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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung mit Schutzfunktion,
insbesondere Kurzschlussstrombegrenzung oder Abschaltung, für ein Halbleiterbauelement,
insbesondere einen IGBT, umfassend: einen Halbleiterkörper, in
den das Halbleiterbauelement integriert ist, und eine die Schutzfunktion bewirkende
Einrichtung, die durch ein floatendes Gebiet des Halbleiterbauelements
gesteuert ist.
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Bei
Graben- bzw. Trench-IGBTs kann durch eine gegenüber planaren IGBTs wesentlich
erhöhte Kanalweite
der Spannungsabfall im MOS-Kanal des IGBTs erheblich verringert
werden, so dass mit solchen Trench-IGBTs eine sehr niedrige Durchlassspannung
erreicht werden kann. Nachteilhaft an solchen Trench-IGBTs ist aber,
dass sich der in einem Kurzschlussfall fließende Strom, also der Strom,
der bei eingeschaltetem MOS-Kanal und gleichzeitig hoher anliegender
Kollektor-Emitter-Spannung fließt, proportional
zur Kanalweite erhöht,
was die Kurzschlussfestigkeit erheblich beeinträchtigt. Das heißt, ohne
Zusatzmaßnahmen
kann mit Trench-IGBTs mit großer
Kanalweite keine Kurzschlussfestigkeit erreicht werden.
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Gewöhnliche
Anforderungen hierfür
liegen im Bereich von etwa 10 μs:
diese Zeitspanne muss ein IGBT im Kurzschlusszustand überstehen,
und er muss danach noch zuverlässig
abgeschaltet werden können.
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Im
Einzelnen ist die Grundstruktur eines Trench-IGBTs beispielsweise
in
DE 196 51 108 A1 (vgl.
dort insbesondere
49) und in
EP 0 847 090 A2 (vgl.
dort insbesondere
1)
gezeigt. Diese bekannten Trench-IGBTs haben eine sehr große Kanalweite
und damit bei einer im eingeschalteten Zustand üblichen Gatespannung von beispielsweise
15 V einen für
Kurzschlussfestigkeit viel zu hohen Kurzschlussstrom. Um nun bei solchen
Trench-IGBTs Kurzschlussfestigkeit zu erreichen, ist es erforderlich, im
Kurzschlussfall die Gatespannung zu vermindern. Hierzu werden üblicherweise
auf dem IGBT-Chip selbst ein Stromsensor zum Erfassen des Kurzschlussstromes
und ein Zusatzchip, der mit Hilfe des Stromsensors den Kurzschlussfall
erkennt, eingesetzt. Mit Hilfe dieses Stromsensors und des Zusatzchips
wird die Gatespannung entsprechend dem erfassten Kurzschlussstrom
geregelt, so dass sie verminderte Werte, also insbesondere Spannungsgrößen deutlich
unterhalb der oben erwähnten
15 V annimmt. Stromsensoren dieser Art sind beispielsweise in Z.
Shen et al.: Comparative Study of Integrated Current Sensors in
N-channel IGBTs, Proc. ISPSD'94 Davos
(1994), S. 75-80 und in S. Robb et al.: Current Sensing in IGBTs
for Short-Circuit Protection, Proc. ISPSD'94 Davos (1994), S. 81-85 beschrieben.
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Eine
andere Möglichkeit,
in Trench-IGBTs Kurzschlussfestigkeit zu erreichen, besteht darin,
deren Kanalweite zu verringern. IGBTs dieser Art sind beispielsweise
in der bereits erwähnten
D 196 51 108 A1 (vgl.
dort
52) und in
US 5 329 142 A ;
US 5 448 083 A und
US 5 585 651 A beschrieben.
Derartige IGBTs mit verringerter Kanalweite sind besonders für hohe Durchbruchspannungen
etwa oberhalb von 2000 V vorteilhaft, da sie zu einer hohen Ladungsträgerüberschwemmung
in ihrer niedrig dotierten n-leitenden Basis führen und der Spannungsabfall
im MOS-Kanal im Vergleich zu anderen Durchlassspannungsanteilen
nicht stark ins Gewicht fällt.
Für niedrigere
Durchbruchspannungen von beispielsweise 600 V sind IGBTs mit verringerter
Kanalweite jedoch ungünstig,
da dann auf den MOS-Kanal wegen der sehr hohen Stromdichten und
einer relativ dünnen
n-leitenden Basis ein erheblicher Anteil der Durchlassspannung in
der Größenordnung
von beispielsweise 40 entfällt.
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Weiterhin
ist aus
US 4 996 575
A ein SOI-CMOS-Transistor (SOI = Silicon-On-Insulator) beschrieben,
der eine unter einer Oxidschicht gelegene n
–-leitende
Abschirmungszone hat, wobei in der Oxidschicht im Bereich oberhalb
dieser Abschirmungszone der CMOS-Transistor gelegen ist.
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Schließlich ist
eine Anordnung der eingangs genannten Art aus
DE 195 30 664 C2 bekannt.
Bei dieser Anordnung ist ein Leistungs-MOSFET mit einer Überlastungsschutzschaltung
beschrieben, bei der als eine eine Schutzfunktion bewirkende Einrichtung
ein floatendes Gebiet des Leistungs-MOSFETs gesteuert ist.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung anzugeben,
mit der auf einfache Weise beispielsweise in einem Trench-IGBT Kurzschlussfestigkeit
erreicht werden kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Anordnung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Einrichtung einen MOS-Transistor enthält, dessen Gateelektrode mit
dem floatenden Gebiet elektrisch verbunden ist oder aus dem floatenden
Gebiet besteht.
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Die
Schutzfunktion kann durch eine Strombegrenzung für das Halbleiterbauelement
oder ein Abschalten des Halbleiterbauelements bewirkt werden. Das
Halbleiterbauelement kann ein durch ein MOS-Gate gesteuertes Bauelement
sein. Der MOS-Transistor
kann elektrisch zwischen Source bzw. Emitter des Halbleiterbauelements
und Gate des Halbleiterbauelements angeordnet sein.
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Die
Einrichtung der erfindungsgemäßen Anordnung
lässt sich
als Halbleiterbauelement beispielsweise mit einem IGBT oder einem
EST (EST = Emitter Switched Thyristor) integrieren. Diese Einrichtung
baut auf dem aus
US
4 996 575 A bekannten SOI-CMOS-Transistor auf und unterscheidet
sich von diesem allerdings in wesentlichen Punkten: als Gate wird
kein über
einer npn- oder pnp-Struktur liegendes polykristallines Silizium,
sondern vielmehr ein der Abschirmungszone entsprechendes dotiertes Gebiet
unter der Oxidschicht, die somit als Gateo xid eingesetzt wird, verwendet.
Die Einrichtung bildet also einen MOS-Transistor mit beispielsweise
einer n-leitenden Sourcezone, einem p-leitenden Bulkgebiet und einer
n-leitenden Drainzone
mit einem aus monokristallinem Silizium bestehenden Gate, das n- oder
p-dotiert sein kann. Diese Zonen bzw. Gebiete können anstelle von monokristallinem
Silizium auch aus polykristallinem Silizium bestehen. Ist der MOS-Transistor aus polykristallinem
Silizium aufgebaut, so hat diese Anordnung den Vorteil, dass das Gateoxid
trotzdem auf monokristallinem Silizium aufwächst und daher eine sehr gute
Qualität
hat.
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Alternativ
kann für
die Einrichtung auch ein in das Halbleiterbauelement integrierter
oder extern angebrachter n-Kanal-MOS-Transistor
verwendet werden.
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Auf
jeden Fall dient die Einrichtung dazu, beispielsweise das Gatepotential
eines IGBTs als Halbleiterbauelement so zu steuern, dass der Kurzschlussstrom
auf einen für
Kurzschlussfestigkeit hinreichend niedrigen Wert begrenzt ist. Dies
geschieht im einfachsten Fall dadurch, dass die Einrichtung zwischen
Gate und Emitter des IGBTs geschaltet wird. Durch Anlegen einer
positiven Gatespannung am MOS-Transistor der Einrichtung kann dann
dieser eingeschaltet werden, wodurch das Gate des IGBTs auf Emitterpotenzial
gelegt und der IGBT ausgeschaltet wird. Wird zusätzlich zwischen den die Einrichtung
bildenden MOS-Transistor und das Gate des IGBTs noch eine Zenerdiode
eingefügt,
so zieht der MOS-Transistor das Gate nicht auf Emitterpotenzial, sondern
begrenzt die Gatespannung auf die Zenerdiodenspannung von beispielsweise
10 bis 12 V. In diesem Fall wird eine Strombegrenzung auf einem
Wert erhalten, der durch die Zenerdiodenspannung, also beispielsweise
10 bis 12 V, bestimmt ist.
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Wird
eine zweite Zenerdiode antiseriell zur ersten Zenerdiode vorgesehen,
deren Durchbruchspannung höher
ist als der maximale Betrag der negativen Gatespannung, so wird
die Möglich keit
geschaffen, mit der IGBT-Ansteuerung eine negative Gatespannung
am IGBT anzulegen.
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Eine
positive Gatespannung an dem die Einrichtung bildenden MOS-Transistor
kann in der folgenden Weise erhalten werden:
In dem das Halbleiterbauelement
bildenden IGBT werden an dessen Oberfläche ein oder mehrere p-leitende
Gebiete vorgesehen, die nicht an ein festes Potenzial, beispielsweise
das Emitter- oder Kollektorpotenzial, angeschlossen sind. Derartige
floatende Gebiete sind beispielsweise aus der bereits erwähnten
DE 196 51 108 A1 (vgl.
dort insbesondere die
47 und
52),
EP 0 847 090 A2 (vgl. dort
4) oder
US 5 329 142 A ,
US 5 448 083 A und
US 5 585 651 A bekannt.
Das Potenzial dieser floatenden Gebiete liegt im normalen Durchlassfall
des Halbleiterbauelementes nur um eine kleine Spannung U
1 von etwa 1 V oder weniger über dem
Emitterpotenzial. Wenn am IGBT aber eine höhere Spannung von beispielsweise
20 V oder mehr anliegt, steigt das Potenzial der floatenden Gebiete
deutlich über
das Emitterpotenzial auf beispielsweise eine Spannung U
2 von etwa
5 V an. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn gleichzeitig auch
ein hoher Strom durch den IGBT fließt. Durch eine elektrische
Verbindung der floatenden p-leitenden
Gebiete mit dem Gate des die Einrichtung bildenden MOS-Transistors,
der eine Einsatzspannung zwischen den Spannungswerten U
1 und
U
2 haben muss, kann also gerade in den kritischen
Betriebszuständen
die oben beschriebene Strombegrenzung verwirklicht werden. Insbesondere kann
ein derartiges p-leitendes Gebiet auch direkt als Gate benutzt werden,
wenn der die Einrichtung bildende MOS-Transistor in der oben angegebenen Weise
aufgebaut ist.
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Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung liegt darin,
dass in kritischen Betriebszuständen
des Halbleiterbauelementes, insbesondere des IGBTs, eine Strombegrenzung
ohne Zusatzchip erreicht wird, während
im normalen Durchlasszustand die hohe Kanalleitfähigkeit unvermindert für eine niedrige
Durchlassspannung zur Verfügung steht.
Um dies zu erreichen, wird das Potenzial des floatenden Gebietes
im Halbleiterbauelement, insbesondere einem IGBT oder EST, zur Steuerung
der Kurzschlussstrombegrenzung verwendet. Außerdem dient das floatende
dotierte Gebiet im einkristallinen Halbleiterkörper aus insbesondere Silizium
als Gate für
den die Einrichtung bildenden MOS-Transistor, der gegebenenfalls
auch aus polykristallinem Silizium, wie dies oben erläutert wurde,
bestehen kann.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 die
Grundstruktur eines Transistors als Einrichtung zur Kurzschlussstrombegrenzung
bei der erfindungsgemäßen Anordnung,
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2 einen
Trench-IGBT mit einem floatenden p-leitenden Gebiet, dessen Potenzial
einen MOS-Transistor als Einrichtung zur Aktivierung einer Schutzfunktion
kontrollieren kann,
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3 ein
Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Anordnung, bei
dem der IGBT von 2 verwendet wird, wobei dieser
IGBT bei einer zu hohen Spannung am floatenden p-leitenden Gebiet
abgeschaltet wird,
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4 ein
Schaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Anordnung, wobei
hier der IGBT von 2 eine zusätzliche Diode aufweist, die
verhindert, dass bei eingeschaltetem MOS-Transistor und negativer, von außen angelegter IGBT-Gatespannung
ein Strom zwischen Gateansteuerung und Emitter durch den MOS-Transistor fließt, wobei
die zusätzliche
Diode als Zenerdiode ausgelegt sein kann, die den Betrag der negativen IGBT-Gatespannung
auf die Zenerspannung begrenzt und so einen Schutz des Gates vor Überspannung
bildet,
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5 ein
Schaltbild eines dritten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Anordnung, bei
dem der IGBT von 2 mit einer zusätzlichen Zenerdiode,
die umgekehrt zu der Diode von 4 gepolt
ist, versehen ist, wobei hier die Gatespannung des IGBTs bei einer
zu hohen Spannung am floatenden p-leitenden Gebiet auf die Zenerspannung
begrenzt ist, so dass der Kurzschlussstrom entsprechend eingeschränkt ist,
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6 ein
Schaltbild eines vierten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Anordnung, das
auf einer Kombination des zweiten und dritten Ausführungsbeispiels
der 4 bzw. 5 beruht,
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7 eine
Schnittdarstellung eines IGBTs, in welchem die Schaltungsanordnung
des Ausführungsbeispiels
von 6 integriert ist, und
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8 eine
Schnittdarstellung eines zu 7 ähnlichen
Ausführungsbeispiels
mit gleicher Funktionalität,
bei dem ein üblicher
NMOS-Transistor in einen IGBT integriert ist.
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1 zeigt
in einer Schnittdarstellung einen n-Kanal- bzw. NMOS-Transistor
in SOI-Technik, bei dem eine n-leitende Sourcezone 2, eine
p-leitende Bulkzone 3 und eine n-leitende Drainzone 4 in
eine Siliziumdioxidschicht 5 eingebettet sind, welche auf einem
monokristallinen Siliziumkörper 1 mit
einem p-leitenden Gebiet 6 angebracht ist. Außerdem sind ein
Sourcekontakt 7 für
die Sourcezone 2, ein Drainkontakt 8 für die Drainzone 4 und
ein Gatekontakt 9 für
das p-leitende Gebiet 6 vorhanden. Die Kontakte 7, 8 und 9 können beispielsweise
aus Aluminium bestehen.
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Es
sei angemerkt, dass bei einer Integration dieser Struktur in den
IGBT gemäß 7 der
Gatekontakt 9 entfällt.
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Bei
dem MOS-Transistor von 1 mit einer npn-Struktur wirkt
das Gebiet 6 mit dem Gatekontakt 9 als Gate, so
dass die Siliziumdioxidschicht 5 hier im Bereich zwischen
der Zone 3 und dem Gebiet 6 als Gateoxid dient.
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Es
ist möglich,
die Zonen 2, 3, 4 aus polykristallinem
Silizium anstelle von monokristallinem Silizium zu bilden, wobei
dann die Siliziumdioxidschicht 5 und damit das Gateoxid
immer noch auf monokristallinem Silizium des Siliziumkörpers 1 bzw.
des Gebietes 6 aufgewachsen ist und damit eine sehr gute Qualität zeigt.
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Die
in 1 dargestellte Einrichtung aus dem MOS-Transistor
wird in vorteilhafter Weise dazu verwendet, das Gatepotenzial beispielsweise
eines IGBTs als Halbleiterbauelement so zu steuern, dass der Kurzschlussstrom
auf einen für
Kurzschlussfestigkeit hinreichend niedrigen Wert begrenzt bleibt. Dies
geschieht im einfachsten Fall dadurch, dass der dargestellte MOS-Transistor 10 von 1 oder
aber auch ein externer Transistor 12 zwischen Gate G und Emitter
E eines IGBTs 11 geschaltet wird, wie dies im Ausführungsbeispiel
von 3 dargestellt ist. Hierbei wird das Gate des MOS-Transistors 10 oder 12 mit
einem floatenden p-leitenden Gebiet 22 (vgl. 2)
des IGBTs 11 elektrisch verbunden.
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Durch
Anlegen einer positiven Gatespannung an Gate 9 des MOS-Transistors 10 wird
dieser eingeschaltet, so dass das Gate G des IGBTs 11 auf Emitterpotenzial
gelegt ist und der IGBT ausgeschaltet wird. Der IGBT 11 wird
also bei zu hoher Spannung am floatenden p-leitenden Gebiet 22 des
IGBTs 11 abgeschaltet.
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2 zeigt
in einer Schnittdarstellung einen Trench-IGBT mit einem n-leitenden
Halbleiterkörper 13 aus
Silizium, einer p-leitenden Kollektorzone 14, p-leitenden
Bulkzonen 15, n-leitenden
Sourcezonen 16, Gateoxidschichten 17 in Trenches 18,
welche mit polykristallinem Silizium 19 als Gateelektroden
gefüllt sind,
Isolierschichten 20 aus insbesondere Siliziumdioxid, Sourcekontakten 21 und
dem floatenden p-leitenden Gebiet 22 mit einem Kontakt 23.
Das floatende p-leitende Gebiet 22 ist so an der Oberfläche des
IGBTs angeordnet und befindet sich nicht auf einem festen Potenzial,
wie beispielsweise Emitter oder Kollektor. Das Potenzial dieses
Gebietes 22 liegt im normalen Durchlassfall nur um eine
kleine Spannung U1 von etwa 1 V oder weniger über dem Emitterpotenzial.
Wenn am IGBT aber eine höhere Spannung
von 20 V oder mehr anliegt, steigt das Potenzial des Gebietes 22 deutlich über das
Emitterpotenzial auf beispielsweise eine Spannung U2 von
5 V an. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn gleichzeitig auch
ein hoher Strom durch den IGBT fließt. Durch eine elektrische
Verbindung des floatenden p-leitenden Gebiets 22 mit dem
Gate 9 des MOS-Transistors 10 oder 12,
der eine Einsatzspannung zwischen den Spannungen U1 und
U2 haben muss, kann also gerade in den kritischen
Betriebszuständen
die gewünschte
Strombegrenzung erreicht werden. Weiter unten (vgl. das Ausführungsbeispiel
von 7) wird gezeigt werden, wie ein derartiges p-leitendes
Gebiet 22 auch direkt als Gate eingesetzt werden kann, wenn
der MOS-Transistor 10 von der in 1 gezeigten
Art ist.
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Anstelle
der p-leitenden Gebiete 6 bzw. 22 können gegebenenfalls
auch n-leitende Gebiete eingesetzt werden, was vor allem dann gilt,
wenn der MOS-Transistor 10 eine pnp-Struktur hat und in
dem IGBT 11 von 2 die angegebenen Leitungstypen jeweils
umgekehrt sind.
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In 4 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Anordnung
gezeigt, wobei hier zusätzlich
zu dem Ausführungsbeispiel
von 3 noch eine Diode 24 vorgesehen ist.
Diese Diode 24 verhindert, dass bei eingeschaltetem MOS-Transistor 10,
der wieder den in 1 gezeigten Aufbau haben kann,
und negativer von außen über Gate
mit einem Gatewiderstand RG am IGBT 11 angelegter
Gatespannung ein Strom zwischen Gate G und Emitter E durch den MOS-Transistor 10 fließt. Diese
Diode 24 kann in vorteilhafter Weise eine Zenerdiode sein,
welche dann den Betrag der negativen IGBT-Gatespannung auf die Zenerspannung begrenzt
und so einen Schutz des Gates G des IGBTs vor Überspannung bildet.
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5 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Anordnung,
das wie die Ausführungsbeispiele
der 3 und 4 einen IGBT mit dem in 2 gezeigten
Aufbau verwendet und hier eine zusätzliche Zenerdiode 25 aufweist,
die in entgegengesetzter Richtung wie die Diode 24 des Ausführungsbeispiel
von 4 gepolt ist. Dadurch zieht der MOS-Transistor 10 das
Gate G des IGBTs 11 nicht auf Emitterpotenzial. Vielmehr
wird die Gatespannung auf die Spannung der Zenerdiode 25 von beispielsweise
10 bis 12 V begrenzt. Mit anderen Worten, bei zu hoher Spannung
am floatenden p-leitenden Gebiet 22 wird die Gatespannung
des IGBTs 11 auf die Zenerspannung der Zenerdiode 25 eingeschränkt, so
dass der Kurzschlussstrom begrenzt ist.
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In 6 ist
eine Kombination der beiden Ausführungsbeispiele
der 4 und 5 gezeigt: eine Zenerdiode 25 und
eine Diode 24 liegen antiseriell zwischen Gate G des IGBTs 11 und
dem MOS-Transistor 10. Das Ausführungsbeispiel der 6 ermöglicht eine
Ansteuerung des IGBTs mit negativer Gatespannung.
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In 7 ist
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Anordnung
gezeigt, bei dem in einen IGBT der in 2 dargestellten
Art eine Schaltung entsprechend dem Ausführungsbeispiel der 6 mit
einem NMOS-Transistor gemäß 1 und hier
insgesamt drei Zenerdioden Z1, Z2 und Z3 integriert ist. Es können auch
weniger als drei Zenerdioden, beispielsweise nur eine Zenerdiode,
integriert sein. Der Transistor 10 ist mit seiner n-leitenden Drainzone 4 an
die Zenerdioden Z1 bis Z3 angeschlossen, welche jeweils durch die
n-leitende Drainzone 4 und eine p-leitende Zone 26 für die Zenerdiode
Z1, die p-leitende Zone 26 und eine n-leitende Zone 27 für die Zenerdiode
Z2 und die n-leitende Zone 27 sowie eine p-leitende Zone 28 für die Zenerdiode
Z3 gebildet sind. Die p-leitende Zone 28 ist mit einem
Kontakt 29 versehen, der zum Gate G des IGBTs 11 führt.
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Der
MOS-Transistor 10 kann wie die Zenerdioden Z1 bis Z3 aus
polykristallinem Silizium bestehen. Eine Siliziumdioxidschicht 30 bedeckt
dabei den NMOS-Transistor 10 sowie die Zenerdioden Z1 bis Z3.
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Als
Gate des MOS-Transistors 10 dient das floatende, p-leitende
Gebiet 22 des IGBTs 11.
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In
einem Zeitpunkt, in welchem ein Gatetest durchgeführt wird,
um beispielsweise den Leckstrom bei einer vorgegebenen Gate-Emitter-Spannung
zwischen Gate G und Emitter E zu messen, ist in vorteilhafter Weise
die Verbindung zwischen dem Gate des IGBTs 11, also dem
polykristallinen Silizium 19 in den Trenches 18,
und dem Emitter E unterbrochen, wie dies im Ausführungsbeispiel von 7 zwischen
den Zenerdioden Z1 bis Z3 und dem polykristallinen Silizium 19 gezeigt
ist. Erst später
kann dann beispielsweise durch eine Bondung eine entsprechende Verbindung
hergestellt werden.
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Im
Ausführungsbeispiel
von 7 sind insgesamt drei Zenerdioden Z1, Z2, Z3 vorgesehen,
wobei die Zenerdioden Z1 und Z3 in einer Richtung und die Zenerdiode
Z2 in der anderen, entgegengesetzten Richtung gepolt sind. Bei einer
angenommenen Zenerspannung von beispielsweise 10 V und einer Flussspannung
von 1 V wird so bei eingeschaltetem MOS-Transistor 10 die
Gatespannung des IGBTs 11 in positiver Richtung auf etwa
12 V (1 V + 10 V + 1 V) und in negativer Richtung auf etwa –21 V (10
V + 1 V + 10 V) begrenzt. Durch unterschiedliche Anord nungen von
Zenerdioden und gegebenenfalls durch Kurzschließen eines oder mehrerer pn-Übergänge lassen
sich ohne weiteres auch andere, symmetrische oder asymmetrische
Begrenzungsspannungen erreichen.
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Die
p-leitende Dotierung in der Bulkzone 3 bzw. im Kanalbereich
des MOS-Transistors 10 wird zweckmäßigerweise erheblich niedriger
gewählt
als die Dotierung in den Zonen 26, 27, 28 der
Zenerdioden Z1 bis Z3, damit geeignete Werte für die Einsatzspannung des Transistors 10 und
die Zenerspannung der Zenerdioden Z1 bis Z3 unabhängig voneinander
einstellbar sind.
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Ein
tatsächlich
hergestellter IGBT kann als Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Anordnung
neben den Gebieten der in 7 gezeigten
Art auch Bereiche enthalten, in denen keine MOS-Transistoren 10 oder
Zenerdioden Z1 bis Z3 enthalten sind und in denen die einzelnen
IGBT-Zellen mit dem in 2 dargestellten Aufbau dichter
gepackt sind, so dass sich insgesamt eine hohe Kanalweite ergibt. Die
durch den MOS-Transistor 10 gegebene Begrenzung der Gatespannung
soll dabei aber auf alle diese Bereiche einwirken.
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Bei
der Herstellung der Anordnung des Ausführungsbeispiels von 7 kann
das Gateoxid des MOS-Transistors 10, also die Siliziumdioxidschicht 5, gemeinsam
mit dem Gateoxid des IGBTs, also der Gateoxidschicht 17 in
den Trenches 18, erzeugt werden. Die niedrige p-leitende
Dotierung des MOS-Transistors 10 in
der Bulkzone 3 kann beispielsweise durch eine ganzflächige Implantation eingebracht
werden. Die n-leitenden
Dotierungen des MOS-Transistors 10 und der Zenerdioden
Z1 bis Z3, also die Dotierungen der Zonen 2, 4 und 27 können gemeinsam
mit der n-leitenden Sourcezone 16 des IGBTs 11 durch
Implantation erzeugt werden. Ebenso ist es möglich, die p-leitenden Dotierungen der
Zenerdioden Z1 bis Z3 also die Dotierungen der Zonen 26 und 28,
gemeinsam mit p+-leitenden Gebieten, etwa
p+-leitenden Kontaktzonen unterhalb des
Emitters E im IGBT 11 durch Implantation herzustellen.
Auch die Dotierung der Gates des IGBTs 11 wird in vorteilhafter
Weise durch Implantation erzeugt oder durch eine Belegung mit beispielsweise
Phosphor und anschließender
Diffusion, die im Bereich des MOS-Transistors 10 und der
Zenerdioden Z1 bis Z3 maskiert ist, gebildet.
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8 zeigt
schließlich
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Anordnung,
bei dem anstelle des MOS-Transistors 10 mit SOI-Struktur entsprechend 1 ein
herkömmlicher
NMOS-Transistor 10' im
IGBT 11 in einem p-leitenden Gebiet 34 integriert
ist. Ein Kontakt 31 zum floatenden p-leitenden Gebiet 22 des
IGBTs 11 ist dabei mit einer in einem Gateoxid 33 vorgesehenen
Gateelektrode 32 aus polykristallinem Silizium des Transistors 10' verbunden.
Wie im Ausführungsbeispiel
von 7 ist auch der Kontakt 29 zu der Reihenschaltung
der Dioden Z1 bis Z3 an Gate des IGBTs 11, also an das polykristalline
Silizium 19 in den Trenches 18 angeschlossen.
Das Gebiet 34 ist an den Emitter E angeschlossen.
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Das
Ausführungsbeispiel
von 8 arbeitet in ähnlicher
Weise wie das Ausführungsbeispiel
von 7 bzw. das Ausführungsbeispiel von 6.
Anstelle von drei Zenerdioden können
selbstverständlich
auch mehr oder weniger Zenerdioden vorgesehen werden.
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Die
angegebenen Leitfähigkeitstypen
können,
worauf bereits hingewiesen wurde, jeweils auch umgekehrt sein. Ebenso
ist es möglich,
anstelle von Silizium gegebenenfalls auch ein anderes Halbleitermaterial
zu verwenden.
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Bei
der erfindungsgemäßen Anordnung
können
ohne weiteres alle Komponenten, also der MOS-Transistor 10 bzw. 10' und die Zenerdioden
Z1 bis Z3 in den Chip des eigentlichen IGBTs 11 integriert
werden. Ebenso ist es auch möglich,
beispielsweise lediglich die Zenerdioden Z1 bis Z3 zu integrieren
und den Rest der Schaltung, also insbesondere den MOS-Transistor 10 bzw. 10' extern anzuordnen. Schließlich kann
auch ein IGBT der in 2 gezeigten Art in einem Chip
untergebracht werden, wobei dann der MOS-Transistor 10' und gegebenenfalls auch
die Zenerdioden Z1 bis Z3 außerhalb
dieses Chips vorgesehen sind.
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Die
Erfindung ist in vorteilhafter Weise auf alle Halbleiterbauelemente
anwendbar, bei denen der Laststrom durch ein MOS-Gate kontrolliert wird. Dies gilt insbesondere
für Leistungshalbleiterbauelemente,
in denen ein Teil des Laststromes als Löcherstrom speziell bei der
in einem IGBT üblichen
Abfolge und Polarität
der Dotierungsgebiete fließt.
In diesem Fall kann dann der am floatenden p-leitenden Gebiet 22 ankommende
Löcherstrom
das Gate des NMOS-Transistors 10 sehr schnell umladen.
Daher ist die Erfindung besonders vorteilhaft auf IGBTs und ESTs
anwendbar.