DE10114806A1 - Antrieb eines Zylinders - Google Patents
Antrieb eines ZylindersInfo
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Abstract
Bei einem Antrieb eines Zylinders einer Druckmaschine mittels eines Antriebsmotors ist eine Relativbewegung in axialer Richtung zwischen dem Zylinder und dem den Zylinder antreibenden Antriebsmotor durchführbar. Zwischen dem den Zylinder antreibenden Antriebsmotor und dem Zylinder ist eine in axialer Richtung des Zylinders in ihrer Länge um einen gewissen Betrag veränderbare Kopplung angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft einen Antrieb eines Zylinders gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Durch die DE 44 30 693 A1 ist ein Druckwerk bekannt, wobei der Formzylinder
angetrieben und über Stirnräder auf den Übertragungszylinder abgetrieben wird. Ein als
Rotor ausgebildeter Zapfen des Formzylinder ist zwecks Verstellung des Seitenregisters
am Formzylinder in einer Ausführungsform axial im Stator verschiebbar. Form- und
Übertragungszylinder sind in einem Ausführungsbeispiel paarweise angetrieben.
Die EP 07 22 831 B1 offenbart ebenfalls einen Antrieb für einen Zylinder, wobei der
mittels eines Motors angetriebene Zylinder zwecks Verstellung des Seitenregisters axial
verschiebbar angeordnet ist. Ein am Zapfen des Zylinders koaxial angeordneter Rotor ist
im Stator axial bewegbar.
In der DE 196 03 663 A1 ist ein Formzylinder über ein Getriebe axial und über eine
Schrägverzahnung in Umfangsrichtung gegenüber dem Übertragungszylinder verstellbar.
Der Formzylinder und der mit diesem zusammen wirkende Übertragungszylinder sind
parallel mittels eines Motors antreibbar. Mittels eines am Zapfen des Formzylinders
angeordneten Stirnrades ist auf ein dem Formzylinder zugeordnetes Farbwerk treibbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb eines Zylinders zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein Antrieb
von axial bewegbaren Zylindern geschaffen wird, wobei ein Spiel in Umfangsrichtung und
ein hoher Fertigungsaufwand minimiert wird.
Um eine axiale Relativbewegung zwischen dem Zylinder, insbesondere einem
Formzylinder, und einem den Formzylinder antreibenden Antriebsmotor zu ermöglichen,
ist eine in axialer Richtung flexible Kopplung zwischen Antriebsmotor und Formzylinder
angeordnet. Sie ist in vorteilhafter Ausführungsform als drehsteife aber in axialer Richtung
flexible bzw. nachgiebige Wellenkupplung, z. B. als eine Ausdehnungs- oder
Ausgleichskupplung, ausgeführt. Insbesondere vorteilhaft ist der Einsatz einer
nichtschaltbaren formschlüssigen Lamellenkupplung, welche im Gegensatz zu anderen
formschlüssigen Kupplungen ohne größeren Fertigungsaufwand in Umfangsrichtung
nahezu spielfrei ist, und gleichzeitig eine axiale Längenänderung der Kupplung selbst,
d. h. eine axiale Bewegung des Formzylinders, ermöglicht. Die Kupplung ist in axialer
Richtung formschlüssig, jedoch in ihrer Länge flexibel bzw. nachgiebig, z. B. durch
elastische und reversible Verformung, ausgeführt.
Der Antrieb über die Kopplung ist besonders auch im Falle von Einzelantrieben an den
einzeln angetriebenen Zylindern, insbesondere jedoch am Formzylinder zwecks
Verstellbarkeit des Seitenregisters, von Vorteil. Werden die Zylinder eines Druckwerks
einzeln durch jeweils einen Antriebsmotor angetrieben, so lässt sich anhand von
Änderungen in der relativen Winkellage des Antriebsmotors das Umfangsregister, und
mittels der axialen Verschiebung das Seitenregister relativ zueinander verändern. In
vorteilhafter Ausführung sind die Antriebsmotoren koaxial zum anzutreibenden Zylinder
angeordnet.
Für den Fall gruppenweise, insbesondere paarweise angetriebene Zylinder ist die
Anordnung des Antriebsmotors über die Kopplung am Formzylinder eines gemeinsam
angetriebenen Zylinderpaares vorteilhaft. Durch den Antrieb am Formzylinder muss bei
Druck-An- und Ab-Stellung des Übertragungszylinders keine Bewegung des
Antriebsmotors erfolgen, wie es z. T. beim Antrieb direkt am Übertragungszylinder der Fall
ist. Auch ein durch derartige Schwenkbewegungen des Übertragungszylinders
begründeter Kompromiss bei der Lage des Antriebsmotors und dem Eingriff der
Zahnräder bei Anordnung des Antriebsmotors am Übertragungszylinder kann bei Antrieb
des Formzylinders entfallen. Letzteres kann im anderen Fall zu Zahnbruch oder auch
aufgrund des Spiels im Antrieb zur Verminderung der Druckqualität führen.
Ist lediglich das Farbwerk und der Übertragungszylinder an- bzw. abstellbar ausgeführt,
so kann eine starre Ankopplung des Antriebsmotors an einem Seitengestell erfolgen.
In einer Ausführungsform kann der Antriebsmotor direkt axial zum Formzylinder bzw. zum
angetriebenen Zylinder angeordnet sein. Um zwecks Verstellung des Seitenregisters eine
axiale Bewegung des Formzylinders zu ermöglichen, ist die axialer Richtung flexible
Kopplung zwischen Zapfen und Antriebsmotor anordenbar. Vorteilhaft im Hinblick auf
günstige Drehzahlbereiche, insbesondere in der Anfahrphase, ist die Ausführung des
Antriebsmotors mit einem zwischen dem Rotor und dem Zapfen des Zylinders
angeordneten Planetengetriebes.
In Fällen, in denen die Festigkeit eine Schrägverzahnung zur Kraftübertragung fordert, ist
eine Anordnung von Vorteil, wobei das Ritzel des Antriebsmotors nicht direkt auf das
Stirnrad des Formzylinders treibt. Bei axialer Bewegung des Formzylinders würde so
ohne zusätzliche Vorkehrungen eine gleichzeitige Verstellung des Umfangsregisters
erfolgen. Vorkehrungen können beispielsweise eine gleichzeitige Korrektur über die
Steuerung sein, welche regelungstechnischen Aufwand erfordert, oder aber eine
zulässige Relativbewegung des Zapfens zum Stirnrad des Formzylinders, was jedoch
Führungen erfordert, welche nicht oder nur mit hohem Aufwand in Umfangsrichtung
spielfrei zu fertigen sind. Für eine axiale Bewegbarkeit des Formzylinders ist wieder eine
in axialer Richtung flexible Kopplung einsetzbar.
Für die genannten Ausführungsformen des Antriebes des Formzylinders ist es vorteilhaft,
wenn ein dem Formzylinder zugeordnetes Farbwerk, und falls vorhanden auch ein
Feuchtwerk, von dem selben Antriebsmotor angetrieben wird. Dies spart Kosten und
gewährleistet, die richtigen Übersetzungsverhältnisse vorausgesetzt, eine
Synchronisierung.
Besonders günstig für ein exaktes Abwickeln der Zylinder und Walzen ist bei einem
gemeinsamen Antrieb während der Produktion eine eindeutige Momentenflussrichtung
vom Antriebsmotor auf die verschiedenen anzutreibenden Aggregate. Dies wird in
vorteilhafter Ausführung dadurch erreicht, dass vom Formzylinder auf den
Übertragungszylinder, und vom Übertragungszylinder auf das Farbwerk, d. h. seriell,
getrieben wird. Dabei ist eine Ausführung besonders ökonomisch, in welcher vom
Übertragungszylinder über ein drehbar auf dem Zapfen des Formzylinders angeordnetes
Zahnrad auf das Farbwerk getrieben wird.
Werden Farbwerk und Übertragungszylinder über den Formzylinder parallel angetrieben,
so ist zumindest für einen der beiden Antriebsstränge die Verwendung von Beiläufem im
Falle von Zahnradzügen, oder die Verwendung von möglichst spielfreien
Riemenantrieben erforderlich.
Die Maßnahmen zur Ausbildung einer drehsteifen aber axial in ihrer Länge veränderbaren
Kopplung sowie zur eindeutigen Momentenflussrichtung dienen der Minimierung des
Spiels im Antrieb und dadurch der Verbesserung der Druckqualität.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel für den Antrieb eines Zylinders;
Fig. 2 ein Beispiel für eine in axiale Richtung flexible Kupplung;
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel für den Antrieb eines Zylinders mit einem zweiten
Zylinder und einem Farbwerk;
Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel für den Antrieb eines Zylinders mit einem zweiten
Zylinder und einem Farbwerk;
Fig. 5 ein viertes Ausführungsbeispiel für den Antrieb eines Zylinders mit einem zweiten
Zylinder und einem Farbwerk.
Ein erster Zylinder 01, z. B. ein Formzylinder 01, einer Druckmaschine, insbesondere
einer Rotationsdruckmaschine, weist an einer Stirnseite einen in einem nicht dargestellten
Seitengestell drehbar gelagerten Zapfen 04 auf. Der Zapfen 04 steht stirnseitig über eine
Kopplung 06 mit einem Antriebsmotor 07 in Wirkverbindung.
In einem ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 1) ist die Kopplung 06, als Kupplung 06,
insbesondere als nichtschaltbaren formschlüssigen Wellenkupplung 06 oder
Ausdehnungskupplung 06, ausgeführt, welche auf ihrer dem Zylinder 01 abgewandten
Stirnseite koaxial über eine Welle 08 mit einer Welle 09 des Antriebsmotors 07 verbunden
ist. Diese Verbindung zwischen der Welle 08 und der Welle 09 kann ebenfalls über eine
nichtschaltbare Kupplung 11, z. B. über eine Klauenkupplung 11, erfolgen. Die Kupplung
11 kann, falls Abweichungen in der axialen Richtung des Zylinders 01 und des
Antriebsmotors 07 auszugleichen sind, auch als Bogenzahnkupplung ausgeführt sein.
Die nichtschaltbare Kupplung 06 ist derart ausgeführt, dass eine Länge L in axialer
Richtung um einen Betrag von ΔL veränderbar ist, und zwar vorzugsweise in beide
Richtungen. Im Gegensatz zu Klauenkupplungen oder zu Kupplungen, welche in
Bohrungen eingreifende Stifte oder Bolzen aufweisen, ist die Kupplung 06 derart
ausgebildet, dass sie in axialer Richtung keine Gleitbewegung zweier als Anschlag in
Umfangsrichtung zusammen wirkender Teile relativ zueinander aufweist, sondern in
Umfangsrichtung drehsteif und in axialer Richtung nachgiebig bzw. reversibel elastisch
verformbar ist. Die die Kupplung 06 bildenden Teile sind in axialer und in
Umfangsrichtung formschlüssig miteinander verbunden und ermöglichen somit ohne
einen großen Fertigungsaufwand einen in Umfangsrichtung nahezu spielfreien Antrieb
und durch Änderung der Länge L eine axiale Bewegung des Zylinders 01. Da keine
Relativbewegung zwischen zwei gegenseitig als Anschlag quer zur Bewegungsrichtung
dienenden Flächen stattfindet, ist die Kupplung 06 verschleißarm und gegen
Verschmutzung unempfindlich.
Ein Beispiel für eine derartige Kupplung 06, in Fig. 1, 2, 3 und 5 lediglich symbolisch
angedeutet, ist in Fig. 2 dargestellt. Die Kupplung 06 weist jeweils stirnseitig einen
ringförmigen Flansch 12; 13 auf, welcher in Umfangsrichtung benachbart axial
verlaufende, durchgehende Bohrungen 14; 16; 17; 18 aufweist. Zwischen den beiden
Flanschen 12; 13 ist ein ebenfalls ringförmiges Mittelstück 19 bzw. Flansch 19 mit
Bohrungen 21; 22, und jeweils zwischen dem Mittelstück 19 und einem der Flansche 12;
13 ein ringförmiges Lamellenpaket 23; 24, insbesondere mit Lamellen aus Stahl, mit
Bohrungen 26; 27 angeordnet. Jedes Lamellenpaket 23; 24 ist nun in Umfangsrichtung
alternierend mittels Schrauben 28; 29 mit dem benachbarten Flansch 12; 13 und dem
Mittelstück 19 so befestigt, dass es abwechselnd am Flansch 12; 13 und am Mittelstück
19 formschlüssig verbunden ist. Im Bereich der Schrauben 28; 29 sind, die axiale
Verlagerung ermöglichend, Distanzstücke 30, z. B. Unterlegscheiben 30, jeweils zwischen
den vorgespannten Lamellenpaket 23; 24 und dem Flansch 12; 13; 19 angeordnet. Die
bevorzugten Lamellen aus Stahl gewährleisten in Umfangsrichtung, d. h. in der Ebene
ihrer Fläche und senkrecht zur Rotationsachse des Zylinders 01, eine hohe Steifigkeit,
während die kreisringförmigen Lamellen geringer Stärke in axialer Richtung elastische
bzw. federnde Eigenschaften aufweisen.
Eine derartige Kupplung 06 wird auch als biegenachgiebige Ganzmetallkupplung, als
Membran- oder auch Ringkupplung bezeichnet.
Durch diese Ausbildung ist die Kupplung 06 aufgrund der Steifigkeit der Lamellen in
Umfangsrichtung drehsteif und formschlüssig ausgeführt. Die alternierende Befestigung
der Lamellenpakete 23; 24 am Flansch 12; 13 und am Mittelstück 19 ermöglicht trotz
Formschluss in axialer Richtung aufgrund der Federwirkung der Lamellen im
Lamellenpaket 23; 24 eine reversible Änderung der Länge L der Kupplung 06 um einen
von den Abmessungen der Kupplung 06 abhängigen Betrag ΔL. Die aufzuwendende
Kraft, d. h. eine Federhärte in der Kupplung 06, in axialer Richtung ist abhängig von der
Anzahl der Lamellen im Lamellenpaket 23; 24. Vorzugsweise ist ein Drehfederwert für die
Torsion in der Kupplung 06 größer als 10.000 Nm/°, insbesondere im Bereich zwischen
10.000 und 20.000 Nm/°.
Sind kleinere Beträge ΔL erforderlich und ist kein axialer Versatz auszugleichen, so kann
die Kupplung 06 auch mit nur einem Lamellenpaket 23; 24 und ohne Mittelstück 19 bzw.
Flansch 19 ausgeführt sein, wobei dann das Lamellenpaket 23; 24 in Umfangsrichtung
alternierend am einen und am anderen Flansch 12; 13 befestigt ist.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist ein mit dem Zylinder 01 zusammen wirkenden
zweiter Zylinder 31, z. B. ein Übertragungszylinder 31 oder ein Gegendruckzylinder 31,
über einen Zapfen 32 des Zylinders 31 mittels eines eigenen Antriebsmotors 33
angetrieben. Die Wirkverbindung zwischen dem Antriebsmotor 33 und dem Zapfen 32
kann ebenfalls über nicht schaltbare Kupplungen 06; 11 erfolgen (nicht dargestellt).
Ist der zweite Zylinder 31 beispielsweise als Übertragungszylinder 31 ausgeführt, so wirkt
dieser beim Drucken eine Druckstelle bildend mit einem weiteren, nicht dargestellten
Zylinder, beispielsweise mit einem weiteren Übertragungszylinder, mit einem Stahlzylinder
oder mit einem Satellitenzylinder zusammen.
Ist der zweite Zylinder 31 als Gegendruckzylinder 31 ausgebildet, so bildet er zusammen
mit dem Formzylinder 01 eine Druckstelle.
In beiden Fällen ist während des Druckens u. U. eine seitliche Verschiebung des
Druckbildes relativ zum Druckbild einer anderen Druckstelle oder eines anderen
Formzylinders erforderlich, so dass der als Formzylinder 01 ausgebildete erste Zylinder
01 um den Betrag ΔL axial verschoben werden muss. Dieser Betrag ΔL liegt
vorzugsweise zwischen 0 und ±4 mm, insbesondere zwischen 0 und ±2,5 mm und wird
durch die Änderung der Länge L der Kupplung 06 um diesen Betrag ±ΔL aufgenommen.
Das dem Formzylinder 01 abgewandte Ende der Kupplung 06, z. B. der Flansch 13, ist
bezüglich einer axialen Richtung ortsfest angeordnet. Mit der Anordnung der Kupplung 06
kann der zugeordnete Antriebsmotor 07 somit bei axialer Verschiebung des Zylinders 01
orts- bzw. gestellfest angeordnet sein.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 3) erfolgt der Antrieb durch den Antriebsmotor
07 auf die mit der Kupplung 06 verbundene Welle 08 nicht koaxial, sondern mittels eines
Ritzels 34 auf ein auf der Welle 08 angeordnetes Zahnrad 36. Auch hier ist zwecks
einfachen Trennens die Anordnung der Kupplung 11 zwischen dem Antriebsmotor 07 und
dem Ritzel 34 vorteilhaft.
Wie in Fig. 3 dargestellt, kann vom ersten Zylinder 01 über die Kupplung 06 mittels eines
auf dem Zapfen 04 des ersten Zylinders 01 drehfest angeordneten Zahnrades 37 auf ein
auf dem Zapfen 32 des zweiten Zylinders 31 drehfest angeordnetes Zahnrad 38
abgetrieben werden. Vorteilhaft ist aufgrund der nun auftretenden höheren Last eine
Schrägverzahnung auf dem Ritzel 34 und dem Zahnrad 36. Die beiden zusammen
wirkenden Zahnräder 37; 38 auf den Zapfen 04; 32 sind in vorteilhafter Weise gerade
verzahnt ausgeführt, da so eine relative axiale Bewegung zueinander ermöglicht wird,
ohne dass eine Kompensation im Umfangsregister erforderlich wird.
In einer Variante wird ein nicht näher dargestelltes, mit dem ersten Zylinder 01 zusammen
wirkendes Farbwerk 39 und ggf. ein Feuchtwerk 41 über den Antriebsmotor 07 mit
angetrieben. Vorteilhaft ist in diesem Fall ein Antrieb mit eindeutigem Momentenfluss.
Hierzu wird über die Zahnräder 37; 38 vom ersten Zylinder 01 auf den zweiten Zylinder
31, und vom zweiten Zylinder 31 auf das Farbwerk 39 und ggf. Feuchtwerk 41
abgetrieben. In Fig. 3 ist zu diesem Zweck am Zapfen 32 des zweiten Zylinders 31 ein
weiteres Zahnrad 42 drehfest, und, mit diesem zusammen wirkend, am Zapfen 04 des
ersten Zylinders 01 ein weiteres Zahnrad 43 relativ zum Zapfen 04 drehbar angeordnet.
Letzteres kämmt mit einem Zahnrad 44, welches den Antrieb für das Farbwerk 39 und
ggf. Feuchtwerk 41 bildet. Die den Antriebsstrang für das Farbwerk 39 und ggf.
Feuchtwerk 41 bildenden Zahnräder 42; 43; 44 sind gerade verzahnt ausgeführt, damit
eine axiale Verschiebung des ersten Zylinders 01 nicht zu einer relativen Änderung in der
Winkellage zwischen erstem Zylinder 01 und zweitem Zylinder 31 und erstem Zylinder 01
und Farbwerk 39 und ggf. Feuchtwerk 41 führt.
Der Antrieb der in Fig. 3 dargestellte Antriebsverbindung für den gemeinsamen und
seriellen Antrieb der Zylinder 01; 31 und des Farbwerks 39 bzw. Feuchtwerks 41 kann
auch entsprechend Fig. 1 mittels eines zur Welle 08 bzw. zum Zylinder 01 koaxial
angeordneten Antriebsmotors 07 erfolgen.
In einem dritten Ausführungsbeispiel (Fig. 4) wird vom ersten Zylinder 01 parallel auf den
zweiten Zylinder 31 und das Farbwerk 39 und ggf. Feuchtwerk 41 getrieben. Damit trotz
uneindeutiger Richtung im Momentenfluss ein Zahnflankenwechsel bei wechselnden
Belastungen vermieden wird, ist das auf dem Zapfen 04 des ersten Zylinders 01
angeordnete Zahnrad 37 zusammen mit einem Zahnrad 46, z. B. einem Beiläuferzahnrad
46, angeordnet. Über ein ebenfalls auf dem Zapfen 04 des ersten Zylinders 01
angeordnetes Zahnrad 47 ist auf das zum Antrieb des Farbwerks 39 und ggf. Feuchtwerk
41 führende Zahnrad 44 abtreibbar. Der Antrieb der Welle 08 kann in einer der o. g.
Weisen entweder koaxial zur Welle 08 oder aber über ein in Fig. 4 nicht dargestelltes
Ritzel 34 erfolgen.
In einem vierten Ausführungsbeispiel (Fig. 5) findet der Abtrieb vom ersten Zylinder 01 auf
den zweiten Zylinder 31 nicht auf der dem Zylinder 01 zugewandten Seite der Kupplung
06, sondern auf der in axialer Richtung nicht bewegbaren Seite der Kupplung 06 statt.
Hierzu ist die Antriebsverbindung zwischen dem ersten Zylinder 01 und dem zweiten
Zylinder 01 nicht zwischen der in axialer Richtung in ihrer Länge L veränderlichen
Kupplung 06 und dem ersten Zylinder 01, sondern auf der dem ersten Zylinder 01
abgewandten, ortsfesten Seite der Kupplung 06 angeordnet.
Zwecks Raumersparnis kann ein Zahnrad 49, welches beispielsweise auf einer die
Kupplung 06 umgreifenden Buchse 48 angeordnet ist, mit der vom Zylinder 01
abgewandten Seite der Kupplung 06 verbunden sein. Dieses Zahnrad 49 kämmt auf der
einen Seite mit einem drehfest mit dem Zapfen 32 des zweiten Zylinders 31 verbundenen
Zahnrades 51 und mit dem Ritzel 34. Mit dieser Ausführung kann im Vergleich zu Fig. 3
eine Antriebsebene eingespart werden und der Antrieb vom Antriebsmotor 07 auf die
Zylinder 01; 31 über eine Schrägverzahnung erfolgen. Die durch die Zahnräder 49 und 51
gebildete Antriebsverbindung liegt nicht auf der dem axial zu bewegenden Zylinder 01
zugewandten Seite der Kupplung 06 sondern auf der bezüglich einer axialen Bewegung
festen Seite.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 kann der Antriebsmotor 07 auch unter Verzicht auf
das Ritzel 34 koaxial zur Welle 08 angeordnet sein.
Für alle Ausführungsbeispiele, insbesondere für die Ausführungsvarianten mit einem
koaxial zur Welle 08 angeordneten Antriebsmotor 07, ist in vorteilhafter Weiterbildung am
Antriebsmotor 07 oder zwischen Antriebsmotor 07 und Welle 08 ein nicht dargestelltes
Planetengetriebe anordenbar.
Die Antriebsverbindungen zwischen den beiden Zylindern 01; 31 und/oder einem der
Zylinder 01; 31 und dem Farbwerk 39 und ggf. Feuchtwerk 41 kann auch über
Zahnriemen (unter Berücksichtigung einer Drehrichtungsumkehr) oder andere
formschlüssige Antriebsverbindungen erfolgen.
Die Funktionsweise des Antriebs eines Zylinders 01; 31 ist wie folgt:
Während des Betriebes, d. h. während des Rüst- oder Produktionsbetriebes wird der Zylinder 01 und je nach Ausführung mit diesem der zweite Zylinder 31 und auch das Farbwerk 39 und ggf. Feuchtwerk 41 mittels des Antriebsmotors 07 angetrieben.
Während des Betriebes, d. h. während des Rüst- oder Produktionsbetriebes wird der Zylinder 01 und je nach Ausführung mit diesem der zweite Zylinder 31 und auch das Farbwerk 39 und ggf. Feuchtwerk 41 mittels des Antriebsmotors 07 angetrieben.
Ist eine Korrektur des Seitenregisters, d. h. eine seitliche Verschiebung des Druckbildes,
erforderlich, so wird mittels einer nicht dargestellten, vorzugsweise auf der dem Antrieb
gegenüber liegenden Seite des Zylinders 01 angeordnete, Antriebseinrichtung der
Zylinder 01 in axialer Richtung um einen Betrag ΔL verschoben, ohne dass der
Antriebsmotor 07 ebenfalls verschoben werden muss. Der Betrag ΔL der Verschiebung
wird von der Kupplung 06 aufgenommen, wobei deren dem Zylinder 01 abgewandtes
Ende ortsfest, insbesondere Ortsfest bezüglich der axialen Richtung, festgelegt ist. Die
Verschiebung verursacht keine gleichzeitige Verstellung des Umfangsregisters.
Sowohl eine Korrektur über eine elektronische Welle zwischen den Zylindern 01; 31, als
auch ein mechanisches Nachstellen des Umfangsregisters kann entfallen.
01
Zylinder, erster, Formzylinder
02
-
03
-
04
Zapfen (
01
)
05
-
06
Kopplung, elastisch, Kupplung, Wellenkupplung, nachgiebig, Ausdehnungskupplung
07
Antriebsmotor
08
Welle
09
Welle (
07
)
10
-
11
Kupplung, Klauenkupplung
12
Flansch (
06
)
13
Flansch (
06
)
14
Bohrung (
12
)
15
-
16
Bohrung (
12
)
17
Bohrung (
13
)
18
Bohrung (
13
)
19
Mittelstück, Flansch (
06
)
20
-
21
Bohrung (
19
)
22
Bohrung (
19
)
23
Lamellenpaket (
06
)
24
Lamellenpaket (
06
)
25
-
26
Bohrung (
23
)
27
Bohrung (
24
)
28
Schraube (
06
)
29
Schraube (
06
)
30
Unterlegscheiben
31
Zylinder, zweiter, Übertragungszylinder, Gegendruckzylinder
32
Zapfen (
31
)
33
Antriebsmotor (
31
)
34
Ritzel
35
-
36
Zahnrad (
08
)
37
Zahnrad (
04
)
38
Zahnrad (
32
)
39
Farbwerk
40
-
41
Feuchtwerk
42
Zahnrad (
32
)
43
Zahnrad (
04
)
44
Zahnrad (
39
)
45
-
46
Zahnrad, Beiläuferzahnrad (
37
)
47
Zahnrad (
04
)
48
Buchse
49
Zahnrad (
48
)
50
-
51
Zahnrad (
32
)
L Länge (
L Länge (
18
)
Δ
Δ
L Betrag der Längenänderung (
06
), der axialen Verschiebung (
01
)
Claims (23)
1. Antrieb eines Zylinders (01; 31) einer Druckmaschine mittels eines Antriebsmotors
(07), wobei eine Relativbewegung in axialer Richtung zwischen dem Zylinder (01; 31)
und dem den Zylinder (01; 31) antreibenden Antriebsmotor (07) durchführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem den Zylinder (01; 31) antreibenden
Antriebsmotor (07) und dem Zylinder (01; 31) eine in axialer Richtung des Zylinders
(01; 31) in ihrer Länge (L) um einen Betrag (±ΔL) veränderbare Kupplung (06)
angeordnet ist.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (07)
gestellfest angeordnet ist.
3. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (06) als in
axialer Richtung formschlüssige aber nachgiebige Kupplung (06) ausgeführt ist.
4. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (06) als in
Umfangsrichtung formschlüssige, drehsteife und nichtschaltbare Wellenkupplung (06)
ausgeführt ist.
5. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (06)
mindestens ein formschlüssig mit Flanschen (12; 13; 19) verbundenes Lamellenpaket
(23; 24) aufweist.
6. Antrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Lamellenpaket (23; 24)
in Umfangsrichtung alternierend mit dem dem Zylinder (01; 31) zugewandten Flansch
(12; 19) und dem dem Antriebsmotor (07) zugewandten Flansch (19; 13) verbunden
ist.
7. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Welle (09) des den
Zylinder (01; 31) antreibenden Antriebsmotors (07) koaxial und parallel zu einer
Rotationsachse des Zylinders (01; 31) angeordnet ist.
8. Antrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (09) des
Antriebsmotors (07) oder eine verlängernde Welle (08) in Wirkverbindung mit der
dem Zylinder (01; 31) abgewandten Seite der Kupplung (06) steht.
9. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der dem Zylinder (01;
31) abgewandten Seite der Kupplung (06) koaxial und parallel zu einer
Rotationsachse des Zylinders (01; 31) eine Welle (08) drehfest angeordnet ist.
10. Antrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf der Welle (08)
drehfest angeordnetes Zahnrad (36) mit einem Ritzel (34) des Antriebsmotors (07)
kämmt.
11. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Antriebsmotor
(07) und dem Zylinder (01; 31) ein Planetengetriebe angeordnet ist.
12. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) als
Formzylinder (01) ausgeführt ist.
13. Antrieb nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Formzylinder (01)
zugeordneter zweiter Zylinder (31) mittels des selben Antriebsmotors (07) antreibbar
ist.
14. Antrieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Zylinder (31)
über eine Antriebsverbindung (37, 38; 49, 51) vom Formzylinder (01) aus antreibbar
ist.
15. Antrieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Formzylinder (01)
zugeordnetes Farbwerk (39) und ggf. ein Feuchtwerk (41) mittels des selben
Antriebsmotors (07) antreibbar ist.
16. Antrieb nach den Ansprüchen 13 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass das
Farbwerk (39) und ggf. das Feuchtwerk (41) über eine Antriebsverbindung (42, 43,
44) vom zweiten Zylinder (31) aus antreibbar ist.
17. Antrieb nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsverbindung
(37, 38; 47, 51) zwischen dem Formzylinder (01) und dem zweiten Zylinder (31) als
Räderzug (37, 38; 49, 44) ausgeführt ist, welcher ein zumindest drehsteif mit dem
Zapfen (04) des Formzylinders (01) verbundenes Zahnrad (37; 49) und ein mit
diesem zusammen wirkendes drehfest mit einem Zapfen (32) des zweiten Zylinders
(31) verbundenes Zahnrad (38; 51) aufweist.
18. Antrieb nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsverbindung
(42, 43, 44) zwischen dem zweiten Zylinder (31) und dem Farbwerk (39) und ggf.
den Feuchtwerk (41) als Räderzug (42, 43, 44) ausgeführt ist, welcher ein drehfest
auf einem Zapfen (32) des zweiten Zylinders (31) angeordnetes Zahnrad (42), ein mit
diesem zusammen wirkendes drehbar auf dem Zapfen (04) des Formzylinders (01)
gelagertes Zahnrad (43) und ein mit letzterem zusammen wirkendes Zahnrad (44)
des Farbwerks (39) und ggf. Feuchtwerks (41) aufweist.
19. Antrieb nach Anspruch 13 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbwerk (39)
und der zweite Zylinder (31) parallel über eine jeweilige Antriebsverbindung (37, 38;
47, 44) vom Formzylinder (01) aus antreibbar sind.
20. Antrieb nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der als Formzylinder (01)
ausgeführte, und mittels des Antriebsmotors (07) angetriebene Zylinder (01) zwecks
Verstellung und/oder der Regelung des Seitenregisters axial verschiebbar ist.
21. Antrieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Zylinder (31)
als Übertragungszylinder (31) ausgeführt ist.
22. Antrieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Zylinder (31)
als mit dem Formzylinder (01) eine Druckstelle bildender Gegendruckzylinder (31)
ausgeführt ist.
23. Antrieb nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass beide Zylinder (01; 31)
mittels eines eigenen Antriebsmotor (07; 33) unabhängig voneinander antreibbar
sind.
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