DE10126974C1 - Ablegbares Fahrzeugdach - Google Patents
Ablegbares FahrzeugdachInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach (2) mit zumindest einem Dachteil (4), das an der Karosserie des Fahrzeugs mittels einer Verstelleinrichtung bewegbar gelagert und zwischen einer den Fahrzeuginnenraum (5) überdeckenden Schließstellung und einer den Fahrzeuginnenraum (5) freigebenden Ablagestellung in einem Dachablageraum (6) verstellbar ist, wobei die Verstelleinrichtung eine vordere Führungsschiene (9) und eine hintere Führungsschiene (10) aufweist, an denen das Dachteil (4) verschiebbar und verschwenkbar gelagert und in den Dachablageraum (6) bewegbar ist. Um die verbesserte Verstelleinrichtung zum Ablegen des Dachteils (4) in den Dachablageraum (6) zu schaffen, ist vorgesehen, daß das Dachteil (4) an der hinteren Führungsschiene (10) mittels eines Dreh-Gleitlagers (12) und an der vorderen Führungsschiene (9) mittels einer Zwischenlenkeinrichtung (14) schwenkbar gelagert ist, die an der vorderen Führungsschiene (9) verschiebbar gelagert und mit dem Dachteil (4) in einem vorderen Drehgelenk (15) verbunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach mit zumindest einem Sachteil, das an der
Karosserie des Fahrzeugs mittels einer Verstelleinrichtung bewegbar gelagert
und zwischen einer den Fahrzeuginnenraum überdeckenden Schließstellung und
einer den Fahrzeuginnenraum freigebenden Ablagestellung in einem Dachabla
geraum verstellbar ist, wobei die Verstelleinrichtung eine vordere Führungsschie
ne und eine hintere Führungsschiene aufweist, an denen das Dachteil verschieb
bar und verschwenkbar gelagert und in den Dachablageraum bewegbar ist, und
das Dachteil an der hinteren Führungsschiene mittels eines Dreh-Gleitlagers ge
lagert ist.
Aus der EP 0 261 379 A1 ist ein aufklappbares Verdeck für einen Personenkraft
wagen mit einem festen Klappdach bekannt geworden, das beim Ablegen kom
plett unter die Brüstung oder Gürtellinie bewegbar ist. Das Klappdach enthält
seitlich jeweils ein vorderes und ein hinteres Dreh-Gleitlager, die an im wesentli
chen von oben nach unten verlaufenden Führungsschienen gelagert sind. Durch
den Abstand der Führungsschienen und ihren Kurvenverlauf ist eine vorgegebe
ne Bewegungskurve des Klappdaches beim Ablegen eindeutig bestimmt, mittels
der das Klappdach in einen schmalen Stauraum eingeführt und abgelegt werden
kann.
Aus der EP 1 065 085 A2 ist ein ablegbares Hardtop-Fahrzeugdach mit einem
vorderen Dachteil und einem hinteren Dachteil sowie mit einer Verstellkinematik
zur Verstellung der Dachteile zwischen Schließstellung und Ablagestellung be
kannt geworden. Die Verstellkinematik enthält eine fahrzeugfeste erste Füh
rungskulisse und eine zweite Führungskulisse, die am Unterrand des hinteren
Dachteils angebracht ist. Ein mit dem hinteren Dachteil verbundenes Führungs
element ist sowohl in der ersten wie auch in der zweiten Führungskulisse gleitend
geführt. Beim Ablegen des Fahrzeugdaches wird das hintere Dachteil mit dem
daran gelagerten vorderen Dachteil zunächst um einen festen Drehpunkt ver
schwenkt, solange das Führungselement auf einer Kreisbogenbahn der ersten
Führungskulisse bewegt ist. Wenn sich beim Weiterverschwenken des hinteren
Dachteils das Führungselement in einem sich anschließenden geradlinigen Ab
schnitt der ersten fahrzeugfesten Führungskulisse bewegt, wird durch die gleich
zeitige Verschiebung des Führungselements in der zweiten verschwenkenden
Führungskulisse eine kombinierte rotatorische und translatorische Ablagebewe
gung des hinteren Dachteils sowie des damit verbundenen vorderen Dachteils
erzielt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Fahrzeugdach
mit einer verbesserten Verstelleinrichtung zum Ablegen des Dachteils in den
Dachablageraum zu schaffen.
Die Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Fahrzeugdach erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Dachteil an der vorderen Führungsschiene mittels einer
Zwischenlenkereinrichtung schwenkbar gelagert ist, die an der vorderen Füh
rungsschiene verschiebbar gelagert und mit dem Dachteil in einem vorderen
Drehgelenk verbunden ist. Gegenüber einer unmittelbaren Lagerung an der vor
deren Führungsschiene gestattet die Zwischenlenkereinrichtung eine bezüglich
der kinematischen Verhältnisse variable Gestaltung der vorderen Lagerung des
Dachteils, so daß der Bewegungsablauf beim Ablegen des Dachteils insbesonde
re unter Berücksichtigung beengter Raumverhältnisse am Fahrzeug optimierbar
ist. Das Dreh-Gleitlager, mit dem das Dachteil an der hinteren Führungsschiene
gelagert ist, ist allgemein als eine Lagereinrichtung zu verstehen, die einen ent
lang der
hinteren Führungsschiene verschiebbaren Lagerpunkt für das Dachteil aufweist,
um den das Dachteil auch verschwenkbar ist. Des weiteren ist unter der Zwi
schenlenkereinrichtung eine beliebige Lagerverbindung zwischen der vorderen
Führungsschiene und dem Drehgelenk oder Schwenklager am Dachteil, das von
der Führungsschiene beabstandet ist, zu verstehen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ange
geben.
Vorzugsweise wird beim Ablegen des Dachteils durch anfängliches Verschieben
des hinteren Dreh-Gleitlagers entlang der hinteren Führungsschiene das Dachteil
in eine im wesentlichen senkrechte Stellung verschwenkt, wobei der Hinterrand
abwärts geschwenkt wird, so daß die Innenseite des Dachteils nach vorne ge
richtet ist. Während der Verschiebung des hinteren Dreh-Gleitlagers wird das
vordere Drehgelenk an seiner Stelle, die es in Schließstellung des Daches ein
nimmt, gehalten, so daß das Dachteil eine reine Schwenkbewegung ausführt.
Diese Schwenkbewegung wird in einer bevorzugten Ausgestaltung dadurch er
möglicht, daß ein Oberabschnitt der hinteren Führungsschiene einer zumindest
annähernd kreisabschnittsförmigen Bewegungsbahn folgt, deren Mittelpunkt mit
der zugeordneten Position des vorderen Drehgelenks übereinstimmt.
In bevorzugter Ausgestaltung verlagert die Zwischenlenkereinrichtung bei ihrer
anfänglichen Abwärtsbewegung entlang der vorderen Führungsschiene das vor
dere Drehgelenk bezüglich der Fahrzeuglängsrichtung nach hinten. Auf diese
Weise wird das Dachteil bei einer anfänglichen Verschwenkung um einen weiter
vorne liegenden Drehpunkt ohne Gefahr einer Kollision mit einem hinteren Fahr
zeugbauteil verschwenkt und erst anschließend wird das Dachteil nach hinten
verlagert, um in die optimale Position zum Absenken in den Dachablageraum zu
kommen. Für dieses Bewegungsverhalten ist zweckmäßigerweise vorgesehen,
daß die vordere Führungsschiene einen nach vorne gebogenen Oberabschnitt
aufweist und daß die Zwischenlenkereinrichtung bei ihrer Verschiebung entlang
des Oberabschnitts entsprechend des Kurvenverlaufs des Oberabschnitts ver
schwenkt wird. Im weiteren Verlauf sind die vordere Führungsschiene und die
hintere Führungsschiene im wesentlichen linear und parallel zueinander ange
ordnet.
Die Zwischenlenkereinrichtung kann zumindest einen Lenker aufweisen oder als
Lenker gebildet sein, der z. B. an der vorderen Führungsschiene mittels zweier
beabstandeter Lagerelemente geführt ist. Die Lagerelemente sind beispielsweise
ein Gleiter mit einem Schwenklager für den Lenker und ein am Lenker fest ange
brachter Zapfen.
Die Bewegung des Dachteils kann manuell erfolgen oder das hintere Drehgelenk
ist an der hinteren Führungsschiene mittels eines Antriebs verschiebbar, z. B.
mittels eines elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Antriebes.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, daß das Dachteil ein hinteres Dach
teil ist und daß ein vorderes Dachteil vorgesehen ist, das mittels einer Lager- oder
Verstelleinrichtung an der Karosserie bewegbar gelagert ist und gleichbombiert
vor oder hinter das abgelegte hintere Dachteil in den Dachablageraum einfahrbar
ist oder auch über diesem ablegbar ist. Das vordere Dachteil wird somit mit einer
Schwenkbewegung in eine Schwenkstellung gebracht, aus der es durch eine
Verschiebebewegung in den Dachablageraum abgesenkt und eingeschoben
wird. Gegenüber einer Schwenkbewegung kann das Verschieben des vorderen
Dachteils als einfach ausführbarer Bewegungsablauf in einen vergleichsweise
schmalen Dachablageraum ausgeführt werden. Das vordere Dachteil kann aus
zwei oder mehreren Elementen bestehen, die wiederum gegeneinander beweg
bar sind.
Der Bewegungsverlauf beim Öffnen wie auch beim Schließen des Fahrzeugda
ches und beim Ablegen der Dachteile in den Dachablageraum sowie beim Her
ausfahren aus dem Dachablageraum können unterschiedlich gelöst sein. Bevor
zugt sind die beiden Verstelleinrichtungen für das vordere Dachteil und das hinte
re Dachteil derart ausgelegt und bewegt, daß zum vollständigen Öffnen des
Fahrzeugdaches zunächst das hintere Dachteil zumindest teilweise in den Dach
ablageraum verschwenkt wird und anschließend oder zum Teil gleichzeitig das
vordere Dachteil vor das hintere Dachteil verschwenkt und in den Dachablage
raum abwärts eingefahren wird.
In einer besonders bevorzugten Gestaltung ist das vordere Dachteil beim Absen
ken in den Dachablageraum in einer schräg gestellten oder im wesentlichen verti
kalen Schwenkstellung angeordnet. In der Schwenkstellung weist der Vorderrand
des vorderen Dachteils nach oben und der Hinterrand ist oberhalb des Dachabla
geraumes angeordnet oder schon in diesen eingeschwenkt. Das vordere Dachteil
ist somit gegen die Fahrtrichtung aufgestellt, wobei sein Innenseite nach vorne
weist.
Der Dachablageraum erstreckt sich somit hinter den Sitzen abwärts. Bei einem
zweisitzigen Cabriolet wird der Raum hinter dem Fahrer- und Beifahrersitz als
Dachablageraum genutzt, der entsprechend der Neigung der Rücksitzlehnen von
der oberseitigen Öffnung schräg nach vorne abwärts verläuft. Durch die in Fahr
zeuglängsrichtung platzsparende Anordnung des abgelegten Fahrzeugdachs
wird das Volumen des üblichen Kofferraumes nicht eingeschränkt. Des weiteren
bleibt durch die in etwa vertikale Ausrichtung des abgelegten Fahrzeugdaches in
dem im wesentlichen vertikalen Dachablageraum ein direkt hinter den Sitzen fa
kultativ vorgesehener Nutzraum auch bei abgelegtem Fahrzeugdach von oben
zugänglich. Bei einem Fahrzeug mit einer zweiten hinteren Sitzreihe ist der
Dachablageraum in entsprechender Weise hinter der hinteren Sitzreihe angeord
net.
Zweckmäßigerweise enthält die das vordere Dachteil lagernde Schwenklagerein
richtung einen Mehrgelenkmechanismus und insbesondere einen Viergelenkme
chanismus, der an der Führungseinrichtung verschiebbar gelagert ist. Mittels ei
nes Vier- oder Mehrgelenkmechanismus kann ein bestimmtes Bewegungsver
halten beim Schwenken des vorderen Dachteils eingestellt werden. So kann ein
Hinterrand des vorderen Dachteils von einer Kreisbahn abweichend abgesenkt
werden und beispielsweise vor das schon in den Dachablageraum abgesenkte
hintere Dachteil bewegt werden. Ein derartiger Viergelenkmechanismus ist an der
rechten wie auch an der linken Seite des Fahrzeugs bzw. des Fahrzeugdaches
angeordnet. Bevorzugt wird auch ein Siebengelenkmechanismus verwendet.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Fahrzeugdaches ist die Verstell- oder
Schwenklagereinrichtung bzw. der Vier- oder Mehrgelenkmechanismus an einem
Schlitten gelagert, der an der Führungseinrichtung verschiebbar gelagert ist. Der
Schlitten bildet eine an der Führungseinrichtung spielfrei lagerbare Basis und
kann an der Führungseinrichtung in beliebigen Stellungen zum Einstellen von
Zwischenstellungen des vorderen Dachteils beim Öffnen oder Schließen festge
legt werden.
Die Führungseinrichtung kann eine lineare Führungaschiene aufweisen. Anderer
seits kann auch eine kurvenförmig verlaufende Führungsschiene vorgesehen
sein, an der der Schlitten verfahrbar ist und durch seine Neigungsänderung be
züglich der Fahrzeuglängsachse auch dem vorderen Dachteil eine entsprechen
de Schwenkbewegung zu der Einführbewegung in den Dachablageraum auf
prägt. Eine zweckmäßige Gestaltung sieht vor, daß die jeweilige Führungsschie
ne im wesentlichen entsprechend einer Schrägstellung einer Sitzlehne angeord
net ist. Auf diese Weise ergibt sich eine besonders raumökonomische Ablage des
vorderen Dachteils.
Bevorzugt sind das zumindest eine vorderes Dachteil und das zumindest eine
hintere Dachteil Festdachelemente, jedoch kann das Fahrzeugdach mit zumin
dest einem flexiblen Element ausgestattet sein.
Das vordere Dachteil und das hintere Dachteil können jeweils mittels eines eige
nen Antriebs verschwenkbar sein. Mittels einer elektronischen Steuerung können
z. B. elektromotorische Antriebe in der gewünschten Bewegungsabfolge exakt
gesteuert werden. Des weiteren kann das vordere Dachteil mittels eines eigenen
Antriebs entlang der Führungseinrichtung verfahrbar sein. Andererseits kann das
Öffnen und das Schließen des Fahrzeugdaches zumindest teilweise durch ma
nuelles Bewegen des vorderen Dachteils und/oder des hinteren Dachteils erfol
gen.
Eine weitere Ausführungsvariante sieht vor, daß die beiden Verstelleinrichtungen
für das vordere Dachteil und das hintere Dachteil derart ausgelegt sind, daß beim
Öffnen des Fahrzeugdaches zunächst das vordere Dachteil und das hintere
Dachteil im wesentlichen gemeinsam in Richtung zu dem Dachablageraum ver
schwenkt werden, bis das hintere Dachteil seine Ablagestellung erreicht hat, und
anschließend das vordere Dachteil vor das hintere Dachteil verschwenkt und in
den Dachablageraum abwärts eingefahren wird. Die gemeinsame Bewegung
kann durch eine Kopplung der beiden Dachteile oder durch zwei Antriebe erfol
gen, die durch eine insbesondere elektronische Steuerung von zwei Antriebsmo
toren oder von hydraulischen oder pneumatischen Antrieben vorgenommen wer
den kann.
Eine Steuerungs- oder Bewegungsvariante sieht vor, daß das hintere Dachteil bei
geschlossenem vorderen Dachteil in den Dachablageraum ablegbar ist. Dadurch
wird eine größere Öffnung zum Be- oder Entlüften des Fahrzeuginnenraumes
eingestellt. Eine weitere Steuerungs- oder Bewegungsvariante sieht vor, daß bei
in den Dachablageraum abgesenktem vorderen Dachteil das hintere Dachteil in
seine Schließstellung ausfahrbar ist.
Bezüglich der Lager- und Verstelleinrichtungen für das vordere Dachteil wird auf
die ältere deutsche Patentanmeldung veröffentlicht unter DE 100 32 378 A1 ver
wiesen, in der diese Ein
richtungen offenbart sind und die durch ausdrückliche Bezugnahme zum Gegen
stand dieser Anmeldung gemacht wird.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines umwandelbaren Fahrzeugda
ches unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in einer Seitenansicht in schematischer Teildarstellung ein Cabriolet mit
einem umwandelbaren Hardtop-Fahrzeugdach in geschlossener Stel
lung;
Fig. 2 in einer Seitenansicht das Fahrzeugdach beim Öffnungsvorgang in einer
anfänglichen Schwenkstellung des hinteren Dachteils;
Fig. 3 in einer Seitenansicht das Fahrzeugdach in einer weiteren Zwischen
stellung des hinteren Dachteils;
Fig. 4 in einer Seitenansicht das Fahrzeugdach in einer weiteren Zwischen
stellung beim Absenken des hinteren Dachteils;
Fig. 5 in einer Seitenansicht das Fahrzeugdach mit in einem Dachablageraum
abgesenkten hinterem Dachteil; und
Fig. 6 in einer Seitenansicht in vergrößerter schematischer Darstellung die
Verstelleinrichtung für das hintere Dachteil gemäß Fig. 1.
Ein ausschnittsweise dargestelltes Cabriolet 1 (siehe Fig. 1) enthält ein Fahr
zeugdach 2, das als umwandelbares Hardtop mit einem vorderen Dachteil 3 und
einem hinteren Dachteil 4 gestaltet ist, die in der in Fig. 1 dargestellten Schließ
stellung einen Fahrzeuginnenraum 5 überdecken. Das hintere Dachteil 4 ist mit
tels einer Verstelleinrichtung zwischen der Schließstellung (Fig. 1) und der Abla
gestellung (Fig. 5) in einem Dachablageraum 6 hinter einer Sitzlehne 7 und vor
einer Trennwand 8 zu einem dahinter liegenden Kofferraum oder Motorraum ver
stellbar. Die Verstelleinrichtung, die jeweils an den beiden gegenüberliegenden
Seiten des Dachteils 4 vorgesehen ist (beschrieben wird die dargestellte linkssei
tige Verstelleinrichtung), enthält eine vordere Führungsschiene 9 und eine hintere
Führungsschiene 10, die seitlich karosseriefest angebracht sind. Das hintere
Dachteil 4 enthält im Bereich seines seitlichen Unterrandes 11 ein hinteres Dreh
gelenk 12, das an der hinteren Führungsschiene 10 längsverschiebbar gelagert
ist, so daß das hintere Dachteil 4 sowohl längs der Führungsschiene 10 beweg
bar wie auch um das Drehgelenk 12 schwenkbar gelagert ist. Das hintere Dreh
gelenk 12 ist näher benachbart zu dem Hinterende 13 des hinteren Dachteils 4
angeordnet, z. B. in einem Abstand von etwa 1/3 der Länge des Unterrandes 11
oder unteren Abschnitts des hinteren Dachteils 4 vor dessen Hinterende 13.
Das hintere Dachteil 4 ist des weiteren an der vorderen Führungsschiene 9 mit
tels einer vorderen Abstützung oder Zwischenlenkereinrichtung gelagert, die ei
nen Lenker 14 aufweist, der einerseits am hinteren Dachteil 4 in einem vorderen
Drehgelenk 15 schwenkbar angelenkt ist und andererseits mit einer Lagerein
richtung an der vorderen Führungsschiene 9 verschiebbar gelagert ist. Die Lage
reinrichtung enthält z. B. zwei voneinander beabstandete Lagerelemente 16 und
17, beispielsweise Schlitten, Gleiter, Zapfen oder dergleichen, die im Schiebeein
griff mit der vorderen Führungsschiene 9 sind. Im Ausführungsbeispiel ist das
untere Lagerelement ein Gleiter 16, an dem der Lenker 14 schwenkbar angelenkt
ist, und das obere Lagerelement ist ein am Lenker 14 fest angebrachter Zapfen
17, der an der vorderen Führungsschiene 9 geführt ist (siehe auch Fig. 6)
Ein endseitiger Oberabschnitt 18 der ansonsten im wesentlichen geradlinigen
vorderen Führungsschiene 9 ist zum Fahrzeugvorderende hin gebogen, so daß in
der Schließstellung des Daches gemäß Fig. 1 der Lenker 14 aus einer zur vorde
ren Führungsschiene 9 parallelen Anordnung nach vorne verschwenkt ist, da sich
der Zapfen 17 am Oberende des gebogenen Oberabschnitts 18 und der Gleiter
16 noch im linearen Abschnitt der vorderen Führungsschiene 9 befinden.
Das Drehgelenk 15 ist beispielsweise oberhalb des Unterrandes 11 am hinteren
Dachteil 4 angebracht und vom Vorderrand 19 etwa 1/3 der Länge des Unterran
des 11 beabstandet.
Zum Öffnen und Ablegen des Fahrzeugdaches 2 wird zunächst mittels eines An
triebs (nicht dargestellt), z. B. mittels eines elektromotorisch angetriebenen An
triebskabels, das hintere Drehgelenk 12 entlang eines ersten Kurvenabschnitts
20 am Oberende der hinteren Führungsschiene 10 abwärts verschoben (Fig. 2),
während der Lenker 14 noch in seiner oberen Endstellung gehalten ist, bei
spielsweise über ein Antriebskabel, das mit dem Gleiter 16 verbunden ist, eine
lösbare Riegeleinrichtung oder durch die Kraft einer Federeinrichtung. Da der er
ste Kurvenabschnitt 20 einen Krümmungsmittelpunkt aufweist, der mit der Positi
on des Drehgelenks 15 bei geschlossenem Dach übereinstimmt, wird, solange
sich das Drehgelenk 12 auf diesem ersten Kurvenabschnitt 20 bewegt, das hinte
re Dachteil 4 in einer reinen Schwenkbewegung um das feststehende Drehgelenk
15 verschwenkt.
Das weiterhin angetriebene hintere Drehgelenk 12 bewegt sich entlang eines sich
anschließenden zweiten Kurvenabschnitts 21, der eine entgegengesetzte Krüm
mung aufweist. Nach Durchfahren des Krümmungswendepunktes zwischen dem
ersten Kurvenabschnitt 20 und dem zweiten Kurvenabschnitt 21 wird das noch
verschwenkende hintere Dachteil 4 durch die aufgrund des festen Abstandes
zwischen dem vorderen Drehgelenk 15 und dem hinteren Drehgelenk 12 einset
zende Verschiebebewegung des Lenkers 14 entlang der vorderen Führungs
schiene 9 abwärts bewegt (Fig. 3). Da sich dabei der Zapfen 17 zunächst auf
dem gebogenen Oberabschnitt 18 der vorderen Führungsschiene 9 bewegt, wäh
rend sich der Gleiter 16 schon auf dem geradlinigen Abschnitt der vorderen Füh
rungsschiene 9 bewegt, wird der Lenker 14 nach hinten verschwenkt und das
vordere Drehgelenk 15 folgt einer entsprechend gebogenen Bahnkurve.
Wenn bei der Weiterbewegung auch der Zapfen 17 den geradlinigen Abschnitt
der vorderen Führungsschiene 9 erreicht hat (Fig. 4), wird sowohl der Lenker 14
mit dem vorderen Drehgelenk 15 wie auch das hintere Drehgelenk 12 auf den
geradlinigen Bahnen der beiden Führungsschienen 9 und 10 geführt, so daß das
hintere Dachteil 4 nunmehr eine geradlinige Verschiebebewegung beim Absen
ken in den Dachablageraum 6 ausführt, die unmittelbar entlang der vorderen Be
grenzung 8 des Koffer- oder Motorraums erfolgt (Fig. 5).
Aus den Fig. 1 bis 5 ist ersichtlich, daß das vordere Drehgelenk 15 bzw. das
Zentrum der Schwenkbewegung des hinteren Dachteils 4 bei der anfänglichen
Öffnungsbewegung zunächst gegenüber der vorderen Führungsschiene 9 vor
verlagert ist, so daß sich das Hinterende 13 des hinteren Dachteils 4 auf einer
möglichst weit vorne liegenden Kreisabschnittskurve bewegen kann und damit
unbehindert ist von der eng benachbarten Begrenzung oder Trennwand 8 des
Koffer- oder Motorraums.
Wenn sich das Hinterende 13 des hinteren Dachteils 4 an einem vorstehenden
Abschnitt 22 der Trennwand 8 zum Koffer- oder Motorraum vorbeibewegt (siehe
Fig. 3), wird der Lenker 14 nach hinten verschwenkt, so daß das hintere Dachteil
4 seine endgültige Ausrichtung in etwa parallel zu den Führungsschienen 9 und
10 einnimmt, in der es in Fahrzeuglängsrichtung platzsparend in den schmalen
Dachablageraum 6 eingeschoben werden kann. Durch Auslegung der kinemati
schen Verhältnisse am Lenker 14 und seiner Lagerung kann das gewünschte
Bewegungsverhalten festgelegt werden. Da der Lenker 14 derart geformt und
angeordnet sein kann, daß er in Schließstellung (Fig. 1) nach oben über die vor
dere Führungsschiene 9 wesentlich hinausreicht, kann die vordere Führungs
schiene 9 mit ihrem Oberende unterhalb der Fahrzeuggürtellinie oder Brüstung,
d. h. unterhalb des Unterrandes 11 des hinteren Dachteils 4 enden und damit
wesentlich kürzer ausgebildet sein. Gleichzeitig kann zum Abstimmen des Bewe
gungsverhaltens des hinteren Dachteils 4 das vordere Drehgelenk 15 deutlich
weiter oberhalb des Unterrandes 11 am hinteren Dachteil 4 angebracht sein. Der
Lenker 14 kann auch gebogen oder abgewinkelt gebildet sein, wenn der vordere
Drehpunkt 15 weiter vorne liegen soll.
Durch den kurzen Abstand zwischen dem vorderen Drehgelenk 15 und dem hin
teren Drehgelenk 12 wird mittels einer geringen Antriebsbewegung eine ver
gleichsweise große Schwenkbewegung des hinteren Dachteils 4 erzeugt. Somit
kann die gesamte Lager- und Verstellmechanik kompakt gebaut werden.
Zum Schließen des Fahrzeugdaches 2 wird das hintere Drehgelenk 12 nach
oben verfahren und das hintere Dachteil 4 bewegt sich in entgegengesetztem
Bewegungsablauf in sein den Fahrzeuginnenraum 5 überdeckende Schließstel
lung.
Das vordere Dachteil 3 ist über einen eigenen Lagermechanismus an der Karos
serie bewegbar gelagert und wird nach dem Ablegen des hinteren Dachteils 4 vor
diesem in den Dachablageraum 6 eingefahren. Ein solcher hier verwendbarer
Lagermechanismus ist in der älteren deutschen Patentanmeldung
DE 100 32 378 A1 offenbart und wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Ge
genstand dieser Anmeldung gemacht. Dieser Lagermechanismus enthält eine
schematisch dargestellte Hebeleinrichtung 23, beispielsweise ein Viergelenk,
mittels der das vordere Dachteil 3 beim Ablegen zunächst in eine entsprechend
der Ausrichtung der Führungsschienen 9 und 10 bzw. dem abgelegten hinteren
Dachteil 4 angepaßte annähernd vertikale Position geklappt wird. Anschließend
wird die Hebeleinrichtung 23 entlang einer Führungsschiene 24 abwärts verfah
ren, wobei das vordere Dachteil 3 in den Dachablageraum 6 eingefahren wird.
1
Cabriolet
2
Fahrzeugdach
3
vorderes Dachteil
4
hinteres Dachteil
5
Fahrzeuginnenraum
6
Dachablageraum
7
Sitzlehne
8
Trennwand
9
Führungsschiene
10
Führungsschiene
11
Unterrand
12
Drehgelenk
13
Hinterende
14
Lenker
15
vorderes Drehgelenk
16
Lagerelement, Gleiter
17
Lagerelement, Zapfen
18
Oberabschnitt
19
Vorderrand
20
erster Kurvenabschnitt
21
zweiter Kurvenabschnitt
22
Abschnitt
23
Hebeleinrichtung
24
Führungsschiene
Claims (13)
1. Fahrzeugdach mit zumindest einem Dachteil, das an der Karosserie des
Fahrzeugs mittels einer Verstelleinrichtung bewegbar gelagert und zwi
schen einer den Fahrzeuginnenraum überdeckenden Schließstellung und
einer den Fahrzeuginnenraum freigebenden Ablagestellung in einem
Dachablageraum verstellbar ist, wobei die Verstelleinrichtung eine vordere
Führungsschiene und eine hintere Führungsschiene aufweist, an denen
das Dachteil verschiebbar und verschwenkbar gelagert und in den Dach
ablageraum bewegbar ist, und das Dachteil an der hinteren Führungs
schiene mittels eines Dreh-Gleitlagers gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dachteil (4) an der vordere Führungsschiene (9) mittels einer Zwi
schenlenkereinrichtung (14) schwenkbar gelagert ist, die an der vorderen
Führungsschiene (9) verschiebbar gelagert und mit dem Dachteil (4) in ei
nem vorderen Drehgelenk (15) verbunden ist.
2. Fahrzeugdach nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Ablegen des Dachteils (4) durch an
fängliches Verschieben des hinteren Dreh-Gleitlagers (12) entlang der
hinteren Führungsschiene (10) das Dachteil (4) in eine im wesentlichen
senkrechte Stellung verschwenkt wird.
3. Fahrzeugdach nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Oberabschnitt (erster Kurvenabschnitt
20) der hinteren Führungsschiene (10) einer zumindest annähernd kreis
abschnittsförmigen Bewegungsbahn folgt, deren Mittelpunkt mit der zuge
ordneten Position des vorderen Drehgelenks (15) übereinstimmt.
4. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlenkereinrichtung (14) bei ihrer
anfänglichen Abwärtsbewegung entlang der vorderen Führungsschiene (9)
das vordere Drehgelenk (15) bezüglich der Fahrzeuglängsrichtung nach
hinten verlagert.
5. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Führungsschiene (9) einen nach
vorne gebogenen Oberabschnitt (18) aufweist und daß die Zwischenlen
kereinrichtung (14) bei ihrer Verschiebung entlang des Oberabschnitts (18)
entsprechend des Kurvenverlaufs des Oberabschnitts (18) verschwenkt
wird.
6. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Führungsschiene (9) und die
hintere Führungsschiene (10) anschließend an ihren gebogenen Oberab
schnitt (18) bzw. an ihre oberen Kurvenabschnitte (20, 21) im wesentlichen
linear und parallel zueinander abwärts verlaufen.
7. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlenkereinrichtung einen Lenker
(14) aufweist, der an der vorderen Führungsschiene (9) mittels zweier be
abstandeter Lagerelemente (16, 17) geführt ist.
8. Fahrzeugdach nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerelemente (16, 17) ein Gleiter (16)
mit einem Schwenklager für den Lenker (14) und ein am Lenker (14) fest
angebrachter Zapfen (17) sind.
9. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Drehgelenk (12) an der hinteren
Führungsschiene (10) mittels eines Antriebs verschiebbar ist.
10. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Drehlager (15) am Lenker (14)
in Schließstellung des Dachteils (4) oberhalb der vorderen Führungsschie
ne (9) angeordnet ist.
11. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Führungsschiene (9) wesentlich
unterhalb der Fahrzeug-Gürtellinie endet.
12. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Drehgelenk (15) und das hinte
re Drehgelenk (12) in einem bezüglich des seitlichen Unterrandes (11) und
in Längsrichtung definierten Mittelbereich des Dachteils bzw. eines hinte
ren Dachteils (4) angeordnet sind.
13. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Dachteil (4) ein hinteres Dachteil (4) ist
und daß ein vorderes Dachteil (3) vorgesehen ist, das mittels einer Lager
einrichtung (23, 24) an der Karosserie bewegbar gelagert ist und gleich
bombiert vor das abgelegte hintere Dachteil (4) in den Dachablageraum (6)
einfahrbar ist.
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