DE10154274B4

DE10154274B4 - Kältegerät und Auszugführung dafür

Info

Publication number: DE10154274B4
Application number: DE10154274.7A
Authority: DE
Inventors: Dipl.-Ing. Maier Roland; Theo Haftlmeier
Original assignee: BSH Bosch und Siemens Hausgeraete GmbH
Current assignee: BSH Hausgeraete GmbH
Priority date: 2001-11-05
Filing date: 2001-11-05
Publication date: 2014-12-24
Anticipated expiration: 2021-11-06
Also published as: DE10154274A1

Abstract

Auszugführung mit einer ersten Schiene (10), einer gegen die erste Schiene (10) in deren Längsrichtung verschiebbaren zweiten Schiene (4) und einem zwischen den Schienen (10, 4) angeordneten Wälzkörperkäfig (13), in dem Wälzkörper (15) in Kontakt mit der ersten und der zweiten Schiene (10, 4) gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schiene (10) und der Wälzkörperkäfig (13) zusammenwirkende Rasthaken (18, 21) aufweisen, die den Wälzkörperkäfig (13) daran hindern, sich quer zu der Längsrichtung von der ersten Schiene (10) zu entfernen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät, insbesondere einen Kühlschrank oder Gefrierschrank, und eine Auszugführung dafür.
Rollengelagerte Auszugführungen für die Kühlgutträger von Kältegeräten sind häufig aufgebaut aus zwei komplementären Schienen, von denen jede die Achse einer Rolle trägt, die auf der jeweils anderen Schiene abrollt bzw. über die die andere Schiene hinwegrollt. Um die Bewegung der Schienen gegeneinander nicht zu stören, dürfen diese Rollen jeweils nur einseitig aufgehängt sein. Da jede von ihnen einen erheblichen Anteil an der Last des Kühlgutträgers und darin enthaltenen Kühlgutes zu tragen hat, ist eine stabile Aufhängung der Rollen erforderlich, die die Verwendung von Metall für die Schienen erforderlich macht. Um im feuchten Inneren eines Kältegeräts funktionsfähig zu bleiben, müssen die Schienen entweder aus rostfreiem Metall bestehen oder eine hochwertige schützende Lackierung aufweisen. Solche Auszugführungen sind daher kostspielig, und haben außerhalb von Gefrierschränken, wo die Herausziehbarkeit der Kühlgutträger unverzichtbar ist, um schnell und effektiv auf das Kühlgut zugreifen zu können, keine große Verbreitung gefunden.
Lineare Wälzlager mit einem langgestreckten, mehrere Wälzkörper drehbar aufnehmenden Wälzkörperkäfig sind aus der Feinmechanik bekannt, sie werden z. B. in sogenannten Verschiebetischen eingesetzt, hochpräzisen und kostspieligen Werkzeugen, die in Labors und in der Prozeßsteuerung für Positionieraufgaben mit einer Genauigkeit im Submillimeterbereich eingesetzt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Auszugführung zu schaffen, die preiswert herstellbar und insbesondere für den Einsatz in Kältegeräten geeignet ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Auszugführung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Indem zwischen den zwei Schienen ein Wälzkörperkäfig mit darin gehaltenen Wälzkörpern vorgesehen wird, verteilt sich die zu tragende Last auf eine Vielzahl dieser Wälzkörper, und eine aufwendige, robuste Fixierung von deren Achsen ist nicht notwendig, da die Achsen keine Last zu tragen haben. Um der gesamten Auszugführung den nötigen mechanischen Zusammenhalt zu geben, genügt es, dass die erste Schiene und der Wälzkörperkäfig durch Zusammenwirken der Rasthaken quer zu ihrer Längsrichtung zusammengehalten sind.
Da die Schienen der erfindungsgemäßen Auszugführung nicht mehr eine Achse einer Rolle tragen müssen, sondern die Last sich auf eine Vielzahl von Wälzkörpern verteilt, sind die Anforderungen an die mechanische Festigkeit der Schienen erheblich reduziert; diese können daher einfach und preiswert aus Kunststoffmaterial geformt werden.
Auch der Wälzkörperkäfig selber kann aus Kunststoff bestehen.
Vorzugsweise weist die erste Schiene zwei sich in ihrer Längsrichtung erstreckende Stege auf, die eine Nut begrenzen, in der der Wälzkörperkäfig angeordnet ist, und die zusammenwirkenden Rasthaken sind jeweils an den Stegen und an diesen zugewandten Längsflanken des Wälzkörperkäfigs gebildet.
Um zu verhindern, dass wenn bei herausgezogenem Kühlgutträger die zwei Schienen zu weit auseinander gezogen sind, die bewegliche Schiene, im allgemeinen die erste Schiene, ins Kippen gerät, ist vorzugsweise die zweite Schiene mit einem liegend U-förmigen Längsschnitt ausgebildet, wobei ein unterer Schenkel des U eine Lauffläche für die Wälzkörper bildet und die erste Schiene zwischen die zwei Schenkel des U eingreift, so dass sie nicht kippen kann.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
1 eine perspektivische, auseinandergezogene Ansicht eines Kühlgutträgers eines Kältegeräts, seiner Auszugführung und eines Teils einer Kältegerate-Innenwand, an der die Auszugführung montierbar ist;
2 einen Teilschnitt durch die in 1 gezeigten Komponenten in zusammengefügtem Zustand; und
3 eine Teilansicht eines Kühlgutträgers von unten, die eine daran angeformte erste Schiene und einen Wälzkörperkäfig zeigt.
Die perspektivische Ansicht der 1 zeigt einen Ausschnitt aus der Seitenwand 1 und der Rückwand 2 eines Innenbehälters eines Kältegerätes. Der Innenbehälter ist aus Kunststoff-Flachmaterial durch Tiefziehen in einer Hauptrichtung geformt, in die Seitenwand 1 eingetiefte Sacklöcher 3 sind durch weitere Bewegungen von Formwerkzeugen quer zu dieser Hauptrichtung erzeugt. Jeweils ein Paar der Sacklöcher 3, das auf gleichem Niveau liegt, ist vorgesehen, um zwei Stifte 5 einer Trägerschiene 4 aufzunehmen. Die Trägerschiene 4 ist ein Formteil aus Kunststoff, das z. B. aus einem faserverstärkten Kunststoff oder auch aus dem gleichen Material wie der Innenbehälter 1, 2 bestehen kann. Die Trägerschiene 4 ist im wesentlichen aus vier Abschnitten aufgebaut, einer im wesentlichen geschlossenen Basisplatte 6, die sich entlang der Oberfläche der Seitenwand 1 erstreckt, und, jeweils in horizontaler Richtung von der Basisplatte 6 abstehend, einer Lauffläche 7, die sich entlang der unteren Kante der Basisplatte horizontal erstreckt, und einer oberen horizontalen Platte 8. Die Platten 7, 8 sind am der Rückwand 2 zugewandten Ende der Basisplatte 6 durch einen vertikalen Steg 9 verbunden, so dass ein Längsschnitt durch die Trägerschiene 4, durch die Lauffläche 7, die horizontale Platte 8 und den vertikalen Steg 9 in etwa die Form eines liegenden, langgestreckten Buchstabens U hat, dessen zwei ungleich lange Schenkel die horizontale Platte 8 und die Lauffläche 7 bilden.
Eine getragene Schiene 10 ist einteilig als Teil des Rahmens 11 einer Glasplatte 12 ausgebildet, die einen Kühlgutträger des Kältegeräts darstellt. An der Unterseite der getragenen Schiene 10 ist in Bezug auf 2 und 3 später noch genauer beschriebener Weise ein langgestreckter Wälzkörperkäfig 13 entlang seiner Längsachse verschiebbar gehalten.
Der Wälzkörperkäfig ist wie die Trägerschiene 4 und der Rahmen 11 ein Formteil aus Kunststoff; er weist eine Mehrzahl von Durchgangslöchern 14 auf, in denen jeweils eine Rolle 15 als Wälzkörper untergebracht ist. Um die Rollen 15 in den Durchgangslöchern 14 zu halten, auch wenn der Wälzkörperkäfig 13 nicht in Kontakt mit den zwei Schienen 4, 10 ist, können z. B. an gegenüberliegenden Längswänden jedes Durchgangslochs 14 (nicht gezeigte) stumpfe Vorsprünge vorgesehen sein, die in in etwa axiale Vertiefungen oder Bohrungen (nicht dargestellt) der Rollen 15 eingreifen. Dies ermöglicht eine einfache Montage der Rollen 15 im Käfig 13 durch Hineindrücken der Rollen 15 in die Durchgangslöcher 14, wobei die geringfügig elastischen Längswände der Löcher 14 kurzzeitig auseinander gespreizt werden, bis die Vorsprünge in die Vertiefungen oder Bohrungen der Rollen eingreifen.
2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie E-F der 1. Man erkennt hier zum einen die Verankerung der Trägerschiene 4 an der Seitenwand 1 mit Hilfe der in die Sacklöcher 3 eingesteckten Stifte 5, sowie die Verankerung des Wälzkörperkäfigs 3 an der getragenen Schiene 10. Der Rahmen 11, von dem die Schiene 10 eine Längskante bildet, weist an seiner Unterseite zwei einteilig ausgeformte Stege 16 auf, die zwischen sich eine Nut 17 begrenzen. Über die der Nut 17 zugewandte Seite jedes Stegs 16 erstreckt sich über dessen gesamte Länge ein Rasthaken 18 mit einer nach unten, zum Ausgang der Nut 17 hin, divergierenden Schrägfläche 19 und einer nach oben gewandten horizontalen Fläche 20.
Ein Rasthaken 21 von zum Rasthaken 18 analoger Gestalt erstreckt sich über die gesamte Länge jeder seitlichen Flanke 22 des Wälzkörperkäfigs 13. Die Schrägflächen der Rasthaken 21 spreizen beim Hineinstecken des Walzkörperkäfigs 13 von unten in die Nut 17 die geringfügig flexiblen Stege 16 auseinander. Nach dem Hineinstecken liegen die horizontalen Flächen der Rasthaken 18, 21 einander gegenüber. Da die Nut 17, wie die Unteransicht des Kühlgutträgers der 3 zeigt, an ihrem vorderen und hinteren Ende verschlossen ist, kann der Wälzkorperkäfig 13 aus der Nut 17 nicht entweichen.
Die in 3 gezeigte Stellung des Wälzkörperkäfigs 13 nahe am vorderen Ende 23 der Nut 17 entspricht einer Stellung des Kühlgutträgers, in der dieser im wesentlichen in das Kältegerät eingeschoben ist. In dieser Stellung tragen die Rollen 15 im wesentlichen die auf dem vorderen Bereich des Kühlgutträgers ruhende Last. Damit der Kühlgutträger unter einer hohen Last auf seinem hinteren Bereich nicht kippt, weisen die Stege 16 jeweils in der Nähe des hinteren Ende 24 der Nut einen nach unten gerichteten Vorsprung 25 auf, der in minimalem Abstand von der Lauffläche 7 endet und in der Lage ist, eine solche Last direkt auf die Lauffläche 7 zu übertragen.
Wenn der Kühlgutträger herausgezogen wird, wandert der Wälzkörperkäfig 13 mit seinen zwischen der Lauffläche 7 und dem Boden der Nut 17 eingeklemmten Rollen 15 in Richtung des hinteren Endes 24. Die dabei vom Kühlgutträger zurückgelegte Strecke entspricht der zweifachen Bewegungsfreiheit des Wälzkörperkäfigs 13 in der Nut 17. Um bei einem zu weiten Herausziehen des Kühlgutträgers zu verhindern, dass dieser vornüber kippt, ist die horizontale Platte 8 an der Trägerschiene 4 vorgesehen. Wenn der herausgezogene Kühlgutträger Übergewicht nach vorn bekommt, stößt ein nach oben verlängerter hinterer Abschnitt 26 des Rahmens 11 gegen die Unterseite der horizontalen Platte 8 und hält so den Kühlgutträger in der Horizontalen.
In der herausgezogenen Position ist der Kühlgutträger durch Hochklappen seiner Vorderkante leicht entnehmbar, da die horizontale Platte 8 sich nicht bis zum vorderen Ende der Trägerschiene 4 erstreckt und somit dieses Hochklappen nicht behindert. Sobald dabei die Rollen 15 den Kontakt mit der Lauffläche 7 verlieren, kann der Kühlgutträger ohne Schwierigkeiten nach vorn herausgezogen werden.

Claims

Auszugführung mit einer ersten Schiene (10), einer gegen die erste Schiene (10) in deren Längsrichtung verschiebbaren zweiten Schiene (4) und einem zwischen den Schienen (10, 4) angeordneten Wälzkörperkäfig (13), in dem Wälzkörper (15) in Kontakt mit der ersten und der zweiten Schiene (10, 4) gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schiene (10) und der Wälzkörperkäfig (13) zusammenwirkende Rasthaken (18, 21) aufweisen, die den Wälzkörperkäfig (13) daran hindern, sich quer zu der Längsrichtung von der ersten Schiene (10) zu entfernen.
Auszugführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schiene (10) zwei sich seitlich des Wälzkörperkäfigs (13) erstreckende Stege (16) aufweist, dass der Wälzkörperkäfig (13) den Stegen zugewandte Längsflanken (22) aufweist, und dass die Rasthaken (18, 21) jeweils an den Stegen (16) und den Längsflanken (22) angeordnet sind.
Auszugführung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (16) flexibel auseinander spreizbar sind.
Auszugführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schiene (4) einen liegend U-förmigen Längsschnitt aufweist, wobei ein unterer Schenkel des U eine Lauffläche (7) für die Wälzkörper (15) bildet und die erste Schiene (10) zwischen die zwei Schenkel (7, 8) des U eingreift.
Auszugführung nach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Schienen (4, 10) Formteile als Kunststoff sind.
Auszugführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wälzkörperkafig (13) ein Formteil aus Kunststoff ist.
Auszugführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schiene (10) mit einem von ihr getragenen Kühlgutträger (11, 12) einteilig verbunden ist.
Kältegerät, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens einen mit Hilfe einer Auszugführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche bewegbaren Kühlgutträger (11, 12) aufweist.