DE1014635B - Stabilisierungseinrichtung fuer Stromvergleichsschutz fuer den Fall der Laengsinduzierung, bei der in der ueberwachten Leitung kein Kurzschlussstrom fliesst - Google Patents

Stabilisierungseinrichtung fuer Stromvergleichsschutz fuer den Fall der Laengsinduzierung, bei der in der ueberwachten Leitung kein Kurzschlussstrom fliesst

Info

Publication number
DE1014635B
DE1014635B DES50689A DES0050689A DE1014635B DE 1014635 B DE1014635 B DE 1014635B DE S50689 A DES50689 A DE S50689A DE S0050689 A DES0050689 A DE S0050689A DE 1014635 B DE1014635 B DE 1014635B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
earth
current
currents
protection
differential protection
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DES50689A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Friedrich Geise
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DES50689A priority Critical patent/DE1014635B/de
Publication of DE1014635B publication Critical patent/DE1014635B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H1/00Details of emergency protective circuit arrangements
    • H02H1/0061Details of emergency protective circuit arrangements concerning transmission of signals
    • H02H1/0084Details of emergency protective circuit arrangements concerning transmission of signals by means of pilot wires or a telephone network; watching of these wires

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Electromagnetism (AREA)
  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

DEUTSCHES
Differentialschutzeinrichtungen, insbesondere solche für den Schutz langer Kabel und Leitungen, enthalten bekanntlich Stabilisierungseinrichtungen, um ein Fehlauslösen bei Auftreten von hohen Durchgangskurzschlußströmen zu vermeiden. Diese Anordnungen arbeiten im allgemeinen so, daß das Ansprechen der Differentialrelais in Abhängigkeit von der Höhe und eventuell auch der Richtung der Wandlerströme in der Differentialschaltung erschwert bzw. verhindert wird, wenn der Fehler außerhalb des geschützten Teils liegt.
Wenn es auch beispielsweise möglich geworden ist, die Differentialschutzeinrichtungen völlig sicher gegen Fehlauslösungen bei außenliegenden Fehlern und den dabei auftretenden hohen Durchgangsströmen in dem zugeordneten Schützling zu machen, so besteht jedoch eine andere Gefahr, welche durch die bekannten Einrichtungen nicht beseitigt wird.
Bei einpoligen Erdfehlern in starr geerdeten Netzen oder bei Doppelerdschlüssen, auch in Netzen mit isoliertem Sternpunkt, treten hohe kurzschlußartige ao Ströme über Erde auf. Diese Ströme induzieren bei Parallelführung mit den Hilf sadern der Schutzeinrichtung des Netzsystems in den Hilfsadern erhebliche Längsspannungen.
Erschwerend ist hierbei vor allen Dingen der Fall, wo es sich um vollständig getrennte Netzsysteme handelt. Bei der heute üblichen dichten Belegung der Straßen bzw. Kraftwerksanlagen mit Leitungen kommt es oftmals zu Parallelführungen von Netzsystemen verschiedener Spannungen und Phasenzahl. Wenn nun in einem der Netzsysteme ein Doppelerdschluß auftritt, so ist in diesem Vorgang das andere Netzsystem nicht beteiligt. In diesem tritt also durch den Fehlerstrom keine Stabilisierungsgröße für seinen zugeordneten Differentialschutz auf. Bei entsprechend großer Annäherung und genügend langer Parallelführung zwischen einem Netzsystem und der Schutzeinrichtung eines anderen Netzsystems entstehen in den Hilfsadern erhebliche Längsspannungen, welche bis zu 1000 Volt und mehr betragen können.
Eine solche Anordnung ist in Fig. 1 schematisch dargestellt. Das Kabel 1 enthält in den Stationen A und B Stromwandler 2 und 3, die über übliche Zwischenwandlersätze 4 und 5 ein Hilfskabel 6 speisen, welches z. B. drei Hilfsadern des Stromsystems für den Differentialschutz enthält. Entsprechendes gilt auch für ähnliche Anordnungen, z. B. Schutzeinrichtungen mit zwei Adern oder mehr als drei Adern. Wenn in einem fremden Netzsystem 7 z. B. mit völlig anderer Spannung oder Phasenzahl ein Doppelerd-Schluß auftritt, so kann in der Nachbarschaft des Hilfskabels 6 ein Strom fließen. Ein solcher Strom kann unter Umständen sehr groß sein und bei genügend langer Parallelführung bzw. Annäherung Stabilisierungseinrichtimg
für Stromvergleichsschutz
für den Fall der Längsinduzierung,
bei der in der überwachten Leitung
kein Kurzsctilußstrom fließt
Anmelder:
Siemens-Schuckertwerke
Aktienges ells chaf t,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Dipl.-Ing. Friedrich Geise, Erlangen,
ist als Erfinder genannt worden
sehr hohe Spannungen in dem Hilfskabel 6 hervorrufen.
Bei einwandfreier Isolation des Hilfskabels 6 verläuft das Potential des Hilfskabels in dessen Längsrichtung, und die Spannungen der einzelnen Adern gegen Erde sind fast gleich groß. Wenn das Hilfskabel absolut symmetrisch aufgebaut wäre, so würden diese Spannungen in den Hilfsadern gleich groß sein. Es könnte somit nicht zur Ausbildung von Fehlerströmen innerhalb des Schutzes kommen, wenn die drei Adern des Hilfskabels parallel liegen und jeweils an der gleichen Stelle enden und beginnen.
Es ist aber technisch nicht möglich, die Adern des Hilfskabels so gleichartig auszuführen, daß keine Unterschiede zwischen den Längsspannungen der einzelnen Adern auftreten. Wegen der sehr hohen Längsspannungen der einzelnen Adern können schon Potentialunterschiede sehr geringer prozentualer Werte in dem Hilfskabel einen unerwünschten Fehlerstrom hervorrufen.
Da der Erdschlußstrom aus einem dem überwachten Kabel 1 völlig fremden Netzsystem 7 herrührt, ist der Differentialschutz 8 für das Hauptkabel 1 im Zustand seiner höchsten Empfindlichkeit, da keine vom Hauptkabel 1 ausgehenden Stabilisierungsströme fließen. Dadurch entsteht die Gefahr von Fehlauslösungen. Dies gilt insbesondere für Differentialschutzsysteme, welche über sehr lange Strecken reichen oder Kabel schützen sollen und die deshalb infolge des hohen Widerstandes der Kabel eine verhältnismäßig große Empfindlichkeit
709· 6591/334
aufweisen müssen, um die Spannungsabfälle bei Laststrom in den zulässigen Grenzen zu halten. Besonders empfindlich in dieser Hinsicht sind die meisten Differentialschutzsysteme, welche an Stelle von drei Hilfsadern nur zwei Hilfsadern benutzen.
Eine Stabilisierung des Differentialschutzes bei den genannten Einflüssen wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß durch die Längsspannungen oder die dadurch hervorgerufenen Ströme Stabilisierungsströme erzeugt werden, welche den Differentialschutz auch bei Induzierungen von Doppelerdschlußströmen oder einphasigen Erdströmen aus fremden Stromsystemen stabilisieren.
Die Hilfsadern des Hilfskabels 6 haben eine gleichmäßig verteilte Kapazität gegen Erde. Bei einer Längsinduzierung stellt sich nun die Spannung der Kabeladern gegen Erde so ein, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Sie ist am Leitungsende A mit E11 und am Leitungsende B mit Eb bezeichnet. Wenn die Annäherung vollkommen symmetrisch ist, verläuft diese Spannung linear und geht auf halber Länge des Kabels durch den Nullpunkt. Bei anderen Lagen der verschiedenen Netzsysteme können die Spannungen an beiden Leitungsenden voneinander verschieden große Werte einnehmen. Auf jeden Fall aber besteht an den Enden eine Spannung des Hilf sadersystems gegen Erde. Diese Spannung ist der Höhe des Fehlerstromes im Netzsystem 7 in Fig. 1 proportional; sie kann, wie gesagt, mehrere 1000 Volt betragen.
In Fig. 2 ist noch angedeutet, daß die Spannungen in den Adern 1, 2 und 3 ein wenig voneinander verschieden sind, da die elektromagnetische Kopplung der Kreise unterschiedlich ist. Die zwischen den Adern 6 a, 6 b und 6 c auftretenden Differenzen sind die Ursache für die Fehlbetätigung der Schutzeinrichtung bei Nichtanwendung der Erfindung.
Zur Durchführung des Erfindungsgedankens kann man die Hilfsadern über kleine Kondensatoren 9 mit Erde verbinden. In Fig. 1 ist dies schematisch dargestellt. An den Enden des Hilfskabels sind die Kondensatoren 9 gegen Erde geschaltet. In diesen Kondensatoren tritt jetzt ein kleiner Strom auf, welcher über kleine Zwischenwandler 10 abgenommen und dem Differentialstromkreis in nicht weiter dargestellter Weise zugeleitet wird. Dieser Wandlersekundärstrom, ζ. Β. durch Gleichrichten in einen Gleichstrom verwandelt, wird dann in eine der bekannten Differentialschutzbrückenschal tungen mit Gleichrichtern im Sinne einer Stabilisierung derselben eingeführt. Das Ansprechen der Differentialrelais wird also beim Auftreten von Strömen gegen Erde über die kleinen Wandler 10 erschwert, indem die Ansprechgrenze z. B. auf den zwei- oder dreifachen Ansprechwert heraufgesetzt wird.
Man kann die gezeichneten Kondensatoren 9 entweder an die gleichen oder auch an verschiedene Adern des Hilfsstromsystems 6 anschließen oder auch an Mittelanzapfungen derZwischenstromwandler4bzw.5. Da die Spannung der Adern gegen Erde prozentual nur wenig verschieden ist, kann man jedoch genausogut an eine der Adern unmittelbar anschließen.
An Stelle der Kondensatoren 9 können auch hochohmige Widerstände oder Drosseln oder kleine Transformatoren verwendet werden. Das Arbeitsprinzip nach der Erfindung ist stets das gleiche, nämlich;,es wird ein der Spannung gegen Erde entsprechender Stabilisierungsstrom in das Differentialsystem eingeführt.
Das hier am Beispiel des reinen Stromsystems erläuterte Verfahren kann natürlich in gleicher Form für alle anderen Vergleichsschutzeinrichtungen, welche mit Hilfsadern arbeiten, in grundsätzlich gleicher Weise verwendet werden, z. B. für Differentialschutz mit Leistungsrelais, Erdschlußrelais oder ähnlichen Anordnungen.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Stabilisierungseinrichtung für Stromvergleichsschutz für den Fall der Längsinduzierting, bei der in der überwachten Leitung kein Kurzschlußstrom fließt, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Längsspannungen oder die dadurch hervorgerufenen Ströme Stabilisierungsströme erzeugt werden, welche den Differentialschutz auch bei Induzierungen von Doppelerdschlußströmen oder einphasigen Erdströmen aus fremden Stromsystemen stabilisieren.
2. Stabilisierungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden des Hilfsadersystems Kondensatoren gegen Erde geschaltet sind und der Strom über diese Kondensatoren, eventuell über kleine Zwischenwandler, den Stabilisierungseinrichtungen des Differentialschutzes zugeführt wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Kondensatoren Spannungswandler gegen Erde geschaltet sind und der Strom der Sekundärseite dieser Wandler dem Differentialschutz zugeführt wird.
4. Stabilisierungseinrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Stabilisierung bekannte Einrichtungen mit Rückzugspulen oder Gleichstrom in Brückenschaltungen usw. vorgesehen sind.
5. Einrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß sie für Vergleichserdschlußschutz oder wattmetrischen Differentialschutz vorgesehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 709 659/334 8.
DES50689A 1956-09-29 1956-09-29 Stabilisierungseinrichtung fuer Stromvergleichsschutz fuer den Fall der Laengsinduzierung, bei der in der ueberwachten Leitung kein Kurzschlussstrom fliesst Pending DE1014635B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES50689A DE1014635B (de) 1956-09-29 1956-09-29 Stabilisierungseinrichtung fuer Stromvergleichsschutz fuer den Fall der Laengsinduzierung, bei der in der ueberwachten Leitung kein Kurzschlussstrom fliesst

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES50689A DE1014635B (de) 1956-09-29 1956-09-29 Stabilisierungseinrichtung fuer Stromvergleichsschutz fuer den Fall der Laengsinduzierung, bei der in der ueberwachten Leitung kein Kurzschlussstrom fliesst

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1014635B true DE1014635B (de) 1957-08-29

Family

ID=7487905

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES50689A Pending DE1014635B (de) 1956-09-29 1956-09-29 Stabilisierungseinrichtung fuer Stromvergleichsschutz fuer den Fall der Laengsinduzierung, bei der in der ueberwachten Leitung kein Kurzschlussstrom fliesst

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1014635B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE744451C (de) Differentialschutzeinrichtung
EP3590166B1 (de) Verfahren zur bestimmung eines fehlerorts in einem elektrischen netz mit ringstruktur
DE2653453C3 (de) Schaltungsanordnung für eine aus der Netzspannung über Gleichrichterelemente abgeleitete Hilfsspannung für mehrpolige Fehlerstrom-Schutzschalter
DE2657594A1 (de) Ueberstromschutz
DE69734144T2 (de) Verfahren zum schutz vor potentialverschiebung der masse und gerät
DE1014635B (de) Stabilisierungseinrichtung fuer Stromvergleichsschutz fuer den Fall der Laengsinduzierung, bei der in der ueberwachten Leitung kein Kurzschlussstrom fliesst
DE512150C (de) Elektrisches Schutzsystem mit zwei UEberwachungsdraehten
DE1440919A1 (de) Anordnung zum Ableiten von in Kabelmaenteln einpoliger elektrischer Kabel induzierten Stroemen bzw. Spannungen
DE1241526B (de) Stromwandlerschaltung fuer Selektivschutz
DE2231432C2 (de) Fehlerstromschutzschalter
DE2929005C2 (de) Auslöseeinrichtung für ein strombegrenzendes Schaltgerät
DE493807C (de) Elektrische Schutzanordnung fuer Speise- oder sonstige Leiter oder Leitergruppen
DE533480C (de) Erdschlussschutzeinrichtung
DE643585C (de) Erdschlussschutzeinrichtung
DE592551C (de) Anordnung zur UEberwachung nicht starr geerdeter elektrischer Netze
DE292146C (de)
DE563138C (de) Einrichtung zum Schutze paralleler Leitungsstrecken
DE929075C (de) Einrichtung zur Verhinderung von Fehlausloesungen von Schutzrelais fuer Wechselstromanlagen
DE622210C (de) Schutzvorrichtung fuer Dreiphasennetze
DE365220C (de) Schutzanordnung fuer Dreiphasen-Vierleiternetze mit gespaltenen Leitern
DE966610C (de) Erdschlussschutzeinrichtung fuer elektrische Anlagenteile, insbesondere Generatoren
DE1261951B (de) Dreiphasiger Transformator, Wandler oder Drossel
DE206388C (de)
DE512494C (de) Einrichtung zur Beseitigung der stoerenden Einfluesse von Fehlerstroemen in Erdschlussschutzanlagen
AT79743B (de) Sicherheitssystem zum selbsttätigen Abschalten fehSicherheitssystem zum selbsttätigen Abschalten fehlerhafter Teilstrecken von elektrischen Leitungsnelerhafter Teilstrecken von elektrischen Leitungsnetzen. tzen.