präzise durch Aufbringen eines bestimmten Drehmomentes eingestellt werden. Durch die schwenkbare Anordnung des Bolzens ist gewährleistet, dass sich die Spindelschraube in Richtung des Gurtbandes automatisch ausrichten kann.
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An einem ersten Ende weist die Spindelschraube eine Aufnahme wie Mutter für ein Schraubwerkzeug wie Schrauber oder Drehmomentschlüssel auf und an einem zweiten Ende ist über ein Axiallager die zweite Gurtaufnahme angebracht, die mit dem Ende des Gurtes verbindbar ist. Das Axiallager gewährleistet, dass eine Drehung der Spindelschraube ein Mitdrehen der Gurtaufnahme und somit ein Verdrehen des Gurtes verhindert wird.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen – für sich und/oder in Kombination –, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Gurtspannvorrichtung und
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2 eine Draufsicht der Gurtspannvorrichtung gemäß 1.
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In den 1 und 2 ist eine Vorrichtung 10 zum Spannen eines Gurtes 12 in Seitenansicht und Draufsicht dargestellt, die beispielsweise zum Verspannen eines aus einzelnen Trafoblechen hergestellten Transformatorkerns (nicht dargestellt) verwendet wird.
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Die Vorrichtung 10 umfasst ein mit einem ersten Ende 14 des Gurtes 12 verbundene erste Gurtaufnahme 16 und eine mit einem zweiten Ende 18 des Gurtes 12 verbundene zweite Gurtaufnahme 20. Zwischen der ersten Gurtaufnahme 16 und der zweiten Gurtaufnahme ist zumindest ein Spannelement 22 wie Spindelschraube angeordnet, mit dem die erforderliche Zugspannung des Gurtes 12 einstellbar ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die erste Gurtaufnahme 16 ein Gehäuse 24 umfasst, mit Seitenwandungen 26, 28 sowie Anschlagflächen 30, 32, die einen spitzen Winkel α im Bereich von 25° ≤ α ≤ 40° vorzugsweise α = 30° aufspannen. In dem Gehäuse ist ein Klemmelement 34 verschiebbar angeordnet, mit dem das Ende 14 des Gurtbandes 12 innerhalb des Gehäuses 24 in einer bestimmten Lage klemmbar ist. Das Klemmelement 34 besteht in der vorliegenden Ausführungsform aus einem Gleitstück 36 sowie einem Formstück 38, wobei zwischen dem Gleitstück 36 und dem Formstück 38 eine Klemmzone 40 zur Aufnahme des Gurtes 12 gebildet ist. Die Klemmzone 40 wird durch erste Klemmflächen 44 und eine zweite Klemmfläche 42 gebildet und weist eine vorzugsweise unsymmetrische Sägezahnstruktur auf. Die erste Klemmfläche 44 ist Bestandteil des Gleitstücks 36 und die zweite Klemmfläche 42 ist Bestandteil des Formstücks 38.
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Die Sägezahnstruktur umfasst erste, längere Strukturabschnitte 46 und rechtwinklig dazu verlaufende zweite, kürzere Strukturabschnitte 48 auf, die sich im Verlauf der Klemmzone 40 wiederholen. Dabei verlaufen die längeren Strukturabschnitte 46 im Wesentlichen in einem Winkel von 30° zu der Anschlagfläche 32 und die kürzeren Abschnitte 48 in einem Winkel von 120° bezogen auf die Anschlagfläche 32.
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Ein Übergang 50 zwischen dem längeren Strukturabschnitt 46 und dem kürzeren Strukturabschnitt 48 weist einen Radius R auf, wobei der Radius R im Bereich von 8 mm ≤ R ≤ 12 mm, vorzugsweise R = 10 mm liegt. Dadurch wird erreicht, dass bei hohen Gurtkräften eine Beeinträchtigung des Gurtmaterials ausgeschlossen ist und dass gleichzeitig hohe Gurtkräfte F im Bereich von 15 kN ≤ F ≤ 35 kN, vorzugsweise F = 25 kN erreicht werden.
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Das Formstück 38 ist im Wesentlichen vollständig von dem Gurtende 14 umschlossen, wobei der Gurt 12 ausgehend von der Klemmzone 40 sich entlang einer Oberfläche 52 erstreckt und in einer Klemmzone 54 verläuft, die zwischen der Anschlagsfläche 30 des Gehäuses und einer weiteren Klemmfläche 56 des Formstückes 38 gebildet wird.
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Um eine Verschiebung des Gleitstückes 36 bzw. des Formstückes 38 innerhalb des Gehäuses 24 zu ermöglichen, sind in den Seitenwandungen 26, 28 jeweils Führungen 58, 60, 62 eingeformt, durch die erreicht wird, dass bei einer Verschiebung des Gleitstücks 36 und des Formstücks 38 in Richtung entgegen der Zugkraft einerseits die Klemmzone 40 und andererseits die Klemmzone 54 geöffnet werden, so dass ein leichtes Einführen bzw. Verschieben des Gurtes 12 gewährleistet ist.
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Die Führungen 58, 60, 62 sind im Ausführungsbeispiel als Langlöcher ausgebildet, in denen mit dem Gleitstück 36 oder Formstück 38 verbundene Stifte 64, 66, 68, die außerhalb des Gehäuses über eine Lasche 70, 72 verbunden sind, geführt sind.
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Die Spindelschraube 22 ist in einem Bolzen 74 gelagert, der sich zwischen den Seitenwandungen 26, 28 erstreckt und um eine Längsachse 76 schwenkbar ist. Dadurch kann sich die Spindelschraube 22 in Richtung des Gurtes 12 einstellen. Die Spindelschraube 22 selbst ist an einem ersten Ende 78 mit einer Mutter 80 verbunden, an der ein Schraubwerkzeug wie Drehmomentschlüssel oder Schraubschlüssel angesetzt werden kann. Ein zweites Ende 82 der Spindelschraube 22 ist über ein Axiallager 84 mit der Gurtaufnahme 20 verbunden, an der der Gurt 12 zu einem Ende 18 verbunden ist.
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Auf Grund der erfindungsgemäßen Ausführungsform der Gurtaufnahme 16 ist gewährleistet, dass der Gurt in einer beliebigen Länge verspannbar ist. Ein Ende 14 des Gurtes wird in der zwischen dem Gleitstück 36 und dem Formstück 38 gebildeten Klemmzone 40 eingeführt, und sodann durch die Klemmzone 54 aus dem Gehäuse herausgeführt und in entsprechender Länge nachgezogen, so dass der Gurt 12 eine ausreichende Vorspannung aufweist. Sodann wird über die Spindelschraube 22 der Gurt 12 verspannt, wobei ein Drehwerkzeug wie beispielsweise ein Drehmomentschlüssel an der Mutter 80 angesetzt wird, so dass die in dem Gurt 12 auftretende Kraft mit ziemlicher Genauigkeit und Gleichmäßigkeit einstellbar ist.
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Durch die sägezahnförmige Struktur der sich gegenüberliegenden Klemmflächen 42, 44 des Gleitstücks 36 bzw. Formstücks 38 wird eine hohe Spannfestigkeit erreicht, wobei das Gurtende 14 zu den zwischen der Anschlagsfläche 30 des Gehäuses und dem Formstück 38 eingeklemmt ist, so dass eine Fixierung des Gurtendes auch bei Kräften im Bereich F = 25 kN gewährleistet ist.