DE10126427A1 - Verriegelungsvorrichtung an Kraftfahrzeugsitzen - Google Patents
Verriegelungsvorrichtung an KraftfahrzeugsitzenInfo
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Abstract
Eine Verriegelungsvorrichtung für unter Fliehkraftwirkung bewegliche Elemente an Kraftfahrzeugsitzen, insbesondere für Pendelelemente, weist ein Massependel auf, das eine Anschlagfläche besitzt. Die Anschlagfläche ist unter Trägheitskraftwirkung gegen die Kraft einer Feder in die Bewegungsbahn des beweglichen Elements zu dessen Blockierung verlagerbar. Es ist ein Gegenelement vorgesehen, an dem sich das Massependel in Bewegungsrichtung unverdrehbar abstützt, während es ihm gegenüber in Gegenrichtung verschwenkbar gelagert ist. Das Gegenelement ist über einem Dämpfungselement drehbeweglich am Kraftfahrzeugsitz gelagert. Das Massependel ist gemeinsam mit dem Gegenelement unter der Kraft der Feder aus der Blockierstellung für das bewegliche Element in dessen Freigabestellung bewegbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine Verriegelungsvorrichtung der als bekannt vorausgesetz
ten Art (DE 198 50 758 A1) blockiert im normalen Betrieb
eine Kopfstütze in ihrer eingestellten Lage. Die Verriege
lungsvorrichtung wird von einem in Fahrzeuglängsrichtung
schwingenden Massependel im Falle eines Heckcrash freigege
ben, so daß die Kopfstütze in eine für den Schutz des Sitz
benutzers optimale Position verlagert werden kann. Die Ver
lagerung wird durch den Rücken des Benutzers infolge der
Trägheitskraft bewirkt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß
Verriegelungsvorrichtung mit einem Massependel häufig auch
bei anderen Crashformen ausgelöst werden, weil bei einem
Crash auch wechselnde Beschleunigungskomponenten in unter
schiedlichen Richtungen auftreten können. Für den Sitzbe
nutzer ist es jedoch nachteilig, wenn eine fehlerhafte Aus
löung der Kopfstütze zu deren Verlagerung in die falsche
Richtung führt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung der als
bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß sie beim
Auftreten von Trägheitskräften in einer vorgegebenen Rich
tung ein frei bewegliches Element blockiert.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung hat den Vor
teil, daß sie eine ungewollte oder ungünstige Bewegung ei
nes bewegbaren Elements unterbindet. Sie stellt sich
selbsttätig in ihre Ausgangslage zurück und weist keine
nach einem Einsatz zu erneuernden Bestandteile auf. Sie
bleibt auch bei dem nicht selten auftretenden Fall, daß ei
nem Frontalcrash unmittelbar ein Heckcrash folgt, voll
wirksam.
Das unter Fliehkraft bewegliche Element, insb. Pendelele
ment kann beispielsweise ein Pendelelement sein, das zum
Aufheben einer Blockierstellung einer Kopfstütze ausgebil
det ist. Ebenso kann das Pendelelement auch eine pendelnd
aufgehängte, sogenannte aktive Kopfstütze sein. Ein weite
res Anwendungsbeispiel ist der sogenannte "Anti-Submari
ning-Balken".
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin
dung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Verriegelungs
vorrichtung in ihrer Ausgangslage;
Fig. 2 eine schematische Ansicht der Verriegelungs
vorrichtung nach Fig. 1 im blockierten Zu
stand;
Fig. 3 eine schematische Ansicht der Verriegelungs
vorrichtung nach Fig. 1 bei aufgehobener Bloc
kierung;
Fig. 4 einen Vertikalschnitt entlang der Mittellinie
in Fig. 2.
An einem nur als Lagerstelle angedeuteten Kraftfahrzeugsitz
1 ist ein bewegliches Element 2 verschwenkbar gelagert. Das
bewegbare Element 2 kann als Pendelelement ausgebildet
sein, das zu einer sicherheitsrelevanten Vorrichtung, wie
zum Beispiel einer im Crashfall verstellbaren Kopfstütze,
gehört. Das bewegliche Element 2 ist - wie in Fig. 1 ange
deutet - frei beweglich, so daß es im Crashfall die sicher
heitsrelevante Funktion auslöst.
Im Bewegungsbereich des Elements 2 ist ein Massependel 3 um
eine Achse 3b verschwenkbar gelagert. Das Massependel 3
weist eine Anschlagfläche 3a auf, die die Bewegung des Ele
ments 2 in einer Richtung blockiert. Im Normalfall wird die
Anschlagfläche 3a durch eine Feder 4 von dem beweglichen
Element 2 entfernt gehalten. Das Massependel 3 besitzt ei
nen konzentrisch um die Achse 3b verlaufenden Ringbereich
3c, auf dessen Innenseite zwei elastische Bereiche 3d ein
ander diametral gegenüberliegend vorgesehen sind.
Die als Federlaschen ausgebildeten elastischen Bereiche 3d
greifen in eine Sperrverzahnung 5a am kreiszylindrischen
Außenumfang eines Gegenelements 5 ein, das um die Achse 3b
drehbar gelagert ist. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist das
Gegenelement 5 über eine Welle 5b mit einem Dämpfungsele
ment 6 verbunden. Das Dämpfungselement 6 ist hier beispiel
haft als in einem sitzfesten Gehäuse 6b umlaufende Rotati
onsscheibe 6a dargestellt. Zwischen Gehäuse und Rotations
scheibe ist ein viskoses Medium angeordnet, das eine verzö
gerte, gedämpfte Drehbewegung von Welle 5b und Gegenelement
5 in Richtung des Pfeils 7 (vgl. Fig. 3) erlaubt. Die Dar
stellung des Dämpfungselements 6 ist nur sehr schematisch
angelegt. Es sind übliche Viskosedämpfer mit üblichem Auf
bau verwendbar, bei denen ein Strömungswiderstand des vis
kosen Mediums zur Dämpfung der Drehbewegung ausgenutzt
wird.
Wenn das bewegliche Element 2 beispielsweise bei einem
Frontalcrash blockiert werden soll, ist die Achse 3b vor
zugsweise quer zur Fahrtrichtung angeordnet. Durch die auf
den unterhalb der Achse 3b befindlichen Masseschwerpunkt
des Massependels 3 wirkende Trägheitskraft wird das Masse
pendel 3 in die in Fig. 2 dargestellte Lage verschwenkt.
Ein Bereich des beweglichen Elements 2 liegt nunmehr an der
Anlagefläche 3a an. Die elastischen Bereiche 3d sind dabei
über die Sperrverzahnung 5a gerutscht, die in dieser Rich
tung nicht sperrt. Wie die zur Verdeutlichung des Ablaufs
auf dem Gegenelement 5 angebrachte Markierung 8 zeigt, hat
sich das Gegenelement 5 bis zu dieser Situation nicht be
wegt.
Sobald die auf das Massependel 3 wirkende Trägheitskraft
nachläßt, zieht die Feder 4 das Massependel 3 in seine Aus
gangslage zurück. Über die elastischen Bereiche 3d wird da
bei das Gegenelement 5 mitgenommen. Da das Gegenelement 5
jedoch mit dem Dämpfungselement 6 fest verbunden ist, wird
die Rückstellbewegung insbesondere in der Anfangsphase
stark verzögert, damit eine unbeabsichtigte Verlagerung des
Elements 2 sicher verhindert wird. Nach Rückkehr in seine
Ausgangslage ist die Verriegelungsvorrichtung unmittelbar
wieder einsatzbereit. Wie für Crashfälle üblich, laufen die
Bewegungen trotz der Dämpfung in Sekundenbruchteilen ab.
Claims (7)
1. Verriegelungsvorrichtung für unter Fliehkraftwirkung be
wegliche Elemente (2) an Kraftfahrzeugsitzen (1), insbe
sondere für Pendelelemente,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungsvorrichtung ein Massependel (3)
aufweist, das eine Anschlagfläche (3a) besitzt, die un
ter Trägheitskraftwirkung gegen die Kraft einer Feder
(4) in die Bewegungsbahn des beweglichen Elements (2) zu
dessen Blockierung verlagerbar ist, wobei ein Gegenele
ment (5) vorgesehen ist und sich das Massependel (3) an
diesem Gegenelement (5) in Bewegungsrichtung unverdreh
bar abstützt, während es ihm gegenüber in Gegenrichtung
verschwenkbar gelagert ist, und wobei das Gegenelement
(5) über ein Dämpfungselement (6) drehbeweglich am
Kraftfahrzeugsitz (1) gelagert ist, und das Massependel
(3) gemeinsam mit dem Gegenelement (5) unter der Kraft
der Feder (4) aus der Blockierstellung für das bewegli
che Element (2) in dessen Freigabestellung bewegbar ist.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dämpfungselement (6) als Viskosedämpfer ausge
bildet ist.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Massependel (3) und das Gegenelement (5) um die
selbe Achse (3b) drehbar gelagert sind.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der
Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Massependel (3) oder das Gegenelement (5) eine
in eine Richtung wirksame Sperrverzahnung (5a) aufweist,
in die ein am jeweils anderen Bauteil befestigter minde
stens einfach vorgesehene, elastischer Bereich (3d) ein
greift.
5. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der
Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Bereich (3d) am Massependel (3) und
die Sperrverzahnung (5a) am Gegenelement (5) vorgesehen
sind.
6. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der
Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Bereich (3d) als Federlasche ausge
bildet ist.
7. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der
Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrverzahnung (5a) umlaufend auf einem Außen
umfangsbereich des Gegenelements (5) und die mindestens
einfach vorgesehene Federlasche an einem diesen Bereich
umgreifenden Ringbereich (3c) des Massependels (3) vor
gesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10126427A DE10126427B4 (de) | 2001-05-31 | 2001-05-31 | Verriegelungsvorrichtung an Kraftfahrzeugsitzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10126427A DE10126427B4 (de) | 2001-05-31 | 2001-05-31 | Verriegelungsvorrichtung an Kraftfahrzeugsitzen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10126427A1 true DE10126427A1 (de) | 2002-12-19 |
DE10126427B4 DE10126427B4 (de) | 2005-03-17 |
Family
ID=7686695
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10126427A Expired - Fee Related DE10126427B4 (de) | 2001-05-31 | 2001-05-31 | Verriegelungsvorrichtung an Kraftfahrzeugsitzen |
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---|---|
DE (1) | DE10126427B4 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10306827A1 (de) * | 2003-02-19 | 2004-09-09 | Keiper Gmbh & Co. Kg | Höheneinstellbarer Fahrzeugsitz mit Crashsperreneinheit |
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2001
- 2001-05-31 DE DE10126427A patent/DE10126427B4/de not_active Expired - Fee Related
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FR2995842A1 (fr) * | 2012-09-25 | 2014-03-28 | Cera | Appui-tete de siege de vehicule automobile |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10126427B4 (de) | 2005-03-17 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: FAURECIA AUTOSITZE GMBH, 31655 STADTHAGEN, DE |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20111201 |