DE10138990B4 - Blindenstock - Google Patents

Abstract

Blindenstock mit einem langgestreckten Stab und einer GPS-Navigationseinrichtung, die in Abhängigkeit von den festgestellten Ortskoordinaten des Stabs dem Blinden den aktuellen Ort und/oder die aktuellen Hindernisse signalisiert, dadurch gekennzeichnet, dass die GPS-Navigationseinrichtung in einem unteren Bereich des Stabes angeordnet ist.

Description

• Die Erfindung betrifft einen Blindenstock nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
• Es sind Blindenstöcke für Blinde bestehend aus einem Stab bekannt, mittels derer der Blinde durch Vortasten seinen Weg findet. Wenn der Stab gegen ein Hindernis stößt, wird dem Blinden signalisiert, dass er seine Bewegungsrichtung ändern muss.
• Aus der DE 299 07 910 U1 ist ein Blindenstock mit einem langgestreckten Stab bekannt, der mit einer von der blinden Person zu tragenden GPS-Navigationseinrichtung zusammenwirkt. Nachteilig an dem bekannten Blindenstock ist, dass sich der Blinde nicht allein auf den Blindenstock verlassen kann, sonder zusätzlich sichergestellt sein muss, dass die GPS-Navigationseinrichtung am Körper getragen wird.
• Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Blindenstock mit einem langgestreckten Stab derart weiterzubilden, dass das Manövrieren eines Blinden in einer für ihn unbekannten Umgebung wesentlich vereinfacht wird.
• Zur Lösung dieser Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Patenanspruchs 1 auf.
• Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Blindenstock quasi selbsttätig das Vorhandensein von Hindernissen erkennt, und zwar in einem Abstand zu denselben, so dass der Blinde sehr schnell seine Bewegungsrichtung ändern kann und zu dem vorgegebenen Ziel geführt wird. Durch die an dem Blindenstock integrierte GPS-Navigationseinrichtung verfügt die blinde Person stets über die aktuellen Standortdaten, so dass in Abhängigkeit von den vorgegebenen Zieldaten, die die blinde Person mittels Spracheingabe oder anderen Verfahren in einen Rechner der Navigationseinrichtung eingegeben hat, sicher zu dem Ziel geführt wird. Vorzugsweise ist in dieser GPS-Navigationseinrichtung bzw. in dem Blindenstock ein Abstandssensor integriert, so dass nicht erfasste Hindernisse, wie beispielsweise ein Baum oder dergleichen trotzdem erkannt werden, so dass die blinde Person diesen ausweichen kann.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
• Die Figur zeigt eine schematische Darstellung eines Blindenstocks.
• Ein Blindenstock 1 besteht im Wesentlichen aus einem Stab 2, der in einem unteren Bereich eine Navigationseinrichtung 3 aufweist. Die Navigationseinrichtung ist als GPS- Navigationseinrichtung ausgebildet, die bisher hauptsächlich in Kraftfahrzeugen eingesetzt wird, um den aktuellen Ort des Fahrzeugs zu bestimmen.
• Die Navigationseinrichtung 3 bestimmt den Ort des Blindenstocks 1. Nachfolgend werden diese Ortskoordinaten in einem in den Stab integrierten Rechner umgewandelt in elektrische Funksignale, die mittels eines Senders 4 an einen Empfänger eines an der blinden Person befindlichen Kopfhörers weitergegeben werden. Die blinde Person kann nunmehr ständig über den aktuellen Ort informiert werden.
• Der Rechner des Stabes weist Ortsinformationen auf, wie beispielsweise den Ort einer Straßenlaterne oder eines Baumes, so dass in Verbindung mit den aktuellen Ortskoordinaten der blinden Person ein Hinweis gegeben werden kann, wann ein nächstes Hindernis zu erwarten ist. Durch die Abstandsangabe zu dem Hindernis kann die blinde Person dann veranlasst werden, einen anderen Weg einzuschlagen.
• Zusätzlich oder alternativ kann die Navigationseinrichtung auch als Abstandssensor ausgebildet sein, der den Abstand zu einem aktuellen Hindernis, wie beispielsweise Baum misst und diese Abstandsinformation über den Sender 4 an den Empfänger der blinden Person überträgt, so dass diese blinde Person stets bei einem vorgegebenen Abstand über das betreffende Hindernis informiert ist. Alternativ kann der Abstandssensor auch mit einem in dem Stab 2 integrierten Lautsprecher wirkverbunden sein, so dass das akustische Warnsignal vom Stab aus abgegeben wird. Dieses akustische Signal ertönt, wenn sich der Stab einem Hindernis unterhalb eines vorgegebenen Sollabstandes genähert hat.
• Alternativ kann der Blindenstock auch ein Mobilfunkgerät ansteuern, das bei Erkennen von Hindernissen mit einem Steuersignal beaufschlagt wird, so dass das Mobilfunkgerät in Vibrationsstöße versetzt wird. Somit kann auch Schwerhörigen signalisiert werden, wenn sie sich einem Hindernis nähern.

Claims (3)

1. Blindenstock mit einem langgestreckten Stab und einer GPS-Navigationseinrichtung, die in Abhängigkeit von den festgestellten Ortskoordinaten des Stabs dem Blinden den aktuellen Ort und/oder die aktuellen Hindernisse signalisiert, dadurch gekennzeichnet, dass die GPS-Navigationseinrichtung in einem unteren Bereich des Stabes angeordnet ist.
2. Blindenstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Stab ein Sender integriert ist, derart, dass die Informationen über die festgestellten Ortskoordinaten als akustische Informationen an einen Kopfhörer des Blindengesendet werden.
3. Blindenstock nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Navigationseinrichtung durch einen Abstandssensor gebildet ist, der bei Unterschreiten eines vorgegebenen Abstandes zu einem Hindernis ein entsprechendes Steuersignal abgibt, das mittels einer Umsetzeinheit innerhalb des Stabes in ein akustisches Warnsignal umgewandelt wird.