DE3544047A1

DE3544047A1 - Apparat und verfahren zum zwecke der orientierungshilfe fuer blinde und sehbehinderte unter hilfnahme des ultraschall-impuls-echoverfahrens

Info

Publication number: DE3544047A1
Application number: DE19853544047
Authority: DE
Inventors: Hanns Rump; Udo Kloss; Hans-Walter Schockenbaum; Rudolf Broer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1985-12-13
Filing date: 1985-12-13
Publication date: 1987-06-19

Description

Es sind vielfach Geräte vorgeschlagen worden, die mit Hilfe von kurzen Ultraschall-Impulsen Blinden und Seh behinderten eine Orientierungshilfe geben sollten. Es wird beispielsweise auf die sogenannten Ultraschall brillen verwiesen, die von verschiedenen Firmen schon seit längerem angeboten werden.

Diesen Geräten ist gemeinsam, das kurze Ultraschall- Impulse ausgesand werden, die von einem Hindernis re flektiert werden und von einem der Vorrichtung zuge ordneten Empfänger empfangen und ausgewertet werden. Üblich ist dabei, daß diese empfangenen Impulse in irgendeiner Form in akustische Signale umgesetzt werden.

Bekannt sind Geräte, die in Form einer Brille ausge bildet sind. Weiter bekannt sind Geräte, die ähnlich wie eine Taschenlampe gehalten werden. Bekannt sind weiter Geräte, bei denen die Distanz zum Hindernis taktil angezeigt wird.

Die Erfindung beschreibt ein Gerät, dessen technische Funktion auf die Größenordnung etwa einer Zigaretten schachtel reduziert wird, und das so am Langstock des Blinden befestigt wird, daß der Ultraschallstrahl schräg nach oben gerichtet ist. Damit wird erreicht, daß Hindernisse in Bodennähe, wie z. B. Bordsteinkanten, vom Blinden mit Hilfe seines Stockes zuverlässig er faßt werden. Gleichzeitig werden durch den nach oben gerichteten Ultraschallstrahl Hindernisse erfaßt, die sich im Bereich der oberen Körperhälfte befinden und nicht zwangsläufig vom Stock betastet werden können.

Als Beispiel sei auf einen querstehenden LKW ver wiesen, bei dem der Blinde zwar mit dem Stock nichts fühlen würde, allerdings sich evtl. im Brust- und Ge sichtbereich an den Aufbau des LKW verletzten könnte.

Die technische Lösung der erfindungsgemäßen Apparatur verwendet das durchaus bekannte Ultraschall-Impuls- Echo-Laufzeitverfahren. Neu dagegen ist der Gedanke, die Distanz in eine quasi musikalische Tonfolge zu übersetzen, bei der die Tonhöhe eines Tongenerators in Abhängigkeit von der Distanz in Schritten von etwa 10 cm so umgeschaltet wird, daß ein Tonsprung entsteht, der in etwa einen musikalischen Ton entspricht. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, daß die Tonhöhe auch von unmusikalischen Menschen aufgrund des Sprunges ein eindeutiges Maß für die Annäherung an ein Hindernis ist.

Zu diesem Zweck wurde eine Schaltung nach Fig. 1 ein gesetzt. Ein weiteres erfindungsgemäßes Merkmal ist die Tatsache, daß alle im Gerät genutzten Zeiten von einem einzigen Taktgenerator abgeleitet werden. Der Vorteil ist, daß dieser komplizierten Verschachtlungen damit digital und somit sehr stabil erzeugt werden können, ohne das großer Abgleichaufwand entsteht. Die Schaltung ist in Fig. 2. dagestellt.

Weiter wird auf die erfindungsgemäße Neuheit der Be festigung am Stocke des Blinden verwiesen. Erfindungs gemäß strahlt das Gerät stets in einem Winkel von etwa 45° nach schräg oben ab. Die Vorteile sind be reits erwähnt worden. Der Überwachungsbereich wird in Fig. 3 dagestellt.

Claims

1. Apparat und Verfahren zum Zwecke der Orientierungs hilfe für Blinde und Sehbehinderte mit Hilfe eines Ultraschall-Echo-Laufzeit-Distanzmeßgerätes dadurch gekennzeichnet, daß die Distanz in eine akustisch wahrnehmbare Tonfrequenz übersetzt wird.

2. Apparat und Verfahren nach Anspruch 1 dadurch ge kennzeichnet, daß die Tonhöhe des Tonfrequenzsignals sich nicht kontinuierlich verändert, sondern in de finierbaren Sprüngen, die einer definierbaren Distanz veränderung entsprechen springen, sodaß eine quasi musikalische Tonfolge bei Annäherung an das Ziel ent steht.

3. Apparat und Verfahren nach Anspruch 1 u. 2 dadurch gekennzeichnet, daß alle Frequenzen und Zeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung von einem einzigen Frequenzgenerator durch Teilung abgeleitet werden.

4. Apparat und Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät in einem Miniaturge häuse so am Langstock des Blinden befestigt wird, daß das Gerät nach schräg oben abstrahlt und dadurch den oberen Bereich überwacht.

5. Apparat und Verfahren nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät mit einer akustischen Batteriekontrolle ausgerüstet ist, die bei Unter schreiten einer definierbaren Batteriespannung die Funktion des Gerätes außer Betrieb nimmt und ein ein deutiges akustisches Signal zum Zwecke der Funktions- Warnung ausstrahlt.

6. Apparat und Verfahren nach Anspruch 1 bis 5 dadurch ge kennzeichnet, daß das Gerät drehbar am Stock befestigt ist und somit auch horizontal arbeiten kann.