DE10119920B4 - Abwasserkanalsystem - Google Patents
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Abstract
Abwasserkanalsystem mit einer Abwasserleitung (2) und zumindest einem Schacht (1), welcher mit einer Öffnung (4) in der Abwasserleitung (2) in Verbindung steht, wobei in den Schacht (1) ein Desodorierungsfilter (8) eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (4) in der Abwasserleitung (2) mit dem Desodorierungsfilter (8) direkt in Verbindung steht, wobei von der Öffnung (4) in der Abwasserleitung (2) ein Schlauch (18) zum Desodorierungsfilter (8) führt, wobei von der Öffnung (4) der Abwasserleitung (2) ein Stutzen (15) aufragt, wobei auf dem Stutzen (15) ein schirmartiges Gebilde aufgesetzt ist, wobei das schirmartige Gebilde sich gegen eine Ringdichtung (17) am Stutzen (15) abstützt, wobei das schirmartige Gebilde am Schlauch (18) angesetzt ist, wobei der Stutzen (15) einen verschliessbaren Überlauf (20) aufweist, wobei der Öffnung (4) ein verschliessbarer Abfluss (14) zugeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Abwasserkanalsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- In diesem Zusammenhang wird zunächst auf die
DE 8601761 U1 hingewiesen, welche ein Abwasserkanalsystem mit einem Desodorierungsfilter offenbart. Daneben wird auch auf dieDE 100 23 866 A1 hingewiesen, welche ebenfalls einen Geruchsfilter für ein Abwassersystem mit der Besonderheit offenbart, dass der Luftfiltereinsatz Aktivkohle aufweist. Zuletzt wird ausserdem auf dieFR 878 734 A - Übliche kommunale Kanalsysteme bestehen aus einem verzweigten System von Abwasserleitungen, welche durch Kanalschächte zugänglich sind. Diese Kanalschächte dienen zu einem dem Ableiten von beispielsweise Oberflächenwasser, zum anderen aber auch der Inspektion des gesamten Kanalsystems. Sie müssen deshalb zugänglich sein.
- Bekannt ist, dass in diesen Kanalsystemen unangenehme Gerüche entstehen, oder aber Abwässer mit unangenehmen Gerüchen in derartigen Sytemen geführt werden. Das bedeutet, dass es aus diesen Kanalschächten stinkt.
- Es ist aber bekannt, dass die Abluft des Abwassers chemische Stoffe beinhaltet, die in Verbindung mit anderen Stoffen zu sehr korrosiven Medien werden. Dies gilt vor allem für schwefelhaltige Abluft, die sehr häufig in den Abwässern enthalten ist bzw. entsteht. Der Schwefel verbindet sich mit Wasserstoff zu Schwefelwasserstoff, der ein sehr aggressives Medium ist. Hierbei kommt es zu erheblichen Korrosionen in den Schächten, da dort der Beton, aus dem die Schächte meist bestehen, zerfressen wird.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Abwasserkanalsystem der oben genannten Art zu schaffen, bei dem der Schacht selbst in den seltensten Fällen mit der Abluft oder mit Produkten aus der Abluft in Verbindung kommt.
- Zur Lösung dieser Aufgabe führen die Merkmale des Anspruchs 1.
- Das bedeutet, dass die Abluft in einem geschlossenen System von der Abwasserleitung zu dem Desodorierungsfilter geführt wird, ohne dass die Abluft in den Schacht selbst gelangt und hier ihre schädigende Wirkung erzielen kann.
- Die Öffnung der Abwasserleitung ist mit dem Desodorierungsfilter über einen Schlauch verbunden, der flexibel ist. Dabei soll auch die Länge des Schlauches veränderbar sein, so dass unterschiedlichen Schachtlängen Rechnungen getragen werden kann.
- In den Boden des Desodorierungsfilters ist ein Anschlussstutzen eingesetzt und auf diesen ist der Schlauch aufgesetzt. Ansonsten ist der Boden des Desodorierungsfilters im Gegensatz zu der
EP 0 745 731 B1 dicht. - Zur besseren Verbindung mit dem Desodorierungsfilter ragt von der Öffnung der Abwasserleitung ein Stutzen auf. In diesen Stutzen ist ein Abzugstrichter eingesetzt, der wiederum mit dem Schlauch verbunden ist. Der Abzugstrichter ist nicht fest mit dem Stutzen verbunden, sondern nur in diesen eingesteckt, wobei die Abdichtung von Stutzen gegen Abzugstrichter eine entsprechende Ringdichtung vorgesehen ist. Durch dieses lösbare Einsetzen des Abzugstrichters in den Stutzen wird das Einsetzen und auch das Entfernen des Abzugstrichters erleichtert. Da er über den Schlauch an dem Desodorierungsfilter hängt, wird er zusammen mit diesem dem Schacht entnommen, aber auch zusammen mit diesem in den Schacht wieder eingesetzt, wobei beim Einsetzen lediglich gezielt werden muss, dass der Abzugstrichter in den Stutzen eingleitet.
- Ein schirmartiges Gebilde überspannt den Stutzen. Da der Schlauch in seiner Länge veränderbar ist, hängt der Abzugstrichter bzw. das schirmartige Gebilde zuerst an dem Schlauch und zieht diesen dann in die Länge, so dass die einsetzende Person von oben beobachten kann, ob der Abzugstrichter bzw. das schirmartige Gebilde auch in den Stutzen eingleitet oder auf ihm sitzt. Danach wird der Desodorierungsfilter in die Öffnung des Schachtes eingesetzt, wobei sich der Schlauch in seiner Länge verkürzt. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Schlauch auch zusätzlich seitlich etwas ausweicht und einen Bogen bildet.
- Da es vorkommen kann, dass der Schacht übermässiges Abwasser aufnehmen muss, weist der Stutzen einen verschliessbaren Überlauf auf. Dieser ist so ausgestaltet, dass sich bei erheblichem Druck eine Klappe öffnet und den Eintritt von Abwasser in den Schacht erlaubt.
- Dagegen sollte ein Abfluss für Oberflächenwasser vorhanden sein, welcher durch den Schacht gelangt. Hierzu ist neben dem Stutzen mit dem Abzugstrichter ein Abfluss vorgesehen, der durch ein beliebiges Verschlusselement verschliessbar ist. Dieses Verschlusselement muss nur so ausgestaltet sein, dass es sich öffnet, sofern Regenwasser abfliessen soll.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in ihrer einzigen Figur einen Längsschnitt durch einen Schacht
1 , der einer Abwasserleitung2 eines Abwasserkanalsystems zugeordnet ist. In der Abwasserleitung2 wird nicht näher dargestelltes Abwasser geführt. Gegenüber dem Schacht1 ist eine Wandung3 der Abwasserleitung2 aufgebrochen und bildet eine Öffnung4 . - Die Öffnung
4 wird von dem Schacht1 umgeben, wobei der Schacht1 noch eine gegebenenfalls aus Kunststoff hergestellte Bodenplatte5 besitzt. - Gegenüber der Bodenplatte
5 weist der Schacht1 eine Eintrittsöffnung6 auf, durch die beispielsweise Regenwasser in das Innere des Schachtes1 gelangen kann. Zusammen mit einem Rost7 bildet die Öffnung6 einen Abwassergully, wie er in jeder Strasse zu erkennen ist. - In die Eintrittsöffnung
6 ist ein Desodorierungsfilter8 eingesetzt, wie er beispielsweise in derEP 0 745 731 B1 beschrieben ist. Er weist im wesentlichen eine Filterkammer9 auf, durch welche Luft aus dem Abwasserkanalsystem und durch die Eintrittsöffnung6 bzw. den Rost7 nach aussen gelangen kann. Diese Luft wird in der Filterkammer9 gefiltert, und die unangenehmen Gerüche werden zurückgehalten. - Neben der Filterkammer
9 ist ein Regenwasserablauf10 mit einem selbsttätigen Verschlusselement11 angedeutet. Durch diesen Regenwasserablauf10 kann Regenwasser von aussen her durch den Rost7 und die Eintrittsöffnung6 in das Innere des Schachtes1 gelangen. Das Regenwasser sammelt sich dann auf der Bodenplatte5 an, bis ein weiteres Verschlusselement12 in einem Käfig13 aufschwimmt und das Regenwasser durch einen Abfluss14 in die Abwasserleitung2 gelangt. - Neben dem Abfluss
14 ragt ein Stutzen15 auf, welcher die Öffnung4 umfängt. In diesen Stutzen15 ist ein Abzugstrichter16 eingehängt, der sich bevorzugt gegenüber dem Stutzen15 im oberen Randkantenbereich über einen Dichtring17 abstützt. - An den Abzugstrichter
16 schliesst ein flexibler Schlauch18 an, der einem Anschlussstutzen19 im Boden des Desodorierungsfilters8 aufgeschoben ist. Der Schlauch18 ist bevorzugt in seiner Länge veränderbar. - In dem Stutzen
15 ist noch ein Überlauf20 vorgesehen, der normalerweise durch eine Klappe21 verschlossen ist. Diese liegt mit ihrem eigenen Gewicht der Öffnung des Überlaufs20 auf. - Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
Bei normalem Anfall einer Abwassermenge fliesst dieses durch die Abwasserleitung2 beispielsweise zu einem Klärwerk. Gerüche des Abwassers gelangen durch die Öffnung4 in den Abzugstrichter16 , durch den Schlauch18 und die Filterkammer9 des Desodorierungsfilters8 nach aussen. In dem Desodorierungsfilter8 werden die Gerüche zurückgehalten. - Regenwasser gelangt normal durch den Rost
7 und die Eintrittsöffnung6 in den Regenwasserablauf10 und tropft von dort auf die Bodenplatte5 , bis das Verschlusselement12 den Abfluss14 öffnet, so dass durch den Abfluss14 das Regenwasser in die Abwasserleitung2 gelangen kann. - Sollte zu viel Abwasser geführt werden, so werden zum einen das Verschlusselement
12 und zum anderen auch die Klappe21 des Überlaufes20 geöffnet, so dass das Abwasser in dem Schacht1 aufsteigen kann. Dabei kommt es aber nicht zu einem Abheben des Abzugstrichters16 von seinem Dichtsitz mit dem Dichtring17 . - Bei einer Kanalinspektion braucht lediglich der Rost
7 von der Eintrittsöffnung6 abgenommen zu werden. Es müssen die Flügelschrauben (sofern überhaupt vorhanden) gelöst werden, mit denen der Desodorierungsfilter8 in der Eintrittsöffnung6 gehalten ist. Nunmehr kann der gesamte Desodorierungsfilter8 aus der Eintrittsöffnung6 genommen werden, wobei auch der Schlauch18 und der Abzugstrichter16 entnommen werden. Damit ist der gesamte Schacht1 frei und auch die Öffnung4 zu der Abwasserleitung2 .
Claims (3)
- Abwasserkanalsystem mit einer Abwasserleitung (
2 ) und zumindest einem Schacht (1 ), welcher mit einer Öffnung (4 ) in der Abwasserleitung (2 ) in Verbindung steht, wobei in den Schacht (1 ) ein Desodorierungsfilter (8 ) eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (4 ) in der Abwasserleitung (2 ) mit dem Desodorierungsfilter (8 ) direkt in Verbindung steht, wobei von der Öffnung (4 ) in der Abwasserleitung (2 ) ein Schlauch (18 ) zum Desodorierungsfilter (8 ) führt, wobei von der Öffnung (4 ) der Abwasserleitung (2 ) ein Stutzen (15 ) aufragt, wobei auf dem Stutzen (15 ) ein schirmartiges Gebilde aufgesetzt ist, wobei das schirmartige Gebilde sich gegen eine Ringdichtung (17 ) am Stutzen (15 ) abstützt, wobei das schirmartige Gebilde am Schlauch (18 ) angesetzt ist, wobei der Stutzen (15 ) einen verschliessbaren Überlauf (20 ) aufweist, wobei der Öffnung (4 ) ein verschliessbarer Abfluss (14 ) zugeordnet ist. - Abwasserkanalsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Boden des Desodorierungsfilters (
8 ) ein Anschlussstutzen (19 ) eingesetzt und auf diesen der Schlauch (18 ) aufgesetzt ist. - Abwasserkanalsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Stutzen (
15 ) ein Abzugstrichter (16 ) eingesetzt ist.
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- 2001-04-23 DE DE2001119920 patent/DE10119920B4/de not_active Expired - Fee Related
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